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Lernverlaufsdiagnostik Schreiben (LVD – Schreiben): Reliabilität, Validität und Sensitivität für mittelfristige Lernfortschritte im deutschsprachigen Raum
Abstract
Um das Repertoire an schreibdiagnostischen Instrumenten zu erweitern, wird das im englischen Sprachraum etablierte Instrument Lernverlaufsdiagnostik Schreiben (LVD – Schreiben, im englischsprachigen Raum CBM Writing) vorgestellt, das sowohl als Screening als auch zur Lernverlaufsdiagnostik eingesetzt werden kann. Die Testgütekriterien Paralleltestreliabilität und Validität sowie die Sensitivität für mittelfristige Leistungsverbesserungen werden in einer Untersuchung mit N=354 Schülerinnen und Schülern der dritten bis sechsten Klassenstufe adressiert. Zu zwei Testzeitpunkten (Herbst und Frühjahr) verfassten die Teilnehmenden jeweils zehn dreiminütige Schreibproben. Abhängig von der Klassenstufe erweisen sich verschiedene Auswertungsmethoden als reliabel und valide, wobei die Nutzung des Medians von drei Schreibproben der Verwendung einer einzelnen Schreibprobe überlegen ist. In allen Klassenstufen und mit allen Auswertungsmethoden machten die Schülerinnen und Schüler signifikante Leistungsfortschritte zwischen Herbst und Frühjahr. Das Verfahren erweist sich somit als sensibel für Leistungsveränderungen innerhalb eines Schuljahres. Ein explorativer Vergleich mit amerikanischen Normwerten weist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung der Schreibflüssigkeit in beiden länderspezifischen Kontexten hin. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden Implikationen für weiterführende Forschung diskutiert.
Schlagworte
Lernverlaufsdiagnostik
Curriculumbasiertes Messen
Schreiben
Schreibflüssigkeit
Diagnostik
Testgütekriterien
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2022.art22d