mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Forum: 10 Jahre "mensch und pferd international"
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Gerd Hölter
Ist die Zeitschrift „selbstbewusst und optimistisch […] in die Weiten der therapeutischen Felder“ galoppiert? (Marianne Gäng) Vor etwa 15 Jahren saß ich mit MitarbeiterInnen in einem Café in der Nähe der Universität, als ich auf einer nahe gelegenen Weide zwei Pferde grasen sah. Für mich war eine solche Szene am Rande der Großstadt unerwartet und ich machte meine pferdeerfahrene Kollegin darauf aufmerksam. Sie wirkte überhaupt nicht erstaunt: „Jaja, die zwei da hinten sind aus unserem Stall und machen hier für vier Wochen Urlaub.“ Auf meinen fragenden, leicht spöttischen Blick erklärte sie mir ernsthaft, dass Pferde, die vorwiegend im Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren (HPR / V) eingesetzt werden, zumindest einmal im Jahr Urlaub benötigen würden. Die Arbeit mit den KlientInnen sei nicht nur für die TherapeutInnen anstrengend, sondern für die Tiere auch: Die Unruhe im Stall, die physischen Belastungen, die erforderliche Disziplin, die wechselnden Beziehungen würden regelmäßig Phasen der Ruhe erforderlich machen und das sei jetzt eben ihr Jahresurlaub. Das leuchtete mir auch als Laien unmittelbar ein.
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182 | mup 4|2018|182-186|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2018.art25d Gerd Hölter Forum 10 Jahre „mensch und pferd international“ Ist die Zeitschrift „selbstbewusst und optimistisch […] in die Weiten der therapeutischen Felder“ galoppiert? (Marianne Gäng) Vor etwa 15 Jahren saß ich mit MitarbeiterInnen in einem Café in der Nähe der Universität, als ich auf einer nahe gelegenen Weide zwei Pferde grasen sah. Für mich war eine solche Szene am Rande der Großstadt unerwartet und ich machte meine pferdeerfahrene Kollegin darauf aufmerksam. Sie wirkte überhaupt nicht erstaunt: „Jaja, die zwei da hinten sind aus unserem Stall und machen hier für vier Wochen Urlaub.“ Auf meinen fragenden, leicht spöttischen Blick erklärte sie mir ernsthaft, dass Pferde, die vorwiegend im Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren (HPR / V) eingesetzt werden, zumindest einmal im Jahr Urlaub benötigen würden. Die Arbeit mit den KlientInnen sei nicht nur für die TherapeutInnen anstrengend, sondern für die Tiere auch: Die Unruhe im Stall, die physischen Belastungen, die erforderliche Disziplin, die wechselnden Beziehungen würden regelmäßig Phasen der Ruhe erforderlich machen und das sei jetzt eben ihr Jahresurlaub. Das leuchtete mir auch als Laien unmittelbar ein. Wenn ich jetzt, 10 Jahre nach Bestehen der „mensch und pferd international“, kurz MuP, die Geleit- und Grußworte der ersten Ausgabe vom März 2009 durchschaue, entdecke ich bei dort befragten ExpertInnen des HPR / V ein Bündel von Erwartungen und Wünschen, die allerdings fast unisono als gemeinsames Grundanliegen die respektierende Grundeinstellung zum Pferd als lebendigem Wesen widerspiegeln: Es geht nicht um ein Therapie- oder Sportgerät aus Fleisch und Blut, nicht nur um „eine sportliche und entspannende Sitzgelegenheit“ (Stephan), sondern um den Respekt vor einem lebendigen Wesen, das den Menschen ein „faszinierendes Glücksgefühl“ (von Dietze) geben kann und um „Beziehungen zu diesen faszinierenden Geschöpfen“ und „die Verbundenheit mit einer anderen Spezies“ (Olbrich). Mein damaliger Herausgeberkollege E. Isenbügel wählte für sein Geleitwort