eJournals mensch & pferd international 6/2

mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden

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Patricia Graf
Die subjektive Erfassung der Interieurmerkmale des Pferdes und die geringe Varianz in diesem Merkmalkomplex des Zuchtziels machen eine züchterische Bearbeitung des Interieurs unmöglich. Deshalb sollte im Rahmen einer Dissertation die Interieurbeurteilung mit Hilfe eines Verhaltenstests objektiviert werden, um die Ergebnisse dann für die Zucht auf das Interieur, aber auch z. B. für die Auswahl von Pferden für spezielle Aufgaben wie die therapiegestützte Intervention zu nutzen. Der hierfür entwickelte Verhaltenstest zeigte eine deutliche Verbesserung in der Bewertung der Interieurmerkmale. Auch die genetischen Zusammenhänge zwischen der Leistung und den im Verhaltenstest erfassten Merkmalen sind positiv zu bewerten. Ebenso konnte eine Erblichkeit der Merkmale festgestellt werden. Da auch die Kosten für eine Novellierung der Interieurbeurteilung mit Hilfe eines Verhaltenstests in einem finanzierbaren Rahmen liegen, kann die Einführung eines Verhaltenstests zur Bewertung von Interieurmerkmalen empfohlen werden.
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Patricia Graf 52 | mup 2|2014|52-61|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378/ mup2014.art08d Schlüsselbegriffe: Temperament, Charakter, Temperamenttest, Interieurbeurteilung, Erblichkeit von Verhalten Die subjektive Erfassung der Interieurmerkmale des Pferdes und die geringe Varianz in diesem Merkmalkomplex des Zuchtziels machen eine züchterische Bearbeitung des Interieurs unmöglich. Deshalb sollte im Rahmen einer Dissertation die Interieurbeurteilung mit Hilfe eines Verhaltenstests objektiviert werden, um die Ergebnisse dann für die Zucht auf das Interieur, aber auch z. B. für die Auswahl von Pferden für spezielle Aufgaben wie die therapiegestützte Intervention zu nutzen. Der hierfür entwickelte Verhaltenstest zeigte eine deutliche Verbesserung in der Bewertung der Interieurmerkmale. Auch die genetischen Zusammenhänge zwischen der Leistung und den im Verhaltenstest erfassten Merkmalen sind positiv zu bewerten. Ebenso konnte eine Erblichkeit der Merkmale festgestellt werden. Da auch die Kosten für eine Novellierung der Interieurbeurteilung mit Hilfe eines Verhaltenstests in einem finanzierbaren Rahmen liegen, kann die Einführung eines Verhaltenstests zur Bewertung von Interieurmerkmalen empfohlen werden. Neues aus der Wissenschaft Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden mup 2|2014 | 53 Dem Verhalten von Tieren wird heutzutage eine immer größere Rolle zugemessen (u. a. Brown u. a. 2009; Hoppe u. a. 2010). Auch bei Pferden wird daran gearbeitet, angeborene Charakter- und Temperamentmerkmale durch eine gezielte Zucht und erworbenes Verhalten durch tiergerechte Haltungs- und Umweltbedingungen positiv zu beeinflussen (Visser u. a. 2001). Als Charakter wird ein Teil der Persönlichkeit bezeichnet, der auf das Temperament aufbaut. Durch den Charakter ist das Individuum in der Lage, Selbstkonzepte, Ziele und Werte zu bestimmen, welche die Fähigkeit beeinflussen, mit sich selbst und seiner sozialen Umwelt zurecht zu kommen, was durch Lernprozesse beeinflusst werden kann (Cloninger u. a. 1993). Goldsmith u. a. (1987) definieren das Temperament als individuellen Unterschied, mit