eJournals mensch & pferd international 8/3

mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens in verschiedenen Haltungssystemen

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Tamara Willig
Artgerechte Haltung ist eine essenzielle Voraussetzung dafür, dass Pferde ihre natürlichen Grundbedürfnisse befriedigen und dadurch Wohlbefinden entwickeln können. Da der Mensch mit der Domestikation des Pferdes die Verantwortung übernommen hat, dessen Wohlbefinden zu ermöglichen, besteht in der heutigen Forschung immer noch die Frage, wie sich Befindlichkeiten bei Pferden überhaupt definieren, messen und interpretieren lassen. Die Beobachtung und korrekte Einordnung des Ausdrucksverhaltens der Pferde ermöglicht eine differenzierte, qualitative Aussage über deren Befindlichkeiten. Ziel dieser Arbeit war es, anhand des Ausdrucksverhaltens zu ermitteln, in welcher Haltungsform die Pferde, im Hinblick auf die Befriedigung ihrer natürlichen Bedürfnisse, das größte Wohlbefinden verspüren. Hierfür wurden über 60 verschiedene Displays erstellt, welche den Gesamtausdruck des Pferdes für eine bestimmte Befindlichkeit definieren. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass die Gruppenhaltung in einem Mehrraum-Außenlaufstall mit Auslauf (Aktiv- und Offenstallhaltung) den natürlichen Grundbedürfnissen der Pferde am besten gerecht wird und dadurch das größte Wohlbefinden ermöglicht.
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102 | mup 3|2016|102-113|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2016.art17d Tamara Willig Schlüsselbegriffe: Pferd, Ausdrucksverhalten, Wohlbefinden bei Pferden, Körpersprache von Pferden, Befindlichkeiten von Pferden, Displays, Artgerechte Haltung Artgerechte Haltung ist eine essenzielle Voraussetzung dafür, dass Pferde ihre natürlichen Grundbedürfnisse befriedigen und dadurch Wohlbefinden entwickeln können. Da der Mensch mit der Domestikation des Pferdes die Verantwortung übernommen hat, dessen Wohlbefinden zu ermöglichen, besteht in der heutigen Forschung immer noch die Frage, wie sich Befindlichkeiten bei Pferden überhaupt definieren, messen und interpretieren lassen. Die Beobachtung und korrekte Einordnung des Ausdrucksverhaltens der Pferde ermöglicht eine differenzierte, qualitative Aussage über deren Befindlichkeiten. Ziel dieser Arbeit war es, anhand des Ausdrucksverhaltens zu ermitteln, in welcher Haltungsform die Pferde, im Hinblick auf die Befriedigung ihrer natürlichen Bedürfnisse, das größte Wohlbefinden verspüren. Hierfür wurden über 60 verschiedene Displays erstellt, welche den Gesamtausdruck des Pferdes für eine bestimmte Befindlichkeit definieren. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass die Gruppenhaltung in einem Mehrraum-Außenlaufstall mit Auslauf (Aktiv- und Offenstallhaltung) den natürlichen Grundbedürfnissen der Pferde am besten gerecht wird und dadurch das größte Wohlbefinden ermöglicht. Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens in verschiedenen Haltungssystemen Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … mup 3|2016 | 103 Mit der Domestikation des Pferdes hat der Mensch die Verantwortung übernommen, dessen Wohlbefinden zu ermöglichen (§ 1 Tierschutzgesetz; Hackbarth / Lückert 2002; Goslar 2011). Dieses wird durch die Haltungsform, in welcher das Pferd untergebracht ist, maßgeblich beeinflusst (Zeitler-Feicht 2008a). Da sich die artspezifischen Verhaltensweisen des Pferdes seit der Domestikation nicht wesentlich verändert haben, besteht Grund zur Annahme, dass die heutigen Grundbedürfnisse des Pferdes immer noch denen ihrer wildlebenden Artgenossen entsprechen. Diese verbrachten ihr Leben in der Gruppe mit über 15 Stunden Bewegung am Tag (Zeitler-Feicht 2008a). Trotz langjähriger Forschungen, welche diese Kriterien für artgerechte Haltung verifizieren (z. B. Zeitler-Feicht 2008a; Heleski u. a. 2002; Rodewald 1989), werden in Deutschland derzeit immer noch knapp die Hälfte aller Pferde in Einzelboxen gehalten („Strukturdatenerfassung pferdehaltender Betriebe in Deutschland“ 2015; Nürtinger Marktstudie 2012). Um zu erforschen, inwieweit diese Abweichungen der heutigen Haltungssysteme von der ursprünglichen Lebensform der Pferde, ihr Wohlbefinden ermöglichen oder beeinträchtigen, wurde in dieser Bachelorthesis das Ausdrucksverhalten der Pferde verwendet. Evolutionsbiologischer Hintergrund der artspezifischen Kommunikation von Pferden Aufgrund ihrer evolutionären Entwicklung zu in Sozialverbänden lebenden Fluchttieren verständigen sich Pferde fast ausschließlich über visuelle Kommunikation (Brandt 2004; Zeitler-Feicht 2008a; Gohl 2013; Binder u. a. 2014). Die olfaktorische Kommunikation ist für die Verständigung der Pferde untereinander ebenfalls von großer Bedeutung, wohingegen die Lautsprache bei Pferden eine eher untergeordnete Rolle spielt, da laute Geräusche womöglich die Aufmerksamkeit von Raubtieren auf sich gezogen hätten (Binder u. a. 2014). Dies ist vermutlich auch der Grund dafür, warum Pferde nahezu keine Schmerzlaute von sich geben (Zeitler-Feicht 2008a; Bohnet 2010). Dennoch empfinden Pferde Schmerzen, ebenso wie eine Vielzahl von anderen negativen und positiven Empfindungen (Zeitler-Feicht 2008a; Sambraus 1997; Alger / Alger 1997 und 1999; Manteuffel / Puppe 1997; Buchenauer 1992; Wiepkema 1992; Tschanz 1997). Sie drücken diese lediglich, anders als wir Menschen, fast ausschließlich visuell, anhand ihrer Körperhaltung, Gestik und Mimik, über das sogenannte Ausdrucksverhalten aus (Zeitler-Feicht 2008a; Bohnet 2007). Daher ist das Ausdrucksvermögen und dessen Wahrnehmung bei Pferden so hoch entwickelt. Pferde nehmen feinste Signale und Spannungsänderungen in der Muskulatur von Artgenossen (Kiley-Worthington 1989), aber auch von Menschen (Lambert 1999; Silliman 1992; Kiley-Worthington 1989) wahr und reagieren entsprechend darauf. Die verschiedenen Variationen von Körperhaltung, Gestik und Mimik geben deshalb einen guten Rückschluss auf die innere Befindlichkeit der Pferde (Bohnet 2007; Zeitler- Feicht 2008a), weshalb das Ausdrucksverhalten ein äußerst effizientes Mittel zur Ermittlung ihres Wohlbefindens darstellt (Sambraus 1994; Zeeb 1995; Zeitler-Feicht 2008a; Caanitz 1996; Bohnet 2007; Kienapfel 2011; Goslar u. a. 2009b). Das Ausdrucksverhalten: Körpersprache, Gestik und Mimik von Pferden Zum Ausdrucksverhalten lassen sich alle Verhaltensweisen zuordnen, die der Kommunikation dienen und bestimmte Befindlichkeiten ausdrücken (Goslar 2009a). Hierbei unterscheidet man zwischen gerichteter und ungerichteter Kommunikation (Bohnet/ Gohl 2006). Die gerichtete Kommunikation besteht aus spezifischen Verhaltensweisen und Signalen, die das Pferd bewusst aussendet, um dem Empfänger eine bestimmte Information zu übermitteln (Zeeb 1970; Bohnet/ Gohl 2006; Bohnet 2010). Die ungerichtete Kommunikation setzt sich aus unspezifischen Verhaltensweisen und Signalen zusammen (Bohnet/ Gohl 104 | mup 3|2016 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … 2006; Bohnet 2010). Sie wird vom Pferd nicht bewusst zur Kommunikation eingesetzt, gibt dem Menschen aber äußerst wichtige Hinweise auf die Befindlichkeit des Pferdes. Beispiele für die ungerichtete Kommunikation ist das „Gegenden-Bauch-Schlagen“ bei Kolik als Geste für akuten Schmerz oder das apathische Verhalten als höchstes Alarmzeichen von Leiden. Um das Ausdrucksverhalten korrekt erfassen und interpretieren zu können und es nicht