eJournals Frühförderung interdisziplinär 36/3

Frühförderung interdisziplinär
1
0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
71
2017
363

Originalarbeit: Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom

71
2017
Teresa Sansour
Die vorliegende Studie untersuchte das Interaktionsverhalten von Müttern und ihren Kindern mit Fragilem-X-Syndrom, Müttern und ihren Kindern mit Down-Syndrom und Müttern und ihren Kindern ohne Behinderung (N = 33 Mutter-Kind-Dyaden) in verschiedenen Situationen (angeleitetes Spiel, Freispiel und Aufforderungssituation). Das durchschnittliche Entwicklungsalter der Kinder betrug 29 Monate. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass Mütter von Kindern mit Fragilem-X-Syndrom in höherem Maße lenkende und restriktive Verhaltensweisen zeigen. Mütter von Kindern mit Down-Syndrom zeigen in ihrem Interaktionsverhalten tendenziell ein höheres Maß an Hilfen zur Emotionsregulation. Die Ergebnisse werden diskutiert und Schlussfolgerungen für die Praxis der Frühförderung skizziert.
1_036_2017_003_0127
127 Frühförderung interdisziplinär, 36.-Jg., S.-127 - 136 (2017) DOI 10.2378/ fi2017.art11d © Ernst Reinhardt Verlag ORIGINALARBEIT Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom Teresa Sansour Zusammenfassung: Die vorliegende Studie untersuchte das Interaktionsverhalten von Müttern und ihren Kindern mit Fragilem-X-Syndrom, Müttern und ihren Kindern mit Down-Syndrom und Müttern und ihren Kindern ohne Behinderung (N = 33 Mutter-Kind-Dyaden) in verschiedenen Situationen (angeleitetes Spiel, Freispiel und Aufforderungssituation). Das durchschnittliche Entwicklungsalter der Kinder betrug 29 Monate. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass Mütter von Kindern mit Fragilem-X-Syndrom in höherem Maße lenkende und restriktive Verhaltensweisen zeigen. Mütter von Kindern mit Down-Syndrom zeigen in ihrem Interaktionsverhalten tendenziell ein höheres Maß an Hilfen zur Emotionsregulation. Die Ergebnisse werden diskutiert und Schlussfolgerungen für die Praxis der Frühförderung skizziert. Schlüsselwörter: Mutter-Kind-Interaktion, Fragiles-X-Syndrom, Down-Syndrom, Interaktionsberatung Interactional style in mothers of young children with Fragile X Syndrome and Down’s syndrome Summary: This study examined the interactional style of mothers of children with Fragile X syndrome and mothers of children with Down’s syndrome or developmentally typical children (N = 33 mother-child-dyads) in different situations (matching task; playing with toys; request). The average developmental age of the children was 29 months. Directive and restrictive parenting behaviors were used more frequently by mothers of children with Fragile X syndrome. Mothers of children with Down’s syndrome tended to use more confirming and praising behaviors. Implications of these findings for early intervention are discussed. Keywords: Maternal interactional style, Fragile X syndrome, Down’s syndrome, early intervention 1. Theoretischer Hintergrund Entwicklungsförderliches Interaktionsverhalten D ie Bedeutung des elterlichen Interaktionsverhaltens auf die kindliche Entwicklung ist vielfach belegt worden. Guralnick (2011) zeigt in seinem Ansatz, dem ‚Developmental Systems Approach‘, sich wechselseitig bedingende Einflussfaktoren auf die kindliche Entwicklung auf: Neben kindlichen Ressourcen beschreibt er familiäre Interaktions- und Beziehungsmuster