großer Wahrscheinlichkeit grundlegende Emotionen und Erregbarkeiten zu erleben und zu zeigen. Dabei sind Elemente des Temperamentes die Emotionalität, die Aktivität, die Reaktivität, die Intensität und die Soziabilität. Die Gründe für eine intensive Forschung zum Verhalten und zum Interieur, also zu Charakter und Temperament (BMVEL 2003) von Pferden, sind vielfältig. Allen voran beeinflussen das Verhalten und das Interieur die Qualität des Pferdes als Reit- und Freizeitpartner (Visser u. a. 2001). Ausgeglichene und charakterfeste Pferde erleichtern nicht nur das tägliche Handling und das Training mit den Pferden, sie ermöglichen auch den sportlichen Erfolg durch weniger Nervosität und Stress sowie konstantere Leistung und die Freude am Umgang und am Reiten (Graf u. a. 2013a). Gerade auch im Bereich der Pferdegestützten Intervention sind gelassene, ruhige und umgängliche Pferde von höchster Bedeutung. Da Reiter und Pferdebegeisterte heutzutage nicht mehr landwirtschaftlich geprägt sind und deshalb, zumindest am Anfang, keine ausreichende Erfahrung mit Pferden haben, werden Pferde in ihrer Reaktion oft unterschätzt, wodurch viele Unfälle verursacht werden (Tietze 2004). Deshalb ist die Unfallverhütung ein wichtiger Aspekt. Ungefähr ein Viertel aller Unfälle mit Pferden wird durch eine übermäßige, nicht angepasste Schreckreaktion des Pferdes hervorgerufen (Keeling u. a. 1999; Thomas u. a. 2006), wobei vor allem Freizeitreiter und Kinder bei gelassenen, ausgeglichenen und umgänglichen Pferden ein deutlich verringertes Verletzungsrisiko haben (Abu-Zidan / Rao 2003). Weitere wichtige Gründe für die Zucht von ausgeglichenen, gelassenen und umgänglichen Pferden sind die geringeren Ausbildungskosten auf Seiten der Pferde durch effektiveres Training und schnelleres Lernen (Heird u. a. 1986), eine Wertsteigerung des Pferdes um bis zu 5 % (Teegen u. a. 2008; Graf u. a. 2013b), die Steigerung des Tierwohls (Visser u. a. 2001; Graf u. a. 2013b) durch häufigere Weidegänge mit Artgenossen und weniger Stress in Alltagssituationen. Im Rahmenzuchtziel für deutsche Reitpferderassen sind, auch aus den genannten Gründen, ein Die derzeitige Interieurbeurteilung findet auf Hengst- und Stutenleistungsprüfungen statt. Hier werden die Merkmale Charakter, Temperament, Leistungsbereitschaft und Konstitution bewertet (BMVEL, 2003), wobei es keine festgelegten Richtlinien für die Bewertung gibt. Lediglich 5 % der Pferde eines Jahrgangs absolvieren eine solche Stationsprüfung, was bedeutet, dass für 95 % der geborenen Pferde eines Jahrgangs keine Informationen bezüglich des Interieurs vorliegen. Zudem ist die Bewertung der Merkmale des Interieurs durch hohe Mittelwerte in den Noten und geringe Standardabweichungen (z. B. für das Merkmal Charakter: 8,3 ± 0,6 mit einem Minimalnote von 7,9 und einer Maximalnote von 10) gekennzeichnet, was auf das Fehlen objektiver Richtlinien zurückzuführen ist. Auf dieser Basis können keine Zuchtentscheide und damit auch keine Zuchtfortschritte im Merkmal Interieur stattfinden (Górecka-Bruzda u. a. 2011; Pasing u. a. 2011; Pasing / König von Borstel 2012; Graf 2013). Kasten 1: Derzeitige Interieurbeurteilung 54 | mup 2|2014 Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden ausgeglichenes Temperament und ein umgänglicher Charakter bei Pferden gefordert (FN 2008). Um dieser Forderung im Zuchtprogramm gerecht zu werden, ist