Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/fi2016.art01d
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2016
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Anforderungen an früh- und heilpädagogische Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen
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2016
Silvia Wiedebusch
Anne Lohmann
Gregor Hensen
Früh- und heilpädagogische Fachkräfte, die in Kindertageseinrichtungen chronisch kranke Kinder betreuen, sind mit besonderen Anforderungen konfrontiert. Durch die induktive Analyse von Interviews mit Fachkräften und Eltern, die ein betroffenes Kind betreuen (N = 7), wurde ein Anforderungsprofil erstellt, das sich auf die Langzeittherapie und die pädagogische Betreuung des erkrankten Kindes, die pädagogische Arbeit in der Kindergruppe, die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie die Teamarbeit in der Einrichtung bezieht. Hieraus kann abgeleitet werden, dass für eine angemessene Betreuung chronisch kranker Kinder der Erwerb spezieller Kompetenzen des Fachpersonals und die Bereitstellung ausreichender personeller Ressourcen in den Einrichtungen notwendig sind.
1_035_2016_1_0001
3 Frühförderung interdisziplinär, 35.-Jg., S.-3 - 17 (2016) DOI 10.2378/ fi2016.art01d © Ernst Reinhardt Verlag ORIGINALARBEIT Einleitung D ie steigende Anzahl chronischer Erkrankungen im Kindesalter führt dazu, dass pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen immer häufiger mit der Anforderung konfrontiert sind, (Klein-)Kinder zu betreuen, die zeitweise oder dauerhaft beeinträchtigt und behandlungsbedürftig sind. Im Zuge der Umsetzung inklusiver Bildungs- und Betreuungsangebote wird von früh- und heilpädagogischen Fachkräften erwartet, dass sie sich auf die medizinischen Versorgungsbedarfe dieser Kinder einstellen (Köhler 2011), ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen und sich für diese Aufgabe qualifizieren, indem sie die hierzu notwendigen Kompetenzen erwerben (Lohmann et al. 2014). Hier stellt sich die Frage, welche besonderen Anforderungen mit der Betreuung betroffener Kinder verbunden sind und über welche spezifischen Kompetenzen Fachkräfte verfügen sollten. Anforderungen an früh- und heilpädagogische Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen Zusammenfassung: Früh- und heilpädagogische Fachkräfte, die in Kindertageseinrichtungen chronisch kranke Kinder betreuen, sind mit besonderen Anforderungen konfrontiert. Durch die induktive Analyse von Interviews mit Fachkräften und Eltern, die ein betroffenes Kind betreuen (N = 7), wurde ein Anforderungsprofil erstellt, das sich auf die Langzeittherapie und die pädagogische Betreuung des erkrankten Kindes, die pädagogische Arbeit in der Kindergruppe, die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie die Teamarbeit in der Einrichtung bezieht. Hieraus kann abgeleitet werden, dass für eine angemessene Betreuung chronisch kranker Kinder der Erwerb spezieller Kompetenzen des Fachpersonals und die Bereitstellung ausreichender personeller Ressourcen in den Einrichtungen notwendig sind. Schlüsselwörter: Chronisch kranke Kinder, Kindertageseinrichtungen, Betreuungsanforderungen, Inklusion Required competencies of early and special education professionals in the care of chronically ill children in day-care facilities Summary: Early and special education professionals who care for chronically ill children in day-care facilities are faced with special requirements. The inductive analysis of interviews with professionals and parents who care for an affected child (N = 7) resulted in a requirement profile that deals with the long-term treatment and educational support of the chronically ill child, the educational work in the children's group, the cooperation with parents, and the team work in the day-care facility. This profile shows that the educational staff has to acquire specific skills and the facilities have to provide adequate human resources to ensure high quality care of chronically ill children. Schlüsselwörter: Chronically ill children, day-care facilities, needs of care, inclusion 4 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen Eine chronisch körperliche Erkrankung des Kindesalters ist definiert als ein lang andauernder Krankheitszustand, bei dem in der Regel nur eine Symptomreduktion, aber keine Heilung erreicht werden kann, woraus ein langfristiger bis lebenslanger Therapiebedarf resultiert (Lohaus/ Heinrichs 2013 a). Das Spektrum der Erkrankungen ist breit und umfasst beispielsweise so unterschiedliche Krankheitsbilder wie Asthma bronchiale, Neurodermitis, Diabetes mellitus, Phenylketonurie, Juvenile idiopathische Arthritis, Cystische Fibrose, Epilepsie, Hämophilie, angeborene Herzerkrankungen, chronische Niereninsuffizienz oder onkologische Erkrankungen (zum Überblick s. Lohaus/ Heinrichs 2013 b). Diese Erkrankungen sowie die individuellen Krankheitsverläufe lassen sich hinsichtlich einer Vielzahl von medizinischen Parametern beschreiben und voneinander unterscheiden, beispielsweise hinsichtlich der Beeinträchtigung körperlicher Funktionen, der Schmerzsymptomatik, der Sichtbarkeit von Krankheitsanzeichen, der Kontrollierbarkeit und Progredienz des Krankheitsverlaufs sowie der langfristigen Prognose. Das Ausmaß an Versorgungsbedarfen, sozialen Teilhabebarrieren und psychosozialen Krankheitsbelastungen kann daher bei chronisch kranken Kindern erheblich variieren. Oft fallen die Kinder im Alltag nicht vorrangig durch das Vorliegen einer klinischen Symptomatik und von subjektiven Beschwerden, sondern durch den dauerhaften Therapiebedarf auf (Schmidt/ Thyen 2008). So treten im Kindesalter häufig chronisch-episodisch verlaufende Erkrankungen (Noeker/ Petermann 2013) auf, bei denen unter einer adäquaten Therapie ein weitgehend symptomarmer Krankheitsverlauf erreicht werden kann, der aber immer wieder durch Krankheitsphasen mit akuter Symptomatik und hieraus resultierenden Beeinträchtigungen durchbrochen werden kann. Obwohl die Anforderungen an die betreuenden