Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2007
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Frühförderung und ICF
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2007
Judith Hollenweger
Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) basiert auf einer nicht kategorischen, kontextabhängigen Definition von Behinderung, welche das Zusammenspiel zwischen Umwelt und kindlicher Funktionsfähigkeit abbilden kann. Die WHO hat nun eine besondere Version der ICF für Kinder und Jugendliche (ICF-CY) erarbeitet, die im Herbst 2007 in englischer Sprache erscheinen wird. Mit den vorgenommenen inhaltlichen Anpassungen und Ergänzungen deckt die ICF-CY nun alle Bereiche der kindlichen Funktionsfähigkeit ab. Doch muss bei der Anwendung der ICF-CY auch die besondere Situation von Kindern und Jugendlichen beachtet werden. Anders als bei Erwachsenen befindet sich die Funktionsfähigkeit in Entwicklung; zudem lassen sich die postulierten Komponenten der Funktionsfähigkeit (Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten, Partizipation) insbesondere bei sehr kleinen Kindern nicht immer klar unterscheiden. Auch haben Umweltfaktoren eine andere Qualität und weiter reichende Bedeutsamkeit für die Funktionsfähigkeit. Die Anwendung der ICF in pädagogischen und pädagogisch-therapeutischen Kontexten steht in den Anfängen, könnte aber in den folgenden Bereichen weiterentwickelt werden: Beschreibung der Funktionsfähigkeit unter Berücksichtigung des spezifischen Entwicklungskontexts, Erarbeitung von Instrumenten für die interdisziplinäre Planung und Durchführung von Maßnahmen, kontextsensible Feststellung von Anspruchsberechtigung, Entwicklung von sektor-übergreifenden Indikatoren und Statistiken.
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Frühförderung interdisziplinär, 26. Jg., S. 149 -157 (2007) © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Originalarbeiten Frühförderung und ICF Überlegungen zur Anwendung der ICF in der frühen Kindheit 1 JUDITH HOLLENWEGER Zusammenfassung: Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) basiert auf einer nicht kategorischen, kontextabhängigen Definition von Behinderung, welche das Zusammenspiel zwischen Umwelt und kindlicher Funktionsfähigkeit abbilden kann. Die WHO hat nun eine besondere Version der ICF für Kinder und Jugendliche (ICF-CY) erarbeitet, die im Herbst 2007 in englischer Sprache erscheinen wird. Mit den vorgenommenen inhaltlichen Anpassungen und Ergänzungen deckt die ICF-CY nun alle Bereiche der kindlichen Funktionsfähigkeit ab. Doch muss bei der Anwendung der ICF-CY auch die besondere Situation von Kindern und Jugendlichen beachtet werden. Anders als bei Erwachsenen befindet sich die Funktionsfähigkeit in Entwicklung; zudem lassen sich die postulierten Komponenten der Funktionsfähigkeit (Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten, Partizipation) insbesondere bei sehr kleinen Kindern nicht immer klar unterscheiden. Auch haben Umweltfaktoren eine andere Qualität und weiter reichende Bedeutsamkeit für die Funktionsfähigkeit. Die Anwendung der ICF in pädagogischen und pädagogisch-therapeutischen Kontexten steht in den Anfängen, könnte aber in den folgenden Bereichen weiterentwickelt werden: Beschreibung der Funktionsfähigkeit unter Berücksichtigung des spezifischen Entwicklungskontexts, Erarbeitung von Instrumenten für die interdisziplinäre Planung und Durchführung von Maßnahmen, kontextsensible Feststellung von Anspruchsberechtigung, Entwicklung von sektor-übergreifenden Indikatoren und Statistiken. Schlüsselwörter: ICF, kleine Kinder, Entwicklung der ICF-CY, Anwendung in pädagogisch-therapeutischen Kontexten Early Intervention and ICF Thoughts on the Application of the ICF in Early Childhood Summary: The International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) is based on a non-categorical, context-sensitive definition of disability that