Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2013
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Interdisziplinarität in der Frühen Förderung
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2013
Martin Hafen
Die fachliche Notwendigkeit von interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Frühen Förderung ist unbestritten. Ebenso unbestritten ist, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit auch aufwendig und bisweilen mühsam ist. Es lohnt sich daher, in eine möglichst effiziente Organisation dieser Zusammenarbeit zu investieren – insbesondere im Bereich der Früherkennung einer Kindeswohlgefährdung. Neben dem zusätzlichen Aufwand darf nicht vergessen werden, dass Interdisziplinarität für die tägliche Arbeit auch eine große Bereicherung sein kann.
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97 Frühförderung interdisziplinär, 32. Jg., S. 97 -106 (2013) DOI 10.2378/ fi2013.art06d © Ernst Reinhardt Verlag ORIgInalaRbEIt Interdisziplinarität in der Frühen Förderung Notwendigkeit, Herausforderung und Chance Martin Hafen Zusammenfassung: Die fachliche Notwendigkeit von interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Frühen Förderung ist unbestritten. Ebenso unbestritten ist, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit auch aufwendig und bisweilen mühsam ist. Es lohnt sich daher, in eine möglichst effiziente Organisation dieser Zusammenarbeit zu investieren - insbesondere im Bereich der Früherkennung einer Kindeswohlgefährdung. Neben dem zusätzlichen Aufwand darf nicht vergessen werden, dass Interdisziplinarität für die tägliche Arbeit auch eine große Bereicherung sein kann. Schlüsselwörter: Frühe Förderung, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität, professionelle Zusammenarbeit, Systemtheorie Multidisciplinarity in Early Promotion - necessity, challenge and chance Summary: The professional necessity of interdisciplinary cooperation in early promotion is undisputed. It is also undisputed that interdisciplinary cooperation is laborious and sometimes tiresome. Therefore, it is worthwhile to invest in an efficient organization of this cooperation - above all in regard of the early detection of a threatened well-being of a child. Finally, it should not be forgotten that beside the additional time an effort interdisciplinarity can be an enormous enrichment for everyday work. Keywords: Early support and education, interdisciplinarity, transdisciplinarity, professional cooperation, systems theory Einleitende Bemerkungen F rühe Förderung - hier verstanden als Gesamtheit aller professionell erbrachter Maßnahmen (wie familienergänzende Kinderbetreuung oder heilpädagogische Früherziehung) und/ oder staatlich verfügter Leistungen (wie Kindergeld oder Elternschaftsurlaub) in den ersten fünf Lebensjahren - fördert die bio-psycho-soziale Entwicklung des Kindes auf unterschiedlichen Ebenen, was sie ganz generell zu einem zentralen Interventionsbereich der Prävention macht (Hafen 2011). Wie in der Prävention sind auch in der Frühen Förderung zahlreiche Professionen und Berufe tätig 1 : Hebammen, Kinderärztinnen, Heilpädagogen, Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen, Kleinkinderzieherinnen, Kindesschutzbeauftragte etc. Das macht die Frühe Förderung in zwei Hinsichten zu einem interdisziplinären Handlungsfeld: auf der Ebene der Grundlagen besteht ein Bezug zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und auf der Ebene der Professionen und Berufe ergibt sich die mehr oder weniger stark ausgeprägte Notwendigkeit von Koordination und Kooperation, die im Rahmen von interdisziplinärer 1 Zur inhaltlichen Unterscheidung von Professionen und berufen siehe die ausführungen im Kapitel zu den Funktionssystemen und ihren Professionen. 