die Bewertung des Interieurs bei mehrtätigen Leistungsprüfungen eingeführt worden, wobei sich die hier gewonnenen Daten nicht zur züchterischen Bearbeitung des Interieurs eignen (vgl. Kasten 1). Deshalb fragen immer mehr Zuchtverbände, auch auf Wunsch ihrer Mitglieder, nach objektiven, reproduzierbaren, leicht zu realisierenden und kostengünstigen Methoden für die Interieurbeurteilung. Hieraus entwickelte sich die Fragestellung für diese Untersuchung. Fragestellung Durch unzureichende Interieurbeurteilung auf der einen Seite und der immer größer werdenden Nachfrage nach geeigneten Methoden auf der anderen Seite entstand das Ziel, einen Verhaltenstest zu entwickeln, der nicht nur die Forderungen der Zuchtverbände nach objektiven, reproduzierbaren, leicht zu realisierenden und kostengünstigen Methoden für die Interieurbeurteilung erfüllt, sondern der vor allem wichtige Teile des Interieurs möglichst realitätsnah widerspiegelt. Für eine umfassende Bewertung der Problematik der derzeitigen Interieurbeurteilung wurden zuerst die Bedeutung der Interieurmerkmale für Reiter, Züchter und Pferdehalter und deren Akzeptanz für die Einführung eines Verhaltenstests mit Hilfe einer Onlineumfrage abgeklärt. In einem zweiten Schritt wurde dann ein Verhaltenstest entwickelt und in der Praxis an 1028 Pferden erprobt. Um den Verhaltenstest für die Bewertung von Charakter und Temperament großflächig in Deutschland einsetzen zu können, mussten auch die Kosten analysiert und gegen den Nutzen, der durch eine Befragung geklärt wurde, abgewogen werden. In einem letzten Schritt wurden für eine erfolgreiche Implementierung neuer Methoden in Zuchtprogramme genetische Parameter, also die Erblichkeit der erfassten Merkmale und Korrelationen zu Leistungsmerkmalen geschätzt. Nur wenn die Nutzer des Verhaltenstests diesen akzeptieren, wenn er praxistauglich und realitätsnah ist, wenn die Kosten je Pferd den Nutzen nicht übersteigen und wenn die genetischen Parameter eine züchterische Bearbeitung zulassen, ist eine Erfassung des Interieurs auf diese Art erfolgreich und bietet einen zusätzlichen Informationsgewinn, der dann auch auf die Therapiepferde übertragen werden kann. Diese vier hier aufgeführten Untersuchungen werden nun im Einzelnen kurz erläutert. Bedeutung des Interieurs und Akzeptanz eines Verhaltenstests zur Interieurbeurteilung Eine erfolgreiche Einführung von Verhaltenstests zur Interieurbeurteilung, also zur Beurteilung von Charakter und Temperament, hängt in erster Linie von der Akzeptanz der Reiter und Züchter ab. Diese Akzeptanz wiederum ist gekoppelt an das Interesse der Reiter und Züchter, im Merkmal Interieur einen Zuchtfortschritt zu erzielen. Um diesen Sachverhalt zu klären, wurde eine Umfrage mit 1087 Teilnehmern (Turnierreiter: 49,3 %; Freizeitreiter: 37,9 %; Züchter: 37,9 %; Berufsreiter: 8.6 %; Mehrfachnennungen möglich) erstellt, die von Juni 2010 bis Mai 2011 online auf der Homepage der Pferdewissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen verfügbar war. Die Daten wurden mit dem Statistical Analysis System SAS Version 9.2 (SAS Institute Inc. 2009) deskriptiv analysiert. Mit Hilfe eines gemischten Modells konnte der Einfluss von bevorzugter Reitweise, Geschlecht und Alter der Umfrageteilnehmer auf die Umfrageergebnisse bewertet und ausgewertet werden. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass die Interieurmerkmale Charakter und Temperament sowie die Leistungsbereitschaft zu den wichtigsten Merkmalen im Zuchtziel zählen. Bei der Der Verhaltenstest soll objektiv Interieurmerkmale erfassen. Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden mup 2|2014 | 55 Verteilung von 1000 Euro auf die verschiedenen Eigenschaften des Zuchtziels wurde der Merkmalkomplex Charakter und Temperament mit 228,70 € ± 17,60 € gewichtet, während Leistungsmerkmale wie Trab (77,70 € ± 6,90 €) oder Springen (68,00 € ± 12,30 €) deutlich geringer gewichtet wurden. Bei Freizeitreitern war erwartungsgemäß die Gewichtung von Charakter und Temperament noch höher als bei Turnierreitern. Auf die Disziplinen bezogen sind die Interieureigenschaften für Westernreiter und Betreuer von Therapiepferden am wichtigsten. Ähnliche Ergebnisse konnten auch Teegen u. a. (2008), Rumpf (2009) und Gille / Spiller (2010) aufzeigen. Die derzeitige Interieurbeurteilung (vgl. Kasten 1) wird lediglich von 16,9 % der Befragten positiv bewertet. Die anderen Teilnehmer fordern eine Novellierung und schlagen deshalb unter anderem die Evaluierung aller zur Zucht benutzten Tiere (30,1 %), detaillierte Richtlinien (23,2 %), eine Standardisierung und Objektivierung (25,5 %), die Durchführung eines Verhaltenstest während Zuchtveranstaltungen (15,4 %) und eine höhere Gewichtung der Interieurmerkmale im Zuchtwert (10,5 %) vor, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Die Untersuchung konnte also zeigen, dass die Interieurmerkmale für Reiter und Züchter von Bedeutung sind, die Bewertung jedoch objektiver und standardisierter durchgeführt werden muss. Temperamenttest zur Interieurbeurteilung Die Vorgaben an den zu entwickelnden Verhaltenstest waren klar formuliert: einfach in der Durchführung und in der Realisierung, kostengünstig, geringes Verletzungsrisiko für Mensch und Pferd, reproduzierbar und vor allem objektiv. In der Literatur sind bereits mehrere Verhaltenstests für Pferde bekannt, jedoch wurden diese meist nur zu experimentellen Zwecken verwendet (u. a. Wolff u. a. 1997; Visser u. a. 2001; Christensen u. a. 2005; Lansade / Bouissou 2008; König von Borstel u. a. 2012). In der Praxis gibt es zum Einsatz von Temperamenttests nur Erfahrungen aus der Schweiz beim Freiberger Zuchtverband (Burger u. a. 2007). Der hier entwickelte Temperamenttest (vgl. Abb. 1), eine Mischung aus den Verhaltenstests Novel-Object-Test und Stimulus-Reactivity- Test, beinhaltet fünf Stationen, wobei möglichst viele Sinne angesprochen werden sollten. In einem Areal von 20 x 20 m wurden folgende Hindernisse aufgebaut: zwei am Boden liegende blaue Bälle, die das Pferd passieren sollte; ein Ball, der von einer Rampe schräg am Pferd vorbei rollte; eine mit blauem Teppich bespannte Siebdruckplatte, die von den Pferden überquert werden sollte; eine Gasse aus Pylonen und Windschutznetzen und eine blauen Styropor-Stange, an der die Pferde angehalten und gelobt werden sollten. Abb. 1: Skizze des Temperamenttests (Graf 2013) 56 | mup 2|2014 Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden Insgesamt nahmen bei 55 Leistungsprüfungen, Zuchtveranstaltungen und auf Privatbetrieben in ganz Deutschland 1028 Pferde am Temperamenttest teil, wovon die meisten unerfahrene Youngster (0-3 Jahre alt) oder Remonten (4-5 Jahre alt) waren. Insgesamt 49,7 % der Pferde waren Warmblüter, gefolgt von 34,4 % Ponys