Fachkräfte in Tageseinrichtungen von der individuellen Krankheitssituation des Kindes abhängig sind, lassen sich aus medizinischer Sicht drei zentrale krankheitsübergreifende Anforderungen formulieren: n Unterstützung bei der Therapiedurchführung. Bei vielen chronischen Erkrankungen werden die Eltern der betroffenen Kinder geschult, damit sie die Therapie (z. B. Verabreichung von Medikamenten oder Injektionen, Erhebung von Werten im Rahmen der Selbstkontrolle oder der Therapiedokumentation) angemessen durchführen können. Auch pädagogische Fachkräfte benötigen ein basales Krankheitswissen und müssen therapeutische Fertigkeiten erwerben, damit sie die Kinder während der Fremdbetreuungszeiten kompetent begleiten und unterstützen können. n Unterstützung bei der Einhaltung von Verhaltensregeln. Zusätzlich ist es bei einigen Erkrankungen erforderlich, das betroffene Kind bei der Einhaltung spezifischer Diät- oder Ernährungsregeln (z. B. Vermeidung von Allergenen bei Neurodermitis, eiweißfreie Ernährung bei Phenylketonurie, vorgegebene Trinkmenge bei Kindern mit Dialysepflicht) beziehungsweise Verhaltensregeln für körperliche Aktivitäten (z. B. Einhalten von Gelenkschutzmaßnahmen bei rheumatischen Erkrankungen, Vermeidung körperlicher Überanstrengung bei Herzerkrankungen) zu unterstützen. n Hilfe in Krisen- und Notfallsituationen. Bei Erkrankungen, bei denen es zu krisenhaften Zuspitzungen kommen kann, benötigen die betreuenden Fachkräfte Handlungskompetenzen, die gewährleisten, dass sie im Notfall schnell, sicher und angemessen reagieren. Köhler (2011) fordert ein, dass das gesamte Einrichtungsteam mit dem Notfallmanagement vertraut ist. Darüber hinaus sollten die Fachkräfte mit der Durchführung prophylaktischer Maßnahmen zur Vermeidung akuter Krisen im Krankheitsverlauf (z. B. anaphylaktischer Schock, Asthmaanfall, epileptischer Anfall, Hypoglykämie) vertraut sein. 5 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen Aus pädagogischer Sicht kommen weitere Anforderungen hinzu, die sich aus der besonderen Lebenssituation und den möglichen Beeinträchtigungen sowie dem Entwicklungsstand des Kindes ergeben: n Erwerb von Kompetenzen in der inklusiven Tagesbetreuung. Um chronisch kranken Kindern eine möglichst uneingeschränkte Teilhabe an allen Aktivitäten und Bildungsangeboten der Einrichtung zu gewähren, ist der Erwerb zusätzlicher fachlicher Qualifikationen notwendig. Sulzer und Wagner (2014) beschreiben ein Kompetenzprofil für die Arbeit frühpädagogischer Fachkräfte in inklusiven Einrichtungen, das beispielsweise die Kompetenz zur methodischen Gestaltung inklusiver Gruppenangebote und die Kompetenz zur Kooperation mit allen an der Betreuung des Kindes beteiligten Personen und Institutionen beinhaltet. n Entwicklungsangemessene Unterstützung. Neben dem Ausmaß des medizinischen Versorgungsbedarfes und der krankheitsbedingten Beeinträchtigung variieren die Betreuungsaufgaben der pädagogischen Fachkräfte je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes. Während die therapeutische Versorgung von Kleinkindern im U3-Bereich vollständig von den Betreuungspersonen übernommen werden muss, kann im Ü3-Bereich eine zunehmende alters- und entwicklungsangemessene Beteiligung des Kindes an den Therapieaufgaben beginnen, jedoch sind die Kinder auch weiterhin auf die Begleitung und Unterstützung durch erwachsene Betreuungspersonen angewiesen. Es sind vor allem zwei Entwicklungsfortschritte, die zu einer Entlastung des Betreuungspersonals beitragen: Zum einen sind Kinder durch die sich verbessernde Fähigkeit zur Interozeption zunehmend in der Lage, körperinnere Veränderungen und Vorboten krisenhafter Zuspitzungen selbst wahrzunehmen. Zum anderen ist durch die fortschreitende Sprachentwicklung eine zunehmend bessere Kommunikation über die Befindlichkeit und die Therapiedurchführung des Kindes möglich. n Intensivierte Eltern- und Teamarbeit. Schließlich sind bei der Betreuung chronisch kranker Kinder eine besonders intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und zusätzliche Absprachen innerhalb des Teams der Kindertageseinrichtung erforderlich. Nur ein kontinuierlicher Kommunikations- und Informationsfluss nach innen und außen garantiert, dass die aktuelle Befindlichkeit des Kindes und die teilweise wechselnden Unterstützungsbedarfe von allen Personen, die an der Betreuung des Kindes beteiligt sind, berücksichtigt werden können. Bislang sind die Anforderungen, die an das pädagogische Fachpersonal gestellt werden, und die zusätzlichen Kompetenzen, die sie erwerben müssen, nicht differenziert dargestellt und systematisiert worden. Das Anliegen der im Folgenden beschriebenen Interviewstudie lag darin, die besonderen Betreuungsaufgaben früh- und heilpädagogischer Fachkräfte an Beispielen aus der Praxis aufzuzeigen und sie zu einem Anforderungsprofil zusammenzustellen, aus dem spezifische Kompetenzen zur Betreuung chronisch kranker Kinder abgeleitet werden können. Methode Durchführung Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Inklusive Bildung“ der Hochschule Osnabrück wurden im Sommer 2013 im Teilprojekt „Inklusive Bildung in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen“ (vgl. Lohmann et al. 2014) mit insgesamt 32 Personen (Leitungskräfte, früh- und heilpädagogische Fachkräfte, Eltern) Interviews zur aktuellen Umsetzung inklusiver pädagogischer Angebote in Einrichtungen der Stadt und des Landkreises Osnabrück durchgeführt. Die Interviewdauer variierte zwischen 20 6 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen und 82 Minuten und betrug durchschnittlich 47 Minuten; die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Erhebungsinstrument Es wurde ein teilstandardisierter Interviewleitfaden eingesetzt, der Fragen zur Einrichtung, zu Kindern mit Beeinträchtigungen in der Einrichtung (Art der Beeinträchtigung, Eingewöhnungsphase, Spielkontakte des Kindes in der Gruppe, Zufriedenheit/ Wohlbefinden in der Einrichtung), zur internen Zusammenarbeit der Fachkräfte, zu externen Kooperationspartnern, zu