Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/fi2014.art09d
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2014
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Settings und Familienorientierung in der Frühförderung
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2014
Manfred Pretis
Zusammenfassung: Familienorientierung stellt eines der Hauptprinzipien und eines der Alleinstellungsmerkmale in der Frühförderung dar. Die Studie erhebt, inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Setting und erlebter Familienorientierung besteht. 43 Frühförderstellen in 5 norddeutschen Bundesländern nahmen daran teil (1456 Eltern). Die Ergebnisse spiegeln ein hohes Ausmaß an wahrgenommener Familienorientierung wider, lassen jedoch keine statistischen Zusammenhänge zum Setting zu. Die Ergebnisse werden dahingehend diskutiert, dass das Setting zwar bei spezifischen Variablen (sehr junge Kinder, Entfernung zur Frühförderstelle, Compliance) eine Rolle spielt, dass jedoch Familienorientierung mehr einem Haltungsmodell als einem Organisationsprinzip entspricht.
1_033_2014_2_0003
88 Frühförderung interdisziplinär, 33. Jg., S. 88 -98 (2014) DOI 10.2378/ fi2014.art09d © Ernst Reinhardt Verlag ORIGINALARBEIT Settings und Familienorientierung in der Frühförderung Eine empirische Annäherung auf der Basis von Elterndaten norddeutscher Frühförderstellen Manfred Pretis Zusammenfassung: Familienorientierung stellt eines der Hauptprinzipien und eines der Alleinstellungsmerkmale in der Frühförderung dar. Die Studie erhebt, inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Setting und erlebter Familienorientierung besteht. 43 Frühförderstellen in 5 norddeutschen Bundesländern nahmen daran teil (1456 Eltern). Die Ergebnisse spiegeln ein hohes Ausmaß an wahrgenommener Familienorientierung wider, lassen jedoch keine statistischen Zusammenhänge zum Setting zu. Die Ergebnisse werden dahingehend diskutiert, dass das Setting zwar bei spezifischen Variablen (sehr junge Kinder, Entfernung zur Frühförderstelle, Compliance) eine Rolle spielt, dass jedoch Familienorientierung mehr einem Haltungsmodell als einem Organisationsprinzip entspricht. Schlüsselwörter: Familienorientierung, Setting, Frühförderung Family orientation in Early Childhood Intervention: An empirical approach based on parents’ assessments in Northern Germany Summary: Family orientation can be seen as one key principle in early childhood intervention. The current study analyses correlations between the setting and perceived family orientation of the service. 43 centers in 5 Northern German provinces took part (1456 parents). Data reflect that no significant correlation could be found between family orientation and the setting. The discussion highlights that the setting might play a role related to specific aspects (very small children, distance to the center, compliance). However family orientation is much more seen as a set of beliefs and attitudes of the professionals than a principle of organization. Keywords: Family orientation, setting, early childhood intervention 1. Hintergrund D ieser Artikel bezieht sich auf den ersten (Ergebnis-)Teil einer großangelegten empirischen Studie in Norddeutschland in Bezug auf Familienorientierung und Settings in der Frühförderung. In einer zweiten Publikation werden Zusammenhänge zwischen Familienorientierung und erlebten Effekten in der Frühförderung beschrieben. In der wissenschaftlichen und fachlichen Diskussion über Frühförderung ist ein hoher Konsensus in Bezug auf den hohen Stellenwert und das Alleinstellungsmerkmal der „Familienorientierung“ oder „Familienzentriertheit“ zu beobachten (Sarimski et al., 2013; Klein, 2013; Höck, 2012). Laut Engeln (2011) ist dies auch darauf zurückzuführen, dass bis in die 70er Jahre hinein Familien mit Kindern mit Behinderung oft isoliert lebten und somit