sowie Möglichkeiten und Ressourcen der Familie, das Kind in seiner Entwicklung zu fördern. Roggman et al. (2013) beschreiben vier verschiedene Bereiche elterlichen Interaktionsverhaltens, die als entwicklungsförderlich gelten können: n Affektive Zuwendung (affection): Wärme, körperliche Nähe, positive Ansprache n Responsivität (responsiveness): Das Eingehen auf kindliche Emotionen, Äußerungen, Interessen, Handlungen n Unterstützung (encouragement): Aktive Unterstützung und Bestärkung der kindlichen Exploration und Anstrengung, Ermutigung n Anleitung (teaching): kognitive Anregung durch geteiltes Spiel, Fragen, Erklärungen 128 FI 3/ 2017 Teresa Sansour Diese oder ähnliche elterliche Qualitäten sind assoziiert mit besseren sprachlichen (Tamis- LeMonda et al. 2001), kognitiven (Bernier et al. 2010; Hubbs-Tait et al. 2002) und sozialen (Ispa et al. 2004, Kelley et al. 2000) Fähigkeiten aufseiten der Kinder. Das Fragile-X-Syndrom und das Down-Syndrom Beim Down-Syndrom (DS) und beim Fragilen- X-Syndrom (FXS) handelt es sich um die beiden häufigsten genetisch bedingten Formen einer geistigen Behinderung. Beide Syndrome gehen mit spezifischen Entwicklungs- und Verhaltensbesonderheiten einher. Kinder mit FXS lassen sich dadurch charakterisieren, dass sie Schwierigkeiten in der Impulskontrolle aufweisen, hyperaktives Verhalten sowie eine soziale Scheu zeigen (Backes et al. 2000, Hatton et al. 2002, Kau et al. 2004, Langthorne & McGill 2012, Sarimski 2014). Diese Verhaltensbesonderheiten sind auf Defizite in den exekutiven Funktionen zurückzuführen (Cornish et al. 2004). Kinder mit Down-Syndrom weisen häufig Schwierigkeiten in der Emotionsregulation auf: Im Vergleich zu Kindern mit anderen Formen der geistigen Behinderung zeigen Kinder mit DS mehr Anzeichen von Frustration bei Misserfolg und weniger Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben (Gilmore & Cuskelly 2011, Glenn et al. 2001, Jahromy et al. 2008). Die in mehreren Studien nachgewiesene ausgeprägte soziale Orientierung von Menschen mit DS (Berger & Cunnigham 1981, Dykens 1994, Fidler et al. 2006) dient wohl gleichzeitig zur Kompensation von motivationalen Schwierigkeiten, was sich daran bemerkbar macht, dass sich Kinder und Jugendliche mit DS beim Lösen von Aufgaben schneller zum Erwachsenen hinwenden (Jahromy et al. 2008, Kasari & Freeman 2001, Pitcairn & Wishart 1994). Forschungsstand zur Mutter-Kind- Interaktion im Kontext des Fragilen-X- Syndroms und des Down-Syndroms Bislang wurden erst wenige Forschungsarbeiten veröffentlicht, in denen die Interaktion im Kontext des Fragilen-X-Syndroms untersucht worden ist. Die Arbeiten von Wheeler et al. (2007, 2010) deuten darauf hin, dass Mütter von Kindern mit FXS einen Interaktionsstil bevorzugen, der aufmerksamkeitsbestärkende und lenkende Verhaltensweisen kombiniert. Die bisher einzige Arbeit, in der das Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit FXS im Vergleich zu deren nicht behinderten Geschwisterkindern untersucht worden ist, kommt zu dem Ergebnis, dass die Mütter gleichermaßen responsiv mit den Kindern interagieren, aber in der Interaktion mit ihrem Kind mit FXS mehr verhaltensregulierende Strategien aufweisen und insgesamt weniger flexibel agieren (Sterling et al. 2012). Studien zur Mutter-Kind-Interaktion beim Down-Syndrom deuten darauf hin, dass Mütter von Kindern mit DS Verhaltenslenkung in Spielsituationen vor allem