Fortbildungen/ Kompetenzerwerb der Fachkräfte und zu Veränderungen in der Einrichtung durch ein inklusives Betreuungsangebot enthielt. Auswertung Da bislang kein Anforderungsprofil für pädagogische Fachkräfte, die chronisch kranke Kinder betreuen, formuliert worden ist, wurde ein induktives Vorgehen bei der qualitativen Inhaltsanalyse der Interviewantworten gewählt (vgl. Mayring 2010). Dabei leiteten zwei Rater unabhängig voneinander induktiv Kategorien aus den Interviewantworten ab und erstellten auf diese Weise ein Kategoriensystem, das die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte beschreibt (s. Tabelle 3). Bei der Ableitung der Kategorien bestand eine hohe Übereinstimmung; bei unterschiedlichen Einschätzungen der Rater wurde das Vorliegen der Kategorie nochmals anhand des Interviewmaterials geprüft und bei verschiedenen Benennungen von Kategorien einigten die Rater sich auf eine sprachliche Bezeichnung (vgl. zum Vorgehen Mayring 2010, 605). Stichprobenbeschreibung Von den 32 Interviewpartnern betreuten sieben Personen ein Kind mit einer chronischen Erkrankung. Die folgenden Auswertungen beziehen sich auf die Analyse dieser Interviews mit vier frühbeziehungsweise heilpädagogischen Fachkräften sowie drei Müttern (s. Tabelle 1). Die betroffenen Kinder waren zwischen zwei und fünf Jahre alt und wiesen fünf verschiedene chronische Erkrankungen auf. Angaben zur (individuellen) Krankheitssymptomatik und den daraus resultierenden Betreuungsbedarfen in Interviewpartnerin (IP) Art der Kindertageseinrichtung Chronische Erkrankung des Kindes Alter des Kindes Früh- und heilpädagogische Fachkräfte IP 1 Heilpädagogin Regeleinrichtung Nahrungsmittelallergie 5 Jahre IP 2 Heilerziehungspflegerin Regeleinrichtung mit Integrationsgruppe angeborene Herzerkrankung 2 Jahre IP 3 Heilpädagogin Regeleinrichtung mit Integrationsgruppe Juvenile idiopathische Arthritis 3 Jahre IP 4 Erzieherin Regeleinrichtung Typ 1 Diabetes mellitus 4 Jahre Eltern IP 5 Mutter Regeleinrichtung mit Integrationsgruppe chronische Darmerkrankung 2 Jahre IP 6 Mutter Regeleinrichtung mit Integrationsgruppe Juvenile idiopathische Arthritis 3 Jahre IP 7 Mutter Regeleinrichtung Typ 1 Diabetes mellitus 4 Jahre Tab. 1: Stichprobencharakteristika der befragten Fachkräfte und Eltern (N = 7). 7 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen der Kindertageseinrichtung sind Tabelle 2 zu entnehmen. Bei einem Kind mit Typ 1 Diabetes mellitus und einem Kind mit Juveniler idiopathischer Arthritis wurden getrennte Interviews mit einer Erzieherin bzw. einer Heilpädagogin und den Müttern der Kinder durchgeführt. Ergebnisse Im Folgenden wird das sich aus der Interviewanalyse ergebende Anforderungsprofil an früh- und heilpädagogische Fachkräfte, die in Kindertageseinrichtungen chronisch kranke Kinder betreuen, beschrieben. Die von den Fachkräften genannten Anforderungen beziehen sich auf die Langzeittherapie und die pädagogische Betreuung des erkrankten Kindes, die pädagogische Arbeit in der Kindergruppe, die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie die Teamarbeit in der Einrichtung (s. im Überblick Tabelle 3). Als Belege werden Originalzitate aus den Interviews angeführt, wobei die Interviewpartnerin (vgl. Tabelle 1) jeweils in Klammern angegeben ist. Anforderungen im Rahmen der Langzeittherapie des Kindes Unterstützung bei der Therapiedurchführung Chronisch kranke Kinder, die während der Betreuungszeit in der Tageseinrichtung Therapiemaßnahmen durchführen müssen, sind hierbei auf Unterstützung durch die Fachkräfte angewiesen, z. B. „jetzt kriegt er (…) zweimal am Tag Chronische Erkrankung des Kindes Krankheitsbild des Kindes Betreuungsbedarf in der KiTa Nahrungsmittelallergie allergische Reaktion bei Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Beachtung von Ernährungsregeln angeborene Herzerkrankung Funktionseinschränkung des Herz- Kreislauf-Systems Beobachtung der körperlichen Befindlichkeit Vermeidung körperlicher Überanstrengung Juvenile idiopathische Arthritis Gelenkentzündungen, die mit Schwellung, Überwärmung und Bewegungseinschränkung der betroffenen Gelenke einhergehen Augenentzündung (rheumatische Iridozyklitis) Kühlen der entzündeten Gelenke (Kryotherapie) Verabreichen von Augentropfen Vermeidung von Gelenkbelastungen (z. B. beim Sport) Zusammenarbeit mit Physiotherapeutin Typ 1 Diabetes mellitus absoluter Insulinmangel, daher Insulintherapie erforderlich akute Komplikationen aufgrund zu niedriger (Hypoglykämie) oder zu hoher Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) möglich Blutzuckermessungen Berechnung der angemessenen Insulindosis (bei jeder Mahlzeit, bei Korrektur hoher Blutzuckerwerte) Insulinabgabe (mit Hilfe einer Insulinpumpe) Vermeidung von und Hilfe bei Hypo- und Hyperglykämien chronische Darmerkrankung wiederkehrende Entzündungen Verschlimmerung bei Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Beachtung von Ernährungsregeln Tab. 2: Angaben zu den Krankheitsbildern und Betreuungsbedarfen der chronisch kranken Kinder (N = 5). 8 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen die Augentropfen“ (IP 3). Je nach Art der Behandlung und den individuellen Voraussetzungen des Kindes (z. B. Alter, therapeutische Fertigkeiten) übernehmen die Fachkräfte die Therapiedurchführung entweder vollständig oder sie supervidieren das Kind bei der Ausführung der Maßnahme. Bei einigen Erkrankungen müssen zudem Therapieentscheidungen getroffen werden, mit denen Kinder dieser Altersgruppe überfordert und deswegen auf die Hilfe des Betreuungspersonals angewiesen sind, z. B. „was gemacht werden muss hier im Kindergarten, das sind im Grunde genommen zwei Dinge, das eine ist das Messen vom Blutzucker und das zweite ist dann die passende Insulinabgabe, also die Reaktion auf den Blutzuckerwert“ (IP 7). Neben der medikamentösen Behandlung kann auch die Durchführung zeitintensiver Begleittherapien erforderlich sein, wie beispielsweise der Kryotherapie: „das machen wir so dreimal täglich (…), wenn er halt sehr viel aktiv war (…) dass