Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2006
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Wie gut können Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern bereits im Kindergarten entdeckt werden?
11
2006
Heinrich Tröster
Dirk Reineke
In einer Längsschnittstudie wurde überprüft, wie gut die Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern durch ein Screening im Kindergarten erkannt werden können. Dazu wurden 221 Kinder im Alter von 6 Jahren und 159 Kinder im Alter von 5 Jahren von ihren Erzieherinnen mit dem Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3 – 6; Tröster, Flender & Reineke, 2004) und dem Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder (VBV 3 – 6; Döpfner, Berner, Fleischmann & Schmidt, 1993) beurteilt. Überprüft wurde, inwieweit die Kinder, bei denen in der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten festgestellt wurden, durch das Screening bereits im Kindergarten entdeckt werden können. Die Mehrzahl der Kinder, bei denen bei der späteren Schuleingangsuntersuchung Entwicklungsauffälligkeiten (schulrelevante Auffälligkeiten, motorische Auffälligkeiten, Sprachstörungen) diagnostiziert wurden, war im Entwicklungsscreening auffällig. Dagegen konnten die bei der Schuleingangsuntersuchung diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten durch das Screening im Kindergarten nicht vorhergesagt werden. Während die meisten entwicklungsauffälligen Kinder durch das Screening entdeckt wurden, blieben viele der im Screening auffälligen Kinder bei der Einschulungsuntersuchung ohne Befund. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Screening-Verfahren breitere Entwicklungs- und Verhaltensbereiche erfassen, die in der schulärztlichen Untersuchung häufig unentdeckt bleiben.
3_053_2006_001_0022
Die Früherkennung von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten im Vorschulalter ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass rechtzeitig Fördermaßnahmen eingeleitet werden können, um späteren Lernproblemen des Kindes in der Schule vorzubeugen. Entwicklungs- und Verhaltensprobleme von Vorschulkindern werden jedoch häufig nicht oder How Well Can Developmental Disturbances and Behavior Problems in First-Grade Students Already Be Detected at Preschool? Summary: In a longitudinal study we tested how well developmental and behavior problems in first-grade students were predicted by preschool screening. Preschool teachers had screened 221 six-year-olds and 159 five-year-olds with the Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3 - 6; Tröster, Flender & Reineke, 2004) and the Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder (VBV 3 - 6; Döpfner, Berner, Fleischmann & Schmidt, 1993). We tested whether children revealed developmental and behavior problems in their school readiness examinations had already been detected at preschool. Results showed that the majority of children with developmental problems at the school readiness examination (learning-related problems, motor problems, speech disorders) had been detected by the preschool screening. However, behavior problems diagnosed at the school readiness examination were not predicted by the preschool screening. Whereas most children with later developmental problems were detected by the preschool screening, many children detected in this screening had become problem-free by the time of the school readiness examination. It is concluded that this is because the screening procedures tap into broad areas of development and behavior that are significant for successful learning at school but not included in the school readiness examinations. Keywords: Early diagnosis, screening, developmental screening, at risk children, developmental disabilities, behavior problems, school readiness examination Zusammenfassung: In einer Längsschnittstudie wurde überprüft, wie gut die Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern durch ein Screening im Kindergarten erkannt werden können. Dazu wurden 221 Kinder im Alter von 6 Jahren und 159 Kinder im Alter von 5 Jahren von ihren Erzieherinnen mit dem Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3 - 6; Tröster, Flender & Reineke, 2004) und dem Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder (VBV 3 - 6; Döpfner, Berner, Fleischmann & Schmidt, 1993) beurteilt. Überprüft wurde, inwieweit die Kinder, bei denen in der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten festgestellt wurden, durch das Screening bereits im Kindergarten entdeckt werden können. Die Mehrzahl der Kinder, bei denen bei der späteren Schuleingangsuntersuchung Entwicklungsauffälligkeiten (schulrelevante Auffälligkeiten, motorische Auffälligkeiten, Sprachstörungen) diagnostiziert wurden, war im Entwicklungsscreening auffällig. Dagegen konnten die bei der Schuleingangsuntersuchung diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten durch das Screening im Kindergarten nicht vorhergesagt werden. Während die meisten entwicklungsauffälligen Kinder durch das Screening entdeckt wurden, blieben viele der im Screening auffälligen Kinder bei der Einschulungsuntersuchung ohne Befund. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Screening-Verfahren breitere Entwicklungs- und Verhaltensbereiche erfassen, die in der schulärztlichen Untersuchung häufig unentdeckt bleiben. Schlüsselbegriffe: Früherkennung, Screening, Entwicklungsscreening, Risikokinder, Entwicklungsauffälligkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, Schuleingangsuntersuchung ■ Empirische Arbeit Wie gut können Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern bereits im Kindergarten entdeckt werden? 