Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/fi2013.art05d
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Familienorientierung in der Frühförderung
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2013
Eva Klein
Eine Reihe aktueller Studien (Sarimski/Hintermair/Lang 2012, Krause 2012) beschäftigt sich zurzeit mit der Familienorientierung in der Frühförderung und der Zufriedenheit der Eltern mit den bestehenden Angeboten. Die dabei festgestellten Unzufriedenheiten gilt es zu reflektieren, um Weichen für erforderliche Weiterentwicklungen zu stellen.
1_032_2013_2_0002
82 Frühförderung interdisziplinär, 32. Jg., S. 82 -96 (2013) DOI 10.2378/ fi2013.art05d © Ernst Reinhardt Verlag ORIgInalaRbEIt Familienorientierung in der Frühförderung Eine Betrachtung im Kontext aktueller Entwicklungen Eva Klein Zusammenfassung: Eine Reihe aktueller Studien (Sarimski/ Hintermair/ Lang 2012, Krause 2012) beschäftigt sich zurzeit mit der Familienorientierung in der Frühförderung und der Zufriedenheit der Eltern mit den bestehenden Angeboten. Die dabei festgestellten Unzufriedenheiten gilt es zu reflektieren, um Weichen für erforderliche Weiterentwicklungen zu stellen. Der Beitrag zeigt aktuelle Faktoren, die auf Frühförderung einwirken sowie die Entwicklung der Familienorientierung anhand bestehender Bedarfe. Ein besonderer Blick wird auf Familien mit multiplen Belastungen gelegt - eine Gruppe, die häufig an den Studien nicht teilnimmt und deren Bedarfe deshalb kaum abgebildet werden. Abschließend werden einige Ableitungen für den Bereich der Frühförderung skizziert - ausschnitthaft und fragmentarisch -, die als Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Familienorientierung weitergedacht werden können. Schlüsselwörter: Familienorientierung, Elternberatung, Kohärenzgefühl, pädagogische Handlungskonzepte, Interaktionsberatung Family orientation in Early Intervention. A consideration in the context of recent developments Summary: A great many of recent studies (Sarimski/ Hintermair/ Lang 2012, Krause 2012) are focusing on family orientation in early childhood intervention as well as on parental satisfaction with existing services. The dissatisfactions that were shown are to be reflected to set the course for further developments. This article intends to name recent factors that have an impact on early childhood intervention as well as on the development of family oriented work. One chapter is focusing on families that encounter multiple strains. As this group of families often does not participate in scientific studies their needs are hardly depicted. In the last chapter derivations for early childhood intervention are made, meant as a starting-point of enhancing family oriented work. Keywords: Family orientation, parents counseling, sense of coherence, concepts of pedagogical practice, developmental counseling Entwicklung der Familienorientierung im Praxisfeld der Frühförderung D as Praxisfeld der Frühförderung zeichnet sich seit seiner Entstehung in den 1970er Jahren durch eine ständige Weiterentwicklung aus. „Die Frühförderung beruht auf keinem abgeschlossenen Konzept. Sie hat in der Vergangenheit vielfältige Entwicklungen erfahren und formt sich weiterhin aus.“ (Seemann 2003, 13) Bereits in den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates 1973 wird die besondere Bedeutung des aufsuchenden Arbeitens der 83 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung Frühförderung hervorgehoben (vgl. Deutscher Bildungsrat 1973, 53). Das mobile Angebot ermöglicht Familiennähe und erleichtert bzw. ermöglicht lebensweltorientiertes Arbeiten und begründet die Niedrigschwelligkeit des Angebotes. Das berufliche Selbstverständnis der Fachkräfte basierte im Zusammenhang mit der anfänglichen „planmäßigen Durchführung von funktionellen Übungsverfahren“ (Datler 2004, 16) auf einer Autoritätsposition gegenüber den Eltern, indem die Fachkraft die Expertin und Durchführende darstellt, später auch im sog. Ko-Therapeuten-Modell die Anleitende. Ein „Paradigmenwechsel in der Frühförderung“ (vgl. Schlack 1989) leitet sich aus den erlebten Grenzen der bisherigen Arbeitsansätze unter dem Postulat des vermeintlich Machbaren ab. Diese Grenzen werden sowohl von den Kindern selbst als auch insbesondere von deren Eltern geltend gemacht, die sich damit gegenüber der Einflussnahme und Rollenzuweisung der „Experten“ emanzipieren. Er ist außerdem inspiriert durch neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Entwicklungspsychologie und der Etablierung systemtheoretischer Sichtweisen (vgl. Weiß/ Neuhäuser/ Sohns 2004, 149ff). Bereits 1982 benennt Klein daraufhin als unverzichtbare Elemente der Frühförderung: n den Auf bau einer guten personalen Beziehung zum Kind, n die Gewährung eines Freiraumes für selbst bestimmtes Handeln, n die Beachtung der Thematik des Kindes und n die Einbeziehung des häuslichen Milieus (vgl. Seemann 2003, 15). In der Folge erhält das Kind als „Akteur seiner Entwicklung“ (vgl. Kautter 1988) eine eigenständige Rolle im Förderprozess. Auf der Ebene der Elternarbeit verändert sich die Beziehung hin zum Anstreben einer partnerschaftlichen Basis im Rahmen eines Kooperationsmodells. Als Konsequenz aus den gewonnenen Erfahrungen und der wissenschaftlichen Diskussion etablieren sich die grundlegenden Prinzipien für die Frühförderarbeit: n Ganzheitlichkeit n Familien- und Lebensweltorientierung sowie n Interdisziplinarität und Vernetzung. Seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren hat sich ein bundesweit flächendeckendes System von Frühförderangeboten entwickelt. In den folgenden Ausführungen wird der Fokus dabei auf die über 1000 Frühförderstellen