mensch & pferd international
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mup2017.art05d
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Praxistipp: Das kleine Pony Timmi unternimmt einen Ausflug und nimmt alle Kinder mit
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Meike Riedel
Die Bewegungsgeschichte vom kleinen Pony Timmi stellt für Kinder eine leicht nachvollziehbare Geschichte mit verschiedenen Bewegungsspielen, Handlungen und Entspannungselementen in der Gruppe dar. Dabei werden die einzelnen Übungen in eine kindgerechte Bildersprache übertragen. Es ist darauf hinzuweisen, dass Ideen bzgl. der erlebnisorientierten Geschichte, die während der Durchführung von den Kindern geäußert werden, Berücksichtigung finden und in die Geschichte integriert werden sollten.
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28 | mup 1|2017|28-31|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2017.art05d Meike Riedel Praxistipp Das kleine Pony Timmi unternimmt einen Ausflug und nimmt alle Kinder mit Eine Bewegungsgeschichte mit Entspannungselementen Die Bewegungsgeschichte vom kleinen Pony Timmi stellt für Kinder eine leicht nachvollziehbare Geschichte mit verschiedenen Bewegungsspielen, Handlungen und Entspannungselementen in der Gruppe dar. Dabei werden die einzelnen Übungen in eine kindgerechte Bildersprache übertragen. Es ist darauf hinzuweisen, dass Ideen bzgl. der erlebnisorientierten Geschichte, die während der Durchführung von den Kindern geäußert werden, Berücksichtigung finden und in die Geschichte integriert werden sollten. Die Geschichte Das kleine Pony Timmi möchte so gerne auch mal einen Ausflug in den Wald machen, so wie die anderen Pferde im Stall. Nie darf er mit, weil alle immer meinen, dass er dazu einfach zu klein ist. Eines Tages beschließt Timmi, einen Ausflug zu unternehmen. Da es ihm aber alleine im Wald nicht ganz geheuer ist, fragt er einfach seine Freunde, die kleinen Kinder, die ihn jede Woche in seinem Offenstall streicheln, ob sie nicht Lust haben, mitzukommen. Die sind von seinem Vorhaben ganz begeistert und wollen unbedingt mit. Ganz gespannt auf das, was alle auf so einem Ausflug im Wald erwartet, startet Timmi gemeinsam mit seinen Freunden den ersten Ausflug. Damit die großen Pferde nicht mitbekommen, dass er sich gemeinsam mit seinen Freunden aufmacht, laufen sie ganz schnell vom Stall in den Wald hinein. Aktion 1: Kinder laufen in den Wald Die Kinder laufen von einem Ende der Reithalle zum anderen und wieder zurück. Im Wald angekommen, folgen Timmi und seine Freunde einem kurvenreichen Waldweg, bis sie schließlich einen tiefen Bachlauf erreichen. Aktion 2: Kurvenreicher Waldweg Die Kinder führen Timmi der Reihe nach im Slalom um Pylonen herum (vgl. Bild 1 und 2). Damit seine Freunde nicht nass werden, dürfen sie auf Timmis Rücken steigen. Timmi bringt nach und nach seine Freunde trocken auf die andere Seite des Bachlaufs. Während sie den Bach überqueren, werfen die Kinder kleine Steine ins Wasser. Die Durchführung eignet sich für eine Gruppengröße von vier bis sechs Kindern und kann gut in einer Reithalle umgesetzt werden. Ein Gruppenhelfer, der bei der Durchführung den Reittherapeuten unterstützt, ist zu empfehlen. Zur Überbrückung von Wartezeiten bei einzelnen Bewegungsaktionen können die Kinder