eJournals mensch & pferd international 16/1

mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2024
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Fachbeitrag: Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden?

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2024
Mira Möhrmann
Friedrich Edelhäuser
Melanie Neumann
Der Einsatz von Pferden hat sich in Therapie und Coaching bereits bei vielen verschiedenen Störungsbildern und herausfordernden Lebenslagen bewährt. Diese Studie ist eine der ersten, die sich mit dem Einsatz von Pferden in der Begleitung von Trauernden beschäftigt. Dazu erhielten N = 11 ProbandInnen zwei auf ihre individuellen Bedürfnisse hin abgestimmte pferdegestützte Coaching-Einheiten und wurden vor und nach diesen Interventionen qualitativ interviewt. Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Bedürfnisse, die in der Intervention aufgegriffen wurden, sowie die besondere Rolle des Pferdes im Prozess.
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4 | mup 1|2024|4-13|© Ernst Reinhardt Verlag, DOI 10.2378 / mup2024.art02d Mira Möhrmann, Friedrich Edelhäuser, Melanie Neumann Der Einsatz von Pferden hat sich in Therapie und Coaching bereits bei vielen verschiedenen Störungsbildern und herausfordernden Lebenslagen bewährt. Diese Studie ist eine der ersten, die sich mit dem Einsatz von Pferden in der Begleitung von Trauernden beschäftigt. Dazu erhielten N = 11 ProbandInnen zwei auf ihre individuellen Bedürfnisse hin abgestimmte pferdegestützte Coaching-Einheiten und wurden vor und nach diesen Interventionen qualitativ interviewt. Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Bedürfnisse, die in der Intervention aufgegriffen wurden, sowie die besondere Rolle des Pferdes im Prozess. Schlüsselbegriffe: Trauer, Pferde, pferdegestütztes Coaching, Trauerbegleitung, Bedürfnisse in der Trauer Eine qualitative Prä-Post-Interventionsstudie zur Entwicklung einer pferdegestützten Trauerbegleitung Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? mup 1|2024 | 5 Einleitung Das Trauern z. B. um einen verstorbenen Angehörigen, bei Scheidung, schweren Diagnosen oder Lebensphasenabschied ist ein zentrales Element des Lebens und wird fast jedem Menschen auf seinem Lebensweg begegnen. Dabei ist das Trauern ein individueller Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird (z. B. Persönlichkeit, kultureller Kontext, Umstände, Beziehung zu einer betroffenen Person) und unterschiedliche Bedürfnisse im Umgang mit der eigenen Trauer zum Vorschein bringt (Wagner 2019). Bislang existieren jedoch nur wenige pferdegestützte Angebote für Trauernde und kaum Studien dazu, obwohl sich die Arbeit mit Pferden in vielen anderen und verwandten Bereichen bereits nachweislich bewährt hat (s. Kapitel Wirksamkeit von pferdegestützten Interventionen ). Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Trauer nach Verlust einer nahestehenden Person. Phänomenologie der Trauer und des Trauerprozesses Der Bundesverband Trauerbegleitung unterscheidet zwischen nicht-erschwerter (80 %), erschwerter, komplizierter Trauer sowie traumatischer Trauer (Paul 2010). In der vorliegenden Studie wird die im ICD-11 definierte Unterscheidung zwischen normaler und anhaltender Trauer (WHO 2019) angewandt. Während die normale Trauer über die Zeit an Intensität abnimmt und in Anpassung an die neue Situation übergeht, besteht bei anhaltender Trauer über mindestens 12 Monate ein anhaltender emotionaler Schmerz, der starkes Leiden verursacht und die Bewältigung von Alltagsaufgaben sowie soziale Kontakte einschränkt (Steinig / Kersting 2015). Der Tod einer nahestehenden Person wird zum Beispiel als kritisches Lebensereignis