can represent the interaction between the environment and the functioning of the child. The WHO has developed a derived version of the ICF for children and youth to be published in autumn 2007. With the alterations and additions, the ICF-CY covers all relevant domains of functioning in children and youth. However, when applying the ICF-CY, the special situation of children and youth has to be considered. Unlike in adults, functioning is under development, and the proposed components of functioning (body functions and structures, activity, participation) are often not easily distinguished, especially in very young children. Additionally, environmental factors have a different quality and significance for functioning. The application of the ICF in educational contexts is still in its early stages, but could be developed further in the following areas: description of functioning taking into account the specific developmental contexts, development of instruments for multidisciplinary planning and interventions, contextually sensitive statements of eligibility criteria, development of cross-sectoral indicators and statistics. Keywords: ICF, young children, development of ICF-CY, application in educational contexts 1 Die Erarbeitung dieses Beitrags wurde unterstützt durch die Europäische Kommission, EC-Contract Number SP24-CT-2004-513708 (MHADIE)-thematic priority SSP. 150 Judith Hollenweger FI 4/ 2007 Das Konzept der Frühförderung basiert auf dem Gedanken, dass eine entwicklungsfördernde Umwelt einen positiven Einfluss auf die Funktionsfähigkeit sowie die weitere Entwicklung hat. Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF, WHO 2001) bietet mit ihrem bio-psycho-sozialen Modell einen Rahmen, welcher nicht nur die Erfassung der Funktionsfähigkeit oder die Erstellung eines funktionalen Profils erlaubt, sondern auch die Grundideen der systemisch-ökologischen Entwicklungstheorien bei der Konzeptionalisierung von Behinderung und Funktionsfähigkeit berücksichtigt. Gemäß Philosophie der ICF lässt sich Behinderung nur im jeweiligen Lebenszusammenhang des Kindes (physikalische Umwelt, soziale Kontexte wie Unterstützung, Einstellungen, Dienstleistungen) sinnvoll verstehen und definieren. Die Umwelt ist dabei nicht nur ein Ort, wo Interventionen ansetzen können oder Hindernisse ausgeräumt werden müssen, sondern rückt in diesem Modell als wichtiger Bedingungsfaktor von Entwicklungsprozessen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Einsichten in die komplexen Interaktionen und Wirkungen von Umweltfaktoren, welche die kindliche Entwicklung mit bedingen, sind zwar nicht neu; sie lassen sich bis Bronfenbrenner (1979) und mit Blick auf die deutsche Sonderpädagogik bis Speck (1987) zurückverfolgen. Mit der ICF können jedoch diese theoretischen Grundlagen zum ersten Mal systematisch und kohärent in der Beschreibung von Behinderung repräsentiert werden. Nicht zuletzt angeregt durch internationale Aktivitäten im Bereich der frühen Entwicklung (OECD 2001; European Agency 2003), ist auch auf politischer Ebene einiges in Bewegung geraten. In Deutschland wurde der Begriff der „Teilhabe“ im IX (Rehabilitation, seit 2001 in Kraft) und im XII Sozialgesetzbuch (Sozialhilfe, seit 2005 in Kraft) festgeschrieben und ist dadurch wegweisend bei der Festlegung und Erbringung von Leistungen. Die Bedeutung dieser Änderungen für die Frühförderung sowie damit verbundene Probleme bei der Interpretation der gesetzlichen Neuerungen wurden an anderer Stelle bereits beschrieben (Sohns 2002; Kühl 2004). In der Schweiz hat die Neuorganisation des Finanzausgleichs zwischen Bund und Kantonen zur Folge, dass die bisher von der Invalidenversicherung erbrachten Leistungen für die Sonderschulung künftig von den Kantonen getragen werden müssen. Neu sind nun somit ausschließlich die kantonalen Bildungsministerien für alle sonderpädagogischen Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ab Geburt bis zum vollendeten 20. Lebensjahr zuständig. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK, vergleichbar mit der deutschen KMK) ist deshalb von den Kantonen beauftragt worden, ein Konkordat zur Sonderpädagogik auszuarbeiten, welches eine koordinierte und harmonisierte Leistungserbringung sicherstellen soll. Als Instrumente, welche gesamtschweizerisch eine Harmonisierung und Koordination ermöglichen sollen, werden genannt: (1) eine gemeinsame Terminologie, (2) einheitliche Qualitätsstandards für die Leistungen und (3) ein einheitliches individuelles Abklärungsverfahren. Bei der Erarbeitung entsprechender Instrumente sollen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation berücksichtigt werden. Insbesondere wird gefordert: „Unter dem Einfluss der durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) sollte die Diagnostik erweitert und das Umfeld des Betroffenen sowie dessen Möglichkeiten, am sozialen Leben teilzunehmen, miteinbezogen werden“ (EDK 2006, 31). Im Kontext der Ausweitung der Zuständigkeit der Kantone wird gegenwärtig ein Anerkennungsreglement für Diplome in heilpädagogischer Früherziehung ausgearbeitet (EDK 2007). Beide Länder greifen somit die Terminologie und Philosophie der ICF auf und orien- Abbildung 1: Modell der ICF FI 4/ 2007 Frühförderung und ICF 151 tieren sich bei Reformen daran. Das bio-psycho-soziale Modell von Funktionsfähigkeit und Behinderung, welches der ICF zugrunde liegt, geht davon aus, dass Behinderung keine Eigenschaft der Person ist, sondern vielmehr das Ergebnis eines Interaktionsprozesses zwischen der Person und ihrer Umwelt (vgl. DIMDI 2005). Die Sonderpädagogik und insbesondere die Frühförderung oder Früherziehung versuchen primär, Entwicklungsprozesse durch modifizierte Beziehungsangebote zu unterstützen. Im Zentrum steht somit die Partizipation und nicht die Schädigung. Die ICF basiert auf einer durch die Standardregeln (Vereinte Nationen 1993) geforderten und nun durch die UN Konvention (Vereinte Nationen 2006) bekräftigen Orientierung an den Menschenrechten. Damit wird das Recht auf Partizipation über die Relevanz allfälliger Einschränkungen durch Krankheiten oder Störungen gestellt. „Behinderung“ als Phänomen wird dadurch klarer von Krankheitsbegriffen (z. B. Down Syndrom, Retinitis Pigmentosa) und von Schädigungsbezeichnungen (geistige Behinderung, Blindheit) unterschieden und somit klar als Ergebnis der Interaktion zwischen den Eigenschaften der Person und ihrer Umwelt definiert. Das bio-psycho-soziale Modell von Funktionsfähigkeit und Behinderung geht von einem Kontinuum der Funktionsfähigkeit aus, das durch Umweltfaktoren wesentlich mitbedingt wird. Die Funktionsfähigkeit aller Menschen kann in diesem Kontinuum beschrieben werden - erst die Setzung bestimmter Schwellenwerte definiert eine Behinderung. Die Kategorien der ICF können somit theoretisch auf alle Menschen angewendet werden; erst durch die Auswahl und die Qualifizierung einzelner Items mittels der Beurteilungsmerkmale (Problem nicht vorhanden, Problem leicht ausgeprägt, Problem mäßig ausgeprägt, Problem erheblich ausgeprägt, Problem voll ausgeprägt) werden Schwierigkeiten der Funktionsfähigkeit bestimmt. Die Erfassung und Quantifizierung solcher Schwierigkeiten erfolgten durch gesonderte Assessmentinstrumente. Ein weiteres Merkmal der ICF ist ihre mehrdimensionale Sichtweise auf das Phänomen Behinderung. Die Funktionen des Sehens (Körperfunktion) werden unterschieden von der Fähigkeit des Zuschauens (Aktivität) und dem tatsächlich erfolgten Zuschauen im aktuellen Lebenskontext des Kindes (Partizipation). Die Frage, ob die ICF auch bei Kindern und Jugendlichen zur Anwendung kommen sollte, wurde bereits während deren Erarbeitung gestellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte 1998 eine Projektgruppe unter der Leitung von Rune Simeonsson und Matilde Leonardi ein, welche die