Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/fi2019.art17d
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Originalarbeit: Turn Taking - eine Studie zur Wirkung videounterstützter Beratung in der Arbeit mit Mutter-Kind-Paaren
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Lena Sophie Seeber
Bernd Traxl
Eine große Spannbreite an Faktoren, die sich negativ auf frühe Eltern-Kind-Interaktionen auswirken können, verweist auf die Notwendigkeit von Interventions- und Präventionsprogrammen, die in der frühen Kindheit ansetzen. Hier kommen vielfach videounterstützte Beratungsangebote zum Einsatz, die an der Feinfühligkeit der Eltern ansetzen, um möglichst gute Bedingungen für die weitere Bindungsentwicklung zu ermöglichen. In der vorliegenden Praxisstudie wurde ein Modellprojekt untersucht, in dem gefährdete beziehungsweise belastete Mutter-Kind-Paare im Rahmen einer stationären Mutter-Kind Wohngemeinschaft über einen Zeitraum von 6–12 Monaten begleitet und videobasiert beraten wurden.
1_038_2019_3_0002
Frühförderung interdisziplinär, 38.-Jg., S.-116 - 126 (2019) DOI 10.2378/ fi2019.art17d © Ernst Reinhardt Verlag 116 Turn Taking - eine Studie zur Wirkung videounterstützter Beratung in der Arbeit mit Mutter-Kind-Paaren Lena Seeber, Bernd Traxl Zusammenfassung: Eine große Spannbreite an Faktoren, die sich negativ auf frühe Eltern- Kind-Interaktionen auswirken können, verweist auf die Notwendigkeit von Interventions- und Präventionsprogrammen, die in der frühen Kindheit ansetzen. Hier kommen vielfach videounterstützte Beratungsangebote zum Einsatz, die an der Feinfühligkeit der Eltern ansetzen, um möglichst gute Bedingungen für die weitere Bindungsentwicklung zu ermöglichen. In der vorliegenden Praxisstudie wurde ein Modellprojekt untersucht, in dem gefährdete beziehungsweise belastete Mutter-Kind-Paare im Rahmen einer stationären Mutter-Kind Wohngemeinschaft über einen Zeitraum von 6 - 12 Monaten begleitet und videobasiert beraten wurden. Schlüsselwörter: Videounterstützte Beratung, Frühe Hilfen, Mutter-Kind-Programm, Pilotstudie Turn taking - a study on the effect of video-supported counseling in working with mother-child pairs Summary: A wide range of factors that may negatively affect early parent-child interactions point to the need for intervention and prevention programs in early childhood. In this context, video-supported counseling is often used by focusing on the sensitivity of the parents to provide the best possible conditions for further bond development. In the present pilot study, a model project was evaluated, in which mother-child couples at risk or burdened were assisted and video-based counseled over a period of 6 - 12 months as part of an inpatient mother-child community. Keywords: Video-supported counseling, Early Intervention, Mother-Child Program, Pilot Study ORIGINALARBEIT 1 Einleitung M it dem Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes am 1. Januar 2012, dem Startschuss für die Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen sowie der Etablierung der Bundesstiftung Frühe Hilfen ist die Bedeutung frühestmöglicher präventiver und intervenierender Arbeit beim Gesetzesgeber verankert und deren Umsetzung langfristig gesichert. Ein zentraler Baustein Früher Hilfen ist die Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenzen von Eltern: „Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe“ (Nationales Zentrum Frühe Hilfen 2014, S. 13). Im vorliegenden Beitrag möchten wir eine spezielle Variante vorstellen, wie Eltern neugeborener Kinder in ihrer Beziehungs- und Erziehungskompetenz unterstützt werden können. Dabei handelt es sich um eine stationäre Begleitung von stark belasteten bzw. gefährdeten Mutter-Kind-Paaren und einer kontinuierlich implementierten videobasierten Beratung der Mütter. 