zu anthropomorph und subjektiv zu beurteilen, ist eine gute Kenntnis des Normalverhaltens der Pferde die Voraussetzung (Bohnet 2007). Außerdem muss das Ausdrucksverhalten stets in seiner Gesamtheit (Körperhaltung, Gestik, Mimik) und im Kontext, in dem es auftritt, betrachtet werden, um mögliche Fehlinterpretationen weitgehend ausschließen zu können (Wille 2011; Bohnet 2007; Zeitler-Feicht 2008a). Die Darstellung des Ausdrucksverhaltens anhand von Displays In dieser Bachelorthesis wurden erstmalig 62 verschiedene Displays erstellt (siehe Tab. 1), um das Ausdrucksverhalten der Pferde bestimmten Befindlichkeiten zuordnen zu können. Ein „Display “ beschreibt den Gesamtausdruck eines Pferdes je nach Kontextbezug für eine bestimmte Befindlichkeit. Der Gesamtausdruck einer Befindlichkeit setzt sich aus der Körperhaltung, der Gestik und der Mimik des Pferdes zusammen (Federsen-Petersen / Ohl 1995). Diese wiederum bestehen aus der Kombination verschiedener Signalelemente von Körper, Hals, Kopf, Beinen und Schweif (Goslar u. a. 2009a; Bohnet 2007) (siehe Abb. 1). Alle Displays können in unterschiedlichen Intensitäten auftreten (Bohnet 2007). Die Mimik des Pferdes (siehe Abb. 2 rote Farbkreise) ergibt sich hauptsächlich aus dem Anspannungsgrad von Wangenmuskulatur, Nüstern, Ober- und Unterlippe sowie dem Öffnungsgrad des Mauls, der Stellung der Maulspalte, der Bewegung der Augen und des Lidschlusses (Bohnet 2007). Maßgeblich am mimischen Ausdruck beteiligt ist die Ohrstellung in Relation zum Kopf sowie die Richtung, in welche die Ohrmuschelöffnung zeigt (Bohnet 2007; Zeitler-Feicht 2008a; Kiley-Worthington 1989). Die Körperhaltung des Pferdes (siehe Abb. 2 schwarze Farbkreise) besteht aus den verschiedenen Positionierungen von Rumpf, Hals, Kopf und Beinen. Hierbei spielt die Stellung von Rumpf, Hals, Kopf und Beinen zueinander, aber auch deren Positionierung in Relation zum Kommunikationspartner eine große Rolle. Der Anspannungsgrad der Körpermuskulatur in den Display Gesamtausdruck des Pferdes Körperhaltung / Gestik / Mimik Kombination verschiedener Signalelemente von Körper, Hals, Kopf, Beinen, Schweif Abb. 1: Darstellung der Begriffserläuterung „Display“ Abb. 2: Topographie der Signalelemente, welche die Körperhaltung (schwarze Farbkreise), die Gestik (gelbe Farbkreise) und die Mimik (rote Farbkreise) bilden, Visualisierung abgewandelt nach Bohnet 2007 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … mup 3|2016 | 105 jeweiligen Körperpartien beeinflusst die Körperhaltung maßgeblich (Bohnet 2011a). Zur Gestik (siehe Abb. 2 gelbe Farbkreise) lassen sich beim Pferd alle Bewegungen einzelner Extremitäten zuordnen, welche im Rahmen des Ausdrucksverhaltens gerichtete oder ungerichtete kommunikative Signale vermitteln. Hierzu zählen Bewegungen des Schweifes, des Halses, des Kopfes, der Vorder- und Hintergliedmaße und des Mauls (beispielsweise beim Fohlenkauen). Literaturrecherche: Displays Die Displays wurden anhand einer ausführlichen Literaturrecherche aus allen zugänglichen, internationalen Forschungsarbeiten zum Thema „Körpersprache des Pferdes“ erstellt. Im Folgenden werden drei der 62 Displays vorgestellt. Display: Übersprungshandlungen Kontext: Übersprungshandlungen sind plötzlich auftretende Verhaltensweisen, welche im jeweiligen Kontext nicht passend erscheinen (Gattermann 2006). Diese Ersatzhandlungen (Neugebauer / Neugebauer 2011) entstehen, wenn eine starke Motivation besteht, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, dieses jedoch aufgrund externer Einflüsse nicht adäquat ausgeführt werden kann. Oder (Enthemmungshypothese) wenn zwei miteinander konkurrierende Verhaltensweisen vorherrschen (Goslar 2011), was die Enthemmung einer