98 FI 2 / 2013 Martin Hafen Zusammenarbeit realisiert wird. Diese Zusammenarbeit wird von den Fachleuten in der Praxis oft als hilfreich und bereichernd, in vielen Fällen aber auch als mühsam und aufwendig wahrgenommen. In diesem Text wird, ausgehend vom soziologischen Konzept der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft, eine Klärung der Begrifflichkeit rund um die Interdisziplinarität angestrebt. Darauf auf bauend werden die Chancen und die Herausforderungen von Interdisziplinarität in der Frühen Förderung beleuchtet, wobei ein inhaltlicher Schwerpunkt auf die Früherkennung einer Kindeswohlgefährdung gelegt wird. Als Referenztheorie dient die soziologische Systemtheorie (Luhmann 1994/ 1997), die selbst eine interdisziplinär begründete und ausgerichtete Theorie ist und auch in andern Handlungsfeldern wie der Prävention und der Früherkennung (Hafen 2007) oder der Sozialen Arbeit (Merten 2000, Hafen 2004) als theoretische Grundlage für praxisorientierte Reflexionstheorien genutzt wird. 2 Das Konzept der funktionalen Differenzierung Mit seinem Konzept der funktionalen Differenzierung beschreibt der deutsche Soziologie Niklas Luhmann (1997, S. 707 - 812) eine fundamentale Umgestaltung der Gesellschaft. Dieser Prozess setzt ungefähr Mitte des letzten Jahrtausends ein und löst - zuerst in Europa und mit der Zeit auch in der übrigen Welt - die seit der Zeit der Hochkulturen (um 4000 v. Chr.) vorherrschende Schichtungsordnung ab. Ab dem 16. Jahrhundert nimmt der Einfluss von Adel und Klerus auf Wirtschaft, Wissenschaft und Politik kontinuierlich ab. An Stelle der Schichtungsordnung treten selbstreferentielle gesellschaftliche Kommunikationszusammenhänge wie die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Politik, das Erziehungs- und Bildungssystem, das Kunstsystem, das Gesundheitssystem und weitere Funktionssysteme. Diese Systeme operieren nach eigenen Maßstäben und lassen sich dabei von den andern Funktionssystemen nur beschränkt beeinflussen. Als Beispiel dafür kann die Wirtschaft herangezogen werden. Wirtschaftliche Kommunikation realisiert sich primär in der Form von Zahlungen oder relevanten Nichtzahlungen (Schulden). Ökologische Probleme z. B. werden für die Wirtschaft erst dann von Bedeutung, wenn sie sich in Form von Zahlungen manifestieren - etwa in der Form von Kosten, die ein Rückversicherungsunternehmen bei Naturkatastrophen zu übernehmen hat oder in Form möglicher Profite, die sich durch alternative Methoden der Energiegewinnung erzielen lassen. Dazu kommt, dass die Gesellschaft die Schließung der Funktionssysteme in gewissen Hinsichten auch rechtlich und moralisch einfordert. So sollen wissenschaftliche Wahrheit, Recht und politische Mitbestimmung nicht käuflich zu erwerben sein. Zwar spielen wirtschaftliche Prozesse bei den genannten Funktionssystemen eine Rolle, doch werden sie schnell problematisiert (z. B. als Korruption) und offensichtliche Verstöße wie die öffentliche Versteigerung eines politischen Amtes an den Meistbietenden sind undenkbar. Das Funktionssystem, mit dem das Konzept der ‚Interdisziplinarität‘ am engsten verbunden ist, ist die Wissenschaft. Die Wissen- 2 Der text orientiert sich an einem (frei formulierten) Vortrag mit dem titel ‚Entwicklung der Zusammenarbeit im sozialen und heilpädagogischen berufsfeld - gesellschaftlich und soziologisch betrachtet‘, den der autor am 16. november 2012 anlässlich der tagung ‚„alle zusammen - jede(r) für sich? “ - gelingende netzwerkarbeit in der Heilpädagogischen Früherziehung‘ der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich gehalten hat. 99 FI 2 / 2013 Interdisziplinarität in der Frühen Förderung schaft ist eines der früheren Funktionssysteme. Das zeigt sich unter anderem an der Gründung wissenschaftsnaher Organisationen in der Form von Universitäten ab dem 12. Jahrhundert. Diese frühen Universitäten waren zu Beginn noch ausschließlich durch kirchliche Obrigkeiten geführt, doch der Einfluss der Kirche auf die wissenschaftliche Wahrheitsfindung verschwindet ab dem 15. Jahrhundert zunehmend. Es wäre heute undenkbar, dass sich ein Wissenschaftler heute für seine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor einem kirchlichen Tribunal verantworten müsste und mit dem Tod bedroht würde wie seinerzeit Galileo Galilei, der seine These erzwungenermaßen widerrufen musste, dass nicht die Erde, sondern die Sonne den Mittelpunkt unseres Sonnensystems bildet. Das Wissenschaftssystem ist in seiner frühen Phase geprägt durch ein umfassendes (‚ganzheitliches‘) Wissensverständnis. Das zeigt sich unter anderem am Umstand, dass sich die frühen Gelehrten in allen damals relevanten