z. B. von unterschiedlichen Entfernungen aus kleine Steinchen (Kastanien siehe Aktion 3) in den wassergefüllten Eimer werfen. Hier kann der Gruppenhelfer gut unterstützen. Organisation Praxistipp: Riedel - Das kleine Pony Timmi unternimmt einen Ausflug und nimmt alle Kinder mit mup 1|2017 | 29 Aktion 3: Durchquerung des Bachlaufs Der Bach wird mit Seilen nachgestellt. Links und rechts des Baches wird jeweils ein Eimer mit Wasser hingestellt. Die Kinder steigen auf Timmis Rücken (mit einer Aufstiegshilfe oder sie werden hochgehoben) und versuchen, mit Kastanien (kleine Steine) die wassergefüllten Eimer zu treffen. Die Kinder wollen auf einer Lichtung eine kleine Pause machen und setzen sich im Kreis hin. Timmi, der zum ersten Mal einen Ausflug in den Wald unternimmt, ist immer noch ganz aufgeregt und läuft um seine Freunde herum. Aktion 4: Timmi auf der Pirsch Die Kinder sitzen in einem Kreis und schließen die Augen. Bild 2: Kurvenreicher Waldweg Bild 1: Kurvenreicher Waldweg Bild 3: Bach mit Seilchen nachgestellt Bild 4: Kind wirft Kastanien in den Eimer bzw. ins Wasser 30 | mup 1|2017 Praxistipp: Riedel - Das kleine Pony Timmi unternimmt einen Ausflug und nimmt alle Kinder mit Timmi wird mit ca. zwei bis drei Meter Abstand außen um den Kreis der Kinder geführt. Hinter einem Kind bleibt Timmi nun stehen (vgl. Bild 5). Der Gruppenhelfer sagt: „Wer meint, dass Timmi hinter ihm steht, hebt bitte die Hand“. Nun soll das Kind die Hand heben, das meint, dass Timmi hinter ihm steht. Jetzt dürfen alle Kinder die Augen wieder öffnen und schauen, ob sie Timmi richtig wahrgenommen haben. Variation ohne Timmi: Anschließend kann ein Kind hinter den anderen Kinder im Kreis „herschleichen“. Die Kinder im Kreis schließen wieder die Augen. Das „Schleichkind“ geht ganz leise außen hinter den anderen Kindern im Kreis herum und stellt sich so unauffällig wie möglich hinter ein anderes Kind. Nun sagt die Reittherapeutin: „Wer meint, dass hinter eurem Rücken einer steht, hebt bitte nun die Hand“. Jetzt dürfen alle Kinder wieder die Augen öffnen und schauen, ob sie das schleichende Kind richtig wahrgenommen haben. Die Kinder dürfen abwechselnd alle einmal um die anderen Kinder im Kreis herumschleichen. Nun wollen die Kinder auf der Lichtung noch ein Spiel machen. Aktion 5: Putzzeugraten Die Kinder sitzen wieder im Kreis. Ein Kind steht in der Mitte. Die Kinder im Kreis dürfen sich jeweils einen Gegenstand aus dem Putzzeugkasten nehmen und diesen dem Kind in der Mitte zeigen. Nun schließt das Kind in der Mitte die Augen und die Kinder im Kreis verstecken ihren Gegenstand hinter dem Rücken. Das Kind in der Mitte dreht sich einmal, öffnet wieder die Augen und soll sich nun erinnern, welcher Gegenstand sich hinter welchem Kind verbirgt. Danach wird durchgewechselt. Die Kinder sind mittlerweile ganz müde geworden und schaffen es kaum mehr aufzustehen. Da hat Timmi die Idee, die Kinder zu zweit auf seinem Rücken wieder zum Stall zu tragen. Aktion 6: Zurück zum Stall Die Kinder setzen sich zu zweit auf Timmi. Das vordere Kind legt sich mit dem Oberkörper auf den Hals und schließt die Augen, das hintere Kind klammert fünf bis sechs Wäscheklammern an den Pullover des Vordermanns. Das vordere Kind soll dabei erspüren, wo die Klammern platziert wurden. Am Stall angekommen, darf das