den Titel „Von den Ansprüchen des Therapiepferdes“, und damit bringt er prägnant dieses damals von fast allen geäußerte Anliegen zum Ausdruck. Ob diesem Wunsch während des 10-jährigen Bestehens der Zeitschrift entsprochen werden 1|2009 1. Jahrgang Internationale Zeitschrift für Förderung und Therapie mit dem Pferd mensch pferd und Pferdgestützte Bewegungstherapie bei Essstörungen Therapeutisches Reiten aus Sicht der Pferde Hippotherapie in Kooperation mit Ergotherapie und Logopädie Das Pferd im Schweizer Recht Praxistipp: Zusätzlicher Stauraum in der Reithalle 80158 mensch & pferd inter national Zeitschrift für Förderung und Therapie mit dem Pferd 1 2. Jahrgang 2010 Von der Hippotherapie zur Zügelführung - Langzeitbeobachtungen Bindung und Beziehung in der reitpädagogischen Arbeit Finanzierung von Heilpädagogischer Förderung mit dem Pferd in D, A und CH Recht: Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten Praxisbericht: „theraSET“ - Ein Test auf Alltagstauglichkeit 1 3. Jahrgang 2011 Zeitschrift für Förderung und Therapie mit dem Pferd mensch & pferd Vielfalt als Chance - Integrationspädagogik mit dem Pferd Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd bei Infantiler Zerebralparese Das „Einsteller-Modell“ für die Bereitstellung von Therapiepferden Finanzierung der Ergotherapie mit dem Pferd in D, A und CH Sicherheit: Warnwesten in der Hippotherapie im Gelände Praxistipps: Pylonen, Dualaktivierungsgasse inter national Abb. 1: Drei Ausgaben der „mensch und pferd international“ der ersten Jahre Forum: Hölter - 10 Jahre „mensch und pferd international“ mup 4|2018 | 183 konnte und in welcher Form, werde ich gleich noch näher untersuchen. Neben diesem Grundanliegen werden in der ersten Ausgabe weitere Erwartungen geäußert, die ich unter den Stichwörtern Interdisziplinarität, Theorie-Praxis-Balance und Verbandsunabhängigkeit näher betrachten und auch einem „Faktencheck“ unterziehen werde. Am Ende meines Beitrags formuliere ich einige Empfehlungen, die aus meiner Sicht eine gedeihliche Weiterentwicklung der MuP für die nächsten Jahre gewährleisten könnten. Interdisziplinarität Die Verlagsleitung hat sich mit der Zusammensetzung des ersten sechsköpfigen Herausgeberkollegiums um eine breitgefächerte Zusammensetzung von ExpertInnen bemüht: ein Tierarzt mit umfassenden wissenschaftlichen und publizistischen Erfahrungen und - was mir besonders imponiert hat - unter anderem der tierärztliche Leiter des Züricher Zoos und zeitweise der Berater des Zuchtstalls des Königs von Marokko; ein Psychologe - vor zwei Jahren verstorben - mit ebenfalls vielfachen publizistischen und wissenschaftlichen Erfahrungen, und das nicht nur auf Pferde, sondern insgesamt auf tiergestützte Therapien und die philosophischen Grundlagen der Tier-Mensch-Beziehung bezogen. Des Weiteren eine Medizinerin, die unter anderem das bis heute in mehreren Auflagen erschienene Fachbuch zur Hippotherapie herausgegeben hat und zehn Jahre lang im Vorstand des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten tätig war; eine Medizinerin mit Reitausbildung und Weiterbildnerin im Behindertensport sowie erfolgreiche Wettkampfreiterin mit insgesamt elf Silber- und einer Goldmedaille bei den Paralympics; eine international tätige und publikationserfahrene Physiotherapeutin, deren Vater einer der Begründer des therapeutischen Reitens in Deutschland war, und schließlich ich selbst als Bewegungspädagoge und Psychotherapeut mit geringen Reiterfahrungen, aber als neutraler