eJournals mensch & pferd international 10/2

mensch & pferd international
2
1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mup2018.art09d
41
2018
102

Forum: "Tom hat was, was du nicht siehst "

41
2018
Kathrin Bohmert
Toms Leben ist durch eine FASt unsichtbare Behinderung geprägt. Diese Behinderung ist der Grund für gravierende Eckpunkte in Toms Leben und auf den ersten Blick oft unsichtbar. Ursache dieser Behinderung ist, dass Tom bereits als ungeborenes Kind durch den Alkoholkonsum seiner Mutter während der Schwangerschaft den oftmals umfangreich schädigenden Wirkungen von Alkohol ausgesetzt war, wobei seine Mutter keinen krankhaften Suchtkonsum gezeigt hat […]
2_010_2018_2_0004
64 | mup 2|2018|64-72|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2018.art09d Forum „Tom hat was, was du nicht siehst…“ Heilpädagogische Förderung mit Pferd als Chance für Klienten mit Fetalem Alkoholsyndrom Kathrin Bohmert Toms Leben ist durch eine FASt unsichtbare Behinderung geprägt. Diese Behinderung ist der Grund für gravierende Eckpunkte in Toms Leben und auf den ersten Blick oft unsichtbar. Ursache dieser Behinderung ist, dass Tom bereits als ungeborenes Kind durch den Alkoholkonsum seiner Mutter während der Schwangerschaft den oftmals umfangreich schädigenden Wirkungen von Alkohol ausgesetzt war, wobei seine Mutter keinen krankhaften Suchtkonsum gezeigt hat. Tom ist elf Jahre alt. In seiner Freizeit geht er regelmäßig zum Fußballtraining und Reiten bzw. Voltigieren, trifft sich mit seinen Freunden und hat in diesem Sommer die Grundschule abgeschlossen. Tom ist sehr lustig, humorvoll und kreativ. Er ist sehr aktiv, aufgeschlossen und hochgradig neugierig. Tom hat auf den ersten Blick keinerlei Einschränkungen, kann aber trotzdem nur mit Begleitung zum Fußballtraining, hinter dem „Reiten“ und „Voltigieren“ verbirgt sich eine gezielte Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd. Sein Alltag ist geprägt durch eine ganz klare Tages- und Wochenstruktur, unglaublich viel Begleitung und ein umfangreiches Maß an Kontrolle. Zudem hat Tom wöchentliche Therapiestunden bei einem Psychologen und einer Ergotherapeutin. Als weiterführende Schule besucht er eine Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Tom hat einen Schwerbehindertenausweis und eine Einstufung in den Pflegegrad 3. Der von Toms Mutter in der Schwangerschaft konsumierte Alkohol konnte die Plazenta ungehindert passieren und gelangte somit ungefiltert zum Embryo bzw. Fötus; unabhängig von der Schwangerschaftswoche war Tom somit den schädlichen Auswirkungen des Ethanols (umgangssprachlich oft gleichgesetzt mit Alkohol) ausgeliefert. Obwohl klare Gesetze den Alkoholkonsum für Kinder bzw. Jugendliche in den ersten fünfzehn Lebensjahren unmissverständlich verbieten, gibt es immer noch keine Verbote für den Alkoholkonsum während einer Schwangerschaft. Vor diesem Hintergrund werden insgesamt jährlich noch rund 10.000 Kinder in Deutschland, wie auch Tom, mit gravierenden Schädigungen durch den fetalen Alkoholkonsum zur Welt gebracht (BZGA 2014, 1). Es wird vermutet, dass von diesen 10.000 Kindern rund ein Fünftel, also 2.000 Kinder, mit dem Vollbild der geistigen und körperlichen Behinderung FAS geboren werden. Eine Diagnose ist für Tom von großer Bedeutung, denn nur so konnte für ihn z. B. die Einstufung nach Jugendhilfe § 35a KJHG SGB VIII und Eingliederungshilfe § 53 SGB XII erfolgen. Dennoch schwingt durch die FAS- Diagnose für Tom gleichzeitig mit, dass Toms Mutter die Behinderung von Tom hätte vermeiden können: Denn hätte sie auf den Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verzichtet, hätte Tom mit 100%iger Sicherheit kein FAS! Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ mup 2|2018 | 65 Fetale Alkoholspektrums-Störungen (FASD): Hintergrundwissen und Begriffsbestimmungen Ein Paar verbringt einen gemütlichen Abend in einem italienischen Restaurant: Zum Essen trinkt die Frau einen halben Liter Wein und nachher noch einen Kräuterlikör. Sie verlässt den Italiener mit einem Alkoholwert von gut einem Promille im Blut. Kein Problem - eigentlich. Das könnte es aber werden, wenn die besagte Frau nicht weiß, dass sie schwanger ist. Denn die Auswirkungen auf das ungeborene Kind sind fatal: Während die Mutter im Durchschnitt etwa zwölf Stunden braucht, um den Alkohol abzubauen, dauert es für das Kind etwa acht Mal so lang. Für das Ungeborene und seine Entwicklung bedeutet es, dass es circa vier Tage unter Alkoholeinfluss steht. Jegliche Formen vorgeburtlicher Schädigungen durch den mütterlichen Alkoholkonsum werden unter dem Begriff FASD - Fetal Alcohol Spectrum Disorder - zusammengefasst. Der Überbegriff der fetalen Alkoholspektrums-Störung (FASD) beschreibt allgemein Behinderungen von Kindern durch einen pränatalen, also vorgeburtlichen, Alkoholeinfluss durch den Alkoholkonsum der Mutter. Als Folge entstehen Schäden am zentralen Nervensystem und zudem körperliche, soziale und emotionale Entwicklungsverzögerungen bis hin zu -schäden. Jegliche Schäden sind irreparabel und führen dazu, dass 80 % der Betroffenen ein Leben lang intensive Betreuung benötigen. Bei den Schädigungen wird im speziellen zwischen den folgenden u. a. diagnoserelevanten Aspekten unterschieden (Michalowski 2016): ■ Faziale Dysmorphie (Auffälligkeiten der Gesichtsmerkmale) ■ Wachstumsstörungen (körperlicher und organischer Bereich) ■ Schädigungen des zentralen Nervensystems Da die aufgeführten, möglichen Folgen des vorgeburtlichen Alkoholeinflusses unterschiedliche Ausprägungsformen und -stärken (Spektrum) aufweisen können, wird in der genauen Diagnostik differenziert. Die FASD umfasst dabei die folgenden spezifischen Begriffsbestimmungen (Landgraf et al. 2017, 105): ■ FAS (fetales Alkoholsyndrom / Fetal Alcohol Syndrome), wird auch als Vollbild bezeichnet ■ pFAS (partielles fetales Alkoholsyndrom / partial Fetal Alcohol Syndrome) ■ ARND (alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörungen / Alcohol Related Neurodevelopmental Disorder) ■ ARBD (alkoholbedingte Geburtsschäden / Alcohol Related Birth Defects), seit 2016 aus dem Diagnosespektrum genommen Toms Diagnose FAS: Zahlen, Daten und Fakten Die Diagnose FAS beinhaltet die sogenannten „vier diagnostischen Säulen des FAS“, welche zur Diagnose von FAS alle zutreffen sollten (Landgraf et al. 2016, 22): ■ Wachstumsauffälligkeiten ■ Faziale Auffälligkeiten ■ Auffälligkeiten des ZNS Abb. 1: „Typisch FAS“ - häufig mangelndes Körpergefühl: Vergleich zwischen eigenen und Pferdehaaren 66 | mup 2|2018 Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ ■ Bestätigter oder nichtbestätigter vorgeburtlicher Alkoholkonsum (treffen die ersten drei Aspekte sicher zu, kann eine Diagnose auch ohne einen solchen Nachweis gestellt werden.) Vorgeburtlicher Alkoholkonsum kann sich in jeder Phase der fetalen Entwicklungsstadien auswirken (Feldmann et.al 2013, 28 f.), sodass das ungeborene Kind während der gesamten Schwangerschaft Schädigungen durch den Alkoholkonsum erfahren kann (Michalowski 2016). Ein ungeborenes Kind ist durch vorgeburtlichen Alkoholkonsum der Mutter der identischen Alkoholkonzentration wie im mütterlichen Blutkreislauf ausgesetzt. Die Leber des Embryos ist noch nicht hinreichend entwickelt, um Alkohol selbstständig abzubauen, was bedeutet, dass der Alkohol für den Abbau zurück in den mütterlichen Blutkreislauf gelangen muss. Die Filterorgane sind noch nicht ausgebildet und die Verstoffwechslung von Alkohol ist stark verlangsamt (Neier 2017). Daraus resultierend ist der Embryo dem schädlichen Alkoholeinfluss somit länger ausgesetzt als die Mutter, da der Alkohol nur verlangsamt im Blutkreislauf der Mutter freigesetzt werden kann (Holtkamp 2010, 12). Der Abbau des Alkohols ist bei dem Ungeborenen um das achtbis zehnfache verlangsamt. Die Entwicklung des Zentralnervensystems findet während der ganzen Schwangerschaft