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Zum Einfluss pädagogisch-psychologischer Interventionen auf die Konzentrationsleistungen von Vor- und Grundschulkindern mit Konzentrationsschwächen. Ergebnisse aus zehn experimentellen Studien

Günter Krampen

Abstract


Dargestellt werden die Ergebnisse zehn experimenteller Studien zu kurz- und mittelfristigen Effekten pädagogisch-psychologischer Intervention auf die Konzentrationsleistungen von Vor- und Grundschulkindern mit diagnostizierten Konzentrationsschwächen. An den Experimenten waren insgesamt 292 Kindergarten- und 82 Grundschulkinder der ersten und zweiten Klassenstufe mit Konzentrationsschwächen (Prozentrangwert <10) beteiligt, die jeweils nach dem Zufall einer Experimentalgruppe und einer Warteliste-Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Vor und nach den Interventionen wurden die Konzentrationsleistungen mit der Kaseler-Konzentrations-Aufgabe für 3- bis 8-Jährige (KKA) erfasst, wobei in vier Studien die Nacherhebungen mit der KKA ein bzw. zwei Mal wiederholt wurden. Die Interventionen bezogen sich auf (1) tägliches Bilderbuch-„Lesen“ mit einem Elternteil über drei Wochen, (2) tägliches Bilderbuch-„Lesen“ mit einer Erzieherin über zwei Wochen, (3) tägliches Mikado-Spielen mit einer Kindergarten-Praktikantin über zwei Wochen, (4) tägliches Memory-Spielen mit einer Praktikantin über zwei Wochen, (5) tägliches Mikado-Spielen mit zwei anderen Kindern über zwei Wochen, (6) tägliches Memory-Spielen mit zwei anderen Kindern über zwei Wochen, (7) eine einmalige Entspannungsübung in der Kleingruppe, (8) die Vermittlung der Grundübungen des Autogenen Trainings (AT) in sechs Wochen, (9) die Vermittlung der Progressiven Relaxation in sechs Wochen und (10) die tägliche Durchführung des Marburger Konzentrationstrainings (MKT) über sechs Wochen. Wegen mangelnder Compliance mussten die Interventionen (5) und (9) vorzeitig abgebrochen werden. Für die Interventionen (6) und (7) zeigten sich keine signifikanten Effekte. Für die anderen sechs Interventionsmaßnahmen zeigten sich kurzfristig, zum Teil (AT, MKT) auch mittel- und längerfristig statistisch bedeutsame Verbesserungen der Konzentrationsleistungen in den Experimentalgruppen, die mit ähnlich großen Effektstärken auf die hohe Anwendungsrelevanz der Befunde weisen.

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