Wissenschaftsbereichen auskennen mussten, wenn sie einen akademischen Titel erwerben wollten. Im Zuge des Versuchs, das ‚Wesen‘ der Dinge (des Körpers, der Materie, der physikalischen, biologischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten, ja sämtlicher den Menschen betreffenden Aspekte) immer genauer zu ergründen, verschiebt sich der umfassende Wissensbezug im Wissenschaftssystem zunehmend in Richtung eines immer spezifischeren Wissens. Dazu kommen die wachsenden Bedürfnisse anderer Funktionssysteme (Wirtschaft, Recht, Politik, Bildung/ Erziehung, Gesundheit etc.) nach verwertbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die wissenschaftlichen Disziplinen gewinnen durch ihre Spezialisierung an Autonomie und verlieren sich in diesem Prozess zunehmend aus dem Blick. Weiter ist zu erwähnen, dass sich die Disziplinen intern in zahllose Subdisziplinen mit unterschiedlichen Theorie- und Forschungsbezügen ausdifferenzieren, was eine Integration der unterschiedlichen Wissensbestände auch innerhalb der Disziplinen zunehmend zu einer Herausforderung macht. Im Laufe des 20. Jahrhunderts setzt in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen (der Physik, der Soziologie, der Medizin, der Umweltwissenschaften etc.) ein Prozess des Umdenkens ein. Zwar wird anerkannt, dass das disziplinäre Spezialwissen viele wertvolle, ja unverzichtbare Erkenntnisse generiert; andererseits wird zunehmend konstatiert, dass die Spezialisierung der wissenschaftlichen Disziplinen auch Nachteile mit sich bringt. So wird bemängelt, dass diese Wissensbestände nicht dafür geeignet sind, die hyperkomplexen Verhältnisse zu erfassen, die sich beobachten lassen, wenn man Gesellschaft, Körper, Psyche und die ökologischphysikalische Umwelt zueinander in Bezug setzt und auf Wechselwirkungen achtet. Weiter etabliert sich in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen (etwa in der Quantenphysik, der Hirnforschung oder der Sprachwissenschaft) zunehmend die Erkenntnis, dass es eine absolute, beobachterunabhängige Wahrheit gar nicht gibt. Auch das alteuropäische Subjekt/ Objekt-Denken wird immer mehr infrage gestellt. Forschungsergebnisse unterschiedlicher Provenienz deuten darauf hin, dass alle Aspekte des menschlichen Lebens nur verstanden werden können, wenn man sie nicht als für sich abgeschlossene ‚Dinge‘ versteht, sondern sie in Relation zu den Bedingungen in ihrer relevanten Umwelt setzt, die ihre ‚Existenz‘ überhaupt ermöglichen. Diese Erkenntnis ist vor allem für die Wissenschaftsdisziplinen an der Schnittstelle von Individuum und Gesellschaft von Bedeutung - etwa die Soziologie, die Psychologie, die Sozialpsychologie, die Pädagogik oder die Gesundheitswissenschaften, die Gesundheit als bio-psycho-öko-soziales Phänomen verstehen (vgl. dazu auch Hafen 2009). 100 FI 2 / 2013 Martin Hafen Diese Entwicklung bringt mit sich, dass sich in der Wissenschaft ein steigender Bedarf für interdisziplinäre oder gar transdisziplinäre Forschung manifestiert. Dieser Bedarf ist nicht immer einfach zu decken. Zum einen wird die Interdisziplinarität durch die Unterschiedlichkeit der jeweiligen disziplinären Codes und Sprachen erschwert, zum andern sind die Strukturen der Organisationen, in deren Kontext disziplinäre Forschung betrieben wird, oft nicht auf Kooperation ausgerichtet. Ein weiteres Problem ist, dass die Forschungsmethodologie bis heute nur sehr ansatzmäßig auf die Erforschung komplexer (‚systemischer‘) Zusammenhänge ausgerichtet ist. Qualitative Forschungsmethoden, die in diese Richtung gehen, widersprechen der nach wie vor idealisierten Vorstellung, man könne das eigentliche Wesen der Dinge ergründen. Ihre Daten werden als ‚zu weich‘ kritisiert, wobei übersehen wird, dass mit steigender Komplexität des Untersuchungsgegenstandes und angesichts der Dynamik der Verhältnisse ‚harte‘ Daten immer unwahrscheinlicher werden - zumindest so lange die entsprechenden Forschungsmethoden fehlen. Die Funktionssysteme und ‚ihre‘ Professionen Die (post-)moderne Gesellschaft braucht nicht nur immer mehr Detail- und Relationswissen; sie ist auch angewiesen auf die Fähigkeit, dieses Wissen in unterschiedlichen Handlungsbereichen nutzbar zu machen. Entsprechend