eingeordnet, welches nach Fried et. al. (2015) depressive Symptome bei den Hinterbliebenen hervorrufen kann und mit einem erhöhten Suizidrisiko assoziiert ist (Hamdan et. al. 2020). Es gibt verschiedene Modelle, in denen der Trauerprozess abgebildet wird: Neben den fünf Trauerphasen Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression und Zustimmung (Kübler-Ross 2006, 20), kann auch nach Aufgaben, die der / die Trauernde im Trauerprozess zu bewältigen hat, unterschieden werden. Diese sind Akzeptieren des Verlustes, Durcharbeiten des Schmerzes, Anpassen an das Leben ohne den Verstorbenen und Finden einer fortwährenden Beziehung zu dem / der Verstorbenen im Kontext der Gestaltung einer neuen Lebenswelt (Worden 1999 zitiert nach Butolli / Pfoh 2016, 30-33). Metaanalysen ergaben heterogene Ergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit von Trauerinterventionen (z. B. Currier et al. 2008; Stroebe et al. 2007). Insgesamt konnte eine höhere Wirksamkeit bei Menschen mit einem pathologischen Trauerverlauf, z. B. durch zusätzliche Risikofaktoren oder traumatische Verluste, und bei Menschen, die sich eigeninitiativ für die Interventionen entschieden (Allumbaugh et al. 1999), festgestellt werden. Wirksamkeit pferdegestützter (Trauer-)Interventionen Durch ihre natürlichen Instinkte reagieren Pferde in Interventionen, wie dem Coaching oder der Therapie, sensibel auf Körpersprache, Mimik und Emotionen und können so zum Spiegel der KlientInnen werden (Wilhelms 2013). Zudem können sie durch ihre Größe Kraft und Halt geben und Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit erfüllen (Gomolla 2016). ForscherInnen gehen davon aus, dass Menschen zu Tieren (Pferde eingeschlossen) generell eine tiefgehende emotionale Beziehung eingehen können, die Sicherheit vermittelt und der Bindung zu Menschen ähnlich ist (Julius et al. 2014). Aufgrund dieser Eigenschaften werden Pferde seit Jahrzehnten in Interventionen erfolgreich Dabei ist das Trauern ein individueller Prozess, der unterschiedliche Bedürfnisse zum Vorschein bringt. 6 | mup 1|2024 Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? eingesetzt, z. B. bei Personen mit Störungen im Autismus-Spektrum (Anderson & Meints 2016), psychiatrischen LangzeitpatientInnen (Nurenberg et al. 2015), Opfern sexuellen Missbrauchs (Kemp et al., 2013) oder bei PatientInnen mit posttraumatischer Belastungsstörung (Earles et. al. 2015, Ferruolo 2016). Diese Studien geben deutliche Hinweise darauf, dass Pferde auch Trauernde in ihrem Verarbeitungs- und Bewältigungsprozess (vgl. auch Trauerprozess nach Worden 1999) unterstützen können. In Deutschland finden sich bislang noch relativ wenige sichtbare Angebote für pferdegestützte Trauerbegleitung, wobei im letzten Jahr ein deutlicher Zuwachs an Angeboten und Weiterbildungen zu vermerken ist. Der Verein „Tierische Seminare e. V.“ bietet zum Beispiel Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien in Trauersituationen an (Pilarska 2021). Außerdem bietet „Inn Natur“ pferdegestützte Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an (Anzeneder o. D.). Die Wirksamkeit pferdegestützter Trauerinterventionen wurde bislang wenig untersucht, Einzelfall-Beschreibungen legen zum Beispiel nahe, dass durch das Pferd Familienstrukturen sichtbar gemacht, Gefühle ausgedrückt oder Inspirationen zum Leben gefunden werden können (Symington 2012). Strom und Wilson (2009) beschreiben den Ablauf einer Gruppenintervention für trauernde Kinder auf Grundlage der Traueraufgaben nach Worden (1999). Glazer, Clark und Stein (2004) entwickelten ein Programm in therapeutischem Reiten für fünf trauernde Kinder und stellten fest, dass diese über die 6 Monate der Einheiten