kaum eine Förderung und Begleitung in schwierigen Lebenssituationen für diese Familien vorhanden waren. Aus dieser Problemlage entwickelte sich vor allem die Haus- und Frühbetreuung und somit auch der Fokus auf 89 FI 2 / 2014 Familienorientierung in der Frühförderung die gesamte Familie. Auch der deutsche Bildungsrat formulierte sehr klar, dass „wegen der besonderen Bedeutung der Bezugspersonen für die soziale Entwicklung des Kindes die Förderung behinderter oder sozial auffälliger Kinder nach Möglichkeit im häuslichen Bereich erfolgen sollte“ (Deutscher Bildungsrat, 1973, zitiert nach Engeln, 2011, 221). Organisatorisch entwickelte sich daraus häufig das Postulat aufsuchender mobiler Hausfrühförderung. Dabei wurde argumentiert, dass gerade diese Form in hohem Maße der Forderung nach Familienorientierung entspricht. Empirisch zeichnet sich jedoch zurzeit ein möglicher Wandel dieses (Hausfrühförder-) Paradigmas ab: Laut FranzL-Studie (2011) (Resultate III) erbringen bayerische Frühförderstellen fast die Hälfte, und zwar 48,2 % der Frühförderleistungen, in der Kita. Dies deckt sich (wenn auch unter anderen historischen Ägiden) mit der thüringischen FOGS-Studie. Hartmann et al. (2004) beschreiben, dass in Thüringen 60,1 % der Frühförderung meist in der Kita stattfinden bzw. mit ISG-Daten (2012, 90), die auch darauf verweisen, dass Frühförderleistungen sehr häufig in der KITA erbracht werden. Inwiefern das Setting der Hausfrühförderung als „wichtiger Indikator“ für Familienorientierung angesehen werden kann, soll diese Arbeit prüfen. Familienorientierung wurde bislang - wenigstens im Diskurs mit tätigen Fachkräften - häufig mit dem aufsuchenden Charakter und dem Organisationsprinzip „Hausfrühförderung“ in Zusammenhang gebracht. Das natürliche Umfeld des Kindes, die Möglichkeit des Transfers von Fördermaßnahmen in den Familienalltag, die Einbeziehung von Geschwisterkindern und weiteren Familienmitgliedern sowie die Vermeidung möglicher Belastungen durch das Wahrnehmen von Terminen in der Frühförderstelle u. a. wurden als Indikatoren in Richtung „Familienorientierung“ verwendet. Ein solcher Fokus auf das Setting lässt sich z. B. in der amerikanischen Diskussion kaum beobachten, wohl auch vor dem Hintergrund, dass „Early Childhood Intervention“ als (meist zentrumsbasierte) Gruppensettings deutlich von „home-visiting programs“ unterschieden werden, sodass „family centredness“ in viel höherem Maße die Involvierung der Eltern (in Kita-ähnlichen Settings) beschreibt. Ein Diskurs über Settings erscheint auch aufgrund sich verändernder Rahmenbedingungen (siehe z. B. die Daten der FranzL-Studie) in Deutschland dringend nötig: Zukünftig könnte der Anstieg früher Krippenerziehung (Statistisches Bundesamt, 2012), von Tagesmutterbetreuung und eine frühere Inanspruchnahme von Kitas langfristig diese Tendenz noch verstärken. 2. Forschungsfragen 2.1 Familienorientierung aus der Sicht der Eltern Der Diskurs über Familienorientierung erscheint bislang sehr fachkräfteorientiert, Eltern wurden bislang im deutschen Sprachraum kaum direkt befragt, was sie unter Familienorientierung verstehen. Meist wurde über die Zufriedenheit mit der Frühförderung auf Familienorientiertheit geschlossen (siehe z. B. Lanners, 2002; Sarimski et al., 2013). Erhoben wird somit, was Familien selbst unter diesem Konstrukt verstehen und welche Bedeutung Familien der Familienorientierung beimessen. 