mit bestärkenden, die Motivation der Kinder unterstützenden Beiträgen kombinieren (Roach et al. 1998, Blacher et al. 2013). Ziel der hier präsentierten Studie war es, das Interaktionsverhalten von Müttern im Kontext des Fragilen-X-Syndroms und des Down-Syndroms vergleichend zu untersuchen, um Hinweise auf mögliche syndromspezifische Anpassungsleistungen der Mütter zu finden. Als Kontrollgruppe dienten Mütter und deren Kinder ohne Behinderung im gleichen Entwicklungsalter. Folgende Fragestellungen waren leitend für die Untersuchung: n Unterscheiden sich Mütter von Kindern mit FXS in ihrem Verhalten in der Interaktion mit ihrem Kind von Müttern von Kindern mit DS und von Müttern von Kindern ohne Behinderung? Wenn ja, worin bestehen Unterschiede? 129 FI 3/ 2017 Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom n Lassen sich Unterschiede in Abhängigkeit vom Kontext der Beobachtungssituation feststellen? 2. Methode Stichprobe Insgesamt nahmen 33 Mutter-Kind-Paare an der Untersuchung teil. Die teilnehmenden Familien wurden über Internetportale oder Mailinglisten zum Down-Syndrom bzw. Fragilen-X-Syndrom kontaktiert. Die Familien der Kontrollgruppe wurden über Aushänge in Kindertagesstätten erreicht. Weitere Informationen zur Stichprobe können Tabelle 1 entnommen werden. Mithilfe des Entwicklungsfragebogens zur kindlichen Entwicklung (EfkE) (Brandtstetter et al. 2003), der von den Müttern ausgefüllt wurde, konnte der Entwicklungsstand der Kinder ermittelt und verglichen werden. Aufgrund der in der Literatur beschriebenen Unterschiede in den rezeptiven gegenüber den expressiven Sprachkompetenzen bei Kindern mit DS (Sarimski 2015) wurde das Entwicklungsalter der Kinder ohne die Skala Sprachausdruck bestimmt. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Vorgehensweise Jede Mutter-Kind-Dyade wurde in ihrem Zuhause besucht. Jeweils drei ca. 10-minütige Situationen wurden videographiert: Eine angeleitete Spielsituation, bei der die Mutter dem Kind eine Zuordnungsaufgabe (LÜK-Spiel) erklären sollte, eine freie Spielsituation, für die Spielsachen (Lego und Playmobil) bereitgestellt wurden, und eine Aufforderungssituation, bei der die Mutter das Kind bat, die Spielsachen aufzuräumen. Untersuchungsinstrumente Um das Verhalten der Mütter zu analysieren wurde ein Kodiersystem entwickelt, welches sich an den Kategorien von Wheeler et al. (2007) FXS DS Typ Anzahl der Mutter-Kind-Dyaden Ø Alter der Mütter Nationalität deutsch Nationalität andere Feste Partnerschaft Alleinerziehend Ø Anzahl Kinder in der Familie Mütter mit Hauptschulabschluss Mütter mit Mittlerem Schulabschluss Mütter mit Abitur Mütter Vollzeit berufstätig Mütter Teilzeit berufstätig Nicht berufstätige Mütter (arbeitslos, Elternzeit, Mutterschutz, Hausfrau) Mütter in Ausbildung Anzahl Jungen Anzahl Mädchen Ø Lebensalter Kind in Monaten, M (SD) Ø Entwicklungsalter Kind ohne Sprachausdruck in Monaten, M (SD) n = 11 34 10 1 10 1 2,2 2 5 4 1 7 3 0 11 0 57 (13,71) 28 (5,21) n = 11 41 10 1 7 4 2,2 0 3 8 2 3 5 1 6 5 51 (9,70) 27 (4,62) n = 11 33 9 2 11 0 1,9 1 0 10 0 8 3 0 3 8 32 (5,03) 31 (5,03) Tab. 1: Beschreibung der Stichprobe (N = 33 Dyaden) 130 FI 3/ 2017 Teresa Sansour orientiert und diese weiter ausdifferenziert. Das Verhalten wurde 4 Hauptkategorien mit jeweils 4 - 5 Unterkategorien zugeordnet: Bestärkung der Aufmerksamkeit, Emotionsregulation, Lenkendes Verhalten und Restriktives