mehr Selbstsicherheit und Vertrauen in neue Situationen entwickelten und sich zunehmend öffneten und über ihren Verlust sprechen konnten. Ziele dieser Studie Um pferdegestützte Trauerinterventionen zukünftig auf ihre Wirksamkeit prüfen zu können, wurde in dieser Studie eine pferdegestützte Intervention entwickelt, die an die Bedürfnisse von Trauernden anknüpfen und damit den individuellen Trauerprozess begleiten soll. Dabei unterstützt das Pferd den Prozess und kann nach Wunsch der KlientInnen aktiv eingebunden werden. Neben der Interventionsentwicklung sollen im Rahmen dieser Studie vor allem folgende Forschungsfragen beantwortet werden: 1. Welche Bedürfnisse haben Trauernde? 2. Wie wird der Kontakt zum Pferd in Bezug auf die Trauer und ihre Bewältigung erlebt? 3. Reduziert sich das Belastungserleben durch die Trauer nach einer bedürfnisorientierten pferdegestützten Intervention? Methode Studiendesign In dieser qualitativen Prä- Post-Interventionsstudie wurden ProbandInnen zu ihrer Trauer um einen nahestehenden Menschen zunächst in einem kurzen Vorgespräch befragt. Auf dieser Basis wurden ihre Bedürfnisse abgeleitet und entsprechend zwei individuelle Coaching-Einheiten gestaltet, deren ausführliche Beschreibung bei der Erstautorin angefragt werden können (Forschungsfrage 1). Nach diesen Coachingeinheiten fand ein Reflexionsgespräch statt, in dem die ProbandInnen von ihren Erfahrungen berichteten (Forschungsfragen 2 und 3). Das Vor- und Reflexionsgespräch wurden als leitfadenbasierte qualitative Einzelinterviews durchgeführt nach dem Vorbild des problemzentrierten Interviews (PZI; Witzel 2000; Witzel / Reiter 2012). Gemäß dem Erkenntnisprinzip wurde ein konstruktivistisches Design gewählt, um die subjektive Perspektive der ProbandInnen sowie den Kontext der geschilderten Handlungen und Sichtweisen angemessen zu berücksichtigen. Als Messinstrumente wurden zwei Leitfäden eingesetzt (konstruiert nach Helferich 2005; können ebenfalls bei der Erstautorin angefragt werden). Die Interviews wurden als Audiodatei aufgezeichnet und vollständig transkribiert. Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? mup 1|2024 | 7 Begleitend wurde nach jeder Coachingeinheit ein Verlaufsprotokoll erstellt und die ProbandInnen wurden vor und nach der Intervention zum Belastungserleben auf einer numerischen Skala befragt ( 1 = gar nicht belastet , 10 = sehr stark belastet ). Sampling und Stichprobenbeschreibung In die Studie eingeschlossen wurden ProbandInnen, die um einen verstorbenen Menschen trauerten, Interesse an pferdegestütztem Coaching hatten und sich bereit erklärten, ihre Erfahrungen zu teilen. Es wurden ausschließlich ProbandInnen in die Studie eingeschlossen, die sich in einem normalen Trauerprozess befanden und bei denen weder eine anhaltende Trauerreaktion noch Hinweise auf eine komplizierte Trauerentwicklung vorlagen, was durch einen Screening-Fragebogen (Vogel/ Pfoh / Rosner 2017) ermittelt wurde (Vorgehen nach Wagner 2019). Unter den Teilnehmenden waren 10 Frauen und ein Mann im Alter von 23 bis 41 Jahren ( M = 28.55, SD =6.56). Der Verlust des nahestehenden Menschen lag 0.13 bis 23 Jahre zurück ( M = 4.7 Jahre, SD =7.6). Studienablauf Der Studienablauf vom Ethikantrag bis zur Datenerhebung ist in Abbildung 1 dargestellt. Kurzdarstellung der Intervention Der Beginn der zwei Einheiten strukturierte sich wie folgt: kennenlernen, Pferd auswählen und Kontakt aufbauen. Die ProbandInnen wurden anschließend angeleitet, ihren aktuellen, eigenen Bedürfnissen zu folgen, sodass das Coaching anhand dieser gestaltet werden konnte. Eine detaillierte Beschreibung der eingesetzten Methoden kann bei der Erstautorin angefragt werden. Durchgeführt