mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Forum: "Pferdegestützte Interventionen"
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Meike Riedel
Der Ausgangspunkt zur Erarbeitung eines neuen Modells war die Erkenntnis, dass sich der Bereich des "Therapeutischen Reitens" in den letzten Jahren verändert und erheblich weiterentwickelt hat. Demzufolge wurde eine grundsätzliche Neumodellierung erforderlich.
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mup 4|2011|187-189|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378/ mup2011.art15d | 187 Meike Riedel Forum „Pferdegestützte Interventionen“ Entwicklungsstand, Terminologie und Zuordnungen Der Ausgangspunkt zur Erarbeitung eines neuen Modells war die Erkenntnis, dass sich der Bereich des „Therapeutischen Reitens“ in den letzten Jahren verändert und erheblich weiterentwickelt hat. Demzufolge wurde eine grundsätzliche Neumodellierung erforderlich. Mit dem Begriff „Therapeutisches Reiten“ wurden bisher die Anwendungsbereiche „Hippotherapie“, „Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd“, „Ergotherapeutische Förderung mit dem Pferd“, „Psychotherapeutische Förderung mit dem Pferd“ und „Pferdesport für Menschen mit Behinderungen“ zusammengefasst. Neben diesen fest etablierten Bereichen haben sich in den letzten Jahren neue Anwendungsbereiche mit dem Pferd wie „Logopädische Anwendungsbereiche übergreifende Förderung P F E R D E G E S T Ü T Z T E I N T E R V E N T I O N E N Medizin · Psychologie · Pädagogik · Sportwissenschaft Therapeutische Förderung mit dem Pferd Erwachsenenbildung mit dem Pferd Pferdesport Kernwissenschaften > (© Riedel 2011) Handlungsfelder > n Hippotherapie n Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd n Ergotherapeutische Förderung mit dem Pferd n Logopädische Förderung mit dem Pferd n Psychotherapeutische Förderung mit dem Pferd n Frühförderung n Psychomotorische Förderung · Bewegung n Pferdesport für Menschen mit Behinderungen n Gesundheitssport mit dem Pferd n Schulsport mit dem Pferd n Arbeitspädagogische und arbeitsbegleitende Angebote n Coaching, Personal- und Managertraining Grafik: Pferdegestützte Interventionen (Riedel 2011) 188 | mup 4|2011 Forum: Riedel - „Pferdegestützte Interventionen“ können als übergreifende Förderung in den Anwendungsbereichen der Handlungsfelder „Therapeutische Förderung mit dem Pferd“ und „Pferdesport“ gesehen werden. Die drei Handlungsfelder mit ihren jeweiligen Anwendungsbereichen basieren auf den Erkenntnissen der Kernwissenschaften Medizin, Psychologie, Sportwissenschaft und Pädagogik. Allen dargestellten Anwendungsbereichen ist darüber hinaus gemeinsam, dass es sich um „Pferdegestützte Interventionen“ handelt. Der Terminus „Pferdegestützte Interventionen“ wird somit als zentraler Begriff des vorliegenden Modells im therapeutischen, sportlichen, gesundheitsfördernden und berufsbegleitenden Kontext gewählt. Pferdegestützte Interventionen können daher wie folgt definiert werden: Pferdegestützte Interventionen basieren auf den Kernwissenschaften Medizin, Psychologie, Sportwissenschaft und Pädagogik. Sie beinhalten unterschiedliche Interventionen auf und mit dem Pferd in den Handlungsfeldern „Therapeutische Förderung mit dem Pferd“, „Pferdesport“ und „Erwachsenenbildung mit dem Pferd“, mit dem Ziel der motorischen, sensorischen, kognitiven, sprachlichen, psychischen und sozialen Förderung sowohl in therapeutischen, sportlichen, gesundheitsfördernden und arbeitsbegleitenden Kontexten - immer auf die ganzheitliche Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit ausgerichtet. Fazit Mit der Erarbeitung des Modells „Pferdegestützte