mensch & pferd international
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mup2016.art23d
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Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd
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Christina Baro
Gregor Renner
Mone Welsche
Die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung zum Einsatz und Bedarf an Unterstützter Kommunikation (UK) in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (HFP) in Baden-Württemberg werden vorgestellt. Aus der Befragung von n=23 HFP-Fachkräften geht hervor, dass 65 % (15) auch Menschen mit schweren Kommunikationseinschränkungen und Bedarf an Unterstützter Kommunikation betreuen. Von diesen 15 Befragten, die UK-Klientel haben, setzen 53 % (acht) auch Methoden und Techniken der UK in der HFP ein. Allerdings bildete sich ein überraschend großer Anteil von 12 % der Fachkräfte (5 von 15) ab, welche Klienten mit Kommunikationsunterstützungsbedarf betreuen, aber keine Methoden oder Techniken der UK einsetzen. Als häufigster Grund wurde fehlendes Fachwissen angegeben. Nach einer detaillierten Darstellung und Diskussion der Ergebnisse werden mögliche Implikationen für Praxis und Ausbildung im Kontext der HFP formuliert.
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140 | mup 4|2016|140-149|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2016.art23d Christina Baro, Gregor Renner, Mone Welsche Schlüsselbegriffe: Unterstützte Kommunikation, Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd, Tiergestützte Therapie Die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung zum Einsatz und Bedarf an Unterstützter Kommunikation (UK) in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (HFP) in Baden-Württemberg werden vorgestellt. Aus der Befragung von n=23 HFP-Fachkräften geht hervor, dass 65 % (15) auch Menschen mit schweren Kommunikationseinschränkungen und Bedarf an Unterstützter Kommunikation betreuen. Von diesen 15 Befragten, die UK-Klientel haben, setzen 53 % (acht) auch Methoden und Techniken der UK in der HFP ein. Allerdings bildete sich ein überraschend großer Anteil von 12 % der Fachkräfte (5 von 15) ab, welche Klienten mit Kommunikationsunterstützungsbedarf betreuen, aber keine Methoden oder Techniken der UK einsetzen. Als häufigster Grund wurde fehlendes Fachwissen angegeben. Nach einer detaillierten Darstellung und Diskussion der Ergebnisse werden mögliche Implikationen für Praxis und Ausbildung im Kontext der HFP formuliert. Ergebnisse einer Fragebogenerhebung zum Kommunikationsmitteleinsatz im Heilpädagogischen Reiten in Baden-Württemberg Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd mup 4|2016 | 141 HFP beinhaltet nach Schulz (2014, 9) „pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Angebote mit Hilfe des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungen oder Störungen“. Neben Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Erkrankungen und Sinnesbeeinträchtigungen stellen Menschen mit geistiger Behinderung, Lernbeeinträchtigung oder Mehrfachbehinderungen einen großen Teil der Zielgruppe dar (u. a. Ihm 2010, 39; Kröger 2010, 100). Zum breiten Spektrum möglicher Zielsetzungen für die HFP (Tab. 1) gehört auch die Verbesserung der Kommunikations- und Dialogfähigkeit (u. a. DKThR - Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. 