erste Kind absteigen und sich auf eine Decke oder Isomatte legen. Im Hintergrund läuft Entspannungsmusik und ein Gruppenhelfer pustet Seifenblasen über das Kind / die Kinder, bis alle Kinder auf der Isomatte liegen. Das zweite Kind bleibt auf Timmis Rücken sitzen und wird zu den anderen Kindern zurückgeführt. Dann darf ein zweites Kind auf Timmis Rücken usw. Timmi transportiert auf diese Weise Kind für Kind zum Stall zurück. Nachdem Timmi nun alle Kinder wieder heile zum Stall gebracht hat, ist auch er völlig erschöpft und muss sich erst einmal ausruhen. Bild 5: Spiel: Timmi auf der Pirsch Praxistipp: Riedel - Das kleine Pony Timmi unternimmt einen Ausflug und nimmt alle Kinder mit mup 1|2017 | 31 Aus Dank, dass er die Kinder auf so einen tollen Ausflug mitgenommen hat, putzen die Kinder nun ausgiebig Timmis Rücken. Aktion 7: „Timmi“ putzen Die eine Hälfte der Kinder darf sich bäuchlings auf die Isomatten oder Decken legen. Neben jedem Kind kniet ein weiteres. Der Gruppenhelfer kniet ebenfalls neben einem Kind und erzählt, wie das Kind „Timmi“ geputzt wird und demonstriert es mit den Händen: Timmi ist im Wald ganz schmutzig geworden, daher müssen wir zuerst mit der Wurzelbürste seinen Rücken und die Beine säubern (Gruppenhelfer imitiert mit den Fingern auf dem Rücken und an den Beinen des Kindes ein leichtes Schrubben mit der Wurzelbürste). Als nächstes wird der Rücken mit der Kardätsche und dem Striegel gesäubert (der Gruppenleiter streicht mit der einen Hand über den Rücken und simuliert so das Putzen), anschließend streicht er an seiner anderen Hand die Kardätsche mit dem Striegel ab. Zum Schluss werden der Rücken und die Beine noch einmal mit einem Handtuch nachgeputzt (der Gruppenhelfer streicht mit ganz wenig Druck über die Beine und den Rücken). Nun tauschen die Kinder. Nach dem Putzen dürfen sich alle Kinder in gemütlicher Lage auf die Isomatten legen. Der Gruppenhelfer kann jetzt zum Schluss noch eine beliebige kleine Entspannungsgeschichte vorlesen, die auch Elemente der Bewegungsgeschichte beinhalten kann. Die Autorin Dr. Meike Riedel Wiss. Angestellte am Institut für Sport und Sportwissenschaft an der TU-Dortmund, Schriftleitung der „mensch & pferd international“, 1. Vorsitzende des Ausschusses Breitensport des Pferdesportverbandes Westfalens, Trainer C Voltigieren. Anschrift Dr. Meike Riedel · TU-Dortmund Institut für Sport und Sportwissenschaft · Otto-Hahn-Str. 3 D-44227 Dortmund · meike.riedel@tu-dortmund.de oder mup-schriftleitung@gmx.net Anzeigen S T A U F E N - B U C H H A N D L U N G Marktstraße 31• 73033 Göppingen Tel. 71 61 / 74175 • Fax 0 71 61 / 1 3743 www.staufen-buch.de Email: staufen-buch@t-online.de Riedel/ Otto Kinderreitunterricht kreativ und vielseitig gestalten 978-3-88542-896-1 ca. 28,90 e Bettina Schmid Kreative Kinderreitstunde 978-3-981646-74-0 19,90 e Anzeige_MPU1/ 8 22.11.2016 16: 55 Uhr Seite 1 Institut für Experientielle Reittherapie Ausbildung in Experientieller Reittherapie u. Experientieller Reitpädagogik Nächster Kursbeginn: Februar 2016 Otto-Burger-Straße 10 79215 Elzach-Oberprechtal +49 (172) 925 40 13 info@IFERT-Reittherapie.de Mitglied im Bundesverband für Therapeutisches Reiten und tiergestützte Therapie sowie im Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR). Nächster Kursbeginn: Februar 2017