als Kerninstitution der Frühförderung 1 gelegt und hier auf die pädagogischen Anteile der Arbeit (die im Bereich der Elternarbeit aber für alle Disziplinen von Relevanz sind, wenn auch in unterschiedlichen Schwerpunkten). Durch verschiedene Rahmenbedingungen innerhalb der Bundesländer sowie unterschiedliche Voraussetzungen in den einzelnen Regionen ist die Ausgestaltung der Frühförderstellen vor Ort dabei sowohl im organisatorisch-strukturellen Bereich (bspw. interdisziplinäre Besetzung oder pädagogische Besetzung mit externen Kooperationen) als auch in den fachlich-inhaltlichen Konzeptionen durch eine große Vielfalt gekennzeichnet. Durch diesen stark verkürzten Rückblick soll zum einen deutlich werden, wie lange der Anspruch der Familienorientierung bereits in die Frühförderung hineinwirkt. Zum anderen zeigt sich hier bereits die Fähigkeit des Systems, Anregungen von innen wie von außen (wissenschaftliche Erkenntnisse und Bedürfnisse der Eltern etc.) für die Weiterentwicklung zu nutzen. 84 FI 2 / 2013 Eva Klein Aktuelle Herausforderungen für das Praxisfeld der Frühförderung Der Bereich der Frühförderung steht momentan vielfältigen Herausforderungen gegenüber, die Einfluss auf seine Weiterentwicklung nehmen. Gleichzeitig bestimmen die eigenen Ausrichtungen vor Ort sowie Positionierungen in übergeordneten Diskussionen die zukünftige Profilbildung mit. Im Folgenden werden einige Aspekte dieser jeweils umfassenden Themen kurz angerissen und der Zusammenhang zur Familienorientierung hergestellt. Komplexleistung Frühförderung Die Einführung von Frühförderung als Komplexleistung (SGB IX, 2001) ist durch unterschiedliche Auslegungen in den Ländern bis heute mit Unsicherheiten im strukturellen und finanziellen Bereich verbunden. Dies betrifft auch den Bereich der Elternarbeit und die Möglichkeiten der Familienorientierung. In der Tendenz ist eine Verengung der bereitgestellten Ressourcen hierzu wahrzunehmen, die im Gegensatz zum Bedarf steht. Die Rolle von Frühförderung in der aktuellen Bildungsdiskussion In Bezug auf den Bildungsaspekt findet sich eine weite Spannbreite der Begriffsnutzung von Frühförderung. Einerseits erfährt der Begriff Bildung eine Ausweitung und eine Bezugnahme zu Frühförderung. So heißt es im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan hierzu: „Die erste Unterstützung erfahren betroffene Kinder häufig bereits in ihrer Familie durch Angebote der Frühförderung, insbesondere von Frühförderstellen. Frühförderung ist eng mit dem Bildungsort Familie verbunden und gleichzeitig selbst einer der ersten Bildungsorte für Kinder. Entwicklungsförderung bedeutet Begleitung, Unterstützung und Anregung von Bildungs- und Lernprozessen. Durch Beratungs- und Unterstützungsangebote für andere Bildungsorte trägt Frühförderung dazu bei, alle Kinder in das Erziehungs- und Bildungssystem zu integrieren. Dabei übernimmt sie Vernetzungs- und Koordinierungsaufgaben und begleitet die Übergänge.“ (Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan 2007, 53) Auf der anderen Seite wird der Begriff der Frühförderung innerhalb des Bildungsbereichs benutzt um u. a. Angebote im Sinne von „Englisch für Zweijährige“ zu überschreiben, was zu einer Unschärfe des Begriffs beiträgt. Inklusion Das oben genannte Zitat zeigt gleichzeitig, wie Frühförderung im Rahmen von Inklusion wirksam werden kann. In diesem Zusammenhang ist auch die UN-Behindertenrechtskonvention mit ihren Forderungen zu nennen. Für den Bereich der Frühförderung gilt es programmatische Überlegungen anzustellen, mit welcher Art von Angeboten sie den Inklusionsgedanken bereits jetzt wirksam unterstützt und welche Weiterentwicklungen erforderlich sind. Als Stichworte seien hier genannt: n Unterstützung zur Teilhabe von Kindern und ihren Familien n Empowerment Sich verändernde Klientel Innerhalb der institutionalisierten Frühförderung wird ein immenser Zuwachs an Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten be- 85 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung schrieben in Zusammenhang mit Familien mit multiplen Problemlagen (Armutshintergrund u. v. m.) 2 . Mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die Frühförderarbeit beschäftigt sich der Abschnitt „Neue Eltern“ - neue Herausforderungen - neue Handlungskonzepte? Frühe Hilfen Einen besonderen Einfluss auf das Praxisfeld der Frühförderung hat der Auf bau des Bereichs Frühe Hilfen. Für die institutionalisierte Frühförderung ergeben sich daraus vor allem Fragen der eigenen Angebotsmöglichkeiten (Konzepte, Kompetenzen und Ressourcen), der Gestaltung der zunehmenden Kooperationen mit der Kinder- und Jugendhilfe sowie des Einbezugs in die regionalen Netzwerke. Im Sinne von Familienorientierung kommt hier neben dem Aspekt der frühen Erreichbarkeit für Familien mit entwicklungsauffälligen Kindern, auch der Aspekt des Case-Management in den Blick. Deutlich wird bei all dem, dass Frühförderung in ihrer institutionalisierten Form heute ein sehr umfassendes Feld im Blick hat. Eine Gefahr, die bei einer zunehmenden Öffnung besteht, ist, dass sie ihre ohnehin vielfältige Kontur zu verlieren droht und „immer konzeptloser und eklektizistischer“ wird (vgl. Seemann 2003, 9). Gleichzeitig gerät sie an die Grenzen der vorhandenen Ressourcen, wie die z. T. langen Wartezeiten der einzelnen Frühförderstellen belegen. Das Angebotsspektrum zwischen kindzentrierter Förderung und Familienorientierung/ Elternberatung weist ein Spannungsfeld auf, das durch die bisher handlungsleitenden Konzepte nicht ausreichend berücksichtigt wird. Zu beobachten ist, dass gerade im pädagogischen Bereich der Frühförderung das Profil nicht immer klar definiert ist und