2015; Kröger 2005, 306 f). Diese Zielsetzung beschreibt eher eine allgemeine Förderung von Interaktion, Kommunikation und Beziehungsverhalten, die durch die Triade aus Klient, Pferd und Pädagogin in besonderer Weise erreicht werden kann. Die Förderung der Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit, wie sie durch den Einsatz von Methoden und Techniken der UK ermöglicht wird, ist in der Zielformulierung der HFP nicht enthalten. Die unterschiedlichen Zugänge lassen sich differenzieren in a) eine Förderung emotional-sozialer Kompetenzen und b) eine Förderung kompensatorisch-sprachlicher kommunikativer Kompetenzen. Bei HFP-Klienten mit eingeschränkter Lautsprache ist die Förderung kompensatorisch-sprachlicher Kompetenzen hilfreich, wenn eine emotional-soziale Förderung der Interaktionsfähigkeit eine Zielsetzung der HFP darstellt. Zur Klientel der HFP gehört auch der Personenkreis von Menschen, deren lautsprachliche Kommunikation so eingeschränkt ist, dass eine funktionale Kommunikation darüber nicht möglich ist. Mit dieser Personengruppe beschäftigt sich die UK (Arnusch / Pivit 1996; Braun 1994; Kristen 2002; Nonn 2011; von Tetzchner / Martinsen 2000). Die Gruppe der Personen mit Bedarf an UK umfasst insbesondere Menschen mit motorischen Störungen (wie Zerebralparesen), entwicklungsbedingten Sprach- und Sprechstörungen (wie Angelman-Syndrom), geistiger Behinderung (wie Trisomie 21) und Menschen im Autismus-Spektrum (von Tetzchner / Martinsen 2000, 84 f). Abhängig von der Art der kommunikativen Einschränkungen werden ergänzend zur Lautsprache oder auch ersetzend alternative Kommunikationsmittel wie Bildzeichen auf Kommunikationstafeln, Gebärden- oder Sprachausgabegeräte sowohl als Verstehenshilfen als auch als Ausdrucksmittel eingesetzt. UK wird dabei häufig definiert „als Oberbegriff für alle pädagogischen bzw. therapeutischen Maßnah- Tabelle 1: Zielsetzungen der HFP (Kröger 2005, 307) Zielsetzungen im individuellen Bereich Zielsetzungen im sozialen Bereich Hilfen beim Vertrauensaufbau, Erleben und Differenzieren von Gefühlen, Harmonisierung der Motorik über sensomotorisches Training, Schärfen der Wahrnehmungssensibilität durch Aktivieren der sensorischen Integration, Anheben der allgemeinen Motivationslage durch Finden/ Festigen des Selbstwertgefühls, Erlernen einer realbezogenen Selbsteinschätzung, Erhöhen der Konzentrationsintensität und -dauer Einbeziehen eines Anderen in die eigenen Aktivitäten, Wecken und Fördern der Kooperationsbereitschaft, Umgang mit Aggressionen, Anheben der Toleranzschwelle bezüglich eigener Leistungsschwächen bzw. Schwächen des gesamten Gruppengeschehens Zielsetzungen der HFP: Verbesserung der Kommunikations- und Dialogfähigkeit 142 | mup 4|2016 Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd men, die eine Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne Lautsprache bezwecken“ (Kristen 2002, 15). Dabei sollen ausgehend von den individuellen Fähigkeiten eines Menschen, dessen Möglichkeiten der Verständigung verbessert und ihm somit mehr Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden (Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation, 2016). Die UK setzt nach Kristen (2002, 21) an drei Elementen an: am Kommunikationsverhalten der sprechenden Partner (z. B. durch Strategien wie die Ja-Nein-Kommunikation), am Kommunikationsverhalten der Person mit Behinderung und am Einsatz von Kommunikationsmitteln. Zu diesen Kommunikationsmitteln gehören sowohl körpereigene Kommunikationsformen als auch externe Kommunikationshilfen (von Tetzchner/ Martinsen 2000, 18). Körpereigene Kommunikationsformen können laut Braun (1994, 4) höchst spezifisch und auf die jeweilige nichtsprechende Person angepasst sein. Zu diesen Kommunikationsmöglichkeiten gehören Gestik und Mimik, Blickbewegungen, die Gebärdensprache und Ja-/ Nein-Signale (Braun 1994, 4f; Arnusch / Pivit 1996, 18f). Im Bereich der externen Kommunikationshilfen kann weiter zwischen nicht elektronischen und elektronischen Kommunikationshilfsmitteln unterschieden werden (Braun 1994, 6; Arnusch / Pivit 1996, 21). Als nicht elektronische Kommunikationshilfsmittel nennt Braun (1994, 6) Kommunikationskästen, -tafeln, -rollen, -bücher, -schürzen, Symbol- oder Bildposter an Wänden und einzelne Bild-, Wort- oder Symbolkarten. Arnusch und Pivit (1996, 21f) ergänzen Fotos, reale Objekte, Miniaturen und Schriftsprache. Zu den elektronischen