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Inkonsistenz im Erziehungsverhalten zwischen Müttern und Vätern und Verhaltensprobleme des Kindes

Stefanie Jaursch, Friedrich Lösel, Andreas Beelmann, Mark Stemmler

Abstract


In einer prospektiven Studie wird untersucht, inwieweit Inkonsistenz in der Erziehung beider Elternteile zu kindlichen Verhaltensproblemen beiträgt. Im Rahmen der Erlangen-Nürnberger Entwicklungs- und Präventionsstudie (Lösel et al., 2006) wurden 504 Elternpaare und ihre Kinder im durchschnittlichen Alter von 6.6 Jahren untersucht. Das selbst berichtete Erziehungsverhalten der Mütter und Väter wurde in den beiden Grunddimensionen der Emotionalen Wärme und Ablehnung und Strafe mit einem Fragebogen von Jaursch (2003) operationalisiert. Zwei Jahre später wurden externalisierende und internalisierende Verhaltensprobleme der Kinder mit dem Social Behavior Questionnaire von Tremblay et al. (1992) erfasst. Die Daten wurden sowohl in variablenbezogenen Moderatoranalysen als auch typologischen Gruppenvergleichen ausgewertet. In beiden Ansätzen ergaben sich signifikante Zusammenhänge zwischen elterlicher Inkonsistenz und Verhaltensproblemen des Kindes. Dies galt insbesondere für ablehnend-strafende Erziehung und kindliche Störungen des Sozialverhaltens sowie die Verhaltensprobleme insgesamt. Bei Inkonsistenz zwischen den beiden Eltern konnte das positive Erziehungsverhalten des einen Elternteils das ungünstige des anderen nicht kompensieren. Es zeigte sich aber auch, dass inter-parentale Konsistenz nicht nur positive, sondern auch negative Effekte haben kann. Letzteres galt für solche Eltern, die sich übereinstimmend strafend und ablehnend verhielten.

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