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Editorial

Sabine Behn, Gabriele Bindel-Kögel

Abstract


Editorial




Liebe Leserinnen und Leser,


Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche, die ohne Begleitung erziehungsberechtigter Erwachsener nach Deutschland kommen. Sie fliehen aus verschiedenen Ländern der Welt – zumeist aus Afghanistan, dem Irak und Somalia –, um in der Bundes-republik Schutz vor Verfolgung, Armut oder anderen Notsituationen zu finden. Da Flüchtlinge und Asylsuchende nur teilweise in integrationspolitische Maßnahmen einbezogen werden, sind minderjährige unbegleitete Flüchtlinge oft mit Hindernissen und Schwierigkeiten konfrontiert bei dem Versuch, hier Fuß zu fassen.

Als Minderjährige haben diese Kinder und Jugendlichen Anspruch auf Unterstützung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Allerdings sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine recht neue Zielgruppe der Jugendhilfe, und es zeigt sich, dass diese pädagogische Herausforderung unterschiedlich bewältigt wird.

Vor diesem Hintergrund sind bei der Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen fünf Themengebiete relevant, für die Standards durchgesetzt werden müssen, um eine angemessene, dem Kindeswohl entsprechende Aufnahme zu gewährleisten. Thomas Berthold und Niels Espenhorst formulieren in ihrem Beitrag diese Standards und geben einen Überblick über den Stand der Umsetzung. Maren Gag beschreibt Qualifizierungsangebote eines Hamburger Trägers, der minderjährige Flüchtlinge bei der beruflichen Integration unterstützt. Ein weiteres Unterstützungs¬angebot – ehrenamtliche VormünderInnen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – stellt Birgit Wrede in ihrem Beitrag dar.

Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge wird eher zu- als abnehmen und damit auch die Anforderung an die Jugendhilfe, hier entsprechende Konzepte für den Umgang mit ihnen zu entwickeln. Wir wünschen Ihnen viele Anregungen und Ideen bei der Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema.

Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel

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