1 Heinrich Tröster, Dirk Reineke Universität Dortmund Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2006, 53, 22 - 34 © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 23 zu spät erkannt, so dass viele Schulanfänger ihre Schulkarriere mit schlechten Startchancen beginnen. Dies verdeutlicht die große Anzahl von Kindern, bei denen bei Schuleintritt erstmalig Entwicklungs- und Verhaltensprobleme festgestellt werden. So wurden bei den Einschulungsuntersuchungen des Landes Nordrhein- Westfalen für das Schuljahr 2001 bei 2.8 % der Jungen und bei 1.2 % der Mädchen erstmalig behandlungsbedürftige motorische Auffälligkeiten, bei 2.2 % der Jungen und bei 1.6 % der Mädchen erstmalig Sprachstörungen und bei 2.2 % der Jungen und bei 1.6 % der Mädchen erstmalig Verhaltensauffälligkeiten diagnostiziert (Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW, 2002). Im Einschulungsjahrgang 1998 des Landes Brandenburg wurden 36 % des medizinisch begründeten Bedarfs an Frühförderung erstmals bei der Schuleingangsuntersuchung diagnostiziert (Böhm, 2000; Böhm & Kuhn, 2000). In einer Studie von Blanz, Seemann, Schönejahn und Fricke (1999) gaben nur 8.1 % der Eltern, bei deren Kindern bei Schuleintritt Verhaltensauffälligkeiten festgestellt wurden, an, die Probleme ihres Kindes zu kennen, und nur 2.3 % der Eltern sahen einen aktuellen Beratungs- oder Behandlungsbedarf. Dass die Probleme der Kinder oftmals erst bei der Einschulungsuntersuchung erkannt werden, macht deutlich, dass es im Rahmen der gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen nicht gelingt, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten zuverlässig zu entdecken. Neben der im Vergleich zu den ersten U-Untersuchungen geringen Inanspruchnahme der U 8 und U 9 insbesondere von Familien aus unteren sozialen Schichten (Beuels, 1993), dürfte vor allem das Fehlen standardisierter Verfahren zur Entwicklungs- und Verhaltensdiagnostik dafür verantwortlich sein, dass im Rahmen der U-Untersuchungen Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten häufig nicht oder zu spät erkannt werden (Altenhofen, 1998; Collatz, 1989; Ohrenberg-Antony & Neuhäuser, 1989). Aber auch unabhängig vom Fehlen standardisierter Verfahren ist eine Früherkennung von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten im Rahmen der gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen vor allem durch die fehlenden Möglichkeiten einer Verhaltensbeobachtung erschwert. Insbesondere bei der Diagnostik von Auffälligkeiten im sozial-emotionalen Verhalten des Kindes ist der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin daher weitgehend auf die Angaben der Eltern angewiesen. Bessere Voraussetzungen für eine Früherkennung von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten bietet eine Verhaltensbeobachtung im Kindergarten. Zum einen besuchen fast alle Kinder eines Jahrgangs den Kindergarten, so dass auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien leichter erreicht werden können. Zum anderen erleben die Erzieherinnen - anders als der Kinderarzt - das Kind in unterschiedlichen Anforderungssituationen sowie in Interaktionen mit anderen Kindern und verfügen damit über eine breite Grundlage für eine zuverlässige Verhaltensbeobachtung. Eine Früherkennung von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten erfordert allerdings standardisierte diagnostische Verfahren, die zum einen Beobachtungs- und Bewertungskriterien für die Verhaltensbeobachtung festlegen und zum anderen eine von der Person der Erzieherin unabhängige Aussage darüber ermöglichen, ob eine Verhaltensbzw. Entwicklungsauffälligkeit bei dem Kind vorliegt. Inwieweit es im Kindergarten gelingt, mit Hilfe standardisierter Screening-Verfahren Entwicklungs- und Verhaltensprobleme von Schulanfängern zu entdecken, wurde in der vorliegenden Längsschnittsuntersuchung überprüft. 1 Die Autoren danken dem Fachbereich „Jugend und Soziales“ des Landkreises Hameln-Pyrmont für die finanzielle Unterstützung des Forschungsprojektes und Frau Dr. José Becker vom Fachdienst „Jugendgesundheit“ der Stadt Hameln für ihre Unterstützung bei der Durchführung der Untersuchung. 24 Heinrich Tröster, Dirk Reineke Methode Um zu überprüfen, wie zuverlässig Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten durch ein Screening im Kindergarten entdeckt werden können, wurden Kindergartenkinder im Alter von 5 und 6 Jahren von ihrer Erzieherin mit Hilfe standardisierter Screening-Verfahren beurteilt. Als Kriterium wurden die Befunde der Schuleingangsuntersuchung herangezogen, die für die 6-Jährigen im gleichen Jahr und für die 5-Jährigen ein Jahr später stattfand. Überprüft wurde, wie gut die Befunde der Schuleingangsuntersuchung durch das Screening im Kindergarten vorhergesagt werden können. Screening-Verfahren für Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten Zur Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten wurde das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3 - 6; Tröster, Flender & Reineke, 2004) eingesetzt. Das DESK 3 - 6 besteht aus Aufgabenbögen für 3-jährige, für 4-jährige sowie für 5- und 6-jährige Kinder mit jeweils 45 - 50 Entwicklungsaufgaben, die vier Subskalen zugeordnet sind: Die Subskala Feinmotorik enthält Entwicklungsaufgaben zur Auge-Hand-Koordination, die die