und 8,5 % Vollblüter. Auch schwere Warmblüter und Kaltblüter (5,9 %) und Rassen wie Quater Horses oder PRE (1,1 %) nahmen teil. Neben Sport- und Zuchtpferden wurden auch Freizeitpferde, Schulpferde und Therapiepferde getestet. Die Pferde wurden dabei von einem unbekannten (n=43) oder bekannten Reiter (n=20) geritten (61,8 %) oder geführt (38,2 %). Für die Erfassung des Verhaltens wurden von einem geschulten Richter Noten für die Aktivität, die Erregung, die Reiterhilfen, das Interesse am Stimulus (Hindernis), die Zeit bis zur Beruhigung und für die Reaktivität auf den Stimulus gegeben Tabelle 1: Überblick über die Verhaltensparameter im Temperamenttest, die vom Richter bzw. vom Fremdreiter bewertet werden, sowie deren Skala, Minimum, Maximum und Optimum-Werte mit knapper Beschreibung Variable Skala Minimum Maximum Optimum Aktivität +5 - -5 -5 Stop +5 Flucht 0 Gelassener Schritt Emotionalität/ Erregung +5 - -5 -5 Völlig gelassen +5 Sehr erregt 1 Ruhig, gelassen Reiterhilfen 0 - 10 0 Keine Hilfe +10 Starke Hilfe 0 Keine Hilfe Interesse am Stimulus +5 - -5 -5 Völliges Desinteresse +5 Sehr starkes Interesse 0 Interesse Zeit bis zur Beruhigung 0 - 10 0 0 Sekunden 10 ≥ 10 Sekunden 0 0 Sekunden Reaktivität 1 - 10 1 Panik 10 Gelassenheit 10 Gelassenheit Reaktivität +5 - -5 -5 Desinteresse, nicht aufgeregt +5 Sehr starkes Interesse und Erregung 0 Gelassen, ruhig, interessiert Variable Skala Minimum Maximum Optimum Emotionalität/ Erregung +5 - -5 -5 Völlig gelassen +5 Sehr erregt 1 Ruhig, gelassen Sicherheitsgefühl 0 - 10 0 Sehr unsicher 10 Sehr sicher 10 Sehr sicher Reiterhilfen 0 - 10 0 Keine Hilfe +10 Starke Hilfe 0 Keine Hilfe Reaktivität 1 - 10 1 Panik 10 Gelassenheit 10 Gelassenheit Erfassung durch Richter Erfassung durch Fremdreiter Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden mup 2|2014 | 57 (vgl. Tabelle 1). Zusätzlich vergaben ausgebildete Fremdreiter (n = 63), die bei den Leistungsprüfungen und auf den Betrieben anwesend waren, Noten (vgl. Tabelle 1). Die einzelnen Merkmale wurden wiederholt und zu verschiedenen Zeitpunkten (vor, am und nach dem Stimulus, beim Betreten des Tests und nach dem Test) bewertet. Aus dem von Richter und Reiter erfassten Verhalten und auf Basis der Bewertung der einzelnen Parameter können dann Rückschlüsse auf das Temperament gezogen werden. Die statistische Analyse wurde ebenfalls mit einem gemischten Modell durchgeführt, wobei das Pferd, der Reiter und die Pferd-Reiter-Interaktion als zufälliger Faktor, die Teststation, die Rasse, das Geschlecht und der Testmodus (geritten / geführt) als fixe Effekte und die Temperatur, das Trainingslevel des Pferdes und das Alter als Kovarianten verwendet wurden. Die Ergebnisse aus dieser sehr umfangreichen Datenerfassung zeigen, dass die Noten der Parameter im vorliegenden Temperamenttest über die gesamte Notenskala verteilt waren. Die Mittelwerte für die Reaktivität an den einzelnen Hindernissen waren deutliche geringer mit höheren Standardabweichungen als die entsprechenden Werte aus der derzeitigen Interieurbeurteilung bei Leistungsprüfungen (vgl. Tabelle 2). Faktoren wie Rasse, Geschlecht und Alter hatten signifikanten Einfluss auf unterschiedliche Parameter des Temperamenttests. Insbesondere verschiedene Ponyrassen erwiesen sich als gelassene und ruhige Testkandidaten in Bezug auf die Reaktivität im Gegensatz zu Warmblütern (Warmblut: 7,6 ± 