wurden sowohl die Coachingeinheiten als auch die qualitativen Interviews von der Erstautorin, die als Psychologin und pferdegestützte Coachin freiberuflich mit dem Schwerpunkt Trauer sowie im Hospiz als Psychologin für Sterbe- und Trauerbegleitung tätig ist. Abb. 1: Studienablauf ETHIKANTRAG Leitfadenbasiertes INTERVIEW 1 „Vorgespräch“ Leitfadenbasiertes INTERVIEW 2 „ Reflektionsgespräch“ INTERVENTIoN AufKLäRuNG REKRuTIERuNG Ethikkommission der Universität Witten Herdecke (Antrag Nr. 100/ 2021) + Skalierungsfragen zum Belastungerleben + Skalierungsfragen zum Belastungerleben 2 Einheiten pferdegestütztes Trauer- Coaching  Prozess wurde protokolliert der ProbandInnen über Inhalt, Vorgehen & Tragweite der Untersuchung Ausschluss von anhaltender Trauerstörung (PG13+9) • Universität Witten/ Herdecke (UWH) Als Ausgleich Forschungsstunden • Flyer im entfernten sozialen Umfeld  Rücklaufquote unbekannt durch öffentliche Aufrufe. 8 | mup 1|2024 Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? Datenanalyse Zur Auswertung wurde die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) gewählt. Die Interviews (I) sowie die Coaching- Protokolle (C) wurden zunächst auf die Inhalte reduziert, die für die Forschungsfragen relevant waren. Anschließend wurden Kategorien gebildet und Ankerzitate aus den Transkripten ausgewählt. Das numerisch erfasste Belastungserleben vor und nach der Intervention wurde mittels t-Test quantitativ ausgewertet. Ergebnisse Durch die Inhaltsanalyse ergaben sich folgende vier Hauptkategorien, die zum Teil noch durch Unterkategorien ergänzt wurden: Belastungserleben, bisheriger Umgang mit Trauer, Bedürfnisse und deren Integration, Bedeutung des Pferdes. Belastungserleben vor und nach der Intervention (forschungsfrage 3) Die t-Tests ergaben eine statistisch signifikante Prä-Post- Verbesserung des Belastungserlebens (seelisch / psychisch: M1 = 6.00, M2 = 3.82, t = 2.99, p = .01; körperlich: M1 = 3.75, M2 = 2.09, t = 2.25, p = .03). Bisheriger umgang mit Trauer Auf die Frage, wie die ProbandInnen mit ihrer Trauer bisher umgingen, wurden in einigen Fällen Gespräche, bewusstes Erinnern oder auch Weinen genannt. Die meisten berichteten jedoch davon, zu verdrängen und vieles nicht verarbeitet zu haben: „(…) habe ich auch manchmal das Gefühl, dass ich da einiges nicht (…) verarbeitet habe (P6, I1, S. 2) .“ Mehrfach wurde berichtet, dass sich die ProbandInnen im Alltag keine Zeit für ihre Gefühle nahmen oder sich mit Beschäftigung ablenkten: „Ich hab mir einfach damals gar keine Zeit genommen zu trauern und das Leben musste irgendwie weitergehen (P2, I1, S. 1). “ Bedürfnisse der ProbandInnen und deren Integration durch die Intervention (forschungsfrage 1) Eine Übersicht über die genannten Bedürfnisse und die daraus folgende Kategorienbildung ist in Tabelle 1 dargestellt. Selbstbestimmter Raum für (alle) Emotionen Am häufigsten wurde das Bedürfnis geäußert, der Trauer einen Raum zu geben und mit den Gefühlen umgehen zu können, ohne überrollt zu werden. Zum Teil stand dabei im Vordergrund, die eher „negativ“ empfundenen Gefühle, wie z. B. Traurigkeit, Wut oder Einsamkeit, zuzulassen: „Viele positive Erinnerungen werden in der Familie und im Freundeskreis geteilt und gelebt, aber es ist wenig Raum für die ‚anderen‘ Gefühle (P1, C1, S. 1). “ Einigen ProbandInnen ging es aber auch darum, den „positiv“ empfundenen Gefühlen Aufmerksamkeit zu schenken, z. B. sich über Erinnerungen zu freuen oder dankbar für die gemeinsame Zeit zu sein. Bei den meisten ProbandInnen war das Bedürfnis präsent, einen Umgang mit begleitenden Emotionen zu finden. Dabei ging es um die Angst vor einem weiteren Verlust oder der eigenen Sterblichkeit: „Wenn Familienmitglieder ernsthaft krank sind, geht [ein / e ProbandIn] direkt vom Schlimmsten aus und hat große Angst, sie zu verlieren (P2, C2, S. 3) .