die konzeptionellen Grundlagen variieren. Gutknecht fasst dies in der Frage zusammen: „Wo sind die (sonder)pädagogischen Ansätze, die eine systemische, sozialisations- und interaktionsorientierte Perspektive auf Kind und Familie einhalten und im Ergebnis zielführend sind? “ (Gutknecht 2007, 141) Gleichermaßen zeichnen sich die Fachkräfte im pädagogischen Bereich der Frühförderung durch ein hohes Maß an Weiterqualifikationen aus, wobei der Kompetenzerwerb im Bereich der Elternarbeit einen besonderen Stellenwert einnimmt 3 . Es zeigt sich also ein buntes Bild der Frühförderlandschaft - das Bild des Fleckerlteppichs besteht fort (vgl. Speck 1991). Fest steht, dass Frühförderung mit den bestehenden Strukturen und Angeboten im Einzelfall vor Ort häufig eine zentrale Rolle im Netz der Frühen Hilfen spielt. Eine größere Klarheit bezüglich der Ausrichtung der einzelnen Angebote und der jeweiligen Adressaten kann für die zukünftige Entwicklung hilfreich sein und würde ebenfalls zu einer größeren Transparenz gegenüber den Eltern und ihren Erwartungen beitragen. Familie und Behinderung Die Mitteilung, dass das eigene Kind von einer Behinderung betroffen ist, kann als existenzieller Einschnitt in das Leben einer Familie angesehen werden, der zwangsläufig Veränderungen und Anpassungen nach sich zieht (vgl. Retzlaff 2010, 44). Gleichzeitig bedeutsam ist dabei die Aussage: „Familien von Kindern mit Behinderung sind nicht homogen; auch bei schweren Behinderungen eines Kindes entstehen keines- 86 FI 2 / 2013 Eva Klein wegs in allen Familien Stresssymptome oder dysfunktionale Beziehungsmuster.“ (Retzlaff 2010, 16) Die vielfältigen Einf lüsse, die die erlebte Stressbelastung, die Qualität von Bewältigung und die mögliche Langzeitanpassung mitbestimmen, fasst Retzlaff unter drei Überschriften zusammen: n Greif bare Belastungen der Familie n Funktionsweisen und Prozesse von Familien n Familiäre Glaubenssysteme (vgl. Retzlaff 2010) Ausführend hierzu beschreibt Rolland in seinem Modell der familiären Anpassung an Behinderung und chronische Krankheit (Rolland 1994) folgende Faktoren als zentral für einen Anpassungsprozess an die veränderte Situation: n Schweregrad der Krankheit/ Behinderung n Spezifische krankheitsbedingte Einschränkungen n Prognose von Krankheit/ Behinderung (Vorhersehbarkeit - Ungewissheit) n Zeitphasen der Anpassung n Balance zwischen Stressoren und Ressourcen der Familie n Phase im Lebenszyklus n Generationsübergreifende familiäre Vorerfahrungen n Qualität der Familienfunktionen (Kohäsion, Flexibilität, Kommunikation, emotionaler Austausch) (vgl. Retzlaff 2010, 38) In ihrer aktuellen Studie zur Erhebung von elterlicher Zufriedenheit mit der Frühförderung kommen Sarimski/ Hintermair und Lang (2012) bezüglich ermittelter Einflussfaktoren auf elterliches Belastungserleben zu Ergebnissen, die Rollands Modell bestätigen und für den Bereich der Frühförderung erweitern und konkretisieren. Besonderen Einfluss haben demnach: n das Entwicklungsniveau des Kindes n das Vorliegen von Verhaltensauffälligkeiten n das Vorliegen einer Mehrfachbehinderung n ein instabiler Gesundheitszustand n das Zutrauen in die eigene Kompetenz der Eltern (Selbstwirksamkeitserwartung) n die Zufriedenheit mit sozialer Unterstützung n der regelmäßige Besuch einer Einrichtung n der frühzeitige Beginn von Frühförderung (Sarimski/ Hintermair/ Lang 2012) Um Familien in den Prozessen ihrer Anpassung im Zusammenhang mit dem Thema Behinderung zu begleiten, kann als hilfreiches theoretisches Konzept der salutogenetische Ansatz von Antonovsky 4 zugrunde gelegt werden, der mit der Einführung des Kohärenzgefühls eine Grundlage und Zielsetzung für pädagogisches Handeln bietet. Dieses zunächst als individuelles Konstrukt formulierte Kohärenzgefühl erfährt als Familienkohärenzgefühl eine Erweiterung auf das System Familie: „Das Familien-Kohärenzgefühl wird als motivationale und kognitive Grundhaltung verstanden, die das Bewältigungsverhalten und die Anpassung an Stresssituationen und an belastende Ereignisse im Familienkontext moduliert.“ (Antonovsky 1997 in Müller 2007, 4) Die drei Komponenten, die das Entstehen eines Kohärenzgefühls im Wesentlichen prägen, sind sowohl für den einzelnen Menschen in seiner jeweiligen Situation als auch die Familie n die Verstehbarkeit (kognitiver Aspekt) n konkrete Ansätze des Handelns/ Bewältigbarkeit (pragmatischer Aspekt) und ganz grundlegend n ein Gefühl von Sinnhaftigkeit/ Bedeutsamkeit (emotional-motivationaler Aspekt). Wichtig dabei ist, dass das Kohärenzgefühl nicht als ein einmalig zu erwerbendes Per- 87 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung sönlichkeitsmerkmal anzusehen ist, sondern bei neuen Lebenserfahrungen immer wieder neu herzustellen ist (vgl. Retzlaff 2010, 116). Dieser kurze Abriss verdeutlicht, dass die diagnostizierte Behinderung eines Kindes etwas mit seiner Familie „macht“. Was aber die Familie mit der Behinderung macht und dem Leben mit einem Kind mit Behinderung, das hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die zum großen Teil durch Unterstützung und Stärkung von innen wie von außen hilfreich beeinflusst werden können (vgl. Retzlaff 2010, 36). Familienorientiertes Handeln in der Frühförderung Basierend auf den Prinzipien von Kindzentrierung bei gleichzeitiger Familien- und Lebensweltorientierung wird die pädagogische Arbeit „heute im aktuellen Diskurs als umfassende Beziehungsarbeit definiert - mit dem Kind, der Familie, dem Team und den Institutionen“ (Gutknecht 2007, 141). In der Frühförderpraxis gilt es, Grundlagenwissen hierzu in Formen pädagogischen Handelns zu übertragen. Im Folgenden soll kurz in Erinnerung gerufen