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Rezension: Herzog, Dagmar (2024): Eugenische Phantasmen. / Hörnig, J. Thomas (2023): Körperbilder - Krankenmorde.
Abstract
Die Fakten zu Eugenik, Zwangssterilisation und „Euthanasie“ im Nationalsozialismus sowie deren Wegbereitung und Nachwirkung stehen fest. Angesichts ihrer Bedeutung stellen sich weiter allge-meine und konkrete Fragen. „Wie wird das zuvor Undenkbare denkbar?“ und warum ist es „ungemein langwierig“, die „Eugenik zu verlernen?“, so die US-amerikanische Historikerin Dagmar Herzog (He, S. 10, S. 19). „Welche Möglichkeiten hätten [die Angehörigen] gehabt, das Ermorden ihrer Verwandten zu verhindern?“, „gegen wen sollten sich Angehörige wehren und wie?“ sowie „wie wurde in einer Zeit, da […] Kremationen verboten (katholisch) oder unüblich (evangelisch) waren, mit den Urnen, falls angefordert, umgegangen?“, dementsprechend der deutsche Theologe J. Thomas Hörnig (Hö, S. 15f., S. 379). Anhand dieser Fragen thematisieren Herzog und Hörnig jeweils sowohl die wissenschaftlichen als auch die gesellschaftlichen Kontroversen um den „Wert des Menschenlebens mit Behinderungen“. Negativfolie ist dabei die suspekte Schrift „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“ des Juristen Karl Binding und des Psychiaters Alfred Hoche aus dem Jahr 1920.
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2024.art31d