117 FI 3/ 2019 Turn Taking - Videounterstützte Beratung mit Mutter-Kind-Paaren 2 Zur Bedeutung früher Eltern-Kind-Interaktion Das von der Psychoanalyse Anfang des letzten Jahrhunderts konzeptionell bereits vorweggenommene und später von der Bindungstheorie und Entwicklungspsychologie empirisch nachgewiesene Paradigma der zentralen Bedeutung früher Eltern-Kind-Beziehungen ist Ausgangsbasis für entwicklungsfördernde Interventionen in diesem frühen Stadium. Das Hauptaugenmerk in Analyse und Beratung liegt dabei meist auf allgemeinen Vorläuferkompetenzen für die spätere Bindungsentwicklung (Kontingenzerfahrungen des Säuglings, Regulationsfähigkeit, feinfühliges Elternverhalten etc.) und der optimalen Passung zwischen den Bedürfnissen, Motivationen und Temperamentseigenschaften des Kindes einerseits und den Unterstützungsangeboten und Erwartungen der Eltern andererseits. n Das Überwiegen gut abgestimmter Interaktionsverläufe und sensitiv-responsiven Elternverhaltens erhöht die Wahrscheinlichkeit positiver und zufriedener kindlicher Reaktionen und resultiert mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem qualitativ guten Grad der Abstimmung zwischen Säugling und primären Bezugspersonen. Die Erfahrung, ein passendes Repertoire an Interaktionsangeboten für das Kind zur Verfügung zu haben, bestärkt wiederum Eltern in ihren intuitiven Kompetenzen, weiterhin feinfühlig auf das kindliche Verhalten zu reagieren, es etabliert sich ein sogenannter Kreislauf positiver Gegenseitigkeit (Papoušek und Barth 2004; Gregor und Cierpka 2005). n Das negative Äquivalent drückt sich in Teufelskreisen gegenseitiger, zunehmend negativer Reaktionen aus: Bei mangelnder Sensitivität der Eltern kann es aufseiten des Kindes zu einer Zunahme von eskalierendem Verhalten kommen oder es stellt seine Kommunikationsangebote an die Umwelt immer weiter ein. Dies beeinflusst zumeist das elterliche Kompetenzerleben negativ und beeinträchtigt in der Folge auch die Fähigkeit, sensitiv auf das kindliche Verhalten zu reagieren (Benz und Scholtes 2012; Gregor und Cierpka 2005; Fries et al. 2005; Papoušek 2009). Eine große Spannbreite an Faktoren, die bei den Eltern zur Überlagerung ihrer intuitiven Feinfühligkeit führen können (Psychische Erkrankungen, stark oder multipel belastete Familien, Frühe Elternschaft etc.), aber auch kindbezogene Faktoren (herausforderndes Temperament, Entwicklungsstörungen, Behinderungen) können sich erschwerend auf die Eltern-Kind-Interaktionen auswirken (Benz und Scholtes 2012; Gregor und Cierpka 2005). Solche Problemkonstellationen stellen ein Risiko für die langfristige Entwicklung der Kinder dar, die durch Längsschnittstudien gut untersucht sind (Erickson et al. 1985; Esser und Schmidt 2017; Werner 1993). Dies verweist auf die Notwendigkeit von Präventions- und Interventionsprogrammen, die so früh wie möglich ansetzen und, im Sinne der Resilienzförderung, an der Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung arbeiten. 