Interventionen“ ist ein erster Versuch unternommen worden, sowohl die fest etablierten als auch die in den letzten Jahren neu entstandenen Anwendungsbereiche zu verschiedenen Handlungsfeldern auf der Grundlage der Kernwissenschaften Medizin, Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft zuzuordnen. Auf die Integration der Pferdewissenschaften ist hier bewusst verzichtet worden, da die- Förderung mit dem Pferd“, „Gesundheitssport mit dem Pferd“, „Schulsport mit dem Pferd“, „Arbeitspädagogische und arbeitsbegleitende Angebote“ sowie „Coaching, Personal- und Managertraining“ entwickelt. Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte in diesen Anwendungsbereichen erscheint es sinnvoll, eine inhaltliche Zuordnung zu den Handlungsfeldern „Therapeutische Förderung mit dem Pferd“, „Pferdesport“ und „Erwachsenenbildung mit dem Pferd“ vorzunehmen. Das erste Handlungsfeld „Therapeutische Förderung mit dem Pferd“ ist in erster Linie therapeutisch ausgelegt und beinhaltet die Anwendungsbereiche „Hippotherapie“, „Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd“, „Ergotherapeutische Förderung mit dem Pferd“, „Logopädische Förderung mit dem Pferd“ und „Psychotherapeutische Förderung mit dem Pferd“. Das zweite Handlungsfeld „Pferdesport“ gliedert sich in die drei Anwendungsbereiche „Pferdesport für Menschen mit Behinderungen“, „Gesundheitssport mit dem Pferd“ und „Schulsport mit dem Pferd“, die sich im Gegensatz zu dem ersten Handlungsfeld durch sportliche und gesundheitsfördernde Zielsetzungen charakterisieren lassen. Das dritte Handlungsfeld „Erwachsenenbildung mit dem Pferd“ differenziert in die Anwendungsbereiche „Arbeitspädagogische und arbeitsbegleitende Angebote“ sowie „Coaching, Personal- und Managertraining“. Hier bezieht sich der Schwerpunkt auf berufsbildende Aspekte. Jeder einzelne Anwendungsbereich in den drei Handlungsfeldern besitzt zwar seinen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt, Überschneidungen der jeweiligen Settings sind jedoch möglich. So stellt beispielsweise die „Frühförderung“ eine übergreifende Förderung in den Anwendungsbereichen des Handlungsfelds „Therapeutische Förderung mit dem Pferd“ dar. Auch die „Psychomotorische Förderung“ sowie die „Bewegung“ Forum: Riedel - „Pferdegestützte Interventionen“ mup 4|2011 | 189 Die Autorin Dr. Meike Riedel wiss. Angestellte an der TU Dortmund, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Schriftleitung der „Mensch und Pferd international“ Anschrift: Dr. Meike Riedel · TU Dortmund Institut für Sport und Sportwissenschaft Otto-Hahn-Str. 3 · D-44227 Dortmund meike.riedel@tu-dortmund.de oder mup-schriftleitung@gmx.net ser Wissenschaftsbereich explizit mit weiteren Handlungsfeldern wie z. B. der „Ausbildung von Therapiepferden“ in Verbindung gebracht werden müsste, in dem Modell jedoch eine Konzentration auf die humanorientierten Handlungsfelder erfolgen soll. Möglichkeiten und Grenzen von Outdoor-Trainings • Teamentwicklung durch erlebnisorientierte Lernmethoden Im Band „Outdoor-Training“ kommen mehr als 20 Autorinnen und Autoren zu Wort, die selbst Outdoor- Trainings durchführen. Im ersten Teil werden Zielrichtung, Methoden und Hintergünde der Trainingsform „Outdoor“ untersucht. Stichworte wie Sicherheit und Transfer werden dabei ebenso angesprochen wie Kriterien für die Qualität eines Trainings. Im zweiten Teil des Bandes berichten Praktiker, wie Outdoor-Training in unterschiedlichen Unternehmen umgesetzt werden kann. Der dritte Teil beantwortet Fragen zur Ausbildung der Trainer und stellt wichtige Outdoor-Anbieter vor. a w 2. Aufl. 2004. 321 Seiten. 4 Abb. 5 Tab. (978-3-497-01689-1) kt
