Frühförderung interdisziplinär
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0721-9121
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2024
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Originalarbeit: Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen unterstützt digitale Chancengerechtigkeit
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2024
Corinne Reber
Digitale Medien sind von Geburt an Teil der kindlichen Lebenswelt. Entsprechend müssen Kinder bereits im Vorschulalter im Umgang mit diesen begleitet werden. Nicht alle Eltern haben die gleichen Möglichkeiten, diese Begleitung sicherzustellen. Kitas könnten dieser Ungleichheit entgegenwirken, indem sie das Thema in der Elternarbeit aufgreifen und die betreuten Kinder an eine kreative und bildungsorientierte Mediennutzung heranführen. Die Schweizer MEKiSmini-Studie zeigt, dass diese Aufgabe von Kitas, die 20 oder mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, stärker wahrgenommen wird als von Kitas, die von weniger Kindern mit Behinderungen besucht werden. Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen kann somit zur digitalen Chancengerechtigkeit beitragen.
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3 Frühförderung interdisziplinär, 43.-Jg., S.-3 - 17 (2024) DOI 10.2378/ fi2024.art01d © Ernst Reinhardt Verlag ORIGINALARBEIT Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen unterstützt digitale Chancengerechtigkeit Ausgewählte Resultate der MEKiSmini-Studie in Schweizer Kindertagesstätten Corinne Reber Zusammenfassung: Digitale Medien sind von Geburt an Teil der kindlichen Lebenswelt. Entsprechend müssen Kinder bereits im Vorschulalter im Umgang mit diesen begleitet werden. Nicht alle Eltern haben die gleichen Möglichkeiten, diese Begleitung sicherzustellen. Kitas könnten dieser Ungleichheit entgegenwirken, indem sie das Thema in der Elternarbeit aufgreifen und die betreuten Kinder an eine kreative und bildungsorientierte Mediennutzung heranführen. Die Schweizer MEKiSmini-Studie zeigt, dass diese Aufgabe von Kitas, die 20 oder mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, stärker wahrgenommen wird als von Kitas, die von weniger Kindern mit Behinderungen besucht werden. Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen kann somit zur digitalen Chancengerechtigkeit beitragen. Schlüsselwörter: Digitale Medien, Inklusion von Kindern mit Behinderungen, digitale Chancengerechtigkeit, Kita The inclusion of children with disabilities in daycare centers supports digital equity in general. Selected results of the Swiss MEKiSmini study Summary: Digital media are part of children’s lives from birth. Accordingly, children of preschool age need to be taught how to use them. Not all parents have the same opportunities to ensure this support. Daycare centers could counteract this inequality by taking up the topic in parental work and introducing the children in their care to creative and educational media use. The Swiss MEKiSmini study shows that this task is performed more strongly by daycare centers that care for 20 or more percent of children with disabilities than by daycare centers attended by fewer children with disabilities. The inclusion of children with disabilities can thus contribute to digital equity. Keywords: Digital media, inclusion of children with disabilities, digital equity, daycare Digitale Medien und Inklusion - zwei Herausforderungen für Kitas I m Zuge von Veränderungen in der Gesellschaft werden Kitas heute vor verschiedene neue Herausforderungen gestellt. Generell wird ihre Rolle als Bildungsakteur*innen zunehmend (an-) erkannt (Wustmann Seiler und Simoni 2016). Dabei spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. „Digitale Medien halten Einzug auf allen Ebenen einer Bildungsinstitution. Dies sind im Wesentlichen die Bereiche Organisation, Management und Verwaltung, die Medienarbeit mit Kindern als Medienerziehung und -didaktik, die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit insgesamt inklusive Reflexion und (Weiter-) Qualifikation, sowie schließlich die Kommunikation mit Eltern“ (Knauf 2019, 5). Zudem kommen Kinder heute von früher Kindheit an mit digitalen Medien in Kontakt, z. B. indem sie Erwachsene im Umgang mit dem Smartphone beobachten. Entspre- 4 FI 1/ 2024 Corinne Reber chend gehören digitale Medien zur Lebenswelt von Kita-Kindern (Behr 2019). Ihre Medienerfahrungen aus den Familien bringen die Kinder in Form von Rollenspielen, Erzählungen, Aufdrucken auf T-Shirts etc. mit in die Institutionen. Daneben setzt sich in der Schweiz wie in anderen Ländern auch zunehmend die Erkenntnis durch, dass Kinder mit Behinderungen und deren Eltern, wie alle anderen Familien Anrecht auf Kitabetreuung haben. Entsprechend wird im Orientierungsrahmen für die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz „Inklusion und Akzeptanz von Verschiedenheit“ als ein zentrales Leitprinzip formuliert (Wustmann Seiler und Simoni 2016). Die Chance von Familien mit einem Kind mit Behinderung auf einen Kitaplatz hängt stark vom Schweregrad der Behinderung und dem Wohnort der Familie ab (Fischer et al. 2021). Projekte wie KITAplus 1 in der Deutschschweiz haben dazu beigetragen, dass vermehrt Plätze für Kinder mit insbesondere leichten Behinderungen geschaffen wurden. Digitalisierung und Inklusion stellen aktuell zwei bedeutende Herausforderungen für den Bildungsbereich und damit auch für Kitas dar. Für die Schule gehen Schulz und Krstoski (2022) davon aus, dass diese beiden Herausforderungen zusammengedacht zur Entwicklung einer Schule, die Kindern mit unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden kann, beitragen können. „Die Vereinigung von digitalen Medien und Inklusion soll damit nicht als rein additive Verbindung gesehen werden. Stattdessen entstehen Synergieeffekte, die alleine gedacht keinerlei Wirkung hätten“ (Schulz und Krstoski 2022, 34). Für den Kitabereich gehen Najemnik und Zorn davon aus, „dass durch Kinder mit besonderem Förderbedarf (…) vermehrt elektronische Geräte und digitale Medien, wie beispielsweise Talker zur Unterstützten Kommunikation oder andere Assistenztechnologien, aber auch elektronische Spiele, Lerntechnologien, Hörgeräte, Stimmverstärker, elektronische Sehhilfen und viele mehr Einzug in den Kindergartenalltag halten“ (Najemnik und Zorn 2016, 1090). Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen könnte also zu einer stärkeren Verbreitung von digitalen Medien in Kitas beitragen. Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern sich auch im Kitabereich digitale Medien und Inklusion gegenseitig beeinflussen und ergänzen. Weiter stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die Verbindung dieser beiden Bereiche auf die Medienkompetenz und Chancengerechtigkeit aller betreuten Kinder hat. Dazu werden zuerst zentrale Aussagen aus der Fachdiskussion zu digitalen Medien und Chancengerechtigkeit in der frühen Kindheit und spezifisch zur Bedeutung digitaler Medien bei der Inklusion von Kindern mit Behinderungen zusammengetragen. Anschließend werden ausgewählte Ergebnisse aus der ersten Schweizer Studie zu digitalen Medien in Kitas - der MEKiSmini-Studie 2 - dargestellt. Es werden Ergebnisse fokussiert, die digitale Medien mit Heterogenität in Zusammenhang stellen. Zum Schluss werden die Ergebnisse unter der oben erwähnten Fragestellung diskutiert. Digitale Medien und Chancengerechtigkeit in der frühen Kindheit Medien im Familienalltag - Chancen sind ungleich verteilt Familien sind heute meist mit verschiedensten digitalen Geräten ausgestattet (mpfs 2020). Es zeigen sich aber immer noch Unterschiede aufgrund des sozioökonomischen Status. In der Schweiz untersucht die MIKE-Studie regelmäßig das Freizeit- und Mediennutzungsverhalten von Primarschulkindern im Alter von 6 bis 13 Jahren 3 . Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Kindern aus sozioökonomisch besser ge- 5 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita stellten Familien eine breitere Medienpalette zur Verfügung steht als Kindern aus schlechter gestellten Familien. So können Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien zu Hause seltener ein Tablet, einen Computer oder ein Gerät zum Abspielen von Audioinhalten nutzen (Suter et al. 2023). Dafür steht in diesen Familien häufiger als in besser gestellten Familien ein Fernseher oder eine Spielkonsole (Bernath et al. 2020). Je nach Herkunft stehen Kindern also mehr oder weniger Geräte zur Verfügung, aber auch Geräte, mit denen unterschiedliche Erfahrungen gemacht werden können. Bereits die Kita kann Kindern Erfahrungen mit digitalen Medien anbieten, die über den Konsum von Inhalten hinausgehen. Kindern kann gezeigt werden, wie digitale Medien zum Lernen und Experimentieren eingesetzt werden können, indem z. B. ein Mikroskop oder ein Endoskop an ein Tablet angeschlossen wird. So können Pflanzen und das Innere von Bäumen und Erdlöchern untersucht werden (Neuss 2021). Mit digitalen Medien kann zudem kreativ gestaltet werden. Kinder können selbst Fotos, Trickfilme und Audioaufnahmen machen. Damit konsumieren sie nicht in erster Linie Medien, sondern produzieren diese. Sie können erfahren, wie bei der Medienproduktion „Tricks“ angewendet werden - z. B. mithilfe der Perspektive Dinge größer erscheinen (Roboom und Eder 2021). Dies trägt dazu bei, dass Kinder lernen Medien zunehmend vielfältig und kritisch zu nutzen, was für ihre zukünftigen gesellschaftlichen Chancen von Bedeutung ist. Da diese Fähigkeiten und Einsichten nicht in allen Familien im gleichen Umfang gefördert werden, kommt hier der Kita eine bedeutende Aufgabe zu (Behr 2019). Allerdings finden solche kreativen und bildungsorientierten Medieneinsätze in Kitas noch selten statt (Koschei et al. 2020). Kitas wirken der Erkenntnis, „dass Heranwachsende aus benachteiligten Milieus die produktions- und partizipationsorientierten Potenziale digitaler Medien weniger stark nutzen als Gleichaltrige aus sozial bessergestellten Milieus“ (Eggert 2020, 588), noch wenig entgegen. Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern begleiten Ebenso hängt die Art, wie Kinder von ihren Eltern im Umgang mit digitalen Medien begleitet werden, vom sozioökonomischen Status der Familie ab. Auch diesbezüglich zeigen sich große Unterschiede. In sozial benachteiligten Familien werden Medien seltener gemeinsam genutzt als in besser gestellten Familien. Die Mediennutzung findet häufiger individualisiert statt (Eggert 2020). Nutzen Eltern Medien gemeinsam mit ihren Kindern, können sie beobachten, welche Inhalte Kindern gefallen, aber auch welche ihnen Angst machen oder nicht verstanden werden. So können Eltern reagieren und Medienerlebnisse mit den Kindern besprechen. Der Unterstützung bei der Verarbeitung von Medienerlebnissen kommt eine wichtige Bedeutung bei der Begleitung von Vorschulkindern zu (Friedrichs-Liesenkötter 2016). Ein solcher wechselseitiger, ko-konstruktiver Austausch unterstützt die kognitive und sprachliche Entwicklung von Kindern (König 2007, Siraj-Blatchford et al. 2003). Er trägt aber auch zu ihrem Wohlbefinden bei. So konnte die Schweizer ADELE+ Studie, die den Medienumgang von Vierbis Sechsjährigen und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit untersucht, einen positiven Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlbefinden unddergemeinsamen Mediennutzung von Eltern und Kindern feststellen (Bernath et al. 2020). Zur Medienbegleitung in der Familie gehören häufig Regeln zum Umgang mit Geräten. Auch hier zeigen sich Unterschiede. In