“ Außerdem waren Schuldgefühle in Bezug auf ein mögliches Versäumnis oder eine Entscheidung, die in der Beziehung zum Verstorbenen getroffen wurde, häufig ein belastender Faktor: „Ich hatte halt dieses sehr negative Bild der verpassten Chance, dass ich die Person nicht nochmal angerufen hab’, obwohl die krank war (P7, I2, S. 2) .“ Die ProbandInnen erlebten während der Einheiten mit dem Pferd, dass sich Emotionen zeigten, die sonst wenig Aufmerksamkeit bekamen oder dass ihr Zugang und ihr Umgang damit ein anderer war, als sie es kannten: „(…) hatte man (…) einfach das Gefühl; du darfst jetzt, das hat jetzt einfach einen Raum und es kann raus (P1, I2, S. 3). “ Die Mehrheit berichtete von einer empfundenen Erleichterung, nachdem sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen oder teilweise zum ersten Mal darüber sprechen konnten: „Irgendwie war es ein befreites Gefühl, weil sich glaub’ ich, einfach immer sehr, sehr viel dann zusammenstaut (P1, I2, S. 2). “ Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? mup 1|2024 | 9 ProbandIn Bedürfnisse Kategorien 1 Zur Ruhe kommen, Gefühle zulassen, den „negativen“ Gefühlen Raum geben, nicht immer die „gut Gelaunte“ sein, darüber sprechen, Verständnis für die Trauer, Umgang mit Triggern finden Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Innere Ruhe finden Verlust verstehen und akzeptieren 2 Über Trauer sprechen, Umgang mit Schuldgefühlen finden, sich anderen anvertrauen können, mit Verlustängsten umgehen, Vertrauen stärken Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle 3 „Mal wieder hinschauen“, Gefühle nicht dauerhaft verdrängen, Klärung der Familiensituation, Ruhe & Frieden, loslassen können Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen Innere Ruhe finden 4 Trauer Raum geben, Ruhe, bei sich sein / ankommen, Kontakt, neue Informationen über Verstorbenen einordnen / integrieren, mehr Nähe zur Familie, erwachsenes Ich annehmen Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Innere Ruhe finden Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen 5 Weniger verdrängen, Gefühlskontrolle behalten, Sicherheit im Umgang mit Tod; Ressourcen finden, die helfen, mit weiteren Verlusten umzugehen Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen 6 Verarbeitung, bewusstes Zulassen von Trauer, an schöne Dinge erinnern, Trauer Raum geben, Umgang mit Ängsten finden, Vertrauen ins Leben fassen Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen 7 Umgang mit Tod finden, Auseinandersetzung mit eigener Sterblichkeit, Umgang mit Schuld, erinnern, darüber sprechen, Verbindung spüren, spazieren / bewegen; Ressourcen finden, die helfen, mit weiteren Verlusten umzugehen Verlust verstehen und akzeptieren Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen 8 Ruhe, schöne Momente, Bewegung / spazieren, Entspannung Innere Ruhe finden 9 Umgang mit Schuldgefühlen finden; Verantwortung abgeben, die nicht guttut; Entspannung, loslassen, vertrauen können Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Innere Ruhe finden 10 Raum für Wut/ Ärger und alle Gedanken, Klarheit erlangen, Frieden schließen mit offenen Fragen in Beziehung zum Verstorbenen, Beziehung zur Familie Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Verlust verstehen und akzeptieren Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen 11 verstehen / akzeptieren können, schöne Erinnerungen ohne Krankheit im Fokus, Verbindung zum Verstorbenen spüren, dabei auch mehr schöne Gefühle empfinden und bewusst einladen Verlust verstehen und