Kommunikationshilfsmitteln zählt Braun (1994, 7) Geräte mit Schriftausgabe, Geräte mit digitaler Sprachausgabe und begrenzter Speicherkapazität und Geräte mit synthetischer Sprachausgabe und hoher Speicherkapazität. Des Weiteren unterscheidet sie stationäre von tragbaren Geräten. Eine andere Unterteilung der elektronischen Kommunikationshilfsmittel findet sich bei Bünk, Sesterhenn und Liesen (2003, 250). Sie unterscheiden zwischen einfachen Hilfen, komplexen Sprachausgabegeräten mit statischem Display, komplexen Sprachausgabegeräten mit dynamischem Display und schriftbasierten Sprachausgabegeräten. Zum Einsatz von UK in der HFP gibt es in der Fachliteratur einen Fachartikel von Schäffer und Struck (2013), in dem sie ihre Erfahrungen schildern. Sie sehen besonders im Bewegungsdialog mit dem Pferd Fördermöglichkeiten der Kommunikationserweiterung und -anbahnung und damit Einsatzgebiete der UK. In ihrer Arbeit setzen sie körpereigene, nicht elektronische und einfache elektronische Kommunikationshilfsmittel ein (Schäffer/ Struck 2013, 116 f). Die besten Einsatzmöglichkeiten in der HFP bieten ihrer Mei- Körpereigene Kommunikationsformen, dazu gehören u. a. Gebärden. Neben alltäglichen Gesten wurden Gebärdensammlungen zur Kommunikation mit nicht lautsprachlichen Menschen entwickelt. Eines davon ist das System „Schau doch meine Hände an? “ (Bundesverband evangelische Behindertenhilfe) Nicht elektronische Hilfsmittel, dazu gehören u. a. laminierte Kommunikationstafeln oder -bücher. Hier werden relevante Begriffe in Bildern oder Fotos dargestellt, die Klienten bei sich haben und zur Kommunikation nutzen. Elektronische Hilfsmittel, hierzu gehören elektronische Geräte, welche Eingaben in Sprache umwandeln. Unterschieden wird in einfache Geräte wie sprechende Tafeln und komplexere Geräte mit Touchscreen oder Augensteuerung. Die einfachen Geräte sind z. T. nur handgroß, sehr leicht und verfügen über vier bis 32 Symbolfelder, die durch Drücken der Tasten Sprachnachrichten abspielen. Auch die komplexen Geräte sind teilweise handlich (Smartphone- oder Tablet-Gräte) und können über Fingerführung oder Augensteuerung mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten eingesetzt werden. Beispiele für Unterstützte Kommunikation Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd mup 4|2016 | 143 nung nach die nicht elektronischen Hilfsmittel: „Sie sind preiswert, robust und fast überall verwendbar.“ (Schäffer/ Struck 2013, 119). Zur Anwendung kommen bei ihnen vor allem Symbolkarten, Fotos, Buchstaben- oder Thementafeln und Ablaufpläne. Nach Meinung der Autorinnen bieten Kommunikationshilfsmittel nach individueller Anpassung auf die Person und Situation die Chance einer gezielten Kommunikation, wodurch Eigenaktivität und Einflussnahme auf Interaktionen gefördert werden (Schäffer/ Struck 2013, 123). Über diesen Beitrag hinausgehende Publikationen wurden nicht gefunden. Auch ein erweiterter Blick auf das Feld der Tiergestützten Pädagogik in Deutschland ergab nur ein Themenheft, das die Fachzeitschrift Unterstützte Kommunikation 2013 zur tiergestützten UK veröffentlichte. In einem Artikel beschrieb Kuntz (2013) ihre Arbeit mit dem Pferd in Verbindung mit Unterstützter Kommunikation. Angewendet wurden hier Gebärden, Piktogramme und einfache elektronische Kommunikationshilfen. Der Vorteil der tiergestützten Arbeit für die UK liegt nach Aussage der Autorin darin, dass natürliche Kommunikationssituationen und Sprachanlässe geschaffen werden. Zusätzlich motiviert die Arbeit mit den Tieren die Kinder zu konzentrierterem Arbeiten und besserem Durchhaltevermögen (Kuntz 2013, 19) und in der Interaktion mit dem Tier wird die Kraft der Sprache, oder der Gebärden, sofort durch die Reaktion des Tieres erlebbar gemacht. Nach Kuntz (2013, 24) können die Kinder so ihre Selbstwirksamkeit erfahren. Fragestellung Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, inwieweit