Moderator an der Gründung des „Forums der Ausbildungsträger einer Therapie mit dem Pferd“ (FATP) beteiligt. Bei den jährlich stattfindenden Herausgebersitzungen in München war es mir leider in sechs Jahren nicht vergönnt, alle meine KollegInnen gleichzeitig einmal zusammen am Tisch zu sehen, aber aus den lebhaften Diskussionen sind mir einige Probleme und Fragen in Erinnerung geblieben, die immer wieder erörtert wurden: „Wie angemessen werden in den Beiträgen Anliegen der Hippotherapie, die tierärztliche Perspektive und der Behindertensport vertreten? Wie weit ist der Begriff des Therapeutischen, die Abgrenzung zwischen Heilpädagogik und Therapie zu verstehen? Gehört dazu auch das Coaching von Führungskräften? Soll die Fokussierung auf das HPR / V allgemeiner auf tiergestützte Therapien insgesamt ausgeweitet werden? Wie ausgewogen ist das Verhältnis von Theorie- und Praxisbeiträgen? “ Sie als LeserInnen werden unschwer das Ergebnis dieser Diskussionen in der Verteilung der verschiedenen Beiträge über den Zeitraum von zehn Jahren wiederfinden. Während die HerausgeberInnen und die Fachbeiräte naturgemäß etwas über dem Geschehen schweben, wurde das operative Geschäft durch äußerst kompetente Schriftleiterinnen, R. Hamsen, M. Riedel und H. Struck geprägt. Sie sorgten für die fachkundige Bearbeitung der Beiträge sowie die Kommunikation mit den AutorInnen und waren für eine Ausgewogenheit der unterschiedlichen Rubriken ver- Abb. 2: Herausgebersitzung 2010 in München im Ernst Reinhardt Verlag 184 | mup 4|2018 Forum: Hölter - 10 Jahre „mensch und pferd international“ antwortlich. Ab Beginn des Jahres 2018 haben M. Bauer und S. Pülschen diese aufwendige Arbeit übernommen. Die Profilschärfung und ein allmählicher Anstieg der AbonnentInnenzahlen wären auch nicht ohne eine engagierte Verlagsleitung und die Kompetenzen bei der technischen Gestaltung und dem Vertrieb sowie die Präsenz auf vielen reittherapiebezogenen Veranstaltungen denkbar. Theorie-Praxis-Balance Bei allen bewegungs- und therapiebezogenen Fachzeitschriften, die ich zum Teil als wissenschaftlicher Beirat mit begleitet habe, ist das Thema der Theorie- Praxis-Balance dauernd präsent, insbesondere wenn Fachverbände Interesse an der Zeitschrift haben. Für wissenschaftlich Interessierte bieten anerkannte Zeitschriften mit sog. ISSNbzw. DOI-Nummern Publikationsmöglichkeiten, um Konzepte und Untersuchungsergebnisse einem breiteren Publikum bekannt zu machen; zum Teil in einer Sprache, die vielen Menschen, die in anderen Bereichen arbeiten, nicht so vertraut ist. Aber die Ernsthaftigkeit und Außenwirkung einer Fachzeitschrift bzw. eines therapeutischen Ansatzes zeigen sich in solchen Beiträgen, deren Lektüre manchmal mühevoll sein kann, aber letztlich auch den eher praktisch tätigen KollegInnen Argumente für die Begründung ihrer Tätigkeit liefern können. Fachbeiträge aus den ersten zehn Jahren bezogen sich unter anderem auf essgestörte oder traumatisierte PatientInnen, auf die Erziehungshilfe oder die Frühförderung, die, wenn sie gut illustriert und literaturgestützt waren oder die Wirkungen untersuchten, für die Tätigkeit vor Ort, z. B. bei der Einrichtung neuer Gruppen, sehr hilfreich sein können. Für die Schriftleiterinnen war es immer eine große Herausforderung, solche eher wissenschaftlich orientierten Beiträge auf ein angemessenes Sprach- und Verständnisniveau „herunterzubrechen“. Diese Aufgabe war auch bei den Praxisbeiträgen manchmal nicht einfach: Eigene Erfahrungen in Worte zu fassen, sie