dritten, weniger stark aktivierten Verhaltensweise, bewirken kann (Neugebauer / Neugebauer 2011). Übersprungshandlungen sind beobachtbare Anzeichen für fehlendes Wohlbefinden und lassen sich daher dem Konfliktverhalten zuordnen. Als Übersprungshandlungen gelten: ■ Horizontales Kopfschlagen (eigentlicher Kontext: Spielverhalten) (Goslar u. a. 2009a) ■ Körperschütteln (eigentlicher Kontext: Komfortverhalten nach dem Wälzen) (Goslar u. a. 2009a; Goslar 2011) ■ Hastiges Fressen, Leerkauen und Lecken über das Maul (eigentlicher Kontext: Futter- und Wasseraufnahme) (Goslar u. a. 2009a) ■ Gähnen (eigentlicher Kontext: Ruheverhalten) (Goslar u. a. 2009a), Übersprungshandlung, wenn es ohne die entspannte, nach vorne gestreckte Kopfhaltung ausgeführt wird (Zeitler- Feicht 2008a) ■ Vorderbeinscharren (eigentlicher Kontext: Imponieren, Erkundungsverhalten) (Goslar u. a. 2009a) ■ Wälzen, Übersprungshandlung, wenn der Wälzvorgang unvollständig durchgeführt wird, Elemente wie die Bodenerkundung vor dem Ablegen oder das Schütteln nach dem Wälzen werden nicht gezeigt (Goslar 2011) ■ Kurzes Kopf- und Halsabsenken, welches dann in eine andere Haltung übergeht (Goslar 2011) ■ Einen Gegenstand kurz beknabbern, belecken oder hineinbeißen (Zeeb 1959) Display: Frustration Kontext: Frustration liegt vor, wenn das Pferd aufgrund einer nicht tiergerechten Haltung, Fütterung, Nutzung, Behandlung durch den Menschen oder durch Artgenossen (wiederholt) daran gehindert wird, elementare Verhaltensbedürfnisse zu befriedigen (unbefriedigtes Appetenzverhalten) (Neugebauer / Neugebauer 2011). Die Frustrationstoleranz ist bei Pferden, je nach Persönlichkeit und Vorerfahrungen, individuell verschieden (Neugebauer / Neugebauer 2011). Langanhaltende Frustration kann in erlernter Hilflosigkeit, in der Ausübung von reaktiven Verhaltensstörungen und in Apathie enden. Folgende Anzeichen deuten auf Frustration: ■ Spannungsgrad der Körpermuskulatur kann variieren, je länger die Frustration andauert desto angespannter 106 | mup 3|2016 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … Tab. 1: Tabellarische Auflistung aller erstellten Displays und deren Zuordnung zu übergeordneten Verhaltensweisen Übergeordnete Verhaltensweisen Displays Positives Verhalten Entspanntheit „Positive“ Aufmerksamkeit Zufriedenheit Komfortverhalten Mimik beim Putzen Soziale Haut- und Fellpflege Solitäre Haut- und Fellpflege Kopfschütteln Kopfschwingen Schütteln Schweifschlagen Wälzen Spielverhalten Solitärspiele Solitärspiele Sozialspiele Kennzeichen von Sozialspielen Partnersuche und Spielaufforderung bei Sozialspielen Laufspiele Raufspiele Lokomotionsverhalten Lokomotionsverhalten Explorationsverhalten „Neutrale“ Aufmerksamkeit Abstufungen der Aufmerksamkeit Fernorientierung Neugierde, Nahorientierung und Erkundung Flehmen Irritation „Negative“ Aufmerksamkeit „Negative“ Erregung Erschrecken/ Scheuen Habachtstellung Lernverhalten Verarbeiten/ Lernen Sozialverhalten „Kontaktverhalten“ Sozialkontaktaufnahme Kontaktwiehern Folgen Freundschaft Dominanz- und Imponierverhalten Imponieren Dominanz Treiben Deeskalationsverhalten Unterlegenheitshaltung Meiden Lecken und Kauen Fohlenkauen Aggressionsverhalten Defensive Aggression Offensive Aggression Ruheverhalten Dösen Schlummern Tiefschlaf Gähnen Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … mup 3|2016 | 107 ■ Hals- und Kopfstellung kann variieren. ■ Muskulatur über den Augen angespannt, die Augen können verengt sein (Neugebauer / Neugebauer 2011) ■ Wangenmuskulatur angespannt ■ Die gesamte Maulpartie ist angespannt, das Maul sieht von der Seite rundlich aus, die Lippen sind angespannt, kurze, nach unten gezogene Maulspalte (Neugebauer / Neugebauer 2011). ■ Zähneknirschen möglich (Neugebauer / Neugebauer 2011) ■ Ohren angelegt (Neugebauer / Neugebauer 2011; Binder 2014), Ohrmuschelöffnung zeigt nach hinten-unten (Neugebauer / Neugebauer 2011; Zeitler-Feicht 2008a; Waring, 2003) ■ Ein Peitschen des Schweifes als Zeichen von Unmut, Verärgerung und Frustration (Binder 2014; Gohl 2013; Zeitler-Feicht 2008a) mit lateralen oder dorsolateralen Schweifbewegungen (Kienapfel 2011) ■ Nüstern sind hochgezogen: Anheben des oberen Nüsternrandes (Kienapfel 2011), Nüstern elliptisch, längs zusammengezogen (Bohnet 2007), Längsfalten zwischen den Nüstern und seitlich zwischen Nüstern und Oberlippe (Bohnet 2007), nach hinten gezogene Nasenwinkel (Zeitler-Feicht 2008a) ■ Aufstampfen mit den Vorder- oder Hinterbeinen (Kiley-Worthington 1989) ■ Vom Drohverhalten abgeleitete Kopfbewegungen wie Nicken oder Schwingen sind möglich. ■ Übersprungshandlungen, wie beispielsweise das Beißen in die Luft oder in Gegenstände, kann gezeigt werden (Neugebauer / Neugebauer 2011). Display: Zufriedenheit Kontext: Zufriedenheit liegt vor, wenn das Pferd in einer artgerechten Umwelt, artgemäße Verhaltensbedürfnisse selbstbestimmend befriedigen und frei von Leiden Wohlbefinden empfinden kann (Neugebauer / Neugebauer 2011). Zufriedenheit kann sich beispielsweise aus den Displays: „Entspanntheit“, „Positive Aufmerksamkeit“, „Positive Sozialkontaktaufnahme“, „Freundschaft“, „Spielverhalten“, „Komfortverhalten“ und aufgrund der Befriedigung von natürlichen Grundbedürfnissen wie „Fressen“, „Dösen“, „Schlummern“ Übergeordnete Verhaltensweisen Displays Neutralität Neutralität Konfliktverhalten Furcht/ Angst Panik Akute Schmerzen Chronische Schmerzen Übersprungsverhalten Desinteresse Langeweile „Genervt sein“/ „Verärgert sein“ Frustration Apathie Fressverhalten Intention zu Fressen Fressen Ausscheidungs- und Markierungsverhalten Harnen Defäkation Erregungskoten Markierungsverhalten 108 | mup 3|2016 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … und „Tiefschlaf“ entwickeln. Folgende Anzeichen deuten auf Zufriedenheit hin: ■ Körper- und Gesichtsmuskulatur sind entspannt, beziehungsweise können „positiv“ angespannt sein (zum Beispiel bei der Ausübung von Komfortverhalten: Vorgestreckter Hals und nach vorne gespitzte Oberlippe). ■ Ein Bein kann zum Schildern auf die Hufspitze abgesetzt sein. ■ Positive Ohrstellung: Freundliche Ohren müssen aufrecht stehen, aber nicht akkurat nach vorne zeigen (Binder 2014), die Ohrmuskulatur ist nicht übermäßig angespannt. ■ „Freundlicher“ klarer Blick, Umgebung der Augen ist muskulär entspannt. ■ Auch durch die Schweifhaltung drückt ein Pferd Gefühle aus: Ein ruhig getragener, pendelnder Schweif ist ein Ausdruck von Zufriedenheit (Binder 2014). ■ Laute: „zufriedenes, entspanntes“ Schnauben als Zeichen für Wohlbefinden (Binder 2014; Kiley-Worthington 1989; Neugebauer / Neugebauer 2011), „freundlich-erwartungsvolles“ Ruffeln / Brummen (Binder 2014) ■ Das Pferd zeigt sich an seiner Umgebung interessiert und nimmt positiv und gelassen am Umweltgeschehen teil. ■ Das Pferd zeigt kein aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen und ist gegenüber Artgenossen nicht auffällig aggressiv. ■ Das Pferd zeigt keine reaktiven Verhaltensstörungen. Experimenteller Teil der Arbeit: Versuch Forschungsfragen: ■ Inwieweit eignet sich das Ausdrucksverhalten dazu, die Befindlichkeiten von Pferden zu ermitteln? ■ Welche Haltungsform ermöglicht das individuelle Wohlbefinden des Pferdes am besten und ist damit am artgerechtesten? ■ Übt die Haltungsform eines Pferdes einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten des Pferdes gegenüber dem Menschen und gegenüber neuen Objekten aus? Versuchsaufbau Die erstellten