Aufgabe hatte, entsprechende Vorschläge einzubringen. Diese konnten jedoch nur teilweise berücksichtigt werden, da die Komplexität der internationalen Revisionsarbeiten bereits ohne diese zusätzlichen Fragestellungen sehr hoch war. Es galt, verschiedene Interessensgruppen, Professionen, Fachdisziplinen und kulturelle Bedürfnisse abzudecken und in der Systematik der Klassifikation möglichst kohärent abzubilden. Nach der Verabschiedung der ICF entschied sich die WHO 2002, als erste „derived version“ die Erarbeitung einer Version für Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Im Herbst 2007 nun wird nach einem fünfjährigen Entwicklungsprozess die englische Fassung der ICF-CY publiziert; eine deutsche Übersetzung ist in Planung. In diesem Beitrag soll nachgezeichnet werden, wel- 152 Judith Hollenweger FI 4/ 2007 che Überlegungen der Erarbeitung der ICF- CY zugrunde liegen und welche Anpassungen an der ICF-Klassifikation vorgenommen wurden. In einem letzten Abschnitt sollen einige Anwendungsmöglichkeiten der ICF-CY in pädagogischen Kontexten - insbesondere in der Frühförderung - ausgeführt werden. 1. Funktionsfähigkeit und Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen Kinder und Jugendliche entwickeln sich; sie erwerben Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihr Körper verändert sich, ihre soziale und physische Welt erweitert sich. Durch ihre Entwicklung bedingt verändert sich auch ihr Verhältnis zur Umwelt; ihre Gestaltungsmöglichkeiten in Beziehungen werden mit zunehmendem Alter vielfältiger. Die Unreife des Kindes und somit die sich in Entwicklung befindliche Funktionsfähigkeit ist eine biologische Tatsache, doch das Verständnis hierzu und die Bedeutung dieser sind kulturelle Phänomene. Wie wirkt sich die Tatsache aus, dass Erwachsene Kindheit rekonstruieren? Wie kann es gelingen, Kinder als „human beings“ und nicht als „human becomings“ (Colver 2005) zu erfassen, wenn wir stets die Funktionsfähigkeit von Erwachsenen vor Augen haben? Kann eine Klassifikation, die zwar mit dem Anspruch an Universalität, aber doch eher für Erwachsene entwickelt worden ist, auch für Kinder und Jugendliche verwendet werden? Neben den inhaltlichen Anpassungen, welche im nachfolgenden Abschnitt dargelegt werden sollen, gilt es vorerst bei der Anwendung der ICF bei Kindern und Jugendlichen insbesondere folgende Aspekte zu beachten: (1) oft liegen Entwicklungsverzögerungen und somit keine klar definierbaren Schädigungen vor, (2) insbesondere bei kleinen Kindern lassen sich Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation nicht immer eindeutig trennen und (3) Umwelt und Partizipation in der Kindheit haben eine andere Qualität und Bedeutsamkeit für die Funktionsfähigkeit als im Erwachsenenalter. Die ICF definiert bei Erwachsenen eine substanzielle Abweichung in der Funktionsfähigkeit als „Problem“ (Aktivitäten/ Partizipation) respektive als „Schädigung“ (Körperfunktionen/ Körperstrukturen). Bei Kindern stellen wir hingegen neben mehr oder weniger stabilen Abweichungen (z. B. Schädigung der Hörfunktionen) viel häufiger Abweichungen von Entwicklungsverläufen fest, die sich weniger eindeutig interpretieren lassen. Verzögerungen beim Erscheinen oder bei der Ausbildung von Fähigkeiten oder Funktionen müssen keine permanente Störung oder Schädigung bedeuten. Entwicklungsverzögerungen können sich in allen Bereichen der ICF manifestieren (z. B. kognitive Funktionen, Sprechfunktionen, Mobilität, Kommunikation), sie sind altersabhängig und werden sehr oft von Umweltfaktoren mitbedingt. Manche Verzögerungen sind mit Eigenheiten oder Besonderheiten des einzelnen Kindes verbunden, was einen abschließenden Vergleich mit anderen Gleichaltrigen fast nicht möglich macht. Diese Tatsache führt zu einem grundlegenden Problem bei der Anwendung der Beurteilungsmerkmale der ICF; insbesondere bei den Körperfunktionen und -strukturen. In vielen