eJournals mensch & pferd international 17/1

mensch & pferd international
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1867-6456
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2025
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Annette Gomolla (Hrsg.) - Praxisreihe Pferde­gestützte Psychotherapie

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2025
Zwei Buchbände hat Frau Annette Gomolla als Herausgeberin für die „Edition IPTh-Fachbücher“ unter dem Titel „Praxisreihe Pferdegestützte Psychotherapie“ veröffentlicht. Band 1 legt dabei seinen Schwerpunkt auf die Verhaltenstherapie mit Erwachsenen, Band 2 bearbeitet Theorie und Praxis der pferdegestützten Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Beide Bände sind direkt über die Homepage des IPTh zu erwerben. Mit knapp 70 Seiten fassen sich beide Bücher kurz und knapp, geben aber in beiden Arbeitsrichtungen durchaus interessante Einblicke – vor allem über die ausführlich und anschaulich beschriebene Arbeit mit verschiedenen KlientInnen.
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Medien & Materialien mup 1|2025 | 41 Medien & Materialien Annette Gomolla (Hrsg.) - Praxisreihe Pferdegestützte Psychotherapie Zwei Buchbände hat Frau Annette Gomolla als Herausgeberin für die „Edition IPTh-Fachbücher“ unter dem Titel „Praxisreihe Pferdegestützte Psychotherapie“ veröffentlicht. Band 1 legt dabei seinen Schwerpunkt auf die Verhaltenstherapie mit Erwachsenen, Band 2 bearbeitet Theorie und Praxis der pferdegestützten Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Beide Bände sind direkt über die Homepage des IPTh zu erwerben. Mit knapp 70 Seiten fassen sich beide Bücher kurz und knapp, geben aber in beiden Arbeitsrichtungen durchaus interessante Einblicke - vor allem über die ausführlich und anschaulich beschriebene Arbeit mit verschiedenen KlientInnen. Band 1: Theorieeinblicke und Praxisberichte aus der pferdegestützten Verhaltenstherapie mit Erwachsenen Band 1 startet mit einem wirklich kurzen, theoretischen Einblick in das Arbeitsfeld der pferdegestützten Psychotherapie. Nach einer Einordnung der pferdegestützten Psychotherapie in das Feld der pferdegestützten Interventionen geht Frau Gomolla auf die Wirkmechanismen bzw. Eigenschaften des Pferdes in der Therapie ein, um dann relativ direkt verschiedene Einsatzfelder des Pferdes in der Psychotherapie zu umreißen. Abgerundet wird der theoretische Einblick von einem kurzen Absatz zur Ausbildung der Fachkraft sowie zur Auswahl des Pferdes. Der Theorieteil dieses Buches ist kurz gehalten und beinhaltet in dem Sinne keine „neuen“ Erkenntnisse. Hier geht es lediglich darum, dass die - aus Sicht der Autorin - wichtigsten Aspekte noch einmal zusammengefasst werden und die Leserschaft auf einen gemeinsamen Stand gebracht wird. Im Anschluss an das theoretische Kapitel gibt es die entsprechenden Quellenangaben - hier werden theorieinteressierte LeserInnen fündig, wenn sie tiefere Einblicke in die theoretischen Hintergründe wagen möchten. Interessant macht das Buch von Frau Gomolla vor allem die Praxisbeiträge: Hier berichten drei verschiedene TherapeutInnen über ihre Arbeit mit erwachsenen Klientinnen mit verschiedenen Diagnosen (Depression, Anpassungsstörung, Persönlichkeitsstörung, Phobie). In den Kapiteln erhält man einen sehr genauen Einblick in die Anamnese sowie relevanten Daten der Patientinnen, sodass man sich als LeserIn ein relativ klares Bild der Problematiken verschaffen kann. Anschließend werden die miteinbezogenen Pferde charakterisiert mit ihren Stärken und Schwächen, sodass man auch hier ein deutliches Bild vermittelt bekommt, inwieweit die Arbeit mit dem Pferd für die jeweilige Person lehrreich sein kann. Die Therapieeinheiten werden anschaulich und praxisnahe beschrieben, zum Teil mit nachvollziehbaren Dialogen. Für jede Klientin gibt es ein Fazit, inwieweit die Arbeit mit dem Pferd die Psychotherapie vorangebracht hat. Im Anschluss an die Praxisbeispiele (welche von drei verschiedenen Mitautorinnen - den jeweils behandelnden PsychotherapeutInnen - verfasst wurden) geht Frau Gomolla bezugnehmend auf die vorhergehende Praxis noch einmal auf die Wirkweisen des Pferdes in der Psychotherapie ein. Edition IPTH-Fachbücher, je €16,50 42 | mup 1|2025 Medien & Materialien English Abstract ■ Equine-assisted interventions from the horses’ perspective - A pilot study on behaviour-related signs of stress in horses in an equine pedagogical setting The use of horses in pedagogical settings within equine-assisted interventions is steadily increasing. While the positive effects of horses on children are being increasingly confirmed, there is still a lack of studies on the effects of equine-assisted interventions on horses. To address this gap, a participatory observation of human-horse interactions was conducted in an equine pedagogical setting as part of an explorative qualitative field study in multispecies ethnography. All the horses observed showed clear body language signals of discomfort in their interactions with the participants. This suggests that horses in educational contexts are exposed to situations that may affect their well-being. The initial findings indicate that greater emphasis should be placed on the wellbeing of horses in pedagogical settings to sustain positive outcomes in the long term and to acknowledge horses as equal partners in the pedagogical triad. Band 2: Theorieeinblicke und Praxisbeispiele aus der pferdegestützten Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen Ähnlich strukturiert sich auch der zweite Band der Praxisreihe - nun mit dem Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche. Auch der zweite Band beginnt mit einer kurzen theoretischen Einführung der Herausgeberin Annette Gomolla. Sie geht - wiederum knapp gehalten - zuerst auf Aspekte der Fachkraft und des Therapiepferdes ein sowie auf die Wirkweisen des Pferdes für die pferdegestützte Psychotherapie. Im Anschluss übergibt sie das geschrieben Wort wiederum an vier TherapeutInnen aus der Praxis, die jeweils ein Fallbeispiel relativ ausführlich und gut nachvollziehbar erläutern. Hier werden als Fallbeispiele ■ ein 4-jähriger Junge mit Aufmerksamkeitsproblematik ■ eine Jugendliche mit emotionaler Störung (soziale Ängstlichkeit) ■ eine Jugendliche mit Schwerpunkt Förderung des Selbstwerts / der Selbstwahrnehmung ■ und ein 18-jähriges Mädchen mit Depressionen herangezogen und die Arbeit mit den jeweiligen Schwerpunkten beschrieben. Gesamt lässt sich zusammenfassen, dass beide Bände zwar theoretisch wenig neuen Input bieten - dies war wohl auch nicht die Intention der Herausgeberin dieser Praxisreihe. Durchwegs spannend, gut lesbar und nachvollziehbar sind alle Beispiele, die in den Bänden beschrieben werden. Interessant ist es vor allem auch durch die Beschreibung von PatientInnen mit verschiedensten Diagnosen und verschiedenen Arbeitsschwerpunkten. MB