Displays wurden im Rahmen eines Versuchs dazu herangezogen, die Befindlichkeiten von insgesamt 19 Pferden in verschiedenen Haltungssystemen zu ermitteln. Für den Versuch wurden die Haltungsformen Einzelboxen-, Paddockboxen-, Offenstall- und Aktivstallhaltung untersucht, da diese den vier gängigsten Haltungssystemen in Deutschland entsprechen („Strukturdatenerfassung pferdehaltender Betriebe in Deutschland“ 2015; Nürtinger Marktstudie 2012). In jeder Haltungsform, außer in der Paddockboxenhaltung, wurden fünf Pferde jeglicher Rassenzugehörigkeit und jeglichen Geschlechts im Alter von ein bis 23 Jahren untersucht, um eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Pferdetypen abzudecken. Alle Pferde hatten von klein auf täglichen Kontakt mit Menschen und werden, dem Alter entsprechend, nach der klassischen Reitlehre geritten beziehungsweise ausgebildet. Der Versuch gliedert sich in drei Kategorien, in welchen die Körperhaltung, die Gestik, die Mimik und damit die Art und die Anzahl der gezeigten Displays erfasst wurden. Versuchskategorie 1: Bei allen Pferden wurden in regelmäßigen Abständen die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik beobachtet, um das alltägliche Allgemeinbefinden der Pferde in den jeweiligen Haltungsformen festzustellen. Versuchskategorie 2: Es wurde getestet, wie die Pferde auf die Annäherung eines unbekannten Menschen reagieren. Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … mup 3|2016 | 109 Versuchskategorie 3: Es wurde getestet, wie die Pferde auf neue Objekte reagieren. Versuchsanalyse Zunächst wurde untersucht, ob sich die Art und die Anzahl der Displays, welche die Pferde in den verschiedenen Haltungssystemen zeigten signifikant unterscheiden. Danach wurde analysiert, inwiefern die Ergebnisse der Versuchskategorien 1, 2 und 3 miteinander korrelieren, um herauszufinden, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Haltungsform des Pferdes und seinem Verhalten gegenüber dem Menschen und gegenüber neuen Objekten gibt. Statistische Analyse Es wurde die Statistiksoftware R (aktuelle Version) und Excel für Datenanalysen und Darstellungen verwendet. Im ersten Schritt wurden die Daten mit einem Shapiro-Wilks-Test auf ihre Verteilung getestet. Da die Mehrzahl der Stichproben nicht normalverteilt war, wurde in der Folge mit non-parametrischen Tests gearbeitet. Es wurden der Kruskall-Wallis-Test für Mittelwertvergleiche und der Spearman-Rang-Korrelationstest verwendet. Das Signifikanzniveau lag bei 0,05. Alle Tests waren zweiseitig. Ergebnisse Aufgrund der Vielzahl an signifikanten Ergebnissen der statistischen Analyse, werden hier nur einige der wichtigsten Ergebnisse vorgestellt. Versuchskategorie 1: Allgemeine Beobachtung von Körperhaltung, Gestik und Mimik Lokomotionsverhalten Die Haltungsformen unterschieden sich deutlich im Hinblick darauf, wie oft die einzelnen Pferde Lokomotionsverhalten zeigten, d. h. wie oft sie sich bewegten (Kruskall-Wallis-Test: n = 19, χ 23 = 9.8559, p = 0.01983). Am meisten Lokomotionsverhalten zeigten die Pferde in der Aktivstallhaltung (Median = 3, min. = 1, max. = 4). Die Pferde Abb. 4: Versuchskategorie 3: Reaktion auf ein neues Objekt, das Pony zeigt das Display: „Nahorientierung und Erkundung“ Abb. 3: Versuchskategorie 2: Reaktion auf den Menschen, das Pferd zeigt das Display „Neugierde, Nahorientierung und Erkundung“ 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Einzelboxenhaltung Paddockboxenhaltung Offenstallhaltung Aktivstallhaltung ≠ Lokomotionsverhalten (Median) Abb. 5: Darstellung des „Lokomotionsverhaltens“ in den verschiedenen Haltungsformen 110 | mup 3|2016 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … in der Einzelboxenhaltung konnten