Situationen ist es nicht sinnvoll, von „Schädigungen“ zu sprechen, nur weil eine Entwicklungsverzögerung festgestellt wurde. Um Irrtümern vorzubeugen, müssten die Beurteilungsmerkmale zu den Körperfunktionen angepasst werden. Dieser Änderungsvorschlag soll allerdings erst bei einer allfälligen Revision der ICF diskutiert werden. In der ICF- CY wird deshalb empfohlen, den Begriff „Schädigung“ dahin zu interpretieren, dass sich eine solche auch als Verzögerung manifestieren kann. Wachstum und Entwicklung im Kindesalter haben eine andere Qualität als Veränderungs- und Reifeprozesse bei Erwachsenen. Bei kleinen Kindern - und noch ausgeprägter in der vorgeburtlichen Lebensphase - kann die FI 4/ 2007 Frühförderung und ICF 153 Funktionsfähigkeit des Kindes nicht unabhängig von seiner Umwelt verstanden werden. Kleine Kinder sind für die Entwicklung ihrer Funktionsfähigkeit auf Beziehungen mit anderen Menschen und auf deren Unterstützung angewiesen. Gemeinsame Aktivitäten vermitteln den Aufbau von Körperfunktionen, was bedeutet, dass Partizipationsmöglichkeiten auch zur Stabilisierung und zur Entwicklung der Selbstregulierung (z. B. Schlaffunktionen, Aufmerksamkeitsfunktionen, Verdauungsfunktionen) beitragen. Diese enge Verbindung zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Prozessen macht die Unterscheidung zwischen Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation insbesondere bei sehr kleinen oder sehr schwer behinderten Kindern schwierig. Hier birgt sich die Gefahr, komplexe bio-psycho-soziale Prozesse auf rein biologische Prozesse zu reduzieren. Zwar berücksichtigt das Modell der ICF die Interdependenzen und Interaktionen zwischen der Funktionsfähigkeit eines Individuums und seiner Umwelt, doch haben die spezifischen Muster von Beziehungen, gemeinsamen Tätigkeiten und Rollen (Mikrosystem gemäß Bronfenbrenner 1979) für Kinder in Primärdyaden eine weit größere Bedeutung für die Funktionsfähigkeit als für Erwachsene, weil diese sehr stark von der Ausgestaltung ihrer Lebenswelten durch reifere Interaktionspartner abhängig sind. Eine gute Passung zwischen Fähigkeiten und Interaktionsangeboten ist dabei für die Partizipation von großer Bedeutung („Zone der nächsten Entwicklung“, vgl. Wygotski 1987). Diese komplexen Interdependenzen und die „dynamische Dynamik“ zwischen einem sich verändernden Menschen in einer sich verändernden Lebenswelt erfordert komplexere Erklärungsmodelle als sie bisher etwa zur Prüfung der Wirksamkeit früher Förderung verwendet wurden. Für den Aufbau weiterer Fähigkeiten und die Bewältigung nächster Entwicklungsaufgaben ist die Erfassung von dem, was die Kinder in ihrem täglichen Leben tatsächlich tun, zentral. Deshalb rücken die Möglichkeiten, welche sich Kindern und Jugendlichen bieten, um in den unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen zu partizipieren, ins Zentrum des Interesses. Denn wenn ein Kind bisher erworbene Fähigkeiten nicht in seinem aktuellen Lebenskontext weiterentwickeln kann, besteht die Gefahr von Entwicklungsbeeinträchtigungen. Die Bedeutsamkeit der Partizipation als „Einbezogensein in eine Lebenssituation“ ist zwar auch in der ICF für das Verständnis von Funktionsfähigkeit und Behinderung zentral. Doch werden Umweltfaktoren bisher eher als moderierende (z. B. Rollstuhl erleichtert Arbeitsweg) oder vermittelnde Faktoren (z. B. Einstellung des Arbeitgebers erleichtert Anstellung) verstanden und weniger als eigentliche Bedingungsfaktoren von Entwicklungsprozessen (Wang et al. 2006; Bartlett et al. 2006). Traditionellerweise werden meist die Auswirkungen von Funktionseinschränkungen auf die Partizipationsmöglichkeiten betroffener Kinder untersucht. Erst in den letzten Jahren wird vermehrt die Frage gestellt, inwieweit Partizipation unabhängig von der spezifischen Ausprägung einer Funktionsbeeinträchtigung direkt durch Umweltfaktoren bedingt wird. Eine Studie zur Partizipation von