der ADELE+ Studie wurde deutlich, dass Eltern mit mittlerer und höherer Bildung häufiger explizite Regeln aufstellen als Eltern mit tiefer Bildung (Bernath et al. 2020). Eggert hält fest, dass wenn sozialbenachteiligte Eltern „medienerzieherische Maßnahmen [ergreifen], fallen diese eher restriktiv aus: Die Eltern stellen bisweilen, zum Teil situativ bedingt Regeln auf, setzen diese aber nicht zwangsläufig um, zudem setzen sie Medien 6 FI 1/ 2024 Corinne Reber willkürlich zur Belohnung oder Bestrafung ein“ (Eggert 2020, 589). Für Kinder in solchen Familien ist es schwieriger, sich im Umgang mit digitalen Medien zu orientieren. Medienregeln beziehen sich in Familien oft auf die Dauer der Nutzung. Die beiden Schweizer Studien MIKE und ADELE+ zeigen einen Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und der Zeit, die Kinder vor einem Bildschirm verbringen. Kinder in schlechter gestellten Familien schauen mehr fern, haben höhere Handyzeiten und gamen länger (Suter et al. 2023, Bernath et al. 2020). Die ADELE+Studie zeigt weiter, dass Kinder, die längere Bildschirmzeiten haben, häufiger übergewichtig sind und von ihren Eltern öfter als hyperaktiv eingeschätzt werden. Allerdings kann nicht eruiert werden, ob die Bildschirmzeit die Ursache für Hyperaktivität und Übergewicht ist, oder ob übergewichtige bzw. hyperaktive Kinder mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen (Bernath et al. 2020). Beachtenswert ist, dass sich solche Zusammenhänge vor allem in sozioökonomisch schlechter gestellten Familien zeigen. Die Mediennutzung muss somit zusammen mit anderen Einflussgrößen betrachtet werden (Neuss 2021). Eine „medienpädagogische Elternarbeit, die versucht, auf eine verantwortliche Mediennutzung im Rahmen einer ausgewogenen Lebensgestaltung hinzuwirken“ (Neuss 2021, 19), stellt eine weitere Möglichkeit für Kitas dar, Chancengerechtigkeit zu fördern. „Neben den Kindern als Zielgruppe von Medienerziehung sollten auch die Eltern in ihrer familiären Medienerziehung unterstützt werden“ (Friedrichs-Liesenkötter 2016, 79). Mitarbeitende in Kitas stellen häufig fest, dass Eltern in Bezug auf die Medienerziehung ihrer Kinder unsicher sind (Koschei et al. 2020). Viele Eltern würden von einer fachlichen Unterstützung in medienerzieherischen Fragen profitieren, besonders wichtig wäre diese für benachteiligte Familien (pro enfance und netzwerk kinderbetreuung 2017). Eine Thematisierung medienerzieherischer Fragen in der Elternarbeit findet in Kitas aber noch wenig statt. Dies kann daran liegen, dass sowohl Eltern als auch Fachpersonen die Verantwortung für diesen Erziehungsbereich vor allem in der Familie sehen (Kutscher und Bischof 2020) sowie daran, dass sich die Fachpersonen selbst nicht kompetent genug wahrnehmen, um Eltern zu beraten (Koschei et al. 2020). Eine „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ im Bereich Medien, welche „die gemeinsame Verantwortung von Eltern und Erziehenden für die Bildungs- und Entwicklungsförderung des Kindes“ (Wustmann Seiler und Simoni 2016, 59) umfasst, scheint sich in Kitas noch nicht etabliert zu haben. Gerade in der Kita besteht ein intensiver Kontakt zwischen Eltern und Fachkräften. In späteren Bildungseinrichtungen ist dieser deutlich eingeschränkter. Diese besondere Beziehung zu den Eltern im Kitabereich sollte auch in Bezug auf Medienbegleitung genutzt werden (Lienau und Röck 2022). Kitas können zu mehr digitaler Chancengerechtigkeit beitragen Frühkindliche Bildung und Erziehung hat die Möglichkeit, „Benachteiligungen abzubauen, soziale Gerechtigkeit zu sichern und Chancengleichheit zu fördern. Sie zahlt sich aus, da sie sich positiv auf den Bildungserfolg und den ‚sozialen Erfolg‘ auswirkt, vor allem bei benachteiligten Kindern“ (Kinder- und Elternzentrum „Kolibri“ e.V. 2018, 9). Dies gilt auch in Bezug auf die Digitalisierung. Eltern haben je nach sozioökonomischem Hintergrund andere finanzielle und bildungsbezogene Möglichkeiten, ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu begleiten. Dies beeinflusst die Optionen der Kinder, von den Chancen der Digitalisierung zu profitieren und sich vor deren Gefahren zu schützen. „Zwischen der Mediennutzung von Kindern und derjenigen der Eltern zeigen sich gut erkennbare Zusammenhänge“ (Suter et al. 2023, 2). Entsprechend reproduzieren sich Ungleich- 7 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita heiten im digitalen Raum (Kutscher und Iske 2022). „Die Institution Kita kann einen wichtigen Beitrag leisten, dieser digitalen Kluft, die aus unterschiedlichen Nutzungsweisen entstehen kann, vorzubeugen“ (Behr 2019, 140). Ob dies geschieht, hängt auch von den Einstellungen der Fachkräfte zu digitalen Medien in Kitas ab. Während ältere Studien (z. B. Friedrichs- Liesenkötter 2016) noch eine große Skepsis diesbezüglich zeigten, lassen neuere Studien mehr Offenheit erkennen. So stellen Kutscher und Bischof fest, dass sich die „Skepsis gegenüber dem Bildungsbereich Medien (…) [weniger] zeigt (…) in dieser Erhebung (…) und (…) eher ein Wissen um die Bedeutung der Medienbildung vorhanden“ (Kutscher und Bischof 2020, 75) ist. In der Studie von Knauf hatte ebenfalls ein Großteil der Befragten eine positive Einstellung zu digitalen Medien, was sich auch im medienpädagogischen Einsatz in der Arbeit mit den Kindern zeigte (Knauf 2021). Einstellungen von Fachpersonen zu digitalen Medien in der Kita verändern sich in der Auseinandersetzung mit der Thematik und mit den gemachten Erfahrungen (Friedrichs-Liesenkötter 2016). So werden insbesondere praktische Anregungen z. B. aus Weiterbildungen als bereichernd empfunden und führen dazu, dass digitale Medien vermehrt in der pädagogischen Arbeit eingesetzt werden (Koschei et al. 2020, Friedrichs-Liesenkötter 2016). Der