Handgeschicklichkeit und die Präzision der Handbewegungen erfassen. Mit der Skala Grobmotorik wird die Körperkoordination und Gleichgewichtskontrolle überprüft. Die Skala Sprache und Kognition enthält Entwicklungsaufgaben zur Sprachentwicklung (Sprachproduktion, Sprachverständnis, kommunikative Fähigkeiten) und zur kognitiven Entwicklung (Konzentrations- und Gedächtnisleistungen, Problemlösefähigkeiten, einfache Zähl- und Rechenleistungen). Die Skala Soziale Entwicklung erfasst die Selbstständigkeitsentwicklung und die Beachtung sozialer Regeln. In der vorliegenden Studie wurde der Aufgabenbogen für 5- und 6-jährige Kinder eingesetzt. Bei der Entwicklung des DESK 3 - 6 stand die Praktikabilität im Kindergarten im Vordergrund (Tröster, Flender & Reineke, 2005). Das Verfahren kann von den Erzieherinnen ohne besondere Schulung im Kindergarten eingesetzt werden. Es enthält Entwicklungsaufgaben, die entweder von den Erzieherinnen im Kindergartenalltag zuverlässig beobachtet werden können (Beobachtungsaufgaben, z. B. „Schneidet mit der Schere auf einer geraden Linie“) oder die von ihr gezielt überprüft werden müssen (Durchführungsaufgaben, z. B. „Klatscht die Silben eines zwei- und eines dreisilbigen Wortes“). Zur Überprüfung der Durchführungsaufgaben ist ein Rollenspiel („Zirkusspiel“) vorgesehen, das es der Erzieherin ermöglicht, die Durchführungsaufgaben mit einer Gruppe von maximal 6 Kindern unter weitgehend standardisierten Bedingungen zu überprüfen. Die Reliabilität (innere Konsistenz) des DESK 3 - 6 liegt zwischen r = .91 (Aufgabenbogen für 3- und 4-Jährige) und r = .93 (Aufgabenbogen für 5- und 6-Jährige), die Restest-Reliabilität bei einem Test- Retest-Intervall von 10 Monaten betrug für den Aufgabenbogen für 5- und 6-Jährige r = .71 (Flender, 2005). Das DESK 3 - 6 wurde an einer Stichprobe von über 1400 altersgemäß entwickelten Kindern normiert. Die Rohwerte werden in Stanine-Werte transformiert und in ein Screening-Profil übertragen. Kinder mit einem Stanine-Wert von 1 (Prozentrang ≤ 4) werden als auffällig, Kinder mit einem Stanine-Wert von 2 (Prozentrang ≤ 11) als fraglich eingestuft. Zur Früherkennung von Verhaltensauffälligkeiten wurde der Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder (VBV 3 - 6; Döpfner, Berner, Fleischmann & Schmidt, 1993) in der Version für Erzieherinnen (VBV - ER) eingesetzt. Der VBV - ER enthält 93 Items, die vier Subskalen zugeordnet sind: Sozial-emotionale Kompetenzen (Interaktions-, Kommunikations- und Konfliktlösekompetenzen), Oppositionell-aggressives Verhalten (emotionale Impulsivität, oppositionelles Verhalten gegenüber der Erzieherin, verbale und körperliche Aggressionen gegenüber anderen Kindern), Aufmerksamkeitsschwäche/ Hyperaktivität vs. Spieldauer (motorische Unruhe, Aufmerksamkeitsschwäche, Ablenkbarkeit) und Emotionale Auffälligkeiten (soziale Ängstlichkeit gegenüber Kindern und Erwachsenen, emotionale Labilität, Erwachsenenabhängigkeit). Schuleingangsuntersuchungen Die Schuleingangsuntersuchungen im Landkreis Hameln-Pyrmont werden nach den Arbeitsrichtlinien für die standardisierte schulärztliche Untersuchung und Dokumentation von Schuleingangsuntersuchungen nach SOPHIA (Sozialpädiatrisches Programm Hannover - Jugendärztliche Aufgaben) durchgeführt (Institut für Gesundheitswissenschaften in Forschung und Praxis, 1998). Neben der medizinischen Untersuchung ist darin die Diagnostik von Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten vorgesehen. In unserer Studie wurden folgende, in standardisierter Form dokumentierte Befunde der Schuleingangsuntersuchung miteinbezogen: Schulrelevante Auffälligkeiten beinhalten Probleme in der visuomotorischen Koordination, der auditiven Differenzierung und der auditiven Merkfähigkeit. Zur Diagnostik werden der Visuomotorische Schulreifetest (VSRT; Esser & Stöhr, 1990) sowie die Untertests Wortergänzen und Zahlenfolge-Gedächtnis des Psycholinguistischen Entwicklungstests (PET; Angermaier, 1977) eingesetzt. Motorische Auffälligkeiten betreffen Auffälligkeiten in der motorischen Koordination, der Gleich- Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 25 gewichtsstabilisierung oder der Graphomotorik, die durch standardisierte Aufgaben (z. B. Einbeinstand, Zehen-Hacken-Gang, Ball fangen, Finger- Daumen-Oppositionsversuch) überprüft werden. Die Diagnose von Sprachstörungen (z. B. Dysgrammatismus, Wortschatzarmut, Artikulationsstörungen, Klangstörungen) basiert auf einem Gespräch mit dem Kind. Bei Verdacht auf eine Sprachstörung kann zur Absicherung der Diagnose die Grammatik-Skala des PET oder der Stammler- Prüfbogen (Grohnfeldt, 1979; Metzker, 1967) eingesetzt werden. Bei der Diagnostik von Verhaltensauffälligkeiten werden 5 Störungsbereiche miteinbezogen: (1) Verhaltensstörungen (aggressives Verhalten, mangelnde Einordnung in die Gruppe), (2) hyperkinetische Störungen (Ablenkbarkeit, motorische Unruhe), (3) emotionale Störungen (Ängstlichkeit, erschwerte Kontaktaufnahme, Geschwisterrivalität, elektiver Mutismus), (4) frühkindliche Bindungsstörungen (Distanzlosigkeit, sozialer Rückzug), (5) Tics und (6) andere Störungen (Enuresis, Enkopresis, Ess-Störung, stereotype Bewegungsstörungen). Die Diagnose von Verhaltensauffälligkeiten basiert auf der Beobachtung des Kindes in der Untersuchungssituation und der Befragung der Eltern. Güteindizes zur Beurteilung der Früherkennung Zur Beurteilung der Vorhersage wurden verschiedene Güteindizes berechnet. Die Sensitivität bezeichnet den Anteil der Kinder mit auffälligem Screening-Befund an der Gesamtzahl der Kinder, bei denen in der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungsbzw. Verhaltensprobleme festgestellt wurden. Sie gibt somit die Wahrscheinlichkeit an, dass Kinder mit Entwicklungs- oder Verhaltensproblemen in der Schuleingangsuntersuchung im Screening auffällig werden. Die Spezifität gibt den Anteil der im Screening unauffälligen Kinder an den Kindern ohne Befund in der Schuleingangsuntersuchung wieder. Sie ist ein Maß dafür, wie gut in der schulärztlichen Untersuchung unauffällige Kinder durch das Screening erkannt werden können. Die positive Korrektheit (positive Prädiktion) ist der Anteil der Kinder mit positivem Befund bei der Schuleingangsuntersuchung an der Gesamtzahl der im Screening auffälligen Kinder. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass bei Kindern mit auffälligem Screening-Befund auch tatsächlich Entwicklungs- oder Verhaltensauffälligkeiten in der Schuleingangsuntersuchung diagnostiziert werden. Die negative Korrektheit (negative Prädiktion) ist der Anteil der Kinder ohne Befund in der Schuleingangsuntersuchung an der Gesamtzahl der Kinder mit unauffälligem Screening- Befund. Um abschätzen zu können, inwieweit das Screening-Verfahren bessere Vorhersagen als die Zufallstrefferquote liefert, wurde der RATZ-Index (Marx, 1992; vgl. Loeber & Dishion, 1983) herangezogen, der anzeigt, inwieweit die Trefferquote des Screening-Verfahrens die Zufallstrefferquote übertrifft. Da dabei die Selektionsrate und die Grundrate berücksichtigt werden, können mit dem RATZ- Index verschiedene Screening-Verfahren hinsichtlich ihrer prognostischen Validität miteinander verglichen werden. Werte des RATZ-Index über 66 % gelten als sehr gut, Werte zwischen 34 % und 66 % als gut und Werte unter 34 % als unzureichend (Jansen, Mannhaupt, Marx & Skowronek, 1999). Stichproben der Untersuchung Untersucht wurden 159 fünfjährige und 221 sechsjährige Kinder. Die Stichproben (vgl. Tabelle 1) stammen aus einer epidemiologischen Studie an insgesamt 732 Kindern aus 10 Kindergärten des Landkreises Hameln-Pyrmont (Tröster & Reineke, in Druck). Die Screening-Untersuchungen wurden im ersten Halbjahr 2003 durchgeführt. Für die zum Zeitpunkt der Screening-Untersuchungen 6-jährigen Kinder wurden die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung für das Schuljahr 2003 und für die 6-jährigen Kinder wurden die Einschulungsuntersuchungen für das Schuljahr 2004 herangezogen. Die Stichprobe der 6-jährigen Kinder bestand aus 221 Kindern (103 Mädchen, 118 Jungen) im Alter von 67 bis 84 Monaten (M = 73.7 Monate, SD = 3.8 Monate), die im letzten Kindergartenjahr an den Screening-Untersuchungen teilgenommen hatten. Das Zeitintervall zwischen den Screening-Untersuchungen und der Einschulungsuntersuchung lag zwischen 1 Woche und 6 Monaten (M = 2.3 Monate, SD = 1.05 Monate). Die Stichprobe der 5-jährigen Kinder bestand aus 159 Kindern (75 Mädchen, 84 Jungen), die zum Zeitpunkt der Screening-Untersuchungen durchschnittlich 5 Jahre alt waren (M = 61.6, SD = 4.3, Range = 51 - 69 Monate). Das Zeitintervall zwischen den Screening-Untersuchungen im Kindergarten und der Einschulungsuntersuchung für das Schuljahr 2004 betrug im Durchschnitt 12 Monate (M = 11.5, SD = 2.25, Range 7 - 17 Monate). Ergebnisse Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse des DESK 3 - 6 in Abhängigkeit vom Befund der Schuleingangsuntersuchung. Schulanfänger, die in der Schuleingangsuntersuchung mindestens einen Befund (schulrelevante Auffälligkeiten, mo- 26 Heinrich Tröster, Dirk Reineke torische Auffälligkeiten, Sprachstörungen) erhielten, wiesen im Alter von 6 Jahren in allen Subskalen des DESK 3 - 6 signifikant geringere Werte auf als Einschüler ohne Befund. Auch bei den Schulanfängern, die im Alter von 5 Jahren an dem Screening teilgenommen hatten, zeigten sich signifikante Unterschiede im DESK 3 - 6 in Abhängigkeit vom Ergebnis der Schuleingangsuntersuchung. Im Vergleich zu Schulanfängern ohne schulärztlichen Befund wiesen Einschüler mit schulrelevanten Auffälligkeiten, motorischen Auffälligkeiten und/ oder Sprachstörungen ein Jahr vor der Einschulungsuntersuchung geringere Werte in der Skala Feinmotorik, der Skala Sprache und Kognition sowie der Skala Soziale Entwicklung auf. Lediglich in der Skala Grobmotorik ergab sich kein statistisch bedeutsamer Unterschied zwischen Schulanfängern mit und ohne schulärztlichen Befund (vgl. Tabelle 2). Offenbar differenzieren alle Subskalen des DESK 3 - 6 (die Subskala Grobmotorik jedoch nur mit Einschränkungen) zwischen Kindern mit und ohne Befund in der schulärztlichen Untersuchung. Wie viele Schulanfänger mit Entwicklungsproblemen in der Einschulungsuntersuchung durch das Screening im Kindergarten entdeckt werden konnten, ist den Tabellen 3 und 4 zu entnehmen. Sie zeigen die bei der Schuleingangsuntersuchung diagnostizierten Entwicklungsauffälligkeiten in Abhängigkeit von den Screening-Befunden im DESK 3 - 6 für die zum Zeitpunkt der Screening-Untersuchung 6-jährigen (Tabelle 3) und 5-jährigen Kinder (Tabelle 4). Die meisten Kinder mit schulrelevanten Auffälligkeiten konnten durch das DESK 3 - 6 im Alter von 6 Jahren entdeckt werden (Tabelle 3). Sechzehn der 19 Kinder mit schulrelevanten Auffälligkeiten erhielten einen auffälligen oder fraglichen Screening-Befund. Dies entspricht einer Sensitivität von 84.2 %. Auch die meisten motorischen Auffälligkeiten wurden durch das DESK 3 - 6 erkannt. Sechzehn