3 Videofeedback im Rahmen früher Elternberatung Im System der Frühen Hilfen zeigt sich ein gestuftes Versorgungskonzept, das von der Informationsweitergabe über die Begleitung und die Beratung bis hin zur psychotherapeutischen Behandlung reicht (Cierpka 2015). Auf dieser Grundlage wurden bereits zahlreiche videobasierte Interventionsprogramme entwickelt, deren Wirksamkeit international mittlerweile auch gut belegt ist (Fukkink 2008; Bakermans- Kranenburg et al. 2003; Klein Velderman et al. 2006; Høivik et al. 2015; Bovenschen et al. 2012; Cassibba et al. 2015; Erickson und Egeland 2004). Jedoch zeigt sich in Relation zur Prävalenz frühkindlicher Störungen eine bundesweit noch unzureichende Versorgungslage (Thiel-Bonney und Cierpka 2012). 118 FI 3/ 2019 Lena Seeber, Bernd Traxl Im Rahmen videobasierter Maßnahmen lassen sich prinzipiell systemische, psychodynamisch oder lerntheoretisch orientierte Ansätze unterscheiden, die in den konkreten Programmen aber durchaus auch integrativ umgesetzt werden. Grundsätzlich wird der Fokus primär auf funktionale, auf Grundlage eines stabilen Arbeitsbündnisses, später teilweise auch auf dysfunktionale Interaktionen gelenkt. Elterliche Kognitionen, Emotionen und der Bedeutungsgehalt von Interaktionen werden exploriert und für das Verständnis von Verhalten und interaktionellen Szenen genutzt. BeraterInnen können, angelehnt an die jeweiligen Beobachtungen, durchaus auch Grundlagenwissen zu entwicklungspsychologisch relevanten Thematiken vermitteln, um die Sicherheit der Eltern zu stärken. In stärker psychodynamisch orientierten Zugängen werden darüber hinaus auch elterliche Repräsentationen und eigene biografische Zusammenhänge thematisiert. Wichtig für alle Programme sind jedoch eine gute Anknüpfung an und der Transfer in den Alltag (Thiel-Bonney 2012). Marte Meo ist eines der angesprochenen videobasierten Programme (Aarts und Becker 2011; Bünder 2009). Diese Methode zielt darauf ab, Eltern zu unterstützen, ihre intuitiven Fähigkeiten im Umgang mit Kindern zu reaktivieren und auszubauen. Theoretisch fußt sie also auf jenen klassischen, entwicklungspsychologischen Annahmen, die eine natürliche, bereits dialogische Kommunikation von Eltern und Kindern postulieren (Dornes 2011; Stern 1993; Papoušek 2001). Ausgehend von natürlichen entwicklungsunterstützenden Dialogen (Bünder und Sirringhaus-Bünder 2008) wurden die fünf Marte-Meo-Elemente - Wahrnehmen, Bestätigen, Benennen, Sich-abwechseln sowie Leiten und Lenken - formuliert (Bünder 2012 a, 2011). Ziel ist es, durch videobasierte Beratung diese Elemente zu stärken oder überhaupt zum Vorschein zu bringen. Grundlegend dafür sind Videoaufnahmen, beispielsweise familiärer Alltagssituationen beim Füttern, Spielen, Wickeln, Baden oder zu Bett Bringen, die in der Folge von ausgebildeten Marte-Meo-BeraterInnen detailliert analysiert werden. Auf der Basis von Marte-Meo-spezifischen Beratungs- und Unterstützungsprinzipien werden die analysierten Videos besprochen und prozesshaft weitere Einheiten geplant. Der Anspruch besteht, ein für jede Familie maßgeschneidertes Unterstützungskonzept zu entwickeln (Bünder 2012 b). Entwickelt wurde dieses Konzept jedoch ganz allgemein für komplementäre Beziehungen (Unterstützungsbedürftige - Unterstützende) und verfügt deshalb über eine hohe Spannbreite an Einsatzbereichen (Elternberatung, Kitas, Schule, Betreuung von Menschen mit Demenz, Frühfördereinrichtungen etc.). Die Wirksamkeit von Marte Meo konnte in den unterschiedlichen Feldern bereits in mehreren internationalen Studien nachgewiesen bzw. in Praxisstudien evaluiert werden. Beispiele dafür sind videobasierte Beratung im Kontext Schule (Axberg et al. 2006), im Kontext Frühpädagogik (O’Dwyer 2014), im Kontext Supervision (Wächter und Laubenstein 2013), im Kontext Familie (Kristensen 2003; Høivik et al. 2015; Clarke et al. 2011), im Kontext stationärer (Bünder 2011) und ambulanter Jugendhilfe (Kiamanesh et al. 2018) sowie in der Versorgung von Menschen mit Demenz (Schäuble und Scholz 2013). 