differenzieren sich im Verlauf der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft Professionen und Berufe heraus, die in einem mehr oder weniger engen Bezug zu den einzelnen Funktionssystemen stehen: Ärztinnen und Pflegefachkräfte im Gesundheitssystem, Pädagogen und Lehrkräfte im Erziehungs- und Bildungssystem, Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen im System der Sozialen Hilfe, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Professionen und Berufe beziehen sich in mehr oder weniger starkem Maß auf die für sie relevanten wissenschaftlichen Disziplinen, wobei die Professionen nach Stichweh (2000, S. 33) im jeweiligen Funktionssystem eine „Dominanzposition“ gegenüber den Berufen einnehmen. Diese Dominanzposition stützt sich nach Stichweh auf die „Verwaltung des Wissenskorpus“ und eine „szientifisch begründete Handlungslehre“, wobei anzufügen wäre, dass sich die Grenzen durch die zunehmende Akademisierung einzelner Berufe auch verschieben können. Da sich die Professionen und Berufe mit unterschiedlichen Aspekten des Mensch-Seins beschäftigen (die Pädagogik mit seiner Bildung und Erziehung, die Ärztinnen und Pflegefachkräfte mit der Sicherung und Wiederherstellung seiner psychischen und körperlichen Gesundheit, die Sozialarbeit mit seinen Inklusionsproblemen etc.), beziehen sie sich zunehmend auf mehrere wissenschaftliche Disziplinen. Jeder Arzt muss heute über Basiskenntnisse in Kommunikationstheorie verfügen, und die neuen Erkenntnisse aus der neurobiologischen und epigenetischen Forschung sollten für all jene von Bedeutung sein, die sich professionell mit der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern beschäftigen. Die Beispiele machen zwei Aspekte deutlich: Zum einen nähern sich die Professionen und Berufe wie die wissenschaftlichen Disziplinen wieder vermehrt einem ‚ganzheitlichen‘ Verständnis ihres Aufgabenbereichs. Und wie bei den Wissenschaften ist dieses umfassende Verständnis nichts Neues, sondern schließt an die Traditionen der Vormoderne an. Das Verständnis von Gesundheitsfürsorge z. B. war in Europa bis zum ausgehenden Mittelalter von der Vorstellung geprägt, dass Körper, Psyche, das Soziale und das Göttliche miteinander verwo- 101 FI 2 / 2013 Interdisziplinarität in der Frühen Förderung ben sind und dass ‚Gesundheit‘ nur verstanden und beeinflusst werden kann, wenn man diese Dimensionen zueinander in Beziehung setzt (vgl. dazu etwa Hafen 2009, S. 15f). Zum andern ergibt sich eine zweite Facette von ‚Interdisziplinarität‘ - die multi- oder transdisziplinäre Ausrichtung der Professionen und Berufe an unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen. Ein Vorteil dieser multidisziplinären Ausrichtung von Professionen und Berufen und ihrer transdisziplinär ausgerichteten Handlungslehren (Sozialarbeitswissenschaft, Pädagogik, Gesundheitswissenschaft etc.) ist offensichtlich: Durch die Integration von unterschiedlichen wissenschaftlichen Beobachtungen des gleichen Untersuchungsgegenstandes (z. B. der Entwicklung von kleinen Kindern) ergeben sich neue Erkenntnismöglichkeiten. Dies ist vor allem dann wertvoll, wenn es gelingt, das integrierte multidisziplinäre Wissen für die Gestaltung der professionellen Methodik und ihre Umsetzung in die Praxis fruchtbar zu machen. Aber es ergeben sich nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile einer solchen ‚ganzheitlichen‘ Ausrichtung: Zum einen ist die Wissensaufnahme und Integration mit Aufwand verbunden - ein Aufwand, der in Zeiten zunehmender Hektik im Arbeitsalltag immer schwieriger zu leisten ist. Zum andern stellt sich das Problem, dass das referierte Wissen zwangsläufig oberflächliches Wissen bleiben muss, was die Gefahr falscher Schlüsse mit sich bringt. Es gilt demnach, ein gut ausgewogenes Maß des Wissenstransfers zu finden. Sicher kann ein Kleinkinderzieher nicht zum Neurobiologen werden, und auch eine Ärztin muss kein Soziologiestudium absolviert haben, um den Einfluss sozialer Determinanten auf die Gesundheit zu verstehen. Verlangt ist demnach nicht ein spezifiziertes Detailwissen aus den Bezugsdisziplinen, sondern eher ein Kontextwissen, das sich tendenziell in der Form von fundierten ‚Ahnungen‘ ausdrückt. Unterschiedliche