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Originalarbeit: Großeltern von jungen Kindern mit einer Behinderung. Erleben der familiären Beziehungen und Auseinandersetzung mit der Behinderung am Beispiel der Hörschädigung

Manfred Hintermair, Klaus Sarimski

Abstract


Die Rolle von Großeltern behinderter Kleinkinder wurde bislang nur wenig untersucht. In der vorliegenden Studie wurden 67 Großmütter von hörgeschädigten Kindern im vorschulischen Alter nach ihren Erfahrungen befragt. Zudem wurden einige Merkmale erfasst, die für die Behinderungsbewältigung relevant sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragte Gruppe eher über wenig Belastungen berichtet, ihren Familien instrumentelle Unterstützung anbietet, über ein hohes Maß an emotionaler Verbundenheit mit der Familie berichtet und sich über die Hörschädigung des Enkelkindes gut informiert fühlt. Trotz dieser insgesamt sehr positiven Erfahrungen berichten aber auch ca. 20 Prozent der Großmütter, dass sie sich durch die Hörschädigung des Enkelkinds emotional belastet fühlen, mit dem Schicksal hadern und sich Sorgen um die Zukunft machen. Die allgemeine Resilienz der Großmütter steht in Zusammenhang mit geringerer Belastung, positiven familiären Erfahrungen und einem guten Kenntnisstand zur Hörschädigung des Enkelkinds. Die Einbeziehung von Großeltern in eine familienzentrierte Intervention wird diskutiert, ebenso methodische Beschränkungen der Studie.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2020.art03d