4 Forschungsprojekt 4.1 Beschreibung der Einrichtung und der Stichprobe Unsere Pilotstudie untersuchte ein regional verortetes Modellprojekt, mithilfe dessen in einem bestehenden Kinderheim eigens konzipierte Wohneinheiten für stark belastete bzw. gefährdete Mutter-Kind-Paare geschaffen wurden. Zielgruppe dieser stationären Einrichtung, die durch die zuständigen Kin- 119 FI 3/ 2019 Turn Taking - Videounterstützte Beratung mit Mutter-Kind-Paaren der- und Jugendhilfe-Referate finanziert wird, sind werdende Mütter und Mütter mit Kindern, deren Erziehungsfähigkeit infrage gestellt ist, aber als entwicklungsfähig angesehen wird. Mütter 1 sollen also in schwierigen Lebenssituationen auf dem Weg zu einem selbstständigen und eigenverantwortlichen Leben mit ihren Kindern unterstützt werden, sodass sie zukünftig das Wohl ihrer Kinder gewährleisten können. Diese Mutter-Kind- Paare haben die Möglichkeit für ca. 6 - 12 Monate dort gemeinsam untergebracht zu werden, um von einem Team pädagogischer Fachkräfte betreut zu werden. Herzstück des Konzepts ist die kontinuierliche, videobasierte Erfassung von Mutter-Kind-Interaktionen, sowie eine regelmäßig stattfindende Reflexion dieser Videos mit den teilnehmenden Müttern. Die videobasierte Beratung orientiert sich dabei schwerpunktmäßig an den Prinzipien von Marte Meo (Aarts 2000; Bünder 2011). 4.2 Methodischer Aufbau Für das beschriebene Modellprojekt wurde eine kleine Pilotstudie initiiert, um die Wirksamkeit der gesamten Maßnahme zu evaluieren. Der Analyseschwerpunkt lag dabei auf der Veränderung der Interaktionsqualität zwischen Mutter und Kind. n Datenbasis waren die im stationären Kontext erzeugten Videoaufnahmen von 10 Mutter- Kind-Paaren in alltäglichen und vergleichbaren Situationen (Wickeln, Füttern, Spielen) im Zeitraum von April 2013 bis Juli 2015. Die Mütter aus den analysierten Clips waren durchschnittlich 21 Jahre alt und wurden entweder bereits während der Schwangerschaft oder aber mit Kindern, die nicht älter waren als acht Monate, in die Einrichtung aufgenommen (vgl. Tab. 1). Die Aufnahme erfolgt auf Empfehlung der zuständigen Jugendwohlfahrtsbehörde und mit Einverständnis der (werdenden) Mütter, sich auf dieses Konzept einzulassen. Neben häufigen Schul- oder Ausbildungsabbrüchen brachten die Mütter, die dort untergebracht waren, vielfach eine hohe und multiple Eigenproblematik mit. 2 n Um einen Vorher-Nachher-Vergleich zu ermöglichen, wurden aus der gesamten Datenbasis an Videos für jedes Tandem mehrere Videoaufnahmen der Anfangsphase (t0) und mehrere Videoaufnahmen nach sechs Monaten Aufenthalt (t1) ausgewählt 3 . 1 Dass es sich dabei ausschließlich um Mutter-Kind-Paare (und nicht auch um Vater-Kind-Paare) handelt, ist nicht konzeptuell verankert, sondern dem Umstand geschuldet, dass zu diesem Zeitpunkt keine Vater-Kind-Paare für diese Maßnahme infrage gekommen wären. 