mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit sozialemotionalem Förderbedarf durch Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
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Isabel Stolz
Vera Tillmann
Das komplexe Thema des psychologisch-therapeutischen Einsatzes von Pferden hat in der heilpädagogischen Praxis eine langjährige Tradition, die fachlich-wissenschaftliche Fundierung dieser Maßnahme befindet sich allerdings noch in den Anfängen. Eine Aussage über die Wirksamkeit der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (HFP) im Bereich des Voltigierens als Gruppensetting ist bisher nicht möglich. Ausgehend von der Annahme, dass die HFP im Gruppensetting Voltigieren zu einer Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit sozial- emotionalem Förderbedarf beiträgt, wurde in der vorliegenden Studie die Wirksamkeit der HFP mittels eines standardisierten Erhebungsbogens zu ausgewählten psychosozialen Aspekten bei einer Stichprobe von 53 Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf untersucht.
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84 | mup 3|2017|84-97|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2017.art15d Isabel Stolz, Vera Tillmann Schlüsselbegriffe: Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd, Voltigieren, Psychosoziale Entwicklung, Kinder und Jugendliche, Sozial-emotionaler Förderbedarf, ICF Das komplexe Thema des psychologisch-therapeutischen Einsatzes von Pferden hat in der heilpädagogischen Praxis eine langjährige Tradition, die fachlich-wissenschaftliche Fundierung dieser Maßnahme befindet sich allerdings noch in den Anfängen. Eine Aussage über die Wirksamkeit der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (HFP) im Bereich des Voltigierens als Gruppensetting ist bisher nicht möglich. Ausgehend von der Annahme, dass die HFP im Gruppensetting Voltigieren zu einer Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit sozialemotionalem Förderbedarf beiträgt, wurde in der vorliegenden Studie die Wirksamkeit der HFP mittels eines standardisierten Erhebungsbogens zu ausgewählten psychosozialen Aspekten bei einer Stichprobe von 53 Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf untersucht. Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit sozialemotionalem Förderbedarf durch Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 85 Die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd (HFP) stellt als rehabilitative und soziointegrative Maßnahme ein vergleichsweise junges Element unter den professionellen Angeboten im Gesundheits- und Sozialwesen dar, welche in den letzten Jahren eine erhebliche Verbreitung erfuhr (DKThR 2016; Westermann 2013). Es besteht Bedarf an methodisch gesicherten Vorgehensweisen zur Erfassung der Effekte einer psychosozialen Entwicklungsförderung sowie an wissenschaftlich fundierten Evaluationsinstrumenten zur Optimierung der Therapiearbeit. Damit sollen beabsichtigte Ziele in Bezug auf psychosoziale Kompetenzen effektiv erreicht werden können bzw. messbar gemacht werden (Gomolla 2009; Opgen-Rhein u. a. 2011). Hierzu wurde in der vorliegenden Untersuchung der Einfluss des heilpädagogischen Voltigierens auf ausgewählte Verhaltenskategorien der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) von Kindern und Jugendlichen mit dem Förderbedarf im Bereich der emotional-sozialen Entwicklung erfasst. Die Erhebung der Daten von 53 SchülerInnen wurde mittels eines selbstentwickelten standardisierten Fragebogens im Zeitraum eines Schuljahres durchgeführt. Beantwortet wurden diese durch die beteiligten Reit- und VoltigierpädagogInnen, Lehrenden und SozialpädagogInnen. Ausgehend von der Annahme, dass die HFP im Gruppensetting Voltigieren zu einer Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf beiträgt, wurde in der vorliegenden Studie die Wirksamkeit der HFP untersucht. Es gibt eine Vielzahl an internationalen Studien, welche zumeist unter qualitativen Gesichtspunkten pädagogische und therapeutische Effekte der HPF im Kontext „Reiten“ auf psychosoziale Kompetenzen von Menschen mit divergierenden Beeinträchtigungen aufzeigen konnten (Burgon 2011; Forstenberg / Tebelius 2011; Bass u. a. 2009; Gomolla 2009). Bei erwachsenen PatientInnen mit chronischer psychiatrischer Erkrankung konnte eine Verbesserung der psychiatrischen Symptomatik festgestellt werden, bei Kindern und Jugendlichen mit aggressiven Verhaltensweisen eine Reduktion von Wut und Aggression, bei Kindern mit Autismus-Spektrum- Störung eine Verbesserung der Wahrnehmung und dem sozialen Funktionsniveau (Gomolla 2009). Eine differenzierte Indikationsstellung für unterschiedliche psychische Erkrankungen sowie ein Wirksamkeitsnachweis für abgrenzbare Faktoren von pferdegestützten Interventionen kann bislang aufgrund der mangelnden Zahl kontrollierter, methodisch abgesicherter Wirksamkeitsstudien mit ausreichender Fallzahl dennoch nicht erfolgen (Hauge u. a. 2014; Opgen-Rhein u. a. 2011; Gomolla 2009). Es besteht ein Mangel an wissenschaftlich gesicherten Erhebungsinstrumenten, welche die komplexen Wirkfaktoren und pädagogischen Ansätze erfassen können, sowie an