2.2 Zusammenhänge zwischen wahrgenommener Familienorientierung vonseiten der Eltern und dem Setting Bislang wurde in Fachkräftediskussionen meist stillschweigend davon ausgegangen, dass aufsuchende mobile (Haus-)Frühförderung vonseiten der Eltern als familienorientierter erlebt 90 FI 2 / 2014 Manfred Pretis würde als z. B. Frühförderleistungen, die in der KITA erbracht werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich z. B. in Kita-Settings tendenziell weniger Möglichkeiten für Eltern bieten, an den Fördereinheiten zu partizipieren. Inwiefern sich eine solche Modellannahme empirisch belegen lässt, stellt die Forschungsfrage 2 dar. 3. Methode 3.1 Stichprobe Die Studie basiert auf einer Elternbefragung bei 1456 Eltern, deren Kinder im Zeitraum März 2012 bereits mindestens 3 Monate Frühförderung in den norddeutschen Bundesländern Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erhielten. Von den 43 teilnehmenden Frühförderstellen, deren Daten auswertbar waren, definierten sich 24 als pädagogische, 5 als interdisziplinäre und 9 als sonstige (angegliedert z. B. an Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) oder Beratungszentren. Zu 5 teilnehmenden Frühförderstellen liegen keine Angaben vor. Bei 27,3 % der erfassten Eltern war nur der Vater berufstätig, bei 26 % beide Elternteile, in 4,7 % nur die Mutter. Bei 8,9 % der frühgeförderten Kinder war kein Elternteil berufstätig; 3,2 % gaben „Sonstiges“ wie Studium, Schulung oder anderes an. (30,1% keine Angabe). 53,6 % der Eltern (Durchschnittsalter der Mütter 33,58 Jahre, SD: 6,5; Väter 37,23 Jahre, SD: 7,16) berichten, dass sie ihr Kind gemeinsam erziehen, 20,9 % schildern sich alleinerziehend (25,5% keine Angabe). 62,4 % der erfassten Kinder sind männlich, 36,4 % weiblich (bei 1,2 % wurden keine Angaben zum Geschlecht gemacht). Dabei beschrieben die Eltern (80 % von Müttern ausgefüllt) - auf der Basis eigener subjektiver Einschätzung, dass ihre betreuten Kinder zu 0,8 % keinen, zu 15,3 % einen geringen, zu 41,5 % einen mäßigen, zu 32,6 % einen hohen und zu 6,8 % einen höchsten Hilfebedarf aufweisen (5,1 % keine Angabe). Das durchschnittliche Lebensalter zu Beginn der Frühförderung betrug 30,11 Monate (SD = 19,32), mit einem signifikanten Unterschied zwischen Mädchen (27,07 Monate) und Jungen (31,88 Monate) T = 4,12; df = 1151; p < .001. Dabei zeigten sich auch signifikante Unterschiede zwischen den teilnehmenden Frühförderstellen (F = 7,17 , df = 42 p < .001). Neben dem pädagogischen Angebot berichten 55,4 % der Eltern, dass sie entweder im Rahmen der Komplexleistung oder extern im Rahmen der pädagogischen Frühförderung weitere Hilfe in Anspruch nahmen (2,5 % keine Angabe). Hauptsächlich wurde dabei Logopädie 39,22 % (n = 395), Physiotherapie 33,76 % (n = 340) und Ergotherapie 14,7 % (n = 149) angegeben, wobei ein statistischer Zusammenhang zwischen eingeschätztem Hilfebedarf und Inanspruchnahme von Hilfe zu beobachten ist: Kinder, die nach Einschätzung der Eltern einen höheren Hilfebedarf haben, nehmen eher weitere Hilfe in Anspruch (Z = -7,0; p < .001). Je eher weitere Hilfen in Anspruch genommen werden, desto jünger waren die Kinder zu Beginn der Frühförderung (p < .001). Befragt nach dem Ort der Inanspruchnahme weiterer Hilfen (wie Logopädie, Physiotherapie …) zeigt sich ein deutlicher Überhang in Richtung privater Praxen (65,8 % der abgegebenen Angaben) gegenüber 23,1 % in der Frühförderstelle, 4,27 % im SPZ und 6,83 % Sonstige). In Bezug auf die Frequenz erhielten die erfassten Kinder großteils einmal wöchentlich Frühförderung (74 %); 18,3 % schildern 2 pro Woche; 2,9 % 1 in 14 Tagen; 0,5 % einmal pro Monat; 2,6 % Sonstiges (1,6 % keine Angabe). Das Setting der Frühförderung betreffend (5-stufige Auswahl a) zu Hause, b) in der Kita, c) in der Frühförderstelle d) an verschiedenen Orten und e) Sonstiges) geben 47,2 % der Be- 91 FI 2 / 2014 Familienorientierung in der Frühförderung fragten an, dass Frühförderung zu Hause stattfindet; 24,7 % in der Kita; 12,4 % in der Frühförderstelle. 