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Praxisimpuls: Kulturelle Vielfalt und interkulturelle Bewegungserziehung am Beispiel »Maskenspiel der Kulturen«

Yoon-Sun Huh

Abstract


Das Maskenphänomen gibt es in fast allen Kulturen. Anfangs haben die Urmenschen Masken als Tarnung getragen, um sich Beutetieren bei der Jagd unbemerkt annähern zu können. Im Laufe der Zeit fanden »symbolische« Umformungen des Verwendungszwecks statt: Masken fanden Eingang in kulturelle Handlungen, Tanz, Feierlichkeiten, Zeremonien (z.B. zur Vertreibung des Winters und seiner Geister). Grundanlässe des Maskenspiels scheinen über die Kulturen hinweg allerdings ähnlich, vielleicht universell zu sein. Dargestellt werden in der Regel emotional geprägte menschliche Grundproblematiken und Themen wie »Macht und Ohnmacht«, »Angst und Mut«, »Freude und Trauer«, »Liebe und Hass«, »Gut und Böse«, »Selbstvertrauen und Kraft« (Schädler 1999, 280).
In Korea wurden zahlreiche Maskenspiele überliefert. Sie bestehen aus den Elementen: Verkleidung, gespielte Geschichte, Musik und Tanz. Die Masken werden in Korea mit dem Wort »Tal« bezeichnet, was »falsches Gesicht« bedeutet. Wesentliche Themen waren und sind rituelle Tänze, aber auch satirische Kritik an der herrschenden Oberschicht und an religiösen Führern. Auch heutzutage handelt es sich bei diesem Maskenspiel/-tanz nicht nur um Schauspielvorstellungen oder Tanzaufführungen, sondern es wird vielmehr z.T. auf spielerische Weise auf aktuelle soziale Themen Bezug genommen (Choi 1988, 6ff).
Auch in Europa sind verschiedene Maskenkulturen zu finden, z.B. beim Fastnachtsfest und zu Winterbeginn. Die Menschen tragen Schreckensmasken, z.B. von Dämonen, Teufeln und Hexen oder sonstigen Lebe- oder Phantasiewesen sowie Tiermasken, z.B. von Eseln, Hasen, Fledermäusen und vielen anderen Tieren. Ursprünglich standen die in der Fastnacht auftretenden Tiere nach dem Deutungsschema christlicher Allegorie für ein bestimmtes Laster (Metzger 2000).

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/mot2021.art36d

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