standardisierten Durchführungsweisen der HFP (Opgen-Rhein u. a. 2011; Gomolla 2009.). Die zu beobachtende Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher Fundierung und praktischem Einsatz gilt es durch die Entwicklung methodisch abgesicherter Kriterien und die Untersuchung von störungsspezifischen Wirkfaktoren in Bezug auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf zu verringern. Im deutschsprachigen Raum ist zudem kein Projekt mit einer gruppenorientierten Forschungsausrichtung für Kinder und Jugendliche bekannt. Eine Aussage über die Wirksamkeit der HFP im Bereich Voltigieren als Gruppensetting ist aufgrund dessen bisher nicht möglich (Böwer 2006; Breitenbach 2006). Diesbezüglich werden in der vorliegenden Untersuchung Effekte der HFP zur psychosozialen Entwicklungsförderung untersucht, anhand derer eine Förderung psychosozialer Kompetenzen (z. B. Selbstsicherheit, Mut oder Affektkontrolle) erreicht werden kann. Ebenso soll erhoben werden, auf welche psychosozialen Verhaltenskategorien die HFP als Gruppensetting Einfluss nehmen kann. 86 | mup 3|2017 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... Theoretische Grundlagen Bei der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (HFP) handelt es sich um pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Angebote mit Hilfe eines Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Beeinträchtigungen oder auffälligen Verhaltensweisen (DKThR 2010). Konkret soll die Persönlichkeitsentwicklung durch eine individuelle und ressourcenorientierte Förderung mit Hilfe des Mediums Pferd positiv beeinflusst werden (DKThR 2010). Insbesondere die Stärkung des Selbstwertgefühls, der angemessene Umgang mit Gefühlen, die Steigerung der Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie die Förderung der Motorik spielen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle (Bütow 2012; DKThR 2010). Für eine positive Veränderung des sozialen Verhaltens ist nicht ausschließlich die sportliche Betätigung mit dem Pferd maßgebend, sondern die trianguläre Situation zwischen Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und der Gruppe (Kilian 2014). Die wichtige Funktion der Reit- und VoltigierpädagogInnen ist dabei, die Geschlossenheit des Beziehungsdreiecks durch Nähe und Zuwendung immer wieder neu herzustellen und Reflexionsmöglichkeiten zu bieten (Macher 2012). Dadurch kann ein Dialog im Beziehungsdreieck Pferd - Reit- und VoltigierpädagogIn - Gruppe hergestellt werden. Die Kinder und Jugendlichen erhalten dabei die Möglichkeit, Mitarbeitende, Objekt oder Beobachtende der Situation zu sein. Die Reit- und VoltigierpädagogInnen können z. B. durch nicht-direktives Verhalten in den Hintergrund treten, sodass die emotionale Beziehung zwischen Kindern und Pferd in den Vordergrund rücken kann. Dadurch entstehen für die Kinder und Jugendlichen Freiräume für Entscheidungsfindungsprozesse und Eigeninitiative (Macher 2012). Die natürlichen Reaktionen des Pferdes spiegeln den Kindern und Jugendlichen die Wirkung ihres Verhaltens wider und helfen, dieses der Situation anzupassen (Macher 2012; Klüwer 1988). Ziel der HFP ist es, einen Dialog im Beziehungsdreieck Pferd - Kind - PädagogIn herzustellen und durch eine Verbesserung der Dialogfähigkeit die Grundlage jeglichen gesellschaftlichen Miteinanders bzw. echter Beziehungsfähigkeit zu schaffen (Gäng 2015). Die Besonderheit in der Interaktion mit dem Pferd ist das Fehlen verbaler Kommunikation sowie das triebhafte, bedürfnisorientierte Reagieren des Tieres, welches für Kinder und Jugendliche situativ und eindeutig zu beurteilen ist. Es entstehen keine zeitverzögerten Reaktionen oder Doublebind-Situationen. Dies bietet insbesondere für Kinder und Jugendliche, deren familiäre Erziehung durch genau diese geprägt ist, eine Möglichkeit, uneigennütziges und faires Verhalten kennenzulernen. Weiterführend kann durch die analoge Kommunikation und das ehrliche Feedback des Pferdes Vertrauen aufgebaut werden (Ihm 2010; Scheidhacker 1998). Die Interaktion mit dem Pferd bietet eine unbelastete Beziehungssituation, in der neue Handlungsmuster und Lösungsstrategien individuell und in der Gruppe erprobt und in das Verhaltensrepertoire aufgenommen werden können (Ihm 2010). So kann in dem Gruppensetting durch Selbsterfahrung und das Teilen des Pferdes eine positive Dynamik entstehen, in welcher laufend wechselnde Beziehungsdreiecke und Beziehungs-Konstellationen mit mehreren Akteuren entstehen. Diese bringen die teilnehmenden Gruppenmitglieder wiederkehrend in neue Situationen, die individuelles Gestaltungs- und Konfliktpotenzial bieten (Voßberg 2010). Im Kontext einer psycho-sozialen Entwicklungsförderung bei Kindern und Jugendlichen bietet dies eine Möglichkeit zur Förderung von Kommunikations- und Sozialkompetenz. Außerdem wird hierbei der soziotherapeutische Bereich angesprochen, Die Interaktion mit dem Pferd bietet für Kinder und Jugendliche eine unbelastete Beziehungssituation. Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 87 indem durch die HFP die Verbindung zwischen Wahrnehmung und Interaktion geschult wird. Bei der Soziotherapie wird bei den PatientInnen ein Prozess unterstützt, der ihnen einen besseren Zugang zur Krankheit ermöglicht, indem Einsicht, Aufmerksamkeit, Initiative, soziale Kontaktfähigkeit und Kompetenz gefördert werden (Gemeinsamer Bundesausschuss 2015). Dies beinhaltet die gelungene sensorische Integration aller sinnlichen Eindrücke, sodass in einer Interaktion eine situativ sinnvolle Reaktion hervorgerufen werden kann (Myschker 1999). Die Stunde wird durch eine gemeinsame Vorbereitung des Pferdes, das Voltigieren in der Gruppe und die anschließende gemeinsame Versorgung des Pferdes gestaltet. Das Verhalten des Kindes oder Jugendlichen sowie der Reit- und VoltigierpädagogInnen kann zu jedem Zeitpunkt die Interaktion in der gesamten Gruppe entweder fördern oder stören (Brooks 2006). Sozial-emotionaler Förderbedarf bei Kindern und Jugendlichen Ein sozial-emotionaler Förderbedarf bei Kindern und Jugendlichen lässt sich als das Resultat einer inneren Erlebens- und Erfahrungswelt definieren, welche sich in Interaktionsprozessen im persönlichen, familiären, schulischen und gesellschaftlichen Umfeld herausbildet (KmK 2000). Die Förderquote für sozial-emotionalen Bedarf ist in den letzten Jahren in Deutschland sehr stark angestiegen (von 0,6 % in 2005 auf 1,2 % in 2015 / 2016). Aus den aktuellen Daten der KMK gehen keine weiteren Differenzierungen hervor. In 2012 wird seitens der KMK jedoch festgehalten, dass dabei Angstproblematiken mit 10,4 % den größten Anteil darstellen, gefolgt von dissozialen Störungen mit 7 % (z. B. Aggressivität) und Depressionen sowie Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsproblematiken mit 4,4 % (KmK 2016; 2012). Die Ausprägungsformen sind vielfältig. Wesentliche Merkmale sind Schwierigkeiten in der Interaktion mit anderen und das Gefühl von Überforderung durch die Umwelt, worauf oftmals mit Aggressivität oder Rückzug reagiert wird. Der Unterstützungsbedarf von Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf liegt vorrangig darin, mehr Selbstwert und eine andere Wahrnehmung ihrer Umwelt zu entwickeln sowie neue Verhaltensweisen zu lernen. Zu fördernde Kompetenzen sind u. a. emotionale Regulationsfähigkeiten, Kontrollerleben und Selbstwertgefühl. Als soziale Kompetenzen werden u. a. die Fähigkeiten, sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu sein, Gefühle eigenständig zu regulieren sowie die Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen, gefasst (Petermann / Wiedebusch 2008). Nach Lamnek (2007) resultiert abweichendes Verhalten in diesem Kontext immer aus dem Vergleich einer bestimmten Handlung mit einer korrespondierenden Verhaltensanforderung, die keine Übereinstimmung ergibt und für die eine Bereitschaft zu negativen Sanktionen besteht. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist in diesem Zusammenhang außerdem die Kooperationsbereitschaft der Kinder und Jugendlichen, welche durch emotionale Blockaden und Hilflosigkeitserfahrungen beeinflusst wird. Sie entscheidet, wo die heilpädagogische Arbeit ansetzen sollte und wie erfolgreich sie sein kann. Vor dem Hintergrund, dass Kinder und Jugendliche mit sozial-emotionalem Förderbedarf insbesondere Schwierigkeiten in der Interaktion mit anderen haben, kann durch die direkten Rückmeldungen des Pferdes die Gestaltung und Reflexion des eigenen Verhaltens der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund rücken. Die Reflexion des eigenen Verhaltens der Kinder und Jugendlichen kann sich daraufhin auf die Interaktion in der Gruppe auswirken. Allerdings kann die HFP als Gruppenmaßnahme wiederum überfordernd wirken, da die Interaktion mit anderen für die ge- Durch die direkten Rückmeldungen rückt die Reflexion des eigenen Verhaltens in den Vordergrund. 88 | mup 3|2017 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... nannte Zielgruppe eine große Herausforderung darstellen kann. In einer solchen Situation kann die Maßnahme mit dem Risiko verbunden sein, kontraindiziert zu wirken. Um dies bestmöglich zu vermeiden, wird im Vorfeld eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung eingeholt. Forschungsziele und -design zur Erhebung der Effekte der HFP Gegenstand der vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss des heilpädagogischen Voltigierens auf Kinder und Jugendliche mit einem Förderbedarf im Bereich der emotional-sozialen Entwicklung zu erheben. Daraus lassen sich drei Fragestellungen ableiten: 1. Welche Veränderungen zeigen sich im psychosozialen Bereich im Verlauf der Intervention durch die HFP? 2. Welchen Effekt hat die HFP im Vergleich zu anderen Bewegungsangeboten? 