gut zu strukturieren und zu illustrieren, sodass sie eine Hilfe für andere Personen darstellen, ist sehr, sehr schwierig. Dies mag auch der Grund sein, warum sich nur wenige KollegInnen, mit zum Teil langjährigen intensiven Erfahrungen, einen solchen Schritt zutrauen. Trotz des Rufs nach externer Evidenz ist nach wie vor die interne Evidenz, d. h. eine Dokumentation des Handelns nach Erfahrung und Intuition, genauso wichtig. Um eine Zeitschrift für unterschiedliche Interessen und verschiedene Lesegruppen interessant zu halten, ist die Mischung von vorwiegend wissenschaftlich und von praktisch orientierten Beiträgen, ergänzt um Praxistipps, Rezensionen und Fragen zu Recht, zur Abrechnung, zur Versicherung sowie zu berufsgruppenbezogenen Fragen, eine große Herausforderung. Faktencheck Um dies für die vergangenen Jahren genauer zu dokumentieren, haben wir in Tabelle 1 (fast) alle Beiträge ausgezählt und den Hauptrubriken der Zeitschrift, Fachbeiträge, Foren, Praxistipps und Recht, zugeordnet. Eine grenzscharfe Zuordnung ist besonderes bei den Fachbeiträgen und Foren manchmal schwierig, da hier teilweise auch anwendungsbezogene Fragen erörtert wurden. Unter dem Gesichtspunkt einer Theorie-Praxis-Balance ist m. E. die Verteilung der Beiträge sehr ausgewogen und gelungen. Untersucht man genauer das Themenspektrum der Fachbeiträge und Foren (Tabelle 2), dann werden überwiegend adressatenspezifische Themen behandelt und dies in einer Breite, die mir jetzt erst bei der Durchsicht der einzelnen Titel wieder aufgefallen ist: Es geht um klinische Phänomene in allen Altersstufen, um heilpädagogische Fragen und um die Thematisierung aktueller Probleme wie dem Umgang mit traumatisierten Personen und Flüchtlingskindern. Im Hinblick auf Interdisziplinarität nennen zahlreiche Beiträge explizit den Bezug zu anderen Disziplinen wie den Bewegungswissenschaften, der Kunst, der Musik, der Neurobiologie, der Psychomotorik, der Psychotherapie usw. Forum: Hölter - 10 Jahre „mensch und pferd international“ mup 4|2018 | 185 Eine Reihe von Beiträgen behandelt Fragen, die generell für das HPR / V von Bedeutung sind oder die über internationale Entwicklungen berichten. Auch die Beiträge zum Thema des respektvollen Umgangs mit dem Pferd, die noch einmal gesondert ausgezählt wurden, können hierzu gerechnet werden. Wie in der Herausgeberkonferenz häufig angemahnt wurde, wird die Hippotherapie im engeren Sinne nur wenig angesprochen; dies mag u. a. damit zusammenhängen, dass hier eine enge Bindung an die Physiotherapie besteht und Publikationen hierzu zum Teil in anderen Zeitschriften erscheinen. Auch auf das Sport- und Freizeitreiten wird vergleichsweise wenig Bezug genommen. Verbandsunabhängigkeit In den Grußworten in MuP 1 / 2009 wurde mehrfach die Erwartung „nach einer unabhängigen, qualitätsorientierten und verbandsübergreifenden Fachzeitschrift“ (Thiel) geäußert. Dahinter steht ein sehr menschliches Problem, das ich aus der Psychomotorik, der Bewegungs- und Sporttherapie und der Tanztherapie sehr gut kenne. Was sich für Außenstehende zunächst relativ einfach darstellt - es geht um Bewegungsförderung, um Reiten, Sporttreiben und Tanzen und dies in heilpädagogischen und therapeutischen Zusammenhängen -, erweist sich bei näherem Hinsehen als ein kompliziertes Geflecht von unterschiedlichen Interessen, persönlichen Eitelkeiten und verschiedenen therapeutischen Orientierungen und Reflexionsebenen. Solche Verschiedenheiten erscheinen manchmal den direkt Beteiligten