Verhalten. Aufmerksamkeitsbestärkende Verhaltensweisen dienen der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit des Kindes und wurden z. B. kodiert, wenn die Mutter Handlungen des Kindes kommentiert oder Vorschläge zur Weiterführung einer Handlung macht. Emotionsregulierendes Verhalten wurde kodiert, wenn die Mutter das Kind ermutigt, tröstet, lobt oder es aktiv bei Handlungen unterstützt. Lenkende Verhaltensweisen steuern die Aufmerksamkeit bzw. Handlungen des Kindes. Restriktives Verhalten wurde kodiert, wenn die Mutter ein Verhalten des Kindes einschränkt oder unterbindet, das Kind z. B. festhält oder es ermahnt. Eine Rest-Kategorie beinhaltete Verhaltensweisen der Mutter, die sich nicht auf das Kind bezogen (z. B. Nase putzen). Die Videos wurden mit einem time-sampling-Verfahren kodiert, wobei die Abschnitte jeweils 5 Sekunden betrugen. Zusätzlich zum Kategoriensystem wurde das mütterliche Verhalten in den Bereichen Affektive Zuwendung, Responsivität, Unterstützung und Anleitung mithilfe der PICCOLO Ratingskala (Roggman et al. 2013) eingeschätzt. Das Verfahren beruht auf 29 Items, mit denen sich entwicklungsförderliches Elternverhalten in Spielsituationen beobachten und beurteilen lässt. Die Items können als „nicht beobachtet“, „teilweise beobachtet“ und „eindeutig beobachtet“ mit 0, 1 und 2 Punkten bewertet werden. Die Reliabilität des Verfahrens wurde für eine Stichprobe von über 2000 Familien durch Beobachterübereinstimmung nachgewiesen. Je zwei Beobachter schätzten das elterliche Verhalten ein, in 75 % aller Items lag eine exakte Übereinstimmung vor. Die interne Konsistenz (Cronbach’s α = .78) ist ebenfalls sehr gut (ebd.). Alle Verfahren zur Auswertung der Interaktion wurden mithilfe eines zweiten Raters auf ihre Reliabilität hin geprüft. Dazu wurden ca. 12 % des Videomaterials gegenkodiert. Die Inter- Rater-Reliabilität (Cohens-Kappa-Koeffizient) fiel mit einem Minimum von .70 zufriedenstellend aus. Um Vergleiche zwischen den drei Gruppen zu berechnen, wurde aufgrund der fehlenden Normalverteilung der Daten ein non-parametrisches Verfahren ausgewählt. Der Kruskal-Wallis-Test zeigt in Form von Posthoc-Paar-Vergleichen an, ob zwischen den drei Gruppen signifikante Unterschiede bestehen. 3. Ergebnisse Die Auswertung des mütterlichen Verhaltens mithilfe des Kodiersystems ergab für alle drei Gruppen einen überwiegenden Anteil von aufmerksamkeitsbestärkenden und lenkenden Verhaltensweisen, während Verhalten, das der Emotionsregulation diente, sowie restriktives Verhalten seltener zu beobachten war. Über alle Situationen hinweg zeigte sich für die Gruppe der Mütter von Kindern mit FXS, dass diese weniger aufmerksamkeitsbestärkende und dafür mehr lenkende Verhaltensweisen einsetzten. Auch wenn restriktive Verhaltensweisen insgesamt den geringsten Anteil einnahmen, waren diese in der Gruppe der Mütter von Kindern mit FXS im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen signifikant erhöht. Die Mütter der Kinder mit DS zeigten ebenfalls mehr lenkende Verhaltensweisen als die Mütter der Kinder ohne Behinderung, unterschieden sich von diesen aber nicht signifikant (siehe Tabelle 2). Eine Besonderheit bei den Müttern von Kindern mit DS ließ sich in Bezug auf die Unterkategorie Ermutigendes Verhalten beobachten: Die Mütter lobten und bestätigten zu einem größeren Anteil die kindlichen Verhaltensweisen als die Mütter in den anderen beiden Gruppen. 