3. Auf welche psychosozialen Verhaltenskategorien kann die HFP als Gruppentherapie Einfluss nehmen? Die Stichprobe (N=53) zur Beantwortung dieser Forschungsfragen setzt sich aus 42 Jungen und 10 Mädchen (ein fehlender Wert) aus Förderschulen im Kölner Umland zusammen. Einschlusskriterien waren ein diagnostizierter Förderbedarf im Bereich sozial-emotionale Entwicklung sowie ein ärztliches Gutachten zur Teilnahme an der HFP. Von den Eltern und Erziehungsberechtigten wurde eine Einverständniserklärung eingeholt. Das Forschungsdesign der Untersuchung ist als kontrollierte Studie in Form eines Kontrollgruppen-Warte-Designs aufgebaut. Daraus ergibt sich eine Teilung der Gesamtstichprobe in eine Interventionsgruppe (IG) und eine Kontrollgruppe (KG). Die Intervention fand mit drei Gruppen à fünf SchülerInnen in zwei Reittherapieeinrichtungen statt (Pferdesport und Reittherapiezentrum der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen und Zentrum für therapeutisches Reiten in Porz). Die IG erhielt ein Schuljahr lang (2015 / 2016) jede Woche standardisierte HFP-Angebote, welche auf den Durchführungsbestimmungen des DKThR basierten. Bei diesen HFP-Angeboten handelte es sich um Heilpädagogisches Voltigieren in einer Reithalle mit einem ausgebildeten Voltigierpferd und einem ausgebildeten Reit- und Voltigierpädagogen. Dieser führte neben einer gemeinsamen Vor- und Nachbereitung des Pferdes voltigierspezifische Übungen durch (z. B. Sitzen und Knien auf dem Pferd) und betreute die Angebote alleine. Es waren kein Lehrpersonal der beteiligten Förderschulen und keine Eltern der SchülerInnen oder zusätzliche HelferInnen involviert. Die KG setzt sich aus SchülerInnen der teilnehmenden Schulen in vergleichbarer Anzahl zusammen und erhielt über die gleiche Zeitspanne hinweg ein alternatives Hallensportangebot in der Gruppe. Dieses Angebot orientierte sich an förderpädagogischen und sportpädagogischen Grundsätzen und wurde im Rahmen von verschiedenen Spiel- und Sportformen umgesetzt. Um forschungsethischen Ansprüchen gerecht zu werden, erhalten die SchülerInnen der KG ab dem Schuljahr 2016 / 2017 im Rahmen des Kontrollgruppen-Warte-Designs ebenfalls ein äquivalentes Angebot mit Pferden an den zwei Standorten. Das beobachtete Verhalten der SchülerInnen wurde mittels eines selbst entwickelten standardisierten Erhebungsbogens zu Beginn (T1), nach 6 Monaten (T2) und am Ende (T3) von Reit- und VoltigierpädagogInnen, Lehrenden und SozialpädagogInnen zu ausgewählten psychosozialen Aspekten fremdbeurteilt. Dies erfolgte auf einer sechsstufigen Skala (1 = trifft gar nicht zu, 6 = trifft voll zu). Die Reit- und VoltigierpädagogInnen beurteilten die teilnehmenden SchülerInnen zusätzlich in einem weiteren Fragebogen, der die Verhaltenskategorien aus dem selbstentwickelten standardisierten Erhebungsbogen enthielt und auf die drei Subdimensionen Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und Gruppe unterdifferenziert ist. Hierbei sollte insbesondere die trianguläre Situation zwischen Reit- und Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 89 VoltigierpädagogIn, Kind und Pferd fokussiert werden. Der Erhebungsbogen wurde anhand ausgewählter Verhaltenskategorien der Klassifikation der ICF erarbeitet und mit entsprechender Definition konkretisiert, damit eine einheitliche Beurteilung durchgeführt werden konnte; z. B. Item 18‚ ‚Soziale Zeichen in Beziehungen‘: „Zeichen und Hinweise, die bei sozialen Interaktionen vorkommen, in angemessener Weise zu geben und darauf zu reagieren“ (DIMDI 2005, ICF Kap. 7). Die Auswahl der Items erfolgte in einer Expertenrunde aus wissenschaftlichem Fachpersonal und Fachkräften der HFP. Das Kapitel 7 der ICF ‚Aktivitäten und Partizipation‘ umfasst alle Lebensbereiche vom elementaren Lernen bis zu komplexen Bereichen wie der Beschäftigung. Als Aktivität wird demnach die Durchführung einer Aufgabe oder einer Handlung durch einen Menschen definiert und die Partizipation [Teilhabe] als das Einbezogensein in eine Lebenssituation (DIMDI 2005). Für dieses Erhebungsinstrument wurden insbesondere die interpersonelle Interaktion und die diesbezüglichen Beurteilungsmerkmale berücksichtigt. Diese befassen sich mit der Ausführung von Handlungen und Aufgaben, die für eine elementare oder komplexe Interaktion mit Menschen (Freunde, Fremde, Verwandte etc.) in einer kontextuell und sozial angemessenen Weise erforderlich sind, z. B. die Interaktion mit anderen in einer kontextuell und sozial angemessenen Weise aufrechtzuerhalten und zu handhaben, wie Gefühle und Impulse zu steuern (DIMDI 2005). Die gesamten Erhebungsinstrumente wurden abschließend anhand eines Code-Systems anonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne SchülerInnen gezogen werden können. Für die Auswertung wurde das Programm IBM SPSS Statistics 24 verwendet. Um für die Beantwortung der ersten beiden Fragestellungen die einzelnen Items bzw. Kriterien aus der ICF zusammenfassen zu können, ist zunächst ein Index ‚Psychosoziale Aspekte‘ gebildet worden. Dazu wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit einem zu extrahierenden Faktor durchgeführt (ohne Rotation) und die interne Konsistenz (Chronbachs Alpha) überprüft. Tabelle 1 zeigt, dass die einzelnen Items mit einem relativ hohen Wert auf einem Faktor lagen und somit in dem Index zusammengefasst werden können. Anhand des Indexes ‚Psychosoziale Aspekte‘ konnten Korrelationen berechnet werden. Auch die Interne Konsistenz bei 19 Items (α=0.88) ist sehr hoch. Es sind drei Items (Besorgtheit, Mut, Selbstsicherheit) rausgefallen. Zur Prüfung und Visualisierung der Normalverteilung wurden Boxplots erstellt und zum Mittelwertsvergleich der Mann Whitney-U-Test durchgeführt, da die Verteilung