11 % der Eltern geben an, dass dies an verschiedenen Orten durchgeführt wird; 3,3 % berichten „Sonstiges“ (wie z. B. im Schwimmbad) (1,4 % keine Angabe). Je älter die Kinder zu Beginn der Frühförderung waren, desto eher fand diese in der Kita statt. Bei höherem Hilfebedarf werden höhere Frequenzen vonseiten der Eltern geschildert (ab mäßigem Hilfebedarf beobachtbar: chi 2 = 18,01, p < .001, jedoch mit fehlenden signifikanten post-hoc-Differenzen). In Bezug auf den „Ausbildungsstatus der Fachkräfte“ geben Eltern als höchste Kategorie „Weiß nicht“ mit 20,5 % der Fälle an, gefolgt von 15,2 % Heilpädagoginnen, 11,3 % Sozialpädagoginnen und 10,02 % und anderes (wie z. B. Therapeutinnen), 31 % keine Angabe. Als durchschnittliche Entfernung zur Frühförderstelle geben die Eltern einen Wert von 10,9 km an, wobei sich die Frühförderstellen jedoch untereinander signifikant in Bezug auf diese Entfernung zu den Familien unterscheiden (F = 4,79, df = 36, p < .001). 3.2 Instrumente Neben einer offenen Fragestellung, was Eltern unter Familienorientierung als wichtigem Prinzip in der Frühförderung verstehen, wurden weitere Zielvariablen, wie z. B. „Wichtigkeit der Familienorientierung“ über Likertskala (1 = sehr wichtig, 5 = völlig unwichtig) erhoben. Die Erfassung wahrgenommener Familienorientierung basierte auf der 12-Item-Likert- Skala von Dunst et al. (2006), wobei über die Items ein Summenscore gerechnet wurde. Die Skaleneigenschaften des Erhebungsinstruments erscheinen dabei gut abgesichert (Dunst & Trivette, 2006). Mittelwerte Beginnalter 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 26 28 30 32 34 36 38 41 45 47 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 27 29 31 33 35 37 39 42 46 Code Abb. 1: Verteilung des Lebensalters zu Beginn der Frühförderung nach teilnehmenden Frühförderstellen (der Nummerncode der Frühförderstellen charakterisiert (anonymisiert) die unterschiedlichen teilnehmenden Frühförderstellen 92 FI 2 / 2014 Manfred Pretis 3.3 Vorgangsweise Norddeutsche Frühförderstellen wurden auf der Basis einer Liste der VIFF-Nord angeschrieben und eingeladen, an einer Elternerhebungsstudie teilzunehmen. Jene Frühförderstellen, die sich dazu bereit erklärten, erhielten in weiterer Folge Fragebögen, entweder in Deutsch, Türkisch oder Russisch. Diese Fragebögen wurden von den tätigen Frühförderinnen an die Eltern ausgegeben, wobei die Motivation der Eltern bzw. eine mindestens drei Monate dauernde Frühförderung Auswahlkriterien für die Teilnahme vonseiten der Frühförderstellen darstellten. Die Eltern wurden mittels Begleitschreiben gebeten, die Fragebögen auszufüllen und in beiliegende Kuverts zu geben sowie diese zu verschließen. Danach retournierten die Eltern die Kuverts an die Frühförderinnen. Die Frühförderstellen sammelten die Fragebögen und sandten sie an die durchführende Medical School Hamburg. Die Fragebögen wurden in weiterer Folge inferenzstatistisch (SPSS) bzw. inhaltsanalytisch ausgewertet und prinzipiell auf dem p < .001 Niveau auf Signifikanzen überprüft. Signifikanzen auf dem p < .05-Niveau werden darüber hinaus erwähnt. Jede teilnehmende Frühförderstelle erhielt nach Abschluss der Studie eine individuelle Auswertung im Vergleich zur Gesamtstichprobe. 4. Ergebnisse in Bezug auf die Forschungsfragen 4.1 Verständnis und Bedeutung der Familienorientierung für die Eltern Um das eigene Verständnis des Begriffes „Familienorientierung“ zu erheben, konnten Eltern diese Frage offen und mit Mehrfachantworten beantworten. Post hoc wurde eine inhaltsanalytische Zuordnung der Antworten durchgeführt. In Bezug auf die gestellte offene Frage zeigt sich, dass die Hauptkategorie mit 525 zugeordneten Antworten den Aspekt betrifft, dass Frühförderung das familiäre Umfeld berücksichtigen solle. 