der 23 Kinder mit motorischen Auffälligkeiten waren auch im Screening auffällig oder fraglich (Sensitivität: 69.6 %). Sprachstörungen konnten weniger gut vorhergesagt werden. Nur 22 der 6-jährige Kinder 5-jährige Kinder (n = 221) (n = 159) Alter der Kinder zum M 73.73 61.67 Zeitpunkt der Screening- SD 3.81 4.30 Untersuchungen Range 67 - 84 51 - 69 (in Monaten) Prognosezeitraum M 2.3 11.5 (in Monaten) SD 1.05 2.25 Range 1 - 6 7 - 17 Dauer des Kindergarten- M 28.88 20.94 besuchs SD 9.72 7.79 (in Monaten) Range 3 - 65 1 - 6 Nationalität Deutsch 194 87.8 % 142 89.3 % Türkisch 14 6.3 % 10 6.3 % sonstige 10 4.5 % 6 3.8 % keine Angabe 3 1.4 % 1 0.6 % Geschlecht Mädchen 103 46.6 % 75 47.2 % Jungen 118 53.4 % 84 52.8 % Tabelle 1: Stichproben der Untersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 27 Ergebnisse des DESK 3 - 6 im Alter von 6 Jahren Schulärztlicher Feinmotorik Grobmotorik Sprache und Kognition 1 Soziale Entwicklung Befund n M SD df t 0 2 M SD df t 0 2 M SD df t 0 2 M SD df t 0 2 ohne Befund 2 157 4.83 1.52 5.13 1.88 4.33 1.86 4.73 1.99 mit Befund 3 64 3.50 1.51 93.8 4.76 *** .12 3.45 2.21 101.9 9.04 *** .13 2.79 1.80 194 5.46 *** .13 3.34 2.22 219 4.54 *** .09 Schulrelevante Auffälligkeiten 4 19 2.16 1.50 174 7.24 *** .23 1.95 1.61 174 7.05 *** .22 1.89 1.73 149 5.39 *** .16 2.74 2.01 174 4.10 *** .09 Motorische Auffälligkeiten 4 23 2.70 1.99 178 6.03 *** .17 2.35 1.77 178 6.66 *** .29 2.74 1.94 153 3.77 *** .09 2.70 1.94 178 4.59 *** .11 Sprachstörungen 4 48 3.74 2.01 64.3 3.50 *** .08 3.77 2.23 68.7 3.81 *** .08 2.79 1.79 178 4.99 *** .12 3.67 2.26 203 3.14 *** .05 Ergebnisse des DESK 3 - 6 im Alter von 5 Jahren ohne Befund 2 128 4.56 1.78 4.69 2.04 4.09 2.04 4.93 1.92 mit Befund 3 31 3.35 1.94 157 3.33 ** .07 3.90 1.83 157 1.96 *** .02 2.55 1.84 140 3.69 *** .09 3.13 2.07 157 4.61 *** .12 Schulrelevante Auffälligkeiten 4 10 2.40 1.51 136 3.73 *** .09 3.50 2.07 136 1.77 *** .02 1.67 0.87 16.4 6.99 *** .09 2.50 1.65 136 3.89 *** .10 Motorische Auffälligkeiten 4 16 3.13 1.96 142 3.01 *** .06 4.13 2.03 142 1.04 *** .08 2.80 2.14 126 2.29 *** .04 3.19 2.26 142 3.35 *** .07 Sprachstörungen 4 23 3.09 1.86 149 3.63 *** .08 3.35 1.56 149 3.00 *** .06 2.09 1.31 43.8 5.91 *** .13 2.96 1.92 149 4.54 *** .12 Anmerkungen: Mittelwert und Standardabweichung der Stanine-Werte des DESK 3 - 6 in Abhängigkeit vom Ergebnis der Schuleingangsuntersuchung. Ergebnisse der Mittelwertsvergleiche (t-Tests) zwischen Kindern mit und ohne schulärztlichen Befund. 1 Nur Kinder mit deutscher Muttersprache (6-Jährige: ohne Befund n = 132, mit Befund n = 64. 5-Jährige: ohne Befund n = 113, mit Befund n = 29). 2 Ohne Befund oder Minimalbefund. 3 Mit mindestens einem Befund (schulrelevante Auffälligkeiten, motorische Auffälligkeiten oder Sprachstörungen). Aufgrund von Mehrfachbefunden ist die Summe der Kinder in den einzelnen Befundgruppen größer als die Anzahl der Kinder mit Befund. 4 Ärztliche Überweisung oder bereits in Behandlung. * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 Tabelle 2: Schulärztliche Befunde und Ergebnisse im DESK 3 - 6 28 Heinrich Tröster, Dirk Reineke 48 sprachgestörten Kinder (45.8 %) waren im letzten Kindergartenjahr im DESK 3 - 6 auffällig. Auch im Alter von 5 Jahren konnten die meisten der bei der Schuleingangsuntersuchung diagnostizierten Auffälligkeiten durch das DESK 3 - 6 erkannt werden (Tabelle 4). Von den 10 Schulanfängern mit schulrelevanten Auffälligkeiten erhielten 7 ein Jahr vor der Einschulungsuntersuchung einen auffälligen oder fraglichen Screening-Befund im DESK 3 - 6 (Sensitivität: 70.0 %). Etwas geringer ist die Entdeckungsrate von Auffälligkeiten in der motorischen und sprachlichen Entwicklung. Von den 16 Kindern mit motorischen Auffälligkeiten waren 9 Kinder, von den 23 Kindern mit Sprachstörungen waren 15 Kinder im Alter von 5 Jahren im DESK 3 - 6 auffällig oder fraglich. Das ergibt eine Sensitivität von 56.3 % bzw. 65.2 %. Während die meisten Schulanfänger mit schulärztlich diagnostizierten Entwicklungsstörungen durch das DESK 3 - 6 entdeckt wurden, wurde umgekehrt nur bei etwa der Hälfte der im Screening auffälligen oder fraglichen Kinder in der Einschulungsuntersuchung ein Entwicklungsproblem festgestellt. Nur bei 34 der 58 6-Jährigen mit auffälligem/ fraglichem Screening-Befund (Positive Korrektheit = 58.6 %) und bei 18 der 42 5-Jährigen mit auffälligem/ fraglichem Screening-Befund (Positive Korrektheit = 42.9 %) wurde in der schul- Screening-Befund im DESK 3 - 6 Schulärztlicher fraglich/ unauffällig Gesamt Güteindizes Befund auffällig Schulrelevante Sensitivität: 84.2 Auffälligkeiten 1 16 3 19 Spezifität: 79.2 Pos. Korr.: 27.6 kein Befund 2 42 160 202 Neg. Korr.: 98.2 RATZ-Index: 78.6 Motorische Sensitivität: 69.6 Auffälligkeiten 1 16 7 23 Spezifität: 78.8 Pos. Korr.: 27.6 kein Befund 2 42 156 198 Neg. Korr.: 95.7 RATZ-Index: 58.7 Sprachstörungen 1 22 26 48 Sensitivität: 45.8 Spezifität: 79.2 kein Befund 2 36 137 173 Pos. Korr.: 37.9 Neg. Korr.: 84.1 RATZ-Index: 26.6 Mindestens ein Sensitivität: 53.1 schulärztlicher Befund 3 34 30 64 Spezifität: 84.7 Pos. Korr.: 58.6 kein Befund 2 24 133 157 Neg. Korr.: 81.6 RATZ-Index: 41.6 Anmerkungen: Anzahl der Kinder mit auffälligem/ fraglichem oder unauffälligem Screening-Befund im DESK 3 - 6 im Alter von 6 Jahren in Abhängigkeit von den schulärztlichen Befunden des Einschulungsjahres 2003 (n = 221). 1 ärztliche Überweisung oder bereits in Behandlung. 2 ohne Befund oder mit Minimalbefund, der keine Behandlung erfordert. 