der Indizes zu den einzelnen Messzeitpunkten nicht normalverteilt ist und keine Varianzhomogenität besteht. Tabelle 1: Faktorladungen Psychosozialer Aspekte Psychosoziale Aspekte Faktorladung Sozialen Regeln gemäß interagieren .861 Zurückhaltung .837 Toleranz in Beziehungen .795 Respekt und Wärme in Beziehungen .783 Verhalten in Beziehungen regulieren .721 Anerkennung in Beziehungen .710 Affektkontrolle .697 Ausgeglichenheit .695 Verlässlichkeit .687 Soziale Zeichen in Beziehungen .683 Körperlicher Kontakt in Beziehungen .667 Kritik in Beziehungen .638 Sozialen Abstand wahren .595 Situationsangemessenheit der Emotionen .545 Selbstwahrnehmung .482 Launenhaftigkeit -.452 Reizbarkeit -.399 Hinterlist -.392 Durchsetzungsvermögen -.366 90 | mup 3|2017 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... Dadurch wurde die Gleichheit der zentralen Tendenzen der abhängigen Stichproben geprüft. Weiterführend wurde zum Vergleich der Messzeitpunkte der nonparametrische Friedman-Test und zur Prüfung der Gleichheit der zentralen Tendenzen der nonparametrische Wilkoxon-Test angewendet. Ergebnisse Zu Fragestellung (1) „Welche Veränderungen zeigen sich im psychosozialen Bereich im Verlauf der Intervention durch die HFP? “ zeigen sich im zeitlichen Verlauf von T1 bis T3 bei der Beurteilung der Interventionsgruppe (IG) durch die LehrerInnen positive Veränderungen zwischen den Messzeitpunkten T1 und T2, welche sich zu T3 lediglich in ihrer Tendenz weiter positiv steigern (siehe Tabelle 2). Bei der Kontrollgruppe (KG) lässt sich hingegen ein leichter Abfall zwischen T1 und T2 feststellen, welcher zu T3 wieder leicht steigt. Die Veränderungen sind jedoch nicht statistisch signifikant. Für diese Berechnung wurde der nonparametrische Wilkoxon- Test angewendet. Bezüglich Fragestellung (2), der feststellbaren Unterschiede zwischen der IG und KG, zeigen die Ergebnisse zu Beginn der Intervention (T1) einen niedrigeren mittleren Rang der IG mit 1.62 im Vergleich zur KG mit 1.96. Bei T2 steigt der mittlere Rang der IG mit 2.15 weiter an, entgegengesetzt dem mittleren Rang der KG, welcher auf 1.74 sinkt. Zum letzten Messzeitpunkt der Intervention (T3) steigen die mittleren Ränge der IG mit 2.23 und der KG mit 2.30 nahezu gleichrangig an. Es zeigt sich, dass die Unterschiede zwischen IG und KG zu allen drei Messzeitpunkten nicht signifikant sind. Für die Berechnung wurde der nonparametrische Mann-Whitney-U-Test verwendet. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Streubreite bei der Beurteilung der IG von LehrerInnen im Verlauf von T1 zu T3 abnimmt. Daraus kann abgeleitet werden, dass innerhalb der Gruppe weniger Ausreißer festzustellen sind und die beobachteten psychosozialen Aspekte ähnlich beurteilt werden. Bei der Beurteilung der IG durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen lässt sich im Setting Therapie eine signifikante Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von T1 bis T3 feststellen (p=.003). Anhand des Zusatzfragebogens für die Reit- und VoltigierpädagogInnen wurden die identischen Aspekte des Beurteilungsbogens in Bezug auf die im Beziehungsdreieck relevanten Dimensionen Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und Gruppe subdifferenziert: z. B. Item 1 ‚ Affektkontrolle‘: Beurteilung der Affektkontrolle gegenüber dem / der Reit- und VoltigierpädagogIn, der Gruppe und gegenüber dem Pferd. Dafür wurden für die drei Gruppen zu allen Messzeit- Tabelle 2: Index LehrerInnen und Reit- und VoltigierpädagogInnen Index N T1 Mittl. Rang T2 Mittl. Rang T3 Mittl. Rang Χ² p IG Index LehrerInnen KG Index LehrerInnen 26 27 1.62 1.96 2.15 1.74 2.23 2.30 5.85 4.22 .054 .121 IG Index TherapeutInnen 25 1.76 1.68 2.56 11.84 .003 Tabelle 3: Zusatzfragebogen Dimensionen M SD T1 Pferd 25.1 5.9 T2 Pferd 32.2 9.1 T3 Pferd 37.6 6.4 T1 Reit- und VoltigierpädagogIn 23.8 7.0 T2 Reit- und VoltigierpädagogIn 26.8 4.9 T3 Reit- und VoltigierpädagogIn 35.7 6.3 T1 Gruppe T2 Gruppe T3 Gruppe 22.4 23.1 30.5 10.7 3.8 4.7 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 91 punkten Mittelwerte (M) gebildet. Anhand des Mittelwerts ließen sich Entwicklungen über die Messzeitpunkte hinweg berechnen (siehe Tabelle 3). Bezüglich der Dimensionen Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und Gruppe weisen die Ergebnisse im zeitlichen Verlauf von T1 bis T3 signifikante Veränderungen in allen drei Dimensionen auf (siehe Tabelle 4). Als Maß für den Zusammenhang zwischen den einzelnen Dimensionen (Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn, Gruppe) wurde die Korrelation nach Pearson verwendet. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich von T1 zu T3 in allen drei Dimensionen statistisch signifikante Zusammenhänge zum Index „psychosoziale Aspekte“ der LehrerInnen. Die Effektstärke ist dabei im mittleren Bereich (p<0.05): Pferd (r=0.49**), Reit- und VoltigierpädagogIn (r=0.42**), Gruppe (r=0,55*). Tabelle 5 zeigt, dass innerhalb der Interventionsgruppe ein positiver Zusammenhang (T3) zwischen dem Index ‚psychosoziale Aspekte‘ und den Beziehungsgefügen der einzelnen Teilgruppen in der HFP besteht. Der Effekt gegenüber der Gruppe ist dabei am höchsten (p=.003; r=0.551). Für die Berechnung wurde der nonparametrische Wilkoxon-Test verwendet. Im Geschlechtervergleich lässt sich feststellen, dass zwischen Jungen und Mädchen keine Unterschiede in der Beurteilung durch LehrerInnen und Reit- und VoltigierpädagogInnen vorliegen. Es zeigen sich lediglich in der Beurteilung der Jungen durch die LehrerInnen und Reit- und VoltigierpädagogInnen signifikante Unterschiede der Beurteilung in T2 (p=.010) und T3 (p=.042). Zur Beantwortung der dritten Fragestellung werden mögliche Effekte der HFP auf Item- Ebene und nicht mit dem Index ‚Psychosoziale Aspekte‘ überprüft. Im zeitlichen Verlauf von T1 bis T3 zeigen sich insbesondere bei den in Tabelle 6 aufgeführten Items positive Effekte durch die HFP. Insbesondere profitieren die teilnehmenden SchülerInnen in den Kategorien ‚Selbstsicherheit‘ (.008), ‚Mut‘ (.012), ‚Soziale Zeichen in Beziehungen‘ (.008) und ‚Sozialen Abstand wahren‘ (.037). Ein weiterer nicht signifikanter Effekt zeigte sich in der Kategorie ‚Körperlicher Kontakt in Bezie- Tabelle 4: Zeitlicher Verlauf Zusatzfragebogen Dimensionen N=25 Mittl. Rang Z p Pferd T1-T3 13.00 -4.38 .000 Reit- und VoltigierpädagogInnen T1-T3 13.33 -3.91 .000 Gruppe T1-T3 12.31 -2.59 .010 T3 Korrelationen Index N=26 r p Pferd .488* .012 Reit- und VoltigierpädagogInnen .424* .031 Gruppe .551** .003 Tabelle 5: Index & Zusatzfragebogen Tabelle 6: Effekte auf Itemebene Item N=26 Neg. Ränge Pos. Ränge Z p Selbstsicherheit 11.50 12.76 -2.65 .008 Mut 9.25 12.97 -2.51 .012 Soziale Zeichen in Beziehungen 10.30 12.47 -2.63 .008 Körperl. Kontakt in Beziehungen 8.78 14.07 -1.80 .072 Sozialen Abstand wahren 11.58 12.15 -2.09 .037 92 | mup 3|2017 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... hungen‘ (.072). Für diese Berechnung wurde der Kolmogorow-Smirnow-Anpassungstest durchgeführt und anschließend zum Vergleich der Items zu den drei Messzeitpunkten der Friedman-Test durchgeführt. Diskussion Bezüglich der Wirksamkeit der HFP mit dem Pferd zeigen die Ergebnisse der Beurteilung der IG durch die LehrerInnen im Vergleich zur KG eine leichte, aber kontinuierliche Steigerung der psychosozialen Kompetenzen, welche nicht signifikant ist. Die Beurteilung der IG durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen zeigt eine signifikante Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen im Setting HFP. Die Verbesserung zeigt sich im zeitlichen Verlauf in Bezug auf Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und Gruppe und weist in allen drei Dimensionen statistisch signifikante Zusammenhänge zum Index ‚psychosoziale Aspekte‘ auf. Die Effekte zur Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen in Bezug auf die Gruppe waren dabei am höchsten; demnach scheinen sich die Effekte der HPF in Gruppenform fördernd auf die Interaktion innerhalb der Interventionsgruppe auszuwirken. Eine mögliche Ergebnisverzerrung dieses Resultats muss aufgrund der Beurteilung einer eigenen pädagogischen Maßnahme vor dem Hintergrund des Detection Bias allerdings mitberücksichtigt werden, da die Fremdbeurteilung der SchülerInnen einen Ermessensspielraum der Reit- und VoltigierpädagogInnen zulässt (Jüni u. a. 2001). Nichtsdestotrotz lag die Wirkung der Intervention in Abgrenzung zu anderen pädagogischen Maßnahmen im Fokus der Beurteilung und die Erhebung der IG erfolgte durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen nach den Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis (DFG 2013). Auch in Bezug auf das Pferd zeigt sich im zeitlichen Verlauf der vorliegenden Untersuchung eine signifikante Verbesserung. Insbesondere durch das Pferd als Medium können sich die Kinder und Jugendlichen mit der Wirkung ihres Verhaltens auf andere auseinandersetzen, da es die Gestaltung und Reflexion des eigenen Beziehungsverhaltens in den Vordergrund rückt (Gomolla 2009). Eine experimentelle Studie von Trotter u. a. (2008) sowie eine Untersuchung von Kaiser u. a. (2004) zeigten als Folge der HFP eine Reduktion von Aggression und Wut. Einzelfallstudien konnten anhand von Interviews mit Personen mit psychiatrischen Störungen und emotionalen Problemen eine hohe Motivation feststellen, mit Pferden zu interagieren und neue Fähigkeiten im Umgang mit anderen zu erlernen (Burgon 2003). Bei Kindern mit ADHS konnte durch den regelmäßigen Umgang mit dem Pferd eine Verbesserung der Aufmerksamkeitsleistung festgestellt werden (Hamsen 2003). Eine signifikante Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen in der Interaktion mit den Reit- und VoltigierpädagogInnen, konnte in der vorliegenden Untersuchung ebenfalls gezeigt werden. In der eingangs dargestellten triangulären Situation der HFP stehen Reit- und VoltigierpädagogIn, Pferd und das Kind bzw. der / die Jugendliche in einer Beziehung zueinander, wobei die Beziehung durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen situativ gefördert oder gestört werden kann. Nur durch seine / ihre elementare Rolle kann ein gelenkter Interaktionsprozess wirksam erlebt und Handlungsspielräume für das Kind bzw. die Jugendlichen eröffnet werden (Opgen-Rhein u. a. 2011). Da die erlebte Nähe und gegenseitige Zuwendung im Beziehungsdreieck durch das vermittelnde Verhalten der Reit- und VoltigierpädagogInnen gestaltet wird, entwickeln sich positive Veränderungen der psychosozialen Aspekte in Bezug auf alle Interagierenden des Beziehungsdreiecks (Macher 2012). Die Rolle der Reit- und VoltigierpädagogInnen wurde in der wissenschaftlichen Analyse der HFP bisher nicht berücksichtigt, Die Effekte der HFP scheinen sich fördernd auf die Interaktion auszuwirken. Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 93 sodass Aussagen über deren Wirkung bislang nicht wissenschaftlich gesichert sind. Aus der vorliegenden Erhebung kann die Annahme abgeleitet werden, dass die Verbesserung der psychosozialen Aspekte der SchülerInnen in dieser Untersuchung in signifikantem Zusammenhang mit der Dimension Reit- und VoltigierpädagogIn steht. Dieses Ergebnis ist ebenfalls vor dem Hintergrund des Detection Bias zu betrachten. Hier bedarf es zur Absicherung der Annahme weiterer Untersuchungen mit größeren Stichproben und Beurteilungen durch Dritte. Weiterführend konnten bisher keine eindeutigen Veränderungen in Bezug auf die Selbstwahrnehmung und das Selbstkonzept nachgewiesen werden (Gomolla 2009). Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen auf Item-Ebene positive Effekte in Bezug auf ‚Selbstsicherheit‘, ‚Mut‘, ‚Soziale Zeichen in Beziehungen‘, Körperlicher Kontakt in Beziehungen‘ sowie das ‚Wahren von sozialem Abstand‘ durch die HFP im Gruppensetting. Dies zeigt, dass durch das pädagogische Angebot der HFP Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf die Möglichkeit gegeben wird, ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen zu erweitern und sich sozial erwarteten Verhaltensmustern anzunähern. Dies lässt sich durch Ergebnisse von internationalen Studien bekräftigen, welche durch die Interaktion zwischen jungen Menschen und Pferden eine positive Wirkung auf ihre Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit nachweisen konnten (Burgon 2011; Sams u. a. 2006). Bezüglich der Wirksamkeit der HFP lassen sich in dieser Untersuchung Tendenzen über die Wirkungsrichtung und den Einfluss der Intervention auf ausgewählte psychosoziale Aspekte ziehen. Die HFP beeinflusst in dieser Form und Untersuchungsgruppe, die Gruppeninteraktion und einzelne Aspekte der psychosozialen Entwicklung positiv. Im Geschlechtervergleich lassen sich dabei keine Unterschiede sowohl bei der Beurteilung durch die LehrerInnen als auch durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen aufzeigen. Bei der Erhebung der Jungen durch die LehrerInnen und Reit- und VoltigierpädagogInnen zeigen sich jedoch signifikante Unterschiede zu T2 und T3, was darauf hindeutet, dass die im Setting HFP beobachteten positiven Veränderungen nicht unbedingt zu Verhaltensänderungen in der Schule führen. Vor dem Hintergrund, dass eine überdauernde Veränderung psychosozialer Aspekte und deren Übertragung in andere Lebensbereiche nur über langfristig angelegte Interventionen erfolgen kann, ist eine diesbezügliche Veränderung nur erschwert über die Dauer des Interventionszeitraums möglich. Bezüglich der Optimierung von HFP können im Rahmen der vorliegenden Untersuchung Rückschlüsse gezogen werden, dass die HFP in Gruppenform in der dargestellten Durchführungsweise eine Verbesserung ausgewählter psychosozialer Verhaltenskategorien von Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderschwerpunkt erzielen kann. Dies erscheint insbesondere in Bezug auf die Interaktion in der Gruppe relevant und kann als Tendenz dahingehend betrachtet werden, dass die Ziele der HFP in der Gruppe in der dargestellten Durchführungsweise effektiv erreicht werden können. Die Rahmenbedingungen der HFP fußen auf den standardisierten Durchführungsbedingungen des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten, welches diese Bestimmungen an allen DKThR-zertifizierten Einrichtungen in Deutschland garantiert (DKThR 2010). Welche Effekte insbesondere durch Pferd oder Reit- und VoltigierpädagogIn ausgelöst werden, konnte in diesem Kontext nicht isoliert betrachtet werden. Eine Evaluierung von Einzelförderungen durch HFP könnte dafür aufschlussreichere Erkenntnisse liefern. Die HFP beeinflusst einzelne Aspekte der psychosozialen Entwicklung positiv. 94 | mup 3|2017 Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... Limitationen Die vorliegende Untersuchung weist Limitationen auf, die bei den dargestellten Schlussfolgerungen zu bedenken sind. Der Stichprobenumfang ist mit 53 SchülerInnen vergleichsweise gering und zeigt mit 42 Jungen und 10 Mädchen eine unausgeglichene Geschlechtsverteilung. Diese entspricht jedoch der Geschlechterverteilung in den Einrichtungen mit Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung in Deutschland, welche überproportional von Jungen besucht werden (Statistisches Bundesamt 2014). Aufgrund der Nutzung von selbstentwickelten Inventaren stellt sich die Vergleichbarkeit mit Ergebnissen anderer Studien als problematisch dar. Insbesondere, da in dieser spezifischen Forschungsausrichtung kaum validierte und standardisierte Verfahren zur Erfassung von psychosozialen