2 Die Eigenproblematik, die die Mütter mitbrachten, umfasste: Drogenvergangenheit, erlittenen sexuellen Missbrauch, Tourette-Syndrom und Zwänge, geminderte Intelligenz, Hydrozephalus im Kindesalter, Bipolare Störung, problematische Partnerschaften und Bewährungsstrafen, aber auch Erkrankungen im Autismusspektrum. 3 Die Auswahl der Videos sowie das nachfolgende Rating erfolgten durch die Forscher (zugleich AutorInnen der Studie). Dabei wurden alle Videos von beiden Forschern unabhängig voneinander geratet und gemittelt. Kam es in Einzelfällen zu größeren Diskrepanzen in der Einschätzung, wurden die Videos einzeln nachbesprochen. Von Bis Durchschnitt Alter der Mütter bei Aufnahme in die Einrichtung Alter der Kinder bei Aufnahme in die Einrichtung Aufenthaltsdauer 16 Jahren 4. Schwangerschaftsmonat 5 Monate 39 Jahre 8 Monate 12 Monate 21 Jahre 0,8 Monate 7,8 Monate Tab. 1: Untersuchungsgruppe 120 FI 3/ 2019 Lena Seeber, Bernd Traxl Ausgewählt meint, dass in einem ersten Screening repräsentative Videos sondiert wurden, um zu vermeiden, dass es sich dabei um „Ausreißer“ (untypisches Verhalten aufgrund eines außergewöhnlichen Tages etc.) handelt, sondern um ein in dieser Zeitspanne durchgehend zu beobachtendes Schema, um die Ergebnisse dieser kleinen Stichprobe nicht zu verfälschen 4 . n Für das Ratingverfahren wurde, angelehnt an bisherige Messinstrumente (Crittenden 2005; Bünder 2011; Downing 2003; Kristensen 2003) und orientiert an psychodynamischen Konzepten der Entwicklungspsychologie (Dornes 2011; Poscheschnik und Traxl 2016; Rass et al. 2011; Tyson und Tyson 2001) ein eigenes Ratinginstrument konzipiert (vgl. Abb. 1) und ein dazugehöriges Ratingmanual entwickelt. Dieses, nach mehreren Probedurchläufen mit dem Datenmaterial konzipierte Instrument bildete nun ausschließlich die für unsere Bereiche relevanten Bereiche beobachtungsnah und vor allem einschätzbar ab. Unser vorliegendes Ratingschema fokussiert die Hauptkategorien Kind, Mutter und Globalbeurteilung der Interaktion (vgl. Abb. 1) und ist nach einer 5-poligen Skala (Werte von 0 bis 4) eingeteilt. Insgesamt gelangten wir so zu elf Indikatoren. Die Hauptkategorie „Kind“ enthielt die Indikatoren n Initiative, d. h. ist das Kind aktiv, neugierig und exploriert oder ist es passiv, zieht sich zurück und scheint desinteressiert an der Umwelt, n Kontakt, d. h. nimmt das Kind Blickkontakt auf und wendet sich körperlich der Bezugsperson zu oder wehrt es die Bezugnahme ab. n Affekt, d. h. das Kind ist reguliert oder zeigt ein hohes Stressniveau. Die Hauptkategorie „Mutter“ enthielt die Indikatoren n Initiative, d. h. beantwortet und bestätigt sie die kindliche Initiative und dessen Ausdruck oder zeigt sie keine Reaktion darauf. n Kontakt, d. h. gibt es eine Bezugnahme via Blickkontakt oder körperlicher Hinwendung oder wird das Kontaktangebot ignoriert bzw. abgewehrt. n Affekt, d. h. es gibt einen emotionalen Bezug auf den inneren Zustand des Kindes oder es gibt keine empathische Reaktion. Die Hauptkategorie „Globalbeurteilung der Interaktion“ enthielt die Indikatoren n Wechselseitigkeit (dialogisch im Sinne von turn-taking) n Affektive Abstimmung (gemeinsame gefühlsmäßige Abstimmung) n Gemeinsam geteilte Momente (auf etwas Drittes hin) n Räumlich-zeitliche Abstimmung (koordinierte Anfangs- und Endsignale, angepasster Rhythmus und Geschwindigkeit der Interaktion, aufeinander bezogene Körperhaltung) n und verbale Begleitung der Interaktion. Alle elf Indikatoren wurden bis zu einer ausreichenden Interrater-Reliabilität getestet und weiterentwickelt. Die letztendlich erreichte „Intraclass Correlation“ der beiden Rater lag im justierten als auch im unjustierten Bereich bei einer hohen Übereinstimmung (r = .90, ICC). 