akzeptieren Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen Selbstbestimmter Raum für (alle) Gefühle Anmerkungen: Die Bedürfnisse wurden von den ProbandInnen im Interview genannt. Die Kategorien wurden daraufhin von den Forschenden gebildet. Tab. 1: Genannte Bedürfnisse und daraus folgende Kategorienbildung 10 | mup 1|2024 Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? Erinnerung und Verbindung zu den Verstorbenen als Ressourcen Für fast alle ProbandInnen war es besonders wichtig, sich zu erinnern und eine Verbindung zu den Verstorbenen zu spüren: „[ein / e ProbandIn] wünscht sich, mehr an schöne Erinnerungen denken zu können und nicht immer die Bilder von dem Leiden vor Augen zu haben (P11, C1, S. 1) .“ In den meisten Fällen wurden außerdem Bedürfnisse geäußert, die sich auf den Umgang innerhalb der Familie bezogen, z. B. einen offenen Umgang oder „mehr Nähe zu noch lebenden Familienmitgliedern (P4, C2, S. 1). “ Einige der ProbandInnen entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für die Ressourcen in ihrer Trauer: Zum einen zeigten sie sich als Unterstützung z. B. durch bestimmte Menschen. Zum anderen wurden in der Trauer selbst Ressourcen entdeckt, wie z. B. die fortwährende enge Verbindung zu den Verstorbenen: „Als hätte ich was von der Beziehung wiederentdeckt, was vergraben war unter was anderem (P11, I2, S. 3). “ Den Verlust verstehen und akzeptieren Für ungefähr ein Drittel der ProbandInnen standen noch offene Fragen im Raum und das Bedürfnis nach Klärung und Akzeptanz der Situation wurde geäußert. Dabei handelte es sich z. B. um Fragen, die sie der verstorbenen Person gerne noch gestellt hätten, das Verstehen von einem bestimmten Verhalten oder zu akzeptieren, dass die Person tot ist: „(…) ich hab’ immer das Gefühl, dass ich bestimmte Sachen immer noch nicht verstehen kann oder akzeptieren kann (P11, I1, S. 1-2). “ Während der Coaching-Einheiten eröffneten sich für einige der ProbandInnen neue Blickwinkel: „(…) die Möglichkeit, dass Türen geöffnet worden sind und damit umzugehen (P1, I2, S. 2). “ Nach den zwei Einheiten hatten mehrere ProbandInnen das Gefühl, mehr Sicherheit und Vertrauen im Umgang mit Tod und Trauer zu haben: „Dass ich auch nochmal für mich ein bisschen anders mit dem Thema Tod und Trauer umgehe, dass ich da ein bisschen, ich nenn’s mal, selbstbewusster werde (P7, I2, S. 2). “ Innere Ruhe finden Ein Bedürfnis, das vor allem für zwei ProbandInnen eine große Bedeutung hatte, war der Wunsch nach innerer Ruhe : „Bei der ersten Einheit hatte ich eher so eine innere Ruhe und so einen inneren Frieden (P3, I2, S. 4).“ Es wurde außerdem von den meisten ProbandInnen berichtet, dass sie während der Einheiten durch den Kontakt zum Pferd zunehmend ruhiger und achtsamer wurden: „Diese extrem achtsamen Momente, [die] ich sonst wahrscheinlich belächelt hätte (…), aber es war tatsächlich schön (P8, I2, S. 5) .“ Die Bedeutung des Pferdes (forschungsfrage 2) Alle ProbandInnen berichteten, dass das Pferd für sie eine zentrale Bedeutung hatte und sie davon ausgehen, die Einheiten wären ohne die Begleitung durch die Pferde anders verlaufen: „Das ist irgendwie etwas ganz anderes, auch wenn man das so schwer greifen kann (P3, I2, S. 10) .“ Es wurde oft erwähnt, dass das Pferd die Situation und die Auseinandersetzung mit der eigenen Trauer allgemein „leichter“ machen würden: „(…) sondern ich fahr’ auf einen Ponyhof und hab’ ein Pferd dabei. Das macht es irgendwie leichter (P9, I2, S. 4) .“ Ein / e ProbandIn nahm diesen Effekt besonders beim Umgang mit seinen / ihren Emotionen wahr: „In einem normalen Setting, wo man einfach nur miteinander spricht, wäre es mir auf jeden Fall schwerer gefallen, die Emotionen so fließen zu lassen und ich glaube, das ist ein ganz großer Faktor gewesen. Ja überhaupt so, dass ich mich darauf einlassen konnte (P11, I2, S. 4) .