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Fachbeitrag: Einschätzungen von Schulen zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): Auftreten, Schwierigkeiten, positive Aspekte und Förderung

Timo Hennig, Marie-Luise Schütt, Gabi Ricken

Abstract


Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist bei Schulkindern häufig und führt oftmals zu Schwierigkeiten im Unterricht. Obwohl evidenzbasierte Empfehlungen zum schulischen Umgang mit ADHS vorliegen, ist fraglich, ob diese effektiv umgesetzt werden. Um Einschätzungen zum Auftreten der Störung und zu Aspekten der Beschulung betroffener Schüler/innen zu erheben, wurden alle allgemeinbildenden Hamburger Schulen zu einer anonymen Online-Umfrage eingeladen; 111 Schulen nahmen teil. Die Antworten wurden deskriptiv und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die teilnehmenden Schulen schätzen im Durchschnitt, dass bei 4.36% ihrer Schüler/innen formal eine ADHS-Diagnose gestellt wurde, tatsächlich aber deutlich mehr betroffen seien (8.74%). Als Schwierigkeiten werden u.a. die Unterrichtsgestaltung sowie die Kooperation mit Eltern und anderen Fachdisziplinen genannt. ADHS-spezifische Interventionen werden nur wenig eingesetzt. Es fehlen personelle und räumliche Ressourcen. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ADHS an Schulen ein präsentes Thema ist, das mit einigen Schwierigkeiten und eher wenigen positiven Aspekten in Verbindung gebracht wird, wobei evidenzbasierte Maßnahmen nicht immer umgesetzt werden.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2022.art43d