131 FI 3/ 2017 Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom Kategorie FXS M (SD) DS M (SD) Typ M (SD) Paarweise Vergleiche Signifikanz Teststatistik H-Wert Bestärkung der Aufmerksamkeit 6,38 (1,83) 8,44 (1,37) 8,66 (0,58) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .006 .003 .774 -11,273** -12,455** -1,182 Emotionsregulation 1,85 (0,65) 2,10 (0,90) 2,07 (0,58) n. s. .565 1.143 Lenkendes Verhalten 8,64 (1,67) 7,20 (1,31) 6,49 (1,42) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .103 .004 .217 6,727 11,818** 5,091 Restriktives Verhalten 1,20 (1,21) 0,28 (0,39) 0,11 (0,09) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .018 .001 .326 9,773* 13,818** 4,045 Verhalten ohne Bezug zum Kind 0,17 (0,14) 0,20 (0,14) 0,14 (0,11) n. s. .651 .858 Tab. 2: Vergleich der Gruppen (je n = 11) hinsichtlich der Häufigkeit der Kodierungen in den Kategorien über die gesamte Interaktionszeit; durchschnittliche Anzahl der Kodierungen pro Minute; * p < .05; ** p < .01; n. s. = nicht signifikant Item (Kategorie) Situation FXS M (SD) DS M (SD) Typ M (SD) Paarweise Vergleiche Signifikanz Teststatistik H-Wert Passt das Tempo oder die Aktivität an die Bedürfnisse oder Interessen des Kindes an (Responsivität) S1 1,27 (0,65) 1,91 (0,30) 2,00 (0,00) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .003 .001 .636 -9,091** -10,545** -1,455 Folgt der Führung des Kindes (Responsivität) S1 0,45 (0,52) 1,00 (0,45) 1,00 (0,63) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .029 .024 .938 -7,636* -7,909* .273 Unterstützt das Kind in seiner Eigenaktivität (Unterstützung) S1 0,55 (0,52) 0,73 (0,79) 1,55 (0,52) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .586 .002 .010 -2,091 -11,955** -9,864* S2 1,45 (0,52) 1,73 (0,47) 2,00 (0,00) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .157 .005 .157 -4,500 -9,000** -4,500 S3 0,36 (0,67) 0,45 (0,69) 1,18 (0,75) FXS - DS FXS - Typ DS - Typ .744 .011 .027 -1,227 -9,545* -8,318* Tab. 3: Scores pro Gruppe (je n = 11); * p < .05; ** p < .01; n. s. = nicht signifikant; S1 = Anleitungssituation, S2 = freie Spielsituation, S3 = Aufforderungssituation 132 FI 3/ 2017 Teresa Sansour Die Analyse mit dem PICCOLO Ratingverfahren belegte insgesamt einen überwiegend entwicklungsförderlichen Verhaltensstil der Mütter über alle drei Gruppen hinweg. Dennoch ließen sich signifikante Unterschiede in Bezug auf einzelne Items ausmachen: Beide Mütter von Kindern mit Behinderung unterstützten die Eigenaktivität ihrer Kinder in einem geringeren Ausmaß gegenüber der Gruppe von Müttern mit Kindern ohne Behinderung. Für die Mütter der Kinder mit FXS ließ sich beobachten, dass diese weniger der Führung der Kinder folgten sowie das Tempo und die Aktivitäten weniger an die kindlichen Interessen anpassten (siehe Tabelle 3). Im Bereich Anleitung waren die Unterschiede nicht signifikant, es wurde aber deutlich, dass die Mütter von Kindern mit FXS hier höhere Werte erreichten und z. B. häufiger Aufgaben in Schritte gliederten oder ihren Kindern Gründe erläuterten. Situationsspezifische Unterschiede können aus Platzgründen nicht detailliert dargestellt werden (ausführlicher dazu: Sansour 2016). Die Ergebnisse zusammenfassend, lässt sich formulieren, dass die Mütter aller drei Gruppen während der freien Spielsituation weniger lenkende und restriktive Verhaltensweisen zeigten als in den Anforderungssituationen (Anleitung und