Grade von Interdisziplinarität Neben der wissenschaftlichen Interdisziplinarität und den multidisziplinären Bezügen der Professionen und Berufe gibt es noch eine weitere Form von interdisziplinärem Bezug: die Vielfalt der Berufe und Professionen, die gerade in tendenziell transdisziplinären Handlungsfeldern tätig sind. Als Beispiel dafür kann die Prävention dienen, die für sich kein eigentlicher Beruf und schon gar keine Profession ist, sondern ein sich professionalisierendes Handlungsfeld, in welchem sich - mangels professionsbezogener Grundausbildung - unterschiedliche Professionen und Berufe bewegen, die ihre eigenen Wissensbestände und methodischen Kompetenzen mitbringen (Hafen 2007, S. 167ff). Wie in der Wissenschaft liegt hier die Chance und Herausforderung darin, die unterschiedlichen Perspektiven zu integrieren und füreinander (und für die Praxis) fruchtbar zu machen. Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, dass es zwei unterschiedliche Ebenen von Interdisziplinarität gibt: die Ebene der wissenschaftlichen Disziplinen und die Ebene der Professionen und Berufe, die sich auf diese Disziplinen beziehen. Der Begriff ‚Disziplin‘ ist in der relevanten Fachliteratur für wissenschaftliche Disziplinen reserviert und unterscheidet sich damit von den Begriffen ‚Profession‘ und ‚Beruf ‘. Trotzdem wird der Begriff ‚Interdisziplinarität‘ in der Praxis nicht nur mit Blick auf die Beziehung der wissenschaftlichen Disziplinen untereinander verwendet. Vielmehr beschreibt er auch die Beziehung zwischen den Berufen und Professionen, die sich auf unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen beziehen. Wenn wie in diesem Text von Interdisziplinarität im Kontext der Frühen Förderung die Rede ist, so bezieht sich diese Rede auf die zweite der beiden Bedeutungen von Interdisziplinarität - die Ebene der Beziehung zwischen den Professionen 102 FI 2 / 2013 Martin Hafen und Berufen. Auf dieser Ebene bietet sich die Möglichkeit, unterschiedliche Grade von interdisziplinärer Zusammenarbeit zu bezeichnen und sie auf einem Kontinuum zwischen disziplinärer Schließung und Transdisziplinarität zu verorten (s. Abb. 1): n Disziplinäre Schließung: Die Professionen und Berufe im multidisziplinären Feld der Frühen Förderung (etwa Kinderärztinnen, Hebammen, Heilpädagogen, Logopädinnen etc.) verfolgen ihre eigenen Ziele und orientieren sich nicht an den andern Professionen/ Berufen. n Interdisziplinarität: Die Professionen und Berufe mit ihren unterschiedlichen wissenschaftlichen Bezugsdisziplinen nehmen die Entwicklungen in den andern Professionen/ Berufen und ihren wissenschaftlichen Bezugsdisziplinen zur Kenntnis und richten die eigenen Aktivitäten so weit wie möglich danach aus. n Transdisziplinarität: Die Professionen und Berufe agieren gemeinsam und integrieren ihre Kompetenzen und ihr Fachwissen zugunsten einer neuen, multidisziplinär ausgerichteten Profession. In einem so komplexen multidisziplinären Handlungsfeld wie der Frühen Förderung mit ihren vielen unterschiedlichen Professionen und Berufen ist eine durchgängige transdisziplinäre Schließung nicht zu erwarten. Angesichts des Leistungsdrucks besteht immer eine gewisse Gefahr der Bildung von ‚operativen Inseln‘ (Schubert 2008, S. 21) - Leistungsbereichen (wie z. B. Kinderkrippen oder Kinderarztpraxen) also, die sich gegenüber andern relevanten Professionen und Berufen und deren wissenschaftlichen Bezugsdisziplinen abschotten. Insgesamt ist im Bereich der Frühen Förderung jedoch eine hohe Sensibilität für die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit festzustellen. Der Hauptgrund für diese gut ausgebildete Sensibilität ist der gemeinsame Bezugspunkt der unterschiedlichen Professionen und Berufe: das Kind. Die Notwendigkeit von Interdisziplinarität in der Frühen Förderung Luhmann (1994, S. 429) verwendet für die Bezeichnung des Menschen (und damit auch des Kindes) in der Kommunikation den Begriff „Person“. Personen sind in diesem Sinn keine Menschen mit einem Körper und einer Seele, sondern soziale Strukturen, welche die Erwartungen an die Menschen regeln. So wird von einem Hochschuldozenten an seinem Arbeitsplatz anderes erwartet als zu Hause oder im Sportverein. Auch kleine