bewusste pädagogische Einsatz von digitalen Medien in Bildungsinstitutionen wird durch ein medienpädagogisches Konzept unterstützt. „In ihren Konzeptionen haben Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit sich bezüglich ihrer pädagogischen Arbeit zu positionieren und deutlich zu machen, welche Vorgehensweisen im pädagogischen Alltag der Einrichtung praktiziert werden und welche pädagogische Haltung die Einrichtung vertritt“ (Schubert et al. 2018, 12). Ein medienpädagogisches Konzept beinhaltet nicht nur die Verschriftlichung von Regeln im Umgang mit digitalen Medien. Vielmehr geht es darum, medienpädagogische Leitideen und Grundhaltungen festzuhalten (Reber und Luginbühl 2023). Kinder mit Behinderungen bringen digitale Medien in die Kitas Najemnik und Zorn (2016) gehen davon aus, dass durch die Inklusion von Kindern mit Behinderungen zunehmend elektronische Geräte und digitale Medien Einzug in Kitas halten. Reber (2023) hat zu dieser Thematik Interviews mit Beraterinnen der Firma Active Communication, die in der Schweiz Hilfsmittel z. B. zur Unterstützten Kommunikation vertreibt, geführt. Dabei zeigte sich, dass aus Sicht der Beraterinnen digitale Hilfsmittel zu einem vermehrten Einsatz von Technologien in der Kita beitragen. Kinder ohne oder mit eingeschränkter Lautsprache kommunizieren in der Kita mit einer Kommunikationsapp auf ihrem Tablet. Dadurch können sie mit anderen Kindern und den Mitarbeitenden interagieren und am Gruppengeschehen teilhaben. Es eröffnen sich ihnen Möglichkeiten, die ohne Technik nicht denkbar wären. Diese Erfahrung kann die Sichtweise von Mitarbeitenden auf digitale Medien in der Kita verändern, was auch Kindern ohne Behinderungen zugutekommen kann. Wie beim pädagogischen Einbezug von digitalen Medien in der Kita allgemein, spielt auch beim Einsatz von Hilfsmitteln die Einstellung der Begleitpersonen eine bedeutende Rolle. Sie beeinflusst, ob Hilfsmittel eingesetzt werden oder nicht (Bosse und Haage 2020). Erfahrungen wie die oben beschriebenen führen dazu, dass Hilfsmittel vermehrt im Alltag eingesetzt werden (Reber 2023). Zorn hebt hervor, dass beim Einsatz von digitalen Hilfsmitteln in der Kita „eine Verbindung zu medienpädagogischen Ansätzen sinnvoll sein [könnte], um die verwendeten Technologien oder Medien nicht auf ihre Assistenzfunktion zu reduzieren, sondern sie als Bildungsmedien 8 FI 1/ 2024 Corinne Reber für alle Kinder zu nutzen“ (Zorn 2019, 106). So können alle Kinder mit Hilfsmitteln Erfahrungen sammeln, wenn beispielsweise Kinder ohne Behinderungen Erlebnisse aus dem Kitaalltag in Form einer Sprachnachricht auf dem Tablet eines Kindes ohne Verbalsprache festhalten. Das Kind mit Behinderung kann diese dann zu Hause abspielen. Eine gemeinsame Nutzung wäre möglich, indem bei einem Kartenspiel alle Kinder mit der Kommunikationsapp „Ich bin dran“, „Du bist dran“, etc. sagen (Reber 2023). Auf diese Weise würde auch die Umsetzung des Leitprinzips „Inklusion und Akzeptanz von Verschiedenheit“ aus dem Schweizerischen „Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung“ (Wustmann Seiler und Simoni 2016) unterstützt. Die Hypothese, dass digitale Medien und Inklusion als zwei Herausforderungen für Bildungsinstitutionen gesehen werden können, welche sich gegenseitig beeinflussen und vor allem ergänzen, bildet den Ausgangspunkt dieses Artikels. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der MEKiSmini-Studie unter diesem Fokus dargestellt. Digitale Medien in Schweizer Kitas - die MEKiSmini-Studie In der Schweiz fehlten bisher Ergebnisse dazu, wie digitale Medien in Kitas eingesetzt werden und was Mitarbeitende dazu denken. Aus Deutschland liegen zu diesem Thema mehrere Studien vor (Kutscher und Bischof 2020, Knauf 2019). Mit der MEKiSmini-Studie wird diese Lücke geschlossen (Steiner et al. 2023). Die MEKiSmini-Studie besteht aus drei Teilen: einer Online-Befragung von Fachpersonen, einer Online-Befragung von Erziehungsberechtigten, deren Kinder zum Befragungszeitpunkt in Kitas betreut wurden, und Workshops mit Fachpersonen. Dieser Beitrag basiert auf der MEKiSmini-Studie und widmet sich spezifisch dem Fokus „digitale Medien und Inklusion“. Deshalb wird im Folgenden auf die Methode und ausgewählte Ergebnisse der Befragung der Fachpersonen und ergänzend auf Informationen aus den Workshops eingegangen. Methode Die Online-Befragung von Fachpersonen wurde dreisprachig (deutsch, französisch, italienisch) im Zeitraum vom November 2021 bis März 2022 in allen Landesteilen der Schweiz durchgeführt. Es nahmen 472 Fachpersonen aus 308 Einrichtungen teil. Der Link zur Online- Umfrage wurde den Kitas direkt zugestellt und in Newslettern von Verbänden wie kibesuisse zugänglich gemacht. Obwohl die Stichprobe nicht repräsentativ ist, liefern die erhobenen Daten belastbare Ergebnisse und damit einen ersten wichtigen Einblick zum pädagogischen Einsatz digitaler Medien in Schweizer Kitas. Zwischen Juni und August 2022 wurden im Rahmen von fünf Workshops die Themen der Online-Befragung sowie zentrale Ergebnisse mit Fachpersonen vertiefend diskutiert. Insgesamt nahmen 17 Fachpersonen an den Workshops teil. Die Online-Befragung enthielt 43 Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zum Vorhandensein und zum Einsatz digitaler Medien in den Kitas. Bei sieben Fragen bestand die Möglichkeit, in einem offenen Textfeld Bemerkungen festzuhalten. Um einen Eindruck von der Haltung der Fachpersonen zu digitalen Medien und ihren medienpädagogischen Zielen zu bekommen, wurden in der Online-Befragung zudem 7 Aussagen mit zur Bewertung mit einer 5er-Skala vorgelegt. Die Ergebnisse der Online-Befragung wurden sowohl deskriptiv als auch interferenzstatistisch 9 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita ausgewertet. Für die