Aufforderung). Darüber hinaus erreichten die Mütter aller drei Gruppen in der freien Spielsituation die höchsten Scores im PICCOLO Rating, sie verhielten sich in dieser Situation also besonders entwicklungsförderlich. Diskussion Die Ergebnisse zum Interaktionsverhalten deuten darauf hin, dass die Mütter von Kindern mit FXS und DS Anpassungsleistungen zeigen, die sich auf den Verhaltensphänotyp ihrer Kinder zurückführen lassen. Die Befunde unterstützen weitgehend die Ergebnisse aus der Studie von Wheeler et al. (2007), dass Mütter von Kindern mit FXS aufmerksamkeitsbestärkende und lenkende Verhaltensweisen in der Interaktion mit ihren Kindern kombinieren. Allerdings wurde deutlich, dass die Mütter von Kindern mit FXS im Vergleich zu Müttern von Kindern mit DS und Müttern von Kindern ohne Behinderung weniger aufmerksamkeitsbestärkende Verhaltensweisen einsetzen und neben lenkenden auch mehr restriktive Verhaltensweisen aufweisen. Damit unterstützen die Ergebnisse dieser Studie auch den Befund von Sterling et al. (2012), dass Mütter von Kindern mit FXS mehr verhaltensregulierende Strategien einsetzen und insgesamt weniger flexibel agieren. Lenkende und restriktive Verhaltensweisen wurden von den Müttern von Kindern mit FXS besonders in Anforderungssituationen vermehrt eingesetzt. Diese Beobachtung lässt sich vereinbaren mit den Befunden von Brady et al. (2006): Im Rahmen einer qualitativen Befragung berichtete ein Großteil der Mütter von Kindern mit FXS, in der Interaktion mit dem eigenen Kind die Rolle eines Lehrers oder Therapeuten einzunehmen. Ein solch empfundener Druck bzw. Stress, das eigene Kind zu fördern, könnte neben spezifischen Verhaltensdispositionen der Kinder erklären, warum sich die Mütter in der Interaktion direktiver verhalten. Auch die Ergebnisse aus dem Ratingverfahren mit PICCOLO spiegeln einen stärker kontrollierenden Interaktionsstil wider: Die Mütter der Kinder mit FXS passten Aktivitäten weniger auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kinder an und folgten weniger dem Fokus und der Führung ihrer Kinder. Die PICCOLO Ergebnisse zeigten aber auch, dass die Mütter von Kindern mit FXS darum bemüht waren, die Situation für die Kinder zu strukturieren und transparent zu gestalten, was sich aus den tendenziell höheren Werten im Bereich Anleitung ableiten lässt. Zwischen der Gruppe der Mütter von Kindern mit DS und der Gruppe von Müttern von Kindern ohne Behinderung lassen sich insgesamt nur geringe Unterschiede ausmachen. Eine Besonderheit der Mütter von Kindern mit DS be- 133 FI 3/ 2017 Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom steht darin, dass diese ihre Kinder mehr lobten und häufiger Handlungen gemeinsam mit dem Kind ausführten. Diese Beobachtung lässt sich dahingehend erklären, dass die Mütter so auf motivationale Schwierigkeiten und eine stärkere Außengerichtetheit ihrer Kinder mit DS reagieren. Diese Erklärung unterstützen auch die Ergebnisse aus der Studie von Roach et al. (1998), in der das Spielverhalten von Müttern von Kindern mit DS und zwei Vergleichsgruppen untersucht wurde. Neben einem höheren Anteil an Aufforderungen zeigten die Mütter eine stärkere Unterstützung der Kinder beim Spiel und lobten ihre Kinder auch mehr als die Mütter der beiden Vergleichsgruppen. Grundsätzlich lässt sich als Gemeinsamkeit der beiden Gruppen von Müttern von Kindern mit Behinderung herausstellen, dass diese mehr