Methoden der Unterstützten Kommunikation in der HFP eingesetzt werden und inwieweit ein Bedarf an Unterstützter Kommunikation aus Sicht von HFP-Fachkräften besteht. Das Ziel der Erhebung bestand darin, einen Überblick zur Verbreitung von Unterstützter Kommunikation in der HFP zu bekommen, die Notwendigkeit von Unterstützter Kommunikation in der HFP zu ermitteln und mögliche Fortbildungsbedarfe zu erheben. Methode Es wurde eine Querschnittsstudie in Form einer schriftlichen Befragung mit explorativem Charakter durchgeführt (Kromrey 2009, 65). Der Fragebogen bestand aus 19 Fragen in folgenden vier Kategorien: 1. demographische Daten, 2. Zielgruppe der HFP, 3. UK (Bekanntheit von Hilfsmitteln, Ort des Kompetenzerwerbs etc.) und 4. der Einsatz von UK in der HFP. Verwendete Fragetypen waren geschlossene, offene und halboffene Fragen, die sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte erfragten, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erlangen. Beschränkt auf das Land Baden-Württemberg wurde zu allen Fachkräften der HFP auf der aktuellen Liste (07 / 15) des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten e. V. (DKThR) Tabelle 2: Überblick Kommunikationshilfsmittel körpereigene Kommunikationsformen nicht elektronische Kommunikationsmittel einfache elektronische Kommunikationsmittel komplexe elektronische Kommunikationsmittel Gestik, Mimik, Blickbewegungen, Gebärdensprache Ja-/ Nein-Signale Kommunikationskästen, -tafeln, -rollen, -bücher, -schürzen, Symbol- / Bildposter an Wänden, einzelne Bild-, Wort- Symbolkarten, Fotos, reale Objekte, Miniaturen Schriftsprache Geräte mit digitaler Sprachausgabe und begrenzter Speicherkapazität komplexe Sprachausgabegeräte mit statischem oder dynamischem Display, schriftbasierte Sprachausgabegeräte, Geräte mit synthetischer Sprachausgabe und hoher Speicherkapazität 144 | mup 4|2016 Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd der Reitpädagoginnen und Einrichtungen für HFP in Baden-Württemberg Kontakt aufgenommen. Von 44 Reitpädagoginnen und Einrichtungen wurden zwei wegen ungültiger Telefonnummer und fehlender E-Mail-Adresse nicht erreicht. Sechs Fachkräfte konnten weder per Telefon, noch per Mail erreicht werden, weitere sieben Fachkräfte lehnten das Ausfüllen des Fragebogens wegen Zeitmangels, fehlender praktischer Arbeit oder aus Datenschutzgründen ab. Somit wurden an 30 Reitpädagoginnen und Einrichtungen insgesamt 32 Fragebögen (an zwei Einrichtungen / Therapeutinnen zwei Bögen) versandt. Die Antworten auf die quantitativen Fragen wurden mittels deskriptiver Statistik ausgewertet, die Antworten auf die qualitativen Fragen wurden in Kategorien geclustert und dargestellt. Ergebnisse Der Rücklauf betrug 23 Fragebögen (72 %) von Fachkräften in der HFP (22 Frauen, ein Mann). Die Angaben des Geburtsjahrs bewegten sich im Zeitraum von 1951 bis 1984. Der errechnete Mittelwert des Alters aller Befragten beträgt circa 51 Jahre. Die meisten der befragten Fachkräfte haben die Weiterbildung zur Reit- und / oder Voltigierpädagogin absolviert. Alternativ gibt es die Zusatzausbildung zur staatlich geprüften Fachkraft in der HFP, welche drei Befragte durchlaufen haben. Die Grundberufe der befragten Fachkräfte umfassen ein breites Spektrum. Berufsbezeichnungen wie Fachlehrerin, Erzieherin und Pferdewirtin sowie Sozialpädagogin, Sonderpädagogin und Physiotherapeutin wurden genannt. Im Durchschnitt beträgt die Zeit der Tätigkeit im Heilpädagogischen Reiten aller Befragten 18 Jahre. Dabei war der kleinste angegebene Wert vier Jahre, der größte 34 Jahre. 