sie sich dann mit ihm ein bisschen zurückziehen Anforderungen im Rahmen der Langzeittherapie des Kindes n Unterstützung bei der Therapiedurchführung n Unterstützung bei der Einhaltung von Ernährungsregeln n Unterstützung bei der Einhaltung von Verhaltensregeln n Einsatz von Hilfsmitteln n Beobachtung der körperlichen Befindlichkeit n Vorbereitung auf Notfallsituationen n Prophylaxe von Notfallsituationen n Hilfe in akuten Notfallsituationen Anforderungen im Rahmen der pädagogischen Betreuung des Kindes n Besondere Gestaltung der Eingewöhnungszeit n Eingewöhnung nach krankheitsbedingten Fehlzeiten n Förderung nach krankheitsbedingten Fehlzeiten n Förderung der Teilhabe an Aktivitäten n Förderung einer entwicklungsangemessenen Therapiebeteiligung n Unterstützung bei Einschränkungen im Alltag Anforderungen im Rahmen der pädagogischen Arbeit in der Kindergruppe n Kindgerechte Krankheitsaufklärung n Förderung von Peer-Beziehungen Anforderungen im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Eltern n Beratung bei der Aufnahme des Kindes n Übergabegespräche n Entwicklungsgespräche n Psychosoziale Unterstützung der Familie Anforderungen im Rahmen der Teamarbeit in der Einrichtung n Kompetenzerwerb n Informationsaustausch im Team n Interprofessionelle Zusammenarbeit n Regelung von Zuständigkeiten n Personalbedarfsplanung Tab. 3: Anforderungsprofil an früh- und heilpädagogische Fachkräfte bei der Betreuung chronisch kranker Kinder (Ausführungen im Ergebnisteil). 9 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen und ihm was vorlesen und dann das Bein kühlen“ (IP 6). Eine weitere Aufgabe der Fachkräfte besteht darin, die Therapie zu überwachen, z. B. „es kann auch sein, dass der Katheter halt mal verrutscht oder nicht mehr sitzt (…) und das muss man dann halt entsprechend überwachen“ (IP 7). Die befragten Fachkräfte erachten es als notwendig, die Aufmerksamkeit für die Zeitspanne der Therapiedurchführung ganz auf das betroffene Kind zu fokussieren, z. B. „man muss sich konzentrieren (…). Also, wenn dann noch zehn Kinder was von einem wollen, also man ist in dem Moment wirklich bei dem Kind“ (IP 4). Aus Sicht der Eltern ist die Verlässlichkeit der Therapiedurchführung wichtig, z. B. „seine Augen sind auch betroffen, er muss also halt immer Augentropfen haben, teilweise stündlich. (…) ja, da muss man sich dann halt schon auch verlassen können, dass sowas dann halt auch gemacht wird“ (IP 6). Unterstützung bei der Einhaltung von Ernährungsregeln Bei einigen chronischen Krankheiten ist es erforderlich, bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden oder Ernährungsregeln zu beachten, z. B. „er durfte dann diesen Quark-Öl-Teig ja nicht essen, weil er eine Diät macht“ (IP 3). Die Fachkräfte achten in diesen Fällen darauf, dass die Kinder nur ausgewählte Lebensmittel zu sich nehmen, z. B. „dass eben besonders darauf geachtet werden muss, was darf sie essen und was nicht“ (IP 5), dass Zutaten ersetzt oder Austauschstoffe verwendet werden, z. B. „wenn gebacken wird, wird für sie extra mit Dinkelmehl gebacken“ (IP 5), oder Nahrungsmittel durch andere ersetzt werden, z. B. „bei einem Ausflug, da wurde was zum Schlickern mitgenommen, da wurde für sie was (…) anderes gekauft“ (IP 5). Unterstützung bei der Einhaltung von Verhaltensregeln Bei bestimmten Erkrankungen sind die Kinder angehalten, im Alltag Verhaltensregeln zu beachten, beispielsweise hinsichtlich der Art und des Ausmaßes körperlicher Aktivitäten. Hier liegt die Aufgabe der Fachkräfte darin, die Kinder bei der Einhaltung der Regeln zu unterstützen, z. B. „man kann ihn ja nun mal nicht anbinden und das versteht er halt auch noch nicht ganz so oder hält sich natürlich noch nicht ganz so daran, was er machen soll oder nicht“ (IP 6), ihnen im Rahmen der vorgegebenen Grenzen Bewegungsspielräume zu ermöglichen, z. B. „man muss beim Turnen oder Sport ein bisschen achten, dass er nicht zu viel hüpft, Trampolin springen ist direkt verboten“ (IP 6) und gegebenenfalls kompensatorische Maßnahmen einzuleiten, z. B. „wenn wir geturnt haben oder auch am Mittag im Stuhlkreis immer eine Viertelstunde kühlen“ (IP 3). Einsatz von Hilfsmitteln Einige chronisch kranke Kinder sind immer oder zeitweise auf die Nutzung orthopädischer Hilfsmittel angewiesen. In manchen Fällen können von den Fachkräften auch andere Hilfsmittel gezielt eingesetzt werden, um dem Kind die Teilhabe an Aktivitäten zu ermöglichen, z. B. „also längere Spaziergänge oder sowas, dass er das eigentlich nicht machen soll (…), dass man dann halt schon irgendwie auf Laufrad oder Bollerwagen (…) umstellen muss“ (IP 6). Beobachtung der körperlichen Befindlichkeit Die Fachkräfte achten während der Betreuungszeiten in besonderem Maße auf das Wohlbefinden der Kinder. Sie tragen dafür Sorge, dass es dem Kind gut geht, z. B. „er ist bedingt durch die Medikamente und sowas dann auch teilweise müde (…). Wenn so (…) Zeichen halt kommen, dass sie ihn halt mit aufs Sofa nehmen und einfach mit ihm eine Geschichte lesen“ (IP 6), reagieren auf Signale des Kindes, z. B. „wenn er dann so sagt, ich muss mich ausruhen“ (IP 3) und geben den Eltern Rückmeldung zu Befindlichkeitsstörungen oder dem Auftreten von Krankheitssymptomen, z. B. „es wird besonders darauf geachtet, (…) ob sie Verdauung hat oder nicht“ (IP 5). 