lenkende Verhaltensweisen zeigen als die Mütter von Kindern ohne Behinderung. Im Gegensatz zum restriktiven Verhalten kann ein stärker lenkender Interaktionsstil von Müttern mit Kindern mit Behinderung nicht grundsätzlich als eine negative Form der Anpassung bewertet werden (Marfo 1990). Dass Mütter Spielsituationen stärker steuern und die Aufmerksamkeit ihrer Kinder auf relevante Aspekte lenken, kann notwendig sein, um kooperatives Spiel gelingen zu lassen. Der höhere Anteil an Lenkung der Mütter von Kindern mit Behinderung bedingt jedoch auch, dass die Mütter der hier präsentierten Studie die Eigenaktivität ihrer Kinder weniger unterstützen. Fazit und Schlussfolgerungen für die Praxis der Frühförderung Die Ergebnisse können aufgrund der kleinen, selektiven Stichprobe nicht als repräsentativ gelten. Dennoch lassen sie den Schluss zu, dass von potenziellen Wechselwirkungen auszugehen ist, die folgendermaßen aussehen könnten: Eltern passen sich an syndromspezifische Verhaltensweisen ihrer Kinder an. Gleichzeitig kann sich das Verhalten des Kindes neben den elterlichen Ressourcen auf das elterliche Wohlbefinden auswirken. Insofern wird die Qualität der Eltern-Kind-Interaktion vielfältig beeinflusst. Von dieser wiederum hängt die Entwicklung des Kindes entscheidend ab. Ob das Kind beispielsweise Selbstregulationskompetenzen ausbilden kann oder ob es weitgehend auf Regulationshilfen von außen angewiesen bleibt, hängt davon ab, inwieweit es den Eltern gelingt, die Eigenaktivität des Kindes zu stärken. Die Kompetenzen, die das Kind mitbringt bzw. entwickelt oder die es noch nicht ausgebildet hat, wirken indirekt wieder auf die Interaktion, die Anpassungsleistungen und das Wohlbefinden der Eltern ein. Darüber hinaus beeinflusst der situative Kontext (handelt es sich beispielsweise um unstrukturierte Spielsituationen oder um Anforderungssituationen) die elterlichen Anpassungen sowie die Qualität der Interaktion (siehe Abbildung 1). Geht man von diesem Bedingungsgefüge aus, so lassen sich folgende Überlegungen für die Praxis der Frühförderung ableiten: In der videogestützten Interaktionsberatung (Sarimski et al. 2013) sollte immer angestrebt werden sowohl die Kooperationsfähigkeit als auch die Eigenaktivität des Kindes zu stärken. Für Letzteres eignet sich das Ratingverfahren PICCOLO (Roggman et al. 2013) sehr gut, da es die Eltern dafür sensibilisieren kann, sich responsiv und flexibel in der Interaktion mit dem Kind zu verhalten sowie in freien Spielsituationen eingesetzt werden kann. Der Frühförderer/ die Frühförderin kann Interaktionen mithilfe von PICCOLO systematisch beobachten und sehr wertschätzend Rückmeldungen zu den Stärken der Eltern geben und gleichzeitig die Bereiche ansprechen, in denen das förderliche Elternverhalten weniger ausgeprägt ist. Doch auch Anforderungssituationen, in denen die Kooperationsfähigkeit des Kindes stärker gefragt ist, sind Teil des Alltags. Gerade diese bergen jedoch Potenzial für Spannungen zwischen Eltern und Kind. Um Eltern auch in solchen Si- 134 FI 3/ 2017 Teresa Sansour tuationen unterstützen zu können, sind andere Instrumente bzw. Konzepte erforderlich, wie sie beispielsweise in verhaltensorientierten Elterntrainings (z. B. Triple-P, Sanders 2008) zu finden sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass in der freien Spielsituation aufseiten der Mütter entwicklungsförderliche Verhaltensweisen am stärksten