aufgrund ihrer Haltungsform kein Lokomotionsverhalten ausüben (Median = 0, min. = 0, max. = 0) (siehe Abb. 5). Konfliktverhalten In den unterschiedlichen Haltungsformen konnte verschieden oft Konfliktverhalten beobachtet werden (Kruskall-Wallis-Test: n = 19, χ 23 = 11.634, p = 0.008749). Am wenigsten Konfliktverhalten zeigten die Pferde in Offenstallhaltung (Median = 0, min. = 0, max. = 2). Insgesamt zeigten die Pferde in Einzelhaltung (Einzelboxen- und Paddockboxenhaltung) erheblich öfter Konfliktverhalten, als die Pferde in Gruppenhaltung (Offen- und Aktivstallhaltung). Positives Verhalten Je nach Haltungsform zeigten die Pferde unterschiedlich oft positives Verhalten (Kruskall- Wallis-Test: n = 19, χ 23 = 10.207, p = 0.01689). Die Pferde in der Aktivstallhaltung zeigten am meisten positives Verhalten (Median = 2.5, min. = 2, max. = 4). Die Pferde in Einzelboxenhaltung zeigten am wenigsten positives Verhalten (Median = 0, min. = 0, max. = 1). Versuchskategorie 2: Reaktion auf den Menschen In den verschiedenen Haltungsformen zeigten die Pferde unterschiedlich oft eine frustrierte, stark negative Reaktion auf den Menschen, bis hin zu Apathie (Kruskall-Wallis-Test: n = 19, χ 23 = 10.872, p = 0.01244). Die Pferde in Einzelboxenhaltung reagierten am negativsten und frustriertesten auf den Menschen, bis hin zu apathisch (Median = 5, min. = 1, max. = 13) (siehe Abb. 6). Versuchskategorie 3: Reaktion auf neue Objekte Auf die neuen Objekte reagierten die Pferde in den verschiedenen Haltungsformen unterschiedlich oft mit Gelassenheit (Kruskall- Wallis-Test: n = 19, χ 23 = 8.8865, p = 0.03084). Die Pferde in Offenstallhaltung reagierten am gelassensten auf die neuen Objekte (Median = 13, min. = 6, max. = 15) (siehe Abb. 7). Zusammenhänge zwischen den einzelnen Versuchskategorien Generell zeigten die Pferde, welche aufgrund ihrer Haltungsform vermehrt Lokomotionsverhalten ausüben konnten, auch mehr positives Verhalten (Spearman-Rang- Korrelationstest: n = 19, r s = 0.503, p = 0.013), weniger Konfliktverhalten, eine geringer frustrierte, negative und apathische Reaktion auf den Menschen (Spearman-Rang-Korrelationstest: n =19, r s = -0.762, p = 0.0001) und ein stärkeres Interesse, sowie eine größere Erkundungsfreude an neuen Objekten (Spearman-Rang-Korrelationstest: n = 19, r s = 0.523, p = 0.0258) (siehe Abb. 8). Wenn die Pferde aufgrund ihrer Haltungsform dazu in der Lage waren, vermehrt positives Verhalten zu zeigen, reagierten sie auf den Menschen auch weniger negativ, weniger frustriert und weniger apathisch (Spearman-Rang- Korrelationstest: n = 19, r s = -0.543, p = 0.017) und auf neue Objekte mit vermehrter Gelassenheit (Spearman-Rang-Korrelationstest: n = 19, r s = 0.537, p = 0.021) (siehe Abb. 9). Des Weiteren reagierten die Pferde, welche aufgrund ihrer Haltungsform vermehrt Konflikt- 6 5 4 3 2 1 0 Einzelboxenhaltung Paddockboxenhaltung Offenstallhaltung Aktivstallhaltung ≠ Frustrierte, stark negative Reaktion auf den Menschen, bis hin zu Apathie (Median) Abb. 6: Darstellung der „frustrierten, stark negativen bis hin zu apathischen Reaktion“ auf den Menschen in den verschiedenen Haltungsformen Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … mup 3|2016 | 111 verhalten zeigten, auch öfter stark negativ, frustriert und apathisch auf den Menschen (Spearman-Rang-Korrelationstest: n = 19, r s = 0.843, p = 1.328e -05 ) und mit weniger Gelassenheit auf neue Objekte (Spearman-Rang-Korrelationstest: n = 19, r s = 0.501, p = 0.034). Insgesamt zeigten die Pferde, welche aufgrund ihrer Haltungsform auf den Menschen verstärkt negativ, frustriert und apathisch reagierten, auch hinsichtlich neuer Objekte weniger Gelassenheit (Spearman-Rang-Korrelationstest: n = 19, r s = -0.533, p = 0.022). Schlussfolgerung Jedes Pferd besitzt ein bestimmtes Repertoire an Verhaltensstrategien, um unterschiedliche Umweltanforderungen bewältigen zu können. Die Bewältigungsfähigkeit von problematischen Umweltsituationen, wie zum Beispiel einer nicht artgerechten und damit inadäquaten Haltungsform oder Art und Weise das Pferd zu reiten, ist individuell verschieden. Wird die Anpassungsfähigkeit eines Pferdes überschritten, weil ein Problem wiederholt oder langfristig nicht lösbar ist, kann dies zu Verhaltensstörungen, Problemverhalten und im schlimmsten Falle zu Apathie führen (Zeitler-Feicht 2008a; Bohnet 2012). Um einer möglichen Überforderung des Pferdes durch seine Umwelt (Haltung, Nutzung, Umgang, Fütterung, Pflege) vorzubeugen, ist es deshalb für jeden, der sich mit Pferden beschäftigt, essenziell, seine Wahrnehmung für die Befindlichkeit des Pferdes zu sensibilisieren. Die Beobachtung des Ausdrucksverhaltens ist hierbei ein unverzichtbares Mittel, welches sich seit Jahrzehnten Fachleute in der täglichen Arbeit mit Pferden zu Nutze machen. Aufgrund der Vielzahl an wissenschaftlicher Literatur und der Aussagekräftigkeit der Ergebnisse der statistischen Analyse dieser Bachelorthesis, konnte erstmalig gezeigt werden, dass das Ausdrucksverhalten auch als alleinige Methode zur Ermittlung der Befindlichkeiten von Pferden gut geeignet ist. Hinsichtlich des Wohlbefindens in den verschiedenen Haltungssystemen lässt sich die Abb. 7: Ein Ergebnis des Kruskall-Wallis-Tests: „Gelassenheit auf neue Objekte“ in den verschiedenen Haltungsformen, Boxplot- Diagramm, Legende: Untere Antenne = Minimum, Unterer Anteil des Rechtecks = Unteres Quartil, dick gedruckte Linie im Rechteck = Median, Oberer Anteil des Rechtecks = Oberes Quartil, Obere Antenne = Maximum Abb. 8: Ein Ergebnis der Korrelationsanalyse: Darstellung des signifikanten Zusammenhangs zwischen „Lokomotionsverhalten“ (Versuchskategorie 1) und der „stark negativen, bis hin zu apathischen Reaktion auf den Menschen“ (Versuchskategorie 2), Legende: Raute = Pferd, Ziffern = Anzahl des gezeigten Verhaltens, Gerade = Je mehr sich die Pferde bewegen konnten, also Lokomotionsverhalten zeigten, desto weniger negativ reagierten sie auf den Menschen; Pferde, welche die gleiche Anzahl an Verhalten zeigten, wurden als eine Raute dargestellt - Abbildung 8: - - - Abbildung 9: 15 10 5 0 Reaktion auf neue Objekte: Gelassenheit Offenstallhaltung Aktivstallhaltung Einzelboxenhaltung Paddockboxenhaltung 112 | mup 3|2016 Willig - Das Ausdrucksverhalten von Pferden zur Ermittlung ihres Wohlbefindens … klare Aussage treffen, dass die Gruppenhaltung den natürlichen Bedürfnissen der Pferde am meisten entspricht. Aufgrund ihrer Konzeption ermöglichen sowohl die Offenstallals auch die Aktivstallhaltung das größte Wohlbefinden der Pferde. Voraussetzungen hierfür sind jedoch ein gutes Stallmanagement und die artgerechte Aufzucht der Pferde, sodass diese überhaupt arttypische Grundbedürfnisse entwickeln können. Die weitere Erfassung des Ausdrucksverhaltens der Pferde, um ihre Befindlichkeiten in verschiedenen Situationen messbar machen zu können, sollte in zukünftigen Forschungsarbeiten sowie in der Praxis stärker in den Fokus gestellt werden. Literatur ■ Adams, I., Arnold, A.-L., Bünten, P., Ziegler, S., Winter, D. (2012): 1. Nürtinger Marktstudie Pferd & Reiter Deutschland. Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geißlingen ■ Alger, J. M., Alger, S. F. (1999): Cat culture, human culture: An ethnographic study of a cat shelter. Society & Animals 7, 199-218, http: / / dx. doi.org/ 10.1163/ 156853099X00086 ■ Alger, J. M., Alger, S. F. 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