10 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen Vorbereitung auf Notfallsituationen Bei der Betreuung von Kindern mit episodisch verlaufenden Erkrankungen sind die Fachkräfte auf - selten auftretende - akute Notfallsituationen eingestellt. Hierbei stellt die Absprache eines strukturierten Vorgehens nach einem Notfallplan eine gute Vorbereitung dar, z. B. „wir haben einen Notfallplan, wir haben ein Notfallmedikament (…) die sind vom Kinderarzt, diese Dinge, die man da umsetzen muss, das machen wir“ (IP 1) oder „da hatte ich einen Zettel, so einen Notfallzettel“ (IP 4). Auch bei Ausflügen und anderen Unternehmungen ist das Betreuungspersonal auf akute Vorfälle eingestellt, z. B. „er hat so eine kleine Tasche (…) da ist auch immer für Notfälle Traubenzucker drin, das nehmen wir auch überall mit hin“ (IP 4). Prophylaxe von Notfallsituationen Es ist wichtig, dass die Fachkräfte Krankheitsanzeichen oder Warnsignale, die auf bevorstehende krisenhafte Zuspitzungen im Krankheitsverlauf hindeuten, frühzeitig erkennen, um rechtzeitig intervenieren und so akute Notfallsituationen vermeiden zu können, z. B. „das sind dann so Anzeichen, wo wir wissen: okay, er ist unterzuckert“ (IP 4). Dies setzt eine Daueraufmerksamkeit in der Betreuung des Kindes voraus, z. B. „ja, da muss man schon ein Auge drauf haben (…) ist schon wirklich einer immer in seiner unmittelbaren Nähe“ (IP 2) oder „wir haben die Aufsichtspflicht für dieses Kind und die nehmen wir ja sehr ernst und dementsprechend ist es schon so, dass man da immer nochmal sozusagen zehn Augen mehr drauf hat als auf die anderen Kinder“ (IP 4). Hilfe in akuten Notfallsituationen Im akuten Notfall müssen die Fachkräfte kompetent und zügig handeln, d. h. therapeutische Maßnahmen einleiten oder einen Notarzt verständigen. Eine Erzieherin beschreibt im Interview das Vorgehen bei einer Hypoglykämie, „wenn er (der Wert) sehr niedrig ist, geben wir ihm erst mal Apfelschorle und Traubenzucker, (…) dass es ihm für den Moment besser geht, dass er nicht weiter sinkt“ (IP 4); eine weitere schildert eine Notfallsituation bei einem Kind mit einer Nahrungsmittelallergie, „es hatte auch schon einen anaphylaktischen Schock hier, und das ist noch mal so gerade gutgegangen, also mit Rettungswagen und Krankenhausaufenthalt“ (IP 1). Anforderungen im Rahmen der pädagogischen Betreuung des Kindes Besondere Gestaltung der Eingewöhnungszeit Bei der Aufnahme eines chronisch kranken Kindes ist teilweise eine längere Eingewöhnungszeit notwendig, da die Bindung zu den Bezugspersonen aufgrund von Krankheitserlebnissen besonders eng sein kann, z. B. „da war die Eingewöhnung erst ein bisschen holprig und ein bisschen schwierig, weil er ja (…) viele Krankenhausaufenthalte mit der Mutter hatte und da ein sehr enges Verhältnis zu der Mutter bestand“ (IP 2), oder aufgrund der Erkrankung bisher wenig Kontakte zu Gleichaltrigen bestanden. Eingewöhnung nach krankheitsbedingten Fehlzeiten Nach längeren Krankheitsphasen, in denen ein chronisch krankes Kind die Einrichtung aufgrund einer verstärkten Krankheitssymptomatik oder eines stationären Aufenthaltes nicht besuchen konnte, kann eine Wiedereingewöhnung notwendig sein, z. B. „dann sind wir auch schnell mal ein oder zwei, manchmal drei Wochen (…) weg, das ist dann (…) so ein bisschen ein Problem, wenn man dann (…) wieder in die Einrichtung reinkommt mit ein bisschen Eingewöhnung sage ich mal“ (IP 6). 11 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen Förderung nach krankheitsbedingten Fehlzeiten Wenngleich die meisten chronisch kranken Kinder keinen spezifischen Frühförderbedarf haben, kann neben dem täglichen Unterstützungsbedarf nach längeren Krankheitsepisoden oder Fehlzeiten in der Einrichtung ein zusätzlicher Förderbedarf entstehen, um Entwicklungsrückstände aufzuholen, z. B. „er hat auch Sprachförderbedarf (…), da ist die Logopädie, die läuft jetzt so langsam an, weil er ja halt aufgrund seiner Krankheit ja so viel im Krankenhaus lag, dass einfach (…) die Entwicklung verzögert ist“ (IP 2). Förderung der Teilhabe an Aktivitäten Die Fachkräfte bemühen sich, chronisch kranken Kindern eine vollständige Teilhabe an allen Aktivitäten in der Einrichtung zu ermöglichen. So versuchen sie, das Spiel des Kindes möglichst wenig durch die Ausführung therapeutischer Maßnahmen zu stören, z. B. „auf dem Bauteppich, da spielt er sehr gerne, wenn es passt, dann setzt man sich eben schnell auf die Bank und macht das“ (IP 4). Dies entspricht auch dem Wunsch der Kinder, z. B. „er verlangt jetzt auch: nein, du sollst (…) zu mir kommen, (…) machen wir auch, aber es ist (…) nicht immer möglich“ (IP 4). Ebenso vermeiden sie es, dem Kind bei gemeinsamen Aktivitäten in der Gruppe eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen, z. B. „er lässt sich (beim Frühstück) natürlich genauso lange Zeit wie die anderen Kinder, die dürfen ja auch sitzen und mehrmals zum Buffet gehen und sich was holen und wieder an den Tisch setzen, und da kann man ja nicht sagen: so, du packst dir jetzt alles auf (…), das haben wir auch nie gemacht“ (IP 4). Förderung einer entwicklungsangemessenen Therapiebeteiligung Die Fachkräfte nehmen wahr, dass chronisch kranke Kinder sich mit zunehmendem Alter stärker an der Therapiedurchführung beteiligen können, z. B. „jetzt ist er älter, jetzt kann er halt schon vieles alleine“ (IP 4), und ermutigen sie hierzu. Von den Eltern wird die Förderung der Selbstständigkeitsentwickung in diesem Bereich positiv wahrgenommen, z. B. „es wird hier im Kindergarten auch sehr forciert, dass er das selber macht (…), also das finde ich auch wichtig, dass er (…) im Rahmen seiner Möglichkeiten so früh wie möglich das machen kann, was er eben schon kann“ (IP 7). Unterstützung bei Einschränkungen im Alltag Aufgrund von funktionellen oder therapiebedingten Einschränkungen kann es für chronisch kranke Kinder zu Beeinträchtigungen bei der Ausführung von selbstständigen Tätigkeiten kommen. Hier leisten die Fachkräfte im Alltag Unterstützung, z. B. „er hat es auch nicht geschafft mit dem kleinen Schlauch, der Zugang zur (Insulin-)Pumpe dann, dass er das alleine hinkriegte, sich wieder anzuziehen praktisch nach dem Toilettengang, (…) da musste auch jemand mit, immer“ (IP 4). Anforderungen im Rahmen der pädagogischen Arbeit in der Kindergruppe Kindgerechte Krankheitsaufklärung Die pädagogischen Fachkräfte informieren die anderen Kinder in der Gruppe alters- und entwicklungsangemessen über das Krankheitsbild und die Therapie des chronisch kranken Kindes und gehen auf Fragen der Kinder ein, z. B. „am Anfang fanden sie es halt noch spannend und haben dann auch mal gefragt, was da gemacht wird“ (IP 7). Eine Erzieherin berichtet, dass das Interesse der Kinder so weit ging, dass sie sich aktiv beteiligten: „dann fingen die an, Traubenzucker mitzubringen“ (IP 4). Durch die Krankheitsaufklärung können die Kinder nachvollziehen, weshalb bestimmte Therapiemaßnah- 12 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen men notwendig sind, z. B. „das Bilderbuch habe ich dann gezeigt, wir haben dann über die Situation und die Krankheit gesprochen und es ist jetzt auch klar, dass dieses Kind dann im Stuhlkreis das Knie immer kühlt“ (IP 3). Förderung von Peer-Beziehungen Die Fachkräfte stellen sicher, dass chronisch kranke Kinder trotz ihrer Therapieerfordernisse keinen besonderen sozialen Status in der Gruppe einnehmen und Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen können. Aus Sicht der Eltern gelingt dies in der Regel gut, z. B. „dieses Messgeschehen oder so, das ist für die anderen völlig normal“ (IP 7) oder „das können die (Fachkräfte) recht gut vermitteln, dass (…) er nicht (…) so eine bevorzugte Position hat“ (IP 6). Schwierigkeiten können sich ergeben, wenn die Kinder Arzt- oder Therapietermine wahrnehmen und sich anschließend in den Tagesablauf der Einrichtung einfinden müssen, z. B. „wenn er irgendwo mitten reinplatzt und alle haben sich schon vielleicht gefunden und er muss dann so als (…) Außenstehender dann damit reinkommen“ (IP 6). Anforderungen im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Eltern Beratung bei der Aufnahme des Kindes In Aufnahmegesprächen wird geklärt, ob dem Elternwunsch nach einer inklusiven Betreuung eines chronisch kranken Kindes, z. B. „das war halt der Wunsch der Mutter, dass er auch hier in den ganz normalen Kindergarten geht“ (IP 2), nachgekommen und eine angemessene Betreuung in der Einrichtung gewährleistet werden kann. Bei widerstreitenden Empfehlungen und Wünschen ist eine Beratung der Eltern aus Sicht der pädagogischen Fachkräfte hilfreich. Beispielsweise berichtet eine Fachkraft, dass den Eltern geraten wurde, ihr Kind „in einen heilpädagogischen Kindergarten zu schicken, einfach weil die Gruppen da kleiner sind und da ist ja auch das Infektionsrisiko angeblich (…) nicht so gegeben“ (IP 2). Übergabegespräche Die Zusammenarbeit mit den Eltern chronisch kranker Kinder wird von den Fachkräften als unterstützend, aber auch als Zeit in Anspruch nehmend beschrieben, z. B. „man hat natürlich auch eine intensivere Elternarbeit (…), das ist dann morgens schon, ja, ein Übergabegespräch in dem Sinne“ (IP 4). In Situationen, in denen die Fachkräfte sich unsicher fühlen, halten sie während der Betreuungszeit telefonisch Rücksprache mit den Eltern. Dies wird vonseiten der Erzieherinnen, z. B. „deswegen rufen wir dann auch schnell an, wenn er (der Wert) zum Beispiel zu hoch ist, viel zu hoch“ (IP 4), wie auch vonseiten der Eltern, z. B. „an einem Tag (…) wurde ich extra angerufen: wir haben ihr Apfelmus gegeben, darf sie das überhaupt? “ (IP 5), berichtet. Entwicklungsgespräche Um eine optimale Förderung chronisch kranker Kinder realisieren zu können, ist es aus Sicht der Fachkräfte angebracht, regelmäßige Gespräche mit allen an der Betreuung des Kindes beteiligten Personen zu führen; z. B. berichtet eine Heilpädagogin, sie habe „ein Elterngespräch (…) geführt mit der Krankengymnastik, mit mir und mit der Mutter“ (IP 3). So ist es möglich, gemeinsame Absprachen zwischen den Eltern sowie den betreuenden pädagogischen und therapeutischen Fachkräften zu treffen. Psychosoziale Unterstützung der Familie Die Kommunikation zwischen Kindertageseinrichtung und Elternhaus wird erleichtert, wenn die Fachkräfte Verständnis für die besondere Belastungssituation der Familie aufbringen. Über die Übergabegespräche hinaus finden daher in der Einrichtung supportive und beratende Gespräche zur Entwicklung des Kindes und zur familiären Situation statt, z. B. „wir haben als Familie sehr viel Belastung gehabt und haben es noch (…) jetzt wo sie in der 13 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen Einrichtung ist, empfinde ich das (…) als sehr entlastend, dass man sich einfach darüber austauschen kann“ (IP 5). Anforderungen im Rahmen der Teamarbeit in der Einrichtung Kompetenzerwerb Die interviewten Fachkräfte berichten, dass sie zunächst Kompetenzen im Umgang mit dem chronisch kranken Kind erwerben mussten. Dies kann beispielsweise durch den Besuch von Fortbildungen zu krankheitsübergreifenden Themen oder Schulungen zum Erwerb krankheitsspezifischer Wissensinhalte und therapeutischer Fertigkeiten (z. B. Asthmaschulung, Diabetesschulung) erfolgen. Für eine Erzieherin „ist klar, wenn man ein Kind mit Diabetes aufnimmt, muss man so eine Diabetesschulung mal machen, dass man einfach damit dann auch umgehen kann“ (IP 4). Darüber hinaus erleben die Fachkräfte, dass sie durch die alltägliche Betreuungspraxis und den Austausch mit den Eltern der betroffenen Kinder Erfahrungen sammeln, z. B. „wir haben von Frau (Mutter des Kindes) dann eine Waage bekommen (…), wo wir erst mal alles auswiegen mussten (…) und umrechnen“ (IP 4). Mit zunehmender Betreuungsdauer fühlen sie sich kompetenter und sicherer, z. B. „nach einem halben Jahr oder so wird man auch sicher“ (IP 4). Informationsaustausch im Team Die Betreuung eines chronisch kranken Kindes „erfordert auch gute Absprachen“ im Team der Tageseinrichtung, d. h. beispielsweise, „dass die Köchin sich drauf einstellt, dass sie anders kocht (…)“ (IP 1), dass mehrere Fachkräfte mit dem Vorgehen in Krisen- und Notfallsituationen vertraut sind, z. B. „dass mindestens zwei Erzieherinnen sich auskennen müssen mit dieser Vergabe des Medikamentes“ (IP 1) und das Team gruppenübergreifend über Besonderheiten informiert ist, z. B. „weil er jetzt im Turnraum auch nicht Trampolin springen durfte, war es mir erst mal ganz wichtig, unser Team darüber zu informieren“ (IP 3). Interprofessionelle Zusammenarbeit Einige Kindertageseinrichtungen arbeiten mit Fachpersonal aus den Therapieberufen (z. B. Physio-, Ergo-, Logotherapie) zusammen und ermöglichen es, dass Therapieangebote während der Betreuungszeiten in der Einrichtung stattfinden können. Dies erfordert administrative