373 Eltern verstehen unter Familienorientierung „Beratung“, 252 Antworten beziehen sich auf die Einbeziehung der Eltern. Eltern schreiben der Familienorientierung hohe Bedeutung zu: Auf einer 5-stelligen Ratingskala zwischen 1 = sehr wichtig und 5 = sehr unwichtig gaben Eltern einen durchschnittlichen Wert für die Wichtigkeit der Familienorientierung von 1,57 (SD = 0,72) an. Dabei zeigen sich statistische Zusammenhänge: Je früher Frühförderung begonnen wurde, desto wichtiger erscheint den Eltern der Aspekt der Beziehungsorientierte Aspekte Teilhabeorientierte Aspekte 1 hält sich an Absprachen 2 hört sich meine Sorgen/ Anliegen wirklich an 3 erkennt die Stärken meines Kindes und meiner Familie 4 steht meinem Kind und der Familie positiv gegenüber 5 erkennt die positiven Dinge, die ich als Elternteil tue 6 versteht die Situation meiner Familie und meiner Kinder 1 hilft mir, aktiv zu sein, um erwünschte Hilfe und Unterstützung zu bekommen 2 versorgt mich mit Informationen, damit ich gute Entscheidungen treffen kann 3 reagiert auf meine Anliegen nach Rat und Hilfe 4 hilft mir, mehr über die Dinge zu erfahren, die mich interessieren 5 unterstützt mich in meinen Entscheidungen 6 ist flexibel, wenn sich die Situation meiner Familie ändert Tab. 1: Skala zur Erhebung von Familienorientierung (Dunst et al., 2006) 93 FI 2 / 2014 Familienorientierung in der Frühförderung Inhaltsanalytische Kategorie n Familiäres Umfeld berücksichtigen (Einbeziehung von Geschwistern, Rücksicht auf berufliche Anforderungen der Eltern, Terminorganisation und der Berücksichtigung besonderer familiärer Bedürfnisse …) 525 Beratung 373 Einbeziehung der Eltern (in den Förderprozess selbst) 255 Fokus auf die kindliche Entwicklung 83 Haltung/ Persönlichkeitseigenschaft die Fachkraft betreffend 75 Fördermöglichkeiten für Eltern 55 Sonstiges 53 Frühförderung im vertrauten Umfeld 52 Ressourcen/ Defizitorientierung 19 Ermöglichen von Sozialkontakten 16 Absprache mit anderen Fachkräften 11 Gesamtanzahl der Antworten (Mehrfachantworten möglich) 1529* Tab. 2: Inhaltsanalytische Zuordnung der Antworten der Eltern * In 12 Fällen wurde möglicherweise die Frage nicht verstanden. Mittelwert von Dunst_Gesamt 5,00 4,80 4,60 4,40 4,20 4,00 3,80 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 26 28 30 32 34 36 38 41 45 47 Code Abb. 2: Verteilung der erlebten Familienorientierung (gemittelter Wert der Dunst/ Trivette-Skala) über die einzelnen Frühförderstellen 94 FI 2 / 2014 Manfred Pretis Familienorientierung (r = 0,085, p < .001). Je höher der Hilfebedarf vonseiten der Eltern eingeschätzt wurde, desto wichtiger wurde auch die Familienorientierung eingeschätzt (F = 5,697, p < .001). Auf dem 5 %-Niveau ergibt sich darüber hinaus, dass den einschätzenden Eltern Familienorientierung bei Mädchen wichtiger erscheint als bei Jungen (F = 1,1, t = 1,9, df = 1250, zweiseitig p < .05). In Bezug auf die wahrgenommene Familienorientierung - operationalisiert über die 12teilige Skala von Dunst und Trivette (2006) - beschreiben Eltern (n = 1428), dass sie Familienorientierung mit einem durchschnittlichen Wert von 4,5 (SD = 0,61) erleben (auf einer Skala von 1 bis 5 (= hohe Zustimmung in Richtung Familienorientierung). Dabei lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den teilnehmenden Frühförderstellen (ohne signifikante post-hoc-Differenzen) beobachten (F = 2,04, df = 42, p < 0,001). Zusammenhänge zwischen Familienorientierung und anderen frühförderspezifischen Daten lassen sich erkennen, insofern als bei früherem Beginn die Eltern höhere Familienorientierung erleben (r = -0,09, p < .001). 4.2 Familienorientierung und Setting Bezugnehmend auf die 2. Forschungsfrage (Zusammenhänge zwischen dem Setting (zu Hause, in der Kita, in der Frühförderstelle, Verschieden oder Sonstiges) und Familienorientierung ließ sich kein statistischer Zusammenhang beobachten: Weder in Bezug auf inhaltsanalytische Kategorien (chi 2 = 2,29, p = .68) bei der freien Fragestellung, was Eltern unter Familienorientierung verstehen, noch in Bezug auf die Wichtigkeit der Familienorientierung (df = 4, F = 0,58, p = .67) oder hinsichtlich der wahrgenommenen Familienorientierung (df = 4, F = 1,73, p = .13) ließen sich signifikante Zusammenhänge