interferenzstatistische Auswertung wurden die Fachpersonen wie auch die Einrichtungen nach bestimmten erhobenen Kriterien Gruppen zugeordnet. In Bezug auf die Frage, inwiefern Inklusion und Medieneinsatz in der Kita einander beeinflussen könnten, wurden erstens der Anteil von Kindern mit Behinderungen und zweitens die soziale Herkunft der Kinder erhoben. Die an der Befragung teilnehmenden Fachpersonen wurden mit einer fünffach gestuften Antwortvorgabe (weniger als 20 %, 20 - 40 %, 41 - 60 %, 61 - 80 %, 81 - 100 %) gefragt, wie hoch der Anteil an Kindern, die eine Behinderung haben oder bei denen eine Behinderung vermutet wird, in ihrer Kita ist. Für die Auswertung wurden zwei Gruppen gebildet: eine Gruppe mit Einrichtungen, in denen der berichtete Anteil der Kinder mit Behinderung unter 20 Prozent liegt, und eine Gruppe mit Kitas, in denen der Anteil 20 Prozent oder mehr beträgt. Die soziale Herkunft der betreuten Kita-Kinder wurde mit einer dreistufigen Antwortvorgabe (eher aus privilegierten Verhältnissen, gemischt, eher aus benachteiligten Verhältnissen) erhoben (Steiner et al. 2023). Ergebnisse Anteil Kinder mit potenziellen individuellen und sozialen Benachteiligungen in den befragten Kitas In 10 Prozent der in der MEKiSmini-Studie untersuchten Kitas (N = 308) werden 20 oder mehr Prozent Kinder mit (vermuteter) Behinderung betreut. Der Anteil Kinder mit Behinderungen ist nur in zwei Prozent der befragten Einrichtungen höher als 40 Prozent. Keine der befragten Personen gab an, in einer Kita zu arbeiten, die mehr als 60 Prozent Kinder mit Behinderungen betreut. Jede zehnte Kita der Gesamtstichprobe ist Teil des Projekts KITAplus. In Bezug auf die soziale Durchmischung geben zwei Drittel der Einrichtungen an, Kinder aus gemischten sozialen Verhältnissen zu betreuen. 27 Prozent werden vor allem von Kindern aus eher privilegierten Verhältnissen besucht, 7 Prozent von Kindern aus eher benachteiligten Verhältnissen (Steiner et al. 2023). Gruppenunterschiede Im Folgenden wird bezüglich der Ausstattung mit digitalen Medien und deren Einsatz sowie der Einstellungen der Fachpersonen auf statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen „Anteil an behinderten Kindern unter/ über 20 Prozent“ und „soziale Herkunft der Kinder“ eingegangen. Da die Stichprobe nicht repräsentativ ist, können die Ergebnisse nicht verallgemeinert werden (Steiner et al. 2023). Unterschiede in Bezug auf die soziale Herkunft der betreuten Kinder In der Gesamtstichprobe werden die finanziellen Möglichkeiten z. B. zur Beschaffung von Materialien von den Teilnehmenden unterschiedlich, nur in knapp der Hälfte der Einrichtungen als positiv eingeschätzt. Hier zeigen sich Unterschiede im Zusammenhang mit der sozialen Durchmischung der betreuten Kinder. Mitarbeitende in Kitas, die Kinder aus eher privilegierten Verhältnissen betreuen, schätzen ihre finanziellen Möglichkeiten häufiger als gut ein, als dies die Mitarbeitenden aus den anderen Gruppen tun. Mehr als zwei Fünftel der Einrichtungen, die von Kindern aus eher benachteiligten Verhältnissen besucht werden, schätzen ihre finanziellen Möglichkeiten negativ ein. Allgemein wird die digitale Ausstattung von den meisten Befragten der MEKiSmini-Studie als positiv bewertet. In Einrichtungen, welche Kinder aus eher benachteiligten Verhältnissen betreuen, wird die digitale Ausstattung zur Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten schlechter bewertet als in Kitas mit Kindern aus eher privilegierten Verhältnissen. 10 FI 1/ 2024 Corinne Reber Über die ganze Stichprobe hinweg wird der Bedarf nach weiteren digitalen Medien als eher gering eingeschätzt. Mitarbeitende aus Kitas mit eher privilegiert aufwachsenden Kindern wünschen sich häufiger Tablets für die Kinder als Fachpersonen aus Einrichtungen, die von Kindern aus eher benachteiligten Verhältnissen besucht werden. In Bezug auf den pädagogischen Einsatz von digitalen Medien zeigt sich, dass in Einrichtungen, die von Kindern aus eher benachteiligten Verhältnissen besucht werden, häufiger mit den Kindern Videos geschaut werden als in Kitas, die Kinder aus gemischten Verhältnissen betreuen. Unterschiede zwischen Kitas, die weniger bzw. mehr als 20 Prozent Kinder mit Behinderung betreuen In Bezug auf die Ausstattung mit digitalen Medien zeigt die MEKiSmini-Studie, dass in Kitas, die weniger als 20 Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, häufiger Geräte zum Abspielen von Musik und Geschäftshandys vorhanden sind. In Einrichtungen, die von einem höheren Prozentsatz von Kindern mit Behinderungen besucht werden, finden sich häufiger Beamer und digitale Bilderbücher. Zudem schätzen Fachkräfte aus Kitas, die 20 oder mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, die digitale Ausstattung ihrer Einrichtung häufiger als schlecht ein und wünschen sich häufiger Tablets und digitale Bilderbücher für die Kinder, als dies ihre Kolleg*innen in Kitas mit einem kleineren Anteil Kinder mit Behinderungen tun. Auch beim pädagogischen Einsatz von digitalen Medien zeigen sich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen: Fachpersonen, die in Kitas mit einem höheren Anteil Kinder mit Behinderungen (≥ 20 %) arbeiten, verwenden „häufiger Bildschirmmedien (…), um mit den Kindern Videos zu schauen, zu lernen oder Spiele zu spielen als bei einem tieferen Anteil Kita-Kinder mit Behinderungen“ (Steiner et al. 2023, 55). Auch befürworten die Mitarbeitenden dieser Kitas häufiger den Einsatz von Bildschirmmedien bei der Arbeit mit den Kindern und sind seltener der Meinung, dass die Kita ein möglichst bildschirmfreier Ort sein sollte. In einem der Workshops mit Fachpersonen erzählte ein Mitarbeitender einer inklusiven Kita, dass die Kita aufgrund des Interesses der Kinder ohne Behinderungen an den digitalen Hilfsmitteln Tablets angeschafft habe, die nun im Kita-Alltag mit den Kindern eingesetzt würden. Dies werde sowohl von den Fachpersonen als auch von den Eltern akzeptiert. Es habe sich eine Art „Normalität“ im Umgang mit den Geräten etabliert. Abb. 1: Aktivitäten, bei denen Bildschirmmedien mit Kindern verwendet werden nach Anteil Kita-Kinder mit Behinderung (in %), N FP = 457 (Steiner et al. 2023, 57) Videos schauen ** Lernen * Spiele spielen * 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % n Anteil Behinderung höher als 20 % n Anteil Behinderung tiefer als 20 % 28 12 12 4 12 4 ** p ≤ 0.01 * p ≤ 0.05 11 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita In Kitas mit einem höheren Anteil an Kindern mit Behinderungen wird der Medienumgang der Kinder häufiger mit den Erziehungsberechtigten thematisiert als in Kitas, die weniger oder keine Kinder mit Behinderungen betreuen. Über die Gesamtstichprobe hinweg kommt die MEKiSmini-Studie zum Schluss, dass der Medienumgang der Kinder in den Einrichtungen nur selten mit den Erziehungsberechtigten besprochen wird. Nur in 10 Prozent der Kitas ist dies regelmäßig der Fall. Mehrere Teilnehmende der Workshops berichteten, dass sie sich überfordert fühlen, wenn sie medienerzieherische Fragen mit Erziehungsberechtigten thematisieren sollten. Aus der Gesamtstichprobe gibt ein Fünftel der Fachpersonen an, eine Weiterbildung oder Tagung zu digitalen Medien besucht zu haben. Von den Personen, die in Kitas arbeiten, die 20 oder mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, haben 37 Prozent eine solche Weiterbildung besucht, von den Mitarbeitenden, die weniger Kinder mit Behinderungen betreuen, sind es 18 %. Fachpersonen, die eine solche Weiterbildung besucht haben, erstellen häufiger mit den Kindern Videos. Von allen in der MEKiSmini-Studie untersuchten Kitas verfügt nur jede zwanzigste über ein medienpädagogisches Konzept. Kitas, die 20 und mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, haben dreimal häufiger ein solches Konzept als Kitas, die weniger Kinder mit Behinderungen betreuen. Fachpersonen aus Kitas mit einem höheren Anteil an Kindern mit Behinderungen schätzen ihre Kenntnisse über die aktuelle digitale Lebenswelt der Kinder schlechter ein als die Fachkräfte aus Kitas mit einem geringeren Anteil an Kindern mit Behinderungen. Zudem sehen sie die fehlende Unterstützung durch die Leitung häufiger als Hindernis für den Einsatz digitaler Medien in der Kita an. Digitale Medien als Mittel zur Förderung und zur Herstellung von Chancengerechtigkeit? Der Aussage, dass die Kita ein mehrheitlich bildschirmfreier Ort sein soll, stimmen über die Gesamtstichprobe hinweg neun von zehn Befragten zu. Die Verantwortung für die Medienerziehung sehen acht von zehn Personen vor allem bei den Erziehungsberechtigten. Gut zwei Drittel finden aber, dass die Mediennutzung mit den Familien thematisiert werden muss. Anteil Behinderung höher als 20 % ** Anteil Behinderung tiefer als 20 % ** Wir thematisieren den Medienumgang der Kinder regelmäßig mit den Erziehungsberechtigten 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % n trifft voll und ganz zu n trifft eher zu n trifft eher nicht zu n trifft gar nicht zu n kann ich nicht beurteilen ** p ≤ 0.01 * p ≤ 0.05 36 41 19 2 2 3 8 14 40 36 Abb. 2: Thematisierung des Medienumgangs der Kinder mit Erziehungsberechtigten nach Anteil Kita-Kinder mit Behinderung (in %), N EINR. = 267 (Steiner et al. 2023, 61) 12 FI 1/ 2024 Corinne Reber Unter dem Fokus „Digitale Medien und Inklusion“ sind die Fragen danach aufschlussreich, ob Bildschirmmedien bei der Förderung von Kindern mit heilpädagogischem Förderbedarf hilfreich sind und ob Kinder aus benachteiligten Familien in Bezug auf Bildschirmmedien speziell gefördert werden sollten. Ein gutes Drittel der Befragten (36 %) sieht im Einsatz von Bildschirmmedien eine Möglichkeit, Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu fördern. Hingegen erachten es nur 17 % der Befragten als wichtig oder eher wichtig, Kinder aus finanziell benachteiligten Familien in der Kita bzgl. Bildschirmmedien speziell zu fördern. Digitale Medien und Inklusion - mehr Chancen für alle? - Diskussion der Ergebnisse der MEKiSmini-Studie Die interferenzstatistische Auswertung der MEKiSmini-Studie zeigt nur wenige Unterschiede, welche sich mit der sozialen Herkunft der betreuten Kinder in Verbindung bringen lassen. Mehr Unterschiede lassen sich zwischen Kitas, die 20 Prozent oder mehr Kinder mit Behinderungen betreuen, und Kitas mit einem kleineren Anteil dieser Kinder erkennen. Bemerkenswert erscheinen zudem die Unterschiede in Bezug auf Haltungen zwischen den beiden Gruppen gegenüber dem Einsatz digitaler Medien. Abb. 3: Haltungen der Fachpersonen hinsichtlich Bildschirmmedien (in %), N FP = 463 - 466 (Steiner et al. 2023, 66) Ich finde es wichtig, dass die Kita ein möglichst bildschirmfreier Ort für Kinder ist. Medienerziehung ist vor allem Aufgabe der Eltern. Die Nutzung von Bildschirmmedien muss von der Kita mit der Familie thematisiert werden. Es ist eine wichtige Aufgabe von Kita-Mitarbeitenden, Kinder so zu begleiten, dass sie einen guten Umgang mit Bildschirmmedien erlernen. Bildschirmmedien können dabei helfen, Kinder mit heilpädagogischem Förderbedarf in der Kita zu fördern. Bildschirmmedien sind ein wertvoller Teil der frühkindlichen Lebenswelt. Es ist eine wichtige Aufgabe von Kitas, finanziell benachteiligte Kinder bezüglich Bildschirmmedien speziell zu fördern. Es ist wichtig, dass wir Bildschirmmedien im Alltag mit den Kindern umfangreich einsetzen. Inwiefern stimmen Sie folgenden Aussagen zu? 