3 schulrelevante Auffälligkeiten, motorische Auffälligkeit oder Sprachstörung. Tabelle 3: Screening-Befund des DESK 3 - 6 im Alter von 6 Jahren und Entwicklungsauffälligkeiten bei der Einschulungsuntersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 29 ärztlichen Untersuchung eine Entwicklungsauffälligkeit (schulrelevante Auffälligkeit, motorische Auffälligkeit oder Sprachstörung) diagnostiziert (vgl. Tabelle 3 und 4). In beiden Stichproben bleibt also etwa die Hälfte der im Screening auffälligen oder fraglichen Kinder in der Schuleingangsuntersuchung ohne Befund. Früherkennung von Verhaltensauffälligkeiten Tabelle 5 und Tabelle 6 zeigen den Zusammenhang zwischen den bei der Einschulungsuntersuchung diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten und den Ergebnissen des VBV 3 - 6 im Alter von 6 bzw. 5 Jahren. Sowohl bei den 6-Jährigen (Tabelle 5) als auch bei den 5-Jährigen (Tabelle 6) weist keine der vier Subskalen des VBV 3 - 6 eine hohe Sensitivität in Bezug auf die Einschulungsdiagnose „Verhaltensstörung“ auf. Von den Kindern mit schulärztlicher Diagnose „Verhaltensstörung“ waren nur zwischen 7 % bis 35 % der Kinder in den Subskalen des VBV 3 - 6 auffällig (vgl. Tabelle 5 und 6). Die bei der Einschulungsuntersuchung diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten konnten also durch den VBV 3 - 6 nicht signifikant vorhergesagt werden, wie auch der niedrige RATZ-Index verdeutlicht. Screening-Befund im DESK 3 - 6 Schulärztlicher auffällig/ unauffällig Gesamt Güteindizes Befund fraglich Schulrelevante Sensitivität: 70.0 Auffälligkeiten 1 7 3 10 Spezifität: 76.5 Pos. Korr.: 16.7 kein Befund 2 35 114 149 Neg. Korr.: 97.4 RATZ-Index: 59.2 Motorische Sensitivität: 56.3 Auffälligkeiten 1, 3 9 7 16 Spezifität: 76.8 Pos. Korr.: 21.4 kein Befund 2 33 109 142 Neg. Korr.: 94.0 RATZ-Index: 40.4 Sprachstörungen 1 15 8 23 Sensitivität: 65.2 Spezifität: 80.2 kein Befund 2 27 109 136 Pos. Korr.: 35.7 Neg. Korr.: 93.2 RATZ-Index: 52.7 Mindestens ein Sensitivität: 58.1 schulärztlicher Befund 4 18 13 31 Spezifität: 81.3 Pos. Korr.: 42.9 kein Befund 2 24 104 128 Neg. Korr.: 88.9 RATZ-Index: 43.0 Anmerkungen: Anzahl der Kinder mit auffälligem/ fraglichem oder unauffälligem Screening-Befund im DESK 3 - 6 im Alter von 5 Jahren in Abhängigkeit von den schulärztlichen Befunden des Einschulungsjahres 2004 (n = 159). 1 ärztliche Überweisung oder bereits in Behandlung. 2 ohne Befund oder mit Minimalbefund, der keine Behandlung erfordert. 3 Ein Kind verweigerte Untersuchung der motorischen Entwicklung in der Schuleingangsuntersuchung. 4 Schulrelevante Auffälligkeiten, motorische Auffälligkeit oder Sprachstörung. Tabelle 4: Screening-Befund des DESK 3 - 6 im Alter von 5 Jahren und Entwicklungsauffälligkeiten bei der Einschulungsuntersuchung 30 Heinrich Tröster, Dirk Reineke Auch wenn alle Kinder zusammengefasst werden, die in mindestens einer der vier Subskalen des VBV 3 - 6 auffällig waren, und damit die Selektionsquote erhöht wird, konnten im Alter von 6 Jahren nur 14 der 25 verhaltensauffälligen Kinder (Sensitivität = 56 %) und im Alter von 5 Jahren nur 8 der 14 verhaltensauffälligen Kinder (Sensitivität = 57 %) entdeckt werden. Die Hälfte der in der Schuleingangsuntersuchung verhaltensauffälligen Screening-Befund im DESK 3 - 6 Schulärztlicher Befund Güteindizes auffällig unauffällig Gesamt Emotionale Auffälligkeiten Verhaltensauffälligkeit 1 6 19 25 Sensitivität: 24.0 Spezifität: 87.5 kein Befund 2 24 168 192 Pos. Korr.: 20.0 Neg. Korr.: 89.4 RATZ-Index: 11.8 Oppositionell-aggressives Verhalten Verhaltensauffälligkeit 1 4 21 25 Sensitivität: 16.0 Spezifität: 88.0 kein Befund 2 23 169 192 Pos. Korr.: 14.8 Neg. Korr.: 89.0 RATZ-Index: 4.1 Hyperaktivität/ Aufmerksamkeitsschwäche Verhaltensauffälligkeit 1 6 19 25 Sensitivität: 24.0 Spezifität: 91.7 kein Befund 2 16 176 192 Pos. Korr.: 27.3 Neg. Korr.: 90.3 RATZ-Index: 17.8 Sozial-emotionale Kompetenzen Verhaltensauffälligkeit 1 9 16 25 Sensitivität: 30.0 Spezifität: 91.4 kein Befund 2 21 171 192 Pos. Korr.: 36.0 Neg. Korr.: 89.1 RATZ-Index: 25.7 VBV 3 - 6 gesamt 3 Verhaltensauffälligkeit 1 14 11 25 Sensitivität: 56.0 Spezifität: 74.0 kein Befund 2 50 142 192 Pos. Korr.: 21.9 Neg. Korr.: 92.8 RATZ-Index: 37.6 Anmerkungen: Anzahl der Kinder mit auffälligem oder unauffälligem Screening-Befund im VBV 3 - 6 im Alter von 6 Jahren in Abhängigkeit von der Diagnose „Verhaltensauffälligkeit“ in der Einschulungsuntersuchung des Einschulungsjahres 2003 (n = 221). 1 ärztliche Überweisung oder bereits in Behandlung. 2 ohne Befund oder mit Minimalbefund, der keine Behandlung erfordert. 3 in mindestens einer der vier Subskalen des VBV 3 - 6 auffällig. Tabelle 5: Screening-Befund des VBV 3 - 6 im Alter von 6 Jahren und schulärztliche Diagnose „Verhaltensauffälligkeit“ bei der Einschulungsuntersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 31 Schulanfänger wird also durch das Screening mit dem VBV 3 - 6 nicht entdeckt. Ebenso wie beim Entwicklungsscreening waren auch im VBV 3 - 6 mehr Kinder auffällig als in der Einschulungsuntersuchung. Nur bei 21.9 % der im Alter von 6 Jahren im VBV 3 - 6 auffälligen Kinder und bei 18 % der im Alter von 5 Jahren im VBV 3 - 6 auffälligen Kinder wurde bei der Einschulungsuntersuchung eine Verhaltensstörung diagnostiziert. Screening-Befund im DESK 3 - 6 Schulärztlicher Befund Güteindizes auffällig unauffällig Gesamt Emotionale Auffälligkeiten Verhaltensstörung 1 5 9 14 Sensitivität: 