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Schulschließungen in Österreich – Ein Fazit nach einem Jahr Pandemie

Christoph Helm, Alexandra Postlbauer

Abstract


Im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz wurden in Österreich die Schulen gleich drei Mal geschlossen. Die Schulschließungen und ihre Effekte auf alle Beteiligten wurden intensiv erforscht; mit über 20 Befragungen (N>50.000 Personen) zum ersten Lockdown in Österreich. Die Befunde decken sich nur teilweise mit jenen aus Deutschland und der Schweiz. Erste vergleichende Studien zeigen aber, dass in Österreich und Deutschland die Belastung der Schüler*innen und ihrer Eltern während des letzten Jahres deutlich gestiegen ist. Gleichzeitig verweisen erste Leistungsstudien aus Deutschland darauf, dass keine dramatischen Lerneinbußen durch coronabedingte Veränderungen im Unterrichtsgeschehen beobachtbar sind. Ebenso wie in Deutschland ist auch in Österreich eine Zunahme der Digitalisierung in Schulen und der von Schüler*innen zu Hause investierten Lernzeit beobachtbar, was die Hoffnung auf vergleichbar geringe Lerneinbußen in Österreich nährt. Dennoch hat die Pandemie die Schwächen und Stärken des österreichischen Schulsystems deutlich gemacht. Die Politik ist gefordert, insbesondere jene Gruppen zu unterstützen, die unter den Schwächen des Systems in der Pandemie besonders gelitten haben. Hierzu sind u.a. remediale Maßnahmen für sozioökonomisch benachteiligte und/oder leistungsschwache Schüler*innen wichtig. Schließlich ist die Wissenschaft gefordert, resiliente Schulsystem-, Schul- und Unterrichtsmerkmale zu erforschen, um Implikationen für ähnliche, künftige Situationen ableiten zu können.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2021.art27d

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