werden, auf welchen Grundlagen Frühförderarbeit hierbei beruht. Da es nach wie vor meistens die Mütter sind, mit denen Kontakt besteht, werden sie in Folge häufiger benannt als die Väter. Das Förderdreieck Eltern - Kind - Frühförderfachkraft „Primärer Klient, der das Arbeitsbündnis begründet, ist das entwicklungsauffällige Kind. Das Arbeitsbündnis mit dem Kind ist eingebettet in ein Arbeitsbündnis mit den Eltern im Sinne einer „Förderpartnerschaft…“ (Conrad 2008, 3). Grundlage dieses Arbeitsbündnisses ist eine Haltung, in der die Eltern grundsätzlich als kompetent und erziehungsfähig angesehen werden. Eltern haben gleichzeitig ein Recht auf Information, Beratung, Unterstützung und Ermutigung. Der Frühförderprozess beginnt mit einem „in Beziehung treten“ und der Gestaltung eines darauf auf bauenden Beziehungsprozesses. Dies gibt nach Datler in Verbindung mit dem Verstehen von Beziehungsprozessen „einen der zentralen Aspekte von Pädagogik schlechthin ab“ (Datler 2000, 59). Um diese Beziehung gemäß des vorgegebenen Rahmens zu gestalten, gilt es wie bereits eingangs genannt, ein Arbeitsbündnis zwischen der Frühförderfachkraft und den Eltern, als Auftraggeber für ihr Kind, zu schließen. Damit wird deutlich, dass es sich zwar innerhalb des Frühförderprozesses um persönliche Themen und Lebensbereiche handelt, die eine große Offenheit seitens der Klienten sowie eine große Verantwortung seitens der Fachkraft voraussetzen, dies aber nicht im Rahmen einer privaten Beziehung stattfindet. Darüber hinaus dient das Arbeitsbündnis der Wahrung der Autonomie der Klienten, die sich auch durch die eigenverantwortliche und freiwillige Kontaktaufnahme zeigt. Eine weitere Maxime der Autonomiesicherung ist es, „den Klienten wieder selbst handlungsfähig und sich selbst damit überflüssig zu machen“ (Hechler 2007, 172). Die professionelle Beziehung ermöglicht ein Verhältnis von Nähe und Distanz, in der die Fachkraft Gegenüber und somit handlungsfähig bleiben kann. In Hinblick auf Familien mit psychosozialen Problemlagen kann der Aspekt der Autonomie Einschränkungen unterliegen. So ist z. B. die Voraussetzung der Freiwilligkeit 88 FI 2 / 2013 Eva Klein nicht in jedem Fall gegeben (Stichwort: vom Jugendamt geschickt). Auch in diesem Rahmen gilt es, geeignete Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit zu finden. Hilfreich können hier z. B. Konzepte der aufsuchenden systemischen Familientherapie sein, die häufig in diesem Kontext arbeitet (vgl. Conen 2007). Beratung/ Familienorientierung „Das Angebot der Frühförderstelle darf sich nicht allein auf die Förderung der kindlichen Entwicklung beziehen, sondern muss die Bedürfnisse und Belastungen aller Familienmitglieder wahrnehmen und positive Familienbeziehungen stärken.“ (Sarimski 2009, 981) Die Mitteilung über eine dauerhafte Behinderung oder Entwicklungsauffälligkeit ihres Kindes hat wie bereits beschrieben Einfluss auf die Lebenssituation und die Lebensperspektive von Eltern und Familien. Die Diagnosemitteilung einer Behinderung oder Entwicklungsauffälligkeit ihres Kindes kann als Krise im Erleben von Eltern angesehen werden. Enttäuschung, Wut und Trauer können in der Folge erlebt und müssen verarbeitet werden. Die Auseinandersetzung mit belastenden Gefühlen kann z. B. vorhandene Kompetenzen sowie die Erziehungsfähigkeit dahingehend blockieren, dass ein förderlicher Umgang mit dem Kind zunächst erschwert oder verstellt wird (vgl. Sarimski 2009, 164). Mit Blick auf Familien mit psychosozialen Problemfaktoren können weitere Gründe für eine Blockierung elterlicher Erziehungsfähigkeit sowie lebenspraktischer Kompetenzen vermutet werden, die u. a. in eigen erlebten Krisensituationen (Missbrauch, Gewalt, Vernachlässigung) liegen können. Diese können dann als sogenannte „Gespenster im Kinderzimmer“ (vgl. Thurmair 2008, 8) den Förderprozess zusätzlich erschweren. Gleichzeitig bedarf es einer Umorientierung in der Lebensplanung, ganz pragmatisch z. B. in der Alltagsanpassung an die Bedürfnisse des Kindes gemäß den Erfordernissen seiner Behinderung (vgl. Sarimski 2009, 164ff). An die Frühförderstelle wenden sich aber auch Eltern, die zunächst in Sorge um die Entwicklung ihres Kindes sind (von sich aus oder z. B. vermittelt durch die Kindertageseinrichtung). In diesem Zusammenhang wird bereits der Prozess der Diagnosefindung begleitet. Diese Ausführungen machen deutlich, dass der Beratung der Eltern in der Frühförderung eine zentrale Rolle zukommt. Sie machen außerdem deutlich, dass Beratung einen weiten Kontext umfasst, der sich anhand der Basiskomponenten „fachliche Beratung“ und „begleitende Beratung“ umschreiben lässt (vgl. Thurmair/ Naggl 2003, 180ff) 5 . Neben der Vermittlung von Informationen zu Behinderungsformen, Entwicklungsperspektiven, Therapie- und Fördermöglichkeiten, förderlicher Alltagsgestaltung, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, Hilfsmitteln, Selbsthilfegruppen u. v. m. („fachliche Beratung“) geht es vor allem um eine Begleitung der Eltern im Alltag mit ihrem behinderten oder entwicklungsauffälligen Kind. Diese Begleitung wird selten explizit von den Eltern - im Sinne des Arbeitsbündnisses - angefragt. Dies mag daran liegen, dass die zugrunde liegenden Bedürfnisse selbst noch nicht klar erkennbar sind oder es schwieriger ist, sie einzufordern, da der Bedarf damit eindeutig vom Kind auf Mutter oder Vater fokussiert würde. Es kann ebenso darin begründet sein, dass zu Beginn einer Zusammenarbeit mit der Frühförderung das Bild von den angebotenen Möglichkeiten noch undifferenziert ist und erst die konkrete Zusam- 89 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung menarbeit und die damit einhergehende Beziehungsgestaltung deutlich werden lässt, welche Bedarfe auf der einen Seite und welche Möglichkeiten auf der anderen Seite bestehen. Eine wesentliche Rolle hierbei spielt: „Einem empathischen Zuhörer von Ereignissen zu erzählen, die Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit haben entstehen lassen und das Selbstwertgefühl der Eltern nachhaltig beeinträchtigen, kann … zu einer Entlastung und zu einer allmählichen Integration des Geschehens in die eigene Biografie beitragen.