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Fachbeitrag: Video-Self-Modeling in der Logopädie

Christoph Till

Abstract


Video-Self-Modeling (VSM) ist eine Art des Video-Feedbacks. Die Aufnahmen einer Person werden so bearbeitet, dass sie nur ihr eigenes erwünschtes Zielverhalten zu sehen bekommt. Seit der Entwicklung dieser Methode wurde sie wiederholt bei verschiedenen Störungsbildern angewendet und weiterentwickelt. VSM erwies sich als effektives Instrument, die Selbstwirksamkeitserwartungen des Individuums und die Transferleistungen der behandelten Fertigkeiten zu steigern. Auch in Forschungsstudien mit einer logopädischen Klientel kam VSM bereits mehrfach zur Anwendung. Obwohl die Forschungsergebnisse die Wirksamkeit von VSM auch bei logopädisch relevanten Störungsbildern belegen, wird es in der Praxis nicht genutzt. Die Gegenüberstellung von theoretischen Erkenntnissen und den Studienergebnissen lässt den Schluss zu, dass es durchaus Einschränkungen in der Anwendung geben kann. So scheint VSM effektiver bei Störungsbildern zu sein, die u. a. von den Selbstwirksamkeitserwartungen des Individuums beeinflusst werden. Dennoch gibt es auch positive Ergebnisse von VSM-Interventionen bei Störungsbildern, bei denen dieser Einfluss nicht gegeben ist. Hier besteht noch weiterer Forschungsbedarf.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2016.art13d