Kindern mit Zerebralparese (Hammal et al. 2004) etwa zeigt, dass bei vergleichbarem Schweregrad und ähnlicher Ausprägung regionale Unterschiede in der Partizipation festgestellt werden können. Eine andere Studie weist nach, dass sich 10 % der Unterschiede in der Partizipation bei hirnverletzten Kindern durch die Varianz in der Umwelt erklären lassen, insbesondere durch institutionelle, soziale und einstellungsbedingte Faktoren (Bedell & Dumas 2004). Eine Studie von King et al. (2004) zeigt auf, dass der Einfluss der Umwelt durch bestimmte Charakteristiken der Familie (elterliche Wahrnehmung von Gesundheit, Kohäsion in der Familie, familiäre Orientierung bezüglich Freizeitaktivitäten) vermittelt wird. Die Ergebnisse einer Studie 154 Judith Hollenweger FI 4/ 2007 von Morris et al. (2006) legen zudem nahe, dass sogar der klinisch festgestellte Schweregrad (clinical burden) primär eine Funktion von Umweltfaktoren ist - abhängig von den Präferenzen der zuständigen Fachpersonen für bestimmte Interventionen oder der Effektivität, mit welcher lokale Dienstleistungen organisiert und erbracht werden. Somit können Fragen der Qualität von Leistungen erstmals durch die ICF in ein Modell von Behinderungen einbezogen werden. 2. Anpassungen in der ICF für das Kindes- und Jugendalter Die Überprüfung der ICF für die Anwendung der ICF bei Kindern und Jugendlichen hat nicht nur zu diesen eher konzeptionellen und philosophischen Überlegungen geführt; sondern auch zu inhaltlichen Anpassungen und Erweiterungen, die im Vorfeld als notwendig identifiziert worden waren (vgl. Østenjsø 2006). Alle inhaltlichen Anpassungen mussten in die bestehende Systematik der Klassifikation eingebettet werden, was nicht immer ganz einfach war. Zum Teil standen an den notwendigen Stellen keine leeren Codes zur Verfügung, zum Teil waren Inhalte bereits mit Umschreibungen repräsentiert, welche für Kinder ungeeignet sind. Eingefügt wurden etwa Vorläuferfähigkeiten, welche insbesondere für kleine Kinder die nötige Differenzierung für die Abbildung ihrer Funktionsfähigkeit bieten. So wurde etwa das Item „Mahlzeiten vorbereiten“ ergänzt mit einem Item „Helping prepare meals“. Beim Item „Die tägliche Routine durchführen“ wurden folgende Subitems eingefügt: „Following routines“, „Managing changes in daily routine“, „Managing one’s time“ sowie „Adapting to time demands“. Erweiterungen wurden bei für Kinder besonders wichtigen Funktionen vorgenommen; bei den „Psychomotorischen Funktionen“ wurden neben den bereits vorhandenen Subitems „Psychomotorische Kontrolle“ und „Qualität der psychomotorischen Funktionen“ folgende Items hinzugefügt: „Organisation of psychomotor control“, „Manual dominance“, „Lateral dominance“. Zahlreiche Ergänzungen wurden im Kapitel „Lernen und Wissensanwendung“ vorgenommen: so fehlten die grundlegenden „bewussten sinnlichen Wahrnehmungen“ wie „Mouthing“, „Touching“, „Smelling“ oder „Tasting“; aber auch Items wie „Acquiring Information“, „Acquiring Language“, „Acquiring Concepts“. Ebenfalls ergänzt wurde das Item „Aufmerksamkeit fokussieren“ mit „Aufmerksamkeit ausrichten“. Zudem fehlten Items für prälinguale Äußerungen oder für das Singen (Kommunizieren als Sender). Ebenfalls als neue Inhalte wurden die „Steuerung des eigenen Verhaltens“ (Kapitel Allgemeine Aufgaben und Anforderungen) und „Auf seine Sicherheit achten“ (Kapitel Selbstversorgung). Ganz neu gedacht werden musste die Frage des kindlichen Spiels. Bereits früh in der Erarbeitung der ICF-CY zeigte sich, dass die in der ICF vorhandene Repräsentation von „Spiel“ dessen Bedeutung für Kinder in keiner Weise gerecht werden konnte. Allerdings konnte das bereits vorhandene Item „Spiel“ (Subitem zu „Erholung und Freizeit“) nicht einfach ersetzt werden. Das Problem wurde wie folgt gelöst: (1) Einfügen eines Items „Learning through actions with objects“ mit Subitems zu „ Learning through symbolic play“ und „Learning