4 Limitation: Dieser Schritt wurde gewählt, um, angesichts der kleinen Stichprobe, die Annäherung unserer Forschungsergebnisse an die tatsächlichen „Verhältnisse“ so gut wie möglich zu gewährleisten. Uns ist bewusst, dass wir durch diesen Schritt aus der Logik von Zufallsstichproben ausgestiegen sind. 121 FI 3/ 2019 Turn Taking - Videounterstützte Beratung mit Mutter-Kind-Paaren 4.3 Ergebnisdarstellung n Der Prä-Post-Vergleich (vgl. Abb. 2) ergab einen deutlichen Zuwachs in den drei vorliegenden Hauptkategorien: Kind (von 2,0 auf 3,2), Mutter (von 1,4 auf 2,8) und Interaktion (von 1,1 auf 2,7). n Auf der Ebene der einzelnen Indikatoren (vgl. Abb. 3) wurde die größte Steigerung bezüglich der geteilten Momente von 0,4 auf 2,4 verzeichnet, was dem Fünffachen der Anfangsresultate entspricht. Bei der Wechselseitigkeit verbesserten sich die Werte durchschnittlich von 1 auf 2,7. Auch die affektive Abstimmung erfuhr einen Anstieg von 1,35 auf 2,95. Die verbale Begleitung steigerte sich beispielsweise von 1,15 auf 2,7 Skalenpunkte. Kind Passivität, Rückzug, Desinteresse an der Umwelt Initiative 0 1 2 3 4 Aktivität, Neugier, Exploration Abwehr von Bezugnahme Kontakt 0 1 2 3 4 Bezugnahme (Blickkontakt, motorisch, Hinwendung) Hohes Stressniveau Affekt 0 1 2 3 4 Reguliert Mutter Keine Reaktion Initiative 0 1 2 3 4 Kindliche Initiative, Aktivität und Ausdruck bestätigen, beantworten Ignorieren bzw. Abwehr von Kontakt Kontakt 0 1 2 3 4 Bezugnahme (Blickkontakt, motorisch, Hinwendung, zeitlich kontingente Reaktion) keine Bezugnahme auf den inneren Zustand Affekt 0 1 2 3 4 Empathische Reaktionen und mentalisierende Affektivität Globalbeurteilung Interaktion Wechselseitigkeit der Kommunikation, dialogisch, turn taking 0 1 2 3 4 Affektive Abstimmung (gemeinsame gefühlsmäßige Abstimmung) 0 1 2 3 4 Gemeinsam geteilte Momente (auf etwas Drittes hin, Triangulierung) 0 1 2 3 4 Räumlich-zeitliche Abstimmung (Anfangs- und Endsignale, angepasster Rhythmus und Geschwindigkeit der Interaktion, angemessene Zeitspanne, Körperhaltung) 0 1 2 3 4 Verbale Begleitung der Interaktion 0 1 2 3 4 Abb. 1: Ratingsystem 122 FI 3/ 2019 Lena Seeber, Bernd Traxl 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Skalenwerte Maßnahmeende Maßnahmebeginn Kind Mutter Interaktion Hauptkategorien Abb. 2: Prä-Post-Vergleich der Hauptkategorien. Y-Achse: Skalenwerte 0 - 4; X-Achse: Hauptkategorien: Kind, Mutter, Interaktion Affekt (Mutter) Wechselseitigkeit Kontakt (Kind) Affekt (Kind) Initiative (Mutter) Initiative (Kind) Kontakt (Mutter) Affektive Abstimmung gemeinsam geteilte Momente räumlichzeitliche Abstimmung verbale Begleitung 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Maßnahmenende Abb. 3: Ergebnisse auf Indikatorenebene 123 FI 3/ 2019 Turn Taking - Videounterstützte Beratung mit Mutter-Kind-Paaren n Differenzierter betrachtet haben sich die Werte in allen elf einzelnen Indikatoren verbessert. D. h. die Kinder zeigten tendenziell mehr Initiative, explorierten stärker und waren weniger gestresst. Die Mütter initiierten deutlich mehr Kontaktangebote, konnten Initiative und Ausdruck ihrer Kinder vermehrt bestätigen und zeigten empathische Reaktionen. Die grundlegende Interaktion zwischen den Müttern und ihren Kindern wirkte so abgestimmter und ausgeglichener. Es gab einen deutlichen Zuwachs an verbaler Begleitung sowie gemeinsam geteilter (positiv affektiver) Momente. In der dargestellten Tabelle (vgl. Tab. 2) sind alle Ergebnisse und der schlussendliche Zuwachs (Differenz) angegeben. 