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Kindeswohlgefährdung bei kleinen hörgeschädigten Kindern? Eine Kontrollstudie mit dem "Anhaltsbogen für ein vertiefendes Gespräch"

Manfred Hintermair

Abstract


Nachdem der "Anhaltsbogen für ein vertiefendes Gespräch" in einer früheren kleinen Pilotstudie bei hörgeschädigten Kleinkindern erprobt wurde und immerhin 36 % der Familien Anzeichen einer potenziellen Gefährdung des Kindeswohls aufwiesen, wurde mit dem gleichen Instrument eine Kontrollstudie in einem anderen deutschen Bundesland durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in der Kontroll-studie ca. 25 % der Familien Anzeichen einer Gefährdung aufweisen, wobei insbesondere soziale Belastungen, erhöhte Fürsorgeanforderungen und Zukunfts- bzw. Überforderungsängste vermehrt registriert werden. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sowie Familien mit mehrfachbehinderten hörgeschädigten Kindern bedürfen hier der besonderen Beachtung. Die weitere Erprobung des Anhaltsbogens in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder mit längsschnittlich angelegten Evaluationen ist auch nach den Daten der vorliegenden Studie zu empfehlen. Die Daten zeigen weiter im Vergleich zur Pilotstudie, dass das seit 1. 1. 2009 gesetzlich geregelte Neugeborenen-Hör-Screening zur Erfassung hörgeschädigter Kinder zu greifen scheint.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2012.art07d