20 von 23 Befragten arbeiten über zehn Jahre im Heilpädagogischen Reiten. Bei elf Fachkräften ist das Angebot der HFP an eine Einrichtung angegliedert, bei zwölf ist dies nicht der Fall und bei einer Reitpädagogin trifft beides zu. Angegeben wurden als Einrichtungen Kindergarten / Kindertagesstätte (1x), Schule (8x), Wohneinrichtung (2x). Unter der Kategorie Sonstige wurden folgende Angaben gemacht: Eigener gemeinnütziger Verein, selbständiger Betrieb mit zwölf Pferden, Reitverein, freiberuflich, ambulant, Reithof. Von den 23 befragten Fachkräften gaben 15 an, dass Menschen ohne, mit eingeschränkter oder schwer verständlicher Lautsprache an ihrem Angebot der HFP teilnehmen. Bei acht befragten Fachkräften ist dies nicht der Fall (Abb. 1). Abbildung 2 bezieht sich auf die Antworten der 15 Reitpädagoginnen, die in ihrer HFP mit Menschen ohne, mit schwer verständlicher oder eingeschränkter Lautsprache arbeiten. Bei acht 15 ja ja nein nein 8 UK-Klientel in der HFP UK-Nutzung in der HFP Abb. 1: UK-Klientel in der HFP Abb. 2: UK-Nutzung in der HFP keine Angabe 5 8 2 Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd mup 4|2016 | 145 von diesen 15 kommen in der HFP Kommunikationshilfsmittel zum Einsatz, welche in Tabelle 2 dargestellt sind. Fünf Reitpädagoginnen nutzen keine Kommunikationsmittel und zwei befragte Fachkräfte machten zur Frage nach der UK-Nutzung in der HFP keine Angaben. Es wurden unterschiedliche Gründe angegeben, warum keine Kommunikationsmittel in der HFP einsetzen werden, obwohl UK-Klientel am Angebot der HFP teilnimmt (Tab. 3). Abbildung 3 gibt eine Übersicht über die Art der in der HFP genutzten Kommunikationshilfsmittel und gibt die Anzahl der Reitpädagoginnen an, die ein oder mehrere Hilfsmittel aus dieser Kategorie einsetzen. Sechs nutzen demnach nicht elektronische Kommunikationshilfen in ihrer HFP. Fünf Fachkräfte setzen körpereigene Kommunikationsformen, zwei einfache elektronische und eine Reitpädagogin komplexe elektronische Kommunikationshilfen ein. Tabelle 4 stellt dar, welche Hilfsmittel genau eingesetzt werden. Die Zahl in Klammern steht für die Anzahl der Nennungen dieses Hilfsmittels. Die unterschiedlichen numerischen Angaben in Abbildung 3 und Tabelle 4 ergeben sich daraus, dass eine befragte Fachkraft mehrere Hilfsmittel aus derselben Kategorie nutzen / nennen kann. Tabelle 4: Antworten der Befragten zum Einsatz von Kommunikationshilfsmitteln körpereigene K.-hilfsmittel (5) nicht elektronische K.-hilfsmittel (11) einfache elektronische K.-hilfsmittel (5) komplexe elektronische K.-hilfsmittel (2) Gebärden (3) Fotokarten (1) BigMac (1) iPad (1) Sing-Sang (1) Bildsymbole (1) Step-by-Step (2) Talker (1) Ja / Nein: auf Hand schlagen (1) Symbole (2) sprechende Klammern (1) Karten (3) Ja- / Nein-Karten (1), Symbolkarten Pecs (1) BigPoints (1) Zeichen (1) FC/ Schreibbrett (1) Tabelle 3: Gründe für keinen UK-Einsatz trotz UK-Klienten Gründe Anzahl Es ist zu wenig Fachwissen vorhanden. 2 Ich bin ausgelastet. 1 Die notwendige Kommunikation funktioniert ausreichend. 1 Die Geräte stören das Pferd / Reiten. 1 Abb. 3: Art der in der HFP eingesetzten Kommunikationshilfsmittel 7 6 5 4 3 2 1 0 körpereigene K.-hilfsmittel nicht elektronische K.-hilfsmittel einfache elektronische K.-hilfsmittel komplexe elektronische K.-hilfsmittel Art der Kommunikationshilfsmittel 146 | mup 4|2016 Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd Abbildung 4 stellt die Wichtigkeit der UK in der HFP nach Angaben der Fachkräfte dar. Dabei wurden die Antworten in zwei Gruppen eingeteilt: Fachkräfte, die in ihrer HFP UK nutzen und Fachkräfte, die in ihrer HFP keine UK einsetzen. Die Ergebnisse zeigen, dass Befragte, die in ihrer HFP UK einsetzen, diese als wichtiger ansehen, als Befragte, die keine UK nutzen. In die Grafik einbezogen sind auch die Fachkräfte, die keine Menschen ohne, mit eingeschränkter oder schwer verständlicher Lautsprache in ihrer HFP begleiten. Von den fünf Reitpädagoginnen, die Klienten betreuen, welche Einschränkungen in der Sprachfähigkeit zeigen, allerdings in ihrer Förderung kein UK nutzen, sehen drei UK als weniger wichtig, eine als sehr wichtig an und