4.4 Methodische Reflexion und Limitationen n Ausgangspunkt unserer Analyse waren vor allem Vorläufer- und Anbahnungsfähigkeiten im Zuge der Bindungsentwicklung. Weitere wichtige Bereiche von Erziehungsfähigkeit, wie sie das Interventionsprogramm der Mutter-Kind-Einrichtung versteht, wie der Förder-, Pflege-, Versorgungs- und Schutzaspekt wurden nicht berücksichtigt. n Das Datenmaterial eignete sich aufgrund einer fehlenden Vergleichsgruppe nicht für ein randomisiertes Kontrollgruppendesign und ist aufgrund der kleinen Untersuchungsgruppe auch nur begrenzt aussagekräftig. Unsere Ergebnisse bilden also lediglich die Entwicklung der einzelnen Mutter-Kind- Paare ab, nicht jedoch den Vergleich zu Müttern, die keine Interventionen erhalten oder deren Erziehungsfähigkeit nicht infrage gestellt wurde. n Das Forschungsdesign ist als Praxisstudie bewusst sehr eng und überschaubar konzipiert und kann sich nicht mit RCT´s oder quasi-experimentellen Studien messen. Aufbauend auf den Erfahrungen des ersten Durchgangs und denkbaren Adaptierungen des Forschungsdesigns (z. B. Vergleich mit Kontrollgruppe, Einbezug mehrerer Rater, Ausweitung der Stichprobe, Follow-Up-Untersuchungen, Anreicherung mit qualitativen Elementen) werden in den kommenden Jahren weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Praxisforschung im Bereich der Unterstützung früher Eltern- Kind-Interaktionen weiter auszubauen. Signale des Kindes Reaktionen der Mutter Interaktion Mittelwerte (pro Kategorie) Gesamt-Mittelwert Initiative Kontakt Affekt Initiative Kontakt Affekt Wechselseitigkeit Affektive Abstimmung geteilte Momente (Triangulierung) räumlich-zeitliche Abstimmung verbale Begleitung Kind Mutter Interaktion Beginn 2,2 2,05 1,95 1,25 1,75 1,25 1 1,35 0,4 1,85 1,15 2,067 1,417 1,15 1,473 Ende 3,4 3,05 3,15 2,8 3,25 2,55 2,7 2,95 2,4 3,1 2,7 3,2 2,867 2,77 2,914 Differenz 1,2 1 1,2 1,55 1,5 1,3 1,7 1,6 2 1,25 1,55 1,133 1,45 1,62 1,441 Tab. 2: Gesamtergebnistabelle 124 FI 3/ 2019 Lena Seeber, Bernd Traxl 4.5 Diskussion Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass diese 10 teilgenommenen Mutter-Kind-Paare sich in den untersuchten Bereichen unterschiedlich weiterentwickelt haben. Diese Ergebnisse gelten also nur für die untersuchte Stichprobe und für die zu dieser Zeit vorherrschenden Rahmenbedingungen. Auch kann nicht differenziert werden, welche Entwicklungen nun tatsächlich durch die videobasierte Beratung oder allgemein durch die Aufnahme in das gesamte Programm angestoßen oder intensiviert wurden. Die recht niederen, zu Anfang gemessenen Werte bei der untersuchten Stichprobe sprechen jedoch dafür, dass bereits maladaptive Interaktionsverläufe in Gang waren, sich also die potenzielle Kombination aus wenig responsivem Verhalten der Mütter und Abwehrreaktionen der Säuglinge (Rückzug, Selbstregulation etc.) verstärken und eine gemeinsame positive Weiterentwicklung erschweren. Die daraus wiederum resultierende Verunsicherung aufseiten der Mütter würde tendenziell möglicherweise zu noch stärkeren Einschränkungen ihrer intuitiven Kompetenzen führen und einen Kreislauf negativer Wechselseitigkeit befördern. Aus diesem