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 61 28 6 3 37 44 12 4 4 32 34 21 8 6 21 23 31 23 3 6 31 28 15 20 2 16 42 37 3 4 13 40 38 5 8 43 46 2 n trifft voll und ganz zu n trifft eher zu n trifft eher nicht zu n trifft gar nicht zu n kann ich nicht beurteilen 13 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita Im Folgenden werden die Ergebnisse der Studie entlang von drei Erkenntnissen zu „Digitale Medien und Inklusion“ zusammengefasst und diskutiert. Abschließend wird eine Hypothese formuliert. Das Potenzial eines aktiven und bildungsorientierten Einsatzes digitaler Medien, um in der Kita sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken, wird noch nicht erkannt und entsprechend genutzt. Kinder aus benachteiligten Familien konsumieren mehr Medien (Suter et al. 2023, Bernath et al. 2020), setzen diese aber weniger zur Produktion und Partizipation ein, wodurch ihnen Chancen verwehrt bleiben (Eggert 2020). Gerade Kinder aus diesen Familien sollten in Bildungsinstitutionen an einen aktiven, produktions- und bildungsorientierten Medienumgang herangeführt werden. Solche kompensierenden Aktivitäten zeigen sich in der MEKiSmini-Studie nicht. In Kitas, in welchen Kinder aus eher benachteiligten Familien betreut werden, wird nicht häufiger mit den Kindern fotografiert, nach Informationen gesucht, Videos erstellt, Töne aufgenommen etc. Einzig „Videos schauen“ - eine passive und konsumorientierte Aktivität -, wird in diesen Kitas häufiger mit den Kindern durchgeführt als in Kitas mit Kindern aus gemischten Verhältnissen. Kindern aus Familien mit einem tiefen sozioökonomischen Status steht eine weniger breite Palette an digitalen Medien zur Verfügung (Suter et al. 2023). Ob sich diese Benachteiligung auch in der Kita fortsetzt, kann mit den Ergebnissen der MEKiSmini-Studie nicht beantwortet werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass in mehr als zwei Fünftel der Kitas, die Kinder aus eher benachteiligten Verhältnissen betreuen, die finanziellen Möglichkeiten zum Einsatz digitaler Medien negativ eingeschätzt werden. In Bezug auf die digitale Ausstattung werden in diesen Kitas insbesondere die Möglichkeiten zur Kommunikation mit den Eltern weniger häufig als positiv bewertet. Um bereits in der Kita der Reproduktion von sozialer Ungleichheit im digitalen Raum (Kutscher und Iske 2022) entgegenzuwirken, müssten Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien beim Einsatz digitaler Medien besonders in den Blick genommen werden. Das Bewusstsein für diese Aufgabe scheint noch wenig vorhanden zu sein. In der MEKiSmini-Studie erachten es nur 17 % der befragten Fachpersonen als wichtig, benachteiligte Kinder bzgl. der Nutzung digitaler Medien speziell zu fördern. Nicht beantwortbar ist, ob die Fachpersonen wenig Bewusstsein für die digitale Ungleichheit unter den von ihnen betreuten Kindern haben oder ob sie ihre diesbezüglich potenziell ausgleichende Rolle unterschätzen. Kitas mit einem höheren Anteil an Kindern mit Behinderungen haben mehr digitale Medien und setzen diese öfter ein. Davon können alle betreuten Kinder profitieren. In Kitas, die mehr Kinder mit Behinderungen (≥ 20 %) betreuen, finden sich häufiger digitale Bilderbücher bzw. werden öfter digitale Bilderbücher und Tablets gewünscht, welche in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern eingesetzt werden können. Entsprechend zeigen sich bei dieser Gruppe bei drei Aktivitäten mit Bildschirmmedien Unterschiede zu den restlichen Kitas. So werden ebenfalls häufiger Videos geschaut, aber es wird auch häufiger mit den Geräten gespielt und gelernt. Dies unterstützt die Aussagen der von Reber (2023) interviewten Beraterinnen von Active Communication, welche beobachten, dass der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln bei Kindern mit Behinderungen zu einem allgemein höheren Technikeinsatz in den Kitas führen kann. Von einem vermehrten und vielfältigeren Einsatz von digitalen Medien profitieren alle Kinder. Insbesondere Kinder aus benachteiligten Verhältnissen können so an eine aktive, produktions- und bildungsorientierte Mediennutzung herangeführt werden (Eggert 2020). 14 FI 1/ 2024 Corinne Reber Mitarbeitende in Kitas, die 20 und mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, haben eine offenere Haltung zu digitalen Medien und einen professionelleren Umgang damit als Fachpersonen der übrigen Kitas. Über die ganze Stichprobe der MEKiSmini-Studie hinweg zeigt sich unter den Befragten eine kritische Haltung gegenüber Bildschirmmedien in der Kita. Neun von zehn Personen stimmen der Aussage zu, dass die Kita ein „möglichst bildschirmfreier Ort“ sein sollte. Hier zeigt sich ein Unterschied zu Studien aus Deutschland, die diesbezüglich eine zunehmende Offenheit zeigen (Knauf 2021, Kutscher und Bischof 2020). Offener zeigen sich in der MEKiSmini-Studie die Mitarbeitenden aus Kitas, die 20 und mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen. Sie befürworten deutlich häufiger den umfangreichen Einsatz von Bildschirmmedien in ihrem Arbeitsalltag und sind seltener der Meinung, dass die Kita möglichst bildschirmfrei sein sollte. Es kann die Hypothese aufgestellt werden, dass Kinder mit Behinderungen - aus dem Alltag in der Familie und aus Therapien - vermehrt Bildschirmmedien mit in die Kitas bringen (Najemnik und Zorn 2016) und sich durch den Kontakt mit diesen die Haltungen der Mitarbeitenden verändern, was zu einem vermehrten Einsatz digitaler Geräte (Bosse et al. 2019) im Kitaalltag führt. Kitas, die einen höheren Anteil Kinder mit Behinderungen betreuen, verfügen dreimal häufiger über ein medienpädagogisches Konzept als die anderen Institutionen. Dies lässt auf eine vermehrte Auseinandersetzung mit der Thematik schließen (Schubert et al. 2018, Reber und Luginbühl 2023). Dass Mitarbeitende aus Kitas, die 20 oder mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, ein höheres