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Empirische Arbeit: Zusammenhang zwischen Trait-ADHS-Symptomen und der Trait- und State-Arbeitsgedächtnisleistung bei Schüler*innen: Implikationen für den Schulalltag
Abstract
Die kognitive Leistungsfähigkeit von ADHS-Betroffenen variiert im (Schul-)Alltag und eine ausgeprägte ADHS-Symptomatik scheint mit Defiziten in der Arbeitsgedächtnisleistung einherzugehen. In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Ausprägung der selbstberichteten Trait-ADHS-Symptomatik von N=354 Gymnasiast*innen der siebten und achten Klasse und der visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnisleistung auf der Trait- sowie der State-Ebene untersucht. Die Trait-ADHS-Symptomatik wurde durch einen Selbstbeurteilungsfragebogen und die visuell-räumliche Trait-Arbeitsgedächtnisleistung mittels einer Corsi-Aufgabe einmalig online erhoben. Außerdem wurde die visuell-räumliche State-Arbeitsgedächtnisleistung mehrfach durch eine App-basierte Aufgabe erhoben. Entgegen der Erwartung gingen ausgeprägtere Trait-ADHS-Symptome nicht mit stärkeren Defiziten in der Trait-Arbeitsgedächtnisleistung einher. Explorative Analysen zeigten aber, dass Schüler*innen mit einer stärkeren selbstberichteten Trait-ADHS-Symptomatik im Mittel eine schlechtere visuell-räumliche State-Arbeitsgedächtnisleistung aufweisen. Die Annahme, dass eine stärkere Trait-ADHS-Symptomatik mit stärkeren Schwankungen in der State-Arbeitsgedächtnisleistung zusammenhängt, konnte nicht bestätigt werden. Künftige Untersuchungen sollten Kontextbedingungen und Fluktuationen der ADHS-Kernsymptome und der Arbeitsgedächtnisleistung differenziert betrachten, um Schüler*innen gezielt präventiv im Schulalltag zu unterstützen.
Volltext:
PDFDOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2024.art20d
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