Kinder sind in unterschiedlichen sozialen Systemen unterschiedlichen Erwartungen ausgesetzt. Etwas anders formuliert: das Kind ist in jedem sozialen Kontext eine andere Person. Jede der in der Frühen Förderung tätigen Professionen beobachtet (konstruiert) das Kind aus ihrer spezifischen Perspektive - die Kleinkindererzieherinnen in der Kinderkrippe anders als die Kinderärztin; der Sozialarbeiter im Kindesschutzbereich anders als die Logopädin. Nur für die Eltern ist das Kind in jeder Hinsicht von Bedeutung, denn die Familie ist in einer funktional differenzierten Gesellschaft der letzte Hort einer vollständigen Inklusion (Luhmann 1990). Disziplinäre Schließung Interdisziplinarität Transdisziplinarität abb. 1: Das Kontinuum der Interdisziplinarität 103 FI 2 / 2013 Interdisziplinarität in der Frühen Förderung Gerade für die Eltern und weitere enge Bezugspersonen des Kindes im familiären Umfeld ist es von entscheidender Bedeutung, dass die professionell tätigen Fachleute ihre fragmentierten Sichtweisen aufeinander abstimmen. Durch diese Abstimmung kann die Gefahr unverständlicher oder gar sich widersprechender Befunde und zeitintensiver Leerläufe verringert werden. Zudem ermöglicht sie den Eltern, die professionelle Beurteilung der bio-psycho-sozialen Entwicklung ihres Kindes besser mit den eigenen Beobachtungen in Einklang zu bringen, was auch ihr Vertrauen den Fachleuten gegenüber stärken kann. Es gibt aber noch weitere Gründe für eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Professionen und Berufen in der Frühen Förderung: So können sich Entwicklungsprobleme eines Kindes aus den unterschiedlichen Perspektiven anders darstellen. Interdisziplinarität erleichtert in diesem Fall, die Perspektiven abzugleichen und allfällige Interventionen in gegenseitiger Absprache zu konzipieren und durchzuführen - zum Beispiel in Hinblick auf den Zusammenhang von Bewegung und der körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung eines Kindes. Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen sind sich einig, dass Bewegung die Entwicklung auf allen Dimensionen begünstigt. Entsprechend wird von den relevanten Professionen und Berufen (Kinderärztinnen, Logopäden, Fachleute der heilpädagogischen Früherziehung, Physiotherapeuten etc.) vieles unternommen, um die Bewegungshäufigkeit der Kinder zu fördern. Eine angemessene interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachleute fördert synergetische Effekte und damit die Wirksamkeit der entsprechenden Kommunikationen. Wenn in diesen Diskurs dann noch Fachleute einbezogen werden, welche einen Einfluss auf die Rahmenbedingungen des Bewegungsverhaltens von Kindern haben (Kindergärtnerinnen, Lehrkräfte, Stadtplaner, Quartierentwicklerinnen etc.), dann wird der gesundheitsbezogenen Bedeutung der Bewegung im Kindesalter noch in größerem Ausmaß Genüge getan. Ein weiteres Beispiel eines Handlungsbereiches der Frühen Förderung, in dem interdisziplinäre Zusammenarbeit einen großen Nutzen verspricht, ist die Früherkennung einer Kindeswohlgefährdung. Die Fachleute, die in der ersten Lebensphase eines Kindes mit dem Kind und seiner Familie in Kontakt treten, sind in einer bevorzugten Position, um Anzeichen von Misshandlung, emotionaler Vernachlässigung und anderen Faktoren zu erkennen, welche die psychosoziale Entwicklung des Kindes gefährden. Da diese Anzeichen nicht immer eindeutig sind, bietet sich an, dass sich die betreffenden Instanzen aktiv vernetzen und sich über ihre Beobachtungen austauschen. Durch die Vereinigung der Perspektiven des Kinderarztes, der Leiterin einer Kinderkrippe und der Ärztin eines Kinderspitals, in das ein Kind von seinen Eltern infolge eines ‚Treppensturzes‘ eingeliefert wird, ergibt sich beispielsweise ein deutlicheres Bild davon, ob die Verletzungen des Kindes wirklich von einem Unfall oder doch eher von einer Misshandlung herrühren. Neben einer sorgfältigeren Beobachtung von Problemanzeichen und einem systematisierten Austausch dieser Beobachtungen zwischen den Fachleuten ist in diesem Bereich der Sekundärprävention auch eine optimale Vernetzung mit den Instanzen anzustreben, die sich um die entsprechenden Probleme kümmern (vgl. dazu Hafen 2005). Im Falle der Kindeswohlgefährdung sind das z. B. die entsprechenden Kindesschutzbehörden und Familienberatungsstellen. Gerade wenn es um einschneidende Maßnahmen wie einen Entzug der Erziehungsberechtigung geht, ist der systematische Einbezug unterschiedlicher fachlicher Perspektiven von großer Bedeutung. Die Integration dieser Sichtweisen trägt dazu bei, das Risiko falscher Entscheidungen oder negativer Nebenwirkungen zu verringern. 104 FI 2 / 2013 Martin Hafen Herausforderungen bei der Realisierung von interdisziplinärer Zusammenarbeit Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Frühen Förderung ist aus fachlicher Sicht also unverzichtbar; sie bietet aber auch eine Reihe von Herausforderungen, deren Bewältigung bisweilen nicht immer einfach ist. Da ist zuerst die Zeit, die für die Zusammenarbeit aufgewendet werden muss. Sie muss dem reich befrachteten Arbeitsalltag abgespart werden, was auch bedeutet, dass weniger Zeit für die Arbeit mit dem Kind und seinen Bezugspersonen vorhanden ist. Dazu kommt, dass beim Kontakt zwischen den Berufen und Professionen unterschiedliche Kulturen aufeinanderstoßen. In den Kooperationssystemen (Besprechungen, Netzwerksitzungen etc.) kann es demnach zu interkulturellen Verständigungsschwierigkeiten kommen - sei es, weil unterschiedliche Ansichten in Hinblick auf fachliche Fragen bestehen; sei es, weil die Beteiligten zuerst die (Fach-)Sprachen, Codierungen und spezifischen ‚Weltsichten‘ der andern kennenlernen müssen, um sie überhaupt zu verstehen. So ist es in einem Früherkennungsnetzwerk nicht immer einfach, die unterschiedlichen Perspektiven der Medizin, der Sozialarbeit und der Pädagogik im Sinne des Schutzes des Kindeswohls zu integrieren. Funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit bedingt in diesem Sinn ein gut ausgeprägtes Kontingenzbewusstsein, also das Bewusstsein, dass andere Beobachter bestimmte Dinge anders sehen und dass es letztlich keine Instanz gibt, die ein für alle Mal bestimmt, welches die richtige und welches die falsche Sichtweise ist. Die Fähigkeit des Zuhörens und eine hohe Wertschätzung der andern sind entsprechend soziale Kompetenzen, welche eine funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit erst ermöglichen. Ein weiterer Punkt: Professionen sind in einem hoch komplexen, systemischen Kontext tätig. Die Entwicklung eines Kindes wird von zahllosen Faktoren beeinflusst, und die professionelle Arbeit selbst ist lediglich einer dieser Faktoren. Zudem haben Professionen und Berufe für ihre Interventionsversuche immer nur ein sehr beschränktes Zeitfenster zur Verfügung. Das bedeutet nach Luhmann (2002, S. 148), dass Professionen und Berufe in allen Themenfeldern zwangsläufig unter der Bedingung der Unsicherheit des Erfolgs ihrer eigenen Eingriffe arbeiten und deshalb ihren eigenen Arbeitsbereich tendenziell abschirmen. Transparenz und Kritik an den Kollegen und Kolleginnen werden unter diesen Bedingungen zu einer heiklen Angelegenheit - im eigenen Professions- und Berufsfeld und erst recht im Kontext interdisziplinärer Zusammenarbeit. Dabei wäre ein offener Umgang mit Fehlern ein wichtiges Element der Qualitätssicherung. Wenn es einer Organisation gelingt, intern einen konstruktiven Umgang mit Fehlleistungen zu ermöglichen (im Rahmen von Inter- und Supervision oder sogar durch ein wertschätzendes und doch offenes kollegiales Feedback während dem Arbeiten), dann kann sich dies auch positiv auf die Zusammenarbeit in einem Fachnetzwerk auswirken, an dem sich mehrere Organisationen beteiligen. Die Hemmschwellen werden hier immer höher sein, aber ein gewisses Maß an Offenheit und Kritikfähigkeit kann auch im Rahmen einer gut funktionierenden Netzwerkarbeit erreicht werden, wenn ein kollegialer und wertschätzender Kommunikationsstil gepflegt wird. Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit Angesichts der zahlreichen Herausforderungen, die es auf dem Weg zu einer funktionierenden interdisziplinären Zusammenarbeit 105 FI 2 / 2013 Interdisziplinarität in der Frühen Förderung in der Frühen Förderung und andern professionellen Handlungsfeldern zu bewältigen gilt, stellt sich die Frage, wie die Fachleute bei ihren Bemühungen um Interdisziplinarität unterstützt werden können. Die Netzwerkforschung bietet hier einige wichtige Erkenntnisse. So listen Turrini et al. (2010) in ihrer Metaanalyse zu Determinanten erfolgreicher Netzwerkbildung im Sozial- und Gesundheitsbereich eine Reihe von Faktoren auf, die Netzwerke zu effizienten und für die partizipierenden Organisationen und Fachpersonen befriedigenden Kooperationssystemen machen. Der primäre Erfolgsfaktor und gleichzeitig ein wichtiger Indikator für den Netzwerkerfolg ist - wenig überraschend - der Integrationsgrad. Je mehr sich z.B. die angeschlossenen Organisationen und Fachpersonen im Netzwerk zur Früherkennung einer Kindeswohlgefährdung engagieren, desto mehr profitieren sie voneinander. Das sichert ihre Motivation für ein weiteres Engagement und damit auch die Qualität der Maßnahmen. Die in der Metaanalyse rezipierten Forschungsarbeiten geben aber auch deutliche Hinweise darauf, wie der Integrationsgrad gefördert werden kann. Ein Faktor ist die Einbettung des Netzwerks im Gemeinwesen. Diese Einbettung kann maßgeblich dadurch gefördert werden, dass das Netzwerk durch die staatliche Verwaltung unterstützt und auch (in einem angemessenen Rahmen) kontrolliert wird. Neben einem gewissen Maß an Formalisierung (z.B. in der Form von regelmäßigen Terminen) bedingt die basis-demokratische Grundstruktur von Netzwerken ein hohes Maß an Transparenz. Das bedingt, um bei unserem Beispiel zu bleiben, dass Hierarchieunterschiede zwischen den verschiedenen Professionen und Berufen (z.B. zwischen den Ärzten und Ärztinnen und den Sozialarbeitenden) im Früherkennungsnetzwerk so gering wie möglich gehalten werden. Mit einer gut durchdachten Kommunikationsstrategie kann zudem verhindert werden, dass der Verdacht einer Bevorteilung einzelner Netzwerkmitglieder aufkommt. Das zentrale strukturelle Element erfolgreicher Netzwerkarbeit ist eine Koordinationsstelle, welche die administrativenAufgaben(Sitzungseinladungen, Protokollerstellung, Wissensmanagement etc.) erledigt und die Netzwerkmitglieder entsprechend entlastet. Netzwerke sind verglichen mit Organisationen relativ flüchtige Systeme, die schnell zur Auflösung tendieren, wenn ihr Fortbestand alleine durch die Motivation der Netzwerkmitglieder bedingt ist. Wenn die öffentliche Hand an effizienten und qualitativ hochstehenden Netzwerken in der Frühen Förderung im Allgemeinen und der Früherkennung im Besonderen interessiert ist, dann ist sie gut beraten, ausreichend in den Auf bau und die Koordination dieser Netzwerke zu investieren; das zeigen auch die Erfahrungen im Rahmen des Programms ‚Netzwerk Frühe Hilfen‘, das in Deutschland mit einigem Erfolg durchgeführt wird (Müller-Brackmann/ Selbach 2008), aber auch Erfahrungen im Kontext der Früherkennung von Kindeswohlgefährdung (Kinderschutzzentrum Berlin 2009, S. 12f). Abschließende Bemerkungen Die fachliche Notwendigkeit von interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Frühen Förderung ist unbestritten - unabhängig davon, ob diese Zusammenarbeit im Kontext eines Netzwerks oder bilateral erfolgt. Ebenso unbestritten (und im Arbeitsalltag bisweilen auch schmerzlich erlebt) ist der Umstand, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit auch aufwendig und bisweilen mühsam ist. Es lohnt sich daher, in eine möglichst effiziente Organisation dieser Zusammenarbeit zu investieren. Bei allem darf aber nicht vergessen werden, dass Interdisziplinarität für die tägliche Arbeit auch mehr sein kann als fachliche Pflicht. Wenn es gelingt, den andern Profes- 106 FI 2 / 2013 Martin Hafen sionen und Berufen mit Offenheit, Wertschätzung und Interesse zu begegnen, dann kann die interdisziplinäre Zusammenarbeit auch eine große Bereicherung sein und zwar nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Dr. phil. Martin Hafen Dozent an der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Kompetenzzentrum Prävention und Gesundheitsförderung Werftstr. 1, Postfach 32 52 6002 Luzern Schweiz Tel. 00 41 +61 3 67 48 81 E-Mail: martin.hafen@hslu.ch Web: www.fen.ch Literatur Bauer, J. (2006): Das gedächtnis des Körpers. Wie beziehungen und lebensstile unsere gene steuern. 8. auflage, Piper, Frankfurt Hafen, M. 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