“ Einzelne ProbandInnen berichteten, dass das Pferd auf ihr Verhalten und ihre Emotionen reagierte, z. B. indem es Nähe suchte, und ihnen dadurch half, damit umzugehen: „Dadurch, dass „Ich fahr’ auf einen Ponyhof und hab’ ein Pferd dabei. Das macht es irgendwie leichter.“ Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? mup 1|2024 | 11 [das Pferd] so lieb auf mich eingegangen ist, wenn ich trauriger wurde, hat mir das ein total schönes Feedback gegeben und ich konnte mehr da drinbleiben oder es auch ehrlicher zulassen (P4, I2, S. 3) .“ In anderen Situationen wurde das Pferd zu einer Möglichkeit, sich zurückzuziehen: „Das man dann einfach jemanden hatte, den man auch mal kurz in den Arm nehmen konnte, streicheln konnte oder wo man sich auch einfach mal mit ablenken konnte, wenn man vielleicht grad mal 3 Sekunden aus der Situation raus wollte (P3, I2, S. 1) .“ Außerdem übernahm das Pferd für alle ProbandInnen eine Funktion von Halt und Sicherheit. Die ProbandInnen konnten sich an ihm festhalten und es war „ein sicherer Begleiter“ (P1, I2, S. 5) während der Einheit. Die Pferde strahlten auch die Ruhe aus, nach der sich einige ProbandInnen sehnten (s. o.) und unterstützten sie dabei, selbst zur Ruhe zu kommen: „Es war so eine Art Ruhepol in dem Trubel, in dem ich sonst war (P8, I2, S. 1) .“ Diskussion Die ProbandInnen dieser Studie gaben einen Abfall im Belastungserleben im Rahmen einer bedürfnisorientierten pferdegestützten Trauer-Intervention an (Forschungsfrage 3). Damit reihen sie sich in die Ergebnisse von Wirksamkeitsstudien zu pferdegestützten Interventionen ein (z. B. Kemp et al. 2013, Earles et al. 2015) und stützen auch insgesamt die Wirksamkeit von Trauer-Interventionen (vgl. Glazer et al. 2004). Insgesamt zeigten sich viele unterschiedliche Bedürfnisse (Forschungsfrage 1), zum Teil mit Parallelen zu den Traueraufgaben, z. B. in den Bereichen „Akzeptieren des Verlustes“ oder „Finden einer fortwährenden Beziehung zu dem / der Verstorbenen“ (Worden 1999). Das am häufigsten geäußerte Bedürfnis war, der Trauer mit all ihren Facetten und Begleitemotionen einen Raum zu geben. Die Integration dieses Bedürfnisses durch die Intervention führte bei mehreren ProbandInnen zu einem Gefühl der Erleichterung. In Anlehnung an bisherige Forschung liegt es nahe, dass die aktive Mitgestaltung der individuellen Coaching-Einheiten (vgl. initiative Entscheidung, Allumbaugh et al. 1999) und die flexible Herangehensweise (vgl. Symington 2012) begünstigende Faktoren darstellten. Es zeigte sich außerdem, dass die Pferde von sich aus einige dieser Bedürfnisse unterstützten, indem sie z. B. eine vertrauensvolle Atmosphäre schafften oder Ruhe ausstrahlten (Forschungsfrage 2). Die Bedeutung des Pferdes in dieser Studie spiegelt z. T. die bekannten Wirkfaktoren von pferdegestützten Interventionen wider, wie z. B. das Pferd als Halt und Sicherheit oder die Reaktion auf emotionale Zustände (Wilhelms 2013; Gomolla 2016). Ein bisher weniger thematisierter Aspekt in der bisherigen Forschung, der aber in dieser Studie z. T. auffiel, ist das Pferd als Ablenkung und Rückzugsmöglichkeit. Dieser Aspekt könnte möglicherweise besonders in der Auseinandersetzung mit Trauer eine wichtige Rolle spielen. Stärken und Limitationen der Studie Die vorliegende Studie ist eine der ersten, in der eine pferdegestützte Trauerintervention entwickelt und wissenschaftlich untersucht wurde. Darüber hinaus liefert sie erstmals Hinweise auf wichtige Faktoren in der pferdegestützten Trauerbegleitung und gibt dabei einen Überblick über