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Fachbeitrag: Erziehungszwang und dessen freiheitsentziehende Verstärker
Abstract
Der vorliegende Artikel diskutiert das Verhältnis von Zwang, Erziehung und Sozialer Arbeit, insbesondere im Bereich der freiheitsentziehenden Maßnahmen. Freiheitsentziehende Maßnahmen treten nicht erst durch geschlossene Heimunterbringungen, den Jugendarrest und den Jugendstrafvollzug in Kraft. Sie sind mittlerweile auch ein
Bestandteil der offenen Heimerziehung, die somit zu einer Grauzone im Kontinuum zwischen fördernden Praktiken und Freiheitsentzug wird. Zur wesentlichen Zielgruppe gehören (früh) vernachlässigte, marginalisierte und traumatisierte Kinder und Jugendliche. Insgesamt ist in den letzten Jahren eine höhere fachliche Akzeptanz für Zwangsmaßnahmen zu beobachten. Gründe dafür liegen in der Übernahme von repressiven, aktivierungspolitischen Deutungsmustern sowie der spezialisierten und versäulten Hilfelandschaft. Erzieherische Zwangsmittel und Freiheitsentzug institutionalisieren defensiv strukturierte Bildungsprozesse in einer auf Partizipation und Lebensweltbezug ausgerichteten Kinder- und Jugendhilfe.
Bestandteil der offenen Heimerziehung, die somit zu einer Grauzone im Kontinuum zwischen fördernden Praktiken und Freiheitsentzug wird. Zur wesentlichen Zielgruppe gehören (früh) vernachlässigte, marginalisierte und traumatisierte Kinder und Jugendliche. Insgesamt ist in den letzten Jahren eine höhere fachliche Akzeptanz für Zwangsmaßnahmen zu beobachten. Gründe dafür liegen in der Übernahme von repressiven, aktivierungspolitischen Deutungsmustern sowie der spezialisierten und versäulten Hilfelandschaft. Erzieherische Zwangsmittel und Freiheitsentzug institutionalisieren defensiv strukturierte Bildungsprozesse in einer auf Partizipation und Lebensweltbezug ausgerichteten Kinder- und Jugendhilfe.
Schlagworte
Zwang
Freiheitsentziehende Maßnahmen
Heime als Grauzone freiheitsentziehender Maßnahmen
Aktivierungspolitik
Defensive Bildungsprozesse
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2021.art36d