zeitweise unüberbrückbar. Wie funktionell, wie psychotherapeutisch sollen die Interventionen sein? Rubriken / Inhalte Anzahl der Beiträge Angabe in Prozent 1. Fachbeiträge und Foren von der Frühförderung bis Alter; von der Heilpädagogik bis zur Psychotherapie 125 63,5 % 2. Praxistipps Materialien, Medien, Organisation, Stundenbilder, Übungszusammenstellungen 48 24,4 % 3. Recht/ Sicherheit/ Finanzierung / Versicherung 24 12,1 % Tab. 1: Inhaltliche Orientierung aller Beiträge der MuP (N=197) im Zeitraum von 1/ 2009 -1/ 2018 Tab. 2: Inhaltliche Thematiken der Fachbeiträge und Foren der MuP (N=125) im Zeitraum von 1/ 2009 -1/ 2018 Thematik Anzahl der Beiträge Angabe in Prozent 1. Allgemeines 27 21,6 % 2. Adressatenspezifisches 40 32,0 % 3. Interdisziplinäre Bezüge 37 29,6 % 4. Bezüge zum Behinderten-, Freizeit-, Leistungssport 10 8,0 % 5. Pferde- / Tierspezifisches 8 6,4 % 6. Hippotherapie 3 2,4 % 186 | mup 4|2018 Forum: Hölter - 10 Jahre „mensch und pferd international“ Welchen Stellenwert hat das Beherrschen der Technik oder die Interpretation des Verhaltens auf der Grundlage von Therapiebruchstücken aus anderen Bereichen? Welche Bedeutung hat der Respekt vor gelebter Erfahrung? Wie personenabhängig und -zentriert ist der jeweilige Ansatz? Im Zusammenhang mit meiner Moderation für das FATP erinnere ich mich an die stundenlangen Diskussionen über den Anteil der Bodenarbeit mit dem Pferd, die fast zur Aufgabe des Bemühens um Kompromisse geführt hat. In dieser Hinsicht hat die Verlagsleitung für die MuP eine weise Entscheidung getroffen, denn durch die Auswahl der HerausgeberInnen und des Fachbeirats wurde eine Offenheit jenseits von Verbandsinteressen signalisiert. Das ist nach meiner Einschätzung in allen Beiträgen der MuP deutlich sichtbar: Verbände und „Schulen“ sind für eine Identitätsbildung und für eine Professionalisierung wichtig, aber überflüssig, wenn diese zu einer Monopolisierung, zu Deutungshoheiten und zu Ausgrenzungen führen. Diese Einsicht hat unter zähem Ringen für das HPR / V sowie auch im Übrigen für die Psychomotorik und Tanztherapie zu gemeinsamen Foren, Qualitätszirkeln und -standards geführt. Ein Ausdruck dieses Bemühens um ein gemeinsames Thema ist auch den im gleichen Verlag erscheinenden Fachzeitschriften „körper - tanz - bewegung “ und „motorik“ anzumerken. Besonders für die kritische Reflexion der jeweiligen „ Eigenheiten“, ohne Einebnung der Unterschiede, und für die Außenwirkung ist dies ein unschätzbares Verdienst. In dieser Hinsicht wünsche ich allen Zeitschriften des Reinhardt Verlags weitere Anerkennung und Verbreitung. Resümee Das bisherige Profil der Zeitschrift ist schlüssig. Sie hat ein ansprechendes wissenschaftliches Niveau, sie ist in den Beiträgen ausgewogen und sehr gut gestaltet. Dies ist das gemeinsame Verdienst ehrenamtlicher, semiprofessioneller und professioneller Beteiligter. Hierfür herzlichen Dank. Für die Zukunft würde ich der MuP eine noch stärkere Beteiligung der LeserInnen wünschen, vielleicht auch über begleitende digitale Kommunikationswege. Es gab in der Vergangenheit vereinzelt Leserbriefe und auch eine LeserInnen- Befragung, aber Kontroversen wurden kaum ausgetragen. Zum Schluss möchte ich mich dem schon am Anfang dieses Beitrags zitierten Geleitwort von Marianne Gäng von vor zehn Jahren in MuP 1 / 2009 anschließen, in dem sie nicht nur „das Galoppieren in die Weiten der therapeutischen Felder“ als Wunsch äußert, sondern auch ab und an „ein seitliches Ausschlagen“. Prof. Dr. Gerd Hölter