35.7 Spezifität: 83.8 kein Befund 2 23 119 142 Pos. Korr.: 17.9 Neg. Korr.: 93.0 RATZ-Index: 39.8 Oppositionell-aggressives Verhalten Verhaltensstörung 1 1 13 14 Sensitivität: 7.1 Spezifität: 94.4 kein Befund 2 8 134 142 Pos. Korr.: 11.1 Neg. Korr.: 91.2 RATZ-Index: 2.4 Hyperaktivität/ Aufmerksamkeitsschwäche Verhaltensstörung 1 2 12 14 Sensitivität: 14.3 Spezifität: 94.4 kein Befund 2 8 134 142 Pos. Korr.: 20.0 Neg. Korr.: 91.8 RATZ-Index: 12.1 Sozial-emotionale Kompetenzen Verhaltensstörung 1 2 12 14 Sensitivität: 14.3 Spezifität: 87.3 kein Befund 2 18 124 142 Pos. Korr.: 10.0 Neg. Korr.: 91.2 RATZ-Index: 1.7 VBV 3 - 6 gesamt 3 Verhaltensstörung 1 8 6 14 Sensitivität: 57.1 Spezifität: 73.9 kein Befund 2 37 105 142 Pos. Korr.: 17.8 Neg. Korr.: 94.6 RATZ-Index: 39.8 Anmerkungen: Anzahl der Kinder mit auffälligem und unauffälligem Screening-Befund im VBV 3 - 6 im Alter von 6 Jahren in Abhängigkeit von der Diagnose „Verhaltensauffälligkeit“ in der Einschulungsuntersuchung des Einschulungsjahres 2003 (n = 221). 1 ärztliche Überweisung oder bereits in Behandlung. 2 ohne Befund oder mit Minimalbefund, der keine Behandlung erfordert. 3 in mindestens einer der vier Subskalen des VBV 3 - 6 auffällig. Tabelle 6: Screening-Befund des VBV 3 - 6 im Alter von 5 Jahren und schulärztliche Diagnose „Verhaltensauffälligkeit“ bei der Einschulungsuntersuchung 32 Heinrich Tröster, Dirk Reineke Die Mehrzahl der im Verhaltensscreening auffälligen Kinder war also bei der Einschulungsuntersuchung unauffällig. Diskussion In unserer Studie wurde überprüft, inwieweit Schulanfänger, bei denen in der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten festgestellt wurden, bereits im Kindergarten im Alter von 5 und 6 Jahren entdeckt werden können. Zur Früherkennung wurden standardisierte Screening- Verfahren eingesetzt, die auf einer Verhaltensbeobachtung und -beurteilung der Erzieherinnen im Kindergarten basieren. Die meisten Kinder, die nach schulärztlicher Diagnose in ihrer schulischen Eingliederung gefährdet sind, konnten durch das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3 - 6) entdeckt werden. Von den Kindern mit schulrelevanten Auffälligkeiten bei der Schuleingangsuntersuchung waren im Alter von 6 Jahren 84 % der Kinder und im Alter von 5 Jahren 70 % der Kinder im DESK 3 - 6 auffällig. Wie die hohe Sensitivität des Screenings in Bezug auf schulrelevante Auffälligkeiten verdeutlicht, bestehen gute Chancen, Schulanfänger, bei denen aufgrund ihrer Einschränkungen in der visuomotorischen Koordination, in der auditiven Differenzierung und in der auditiven Merkfähigkeit Lernprobleme in der Schule zu erwarten sind, durch ein Screening bereits im Kindergarten zu entdecken. Auch Probleme in der motorischen und sprachlichen Entwicklung, die bei der Einschulungsuntersuchung festgestellt werden, können mit hoher Sicherheit durch das Screening erkannt werden. Mehr als die Hälfte der Kinder mit motorischen oder sprachlichen Auffälligkeiten bei Schuleintritt war bereits ein Jahr vor der Einschulung auffällig. Dass nicht mehr Kinder mit Sprachstörungen entdeckt werden konnten, dürfte u. a. darauf zurückzuführen sein, dass im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung vor allem spezifische Sprachentwicklungsauffälligkeiten wie zum Beispiel Artikulationsstörungen (z. B. Stammeln, Sigmatismus) oder Redeflussstörungen (z. B. Stottern, Poltern) erhoben werden. Diese Sprachauffälligkeiten werden durch das DESK 3 - 6 nicht explizit überprüft, da sich Artikulation und Sprachentwicklung weitgehend unabhängig voneinander entwickeln und erwartet werden kann, dass sich eine Verbesserung der Artikulation bei vielen der betroffenen Kinder am Ende der Vorschulzeit einstellt (Beitchman, Wilson, Brownlie, Walters & Lancee, 1996; Castell, Biener, Artner & Beck, 1980). Das DESK 3 - 6 erfasst stattdessen sprachgebundene kognitive Kompetenzen (z. B. „Benutzt einfache Zeitbegriffe wie ‚heute‘, ‚gestern‘ und ‚morgen‘ richtig.“, „Kennt die Gegensätze zu ‚klein‘, ,kalt‘, ‚hell‘ und ‚sauer‘“) sowie komplexe kommunikative Fähigkeiten (z. B. „Kann anderen Kindern oder der Erzieherin Spiele erklären, die es kennt“), die eher den schulischen Anforderungen entsprechen dürften als isolierte und in der Regel vorübergehende Auffälligkeiten in der Artikulation. Die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten konnten durch den Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder (VBV 3 - 6) nicht zuverlässig vorhergesagt werden. Nur wenige der Kinder, bei denen der Schularzt bzw. die Schulärztin eine behandlungsbedürftige Verhaltensstörung feststellte, waren im VBV 3 - 6 auffällig. Der hohe Anteil von unentdeckten verhaltensauffälligen Kindern (Falsch-negative Screening-Befunde im Sinne des Kriteriums „schulärztliche Diagnose“) dürfte u. a. dadurch bedingt sein, dass bei der Schuleingangsuntersuchung auch spezifische Verhaltensprobleme wie z. B. Enuresis, Enkopresis oder Essstörungen erfragt werden, die in den vier Subskalen des VBV 3 - 6 nicht berücksichtigt werden. Diese Kinder mit isolierten, spezifischen Verhaltensproblemen sind im VBV 3 - 6 nicht auffällig, sofern keine Probleme in anderen Verhaltensbereichen hinzukommen. Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Schulanfängern 33 Während die meisten Kinder, bei denen in der Schuleingangsuntersuchung Entwicklungsprobleme festgestellt wurden, durch das Screening entdeckt wurden, blieben etwa 50 % der im Entwicklungsscreening auffälligen Kinder und etwa 80 % der im Verhaltensscreening auffälligen Kinder bei der schulärztlichen Untersuchung ohne Befund. Dieser große Anteil auffälliger Kinder ohne Befund in der Schuleingangsuntersuchung (Falsch-positive Screening-Befunde im Sinne des Kriteriums „schulärztliche Diagnose“) dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Screening-Verfahren breitere Entwicklungs- und Verhaltensbereiche berücksichtigen als die Schuleingangsuntersuchung, so dass im Screening auch solche Entwicklungs- und Verhaltensprobleme auffällig werden, die in der Schuleingangsuntersuchung unentdeckt bleiben. So erfasst das DESK 3 - 6 neben einzelnen Funktionen der Grob- und Feinmotorik (z. B. „Geht im Zehen- Hacken-Gang vorwärts“) mit den Subskalen Sprache und Kognition und Soziale Entwicklung komplexe Kompetenzen des Kindes im sozialen Kontext (z. B. „Kann mit Misserfolgen umgehen“, „Übernimmt in Rollenspielen eine Rolle und behält diese bei“). Mit dem VBV 3 - 6 werden sozial-emotionale Verhaltensprobleme erhoben, die im sozialen Kontext zum Ausdruck kommen und nur aufgrund einer langfristigen Beobachtung des Kindes im Alltag zuverlässig beurteilt werden können. Von daher ist zu erwarten, dass die Screening- Verfahren sensibler sind für Entwicklungs- und Verhaltensprobleme des Kindes als die schulärztliche Untersuchung. Diese breiten Kompetenzbereiche entsprechen den Anforderungen für Schulanfänger, wie sie beispielsweise im Schulfähigkeitsprofil des Landes Nordrhein-Westfalens konkretisiert werden (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, 2003). Dazu zählen sowohl allgemeine Voraussetzungen für schulisches Lernen als auch spezielle Vorläuferfertigkeiten für den Schriftsprachenerwerb (z. B. phonologische Bewusstheit, z. B. „Klatscht die Silben eines 2- und eines 3-silbigen Wortes“) und für mathematisches Lernen (z. B. einfaches Mengen- und Zahlenverständnis, z. B. „Kann ‚mit den Augen‘ eine Menge von 5 Gegenständen zählen, d. h., ohne die Finger als Zählhilfe zu benutzen“), die in der Subskala Sprache und Kognition des DESK 3 - 6 berücksichtigt werden. Dass viele der im Screening auffälligen Kinder in der Schuleingangsuntersuchung unauffällig sind, dürfte jedoch vor allem auf die eingeschränkten Möglichkeiten der Diagnostik von Entwicklungs- und Verhaltensstörungen im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung zurückzuführen sein. Neben dem Fehlen standardisierter Verfahren zur Entwicklungs- und Verhaltensdiagnostik erschweren vor allem die fehlenden Möglichkeiten zur Verhaltensbeobachtung im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung eine zuverlässige Diagnostik von Entwicklungs- und Verhaltenstörungen. Während das Screening im Kindergarten auf einer langfristigen Beobachtung des Kindes durch die Erzieherin basiert, ist der Arzt bzw. die Ärztin im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung - insbesondere bei der Diagnostik von Verhaltensstörungen - in der Regel auf eine Befragung der Eltern angewiesen. Dabei ist - neben den bekannten Einschränkungen von Elternangaben (vgl. Rennen-Allhoff, 1991) - damit zu rechnen, dass Eltern vornehmlich auffällige oder bereits bekannte Probleme ihres Kindes berichten, so dass weniger offensichtliche Entwicklungs- und Verhaltensprobleme des Kindes, die im Screening auffällig werden, in der schulärztlichen Untersuchung nicht erkannt werden. Offenbar werden mit dem Screening nicht nur Kinder mit offensichtlichen Entwicklungsbeeinträchtigungen erkannt, sondern auch Kinder mit leichteren oder weniger offenkundigen Problemen, die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung nicht auffällig werden. Dies entspricht der Intention eines Screening- Verfahrens, nämlich Kinder mit bisher noch unbekannten Problemen zu entdecken, die ohne gezielte Maßnahmen zur Früherkennung nicht oder erst sehr viel später auffällig wer- 34 Heinrich Tröster, Dirk Reineke den. Bei diesen „Grauzonenkindern“ (Mayr, 1997) handelt es sich um Kinder mit leichteren Entwicklungs- und Verhaltensproblemen, die in der Regel im Kindergarten oder im Elternhaus nicht auffallen, deren Probleme aber dann auffällig werden, wenn sie in der Schule mit erhöhten Anforderungen konfrontiert werden. Auf diese Kinder zielt letztlich die Früherkennung. Inwieweit diese Kinder, die in den ersten Schuljahren Lern- und Verhaltensprobleme entwickeln, durch ein Screening im Kindergarten entdeckt werden können, wird jedoch erst ein Längsschnittsvergleich der Screening-Befunde mit den Schulleistungen der Kinder in den ersten Schuljahren zeigen. Literatur Altenhofen, L. (1998). Das Programm zur Krankheitsfrüherkennung bei Kindern: Inanspruchnahme und Datenlage. In Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Gesundheit von Kindern — epidemiologische Grundlagen. (S. 24 - 33). (3. Aufl.). Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Angermaier, M. J. M. (1977). Psycholinguistischer Entwicklungstest (PET) (2. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. Beitchman, J. H., Wilson, B., Brownlie, E. B., Walters, H. & Lancee, W. (1996). Long-term consistency in speech/ language profiles: I developmental an academic outcomes. Journal of American Academic Child and Adolescence Psychiatry, 35, 815 - 825. Beuels, F. R. (1993). 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Dirk Reineke Fakultät Rehabilitationswissenschaften Universität Dortmund Emil-Figge-Straße 50 D-44221 Dortmund E-Mail: heinrich.troester@uni-dortmund.de Tel: (02 31) 7 55 45 88