statt, sodass die Schäden des zentralen Nervensystems (welche sich z. B. in Form eines Microzephalus, Epilepsie oder funktionalen Kriterien äußern) dadurch am stärksten ausgeprägt sind. Ebenso können jedoch auch äußerliche Körpersymptome (konkret messbar im Bereich der Körpergröße, Gewicht und BMI) auftreten, wobei die Ausprägungsstärke durchaus variieren kann. Für eine Diagnosestellung durch Fachärzte sind für das Vollbild FAS mindestens eine Wachstumsauffälligkeit, das Zutreffen aller drei fazialen Auffälligkeiten und mindestens eine Auffälligkeit im Bereich des ZNS relevant. Eine multimodale und interdisziplinäre Abklärung ist bei Verdacht auf FASD zu empfehlen (Landgraf/ Heinen 2016, 23). Die diagnoserelevanten fazialen Dysmorphien beschreiben hierbei die besonders typischen Auffälligkeiten im Gesicht Konkret relevant für eine Diagnose sind hiervon die schmalen Lidspalten, die schmale Oberlippe und das verstrichene Philtrum. Die fazialen Dysmorphien lassen sich wie folgt beschreiben (Löser 1991, 3418 f.): ■ Augen: Kleine und schmale Augen, zum Teil verschieden groß, hängende Oberlider, schräg nach unten gestellte Lidachsen (Anti-Mongoloid), Mongolenfältchen, lange Wimpern, Schielen (meist nach innen), schmale Augenlider (Blepharophimose) ■ Mund: Die Oberlippe ist schmal und zeigt am Philtrum keine Kanten. Beim Schreien fallen die Mundwinkel ab. Der Mund ist eher groß, man sieht scharfe Linien zwischen Nase und Mundwinkel. ■ Stirn: Fliehende, schmale oder vorgewölbte Stirn (Balkonstirn) ■ Nase: Die Nase ist kurz und breit, Stupsnase, die Nasenlöcher weisen nach vorne. ■ Philtrum: (Rinne zwischen Nase und Oberlippe) ist flach oder fehlt sogar ganz. Auffällig bei nahezu allen Kindern mit FAS sind außerdem folgende Gesichtsmerkmale: ■ Kinn: Fliehendes und kurzes Kinn, im Erwachsenenalter meist vorstehend, schwach ausgebildeter Unterkiefer ■ Ohren: Die Ohren sind groß und nicht richtig ausgeformt, oft tief angesetzt, schräg stehend und nach hinten gedreht. Die weiteren diagnoserelevanten Auffälligkeiten im allgemeinen Wachstum orientieren sich am Geburts- oder Körpergewicht, an der Größe oder dem Body-Mass-Index. Im Bereich des zentralen Nervensystems sind zum einen globale Intelligenzminderungen oder signifikante kombinierte Entwicklungsverzögerungen entscheidend für eine Diagnose. Zum anderen werden mindestens drei Abweichungen der folgenden Bereiche oder mindestens zwei in Kombination mit Epilepsie als diagnoserelevant angesehen (Landgraf/ Heinen 2016, 33): ■ Sprache ■ Feinmotorik ■ Räumlich-visuelle Wahrnehmung oder räumlich-konstruktive Fähigkeiten ■ Lern- oder Merkfähigkeit Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ mup 2|2018 | 67 ■ Exekutive Funktionen ■ Rechenfertigkeiten ■ Aufmerksamkeit ■ Soziale Fertigkeiten oder Verhalten Je nach Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und den individuellen Körpereigenschaften der Schwangeren können die oben beschriebenen Symptome und Auffälligkeiten variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Obwohl FAS eine der häufigsten nicht genetisch bedingten Behinderungsformen darstellt, welche bereits bei der Geburt deutlich werden und bei denen Alkohol die häufigste Ursache für Entwicklungsverzögerungen im Kindesalter ist, wird die Diagnose eher selten oder erst im späten Kindesalter gestellt. Mögliche Erklärungen hierfür liegen primär in der generellen Hemmung der Aussprache einer Diagnose und dem mangelnden Fachwissen bezüglich des Krankheitsbildes (Bundesministerium für Gesundheit 2016). Die Wichtigkeit einer Diagnose ist dabei jedoch den wenigsten bewusst. Oftmals schwingt auf dem Weg zur Festlegung einer Diagnose das große Dilemma der Stigmatisierung der Betroffenen mit. Vor diesem Hintergrund stellt sich dann schnell die Frage, ob eine Diagnose wirklich wichtig ist. „JA! “ zu einer Diagnose, denn so werden eine langfristige Sicherung einer angemessenen Unterstützung und soziale