Vereinbarungen zwischen den beteiligten Institutionen, z. B. „unsere Leitung war auch noch im Haus, weil es geht ja dann auch um diese(n) (…) Vertrag“ (IP 3) und organisatorische Absprachen zwischen den beteiligten Fachkräften, um die Teilhabe des Kindes möglichst wenig einzuschränken, z. B. „deswegen findet die Krankengymnastik jetzt schon um halb acht bis zehn vor acht hier statt, damit er danach auch im Verlauf nicht raus muss“ (IP 3). Darüber hinaus findet in einigen Fällen ein enger berufsübergreifender Austausch über die Fördermaßnahmen statt, z. B. „wir gehen dann auch mit, (…) dass man auch dann dichter an den Therapeuten dran ist“ (IP 3). Regelung von Zuständigkeiten In den meisten Einrichtungen gibt es verantwortliche Fachkräfte für die Betreuung des chronisch kranken Kindes. Diese regeln die Zuständigkeit von Kolleg/ innen für den Fall ihrer Abwesenheit, so z. B. für Vertretungen im Krankheitsfall oder in Urlaubszeiten. Dies wird auch von den Eltern so wahrgenommen: „wenn sie (die Heilpädagogin) da ist, ist sie für ihn zuständig und macht das auch, aber sie gibt das an ihre Kollegen weiter und weist sie da auch ein, sodass die dann halt auch Bescheid wissen und dass er auch nicht zu doll auf sie fixiert ist, wenn sie mal (…) nicht da ist, dass er das halt auch von anderen toleriert, sich die Augentropfen geben zu lassen oder das Kühlen oder Sonstiges“ (IP 6). Wenn alle 14 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen verantwortlichen Fachkräfte ausfallen, werden im Ausnahmefall die Eltern hinzugezogen, z. B. „es war mal ein Tag, da hatte meine Kollegin Urlaub und ich war krank, da musste die Mutter hierhin kommen, um das Kind zu pieken und fürs Frühstücken zu bolen, weil es hier kein anderer in der Einrichtung kann“ (IP 4). Personalbedarfsplanung Die Erfahrung der Fachkräfte zeigt, dass die Verteilung der personellen Ressourcen für die Betreuung aller Kinder gut geplant werden muss. Ansonsten entstehen zeitweise Überforderungssituationen, z. B. „einer ist mit (…) zum Buffet gegangen und die Kollegin ist mit allen 24 Kindern dann hier unten alleine“ (IP 4). Auch bei Ausflügen und besonderen Unternehmungen müssen die personellen Ressourcen der begleitenden Fachkräfte so geplant werden, dass eine angemessene Betreuung des chronisch kranken Kindes möglich ist. Aus der Sicht einer Mutter ist dies eine besondere Belastungsprobe: „da ist der komplette Kindergarten in den Zoo gefahren und also dann glaube ich, dass sie teilweise an ihre Grenzen stoßen“ (IP 7). Eine interviewte Erzieherin wünscht sich eine zusätzliche Fachkraft in der Gruppe, um genügend Zeit für eine angemessene Betreuung zu haben, „der Traum wäre natürlich, wenn man eine Drittkraft für die Gruppe hätte“ (IP 4). Diskussion Die vorliegende Interviewstudie gibt einen Einblick in die vielfältigen Anforderungen, die an früh- und heilpädagogische Fachkräfte bei der Betreuung chronisch kranker (Klein-)Kinder in Tageseinrichtungen gestellt werden. Es konnten diverse Krankheitsbilder, die mit unterschiedlichen Betreuungsbedarfen (vgl. Tabelle 2) einhergehen, berücksichtigt werden. So sind die in dieser Altersgruppe am häufigsten auftretenden atopischen Erkrankungen (Schmitz et al. 2014), die häufigste Stoffwechselerkrankung (Wiedebusch/ Ziegler 2013) und die häufigste chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung des Kindesalters (Minden et al. 2014) sowie seltenere Erkrankungen repräsentiert. Insgesamt ergibt sich ein differenziertes, aus der Betreuungspraxis ersichtliches Anforderungsprofil (vgl. Tabelle 3), aus dem Handlungsempfehlungen für die Qualifizierung und den Kompetenzerwerb des Personals und geeignete organisationale Rahmenbedingungen der Einrichtung abgeleitet werden können. Kompetenzerwerb Pädagogische Fachkräfte benötigen für die therapeutische Unterstützung und inklusive Betreuung chronisch kranker Kinder spezifische Kompetenzen, die ihnen in ihrer Berufsausbildung in der Regel nicht vermittelt werden. So werden beispielsweise in den niedersächsischen Ausbildungscurricula für Erzieher/ innen und Heilpädagog/ innen chronisch kranke Kinder im Gegensatz zu Kindern mit anderen Beeinträchtigungen nicht explizit erwähnt (Niedersächsisches Landesinstitut für Schulentwicklung und Bildung 2002; Niedersächsisches Kultusministerium 2001). Auch in der Berufspraxis pädagogischer Fachkräfte liegen häufig nur wenige Vorerfahrungen mit der Betreuung eines chronisch kranken Kindes vor. Somit müssen sich die meisten Fachkräfte nach der Aufnahme eines betroffenen Kindes in die Tageseinrichtung innerhalb kurzer Zeit für die Übernahme der krankheitsspezifischen Betreuungsaufgaben qualifizieren. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist hierbei unerlässlich, um die Durchführung der notwendigen Therapiemaßnahmen zu erlernen, Erfahrungen auszutauschen und über aktuelle Besonderheiten im Krankheitsverlauf informiert zu sein. Neben Gesprächen vermitteln auch schriftliche Therapie- und Notfallpläne, die möglichst konkrete Handlungsanweisungen enthalten, Sicherheit im Umgang mit dem betroffenen Kind (vgl. Köhler 2011). Da- 15 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen rüber hinaus empfiehlt sich in vielen Fällen der Besuch einer auf das Krankheitsbild bezogenen Schulung. Pädiatrische Behandlungszentren, die auf bestimmte chronische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters spezialisiert sind und in denen die meisten betroffenen Kinder medizinisch betreut werden, bieten neben Kinder- und Elternschulungen häufig (z. T. auf Anfrage) eine Schulung des Betreuungspersonals in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen an. Aus pädagogischer Sicht ist es außerdem notwendig, in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen Kompetenzen zur inklusiven Betreuung von Kindern zu erwerben. Zu einigen Krankheitsbildern liegen Praxismaterialien vor, die eigens für Kindertageseinrichtungen entwickelt wurden und für Erzieher/ innen gebündelte, für den pädagogischen Alltag relevante Informationen zur Krankheit und Therapie enthalten (z. B. zur Hämophilie, Eberl et al. 2013; zum Typ 1 Diabetes, Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. 