1,9 vs. Pony: 8,0 ± 0,5, p < 0,0001). Beim Geschlecht waren lediglich Unterschiede zwischen Stuten und Hengsten sowie Wallachen und Hengsten zu erkennen, keine jedoch zwischen Stuten und Wallachen. Dies wird besonders bei der Beruhigung nach dem Stimulus deutlich. Hier brauchen Wallache und Stuten deutlich länger als Hengste (Stuten / Wallache: 1,7 ± 0,7 vs. Hengste: 0,9 ± 0,3; p = 0,0001). Auch beim Alter wurde bestätigt, was man vermuten konnte: Je älter die Tiere waren, desto gelassener waren sie im Durchschnitt (F4,907 = 3,94, p = 0,0035). In den meisten Fällen hatten weder Reiter oder Führperson noch Prüfungsort, Prüfungsart oder Ausbildungsstand einen signifikanten Einfluss. Demnach kann der Test an jedem beliebigen Ort durchgeführt werden, der die Voraussetzungen erfüllt, ohne einen Einfluss auf das Testergebnis zu haben. Zudem kann man aus den Ergebnissen schließen, dass die Implementierung eines standardisierten Temperamenttests in jede Art von Leistungs- und Zuchtprüfung möglich ist. Kosten und Nutzen des Temperamenttests Eine erfolgreiche Einbindung einer objektiven Interieurbeurteilung in Leistungsprüfungen hängt wesentlich von der Akzeptanz der Pferdehalter und Züchter (Hellsten u. a. 2006) und von den zusätzlichen Kosten ab. Mehrkosten werden nur dann akzeptiert, wenn dem Züchter nützliche Gegenleistungen bereitgestellt werden können und die Investitionen letztendlich vom Kunden getragen werden (Thaller / Götz 2005). Aus diesem Grund sollten die Kosten für die Implementierung eines Temperamenttests zur objektiven Interieurbeurteilung in die Leistungsprüfung ermittelt und in einem zweiten Schritt der Mehrwert dieser Implementierung für Pferdekäufer und Züchter abgeschätzt werden. Im ersten Schritt wurden für die Kostenanalyse aus den 55 bundesweiten Testorten 33 repräsentative Testdurchläufe ausgewählt, um zusätzlich folgende Merkmale zu erfassen: ■ Zeitaufwand Richter: Dauer Be- und Entladen, Zeit Auf- und Abbau des Versuchs, Dauer des Versuchs ■ Zeitaufwand Reiter: Dauer je Hindernis und Pferd, Gesamtdauer des Versuchs je Pferd, Wartezeit zwischen den Pferden ■ Reisekosten für Reiter und Richter: Kilometerpauschale von 0,30 € je gefahrenem Kilometer. 58 | mup 2|2014 Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden Die Kosten für die Implementierung eines Temperamenttests in Leistungsprüfungen unter den gegebenen Voraussetzungen belaufen sich auf 17,68 €, wenn die einzelnen Bestandteile der Hindernisse über 1000 Pferde abgeschrieben werden. Diese Kosten können deutlich gesenkt werden, wenn z. B. dieselben Richter, welche die Leistungsmerkmale bewerten, auch die Merkmale des Temperamenttests bewerten und kein zusätzlicher Richter benötigt wird. So könnten die größten Kostenpunkte, die Fahrtkosten (40 % der Gesamtkosten) und die Fahrzeit (31 % der Gesamtkosten), deutlich reduziert werden. Den Kosten steht die Zahlungsbereitschaft für eine verbesserte, da objektivierte Temperamentbeurteilung gegenüber. Diese wurde durch eine erneute, zusätzliche Online-Befragung von 325 Pferdefachleuten ermittelt. Insgesamt 56,7 % der Befragten würden mehr als 11 € / 30 € für eine objektive Interieurbeurteilung bei eintägigen / mehrtägigen Leistungsprüfungen investieren. Die Wertsteigerung eines im Rahmen des Verhaltenstests positiv bewerteten Pferdes um 5 % (von den Teilnehmern der Umfrage durchschnittlich angenommen) würde