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Kritik der Dekategorisierung. Ein philosophischer Versuch

Markus Dederich

Abstract


In diesem Beitrag wird die Bedeutung der Sprache für die Erkenntnis herausgearbeitet und in Hinblick auf die vor allem in der Inklusionsdebatte virulente Forderung nach Dekategorisierung diskutiert. Vor dem Hintergrund sprachphilosophischer und erkenntnistheoretischer Überlegungen wird die These entwickelt, dass pädagogische Konzeptionen, die der Komplexität der im Kontext von Behinderung erfahrbaren Phänomene und Problemlagen gerecht werden wollen, eine begrifflich-kategoriale Fundierung benötigen. Hieraus wird jedoch nicht abgeleitet, die bisherigen Kategorien seien schlicht beizubehalten. Vielmehr wird mit Adorno dafür plädiert, durch die Kategorie über die Kategorie hinauszugehen. Damit ist gemeint, dass Kategorien eine nicht einholbare Unbestimmtheit und Offenheit aufweisen, die sich daraus ergibt, dass Bezeichnung und Bezeichnetes niemals völlig zur Deckung kommen können. Daher gilt es, so lautet das Fazit, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass die Kategorie über sich in einen Bereich nicht einholbarer Differenz hinausweist.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2015.art24d