Verständnis erweist sich die Förderung der elterlichen Sensitivität über videobasierte Beratung einerseits als potenzielle Barriere für die (Weiter-)Entwicklung eines Kreislaufs negativer Wechselseitigkeit und als potenzielle Förderung eines Kreislaufs positiver Gegenseitigkeit, die zu gut abgestimmten Interaktionen zwischen Mutter und Kind führt. Unter allen Vorbehalten, die man gegenüber dieser Praxisstudie haben muss, könnten die Ergebnisse für zukünftige Praxisuntersuchungen dennoch trotzdem vielversprechend sein. Nämlich insofern, als dass sich aufwendigere und differenzierte Forschungsdesigns durchaus lohnen würden, um den Effekt videobasierter Interventionen in der tatsächlichen Praxis weitergehend zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf Moderatorvariablen und differenzielle Wirksamkeit (Bovenschen et al. 2012). 5 Bedeutung für die Praxis In Bezug auf die Ergebnisse bleibt festzuhalten, dass im gegebenen Rahmen der stationären Mutter-Kind-Wohngemeinschaft und der darin implementierten videobasierten Beratung, ausgehend von deutlich niederen Werten, eine überwiegende Verbesserung der Interaktionsqualität stattgefunden hat; möglicherweise wurde, durch die Förderung elterlicher Sensitivität, ein Kreislauf positiver Gegenseitigkeit angestoßen, dies kann jedoch nur spekuliert werden. Weitere Forschung wird notwendig sein, die Praxis an dieser Stelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Für die Akteure in der Praxis könnten diese Ergebnisse jedoch eine Ermutigung sein. Auch wenn es aus institutioneller Sicht eine große Investition darstellt, MitarbeiterInnen für diese Arbeit aus- und weiterzubilden und die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, und wenn aus Fachkraftsicht die Arbeit auf diesem Niveau doch sehr anspruchsvoll und aufwendig ist, so zeigen sich doch deutliche Effekte. Möglicherweise wissen Institutionen und Fachkräfte, die mit diesem Konzept arbeiten, bereits implizit um ihre Erfolge, dennoch ist es wichtig, diese auch nach außen sichtbar zu machen, um die Professionalisierung in diesem Bereich voranzutreiben. Wir hoffen mit unserer Studie damit einen kleinen Beitrag geleistet zu haben. Lena Sophie Seeber Passauer Straße 70 55246 Mainz-Kostheim E-Mail: schindler.sophie@gmx.de Bernd Traxl Katholische Hochschule Freiburg Karlstraße 63 79104 Freiburg im Breisgau E-Mail: bernd.traxl@kh-freiburg.de 125 FI 3/ 2019 Turn Taking - Videounterstützte Beratung mit Mutter-Kind-Paaren Literatur Aarts, M. (2000): Marte Meo. basic manual. Aarts productions, Copenhagen Aarts, M., Becker, U. (2011): Marte Meo. Ein Handbuch. 3. überarb. Ausg., Aarts productions, Eindhoven Axberg, U., Hansson, K., Broberg, A. G.,Wirtberg, I. (2006): The Development of a Systemic School-Based Intervention: Marte Meo and Coordination Meetings. Family Process 45 (3), 375 - 389, https: / / doi.org/ 10.11 11/ j.1545-5300.2006.00177.x Bakermans-Kranenburg, M. J., van IJzendoorn, M. H., Juffer, F. (2003): Less is more: Meta-analyses of sensitivity and attachment interventions in early childhood. Psychological Bulletin 129 (2), 195 - 215, https: / / doi.org/ 10.1037/ 0033-2909.129.2.195 Benz, M., Scholtes, K. (2012): Von der normalen Entwicklungskrise zur Regulationsstörung. In: Cierpka, M. (Hg.): Frühe Kindheit 0 - 3 Jahre. Beratung und Psychotherapie für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern. 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