Absicherung ermöglicht. Dabei ist ein sehr sensibler Umgang in der Diagnosefindung erforderlich: Das Dilemma hierbei ist jedoch, dass auch heute noch professionelle Helfer im Gesundheits- und Sozialsystem wie zum Beispiel Hebammen oder Frauenärzte über die Prävention, Symptome und die notwendige Diagnostik der FASD nur unzureichend informiert sind (Landgraf et al. 2016, 51 ff). Es gibt viele sogenannte „alkoholfreie“ Getränke, die trotzdem 0,5 % Alkohol enthalten dürfen. In frühester Schwangerschaft können alkoholbedingte Schäden bereits zu einem Zeitpunkt entstehen, an dem die werdende Mutter noch nicht weiß, dass sie schwanger ist. Bei einer Diagnosefindung durch Kinder- oder (Fach-)arzt muss somit sensibel und vorsichtig agiert werden (Neier 2017). Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass kein gänzlich unbedenklicher Alkoholgrenzwert für den pränatalen Alkoholkonsum vorliegt. Bereits einmaliger Konsum könnte in sensiblen Phasen schädlich sein, es muss keine Alkohol-Suchterkrankung vorliegen. Ein konkreter Nachweis eines linearen Zusammenhangs zwischen einem vorgeburtlichen, mütterlichen Alkoholkonsum und den Auswirkungen alkoholbedingter Entwicklungsschäden kann nicht nachgewiesen werden. Diese Fakten gelten für den gänzlichen Verlauf einer Schwangerschaft. (Feldmann et al. 2013, 26). Vorgeburtlicher Alkoholkonsum mit FASD als mögliche Folge stellt im Allgemeinen die häufigste Ursache für geistige Behinderungen dar. Zum Vergleich: FAS kommt etwa doppelt so häufig wie das Down-Syndrom vor (Kopera-Frye et al. 2002, 45). Dabei wären die für FAS charakteristischen Schäden des zentralen Nervensystems und die daraus resultierenden zahlreichen Funktions- und Verhaltensstörungen insbesondere bei Gedächt- Noch ausführlichere Hintergründe zu den weiteren Diagnosen und Begriffsbestimmungen im Bereich FASD lassen sich mithilfe der S3-Leitlinie zur Diagnostik (Landgraf/ Heinen, 2013) nachschlagen und vertiefen. Diese Leitlinie gibt es seit dem Jahr 2012 für das Vollbild FAS und seit 2016 für pFAS und ARND. Im Hinblick auf die FASD ist es zudem wichtig zu wissen, das pFAS und ARND nicht als leichtere Formen innerhalb des FASD angesehen werden können. Da häufig keine äußerlich sichtbaren Körpermerkmale vorliegen, gestaltet sich die Diagnose dieser Formen als komplizierter und führt häufiger zu Missverständnissen (Michalowski 2016). 68 | mup 2|2018 Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ nisleistungen, Verhaltensregulationen und Sozialkompetenzen zu 100 % vermeidbar. Garantiert werden kann dies ganz einfach durch einen absoluten Verzicht auf jegliche Form von Alkohol während einer Schwangerschaft (Michalowski 2016). Gleichzeitig besteht im Umkehrschluss keine Heilungschance für FAS, sodass FAS-Betroffene ein Leben lang geschädigt und beeinflusst bleiben (Feldmann 2006, 98). Ein Einblick in das Leben von Kindern mit FAS Die bereits erläuterten diagnoserelevanten Auffälligkeiten im allgemeinen Wachstum und im Bereich des ZNS beeinflussen das Leben betroffener Klienten maßgeblich. Nur mit Jeans und einem T-Shirt bekleidet im Schnee spielen? Lachen während Mitmenschen trauern? Ohne mit der Wimper zu zucken mühsam erspartes Geld ausgeben? Schwimmen lernen und dann wieder verlernen? Morgens in der Schule Stress haben und deshalb nachmittags ausrasten? Das sind typische Erlebnisse im Alltag der Betroffenen … Tom hat insbesondere eine auffallend geringe Konzentrationsfähigkeit und bedarf somit im Alltag stets einer engen Begleitung, Anleitung und Kontrolle. Eine Abstraktion von Emotionen ist für Tom nur gedanklich möglich. Die innerliche Interpretation der erlebten Gefühle und eine dementsprechend angepasste Reaktion können nicht nach außen hin umgesetzt werden und bleiben somit ohne jegliche Auswirkung auf sein Handeln. Tom kann Gefahren kaum einschätzen und hat ebenso eine gestörte Wahrnehmung von Gefühlen. Beispielsweise gelingt es ihm nicht, witterungsangemessene Kleidung auszuwählen oder Daten, Zahlen und Preise richtig einzuordnen und abzuschätzen. Denkleistungen und Denkmöglichkeiten funktionieren bei Tom scheinbar wie ein Arbeitsspeicher - ist die „Festplatte“ überfüllt, werden Daten gelöscht, um Neues wieder abspeichern zu können, wodurch mühsam Erlerntes wieder verloren geht. Außerdem treten Reaktionen auf besondere Ereignisse bei Tom oftmals erst zeitverzögert auf. Besondere Reize oder Anforderungen (egal ob negativ oder positiv) können erst verspätet bzw. versetzt verarbeitet und einsortiert werden. Im Allgemeinen geht es Tom mit seiner täglichen, stark ritualisierten Routine am besten. Dann kann er sich im Alltag zurechtfinden; durch stetige Wiederholungen konnten Abläufe verinnerlicht werden und es wird Sicherheit und Orientierung im Alltag für Tom ermöglicht. Jegliche Reize, Anforderungen oder Abweichungen von der üblichen Routine stellen dann schnell Überforderungen für Tom dar. Es ist stets ein schmaler Grat zwischen Anforderung und Überforderung. „Wissen und Handeln sind mindestens zwei Paar Schuhe“ (Neier 2017) Tom hat durch Alkohol geschädigte Hirnareale. Grundsätzlich ist das Gehirn eines FAS-Betroffenen kleiner als ein gesundes Gehirn, zumal auch die Gehirnaktivität aufgrund von 7-18 % weniger vorhandenen Gehirnzellen verringert ist, sodass weniger neuronale Verknüpfungen vorhanden Abb. 2: Irritiert bei Planänderung - Klient reagiert zunächst verunsichert und abweisend. Abb. 3: „Weniger ist mehr“: ein einfacher, geführter Ausritt; ein Pferd für drei Klienten ist Anforderung genug. Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ mup 2|2018 | 69 sind. Kinder und Jugendliche mit FAS haben zudem häufig eine Schädigung des „Corpus callosum / Gehirnbalken“, welcher für die Verknüpfung der beiden Hirnhälften zuständig ist (Hartmann 2015, 35 ff). Die linke Gehirnhälfte arbeitet dabei analytisch und logisch, die rechte Hirnhälfte arbeitet mit Impulsen und Gefühlen. Der Aspekt „ Morgens in der Schule Stress haben und deshalb nachmittags erst ausrasten? “ verdeutlicht diese fehlende Verknüpfung. Die linke Gehirnhälfte wird durch den ersten fett markierten Teil des Satzes aktiviert, wodurch die analytische Arbeitsweise und die sprachliche Leistung angesprochen werden. Es fehlt jedoch die Verknüpfung zur rechten Hälfte, welche für die Integration der einlaufenden Reize zuständig ist. Die Bewertung dessen mithilfe des Cortexes fehlt weiterhin, sodass das unmittelbare Verstehen der emotionalen Information ausbleibt oder wenn, dann erst zeitverzögert eintreten kann. Umfangreiche Störungen und Symptome bei FAS lassen auf vielfältige Möglichkeiten und Therapieansätze vermuten, gleichzeitig darf aber nicht „übertherapiert“ werden! All die umfangreichen Störungen und Symptome bei FAS lassen vermuten, dass es sehr vielfältige Möglichkeiten und Ideen für verschiedene Therapiearten gibt. Diese können z. B. von Frühförderung über Krankengymnastik oder Ergo- und Logotherapie bis hin zu Musiktherapie oder Biobzw. Neurofeedback reichen. Wichtig dabei ist jedoch, dass aufgrund der vielfältigen Problematiken und Symptome nicht „übertherapiert“ wird (Feldmann 2016). Ist dies der Fall, kann es zu einer gänzlichen Stagnation und „Therapiemüdigkeit“ kommen! Ein möglicher Ansatzpunkt in einem solchen Fall kann sich dann häufig durch tiergestützte Interventionen ergeben, da die Klienten eine solche Therapieform erfahrungsgemäß nicht als Therapie wahrnehmen und sich somit ein neues, unbefangenes Lernfeld ergibt. Hierbei wird im speziellen auf die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd verwiesen, da diese FAS-zielgruppenspezifische Fördermöglichkeiten mit sich bringt (Feldmann 2016). Theoretische Hintergründe zu HFP bei FAS: zielgruppenspezifische Wirkfaktoren Zahlreiche Konzepte und umfangreiche Studien zur tiergestützten Arbeit und zur Mensch- Tier-Beziehung im Allgemeinen verdeutlichen immer wieder die Besonderheiten der tiergestützten Intervention. Diese ganzheitliche Methode spricht Emotionen, Affekte und Gefühlswahrnehmungen der Klienten besonders intensiv an, wodurch sich für FAS-Klienten wertvolle Anknüpfpunkte und Lernfelder ergeben. Vor allem bzgl. der bereits genannten Auffälligkeiten im Bereich des ZNS ergeben sich durch die HFP konkrete zielgruppenspezifische Fördermöglichkeiten, da die HFP im Allgemeinen durch ihre ganzheitliche Wirkform zentrale Fördermöglichkeiten primär im Bereich der geistigen und sozialen Entwicklung bietet (DKThR 2017). Für FAS-Klienten bedeuten klassische verhaltenstherapeutische Ansätze oftmals nur einen weiteren Punkt auf der Liste der durchgeführten Therapien, der häufig ohne große Erfolge bleibt. Therapieformen, die wie die HFP das emotionale Lernen in den Fokus stellen und auf spezielle Art und Weise ansprechen, gestalten sich für Betroffene deutlich erfolgsversprechender (Feldmann 2016). Eine konkrete Studie von Pellengahr 2012 zur „Wirksamkeit des Therapeutischen Reitens bei Kindern und Jugendlichen mit fetalem Alkoholsyndrom“ bestätigt dies (Durch die Studie konnte belegt werden, dass sich durch die HFP bei Kindern und Jugendlichen mit FAS insbesondere positive Auswirkungen auf das bei Betroffenen oftmals niedrige Selbstbewusstsein ergeben (Erfolgschance von 80 %). Zudem konnten bei mehr als 40 % der Teilnehmer eine deutliche Regu- Abb. 4: Flexibel und individuell bleiben: Zeit für die Bedürfnisse und tagesformabhängigen Launen der Klienten einräumen; es kann auch Tage geben, wo es nicht auf’s Pferd geht. 70 | mup 2|2018 Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ lation der Impulsivität beobachtet werden. Ebenfalls zeigte sich durch die HFP bei über 40 % der Studienteilnehmer eine Verbesserung des Konzentrationsvermögens. Eine weitere große Chance ergibt sich durch das Ansprechen von emotionalen Lernprozessen, welche durch die besonderen Wirkfaktoren der ganzheitlichen HFP bei FAS-Klienten angesprochen und aktiviert werden können. Diese emotionalen Lernprozesse sind für die Betroffenen besonders wertvoll, da bei ihnen die Hirnareale durch den pränatalen Alkohol geschädigt sind und die Hirnaktivität nur eingeschränkt stattfindet. Durch emotionale Lernprozesse, welche durch die HFP ermöglicht werden können, können jedoch neuronale Verknüpfungen angesprochen und gefördert werden (Urmoneit 2017, 168). Weiterhin kann das Lernen neuer Fähigkeiten durch die HFP positiv beeinflusst werden, indem die nötigen Verknüpfungen im „limbischen System“ (unbewusste Ebene) und im „Cortex“ (bewusste Ebene für die Steuerung von Handlungen) angesprochen und aktiviert werden (Urmoneit 2017, 169 ff). FASzinierende Praxistipps für die HFP mit Kindern und Jugendlichen mit FAS Der Alltag mit FAS-Kindern und Jugendlichen sowie das Fachwissen zu dem Störungsbild verdeutlichen schnell, dass es sich bei FAS-Betroffenen um eine besonders „Faszinierende“ Zielgruppe handelt. So wie jede andere Zielgruppe bringt auch diese Zielgruppe besondere Rahmenbedingungen mit sich, welche für die erfolgreiche Durchführung der HFP vonnöten sind (s. Tab. 1). FASzinierende Zielgruppe - FASzinierende HFP! Schlusswort: Abschließend ist es der Autorin wichtig festzuhalten, dass es sich zwar um eine herausfordernde Zielgruppe für die Durchführung der HFP handelt, der Umgang mit dieser aber neben sehr viel Spaß und Freude auch vielfältige Anknüpfpunkte und Fördermöglichkeiten mit sich bringt. Wie bereits am Beispiel von Tom erwähnt, sind von FASD betroffene Kinder und Jugendliche häufig sehr aktiv, neugierig, humorvoll, aufgeschlossen und entdeckungsfreudig. Und all dies sind neben den beschriebenen, zielgruppenspezifischen Wirkfaktoren effektive Grundlagen für die Durchführung der HFP mit FAS-Betroffenen! Literatur ■ Bundesministerium-für-Gesundheit (2016): Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. In: http: / / www.drogenbeauftragte.de/ drogen-undsucht/ alkohol/ alkohol-und-schwangerschaft. html, 19.09.2016 ■ BZGA (2014): Alkohol in der Schwangerschaft ist Gift für Ungeborene (pdf) In: BZGA: https: / / www.bzga.de/ ? sid=1298, 18.09.2017 ■ DKThR (2017): Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd. In: https: / / www.dkthr.de/ de/ therapeutisches-reiten/ heilpaedagogische-foerderung/ , 07.12.2017 ■ Feldmann, R. (2006): Psychopathologie bei Kindern und Jugendlichen mit Fetalem Alkoholsyndrom. In Bergmann, R. L., Spohr, H. L., Dudenhausen, J. W. (Hrsg.): Alkohol in der Schwangerschaft - Häufigkeit und Folgen. Urban & Vogel, München, 93-101 Abb. 5: Die Wunschrunde als festes Ritual leitet den Abschluss der Stunde ein; hier hat sich das Mädchen ihre Lieblingsübung gewünscht. Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ mup 2|2018 | 71 Tab. 1: Faszinierende Tipps und Tricks für die HFP mit Kindern und Jugendlichen mit FAS Situation / Praxisbeispiel „Schlüssel“ „Faszinierender“ Tipp Ein FAS-Klient verweigert grundsätzlich die weitere Teilnahme; sagt plötzlich, es bestehe gar kein Interesse an Pferden mehr FAS-Klienten leben im Hier und Jetzt, ihre Stimmungen und Gefühle sind dabei absolut tagesform-abhängig und wirken dadurch oft sprunghaft Verträge zur verbindlichen Teilnahme aufstellen, um unnötigen Diskussionen vorzubeugen  Praktische Lösungen für anfallende Probleme finden Nach unzähligen Einheiten sind eigentlich bereits verfestigte Abläufe und Rituale komplett vergessen; selbst die Lieblingspferde werden z. B. nicht wieder erkannt Denk- und Merkfähigkeit kann mit einem Arbeitsspeicher verglichen werden; Lernen ist über Training und nur mit VIELEN Wiederholungen langsam möglich Niedrigschwellige und geduldige Arbeit; Arbeitsabfolgen in kleine Schritte aufteilen und Schritt für Schritt abarbeiten  „weniger ist oft mehr“ Abfolgen oder Reihenfolgen können nicht eingehalten werden Vergleichbar mit vorherigem: der Klient kommt bei zu komplexen Aufgaben schnell durcheinander Arbeitsschritte nacheinander und gemeinsam abarbeiten; Dinge einfach erklären; kurze, klare Ansagen; Immer nur eine Aufgabe geben;  Balance zwischen Anforderung und Überforderung bewahren Bei Veränderungen oder spontanen Ablaufänderungen reagiert der Klient traurig, verzweifelt oder gar aggressiv Neuerungen bringen Verunsicherung mit sich; Vertrautes bietet Sicherheit, es wird dauern, Klienten an Neuerungen zu gewöhnen Planänderungen möglichst vorzeitig berücksichtigen; einen Plan B bereit halten; ggf. Veränderungen mit dem Klienten (über die Bezugspersonen) vorbesprechen; gleichzeitig könnte es für einen Klienten aber auch hilfreich sein, diesen mit besonders großen Veränderungen „zu überraschen“ / kurzfristig zu konfrontieren, um zu lange Nervosität und Aufregung vor der bevorstehenden Veränderung zu vermeiden  Agieren anstelle von Reagieren; immer einen Schritt voraus denken Die Klienten wollen neue Pferde kennenlernen, neue Methoden ausprobieren und bringen sehr viele Ideen mit ein FAS-Klienten benötigen ein möglichst reizarmes Umfeld, klare Strukturen und einen festen Rahmen; sie handeln oft impulsiv und reizgesteuert z. B. ein „festes Pferd und Ersatzpferd“ festlegen; primär die Reithalle oder Orte mit klaren, räumlichen Begrenzungen auswählen; Rituale in die Einheiten manifestieren und Abläufe klar strukturieren  „keep it simple“ Der Klient wirkt sehr selbstständig und soll Hilfsarbeiten im Stall übernehmen Freie und explorative Situationen aufmerksam beobachten Anleitung, Begleitung und Kontrolle sind zentrale, unabdingbare Aspekte im Umgang mit FAS, nur so kann die Sicherheit für Mensch und Tier aufrecht erhalten werden  Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (zur Sicherheit aller) Es kommt zu Streit, Diskussionen oder Krisen während der HFP FAS-Betroffene haben oftmals eine fehlende Plausibilitätskontrolle Konsequenzen, aber auch Belohnungen einfach und unbedingt zeitnah gestalten Der Klient wird unruhig, wirkt überfordert mit einer Aufgabe Anforderungen sind oft nicht weit entfernt von Überforderungen Ggf. die Aufgabenstellung erneut und anders formulieren, es kann sein, dass der Klient nicht verstanden hat, was verlangt wird; evtl. visuelle Unterstützungsmöglichkeiten nutzen; einfache, kurze Sätze verwenden  Weniger ist mehr 72 | mup 2|2018 Forum: Bohmert - „Tom hat was, was du nicht siehst …“ Die Autorin Kathrin Bohmert Bachelor of Social Work, Fachkraft im Bereich Tiergestützter Pädagogik mit Pferd und Hund (staatlich geprüfte Fachkraft für die Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd / DKThR und Therapiebegleithundeführerin / SATTT), Trainer B Voltigieren Leistungssport Anschrift Bahnhofstraße 3 · D-48488 Emsbüren Kathrinbohmert@yahoo.de ■ Feldmann, R. (2016): Fetales Alkoholsyndrom. In: http: / / www.fetales-alkoholsyndrom.de/ definition_einteilung.html, 18.09.2017 ■ Feldmann, R., Adler, K., Juretko, K., Weglage, J. (2013): Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Das Fetale Alkoholsyndrom: Neuropsychologische Defizite und Störungen des Verhaltens. Forum, Aachen, 26-47 ■ Hartmann, R. (2015): Neuronale Grundlagen zur Entstehung von FAS. Skript, Osnabrück ■ Holtkamp, K. (2010): Das Fetale Alkoholsyndrom. Grin, Norderstedt ■ Kopera-Frye, K., Connor, P. D., Streissguth, A. P. (2002). Neue Erkenntnisse zum fötalen Alkoholsyndrom - Implikationen für Diagnostik, Behandlung und Prävention. In Seitz, H. (Hrsg.): Handbuch Alkohol: Alkoholismus, alkoholbedingte Organschäden. Barth, Heidelberg, 538-576 ■ Löser, H. (1991): Alkoholeffekte und Schwachformen der Alkoholembryopathie. Deutsches Ärzteblatt 88, 3416-3424 ■ Landgraf, M., Heinen, F. (2016): S3-Leitlinie - Diagnose der Fetalen Alkoholspektrumsstörungen FASD. In: http: / / www.awmf.org/ uploads/ tx_szleitlinien/ 022-025k_S3_Fetale_Alkoholspektrumstoerung_Diagnostik_FASD_2016-06.pdf, 07.12.2017 ■ Landgraf, M., Heinen, F. (2013): Fetales Alkoholsyndrom: S3-Leitlinie zur Diagnostik. Kohlhammer, Stuttgart ■ Landgraf, M., Giese, R., Heinen, F. (2017): Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Fetale Alkoholspektrumsstörungen - Diagnose, neuropsychologische Testung und symptomorientierter Förderung. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 45, 104-117, https: / / doi. org/ 10.1024/ 1422-4917/ a000444 ■ Michalowski, G. (2016): FASD Deutschland. In: http: / / fasd-deutschland.de/ 10, 19.09.2016 ■ Neier, R. (2017): Mündliche Auskunft an K. Bohmert am12.10.2017 ■ Pellengahr, S. (2012): Die Wirksamkeit des Therapeutischen Reitens bei Kindern und Jugendlichen mit Fetalem Alkoholsyndrom. Therapeutisches Reiten 2, 19-21 ■ Urmoneit, I. (2017): Neurobiologische Grundlagen der Motorik. Die Bedeutung der Bewegung in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd. Mensch und Pferd international 9, 167-176, https: / / doi.org/ 10.2378/ mup2017.art25d Der Klient wirkt in einer Einheit ungewohnt aufgedreht und unkonzentriert Evtl. war etwas besonders im Vorfeld; eine emotionale Reaktion auf Erlebtes erfolgt oft erst zeitverzögert (mangelnde Verknüpfung der Gehirnhälften) Netzwerkarbeit stellt einen zentralen Punkt in der Arbeit mit FAS dar! Der Austausch mit Bezugspersonen sollte stets aktiv und transparent gestaltet werden. Zum Beispiel können auch vorbereitende Besprechungen oder das gedankliche Durchgehen von Ritualen und Abläufen von den Bezugspersonen auf dem Weg zur HFP- Einheit erfolgen  Netzwerkarbeit Der Klient kann Aufgabenstellungen zwar wiedergeben, sie aber nicht in die Tat umsetzen Wie bereits im Vorfeld erwähnt, sind Wissen und Handeln oftmals „mindestens zwei verschiedene Paar Schuhe“ Dieses Verhalten darf nicht persönlich genommen werden und als Trotz interpretiert werden; sich vor Auge führen, dass der Klient hirnorganische Störungen hat; für das Gehirn sind es verschiedene Arbeitsabläufe, Gesagtes zu wiederholen und Gesagtes auszuführen  Nichts persönlich nehmen!