“ (Sarimski 2009, 978) Inhalt der begleitenden Beratung ist es, bei der Suche nach neuen Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu unterstützen und das Zutrauen in die eigenen Bewältigungskompetenzen der Eltern zu stärken (s. Familienkohärenzgefühl). Mit dem Ziel, den Eltern ein hohes Maß an Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind zu vermitteln, wird im Zuge der Beratungsarbeit der Blick auch auf den elterlichen Umgang mit dem Kind gelegt. Dazu ist es Aufgabe der Frühförderfachkraft, Interaktionen zwischen (meist) Mutter und Kind im Rahmen der triadischen Fördersituation Raum zu geben und diese gezielt zu beobachten. Für die Reflexion und den Umgang mit dem Gesehenen ist seitens der Fachkraft ein Verständnis für dabei ablaufende innerpsychische Prozesse unabdingbar. Diese eigene „Mentalisierungsfähigkeit“ umfasst den Versuch, das Gesehene zu verstehen, einzuschätzen, es zu bewerten und ihm Bedeutungen zuzuschreiben (vgl. Datler 2009, 29). Auf der Grundlage des eigenen Beziehungsauf baus zur Mutter (wie zum Kind) gilt es dabei, an die bereits vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen der Eltern anzuknüpfen und diese zu aktivieren und zu stärken, wobei „nichts das Vertrauen der Eltern in ihre Kompetenzen mehr stärkt als das Verhalten des Kindes selbst, seine positiven Antworten im Prozess der Kommunikation“ (Gutknecht 2007, 146). Im Rahmen ihres eigenen Spielens mit dem Kind kann die Frühförderfachkraft der Mutter gleichermaßen Anregungen geben, wie sie selbst stimulierend und feinfühlig mit ihrem Kind umgehen kann, wobei darauf zu achten ist, keinesfalls „der Mutter in der triadischen Fördersituation die Interaktion mit ihrem Kind in belehrender Weise beizubringen“ (Gutknecht 2007, 144). Grundlage einer konstruktiven Förderbzw. Beratungssituation ist dabei die gleiche stimulierende Feinfühligkeit seitens der Frühförderfachkraft gegenüber dem anwesenden Elternteil 6 . Gerade in der Arbeit mit psychosozial belasteten Eltern können diese Aspekte in den Vordergrund treten. Die Wahrnehmung der Eltern für die Signale ihres Kindes zu sensibilisieren und die Kommunikation zwischen Eltern und Kind anzuregen erscheint als eine zentrale Rolle, um den Eltern Sicherheit im Kontakt zu vermitteln und damit zu einer positiven Eltern-Kind-Beziehung beizutragen (vgl. Beyersmann 2005, 33). Einen weiteren Faktor, der insbesondere bei der Unterstützung von Müttern (und Vätern) mit eigener Belastungsgeschichte eine besondere Bedeutung erhält, beschreibt Beyersmann: „Es geht um eine Bemutterung der Mutter, die, wenn sie nicht übertrieben wird, eine Ich-Stärkung bewirkt und die Feinfühligkeit als Schutzfaktor verbessert.“ (Beyersmann 2007, 6) 90 FI 2 / 2013 Eva Klein Aus den genannten Punkten wird deutlich, dass sich Beratungsprozesse im Rahmen von Frühförderung, die sowohl Entwicklungsprozesse des Kindes als auch der Eltern gleichermaßen in den Blick nehmen, als äußerst anspruchsvoll erweisen. Gerade im zuletzt genannten Bereich gilt es dabei auch zu erkennen, wann und inwieweit Übergänge in andere Unterstützungsbereiche hilfreich und indiziert sind - oder weitere ergänzende Angebote erforderlich sind. Ein interdisziplinäres Netzwerk, auf das im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann, ist demnach ebenfalls Grundlage der beraterischen Tätigkeit. „Neue Eltern“ - neue Herausforderungen - neue Handlungskonzepte? Bereits an die Anfänge der Frühförderung war die Hoffnung gekoppelt, mit dem Angebot auch entwicklungsgefährdeten Kindern aus sozial benachteiligten Familien bessere Chancen zu geben (vgl. Klein 1988). Auch wenn es Frühförderung in ihrer Entwicklung nicht gelang, systematische Prävention zu betreiben, so finden sich Kinder aus sozial benachteiligten Familien schon immer als Teilgruppe innerhalb der Frühförderung (vgl. Thurmair/ Naggl 2003, 21). In der institutionalisierten Frühförderung wird seit einiger Zeit ein immenser Zuwachs an Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten beschrieben bei gleichzeitigem Sichtbarwerden von psychosozialen Problemlagen innerhalb der Familie. Während in den 1980er Jahren bei den von Frühförderstellen betreuten Kindern noch „klassische“ körperliche und geistige Behinderungsformen im Vordergrund standen, zeigen spätere Studien (vgl. Sohns 2002) eine steigende Tendenz der sog. „psychosozialen Auffälligkeiten“ bei der Diagnosestellung der betreuten Kinder. „Im Vordergrund stehen immer stärker zunehmend ,allgemeine Entwicklungsverzögerungen‘, Kinder, bei denen eine eindeutige und betreuungsbedürftige Entwicklungsauffälligkeit besteht, ohne dass sich zu diesem Zeitpunkt diagnostisch die Ursache für die Auffälligkeit feststellen lässt.“ (Weiß/ Neuhäuser/ Sohns 2004, 57) Diese Einschätzung wird auch von den meisten Fachkräften der hessischen Frühförderstellen bestätigt, ohne dass bisher hierzu genaue Zahlen vorliegen. Gleichzeitig werden seitens der Fachkräfte der Frühförderstellen neue Herausforderungen im Zusammenhang mit der sich verändernden Klientel beschrieben. Diese beziehen sich auf verschiedene Aspekte innerhalb der Frühförderarbeit: n Im Bereich der Elternarbeit rücken als Themen: Erreichbarkeit, Compliance, Erhalten eines Arbeitsbündnisses, gemeinsames Erarbeiten von Zielabstimmungen und eigene bestehende Bedürftigkeiten seitens der Eltern in den Mittelpunkt. Umsetzungsmöglichkeiten der gezeigten Anregungen seitens der Frühförderin können z.B. durch eigene belastete Kindheitserfahrungen erschwert oder blockiert sein. n Für die Fachkräfte stellt sich die Frage nach einer Rollenklärung und ggf. Neubestimmung in den Familien. Erfordernisse hierfür sind u. a. eine Reflexion der eigenen Normalitätsvorstellungen, das Aushalten von „schwierigen“ Verhältnissen sowie der Umgang mit Ablehnung. „Ohne das Verstehen der oft heftigen Abwehr- und Übertragungsprozesse kommen wir in der Arbeit mit Multiproblemfamilien nicht weiter.“ (Beyersmann, 2005, 37) 91 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung n Bezüglich der Inhalte der Förderangebote wird eine Erweiterung des Fokus von der Kindzentrierung und der Beratung der Eltern auf die Beziehung bzw. Eltern-Kind- Interaktion als erforderlich angesehen. n Im Bereich der Kooperation bekommt das Jugendamt bzw. die Angebote der ambulanten Jugendhilfe eine stärkere Bedeutung und es gilt geeignete Kooperationsformen zu entwickeln. „Im letzten Ausbildungskurs der bayrischen Frühförderinnen arbeiteten 40 % der Teilnehmerinnen bei mind. einem ihrer Kinder in Kooperation mit dem Jugendamt.“ (Naggl/ Thurmair 2008, 54) Die genannten Herausforderungen lassen die Frage aufkommen, ob bei Familien in schwierigen psychosozialen Lagen, insbesondere bei sozial benachteiligten Familien, Probleme deutlicher hervortreten, die in abgemilderter Form auch bei bisherigen „klassischen“ Frühförderfamilien vorkommen. Der zugleich kind- und familienbezogene Arbeitsansatz, der in der Strukturebene von Frühförderung verankert ist, wird dabei in seiner jeweils fallbezogenen Umsetzung als Ansatzpunkt von Herausforderung und Belastung gleichermaßen deutlich (vgl. Conrad 2008, 1). Da Frühförderung bisher wenig praktikable Handlungsmodelle entwickelt hat in Bezug auf konflikthafte Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, kann vermutet werden, dass das Spannungsverhältnis von Kind- und Familienorientierung in Fällen von Familien mit personalen und lebenslagenbedingten Problematiken an Schärfe zunimmt (ebd.). „Die Arbeitsansätze schwanken dann etwas unentschieden zwischen der Entwicklungsförderung mit einem Kind, bei der diese Konflikte dann als Störungen des Förderprozesses auftauchen - ein Rückzug in die Zweiersituation mit dem Kind stellt dann oft die bessere Lösung dar - und einem Beratungsmodell mit Focus auf der Interaktion.“ (Weiß 2007, 7) Als erforderlich herauskristallisiert hat sich in diesem Sinne, das Spannungsfeld zwischen klassischem Arbeitsansatz der Frühförderung, dem Spiel zu dritt, und der Beratung der Eltern zu analysieren und den Blick vermehrt auf die Beziehungsgestaltung zwischen Eltern und Kind zu lenken sowie hierfür geeignete Unterstützungskonzepte zu entwickeln. Sarimski stellt hierzu fest, dass Fachkräfte aus dem Bereich der (Heil- oder Sonder-) Pädagogik hierzu in ihrer Ausbildung oft nicht hinreichend vorbereitet sind. „Es liegt für sie deshalb näher, sich auf die direkte Förderung des Kindes zu konzentrieren, bei der sie die eigene sonderpädagogische Kompetenz nutzen können.“ (Sarimski 2009, 159) Im Rahmen der Frühförderarbeit gilt es also, die bisherigen Ansätze dahingehend zu reflektieren, auf welche Weise(n) eine beziehungsfördernde Begleitung und Beratung der Eltern am besten zu ermöglichen ist. Die Unterstützung der Eltern-Kind-Interaktion als Basis gelingender Entwicklungsprozesse rückt damit auch unabhängig von zusätzlichen familiären Problemlagen in den Blickpunkt, was sich in zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen zur Frühen Kindheit sowie Frühförderung zeigt 7 . Interaktionsorientierte Beratung bietet Unterstützung, wenn spezifische Entwicklungsschwierigkeiten aufseiten des Kindes ebenso wie Erschwernisse oder Blockaden in der dialogischen Verhaltensbereitschaft der Eltern zu Missverständnissen in der Interaktion führen, und kann dazu beitragen, dass diese sich nicht verfestigen und den Auf bau und die Gestaltung der Beziehung gefährden (vgl. Gutknecht 2007, 158). 92 FI 2 / 2013 Eva Klein Als hilfreiches Mittel hierzu hat sich der Einsatz von Videoaufnahmen in verschiedenen Konzepten etabliert (Entwicklungspsychologische Beratung, Video Home Training, Marte Meo u. a.). Durch die zunehmend bildergeprägte Klientel kann dieser Zugang eine Hilfe gerade in Familien sein, die weniger gut über etablierte mittelschichtorientierte Beratungskonzepte zu erreichen sind. Meta-Analysen zu Interventionsstudien mit dem Ziel der Steigerung der mütterlichen Feinfühligkeit in sozial belasteten Familien (vgl. Sarimski 2009, 149) zeigten: „Die direkte Unterstützung der mütterlichen Feinfühligkeit mittels Video-Feedback zur Förderung des Erkennens der kommunikativen Signale des Kindes, angemessenen Interpretierens und Reagierens auf seine Bedürfnisse erwies sich als wirksamste Intervention.“ (Sarimski 2009, 149) Die videogestützte Interaktionsbeobachtung kann in der Frühförderung zudem seitens der Fachkraft zum genaueren Kennenlernen des Kindes dienen und darauf auf bauend zur Entwicklung konkreter Förderangebote. Insgesamt ist im Bereich der Frühförderung bereits ein steigender Ausbau der Kompetenzen in interaktions- und beziehungsorientierten Interventionsverfahren zu beobachten 8 . Sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Anwendung der Konzepte gilt es dabei zu beachten, dass die interaktions- und beziehungsorientierte Beratung sehr hohe Anforderungen an die Kompetenz der Fachkräfte stellt, so setzt sie u. a. ein hohes Maß an Selbstreflexion voraus. Die Möglichkeit von kollegialen Gesprächen und supervisorischer Praxisreflexion sind deshalb wesentliche Begleitfaktoren für diese Arbeit. Ableitungen für den Bereich der Frühförderung Zunächst ist es erfreulich festzustellen, dass die Studienergebnisse eine überwiegende Zufriedenheit der Eltern mit den gemachten Angeboten der Frühförderung aufzeigen 9 . Überwiegende Zufriedenheit findet sich auch in den Äußerungen der befragten Eltern einer Studie, die das Hessische Sozialministerium zusammen mit dem hessischen Landesverband der VIFF durchführte 10 . Besonders hervorgehoben wurden hier die Aspekte der vertrauensvollen Beziehung und des wertschätzenden Arbeitsbündnisses (vgl. HSM/ VIFF Hessen 2011, 76). Beachtenswert für die Weiterentwicklung der Frühförderung ist das, was die Studien an kritischen Rückmeldungen aufzeigen, die es zu reflektieren gilt. „Die Zufriedenheit mit den erhaltenen Hilfen korreliert positiv mit der Zufriedenheit mit der Unterstützung durch Fachleute sowie mit der Zuversicht in die eigene Kompetenz und negativ mit der Belastung in der Eltern-Kind- Interaktion sowie der familiären Belastung.“ (Sarimski/ Hintermair/ Lang 2012, 68) Anhand der drei von Retzlaff genannten Bereiche zu erlebter Stressbelastung, Qualität von Bewältigung und Langzeitanpassung (vgl. Retzlaff 2010) abschließend hierzu einige Impulse. Greifbare Belastungen der Familie Grundlegend für die Arbeit mit Familien, die sich als wesentlich belastet erleben, ist eine umfassende Betrachtung der verschiedenen Faktoren für das empfundene Belastungserleben. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei der sozialpädagogischen Dimension der Arbeit zu (Zurverfügungstellen von Informationen, Verfügbarkeit von Pflegeentlastung/ Familienentlastung, Beratung im administrativen Bereich, 93 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung aber auch im erzieherischen Bereich und zu Betreuungsmöglichkeiten des Kindes) sowie damit einhergehend in zunehmendem Maße einer Sozialraumorientierung. Für die einzelnen Frühförderstellen bedeutet dies eine Prüfung sowohl ihrer Konzepte als auch ihres konkreten Handelns in den Einzelfällen inwieweit notwendige Aspekte von Familienorientierung tatsächlich in die Arbeit einfließen und wie transparent die entsprechenden Angebote für die Eltern am Anfang (Arbeitsbündnis) und im Verlauf der Arbeit (regelmäßige geplante Elterngespräche) werden. Das regelmäßige Abklären der Bedarfe seitens der Eltern und Aufzeigen der Möglichkeiten trägt dazu bei, in der Vielfältigkeit der zu behandelnden Themen immer wieder eine Fokussierung herzustellen und auch die Grenzen der Möglichkeiten im Blick zu behalten. Funktionsweisen und Prozesse von Familien Dass ein beziehungs- und interaktionsorientiertes Vorgehen als hilfreicher Ansatz insbesondere in Bezug auf Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten aus Familien mit psychosozialen Risiken gesehen werden kann, wurde dargestellt. Will bzw. soll Frühförderung diesen Personenkreis gezielter erreichen, so ist es erforderlich, die bestehenden Konzepte fortzuschreiben und bedarfsgerecht zu erweitern (bspw. Umgang bei geringer Compliance der Eltern, „Holding“ von Eltern mit eigenen belastenden Kindheitserfahrungen). Einen weiteren Ansatzpunkt für alle Familien bieten der Frühförderung die Ansätze der Resilienzforschung. „Das Resilienzparadigma erscheint für die Zusammenarbeit mit Eltern von Kindern mit Behinderung im Rahmen der Frühförderung als eine sinnvolle Orientierung.“ (Retzlaff 2010, 16) Das Erkennen und Stärken vorhandener Ressourcen hat in der Frühförderung, zumindest in der Theorie, längst Einzug gehalten. Inwiefern dies in den einzelnen Stellen tatsächlich in den Praxisalltag einfließt, kann nur vor Ort evaluiert werden. In der Diskussion um Resilienz bleibt es wichtig zu beachten, dass es sich dabei nicht um eine „beliebige Ansammlung guter Dinge oder Persönlichkeitsmerkmale“ handelt sowie es nicht „das richtige Bewältigungsmuster oder die richtige Form, wie eine Familie mit behinderungsbedingten Belastungen umzugehen hat“ gibt (Retzlaff 2010, 173). Resilienz sowie ein Familienkohärenzgefühl sind demnach auch nicht durch psychoedukative Trainingsprogramme zu erreichen, sondern bedürfen der Übersetzung und Anpassung an die jeweiligen individuellen Menschen mit ihren Eigenheiten und ihrer Geschichte unter Einbezug des gesamten Lebensumfeld (ebd, 110). Familiäre Glaubenssysteme „Für Familien ist die Entwicklung einer Geschichte wichtig, welche die Behinderung in die Lebensgeschichte einbindet, ihr Sinn verleiht, zu einem empowerment führt und gleichzeitig auch existentielle Fragen anspricht.“ (Retzlaff 2010, 146) Das Begleiten von Familien in einer Phase der Neuorientierung und Anpassung an zum Teil belastende Umstände ist ein Bereich, in dem die Frühförderung im Laufe ihrer Entwicklung einen ungeheuren Erfahrungsschatz gewonnen hat. Wie der anfängliche Rückblick zeigt, haben die intensiven Erfahrungen mit den begleiteten Familien dabei ihre Weiterentwicklung wesentlich mitgeprägt. 94 FI 2 / 2013 Eva Klein Einf luss auf die Entwicklung familiärer Glaubenssysteme haben aktuell sicher auch die Tendenzen zu mehr und früherer Berufstätigkeit beider Eltern (aus den verschiedensten Gründen) und die damit einhergehende frühere außerfamiliäre Betreuung der Kinder. Die Auswirkungen davon auf die Frühförderarbeit zeigen sich in einer erschwerten Erreichbarkeit von Eltern zu Zeiten, in denen die Kinder für Förderangebote noch aufnahmefähig sind. Wie sich diese Tendenz weiterentwickelt, bleibt zu beobachten. An der Frühförderung ist es auch hier, die Familien in ihren Entscheidungsfreiheiten wie -zwängen ernst zu nehmen und die eigenen Angebote so zu verdeutlichen, dass Eltern einen Nutzen darin für sich und ihr Kind erkennen, dem sie Raum geben möchten. Von Bedeutung ist hier ebenfalls der Einbezug der Kinderbetreuungseinrichtungen. Seitz und Korff (2008) stellen hierzu fest: „Die Untersuchung zeigte deutlich die Bedeutsamkeit der Weiterführung von Frühförderung auch nach Aufnahme des Kindes in die Kita. Die Frühförderfachkräfte können offensichtlich bedeutsame und spezifische Entwicklungsanregungen bieten und hiermit einen Kompetenztransfer sowohl in Richtung der Kita, als auch in Richtung der Eltern bzw. Bezugspersonen leisten. Die Familien erhalten hierdurch zugleich weiterhin die notwendige Unterstützung zur Herstellung von entwicklungsförderlichen Bedingungen im häuslichen Umfeld, die eine Kita in dieser Form kaum leisten könnte.“ (Seitz/ Korff 2008, 255) Die Frage nach den Handlungskonzepten, die erforderlich sind, um den vielfältigen Bedarfslagen von Familien Rechnung zu tragen zieht die Frage nach Zuständigkeit und Abgrenzung von Frühförderung im Verhältnis zu anderen Angeboten, insbesondere aus der Kinder- und Jugendhilfe und der Frühen Hilfen, nach sich. Das Deutlichmachen von Schnittstellen und Unterschieden der Arbeitsansätze ist dabei ein wichtiger Schritt, um konstruktive und bedarfsgerechte Kooperationsformen zu entwickeln, ebenso wie zielgerichtete Überweisungen an andere Zuständigkeiten zu ermöglichen. „Durch das Zusammenwirken von Elternbildung, Frühförderung und Frühberatung konnten Prävention und Interventionen im Frühbereich vor Ort ausgebaut werden, um vor allem die Familien früher zu erreichen, die wenig Zugang dazu haben.“ (Beyermann 2005, 33) Die notwendigen Entwicklungen kann allerdings das System der Frühförderung nicht alleine tun. Notwendig ist die Anerkennung der Bedarfe von Kindern mit Behinderung und Entwicklungsauffälligkeiten und ihren Familien durch Politik und Kostenträger, damit die entsprechenden Ressourcen, insbesondere auch im Bereich der Elternberatung und Familienorientierung, zur Verfügung gestellt werden können. Dass dies lohnenswert ist, wurde schon an anderer Stelle erkannt: „Die Frühförderung führt Aufgaben und Leistungen des Gesundheitssystems und der Sozialhilfe sowie der Jugendhilfe zusammen und verhindert damit Doppelstrukturen, in denen Familien zwischen Kostenträgern hin und her geschoben werden. Darüber hinaus schafft sie Synergieeffekte durch das ganzheitliche Wahrnehmen der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung der einzelnen Kinder.“ (13. Kinder- und Jugendbericht 2009, 207) Eva Klein Arbeitsstelle Frühförderung Hessen Ludwigstr. 136 63067 Offenbach E-Mail: asff@fruehe-hilfen-hessen.de 95 FI 2 / 2013 Familienorientierung in der Frühförderung Anmerkungen 1 zusammen mit den über 130 Sozialpädiatrischen Zentren, die im medizinischen bereich verortet sind (vgl. FrühV). 2 Diese Entwicklung findet ihre Entsprechung in den Ergebnissen der KiggS-Studie (2007), die eine Verschiebung von den primär körperlich bedingten Krankheiten zu psychischen und funktionellen Entwicklungsstörungen feststellt sowie eine Zunahme des „sozialen gradienten“ und somit eine Hervorhebung der bedeutung von psychosozialen Faktoren für die Entwicklung von Kindern (vgl. Schlack 2008, 150). 3 Die aussage beruht auf der Erfassung von Zusatzqualifikationen der Frühförderfachkräfte im Rahmen des jährlichen Sachberichts erfasst von der Hessen agentur. 4 Der salutogenetische ansatz antonovskys beschäftigt sich mit der Frage nach der Entstehung und dem Erhalt von gesundheit (vgl. bZga 2001). 5 s. hierzu auch die umfängliche auflistung von beratungsinhalten der FrühV. 6 Die grundlage für das begleiten des Kindes im Rahmen der Frühförderung, die art und Weise, wie aktivitäten initiiert und ermöglicht werden, wird von Datler als „Stimulierende Feinfühligkeit“ beschrieben (vgl. Datler 2004, 21). 7 „Die Unterstützung einer anregenden, gut auf die bedürfnisse des Kindes abgestimmten Eltern-Kind-beziehung ist somit ein vielversprechender ansatz für die Frühförderung … (Sarimski 2009, 27). 8 So bietet z. b. die arbeitsstelle Frühförderung bayern seit 2000 kontinuierlich die Weiterbildung „Entwicklungspsychologische beratung“ für die Fachkräfte der Frühförderstellen an, mit dem Ziel, das beratungswissen an jeder bayrischen Frühförderstelle zu verankern. Entwicklungspsychologische beratung ist ein beziehungsorientierter ansatz zur Förderung der Interaktion zwischen Eltern und Kind basierend auf videogestützten beobachtungen. Entwickelt und evaluiert wurde er von einer arbeitsgruppe der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Ulm (vgl. Ziegenhain, behringer, Fries 2005, 119). 9 So zeigen sich 77 % der von Sarimski/ Hintermair und lang befragten Eltern als zufrieden oder sehr zufrieden. 10 vgl. abschlussbericht zur Evaluation der Interdisziplinär erbrachten Komplexleistung Frühförderung in Hessen: „Viele Systeme - eine leistung“. Umsetzungsschwierigkeiten und lösungsansätze. Wiesbaden 2011 Literatur Beyersmann, I. (2005): Eine Chance für psychosozial belastete Mütter mit babys und Kleinkindern. In: IKK-nachrichten 1 -2/ 2005: gewalt gegen Kinder: Früh erkennen - früh helfen, S. 33 -39 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2009): 13. Kinder- und Jugendbericht. berlin Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2001): Was erhält Menschen gesund? antonovskys Modell der Salutogenese - Diskussionsstand und Stellenwert. Forschung und Praxis der gesundheitsförderung band 6. Köln Conen, M. L./ Cecchin, G. 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