ausgeprägt waren. Das Potenzial, das in solchen Situationen liegt, sollte den Eltern daher verdeutlicht werden, da sich manche Eltern unter einen gewissen Druck setzen, das Kind fördern zu müssen, und damit womöglich weniger offen für spontane, nicht vorstrukturierte Spielsituationen sind, sondern sich eher in der Rolle eines Lehrers oder Therapeuten sehen. Schließlich sprechen die Ergebnisse dafür, dass Eltern und ihre Kinder mit FXS oder DS in einer Interaktionsberatung an Frühförderstellen von syndromspezifischen Schwerpunkten profitieren könnten. Dies soll im Folgenden kurz skizziert werden: Bei Müttern und deren Kindern mit FXS wäre es naheliegend, den Schwerpunkt im Rahmen einer videogestützten Interaktionsberatung auf die Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung zu legen. Das Kind soll lernen, diese Bereiche zunehmend selbst zu steuern. Damit dies gelingt, sollten Eltern ihr Kind nicht durch viele verbale Aufforderungen und Hinweise lenken oder einschränken. Weiterführende Spielideen sollten nicht den Charakter von Zudringlichkeit annehmen, sondern dürfen lediglich Angebote darstellen, auf die das Kind reagieren kann. Bei Kindern mit DS könnte ein Schwerpunkt auf der affektiven Selbstregulation liegen. Um die Außengerichtetheit ihrer Kinder nicht ungewollt dadurch zu verstärken, dass sie das Kind beständig loben, müssen Eltern ihre Feedbacksignale reflektieren. Es gilt, kindliche Initiativen wahrzunehmen, aufzugreifen und das Kind darin dosiert (z. B. auch nonverbal) zu bestärken. Auch Hilfestellungen sollten nicht vorschnell angeboten werden. Zeigt Entwicklung von Kompetenzen und Selbstregulationsprozessen aufseiten des Kindes Qualität der Eltern-Kind-Interaktion Anregungsgehalt der Aktivitäten Elterliches Wohlbefinden Bewältigungsressourcen Elterliche Anpassungen Verhaltensphänotyp Situativer Kontext Abb. 1: Eltern-Kind-Interaktion im Kontext syndromspezifischer Verhaltensweisen (Sansour 2016, 208) 135 FI 3/ 2017 Interaktionsverhalten von Müttern mit Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Down-Syndrom das Kind tatsächliche Anstrengungen, sind Lob und Ausdruck von Begeisterung aufseiten der Eltern wichtige entwicklungsförderliche Verhaltensweisen. Die Beispiele zeigen, dass eine Interaktionsberatung, die potenzielle syndromspezifische Verhaltensweisen und deren indirekte Effekte berücksichtigt, besondere Kompetenzen aufseiten des Frühförderers/ der Frühförderin erforderlich macht. Diese/ r muss sich mit dem Verhaltensphänotyp auseinandersetzen und potenzielle Wechselwirkungen in der Interaktion bedenken. Gleichzeitig darf dieses Wissen nicht zu einem rezeptartigen Vorgehen verleiten. Vielmehr gilt es, „überindividuelles Wissen mit der Spezifik des Einzelfalls zu vermitteln“ (Katzenbach 2015, 52). Dr. Teresa Sansour Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Sonderpädagogik Keplerstr. 87 69120 Heidelberg Literatur Backes, M., Genc, B., Schreck, J., Doerfler, W., Lehmkuhl, G., von Gontard, A. (2000): Cognitive and behavioral profile of Fragile X boys: correlations to molecular data. American Journal of Medical Genetics, 95 (2), 150 - 156, http: / / dx.doi.org/ 10.1002/ 1096- 8628(20001113)95: 2<150: : AID-AJMG11>3.0.CO; 2-1 Berger, J., Cunningham, C. C. (1981): The development of eye contact between mothers and normal versus Down's syndrome infants. 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