2009; zu rheumatischen Erkrankungen, Ott/ Schneider 2009). Zudem lassen sich Kinderbücher bzw. Broschüren zu chronischen Erkrankungen für die kindgerechte Krankheitsaufklärung in der Gruppe nutzen (z. B. zu Allergien, Bretschneider/ Wörn 2007; zu Neurodermitis, Müller/ Weber 2008; zum Typ 1 Diabetes, Roche 2005; zu rheumatischen Erkrankungen, Wiedebusch/ Ganser 2012). Rahmenbedingungen Die angemessene Betreuung chronisch kranker Kinder erfordert - je nach individueller Krankheits- und Lebenssituation in sehr unterschiedlichem Ausmaß - zusätzliche personelle Ressourcen. So zeigt eine quantitative Erhebung bei Leiter/ innen niedersächsischer Kindertageseinrichtungen (N = 112), dass Einrichtungen, die chronisch kranke Kinder betreuen, signifikant mehr Förder- und Unterstützungsleistungen für Kinder mit besonderen Bedarfen erbringen als andere Einrichtungen (vgl. Wiedebusch et al. 2015). Erzieherinnen, die betroffene Kinder betreuen, berichten von einem erhöhten Zeitaufwand, um den Betreuungsanforderungen gerecht werden zu können, und vertreten mehrheitlich die Ansicht, dass die Ressourcen der Einrichtungen hierfür nicht ausreichend sind (vgl. Wiedebusch et al. 2014). Studienlimitationen Die Ableitung des Anforderungsprofils für die Betreuung chronisch kranker Kinder wurde auf der Basis von sieben Interviews getroffen; diese Datenbasis ist nicht repräsentativ, sondern kann lediglich eine erste Beschreibung der speziellen Anforderungen liefern, die einer weiteren Prüfung und Ausdifferenzierung bedarf. Um die Betreuungserfordernisse aus verschiedenen Sichtweisen abzubilden, wurden früh- und heilpädagogische Fachkräfte sowie Eltern interviewt. Die Ergebnisse lassen nicht darauf schließen, dass die Anforderungen an die Betreuung chronisch kranker Kinder aus den jeweiligen Perspektiven der Befragten unterschiedlich eingeschätzt werden. Dieser Eindruck kann jedoch ebenfalls nur durch die Befragung einer größeren Stichprobe erhärtet werden. In Bezug auf die Repräsentativität der Ergebnisse ist weiterhin festzustellen, dass die Interviews in Tageseinrichtungen einer Region, hier der Stadt und des Landkreises Osnabrück, geführt wurden. Um das aus den Interviews abgeleitete Anforderungsprofil an pädagogische Fachkräfte zu untermauern, bedarf es weiterer überregionaler Erhebungen. Die Aussagekraft der Ergebnisse zu den Betreuungserfordernissen ist aufgrund folgender Stichprobenmerkmale dennoch nicht zu unterschätzen: Zum einen beziehen sich die geführten Interviews auf die Betreuung von Kindern, deren Krankheitsbilder ein breites Spektrum chronischer Erkrankungen des Kindesalters repräsentieren, wodurch unterschiedlichste Anforderungen an die Fachkräfte verdeutlicht werden konnten. Zum anderen beziehen sich die Auskünfte auf ein breites Al- 16 FI 1/ 2016 Silvia Wiedebusch, Anne Lohmann, Gregor Hensen tersspektrum betroffener Kleinkinder im Alter von zwei Jahren bis zu Vorschulkindern im Alter von fünf Jahren, sodass entwicklungsbezogene Aspekte der Betreuungserfordernisse mit berücksichtigt werden konnten. Fazit Insgesamt lässt sich festhalten, dass eine qualitativ hochwertige pädagogische Betreuung chronisch kranker (Klein-)Kinder den Erwerb spezieller Kompetenzen aufseiten des Fachpersonals und die Bereitstellung ausreichender personeller Ressourcen aufseiten der Tageseinrichtung voraussetzt. Gefordert sind ein grundlegendes Krankheitswissen, therapeutische Fertigkeiten sowie eine hohe Sensitivität für und Handlungskompetenz in kritischen Situationen. Darüber hinaus sind Kompetenzen für das pädagogische Arbeiten in inklusiven Einrichtungen notwendig. Es wäre wünschenswert, daß diese Kompetenzen verstärkt in die Ausbildungscurricula früh- und heilpädagogischer Fachkräfte aufgenommen werden. Prof. Dr. phil. Silvia Wiedebusch Prof. Dr. phil. Dr. rer. medic. Gregor Hensen Dr. phil. Anne Lohmann Forschungsschwerpunkt „Inklusive Bildung“ Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Hochschule Osnabrück Caprivistr. 30 a 49074 Osnabrück s.wiedebusch@hs-osnabrueck.de Literatur Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (Hrsg.) (2009): Kinder mit Diabetes im Kindergarten. Informationen für Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten. 4. Aufl. Novo Nordisk, Mainz Bretschneider, S., Wörn, A. (2007): Hannes Hase: Es gibt für alles im Leben eine Hasenlösung. Vektor- Verlag, Grafschaft Eberl, W., Escuriola, C., Kreuz, W., Wermes, C. (2013): Kinder mit Blutungsneigung in Krippe, Kindergarten und Schule. Ein Ratgeber für Erzieher, Lehrer und Eltern. Trias, Stuttgart Köhler, P. (2011): Kranke Kinder in der Kita. Professionelles Handeln bei Erkrankungen und Unfällen. Beltz, Weinheim Lohaus, A., Heinrichs, N. (2013 a): Psychosoziale Belastungen bei chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. In: Lohaus, A., Heinrichs, N. 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(Hrsg.): Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie. 7. überarb. u. erw. Aufl. Göttingen, Hogrefe, 535 - 552 17 FI 1/ 2016 Anforderungen an Fachkräfte in der Betreuung chronisch kranker Kinder in Kindertageseinrichtungen Ott, S., Schneider, S. (2009): Das rheumakranke Kind im Kindergarten. Eine Orientierungshilfe für Erzieher/ innen. Bonn, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Roche (Hrsg.) (2005): Die Abenteuer des kleinen DiabeTigers. Band 1: Wie der kleine Tiger zum DiabeTiger wurde. http: / / www.accu-chek.de/ download/ info/ downloadcenter/ 1355501307913.pdf, 23. 3. 2015 Schmidt, S., Thyen, U. (2008): Was sind chronisch kranke Kinder? Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 51, 585 - 591, http: / / dx.doi.org/ 10.1007/ s00103-008-0534-S Schmitz, R., Thamm, M., Ellert, U., Kalcklösch, M., Schlaud, M., KiGGS Study Group (2014): Verbreitung häufiger Allergien bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. 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