eine Antwort konnte nicht ausgewertet werden. Diese Grafik stellt den angegebenen Bedarf dar, sowohl von Fachkräften, die in ihrer HFP Kommunikationsmittel nutzen, wie auch von Fachkräften, die diese nicht einsetzen. Nicht einbezogen sind zwei befragte Personen, die zur Frage, ob sie UK nutzen, keine Angaben machten, in ihrer HFP allerdings UK-Klientel begleiten. Acht Reitpädagoginnen gaben an, in ihrer HFP Kommunikationshilfsmittel bereits zu nutzen. Dennoch wünschen sich sechs dieser acht Fachkräfte mehr Fachwissen und vier bräuchten verfügbare Kommunikationshilfsmittel, um UK zukünftig in ihrer HFP (vermehrt) einsetzen zu können. In der Kategorie Sonstige wurden folgende Wünsche geäußert: Eltern / Kollegen, die mit abhören und antworten; eine anleitende Fachkraft; dass Kollegen, die täglich mit den Schülern arbeiten, die Fachkraft in der HFP über „Besonderheiten“ und eventuelle persönliche Gebärden informieren und eine Fortbildung in Gestützter Kommunikation. Von den befragten Fachkräften setzen 13 in ihrer HFP keine Kommunikationsmittel ein. Einbezogen sind auch die Reitpädagoginnen ohne UK-Klientel in der HFP. Von diesen 13 befragten Fachkräften bräuchten vier mehr Fachwissen und zwei verfügbare Kommunikationsmittel, um UK zukünftig in der HFP einsetzen zu können. Sechs Reitpädagoginnen gaben an, dass kein Bedarf an UK besteht und zwei machten zu dieser Frage keine Angabe. Zwei der fünf Fachkräfte, die zwar UK-Klientel haben, aber in ihrer HFP keine Kommunikationshilfsmittel einsetzen, gaben an, auch keinen Bedarf an UK zu haben. Eine Fachkraft Abb. 5: Bedarf für den zukünftigen Einsatz von UK in der HFP 7 6 5 4 3 2 1 0 UK-Nutzer 8 Nicht UK-Nutzer 13 Bedarf Mehr Fachwissen Verfügbare Kommunikationsmittel kein Bedarf sonstige 6 2 4 4 2 6 5 0 0 0 keine Angabe Abb. 4: Wichtigkeit von UK in der HFP 6 5 4 3 2 1 0 sehr wichtig UK-Nutzer Nicht UK-Nutzer wichtig weniger wichtig überhaupt nicht wichtig keine Angabe Wichtigkeit 2 1 5 1 0 0 3 4 4 1 Acht Reitpädagoginnen gaben an, in ihrer HFP Kommunikationshilfsmittel zu nutzen. Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd mup 4|2016 | 147 braucht mehr Fachwissen, eine benötigt verfügbare Kommunikationshilfsmittel und eine hat Bedarf an beidem. Diskussion An Angeboten der HFP nehmen viele Menschen teil, die in ihrer natürlichen Lautsprache eingeschränkt sind. 15 von 23 befragten Fachkräften begleiten in ihrer HFP Menschen mit Unterstützungsbedarf im Bereich Kommunikation. Von diesen setzen acht Reitpädagoginnen während ihrer Arbeit in der HFP bereits unterstützende Kommunikationshilfsmittel ein. Dabei werden nicht elektronische Kommunikationsmittel am häufigsten genannt. Der Einsatz von körpereigenen Kommunikationsformen könnte höher sein als in dieser Auswertung erfasst, da auch Mimik, Gestik und andere körpereigene Zeichen unter diesem Begriff zusammengefasst sind. Allerdings konnte deren Einsatz in der HFP durch den Fragebogen nicht genau erfasst werden, da viele Fachkräfte der HFP nicht mit den Fachtermini der UK vertraut waren und die Grenze zwischen dem Einsatz körpereigener Kommunikationsformen und der „normalen“ Verwendung von beispielsweise Mimik und Gestik dehnbar ist. Somit ist zu vermuten, dass Reitpädagoginnen in ihrer HFP körpereigene Kommunikationsformen durchaus einsetzen, diese aber im Fragebogen nicht als solche angegeben haben. Nur zwei Fachkräfte gaben an, in ihrer HFP einfache elektronische Kommunikationshilfsmittel zu nutzen. Argumente für den Einsatz dieser Hilfsmittel sind besonders die Sprachausgabe und die selbständige Bedienung durch die Klienten. Diese sind dadurch weniger abhängig von ihrem Kommunikationspartner, der nicht ständig seine volle Aufmerksamkeit/ Blick auf die Nutzerin richten muss, wie es beispielsweise bei der Verwendung von Handzeichen der Fall ist. Darüber hinaus ist das Gesagte sowohl für die Reitpädagogin als