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Trend: Eine Pädagogik der Beschämung? Emotionale Gewalt als Disziplinartechnik
Abstract
Vorbemerkung: Der populistische Ruf nach Härte
Seit den achtziger Jahren werden in der Gewaltprävention - in der Schule wie in der Kinder- und Jugendhilfe - langfristig angelegte pädagogische Erziehungshilfen durch kognitiv-behavioristische oder repressive Trainingsprogramme ersetzt (vgl. Grummt u. a. 2010). Die Frage nach demokratischen Bildungs- und Rechtsansprüchen scheint bei "Verhaltensstörungen" oder "Jugendgewalt" an pädagogischer Reflexivität einzubüßen und in ein autoritäres Gegengewicht umzuschlagen. "Der päd-agogische Zeitgeist bläst (…) derzeit aus einer ziemlich rückwärtsgewandten, antiliberalen, Strenge, Zucht und Ordnung einfordernden Richtung." (Göppel 2008, 60) Der Anfälligkeit für derart ausgestaltete "Erziehungsmoden" liegt ein gemeinsames Muster zugrunde: Pädagogisch-reflexive Argumentationen werden mit Etiketten des "Erziehungsnotstands", "ehlender Autoritä" und "Werteverlusts" neu bewertet, um den populistischen Erwartungen eine pädagogisierbare Antwort folgen zu lassen (vgl. Brumlik 2007).
Seit den achtziger Jahren werden in der Gewaltprävention - in der Schule wie in der Kinder- und Jugendhilfe - langfristig angelegte pädagogische Erziehungshilfen durch kognitiv-behavioristische oder repressive Trainingsprogramme ersetzt (vgl. Grummt u. a. 2010). Die Frage nach demokratischen Bildungs- und Rechtsansprüchen scheint bei "Verhaltensstörungen" oder "Jugendgewalt" an pädagogischer Reflexivität einzubüßen und in ein autoritäres Gegengewicht umzuschlagen. "Der päd-agogische Zeitgeist bläst (…) derzeit aus einer ziemlich rückwärtsgewandten, antiliberalen, Strenge, Zucht und Ordnung einfordernden Richtung." (Göppel 2008, 60) Der Anfälligkeit für derart ausgestaltete "Erziehungsmoden" liegt ein gemeinsames Muster zugrunde: Pädagogisch-reflexive Argumentationen werden mit Etiketten des "Erziehungsnotstands", "ehlender Autoritä" und "Werteverlusts" neu bewertet, um den populistischen Erwartungen eine pädagogisierbare Antwort folgen zu lassen (vgl. Brumlik 2007).
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2014.art21d