through pretend play“, (2) Einfügung von Items und Subitems zu „Engagement in play“ (d880) als einen eigenständigen bedeutenden Lebensbereich; sowie (3) Ergänzung der Umweltfaktoren mit einem Item zu „Products and technology for play“. Neben dem Einfügen neuer Inhalte wurden auch verschiedene Beschreibungen einzelner Items verändert oder erweitert (Beispiele für Fähigkeiten aus dem Kindesalter, z. B. wurden beim Item „d2100 Eine einfache Aufgabe übernehmen“ „einen Turm bauen“ und „einen Schuh anziehen“ zu den vorhandenen Beispielen „einen Brief schreiben oder sein Bett machen“ angeführt. Zudem wurden FI 4/ 2007 Frühförderung und ICF 155 gemäß den vorgenommenen Veränderungen die Kriterien für Inklusion respektive Exklusion angepasst. Die nun vorgenommenen Veränderungen bleiben zum Teil hinter dem Anspruch der Entwicklungsgruppe zurück; einige Kompromisse mussten gemacht werden; viele Vorschläge zu Änderungen können aus Gründen der Integrität der ICF erst im Rahmen deren Revision diskutiert werden. Dennoch liegt jetzt mit der ICF-CY eine Klassifikation vor, welche Funktionsfähigkeit und Behinderung bei Kindern und Jugendlichen adäquat reflektieren kann. 3. Anwendung der ICF-CY in der Frühförderung Die ICF-CY ist eine sinnvolle Rahmenklassifikation für die Beschreibung von Funktionsfähigkeit und Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen (Simeonsson et al. 2003). Sie erschließt sich allerdings mit ihren über 1400 Codes nicht ganz so einfach für die konkrete Anwendung. Seit der Publikation der ICF steht eine Kurzliste (ICF Checklist) zur Verfügung, die in verschiedenen klinischen Kontexten zur Anwendung kommen kann; diese ist aber für kleine Kinder nicht sinnvoll einsetzbar. Für die Feldversuche zur ICF-CY wurden Checklisten für verschiedene Altersstufen entwickelt, da die Funktionsfähigkeit vom Alter abhängig ist und somit unterschiedliche Items in die jeweilige Kurzliste aufgenommen werden müssen. Eine deutschschweizerische Arbeitsgruppe hat 2004 einen Bericht vorgelegt, wie ICF-Items mit den in der Neurorehabilitation gängigen Assessmentinstrumenten verlinkt werden könnten und welche Items in eine für diesen klinischen Kontext relevante Kurzliste aufgenommen werden sollten (Verein zur Förderung der Qualitätssicherung in der neurologischen Frührehabilitation von Kindern und Jugendlichen 2004). Die Studie zeigt, dass verschiedene Kliniken sehr unterschiedliche Instrumente und Kriterien für die Erfassung der Funktionsfähigkeit verwenden und dass eine systematische Verlinkung mit der ICF hier helfen könnte, die Befunde zu systematisieren und vergleichbar zu machen. Weitere Studien zur Nützlichkeit der ICF für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen in klinischen Settings wurden etwa von Østenjsø et al. (2006), Battaglia et al. (2004), Ogonowski et al. (2004) oder Morris et al. (2006) durchgeführt. Die Anwendung der ICF oder der ICF-CY in pädagogischen und pädagogisch-therapeutischen Kontexten - sei dies in der Frühförderung oder in Bildungssystemen - wurde in der wissenschaftlichen Literatur bisher kaum beschrieben. Finanziert durch das 6. Rahmenforschungsprogramm der EU wird im Projekt „Measuring Health and Disability in Europe. Supporting Policy Development“ (www.mhadie.org) gegenwärtig auch der Frage nachgegangen, wie die ICF in Bildungskontexten eingeführt und angewendet werden könnte. Leicht umsetzbar ist die Verwendung der ICF als Grundlage für eine gemeinsame Sprache in interdisziplinären Teams; hierzu gibt es bereits zahlreiche Anwendungsbeispiele in unterschiedlichen Settings wie Netzwerke von Unterstützungsdiensten für die Nachversorgung, in der Frühförderung, in interdisziplinären Teams in Schulen oder Rehabilitationseinrichtungen, für die Kooperation verschiedener Dienststellen für die Gestaltung von Übergängen, für die Planung von Fördermaßnahmen oder für das Ressourcenmanagement. Ein Beispiel hierzu