Kompetenzen im Setting HFP zur Verfügung stehen. Nichtsdestotrotz hat sich das ICF-basierte Instrument zur Erfassung psycho-sozialer Kompetenzen von SchülerInnen von Förderschulen als geeignet erwiesen. Im Hinblick auf ihre Anerkennung in nationalen und internationalen Gesellschaften wurde die ICF mit den wichtigsten internationalen Standardisierungsprozessen (International Organization of Standardization, kurz: ISO) kompatibel gemacht. Die Untersuchung des ICF-basierten Beurteilungsbogens zeigt, dass dieser in seiner Eignung als Assessmentinstrument zur Erfassung pädagogischer Effekte zur psychosozialen Entwicklungsförderung durch die vorgenommene Indexbildung und hohe interne Konsistenz als zweckmäßig eingeschätzt werden kann. Er muss weiterführend mit einer größeren Stichprobe durchgeführt werden, um seine Eignung bezüglich der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf auf Basis einer größeren Datengrundlage zu prüfen. Die Beurteilung der SchülerInnen erfolgte als Fremdbeurteilung von den beteiligten SozialpädagogInnen bzw. LehrerInnen der Förderschulen sowie der Reit- und VoltigierpädagogInnen beider Einrichtungen. Ziel des methodischen Vorgehens dieser Untersuchung war es, mögliche Verzerrungen der Studienergebnisse zu minimieren. Die Beurteilung durch die Reit- und VoltigierpädagogInnen ist allerdings vor dem Hintergrund des Detection Bias entsprechend vorsichtig zu interpretieren. Durch die Einholung des Votums einer Ethikkommission und der Zusammenstellung eines Studienkonzepts, in welchem alle wichtigen Methoden und Vorgehensweisen prospektiv beschrieben wurden, sollten die Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis für eine hohe Studienqualität berücksichtigt werden (DFG 2013). Die Durchführung der Befragung als Fragebogenerhebung zeichnete sich durch ihre einfache und ökonomische Anwendung aus. Aus diesem Grund ist diese Methode der Fremdbeurteilung durch Fragebogenmodule zur Beantwortung der vorliegenden Fragestellungen und der zur Verfügung stehenden zeitlichen Ressourcen ausgewählt worden. Fazit Die dargestellten Ergebnisse zeigen positive Effekte in Bezug auf das Selbstkonzept und Selbstwirksamkeitserfahrungen durch die HFP in bedeutenden Bereichen der Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen mit sozial-emotionalem Förderbedarf (Selbstsicherheit, Mut, Soziale Zeichen in Beziehungen). Diese Verbesserung zeigt sich im zeitlichen Verlauf in Bezug auf Pferd, Reit- und VoltigierpädagogIn und Gruppe. Die Effekte zur Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen in Bezug auf die Gruppe waren dabei am höchsten, was von Gruppenstudien zu pferdegestützter Therapie bisher nur im Ansatz erfasst werden konnte. Die Effekte der HPF in Gruppenform scheinen sich demnach fördernd auf die Interaktion innerhalb der Gruppe auszuwirken. Eine genaue Bestimmung der Wirk- Die Erhebung erfolgte als Fremdbeurteilung durch die LehrerInnen und VoltigierpädagogInnen. Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 95 faktoren der HPF kann auch anhand der hier vorliegenden Daten nicht erfolgen. Rückschlüsse lassen sich lediglich über die Wirkungsrichtung und den Effekt der Intervention auf ausgewählte psychosoziale Aspekte ziehen. Weitere Förderziele (z. B. eine Verbesserung der Affektkontrolle, psychische Stabilität, Kritikfähigkeit), die für eine störungsspezifische Ausrichtung der HFP maßgeblich sind, müssen jedoch ebenfalls erreicht werden bzw. Wirkfaktoren für eine Verbesserung dieser Zielsetzung transparent gemacht werden können. Im Hinblick auf weitere Untersuchungen sollten dementsprechend Wirkfaktoren und -richtungen zielgruppenspezifisch und in angemessener Fallzahl untersucht werden, um den Prozess der HFP effektiv steuern und Ziele der pädagogischen Arbeit in Bezug auf psychosoziale Entwicklungsförderung erreichen zu können. Dafür muss die Entwicklung von wissenschaftlich fundierten und praxiskompatiblen Evaluationsinstrumenten zur Erfassung pferdegestützter Therapie weiter vertieft werden, um z. B. auch Wechselwirkungen und Interdependenzen mehrerer Wirkfaktoren aufzeigen zu können. Literatur ■ Bass, M., Duchowny, C., Llabre, M. 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Anschrift Isabel Stolz · FIBS gGmbH · Paul-R.-Kraemer-Allee 100 D-50226 Frechen · stolz@fi-bs.de Stolz, Tillmann - Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ... mup 3|2017 | 97 ■ Trotter, K. S., Chandler, C., Goodwin-Bond, D., Casey, J. (2008): A Comparative Study of the Efficacy of Group Equine Assisted Counseling With At-Risk Children and Adolescents. Journal of Creativity in Mental Health 3 (3), http: / / doi. org/ 10.1080/ 15401380802356880 ■ Voßberg, J. (2010): Anbahnung und Gestaltung positiver Beziehungen mit Kleinpferden. In: Gäng, M. (Hrsg.): Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren. 6. Aufl. Ernst Reinhardt, München, 169-197 ■ Westermann, K. (2013). Pferdegestützte Interventionen (PGI) zur Gesundheitsförderung des Menschen. Einsatzvoraussetzungen, Anforderungen, Belastungsmomente, Ausbildung und Leistungsprüfung des Pferdes: Dissertation. 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