mensch & pferd international
2
1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
41
2011
32
Kostenloser Download: Tabelle 1 - Einschätzbogen zur sprachlich-kommunikativen Kompetenz im Rahmen der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd
41
2011
Christina Frankenhauser
Die Dateien des Einschätzbogens (Tab. 1) stehen hier kostenlos zum Download bereit.
2_003_2011_2_0006
76 | mup 2|2011 Forum: Frankenhauser - Vorstellung eines Einschätzbogens zur sprachlich-kommunikativen Kompetenz Tab. 1: Einschätzbogen zur sprachlich-kommunikativen Kompetenz im Rahmen der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd Name des Kindes: Geburtsdatum: Förderkraft der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd: Wie oft war das Kind schon bei der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd: Kindergarten, Schule, sonstige Einrichtung: Sonstige Therapien (Sprachtherapie, Ergotherapie, Frühförderung etc.): Sonstige Bemerkungen: Sprachlicher Ausdruck Ausdruck an Pferd gerichtet Sprachliches Verständnis Ausdruck an Pferd gerichtet ja nein Ja nein Gurren, glucksen (unbewusst) Kind hält Blickkontakt (zur Mutter / Begleitperson) Lachen, jauchzen Mutter / Begleitperson schafft es, Kind durch Stimme zu beruhigen Gebrauch der Stimme, wenn man mit Kind spielt Reaktion auf Begrüßung des Pädagogen Ausdruck von Freude durch Stimme Kind reagiert auf Laute des Pferdes (Schnauben, Hufe auf Asphalt, Kauen einer Möhre etc.) Schreien Reaktion auf Stimme / Ansprache des Pädagogen Verschiedene stimmhafte Laute Reaktion auf allgemeine Laute (klatschen, lachen etc.) Lallen von Silbenverdopplungen (lala, baba, dada) Kind sucht die Quelle von Geräuschen (dreht den Kopf) Lallmonologe (la, la, lalabadagena) oder Verwendung von sprachähnlichen Lautfolgen Kind „begreift“ über das Anfassen / in-den- Mund-Stecken von neuen Gegenständen Stimmliche Reaktion bei Ansprache Kind lächelt, wenn es angesprochen wird Gebrauch der Stimme, um Aufmerksamkeit zu bekommen Kind lächelt bei Ansprache mit Blickkontakt Benennen von Gegenständen (Ball etc.) Kind beschäftigt sich mit Dingen, die Geräusche machen / hat Interesse an neuen Gegenständen Anstrengung wird stimmlich bemerkbar (stöhnen, „puh“ etc.) Kind dreht den Kopf in Richtung des Pädagogen, wenn dieser Kind anspricht (oder beliebiges Geräusch macht) „Mama“, „Papa“ oder andere mehrsilbige Wörter werden verwendet Kind dreht den Kopf in Richtung des Pädagogen, wenn dieser Kind mit seinem Namen anspricht Nicken als Antwort („Möchtest du schnell reiten? “, „Magst du das Pony? “ etc.) Kind zeigt auf Gegenstände des Begehrens Imitation von Handlungen (Klopfen des Pferdehalses nach Vormachen) Kind reagiert auf eigenen Namen „Winke, winke“ bei Verabschiedung (lautsprachlicher Ausdruck wird durch Gestik erweitert) Kind dreht den Kopf in Richtung eines benannten Gegenstandes Verwenden von Konsonanten (b, d, g, m, n ...) Kind unterbricht eine Tätigkeit bei einem „Nein“ des Pädagogen Forum: Frankenhauser - Vorstellung eines Einschätzbogens zur sprachlich-kommunikativen Kompetenz mup 2|2011 | 77 Sprachlicher Ausdruck Ausdruck an Pferd gerichtet Sprachliches Verständnis Ausdruck an Pferd gerichtet ja nein Ja nein Bei Ansprache folgt eine „plappernde“ Reaktion (Variieren von Lautstärke, Rhythmus, Tonfolge) Intentionen von Seiten des Kindes, um Reaktion beim Pferd hervorzurufen (z. B. Wippen mit dem Oberkörper, damit Pferd losläuft) Imitation von Geräuschen (Schnalzen, Schnauben des Pferdes, „brrrr“ etc.) Richten der Aufmerksamkeit (des Blickes) auf einen dritten Gegenstand oder eine andere Person (z. B.: „Wo ist die Mama? “) Verbale oder nonverbale (zeigen, motorischer Einsatz des Körpers) Aufforderung ans Pferd (Pferd soll schneller werden, in eine bestimmte Richtung laufen etc.) Testen der Selbstwirksamkeit: Was bewirke ich bei dem Anderen mit meinem Verhalten? (z. B. den Ball hinunter werfen und der Pädagoge hebt ihn auf) „mein“ oder „haben“, um etwas zu bekommen Gefühlsäußerungen in Form von Mimik (traurig gucken, schmollen etc.), Gefühle sind auf dem Gesicht erkennbar Wörter in Kindersprache („Wauwau“, „Hotta“ etc.) Einsatz der Mimik, um etwas zu erreichen („süß“ gucken etc.) Benennt Gegenstände mit der Stimme Ausführen von einfachen Aufträgen („Streichel mal das Pferd! “ etc.) Benennt Gegenstände