zwischen dem Setting und Familienorientierung erkennen. Auch bei einer extremen Dichotomisierung der Variablen Setting (in „nur zu Hause durchgeführte Frühförderung“ versus „andere Settings“ zeigen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Das Alter des Kindes und die Entfernung des Wohnortes zur Frühförderstelle sind jedoch mit dem Setting korreliert: Je jünger Kinder sind (F = 52,01, p < .001) und je weiter Frühförderstellen vom Wohnort der Familie entfernt liegen (F = 12,65, p < .001), desto eher wird Frühförderung organisatorisch als mobile Hausfrühförderung umgesetzt. 5. Interpretation Die in Zusammenarbeit mit der VIFF-Nord und der Medical School Hamburg durchgeführte Studie, die 1456 Eltern erreichte, deren Kinder vornehmlich in pädagogischen Frühförderungsstellen in Norddeutschland betreut wurden, darf als eine der größten im deutschen Sprachraum durchgeführten empirischen Arbeiten zur Frühförderung - in Bezug auf die Zahl der teilnehmenden Eltern - angesehen werden. 5.1 Familienorientierung aus Elternsicht Die offenen Antworten der Eltern, was sie selbst unter Familienorientierung verstehen, fokussieren in hohem Maße auf das „System Familie“. Eltern verstehen unter diesem Begriff vor allem die Einbeziehung der Gesamtfamilie, inkl. Geschwister, als auch die Berücksichtigung familiärer Möglichkeiten z. B. bei der Termingestaltung. Das mobil aufsuchende Setting (zu Hause etc.) wurde dabei nur in 3,4 % der offenen Antworten genannt. 95 FI 2 / 2014 Familienorientierung in der Frühförderung Dabei schreiben die Eltern dem Aspekt der Familienorientierung in der Frühförderung eine sehr hohe Bedeutung zu. Diese Einschätzung korreliert mit niedrigerem Alter des Kindes und der Höhe des Hilfebedarfs: je jünger Kinder zu Beginn der Frühförderung sind und je höher der Hilfebedarf vonseiten der Eltern eingeschätzt wird, desto wichtiger ist den Eltern Familienorientierung. Dass Eltern diesen Aspekt bei Mädchen wichtiger einschätzen als bei Jungen, stellt einen (überraschenden) geschlechtsspezifischen Aspekt dar. Eltern erleben zwar allgemein sehr hohe wahrgenommene Familienorientierung bei den an der Studie teilnehmenden Einrichtungen, gleichzeitig sind jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Frühförderstellen beobachtbar. Dies mag Diskussionsbedarf in Richtung Qualitätsentwicklung in den einzelnen Einrichtungen geben, verdeutlicht jedoch auch, dass Eltern (bzw. die vor allem antwortenden Mütter) durchaus in der Lage sind, die Familienorientiertheit eines Services einzuschätzen. 5.2 Setting und erlebte Familienorientierung Wo (in welchem Setting) Frühförderung stattfindet, hängt in der vorliegenden Studie statistisch nicht mit Bedeutung oder dem Ausmaß erlebter Familienorientierung zusammen. Eltern erleben Frühförderung in der Kita, der Frühförderstelle oder im aufsuchenden mobilen Setting nicht unterschiedlich familienorientiert. Auch die inhaltsanalytisch ausgewerteten offenen Antworten der Eltern lassen auf keine Zusammenhänge zwischen dem Setting und Familienorientierung schließen. Letztere bedeutet für die Eltern vor allem die Einbeziehung des familiären Umfeldes (vor allem mit Fokus Termingestaltung und Geschwisterkinder), gefolgt von Beratung und Teilnahme an der Förderung. Die Daten verweisen, dass im Sinne des Konstrukts von Dunst und Trivette (2006) Familienorientierung von den Eltern primär als Haltung vonseiten der Fachkräfte verstanden wird und nicht als „Handlungsort“. Dies lässt den Schluss zu, dass - sofern Fachkräfte Familien aktiv in den Förderprozess einbeziehen - diese Haltung sowohl im häuslichen Setting als auch in anderen Settings (KITA; Frühförderstelle …) gelebt werden kann. Die Erreichbarkeit der Frühförderstelle und das Alter des Kindes spielen beim Setting jedoch eine signifikante Rolle: Niedriges Alter der Kinder bzw. weitere Entfernung der