mögliche Bedürfnisse der Trauernden. Durch die Ausschlusskriterien wurden bewusst Trauernde aufgrund des Verlusts einer nahestehenden Person mit eher geringem Leidensdruck erreicht, was die Aussagekraft der Ergebnisse für diese Personengruppe stärkt. Eine Ausweitung auf pathologische Trauerverläufe und andere Trauerursachen (vgl. Einleitung) in der Begleitung mit dem Pferd sind interessant für die zukünftige Forschung. Spezifische Trauerphasen (z. B. Kübler-Ross 2006; Smeding / Heitkönig- Wilp 2010) könnten zudem miterhoben werden, um noch gezielter bedürfnisorientiert begleiten zu können. Auch könnte es für weitere Unter- 12 | mup 1|2024 Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? suchungen interessant sein, die Bedeutung des zeitlichen Abstands zwischen Verlusterfahrung und Intervention genauer zu beleuchten. Durch das explorative Forschungsdesign gab es keine Kontrollgruppe und daher lassen sich die Ergebnisse nicht eindeutig auf die Intervention zurückführen. Jedoch wurden in dieser Studie sowohl ProbandInnen eingeschlossen, die vor kurzer Zeit einen Verlust erlebt hatten als auch solche, deren Verlust schon viele Jahre zurücklag. Gerade die letzteren zeigten, dass - zumindest im Allgemeinen - nicht von einer Spontanremission auszugehen ist. fazit für die Praxis und zukünftige forschung „Jede Trauer ist einzigartig und jeder Weg, mit ihr fertig zu werden, unwiederholbar …- und doch ist es so, dass (…) gewisse Punkte übereinstimmen (…) und uns dabei helfen, sie zu verstehen (Bucay 2019, 45) .“ Das Anerkennen und Begleiten eines individuellen Trauerprozesses ohne Außerachtlassung von bewährten Modellen, sollten sowohl in der (pferdegestützten) Begleitung immer wieder bewusst gemacht werden, als auch eine zentrale Rolle in der zukünftigen Forschung spielen. Die Begleitung von Trauernden mit Pferden erscheint als eine wirksame Methode, die sich vor allem in der Integration von individuellen Bedürfnissen hervorhebt. Literatur ■ Allumbaugh, D. L., Hoyt, W. T. (1999): Effectiveness of grief therapy: A meta-analysis. 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Hans Huber, Bern Möhrmann, Edelhäuser, Neumann - Wie können Trauernde bedürfnisorientiert mit Pferden begleitet werden? mup 1|2024 | 13 Die AutorInnen Mira Möhrmann M. Sc. Psychologin, Coachin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, seit 2020 freiberuflich mit tiergestütztem Coaching und Trauerbegleitung tätig, seit 2022 angestellt als Psychologin im Hospiz und auf einer geriatrischen Station. Dieser Artikel entstand im Rahmen ihrer Master-Thesis an der Universität Witten / Herdecke. Prof. Dr. med. Friedrich Edelhäuser Neurologe und Inhaber der Professur für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Anthroposophischen Medizin an der Fakultät für Gesundheit, Department Humanmedizin, Private Universität Witten / Herdecke, Leiter der Abteilung für Frührehabilitation am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Priv.-Doz. Dr. rer. med. Melanie Neumann Forschungsleiterin an der Professur für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Anthroposophischen Medizin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Fakultät für Gesundheit, Department Humanmedizin, Private Universität Witten / Herdecke Anschriften Mira Möhrmann · Holzstr. 7a · 58239 Schwerte info@mirador-coaching.de · www.mirador-coaching.de Prof. Dr. med. Friedrich Edelhäuser Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke · Gerhard-Kienle-Weg 4 58313 Herdecke · friedrich.edelhaeuser@uni-wh.de Priv.-Doz. Dr. rer. med. Melanie Neumann Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke · Gerhard-Kienle-Weg 4 58313 Herdecke · melanie.neumann@uni-wh.de