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Akademisches Aufschiebeverhalten: Zusammenhang mit Erwartungs- und Wert-Variablen.

Ruth Rustemeyer, Adly Rausch

Abstract


Während neuere amerikanische Untersuchungen nahe legen, dass das Aufschiebeverhalten im Lern- und Leistungskontext zu bedeutsamen negativen Konsequenzen führt, gibt es bislang nur wenige deutsche Studien, die akademisches Aufschiebeverhalten (academic procrastination) untersucht haben. Aufschiebeverhalten kann entweder als konkretes, situationsspezifisches Verhalten oder als habituelle, situationsunspezifische Eigenschaft der Person konzipiert werden. Zur näheren Klärung der Bedingungsfaktoren des akademischen Aufschiebeverhaltens haben wir das Erwartungs- mal-Wert-Modell leistungsmotivierten Handelns von Eccles herangezogen, welches besagt, dass Erwartung und Wert das Leistungshandeln beeinflussen. Da akademisches Aufschiebeverhalten leistungsmotiviertes Handeln beeinflusst, sollten Erwartungsvariablen (Selbstkonzept, Zeitmanagement) und Wertvariablen (Wichtigkeit, Interesse, Prüfungsangst) einen signifikanten Zusammenhang mit dem Aufschiebeverhalten zeigen. Für das situationsspezifische Aufschiebeverhalten bestätigen hierarchische Regressionsanalysen eine hohe Vorhersagekraft der Erwartungs-und- Wert-Variablen sowie der Prüfungsangst. Das dispositionelle Aufschiebeverhalten zeigt einen Zusammenhang mit den beiden Erwartungsvariablen. Implikationen für Forschung und Praxis werden diskutiert.

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