zusätzlich den Gewinn beim Pferdeverkauf erhöhen. Tabelle 2: Mittelwerte der Noten des Temperamenttests, gegeben vom geschulten Richter und dem Fremdreiter, sowie korrespondierende Noten aus der derzeitigen Interieurbeurteilung bei Warmblütern Stimulus/ Interieurmerkmal Mittelwert ± SD Min Max Liegende Bälle 7.6 ± 1.6 1 10 Rollender Ball 6.9 ± 2.1 1 10 Brücke 6.7 ± 2.2 1 10 Gasse 7.0 ± 2.3 1 10 Stange 7.6 ± 2.1 1 10 Gesamtnote 7.2 ± 1.8 1 10 Liegende Bälle 7.8 ± 1.8 1 10 Rollender Ball 7.1 ± 2.1 1 10 Brücke 6.6 ± 2.1 1 10 Gasse 7.1 ± 2.1 1 10 Gesamtnote 7.1 ± 1.7 1 10 Interieur 8.2 ± 0.5 7 9 Charakter 8.2 ± 0.5 6 9 Temperament 7.9 ± 0.9 5 9 Leistungsbereitschaft 7.7 ± 0.8 5 9 Konstitution 8.1 ± 0.6 6 9 Rittigkeit 7.1 ± 0.9 4 9 Geschulter Richter Fremdreiter Derzeitige Interieurbeurteilung bei Warmblüter Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden mup 2|2014 | 59 Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosten einer objektiven Temperamentbeurteilung durch eine erhöhte Zahlungsbereitschaft der Käufer kompensiert werden können, sodass die Einführung eines Temperamenttests zur objektiven Interieurbeurteilung in Form der vorgestellten Untersuchungen grundsätzlich finanzierbar ist. Züchterische Nutzung Um den züchterischen Nutzen des Temperamenttests abzuschätzen, ist es wichtig, die genetischen Korrelationen und Heritabilitäten (vgl. Kasten 2) für die Verhaltensmerkmale des Temperamenttests zu schätzen. Dafür wurden von den 1028 Pferden, die am Temperamenttest teilgenommen haben, 575 Pferde aufgrund der vorhandenen Pedigree- Informationen berücksichtigt. Für die Schätzung der genetischen Parameter wurden die im Temperamenttest ermittelten Parameter und Daten der Pferde herangezogen und mit dem Programm VCE 6.0 (Groeneveld u. a. 2010) analysiert. Die Erblichkeit für die verschiedenen Parameter ist am niedrigsten beim Interesse am Stimulus (h 2 = 0,07 ± 0,35), was einer Erblichkeit von 7 % entspricht. Die Heritabilitäten für die Erregung, die Reiterhilfen und die Aktivität sind dabei deutlich höher (25 % - 58 %). Die höchste Erblichkeit konnte für die Reaktivität (68 %) und für die Gesamtnote des Fremdreiters (70 %) geschätzt werden. Die genetischen Korrelationen, also die genetischen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Merkmalen, lagen im positiven Bereich. Dies bedeutet, dass durch eine gezielte Zucht auf Merkmale des Verhaltenstests auch Leistungsmerkmale wie der Schritt oder die Rittigkeit positiv beeinflusst werden. Auf Basis dieser Schätzungen ist es also möglich, dass Verhaltens- und Interieurmerkmale mit Hilfe des entwickelten Tests besser in die Zucht implementiert und ein Zuchtfortschritt in diesen Merkmalen erzielt werden können. Dies bedeutet, dass gelassene, ausgeglichene und leistungsbereite Pferde gezüchtet werden können, was nicht nur den Freizeit- und Sportreitern zugute kommt. Besonders Schulbetriebe und Betriebe, die eine Pferdegestützte Intervention anbieten, hätten es leichter, geeignete Pferde zu finden, wenn mehr Züchter auf die Verhaltensmerkmale hin selektieren. Fazit und Perspektiven Die Einführung eines Temperamenttests in Zuchtprogramme und damit einhergehend die verstärkte Zucht auf Verhaltensmerkmale kann aufgrund der hohen Akzeptanz, der einfachen, praxisnahen, objektiven und reproduzierbaren Durchführung, der moderaten Kosten und der genetischen Komponenten