durch Geräusche (Motorgeräusch etc.) Kind hält Pausen ein für eine Reaktion oder eine Antwort des Pädagogen Kind äußert „Nein! “ Körperkontakt zum Pädagogen wird gesucht Imitieren von neuen Wörtern (Mähne, Schweif, Sattel etc.) Nicken / Kopfschütteln Verwenden von und Antworten in Einwortsätzen („Mama, haben! “) „Winke, winke“ Wortschatz umfasst etwa 20-50 Wörter Kind zeigt eigene Körperteile Gebrauch des eigenen Vornamens Kind zeigt Körperteile des Pferdes („Zeig mir mal...! “) Gebrauch von Nomen, Adjektiven und Verben („Tür auf“, „Mama, haben! “) Kind nimmt Geräusche außerhalb der Halle / des Reitplatzes wahr (bellen, wiehern, Krankenwagen etc.) Benennen von Körperteilen beim Pferd Holen von Gegenständen nach Aufforderung (z. B. Hocker zum Aufsteigen etc.) Benennen von eigenen Körperteilen Versteht Fragen („Was macht das Pony, wenn es Hunger hat? “) Gebrauch von Zweiwortsätzen („Mehr reiten...! “) Kind fordert Objektpermanenz (alles muss da hin, wo es hingehört) Verwendung von etwa 50 Wörtern Kind erkennt bekannte Geräusche (Bellen, Handyklingeln etc.) Nutzen von Fragewörtern (wer, was, wann, wo) Kind fordert Rituale (Begrüßungsspiel, Füttern des Ponys am Ende der Stunde etc.) Anwenden der Vergangenheitsform Versteht Sätze mit einfachen Präpositionen („Die Fliege sitzt unter dem Bauch des Ponys! “) Gebrauch von „Ich“ Kind kann Größen unterscheiden (großes Pferd, kleines Pferd, große Möhre, kleine Möhre) Gebrauch von Funktionswörtern (da, mehr, auch) Mehrteilige Aufträge können ausgeführt werden („Dreh dich um und klopf dem Pony auf den Po! “) 78 | mup 2|2011 Forum: Frankenhauser - Vorstellung eines Einschätzbogens zur sprachlich-kommunikativen Kompetenz Sprachlicher Ausdruck Ausdruck an Pferd gerichtet Sprachliches Verständnis Ausdruck an Pferd gerichtet ja nein Ja nein Gebrauch der Mehrzahl („Pferde! “) Kind symbolisiert (beobachtet, imitiert, baut aus, nutzt seine Fantasie) (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe A) Verwendung von etwa 200-500 Wörtern Kind ist sich bewusst über eigene Handlungen Warum-Fragen werden gestellt Verständnis von Gegensätzen ist gegeben (langsam, schnell; heiß, kalt etc.) Erzählen über etwas oder von eigenen Erlebnissen Aufträge werden ausgeführt („Gib mir mal die Möhre! “) Sprachlaute werden deutlicher Kind kann Jungen und Mädchen unterscheiden Kind bildet Nebensätze Kind kann Warum-Fragen verstehen Verwendung von negativen Beschreibungen („Ich kann das nicht! “) Kind kann nach Farben sortieren (z. B. beim Putzzeug ordnen) Beschreiben von Erlebnissen in 4-5 Wortsätzen Kind kann Mehrfachaufträge ausführen / komplexe Aufträge werden verstanden (Pferd läuft über Stange und Kind soll mit geschlossenen Augen merken, wenn Stange erreicht ist und Hand heben) Nutzen von Hilfsverben zur Bildung der Vergangenheit („Ich habe das Pony geputzt! “) Rollenwechsel möglich (führen, führen lassen) (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe B) Verbflexion korrekt (ich reite, wir reiten etc.) Präpositionen werden verstanden (auf, unter, neben etc.) Kind zählt bis 10 („Wir zählen bis 10 und dann traben wir los! “) Perspektive des Anderen wird berücksichtigt (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe C) Kind kann eigene Handlungen beschreiben („Mama, ich bin geritten! “ - „gereitet“ wäre hier auch akzeptiert) Orientierung im Raum ist möglich (weit, nah etc.) (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe D) Nutzen von Personalpronomen Kraftdosierung wird für Kind erkennbar (leichter Druck, fester Druck) Korrekte Verb-Zweitstellung im Hauptsatz Beschaffenheiten können erkannt werden (weiches Fell, harter Knochen, flauschige Decke etc.) Korrekte Verb-Endstellung im Nebensatz Begriffe können anhand von Vorstellung verstanden werden (Entspannung, Spannung etc.) (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe E) Lautersetzungen durch „h“ am Wortanfang kommen nicht mehr vor Kind kann mit Pädagoge gemeinsam die Stunde gestalten (eigene Vorstellungen werden eingebracht und die Vorstellungen des Pädagogen / Pferdes werden berücksichtigt) (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe F) Singen von Liedern und Versen (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe G) Sprechen im Takt des Pferdes möglich (Evozieren / Spielvorschlag - siehe Aufgabe H)