sind die „Schulischen Standortgespräche“; ein auf der ICF abgestütztes Verfahren zur Förderplanung und Zuweisung von schulhausnahen sonderpädagogischen Maßnahmen, welches ab nächstem Schuljahr in den Kindergärten und Schulen des Kantons Zürich obligatorisch eingeführt wird (Bildungsdirektion Kanton Zürich 2007). Da die Umwelt für die kindliche Entwicklung von so großer Bedeutung ist, liegt es nahe, die 156 Judith Hollenweger FI 4/ 2007 ICF auch für die Analyse von erleichternden und erschwerenden Umweltbedingungen sowie für die Planung von Maßnahmen in der Umwelt anzuwenden. Wie bereits erwähnt, erklärt sich ein großer Teil der Varianz in der Funktionsfähigkeit von Kindern mit ähnlichen Funktionsprofilen durch Umweltfaktoren. Kinder in abgelegenen Gegenden haben nicht nur schlechteren Zugang zu notwendigen Unterstützungsleistungen, sie haben oft auch geringere Partizipationsmöglichkeiten in anderen Lebensbereichen. Oft sind zusätzliche Kosten (z. B. Transport, Zeit für Anreise) eher mit der Wohnsituation und der Distanz zur Frühförderstelle verbunden als mit der Funktionsfähigkeit des Kindes (Farrer et al. 2007). Die ICF könnte somit auch zur Erfassung der spezifischen Umweltbedingungen und somit den Partizipationsmöglichkeiten eines Kindes und zur Beschreibung einer für alle Kinder möglichst zugänglichen Umwelt (Universal Design, Darragh 2007) verwendet werden. Dass die ICF sich für die Analyse der Auswirkungen einer Behinderung auf die Familie eignet, wurde in einer Studie von Jessen et al. (2003) dargelegt. Morris et al. (2006) haben zudem gezeigt, dass die Schwere der Behinderung kein guter Indikator für die Fähigkeit der Familie ist, sich zurechtzufinden, sondern dass die soziale Integration und Kohäsion der Familie, das Verhalten des Kindes und spezifische Anforderungen an die Unterstützungsleistungen hier weit bedeutsamer sind. Die ICF könnte also - zusammen mit diagnostischen Informationen - für die Erarbeitung von Kriterien für eine kontextsensible Feststellung einer Anspruchsberechtigung verwendet werden. Ein weiterer Anwendungsbereich der ICF liegt in der Entwicklung von Statistiken und Indikatoren zu Fragen der Prävalenz (Hutchinson & Gordon 2005) von Behinderungen im Kindesalter, für Erhebungen zur Funktionsfähigkeit in einer Population (Swanson et al. 2003) oder zur Erfassung von Unterstützungsangeboten oder anderen relevanten Umweltfaktoren sowie für Bedarfsanalysen. Da die ICF als Rahmenklassifikation anschlussfähig ist an die unterschiedlichsten Konzeptionalisierungen von Behinderung, eignet sie sich auch für die Analyse von Behinderungsbegriffen in verschiedenen Dienstleistungssystemen oder Politikbereichen. Im Kontext des Projekts MHADIE wurde hierzu eine Matrix entwickelt, welche die verschiedenen Systemebenen und Phasen des Förderprozesses differenziert ausweisen kann und somit eine Analyse der Verwendung von traditionellen Behinderungsbegriffen ermöglicht. Das US Office of Special Education Programs hat 2006 ein Handbuch entwickelt, das sich auf die ICF abstützt und alle für die Frühförderung relevanten Informationen und Konzepte in einen kohärenten Rahmen darlegt. Somit steht den verschiedenen Diensten und der Regierung eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage zur Verfügung, welche die Durchführung von Studien zur Qualitätssicherung oder den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Leistungsanbietern und Betroffenen erst wirklich ermöglicht. Literatur Bartlett, D. J., Macnab, J., Macarthur, C., Mandich, A., Macgill-Evans, J., Young, N. K., Beal, D., Conti- Becker, A., Polatajko, H. J. (2006): Advancing rehabilitaton research: An interactionist perspective to guide question and design. Disability and Rehabilitation, 28 (19), 1169 - 1176 Battaglia, M., Russ, E., Bolla, A., Chiusso, A., Bertelli, S., Pellegri, A., Borris, G., Martinuzzi, A. 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