Bewusstsein für die Bedeutung von digitalen Medien im Vorschulbereich haben, zeigt sich darin, dass sie öfter eine Weiterbildung oder Tagung zu digitalen Medien besucht haben. Auch sprechen sie die Thematik häufiger mit den Erziehungsberechtigten an. Allenfalls trauen sie sich durch die intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik eher zu, medienerzieherische Fragen anzusprechen, als andere Fachpersonen (Koschei et al. 2020). Dass Fachpersonen aus Kitas, die 20 und mehr Prozent Kinder mit Behinderungen betreuen, den Medienumgang der Kinder vermehrt in der Elternarbeit ansprechen, kommt allen Kindern zugute und unterstützt auch die Chancen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Dass Mitarbeitende aus Kitas, die einen höheren Anteil an Kindern mit Behinderungen betreuen, ihre eigenen Kenntnisse über die aktuelle digitale Lebenswelt der Kinder sowie die digitale Ausstattung ihrer Einrichtung schlechter einschätzen und die fehlende Unterstützung der Leitung öfter als Hindernis für den Einsatz digitaler Medien wahrnehmen, kann als Widerspruch zu den anderen Ergebnissen oder aber als Zeichen einer kritischeren und professionelleren Auseinandersetzung mit der Thematik angesehen werden. Die Ergebnisse der MEKiSmini-Studie legen nahe, dass die Inklusion von Kindern mit Behinderungen den pädagogischen Einsatz digitaler Medien fördert, die Entwicklung der Medienkompetenz aller Kinder unterstützt und somit zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen kann. Auf Grundlage der Fachdiskussion und der Resultate der MEKiSmini-Studie kann vermutet werden, dass sich durch die digitalen und elektronischen Hilfsmittel, welche von Kindern mit Behinderungen in die Kitas gebracht werden, die Einstellungen der Mitarbeitenden zu digitalen Medien in der pädagogischen Arbeit verändern. Wodurch diese Thematik mehr in den Blick gerät. So kann Inklusion nicht nur die Bildungschancen der Kinder mit Behinderungen 15 FI 1/ 2024 Inklusion und digitale Chancengerechtigkeit in der Kita unterstützen, sondern auch der Kinder, die aus sozioökonomisch benachteiligten Familien stammen. Gerade diese Kinder sind darauf angewiesen, dass sie in Bildungsinstitutionen an einen sicheren und vielfältigen Medienumgang herangeführt werden. Führt das durch die Inklusion unterstützte Bewusstsein für die Bedeutung der Thematik dazu, dass der Medienumgang vermehrt in Elterngesprächen thematisiert wird, trägt dies zur Schließung der digitalen Kluft (Kutscher und Iske 2022) bei. Gerade bei Eltern aus benachteiligten Familien kann so ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass es sinnvoll ist, den Medienumgang ihrer Kinder aktiv zu begleiten, indem sie Medien gemeinsam mit ihren Kindern nutzen (Bernath et al. 2020), Medienerlebnisse besprechen (Friedrichs-Liesenkötter 2016) und Regeln zum Umgang mit Medien bewusst und transparent aufstellen (Eggert 2020). So können auch diese Eltern zur Medienkompetenz ihrer Kinder beitragen. „Ohne Medienkompetenz kann keine Partizipation an der gesellschaftlichen Kommunikation realisiert werden, weder Mitgestaltung noch Mitreden sind ohne Medienkompetenz möglich“ (Dirks und Linke 2019, 243). Dies gilt für Kinder mit und ohne Behinderungen. Limitationen der Studie und Ausblick Mit der MEKiSmini-Studie liegen erstmals Ergebnisse dazu vor, welche digitalen Medien in Schweizer Kitas vorhanden sind, ob und wie diese in der pädagogischen Arbeit eingesetzt werden und welche Sichtweisen Fachpersonen und Erziehungsberechtigte dazu haben (Steiner et al. 2023). Die erhobenen Daten sind nicht repräsentativ für die Schweizer Kita-Landschaft. Die Ergebnisse sind statistisch belastbar, können jedoch nicht generalisiert werden. Die Erkenntnisse der Studie beleuchten den Stand des pädagogischen Einsatzes digitaler Medien in Schweizer Kitas. Die Studie liefert gewisse wichtige Antworten und wirft mit ihrem explorativen Charakter neue Fragen für eine empirische Bearbeitung der Thematik auf. Sie ist sowohl bezüglich der allgemein großen Vorbehalte wie dem diesbezüglichen Wandel in bestimmten Institutionen sehr erhellend. Die Ergebnisse legen nahe, dass die allgemein noch sehr große Zurückhaltung gegenüber dem frühen pädagogischen Einsatz digitaler Medien auf fehlendes Wissen und unzureichende pädagogische Kompetenzen zurückzuführen sein dürfte. Diesen Mängeln kann grundsätzlich mit Aus- und Weiterbildung sowie mit Coaching begegnet werden. Damit dies erfolgreich möglich wird, müssten jedoch die bestehenden Wissenslücken seitens der Fachpersonen und Teams genauer bekannt sein. Zudem muss noch besser verstanden werden, was deren Offenheit gegenüber dem Einsatz digitaler Medien fördern und ihr Interesse am Thema wecken kann. Corinne Reber BFF Bern Monbijoustr. 21 Postfach CH-3001 Bern E-Mail: corinne.reber@bffbern.ch Anmerkungen 1 „KITAplus ist ein Programm, welches Rahmenbedingungen schafft, damit auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen reguläre Kindertagesstätten besuchen können“ (https: / / www.kindertagesstaette-plus.ch/ de/ ). 2 Die MEKiSmini-Studie ist ein Kooperationsprojekt der Fachhochschule für Soziale Arbeit FHNW, der BFF Kompetenz Bildung Bern und des Marie Meierhofer Institut für das Kind MMI. Sie ist Teil des Kooperationsprojektes MEKiS - Medienkompetenz in der Sozialen Arbeit. Auf www.mekis.ch können die ganze MEKiSmini-Studie sowie andere Materialien gratis bezogen werden. 3 Da in der Schweiz eine vergleichbare Studie für den Vorschulbereich fehlt, wird auf Resultate aus der MIKE-Studie zurückgegriffen. 16 FI 1/ 2024 Corinne Reber Literatur Behr, J. (2019): Ganz alltäglich - Medien gehören auch in die Kita. In: Fleischer, S, Hajok, D. (Hg.): Medienerziehung in der digitalen Welt. 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