empfohlen werden. Ein Temperamenttest kann dabei als nützliches Werkzeug für die Erfassung der Merkmale dienen. Da der Temperamenttest nicht alle Bereiche des Interieurs abdeckt, wäre es durchaus denkbar, weitere Methoden für die Beurteilung von Charakter und Leistungsbereitschaft auszuarbeiten. Hier besteht also noch Raum für weitere Forschungsarbeiten, die zusätzliche Methoden entwickeln und auf die Praxistauglichkeit hin untersuchen müssen. Weitere Möglichkeiten für Die Heritabilität (h 2 ) ist ein Maß für die Erblichkeit von Eigenschaften, also der Erblichkeitsgrad. Für die phänotypische Ausbildung von Merkmalen (sichtbare Merkmale wie das Verhalten oder das Exterieur) spielen sowohl Gene (also die Veranlagung) als auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Die Heritabilität beschreibt dabei, wie hoch der genetische Anteil bei der phänotypischen Ausprägung sein kann. Korrelationen geben Auskunft über das Ausmaß der Beziehung zwischen zwei Merkmalen. Genetische Korrelationen beschreiben, inwieweit zwei Merkmale durch ein Gen oder durch Gene, die auf einem Chromosom gekoppelt sind, zusammen hängen. Kasten 2: Genetische Korrelationen und Heritabilitäten (Lengerken u. a. 2006) 60 | mup 2|2014 Graf - Verhaltenstests für die Interieurbeurteilung von Pferden Forschungsarbeiten liegen in der genauen Begutachtung einzelner Rassen und einzelner Pferdegruppen (Sportpferde, Zuchtpferde, Freizeitpferde, Therapiepferde, Schulpferde etc.), um detaillierte Test- und Analyseverfahren zu entwickeln. Das entwickelte Testverfahren eignet sich auch, um geeignete Pferde für bestimmte Einsatzzwecke zu selektieren. Besonders Schulpferde, Therapiepferde und Freizeitpferde können anhand des Tests auf Temperament und Charakter geprüft werden. Speziell für die Pferdegestützte Intervention wäre ein Ausbau des Verfahrens sinnvoll, denn gerade hier sind ausgeglichene, gelassene und unkomplizierte Pferde gefragt, die dennoch genügend sensibel sind. Denkbar wäre sogar ein spezielles Zuchtprogramm für Pferde, die zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Hier würde das Hauptaugenmerk der Zucht dann auf den Interieurmerkmalen und der Gesundheit und weniger auf den Leistungsmerkmalen liegen. Dafür könnte man Partnerbetriebe gewinnen, die neben der Zucht auch eine artgerechte Aufzucht und eine schonende, zielführende Ausbildung der Pferde gewährleisten. Der nächste Schritt in der Forschung zur Erfassung des Interieurs ist deshalb der Ausbau des Verhaltenstests und die Entwicklung von weiteren Prüfbausteinen speziell für Schul- und Therapiepferde. Die wertvolle und wichtige Arbeit der Pferdegestützten Intervention und die der Schulbetriebe soll damit durch die Auswahl geeigneter Pferde unterstützt werden. Literatur ■ Abu-Zidan, F. M., Rao, S. (2003): Factors affecting the severty of horse-related injuries. Injury - International Journal of Care of the Injured 34, 897-900 ■ BMVEL (Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft) (2003): Leitlinien für die Veranlagungsprüfung von Hengsten der deutschen Reitpferdezuchten ■ Brown, J. A., Dewey, C., Delange, C. F. M., Mandell, I. B., Purslow, P. P., Robinson, J. A., Squires, E. J., Widowski, T. M. (2009): Reliability of temperament tests on finishing pigs in group-housing and comparison to social tests. Appl. Anim. Behav. 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