Frühförderstelle sind mit Hausfrühförderung korreliert: Es darf angenommen werden, dass die erlebte Belastung (durch Transport) oder aktive Entlastung der Eltern bei der Umsetzung der Frühförderung im häuslichen Setting dafür Motive sein könnten. Aufgrund des korrelativen Charakters der Ergebnisse kann die Richtung der Zusammenhänge jedoch nicht angegeben werden. Zusammenhänge zum Ausmaß des Hilfebedarfs erscheinen nur indirekt ersichtlich, als Kinder mit höherem Hilfebedarf früher Frühförderung erhalten und somit dieser Aspekt mit dem Alter des Kindes in Zusammenhang steht. Hervorzuheben in Richtung Prävention ist das in der Studie erfasste Alter zu Beginn der Frühförderung, und zwar einerseits absolut im Sinne des Mittelwerts, der bei 30,11 Monaten lag, andererseits auch die in Bezug auf die hohe Varianz zwischen den Frühförderstellen. Dies sollte zu einer kritischen Reflexion in den einzelnen Trägerinstitutionen im Sinne des Qualitätsmanagements oder in Bezug auf idiosynkratische Bedingungen führen. Unabhängig davon erscheint das durchschnittliche Erfassungsalter von 30,11 Monaten im Sinne der Prävention noch immer zu hoch. 96 FI 2 / 2014 Manfred Pretis 6. Diskussion Die in fünf norddeutschen Bundesländern durchgeführte Kooperationsstudie verdeutlicht - ähnlich wie dies Dunst et al. (2002) beschreiben, dass Eltern Familienorientierung durchaus differenziert wahrnehmen können und dass sich Frühförderstellen in diesem Aspekt deutlich voneinander unterscheiden. Die fehlenden statistischen Zusammenhänge zwischen dem Setting und wahrgenommener Familienorientierung bzw. wahrgenommenen Effekten mögen hohes Diskussionspotenzial in Richtung der weiteren Entwicklung des Systems Frühförderung in Deutschland in sich bergen. Bedeuten diese Ergebnisse das Ende der Organisationsform Hausfrühförderung? Die Daten verweisen darauf, dass ein statistischer Zusammenhang zwischen einem Haltungsmodell „Familienorientierung“ und dem organisatorischen Prinzip „Hausfrühförderung“ in dieser norddeutschen Stichprobe nicht zu beobachten war. Dies spricht nicht gegen die mobile aufsuchende Arbeit (vor allem bei sehr jungen Kindern und weiter entfernten Frühförderstellen), wohl aber gegen eine „mythenhafte“ Gleichsetzung, dass das mobile Aufsuchen von Familien automatisch Familienorientierung gewährleistet. Als Haltungsmodell kann ein solches Prinzip in unterschiedlichen Settings gelebt werden, sofern die Fachkräfte (in der Diktion der Eltern) „die weitere Familie einbeziehen“, „Beratung durchführen“ und „Teilhabe“ ermöglichen bzw. fördern. Dies mag in Settings, in denen die Eltern nur temporär präsent sind (KITA, Krippe …) schwieriger umzusetzen sein, erscheint jedoch nicht per se unmöglich. Häufig erfordert dies jedoch ein aktives „Hereinholen“ der Familien (z. B. über Termingestaltung, die mit Arbeitszeiten der Eltern vereinbar ist) und somit interpretativ mehr Aufwand für die Fachkräfte. Vor allem bei Eltern mit sehr kleinen Kindern und größeren Entfernungen zur Frühförderstelle sollte der Aspekt verringerter familiärer Belastung durch Hausbesuche durchaus Berücksichtigung finden. Dies betrifft - wenn auch in der Studie nur indirekt belegbar - auch Kinder mit höherem Hilfebedarf. Da die vorliegende norddeutsche Studie sozial benachteiligte Eltern (mit bisweilen schwieriger Compliance und „forciert freiwilliger“ Frühförderung im Grenzbereich zum Kinderschutz) mit einiger Wahrscheinlichkeit kaum erreichte (nur 8,9 % der Eltern geben an, dass keiner der beiden Elternteile berufstätig war), soll in diesem Kontext auch die Wichtigkeit des aufsuchenden Charakters und somit die Erhöhung der Umsetzungswahrscheinlichkeit bei dieser Zielgruppe hervorgehoben werden. In der Auseinandersetzung mit den vorliegenden Daten wurde dabei von den Fachkräften immer wieder darauf hingewiesen, dass viele Kinder im Kontext sozialer Benachteiligung