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Fördern Schulnoten die Motivation? Eine quasi-experimentelle Studie zum Einfluss der Benotungserwartung auf selbst berichtete und verhaltensnah erhobene Motivationsqualitäten

Martin Hänze, Roland Berger, Katja Bianchy

Abstract


Die Studie geht der Frage nach, wie sich Schulnoten auf intrinsische und extrinsische Motivationsqualitäten im kooperativen Fachunterricht Physik der 12. Klasse auswirken. Es nahmen 15 Physikkurse mit 293 Schülerinnen und Schülern an der Untersuchung teil. Die Kurse wurden zufällig der Bedingung mit oder ohne Benotungserwartung zugewiesen. Bei der Bedingung mit Benotungserwartung ging die Leistung in einem Abschlusstest in die mündliche Note für das Schulhalbjahr ein; bei der Bedingung ohne Benotungserwartung hatte der Abschlusstest keine weitere persönliche Konsequenz für die Schüler. Es wurde die Lernleistung, die selbstberichtete Motivation während des Unterrichts und die häusliche Nutzung einer Online-Lernplattform als verhaltensnahes Maß für Motivation erhoben. Während die Lernleistung mit großem Effekt durch die Benotungserwartung beeinflusst wurde, gab es keinen Effekt auf die selbstberichtete Motivation. Die Lernplattform wurde zur Testvorbereitung von der Gruppe mit Benotungserwartung deutlich stärker benutzt; der Effekt zeigte sich nach dem Test bei einer (nicht notenrelevanten) verpflichtenden Hausaufgabe nur noch tendenziell und verschwand bei einer freiwilligen häuslichen Zusatzaufgabe. Eine Pfadanalyse zeigt, dass der Effekt der Benotungserwartung auf die Leistung sowohl über das intensivere individuelle Lernen mit der Lernplattform als auch über eine bessere selbstberich-tete Kommunikationsqualität in den Lerngruppen vermittelt wurde.

Volltext:

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