Das Hausaufgabenverhalten und die Hausaufgabenmotivation von Schülern und was ihre Eltern darüber wissen

Ulrich Trautwein, Michaela Kropf

Abstract


Die empirischen Arbeiten der letzten Jahre haben Belege für positive Effekte einer sorgfältigen Hausaufgabenerledigung auf die Leistungsentwicklung erbracht, wobei die Hausaufgabenerledigung selbst wiederum entscheidend von motivationalen Variablen (z. B. Erfolgserwartung und wahrgenommene Nützlichkeit) beeinflusst wird. Die Rolle, die Eltern in diesem Prozess spielen, ist bislang unzureichend geklärt. Die vorliegende Studie untersuchte daher, wie gut Eltern über die Motivation und das Verhalten ihrer Kinder bei der Hausaufgabenbearbeitung informiert sind. Dazu wurden N=418 Achtklässler nach Hausaufgabenmotivation und -verhalten im Fach Mathematik gefragt. Gleichzeitig wurden ihre Eltern mit parallel formulierten Items um dieselben Einschätzungen gebeten. Die Eltern schätzten das Hausaufgabenverhalten ihrer Kinder insgesamt positiver ein als aufgrund der Schülerangaben zu vermuten wäre, wohingegen bei den motivationalen Prädiktoren die Mittelwerte von Eltern und Schülern ähnlich ausfielen. Auf korrelativer Ebene war fast durchgängig eine nur geringe bis moderate Übereinstimmung zwischen Eltern- und Schülerangaben zu finden, und zwar unabhängig davon, ob die Eltern nach ihrem Fremdbild („Wie denken Sie über Ihr Kind?“) oder dem vermuteten Selbstbild („Wie würde Ihr Kind antworten?“) gefragt wurden.

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