mit hoher Wahrscheinlichkeit präventive Frühförderung nicht in Anspruch nehmen könnten, wenn das Service nicht aufsuchend wäre; ein Aspekt, der weiterer empirischer Forschung bedarf. Möglicherweise erreichte die Studie (auch im Zusammenhang mit dem Umgang mit schriftlicher Sprache im Fragebogen) eher motivierte Eltern, für die (aufgrund eigener Mobilität) das Setting nicht solch eine Rolle spielte oder die den Durchführungsort „häusliches Setting“ als so selbstverständlich ansehen, dass sie dies (in der offenen Frage) nicht nannten. Inwiefern es bildungsfernen bzw. von Mobilität ausgeschlossenen Eltern größere Probleme bereiten würde, eine Frühförderstelle aufzusuchen, kann von dieser Studie nicht beantwortet werden. Hervorzuheben ist jedoch auch, dass Familienorientierung nicht primär etwas mit dem Setting zu tun hat, sondern eine Haltung bzw. Handeln vonseiten der FrühförderInnen wi- 97 FI 2 / 2014 Familienorientierung in der Frühförderung derspiegelt. Ein solches Haltungsmodell benötigt zu dessen Umsetzung a) verfügbare Zeitressourcen der Fachkraft, b) Kommunikationskompetenzen und c) Kontakt- und Partizipationsmöglichkeiten der Familie (im Sinne der Passung familiärer Möglichkeiten und den Arbeitsbedingungen in der Frühförderung). Die konkrete Organisation der Frühförderung in Deutschland (mit direkten und indirekten Betreuungszeiten) mag hier einige administrative Hürden bieten, die möglicherweise durch den verstärkten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie z. B. über online-Ressourcen kompensiert werden könnten. Online Dokumentationssysteme wie z. B. das im Rahmen eines EU-Projekts entwickelte ICF-CY-basierte Planungs- und Dokumentationssystem (www.icf-training.eu) würden internetaffinen Eltern die Möglichkeit bieten, über den online-Zugang zur Dokumentation am Prozess teilzuhaben, auch wenn sie z. B. nicht (immer) dabei physisch anwesend sein können. Neue Technologen werden das persönliche Beratungs- und Reflexionsangebot in der Frühförderung nicht ersetzen können (auch für die Eltern stellt die Ansprechbarkeit der Fachkraft einen wichtigen Wirkfaktor dar). Vielleicht gelingt es Services durch Nutzung neuer Kommunikationsformen jedoch noch stärker, z. B. Väter „in die Frühförderung zu holen“ und die Teilhabe der „gesamten Familie“ zu erhöhen. 7. Einschränkungen der gegenwärtigen Studie Einschränkend muss bemerkt werden, dass es sich bei dieser Zusammenhangsstudie um eine anfallende Stichprobe handelt, a) welche Eltern die Frühförderstellen zur Studie einluden und b) welche eine Rückmeldung gaben. D. h. die Studie kann somit keineswegs als repräsentativ angesehen werden. Dies spiegelt sich möglicherweise auch in den soziodemografischen Daten der Eltern wider, insofern als trotz Vorliegens von Fragebögen in Russisch und Türkisch die Rücklaufquote aus diesem Bereich gering war. Auch wiesen 2 Frühförderstellen darauf hin, dass trotz Validierung der Fragebögen in einem Prätest die verwendete Sprache für Eltern zu schwierig sein könnte, was die Stichprobe nochmals einengt. Es handelte sich dabei um eine rein korrelative Studie, sodass Aussagen über kausale Zusammenhänge zwischen den gefundenen statistischen signifikanten Zusammenhängen nicht möglich sind. Aufgrund des Studiendesigns war ein Kontrollgruppendesign nicht möglich. Prof. Dr. Manfred Pretis Medical School Hamburg Am Kaiserkai 1 20457 Hamburg Manfred.pretis@medicalschool-hamburg.de Literatur Dunst, C. J., & Hamby, D. W. (2007). Modeling the effects of early childhood intervention variables on parent and family well-being. Journal of Applied Quantative Methods, 2, 268 -288. Dunst, C. J. (2002). Family-centered practices: Birth through high school. Journal of Special Education, 36, S 139 -147. Dunst, C. J., Johanson, C., Trivette, C. M., Hamby, D. (1991). 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