auch für andere Gruppenmitglieder verständlich, im Gegensatz zu speziellen körpereigenen Kommunikationsformen, die oft nur von vertrauten Personen verstanden werden können. Ein weiterer Vorteil der Sprachausgabe ist die auditive Wahrnehmung des Gesagten. Somit ist Kommunikation auch mit mehreren Personen gleichzeitig möglich. Es gibt aber auch Argumente gegen den Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln in der HFP. Dies betrifft allerdings eher die komplexen elektronischen Kommunikationshilfen, wie komplexe Sprachausgabegeräte. Geräte, die von ihren Nutzerinnen mit den Augen angesteuert werden, benötigen eine stabile Position zur Nutzerin und sind daher gar nicht für den Einsatz in der HFP geeignet. Außerdem sind Geräte mit Augensteuerung lichtempfindlich und daher im Freien nur bedingt nutzbar. Komplexe Sprachausgabegeräte sind zudem meist sehr teuer und die Gefahr, dass sie während der HFP beschädigt werden, ist nicht auszuschließen. Eine Ausnahme könnte das iPad darstellen, welches eine Befragte bereits während der HFP einsetzt. Das iPad ist in seiner Anschaffung günstiger als andere komplexe Sprachausgabegeräte. Zudem ist es kleiner und leichter und somit transportabler, was für den Einsatz während der HFP maßgeblich ist. Welche Sprachausgabe-App (wie MetaTalk oder GoTalkNow) zur Kommunikation benutzt wird, sollte an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzerin angepasst sein. Anhand der Ergebnisse dieser Fragebogenerhebung wird außerdem deutlich, dass es einen großen Bedarf an Fortbildungen zum Thema UK in der HFP gibt. Auch Fachkräfte der HFP, die bereits Kommunikationshilfsmittel einsetzen, wünschen sich mehr Fachwissen. Nun stellt sich die Frage, wo und wie solche Fortbildungen angesetzt und gestaltet sein sollten, damit die Fachkräfte in der HFP auch erreicht werden. Eine Möglichkeit ist die Publikation geeigneter Methoden und Erfahrungen zum Einsatz Auch Fachkräfte der HFP, die Kommunikationsmittel einsetzen, wünschen sich mehr Fachwissen. 148 | mup 4|2016 Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd von Kommunikationshilfsmitteln in der HFP in Fachzeitschriften. Damit kann eine Bandbreite von Fachkräften mit relativ geringem Aufwand erreicht werden. Fachkräfte können sich so Anregungen für die eigene Arbeit holen. Denkbar wäre auch, auf Verbandsebene Fortbildungen zu organisieren, um den Reitpädagoginnen Grundlegendes zum Thema UK zu vermitteln. Da das Angebot der HFP einiger Befragter an eine Einrichtung angegliedert ist, in der UK-Fachkräfte arbeiten und bereits eine Zusammenarbeit besteht, bieten auch einrichtungsspezifische Fortbildungen eine gute Möglichkeit, dem Wunsch nach mehr Fachwissen nachzukommen. Vorteile solch interner Wissensvermittlung könnten die Individualität und die praktische Umsetzbarkeit des Erlernten sein. Der Inhalt der Fortbildung kann genau auf den momentanen Bedarf der Reitpädagogin abgestimmt werden, wie beispielsweise auf die Einweisung in ein Kommunikationssystem eines Klienten der HFP. Abschließend bleibt festzuhalten, dass Basiswissen zur UK und zum Kommunikationshilfsmitteleinsatz in allen Einsatzgebieten der HFP notwendig ist, da nahezu überall mit Menschen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, reitpädagogisch gearbeitet wird. Deshalb sollte UK zukünftig mehr als Querschnittsthema verstanden werden, das für fast alle, die in der HFP arbeiten, wichtig sein kann. Damit verbunden ist auch eine vermehrte Präsenz dieses Themas im Fachdiskurs, denn der Bedarf nach mehr Wissen und Austausch besteht. Literatur ■ Arnusch, G., Pivit, C. (1996): Was ist Unterstützte Kommunikation? Eine Einführung. In: ISAAC-Deutschland Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation (Hrsg.): „Edi, mein Assistent“ - und andere Beiträge zur Unterstützten Kommunikation, Reader der Kölner Fachtagungen. Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf, 9-48 ■ Braun, U. (1994): Kleine Einführung in Unterstützte Kommunikation. In: Braun, U. (Hrsg.): Unterstützte Kommunikation. Kinder mit cerebralen Bewegungsstörungen. Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf, 3-9 ■ Bünk, C., Sesterhenn, C., Liesen, I. (2003): Elektronische Kommunikationshilfen mit dynamischen Displays im Vergleich. In: Boenisch, J., Bünk, C. (Hrsg.): Methoden der Unterstützen Kommunikation. von Loeper, Karlsruhe, 248-283 ■ Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten (2015): Für welche Zielgruppen ist Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd sinnvoll? In: https: / / www.dkthr.de/ de/ therapeutisches-reiten/ heilpaedagogische-foerderung/ indikationenkontraindikationen/ , 18.06.2015 ■ Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e. V. (2016): Unterstützte Kommunikation. In: http: / / www.gesellschaft-uk.de/ index.php/ unterstuetzte-kommunikation, 08.05.2016 ■ Ihm, V. (2010): Heilpädagogisches Reiten und Entwicklungsförderung. Theoretische Hintergründe und Fallbeispiele. 3. Aufl. Vanessa Ihm, Hademsdorf ■ Kristen, U. (2002): Praxis Unterstützte Kommunikation. Eine Einführung. 4. Aufl. Selbstbestimmtes Leben, Düsseldorf ■ Kröger, A. (2010): Heilpädagogisches Voltigieren. In: Gäng, M. (Hrsg.): Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren. 6. Aufl. Ernst Reinhardt, München, 100-123 ■ Kröger, A. (2005): Effektives Agieren des Reitpädagogen. Kurzfassung. In: Kröger, A. (Hrsg.): Partnerschaftlich miteinander umgehen. Erfahrungen und Anregungen für Lehrer, Eltern, Reiter, Voltigierer, Fachleute in Pädagogik und Therapie. FN, Warendorf, 306-313 ■ Kromrey, H. (2009): Empirische Sozialforschung. Lucius & Lucius, Stuttgart UK sollte als Querschnittsthema verstanden werden, das für fast alle in der HFP wichtig sein kann. Baro, Renner, Welsche - Unterstützte Kommunikation in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd mup 4|2016 | 149 Die AutorInnen Christina Baro Heilpädagogin (B. A.), Studium an der Katholischen Hochschule Freiburg mit Schwerpunkt Unterstützter Kommunikation, Ausbildung zur experientiellen Reitpädagogin, momentanes Tätigkeitsfeld: Schulkindergarten für Kinder mit Sprachbehinderungen. Prof. Dr. Gregor Renner Professor für Heilpädagogik und Unterstützte Kommunikation an der Katholischen Hochschule Freiburg. Prof. Dr. Mone Welsche Professorin für Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter an der Katholischen Hochschule Freiburg, Schwerpunkt: Bewegungspädagogik und -therapie, langjährige Erfahrung im heilpädagogischen Reiten, Reitwartin (FN). Anschriften der Autoren Christina Baro · Hanauer Str. 111 · D-77855 Achern christinabaro@gmx.de Prof. Dr. Gregor Renner · Katholische Hochschule Freiburg Karlstr. 63 · D-79104 Freiburg · gregor.renner@kh-freiburg.de Prof. Dr. Mone Welsche · Katholische Hochschule Freiburg Karlstr. 63 · D-79104 Freiburg · mone.welsche@kh-freiburg ■ Kuntz, V. (2013): Unterstützte Kommunikation und Tiergestützte Pädagogik an der Selma-Lagerlöf-Schule Ronnenberg. Unterstützte Kommunikation - Tiergestützte UK 4, 19-26 ■ Nonn, K. (2011): Unterstützte Kommunikation in der Logopädie. Thieme, Stuttgart, http: / / dx.doi. org/ 10.1055/ b-002-8300 ■ Schäffer, K., Struck, H. (2013): Unterstützte Kommunikation (UK) in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd. mensch & pferd international 3, 116-124, http: / / dx.doi.org/ 10.2378/ mup2013.art05d ■ Schulz, M. (2014): Einführung. Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd. Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd - Spezielle Aufgabenfelder. Sonderheft des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten ■ Von Tetzchner, S., Martinsen, M. (2000): Einführung in die Unterstützte Kommunikation. Übersetzt aus dem Norwegischen von Sebastian Vogel. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg
