mensch & pferd international
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mup2019.art02d
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Frei oder willig?
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Lisa Tometten
Operante Konditionierung (Lernen über Konsequenzen) ist eine wissenschaftlich anerkannte Möglichkeit, das Lernverhalten von Pferden im Training zu beschreiben (Hendriksen / Elmgreen / Ladewig 2011; Innes / McBride 2008; Telatin et al. 2016). Die Ausbildung mittels negativer Verstärkung findet auch in der Reittherapie Anwendung, weshalb es bislang wenige Konzepte über die Nutzung der positiven Verstärkung in diesem Kontext gibt. Das Ziel dieser Studie ist es, die Pferdeausbildung mittels positiver Verstärkung mit der Achtsamkeit in der Reittherapie zu verbinden und die Wirkung auf das emotionale Befinden zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg der Gelassenheit und Aktivierung sowie einen Abfall der Hilflosigkeit und negativer Emotionen. Auf der Basis der Ergebnisse kann festgestellt werden, dass sich der vorgestellte Ansatz für die Nutzung in der Reittherapie zu eignen scheint. Ein Vergleich zur negativen Verstärkung kann nicht gezogen werden. Limitationen, weitere Forschungsfragen und praktische Implikationen werden diskutiert.
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4 | mup 1|2019|4-15|© Ernst Reinhardt Verlag München Basel, DOI 10.2378 / mup2019.art02d Lisa Tometten Schlüsselbegriffe: Reittherapie, positive Verstärkung, Lerntheorie, Pferdetraining, Achtsamkeit, Emotionen Operante Konditionierung (Lernen über Konsequenzen) ist eine wissenschaftlich anerkannte Möglichkeit, das Lernverhalten von Pferden im Training zu beschreiben (Hendriksen / Elmgreen / Ladewig 2011; Innes / McBride 2008; Telatin et al. 2016). Die Ausbildung mittels negativer Verstärkung findet auch in der Reittherapie Anwendung, weshalb es bislang wenige Konzepte über die Nutzung der positiven Verstärkung in diesem Kontext gibt. Das Ziel dieser Studie ist es, die Pferdeausbildung mittels positiver Verstärkung mit der Achtsamkeit in der Reittherapie zu verbinden und die Wirkung auf das emotionale Befinden zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg der Gelassenheit und Aktivierung sowie einen Abfall der Hilflosigkeit und negativer Emotionen. Auf der Basis der Ergebnisse kann festgestellt werden, dass sich der vorgestellte Ansatz für die Nutzung in der Reittherapie zu eignen scheint. Ein Vergleich zur negativen Verstärkung kann nicht gezogen werden. Limitationen, weitere Forschungsfragen und praktische Implikationen werden diskutiert. Über den achtsamen Umgang mit Mensch und Pferd in der Reittherapie Frei oder willig? Lisa Tometten Tometten - Frei oder willig? mup 1|2019 | 5 In den Richtlinien der International Association of Human-Animal Interaction Organizations wurde festgelegt, dass für tiergestützte Therapien nur Heimtiere genutzt werden dürfen, die mittels humaner Methoden wie der positiven Verstärkung ausgebildet wurden (IAHAIO 2014, 6 f). Obwohl der Begriff „positive Verstärkung“ in aller Munde ist, kann auf Basis der aktuellen Forschungslage über die tatsächliche Umsetzung im praktischen Therapie-Alltag keine valide Aussage getroffen werden. Wie in vielen anderen Bereichen scheint es auch hier eine Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis zu geben ( Science-Practice Gap ; Lilienfeld et al. 2015). Es stellt sich die grundlegende Frage, auf welche Weise Kommunikation zwischen Individuen verschiedener Spezies gestaltet werden kann. Eine weit verbreitete Betrachtungsweise geht vom Menschen als Alpha-Tier in dieser Beziehung aus (z. B. Natural Horsemanship ; Parelli / Kadash / Parelli 1993, 16). Unabhängig von der individuellen Interpretation lässt sich Kommunikation anhand der operanten Konditionierung von Skinner (1948, 168) beschreiben. Diese Perspektive ist dem Behaviorismus zuzuordnen, dessen Forscher sich durch die Formulierung einfacher Gesetze, bestehend aus beobachtbaren Variablen, auszeichnen (Mazur 2006, 33). Obwohl die ersten Erkenntnisse über Lerngesetze von Thorndike stammen, der in seinen Experimenten Hunde, Katzen und Hühner in einen Problemkäfig setzte, gilt Skinner als Urvater der operanten Konditionierung (Mazur 2006, 185 / 199 f). Dieser machte die Theorie bekannt und konstruierte aufbauend auf den Versuchen von Thorndike die legendäre Skinner-Box. In diese Box, welche klassischerweise einen Hebel, eine Lampe, einen Wasser- und Futterspender und einen elektrischen Boden enthält, setzte er eine hungrige Taube bzw. Ratte und beobachtete ihren Umgang mit verschiedenen Reizen (Lefrancois 1986, 36 ff). Aus der Perspektive der operanten Konditionierung gilt es, zwei wichtige Variablen zu beachten. Zum einen stellt sich die Frage, ob ein Reiz hinzugefügt oder entfernt wurde (positiv vs. negativ), und zum anderen kann beobachtet werden, ob ein Verhalten daraufhin zu- oder abnimmt (Verstärkung vs. Strafe, vgl. Tab. 1). Die Einteilung von Selg (1978, 64) gibt außerdem Auskunft über die Valenz der genutzten Reize. Ein negativer Bekräftiger ist ein Reiz, dessen Hinzunahme ein Verhalten unwahrscheinlicher und dessen Wegnahme ein Verhalten wahrscheinlicher macht. Dies impliziert, dass es sich dabei um einen Reiz handelt, den das Individuum unangenehm findet. Das gängigste Beispiel ist das Entfernen von physischem Druck als negativem Verstärker. Dabei ist nicht die Druckintensität entscheidend, sondern das individuelle Empfinden des lernenden Individuums. Ein hinzugefügter Reiz wird erst dann zu einer Strafe, wenn er in der Lage ist, ein Verhalten zu minimieren (Skinner Tab. 1: Die Lernquadranten der operanten Konditionierung (Mazur 2006, 256 f; Selg 1978, 64; Skinner 1938, 66) Verstärkung Bestrafung / Strafe Positiv Zunahme ( ) der Häufigkeit eines Verhaltens durch das Hinzufügen (+) eines Reizes positiver Bekräftiger (= angenehmer Reiz) Abnahme ( ) der Häufigkeit eines Verhaltens durch das Hinzufügen (+) eines Reizes negativer Bekräftiger (= unangenehmer Reiz) Negativ Zunahme ( ) der Häufigkeit eines Verhaltens durch das Entfernen (−) eines Reizes negativer Bekräftiger (= unangenehmer Reiz) Abnahme ( ) der Häufigkeit eines Verhaltens durch das Entfernen (−) eines Reizes positiver Bekräftiger (= angenehmer Reiz) 6 | mup 1|2019 Tometten - Frei oder willig? 1938, 62). Ein Reiz wird hingegen als positiver Bekräftiger bezeichnet, wenn seine Hinzunahme ein Verhalten wahrscheinlicher und seine Wegnahme ein Verhalten unwahrscheinlicher macht (Selg 1978, 64). Hierbei muss es sich logischerweise um einen angenehmen Reiz handeln. Konventionelles Pferdetraining basiert vor allem auf dem Einsatz von negativer Verstärkung (Hendriksen / Elmgreen / Ladewig 2011, 261). Dies bedeutet, dass ein unangenehmer Reiz entfernt wird und das gezeigte Verhalten daraufhin zunimmt. Die logische Konsequenz aus der Wegnahme eines unangenehmen Reizes ist, dass dieser zuerst hinzugefügt werden muss. Das Hinzufügen eines unangenehmen Reizes in Kombination mit der Abnahme eines Verhaltens wird positive Strafe genannt (Mazur 2006, 256 f). Ein einfaches Beispiel aus dem Pferdetraining ist der Einsatz der Gerte. Diese sollte optimalerweise eingesetzt werden, wenn ein unerwünschtes Verhalten gezeigt wird (z. B. Stehen) und wieder ausgesetzt werden, wenn das erwünschte Verhalten gezeigt wird (z. B. Schritt gehen). Auf diese Weise lernt das Pferd, dass es den unangenehmen Reiz abschalten kann, indem es im Schritt angeht. Dieser Mechanismus scheint vielen PferdetrainerInnen gar nicht bewusst zu sein. So konnten in einer repräsentativen Umfrage von Telatin et al. (2016) an 376 Personen, von denen sich 51 % als fortgeschrittene bzw. professionelle ReiterInnen bezeichneten, nur ein Drittel der Befragten korrekt beschreiben, wie negative Verstärkung funktioniert. Der gezielte Einsatz von positiver Verstärkung im Pferdetraining ist hingegen seltener. Positive Verstärkung bedeutet, dass ein angenehmer Reiz hinzugefügt wird und daraufhin ein gewünschtes Verhalten vermehrt auftritt (Mazur 2006, 256 f). Ein Beispiel für den unbedachten Einsatz von positiver Verstärkung ist, wenn ein Pferd, das am Anbindebalken scharrt, im Anschluss Futter bekommt. Ein angenehmer Reiz (Futter) wurde hinzugefügt und das Verhalten (Scharren) wird in Zukunft häufiger gezeigt. Im Gegensatz zum Zusammenspiel von positiver Strafe und negativer Verstärkung muss vor der positiven Verstärkung nicht notwendigerweise eine negative Strafe genutzt werden. Dennoch lässt sie sich an diesem Beispiel gut verdeutlichen. Wird die Futterschüssel entfernt, sobald das Pferd scharrt, lohnt sich das Verhalten nicht mehr und tritt seltener bzw. gar nicht mehr auf. Alle Verhaltensweisen, die wir uns von einem Therapiepferd wünschen, können mit planvollem und kleinschrittigem Training positiv konditioniert werden. Dabei können verschiedene Verstärker zum Einsatz kommen. Die Gabe von Futter macht normalerweise den größten Teil aus (Freymond et al. 2014, 2). Es ist neben Sozialkontakt, Bewegung, Kraulen etc. als primärer Verstärker einzuordnen. Aber auch andere sekundäre Verstärker wie zum Beispiel Signale, Gegenstände und Übungen können im Training mit positiver Verstärkung genutzt werden (Czarnecki 2016, 41 ff). Auch bei dem in diesem Zusammenhang gerne genannten Stimmlob han- Abb. 1: Die 7-jährige Hugsyn hat schrittweise gelernt, dass das Stillhalten beim Aufsteigen eine angenehme Konsequenz mit sich bringt (Foto: Mathis Tometten, Dortmund). Wünschenswerte Verhaltensweisen können kleinschrittig positiv konditioniert werden. Tometten - Frei oder willig? mup 1|2019 | 7 delt es sich lediglich um einen sekundären - also erlernten - Verstärker, was bedeutet, dass ein primärer Verstärker angekündigt wird. Das Stimmlob kündigt also im Training mit negativer Verstärkung das Entfernen eines unangenehmen Reizes (z. B. Zügeldruck) und im Training mit positiver Verstärkung das Hinzufügen eines angenehmen Reizes (z. B. Futter oder Kraulen) an (Czarnecki 2016, 41 ff). Obwohl die positive Verstärkung über das Hinzufügen angenehmer Konsequenzen funktioniert und die negative Verstärkung über das Hinzufügen und Entfernen unangenehmer Konsequenzen, ist keine der beiden Varianten per se besser oder schlechter für den Lernfortschritt. Lernen findet auf beiden Wegen statt. Für das Wohlbefinden des Pferdes ist unter anderem die Verständlichkeit der Konsequenzen von großer Bedeutung, was die Notwendigkeit, die Mechanismen der operanten Konditionierung zu kennen und gezielt anzuwenden, unterstreicht (Telatin et al. 2016). Besonders die Unkontrollierbarkeit von Konsequenzen spielt eine wichtige Rolle in der Entstehung von erlernter Hilflosigkeit (Seligman 1972). Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass Hendriksen, Elmgreena und Ladewig (2011) die beiden Vorgehensweisen im Verladetraining miteinander verglichen und dabei feststellten, dass das Training mit positiver Verstärkung schneller Ergebnisse produzierte und bei den Pferden zu einer geringeren beobachtbaren Stressantwort führte als das Training mit negativer Verstärkung. Zudem wurden in einer Studie von Innes und McBride (2008) verwahrloste Pferde einem Reha-Programm unterzogen. Währenddessen zeigte die mittels positiver Verstärkung ausgebildete Gruppe eine höhere Trainingsmotivation und stärkere Exploration in neuen Situationen als die mittels negativer Verstärkung ausgebildete Gruppe. Die Lerntheorie und das Konzept der Achtsamkeit haben einiges gemeinsam und können gewinnbringend in der Reittherapie genutzt werden. Brown und Ryan (2003, 822) definieren Achtsamkeit als einen Zustand, in dem eine Person aufmerksam für die gegenwärtigen Ereignisse und Erfahrungen ist und diese bewusst wahrnimmt. Dabei ist die Wahrnehmung physischer, mentaler und emotionaler Zustände von Bedeutung (Gunaratana 2011, 135), sodass alle Gedanken, Gefühle, Sinneseindrücke, Handlun- Abb. 2: Futter ist ein primärer Verstärker und somit etwas, das Hugsyn von Natur aus angenehm findet. Zusätzlich wird das Stillstehen durch Kraulen am Hals verstärkt (Foto: Mathis Tometten, Dortmund). Abb. 3: Leidra lernt wippen. Sie erwartet Futter als Konsequenz ihres Verhaltens. Die Wippe ist eines von vielen Trainingsgeräten, um die Therapiepferde physisch und psychisch fit zu halten (Foto: Mathis Tometten, Dortmund). 8 | mup 1|2019 Tometten - Frei oder willig? gen und die Umgebung in diesen Zustand der Achtsamkeit mit eingeschlossen werden können. Durch die mit dem Behaviorismus eng verknüpfte Einstellung, Lernverhalten zu beschreiben, ohne auf Interpretationen und Bewertungen zurückzugreifen (Mazur 2006, 37), bietet der Einsatz von positiver Verstärkung eine von vielen Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit von KlientInnen absichtsvoll und nicht-wertend auf das bewusste Erleben des gegenwärtigen Moments zu richten. Einfache Übungen wie das Beobachten aus der Ferne, das achtsame Erfühlen des Fells und das Einnehmen einer akzeptierenden Haltung, wenn die Pferde sich abwenden, ähneln zudem den von Huppertz und Schatanek (2015, 143 ff) vorgeschlagenen Übungen zur Achtsamkeit in der Natur und können somit ein sinnvoller Bestandteil reittherapeutischer Interventionen sein. Achtsamkeit hat vielerlei positive Effekte auf den Menschen wie zum Beispiel eine geringere emotionale Erschöpfung durch die Arbeit (Hülsheger et al. 2013), verringerte Stresssymptome und eine erhöhte Lebensqualität bei KrebspatientInnen (Carlson et al. 2003). Gleichzeitig wird die Aufmerksamkeit der KlientInnen durch die positive Verstärkung automatisch auf kleine Fortschritte gelenkt, was zu einem Anstieg der positiven und einem Abfall der negativen Emotionen führen sollte. Im Idealfall sollten diese Erfahrungen und die damit verbundene Selbstaufmerksamkeit auf den Alltag übertragen werden können, um auch dort kleinschrittiges und positives Lernen zu ermöglichen. Trotz der IAHAIO-Richtlinien (2014, 6 f) über den Einsatz von positiver Verstärkung im Training von Therapietieren scheint die praktische Umsetzung in der Reittherapie und somit auch die systematische Erforschung noch in den Kinderschuhen zu stecken. Die Auswahl an Studien zur positiven Verstärkung im Pferdetraining (z. B. Hendriksen / Elmgreena / Ladewig 2011; Innes / McBride 2008) beziehen sich bislang nicht auf den spezifischen Kontext der Reittherapie. Messinstrumente, Stichprobe und Ablauf In dieser Studie kommen zwei Messinstrumente (Fragebögen) zum Einsatz, die hinsichtlich ihrer Gütekriterien mit einem zufriedenstellenden Ergebnis überprüft wurden (vgl. Kuhl / Kazén 2003; Quirin / Kazén / Kuhl 2009). Die Kombination der beiden Fragebögen zielt auf eine möglichst umfassende Einschätzung der aktuellen Befindlichkeit der TeilnehmerInnen ab (vgl. Zwei- Prozess-Modell ; Strack / Deutsch 2004, 222). Die eingesetzten Fragebögen werden im Folgenden kurz beschrieben. Abb. 4: Der Moment zählt. Was kann ich fühlen, spüren, wahrnehmen? (Foto: Mathis Tometten, Dortmund) Abb. 5: Reittherapie ohne Reiten? Durch die vertrauensvolle Beziehung zum Menschen können Pferde ihre therapeutische Wirkung entfalten (Foto: Mathis Tometten, Dortmund). Tometten - Frei oder willig? mup 1|2019 | 9 Beim ersten eingesetzten Verfahren handelt es sich um den Implicit Positive and Negative Affect Test (IPANAT; Quirin / Kazén / Kuhl 2009), der implizite (= impulsive) affektive Zustände und überdauernde Affektivität standardisiert erfasst. Ein Vorteil des Verfahrens - im Gegensatz zum Selbstbericht der StudienteilnehmerInnen - besteht darin, dass es Urteilsverzerrungen vermeidet. Der IPANAT besteht aus den sechs konstruierten Wörtern SAFME, VIKES, TUNBA, TALEP, BELNI und SUKOV, welche in keiner Sprache einen Sinn ergeben. Für jedes dieser Wörter wird auf einer 4-stufigen Skala eingeschätzt, wie treffend es durch sechs Adjektive beschrieben werden kann. Hierbei handelt es sich um drei positive (fröhlich, aktiv und gut gelaunt) und drei negative (hilflos, verkrampft und gehemmt). Der Befindlichkeitsfragebogen (Version BEF-4r-I; Kuhl / Kazén 2003), das zweite Verfahren, das in dieser Studie zum Einsatz kommt, erfragt die Passung von 23 Zustandswörtern zu der momentanen Gefühlslage auf einer 4-stufigen Skala und zielt somit auf die Erfassung expliziter (= reflektierter) Emotionen ab. Der Fragebogen ist unterteilt in die Subskalen Freude (z. B. gut gelaunt), Hilflosigkeit (z. B. ratlos), Aktivierung (z. B. wach), Erregung (z. B. angespannt), Lustlosigkeit (z. B. träge), Gelassenheit (z. B. entspannt) und Ärger (z. B. gereizt). An der Studie nahmen insgesamt 24 Personen zwischen 8 und 42 Jahren teil (weiblich: 19, männlich: 5). Dabei handelte es sich aufgrund der explorativen Herangehensweise an ein bislang wenig erforschtes Feld um SchülerInnen, StudentInnen und Berufstätige ohne spezifische Erkrankungen. Die TeilnehmerInnen füllten zu Beginn (Messzeitpunkt 1) die beiden Fragebögen aus. Auf dem Weg zur Wiese lernten sie die Grundkonzepte und Herangehensweisen für eine Pferdeausbildung ohne Druck und mit positiver Verstärkung und die damit verbundene Einstellung kennen (vgl. Teil 1: Theorie); sie durften jederzeit Fragen stellen. Besonders das Thema Freiwilligkeit von Mensch und Pferd fand in diesem Zusammenhang Beachtung. Es folgten für alle TeilnehmerInnen im individuel- - Ausfüllen der Fragebögen (IPANAT & BEF) - Gemeinsamer Spaziergang zur Wiese mit Erläuterungen - Achtsames Beobachten der Pferde (außerhalb der Wiese) Feste Bestandteile (T1) - Achtsames Erfühlen der Pferde - Gemeinsames Spazieren - Tellington TTouches - Clickertraining Optionale Bestandteile - Verabschiedung der Pferde - Ausfüllen der Fragebögen (IPANAT, BEF & Feedback) Feste Bestandteile (T2) Abb. 6: Ablaufprotokoll der durchgeführten Einheiten Besonders das Thema Freiwilligkeit von Mensch und Pferd fand in diesem Zusammenhang Beachtung. 10 | mup 1|2019 Tometten - Frei oder willig? len Tempo das Beobachten der Pferde und eine persönliche Begrüßung (meistens noch am Zaun). Die Einheiten bestanden - angepasst an das Vorwissen und die Wünsche der TeilnehmerInnen, die Stimmung der Pferde usw. - aus dem achtsamen Beobachten und Erfühlen der Pferde, dem gemeinsamen freien Spazieren auf der Wiese, dem gezielten Clickertraining und den Tellington TTouches. Wenn seitens der KlientInnen keine konkreten Wünsche bestanden, wurden ausschließlich diese Elemente genutzt. Zum Abschluss der Einheit (nach 60 Minuten; Messzeitpunkt 2) wurden erneut die Fragebögen ausgefüllt. Meine begleitende Aufgabe lag neben der Erklärung der Konzepte und Herangehensweisen in dem Stellen verschiedener Fragen zur Lenkung der Aufmerksamkeit, welche im Folgenden beispielhaft aufgeführt sind. ■ Was kannst du sehen? Was tun die einzelnen Pferde gerade? Wo befinden sie sich? Befinden sich die Pferde nah beieinander oder weiter voneinander entfernt? Haben sie schon zu uns geschaut? Fressen, dösen oder bewegen sie sich? Sind sie unterschiedlich groß? ■ Was kannst du hören? Welche Geräusche geben die Pferde von sich? Kannst du hören, wie sie das Gras zermalmen? Gibt es noch andere Geräusche, die du wahrnehmen kannst? Hörst du Blätter rascheln oder die Vögel zwitschern? ■ Was kannst du fühlen? Wie fühlt sich das Fell an? Wie fühlen sich der Hals, der Bauch, der Rücken und der Hintern an? Wie fühlen sich die Mähne und der Schweif an? Was fühlt sich ähnlich und was ganz unterschiedlich an? Gibt es Unterschiede in der Struktur der Haare und der Körpertemperatur? Gibt es noch andere Dinge, die du spürst, zum Beispiel die Sonne oder den Wind auf der Haut? ■ Was hat sich durch unsere Anwesenheit verändert? Bleiben die Pferde stehen, kommen sie näher oder entfernen sie sich? Wenden sie ihren Kopf zu uns hin oder von uns weg? Welches Verhalten zeigen sie, wenn wir näher kommen und welches, wenn wir uns entfernen? ■ Wie fühlst du dich? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf? Hast du gewisse Erwartun- Abb. 7: Subskalen des BEF zu T1 & T2 (* p >.05, ** p >.01) Freude Gelassenheit** Aktivierung* Erregung Lustlosigkeit Hilflosigkeit* Ärger 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 T1 T2 Wie fühlst du dich? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf? Tometten - Frei oder willig? mup 1|2019 | 11 gen oder Wünsche für diesen Moment? Was würdest du gerne tun? Gibt es Dinge, die dich zufrieden machen, und Dinge, die dir Sorgen bereiten? Fallbeispiel Saleh ist 29 Jahre alt und vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Er beginnt bald sein Master-Studium und besucht bis dahin weiterhin einen Deutschkurs. Er freut sich auf die Einheit mit den beiden Pferden, die er vorher bereits zweimal besucht hat. Es ist wichtig, dass Saleh im Mittelpunkt steht und darüber entscheiden kann, was ihm guttut. Seine Familie ist über viele Länder verteilt und deshalb begleiten ihn ständig Sorgen, die er im Alltag mit sich herumträgt. Es wäre schön, wenn er die Einheit nutzen könnte, um sein eigenes Wohlbefinden zu steigern. Wir kommen an der Wiese an und beobachten zuerst die Pferde, die schon sehr nah bei uns am Ausgang stehen. Saleh kennt Leidra und Hugsyn schon und er erfährt nun mehr über die Arbeit mit positiver Verstärkung. Wie fühlt er sich dabei? Die Frage scheint ihn zuerst zu irritieren, dann berichtet er aber direkt, dass er sich sehr gut fühlt, sich auf die Pferde freut und die Ruhe auf der Wiese genießt. Er möchte gerne näher zu den Pferden und wir gehen auf die Wiese, um die Pferde vorsichtig zu begrüßen und zu streicheln. Sie stehen sehr entspannt in der Sonne, dösen und lassen sich von uns am ganzen Körper abstreichen. Vor allem Leidra scheint das sehr zu genießen. Ich lasse Saleh in Ruhe alle Pferde abstreichen und erzähle in der Zeit nicht weiter, sodass wir die Geräusche der Natur wahrnehmen und genießen können. Nach einer Weile scheinen die Pferde aktiver zu werden. Ich frage Saleh, ob es irgendetwas gibt, dass er sich für diese Einheit wünschen würde. Er sagt, dass er gerne mal mit einem Pferd laufen möchte. Wir nehmen die entstandene Aktivität der Pferde auf und spazieren gemeinsam mit ihnen zu einem anderen Teil der Wiese. Außerdem würde Saleh sich gerne mal auf einen Pferderücken setzen, möchte das aber nicht, wenn es für die Pferde nicht okay ist. Da wir Leidra nun um diesen Gefallen bitten, bieten wir ihr eine Gegenleistung an. Ich hole meinen Clickerbeutel und das Futter. Leidra begleitet uns frei zurück zum vorderen Teil der Wiese. Das Verhalten „Stehen, während eine Person aufsteigt“ hat bereits eine gewisse Belohnungsgeschichte, sodass sie sich davon eine angenehme Konsequenz erhofft, die sie von mir erhält, während Saleh sich von einer Erhebung aus dicht an sie heranstellt und sein Bein über ihren Rücken legt. Langsam bringt er mehr Gewicht auf Leidras Rücken, bis er schließlich oben sitzt. Er strahlt über beide Ohren und Leidra steht ganz ruhig und frei und lässt sich von mir füttern. Ich frage Saleh wieder, wie es ihm geht und er sagt, dass er sich sehr wohlfühlt und es ein unbeschreibliches Gefühl für ihn ist. Wir gehen ein paar Schritte und bleiben dann nochmal stehen. Saleh krault Leidra am Hals und steigt dann wieder ab. Wir bedanken uns bei ihr und verabschieden uns. Was für eine bewegende Einheit! Ergebnisse Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei deskriptiver Betrachtung der Ergebnisse die Mittelwerte der Variablen Freude, Gelassenheit, Aktivierung und explizite / implizite positive Emotionen von T1 zu T2 gestiegen sind (s. Abb. 7; Tab. 2). Die Werte folgender Variablen sind von T1 zu T2 gesunken: Erregung, Hilflosigkeit, Lustlosigkeit, Ärger und explizite / implizite negative Emotionen. Von den genannten Mittelwertunterschieden erwiesen sich im Wilcoxon-Test die Gelassenheit, Aktivierung, Hilflosigkeit und impliziten negativen Emotionen als statistisch signifikant. Fazit Auf der Basis der Fragebögen kann aufgrund der fehlenden Kontrollgruppe kein Vergleich zu anderen Interventionen gezogen werden. Es ist anzunehmen, dass auch die Pferdeausbildung mit negativer Verstärkung ähnliche Ergebnisse hervorbringen kann, da vor allem die bewusste Thematisierung der Lerntheorie und die nicht-wertende Beobachtung im Fokus 12 | mup 1|2019 Tometten - Frei oder willig? standen. Es kann allerdings festgehalten werden, dass die positive Verstärkung eine ernstzunehmende Alternative zur konventionellen Ausbildung mittels negativer Verstärkung darstellt. Weitere Forschung sollte dies thematisieren. An der Studie haben insgesamt nur 24 Personen teilgenommen, weshalb es sein kann, dass die Ergebnisse bei einer größeren Stichprobe anders aussähen. Um herauszufinden, ob sie auch mit anderen Testpersonen (z. B. mit spezifischen Erkrankungen) in diese Richtung deuten würden, sollten in Zukunft weitere Studien durchgeführt werden. Eine standardisierte Vorgehensweise ist in diesem Kontext erstrebenswert, aber schwer zu erreichen, da die zentralen Bausteine immer die Bedürfnisse der KlientInnen und Pferde sein sollten. Die bedürfnis- und motivorientierte Beziehungsgestaltung ist ein zentraler Wirkfaktor in der Therapie (Stucki / Grawe 2007, 16), weshalb es wichtig ist, dass der / die TherapeutIn die Bedürfnisse der KlientInnen zuerst erkennt, um danach das eigene Handeln flexibel und individuell daran anzupassen. Ob dies mithilfe der Pferde und im Rahmen der Nutzung von positiver Verstärkung gelingt, könnte eine weitere Forschungsfrage sein. Außerdem gilt es herauszufinden, welche konkreten Übungen sich in Bezug auf Variablen wie Achtsamkeit, Entspannung, Aktivierung und Selbstwirksamkeit als sinnvoll erweisen. Der Zusammenhang zwischen einer lerntheoretischen Betrachtungsweise und dem Erleben von Achtsamkeit wurde weiter oben bereits erläutert. Als Ziele für achtsamkeitsbasierte Interventionen im Bereich der Psychotherapie werden zum einen die Vermittlung von Akzeptanz und zum anderen die Bewusstwerdung und Verwirklichung persönlicher Werte zur Förderung eines sinnerfüllten Lebens definiert (Hayes, 2016, 647 / 656). Ob dies im Rahmen der Reittherapie gelingt, sollte untersucht werden. T1 T2 Anstieg vs. Abfall Signifikanz M SD M SD BEF-4r Freude 3.37 .67 3.57 .46 n.s. Gelassenheit 2.83 .51 3.30 .55 .001 Aktivierung 2.62 .59 3.02 .56 .015 Erregung 1.30 .37 1.15 .30 n.s. Lustlosigkeit 1.23 .41 1.13 .28 n.s. Hilflosigkeit 1.17 .23 1.05 .12 .035 Ärger 1.05 .16 1.00 .00 n.s. Positive Emotionen explizit 3.12 .60 3.35 .43 n.s. implizit 2.51 .40 2.75 .38 n.s. IPANAT Negative Emotionen explizit 1.10 .26 1.08 .15 n.s. implizit 1.84 .32 1.55 .49 .005 Anmerkung: n.s. = nicht signifikant Tab. 2: Übersicht der Ergebnisse Die bedürfnis- und motivorientierte Beziehungsgestaltung ist ein zentraler Wirkfaktor in der Therapie. Tometten - Frei oder willig? mup 1|2019 | 13 Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass sich die KlientInnen gleichzeitig gelassener und aktivierter fühlten. Dies spricht für eine ausgewogene Emotionalität ohne übermäßige und deshalb hemmende Wirkung, die auch im Bereich des Coachings erzielt werden soll (Greif 2008, 90). Besonders das Thema Selbstwirksamkeit ist in diesem Zusammenhang forschungsrelevant. Die lerntheoretische Betrachtung von Situationen verzichtet komplett auf Zuschreibungen und Labels wie zum Beispiel „faul“ und „unmotiviert“. Diese beobachtbaren und interpretationsfreien Variablen haben den Vorteil, dass sie beeinflussbar sind (Mazur 2006, 37). Wenn ich kein faules Pferd habe, sondern eins, das momentan stillsteht, habe ich die große Chance zu beeinflussen, ob es sich für mein Pferd lohnt nun loszugehen oder nicht. Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich davon ausgehe, dass mein Pferd einfach faul ist? Ein möglicher Indikator in dieser Erhebung für das Empfinden von Selbstwirksamkeit ist der Abfall der Hilflosigkeit von T1 zu T2. Zusätzlich sind die erlernten Verhaltensweisen der Pferde bei gutem Training zuverlässig abrufbar und die KlientInnen können an diesem Prozess sogar teilhaben. Sie können alte Verhaltensweisen abrufen und neue trainieren. Das bedeutet viel Selbstreflexion, Wahrnehmung und Achtsamkeit. Auch im Bereich der Handlungsplanung kann gearbeitet werden. Eigene Emotionen treten in den Fokus. Wie fühlt es sich zum Beispiel an, wenn das Pferd sich umdreht und weggeht? Kann ich das aushalten? Ist das wirklich schlimm? Und wie kann ich damit umgehen? Die Emotionen, die uns Menschen im Alltag begegnen, begegnen uns auch im Umgang mit Pferden. Es geht bei Fehlern und unerwünschten Verhaltensweisen nicht darum, zu verändern, was das Pferd tut. Es geht vielmehr darum, das eigene Verhalten zu verändern. Das Pferd wird automatisch tun, was es für logisch und lohnenswert hält. In den beschriebenen Einheiten durfte ich erleben, wie entspannt Begegnungen zwischen Mensch und Pferd ablaufen können - und das unabhängig von der momentanen Stimmung der Pferde. Wir konnten aus jeder Situation eine Erkenntnis ziehen und es fanden sich immer Gelegenheiten, die Pferde zu beobachten, intensiv wahrzunehmen oder zu berühren. Die Anwesenheit der Pferde hatte bereits eine so entspan- Abb. 9: Frei oder willig? Leidra hat die Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen, wenn sie ihr nicht mehr angenehm ist. Ist die Lernsituation angemessen gestaltet, können Mensch und Pferd gleichermaßen davon profitieren. Abb. 8: Selbstwirksamkeit als Baustein der Reittherapie - der Klient kann konkrete Verhaltensweisen abrufen. 14 | mup 1|2019 Tometten - Frei oder willig? nende Wirkung, dass das Gelingen einer Einheit nicht davon abhing, was die Pferde genau taten. Auch das Thema Angst kam zur Sprache und die abschließenden Kommentare einiger TeilnehmerInnen deuten darauf hin, dass sich dieses Konzept auch für Personen mit Angst vor Pferden, die daran etwas ändern möchten, eignen kann. Besonders die Freiheit der Pferde, sich zu jeder Zeit entfernen zu können, sorgt für eine hohe mentale und physische Sicherheit, da gefährliche Verhaltensweisen wie zum Beispiel Beißen und Treten keine Funktion und somit auch keinen Verstärker besitzen. Das Verständnis und der Respekt, den sich Mensch und Pferd gegenseitig entgegenbringen, ist ein wichtiger Rahmen für diese Art der Begegnung. Literatur ■ Brown, K. W., Ryan, R. M. 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B. in der Förderung sozial-emotionaler, mathematischer oder motorischer Kompetenzen. Durch das praktische Karteikartenformat lassen sich die Spiele vor der Stunde auswählen und mitnehmen. Michael Baumgartner / Petra Koch / Souris Reiter / Silvia Thielen Spielekartei Hund Für die tiergestützte pädagogische Praxis Mit 165 farbigen Karteikarten (DIN A6) u. einer Kartenschutzhülle. 3. Auflage 2018. 165 Seiten. (978-3-497-02787-3) lsb a w
