eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 54/3

Psychologie in Erziehung und Unterricht
3
0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
71
2007
543

Der Einfluss von Familientyp und Partnerschaftsqualität auf die psychische Situation von Müttern und Kindern

71
2007
Dagmar Ständer
Annett Kuschel
Nina Heinrichs
Heike Bertram
Sebastian Naumann
Die Befunde zur psychischen Befindlichkeit von Alleinerziehenden und ihren Kindern zeigen, dass sowohl die Mütter als auch ihre Kinder auffälliger sind als die Mütter und Kinder aus Zweielternfamilien. Zudem weisen zahlreiche Untersuchungen darauf hin, dass Mütter sowie ihre Kinder, welche in konflikthaften Familien leben, psychisch beeinträchtigt sind. Die vorliegende Studie vergleicht das Ausmaß der psychischen Probleme Alleinerziehender und ihrer Kinder direkt mit Müttergruppen (niedrige vs. Hohe Partnerschaftsqualität) sowie die Verhaltensauffälligkeiten der Kindergartenkinder. Außerdem soll der Einfluss von sozioökonomischen und psychischen Variablen der Mütter auf die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder abgeschätzt werden. Methode: In der Untersuchung kommen die Depressions-Angst-Stress Skala (DASS), der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) sowie der Elternfragebogen über das Verhalten von Klein- und Vorschulkindern (CBCL 1 1/2 –5) zum Einsatz. Von N=474 Müttern liegen Einschätzungen vor. Ergebnisse: Alleinerziehende sind sozioökonomisch belasteter. Dennoch wurden keine Unterschiede in der psychischen Befindlichkeit zwischen den Alleinerziehenden und ihren Kindern vs. den in unglücklichen Partnerschaften lebenden Müttern und deren Kindern gefunden. Beide Gruppen zeigen höhere Belastungen gegenüber den Müttern mit hoher Partnerschaftsqualität, jedoch unterliegen die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder unterschiedlichen Einflüssen. Schlussfolgerungen: Bei Untersuchungen zu Alleinerziehenden sollte die Partnerschaftsqualität der Vergleichsgruppe Berücksichtigung finden. Für die allein Erziehenden und die Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität werden Beratungs- und Unterstützungsprogramme empfohlen.
3_054_2007_3_0005
The Influence of the Family Type and the Quality of Partnership on the Mental Situation of Mothers and their Children Summary: Objectives: Research indicates that the mental health of single parents and their children show that mothers as well as their children report more emotional and/ or behavioral problems than mothers and children from dual-parent households. Furthermore numerous studies point out that both mothers and their children who live in families with many conflicts are mentally affected. The present study compares the degree of mental problems of single mothers and their children with groups of mothers in relationships with varying quality (low vs. high relationship quality) as well as behavioral problems of preschool aged children. Method: In a sample of N = 474 children the mothers rated themselves and their children using the Depression-Anxiety-Stress Scale (DASS), the Questionnaire of Life Satisfaction as well as the Child Behavior Checklist (CBCL 1 1 ⁄ 2 - 5). Results: Single parents are socioeconomically more distressed. However, no differences in the mental status were found between single mothers and their children vs. mothers and children who live in a distressed relationship. Both groups show higher distress compared to mothers with a high relationship quality, the children’s behavioral problems are subject to different influences. Conclusions: When doing research with single mothers the relationship quality of the comparing group should be considered. Supporting programs and counseling are suggested for single mothers and mothers with a low quality relationship. Keywords: Single-parent, relationship quality, behavioral problems, mental distress, divorced Zusammenfassung: Fragestellung: Die Befunde zur psychischen Befindlichkeit von Alleinerziehenden und ihren Kindern zeigen, dass sowohl die Mütter als auch ihre Kinder auffälliger sind als die Mütter und Kinder aus Zweielternfamilien. Zudem weisen zahlreiche Untersuchungen darauf hin, dass Mütter sowie ihre Kinder, welche in konflikthaften Familien leben, psychisch beeinträchtigt sind. Die vorliegende Studie vergleicht das Ausmaß der psychischen Probleme Alleinerziehender und ihrer Kinder direkt mit Müttergruppen (niedrige vs. hohe Partnerschaftsqualität) sowie die Verhaltensauffälligkeiten der Kindergartenkinder. Außerdem soll der Einfluss von sozioökonomischen und psychischen Variablen der Mütter auf die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder abgeschätzt werden. Methode: In der Untersuchung kommen die Depressions-Angst-Stress Skala (DASS), der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) sowie der Elternfragebogen über das Verhalten von Klein- und Vorschulkindern (CBCL 1 1 ⁄ 2 - 5) zum Einsatz. Von N = 474 Müttern liegen Einschätzungen vor. Ergebnisse: Alleinerziehende sind sozioökonomisch belasteter. Dennoch wurden keine Unterschiede in der psychischen Befindlichkeit zwischen den Alleinerziehenden und ihren Kindern vs. den in unglücklichen Partnerschaften lebenden Müttern und deren Kindern gefunden. Beide Gruppen zeigen höhere Belastungen gegenüber den Müttern mit hoher Partnerschaftsqualität, jedoch unterliegen die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder unterschiedlichen Einflüssen. Schlussfolgerungen: Bei Untersuchungen zu Alleinerziehenden sollte die Partnerschaftsqualität der Vergleichsgruppe Berücksichtigung finden. Für die allein Erziehenden und die Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität werden Beratungs- und Unterstützungsprogramme empfohlen. Schlüsselbegriffe: Alleinerziehende, Partnerschaftsqualität, psychische Auffälligkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, Scheidung Empirische Arbeit Der Einfluss von Familientyp und Partnerschaftsqualität auf die psychische Situation von Müttern und Kindern Dagmar Ständer, Annett Kuschel, Nina Heinrichs, Heike Bertram, Sebastian Naumann, Kurt Hahlweg Technische Universität Braunschweig Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2007, 54, 236 - 247 © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Allein Erziehende und ihre Kinder im Vergleich 237 Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (2005) steigt die Anzahl der Alleinerziehenden in Deutschland weiterhin an. Im Jahr 2004 stellte diese Gruppe rund 15 % der Bevölkerung, ca. 2.2 Millionen Kinder unter 18 Jahren wuchsen bei einer alleinerziehenden Mutter (87 %) oder einem alleinerziehenden Vater (13 %) auf und somit fast jedes siebte (15 %) der rund 14.9 Millionen minderjährigen Kinder in Deutschland. Wenn Frauen ein oder mehrere Kinder ohne Partner im Haushalt aufziehen, ist dies heute in ca. 56 % der Fälle eine Folge von Trennung oder Scheidung, 32 % waren bei der Geburt des Kindes ledig und ca. 8 % verwitwet (Statistisches Bundesamt, 2004). Untersuchungsstand zu Alleinerziehenden Im deutschen Sprachraum existieren kaum Arbeiten zur gesundheitlichen Situation von Alleinerziehenden und ihren Kindern, welche mit standardisierten Interviews bzw. Fragebögen, repräsentativen Stichproben und quasiexperimentellem Kontrollgruppendesign durchgeführt wurden. In der englischsprachigen Literatur findet die psychische Situation von Alleinerziehenden und ihren Kindern zum größten Teil im Zusammenhang mit den kurz- oder längerfristigen Folgen von Trennung oder Scheidung Beachtung. Das Alleinerziehen von Kindern wird dabei als eine der am stärksten belastenden Konsequenzen der Trennung herausgestellt (Wallerstein & Blankeslee, 1989). Sozioökonomische Lage von Alleinerziehenden Analysen der sozioökonomischen Situation allein Erziehender kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass sich die Lebensbedingungen als sehr belastend bezeichnen lassen (u. a. Joos, 1997; Forgatch, Patterson & Skinner, 1988) und dass Einelternfamilien mit weiblichem Haushaltsvorstand überproportional häufig von Armut bedroht sind. Im Armuts- und Reichtumsbericht des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (2005) haben alleinerziehende Frauen mit Abstand das höchste Sozialhilferisiko (28 %). Bemerkenswert ist vor allem, dass 56 % der Sozialhilfe beziehenden Kinder in Haushalten von Allein Erziehenden wohnen. Insgesamt müssen Einelternfamilien jedoch sozioökonomisch als heterogen bezeichnet werden (Napp-Peters, 1985; Schneider et al., 2001). Ökonomisch am ungünstigsten ist die Familiensituation von ledigen Müttern, die oft eine geringe Schulbildung haben, voll berufstätig sind und nur über ein niedriges Einkommen verfügen. Es gibt jedoch auch eine geringe Anzahl lediger Mütter, die bewusst alleine erziehen (Krüger & Micus, 1999), einen hohen Bildungsstand aufweisen und wirtschaftlich unabhängig sind. Die ökonomische Situation von Kindern geschiedener Mütter ist insgesamt gesehen günstiger als die von Kindern lediger Mütter. Allerdings bringt Scheidung meist eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Lage mit sich und hat damit oft einhergehend die Veränderung des gewohnten sozialen Umfeldes zur Folge. Günstiger zu beurteilen ist die finanzielle Situation von verwitweten Alleinerziehenden. Im Unterschied zu Geschiedenen bleiben Verwitwete zumeist in der ehemals gemeinsamen Wohnung und können so den Kindern das gewohnte soziale Umfeld erhalten (Sander, 1999). Vor dem Hintergrund der Heterogenität der Gruppe der Alleinerziehenden ist die Aussagekraft zu Untergruppen (z. B. nur Geschiedene und Scheidungskinder), aufgrund der Selektionseffekte für die Gesamtgruppe der Alleinerziehenden, als eingeschränkt zu betrachten. Insgesamt kann der Forschungsstand dahingehend resümiert werden, dass Alleinerziehende und ihre Kinder im Vergleich zu Zweielternfamilien zu einem großen Teil in einer sozioökonomisch schwierigeren Situation leben und eine erhöhte psychische Belastung aufweisen. Dabei werden vor allem das Erleben einer Trennung und eine schlechtere sozioökonomische Situation als ein wichtiger Faktor für diese erhöhte Belastung betrachtet. 238 Dagmar Ständer et al. Alleinerziehende und psychische Störungen Hetherington, Cox und Cox (1979) berichten, dass sich geschiedene Alleinerziehende als ängstlicher, depressiver und sozial abgelehnter schilderten als verheiratete Mütter. Auch wenn alleinerziehende Mütter untersucht werden, die nie mit dem Vater ihres Kindes verheiratet waren und somit keine Scheidung erlebt haben, fanden sich höhere Depressionswerte als bei verheirateten Frauen (Niepel, 1994). In einer Längsschnittuntersuchung von Wallerstein und Kelly (1980) zeigte sich, dass bei etwa der Hälfte der Alleinerziehenden noch 5 Jahre nach der Trennung psychische Probleme bestanden. Grundlegend zeigte sich in vielen Untersuchungen, dass der sozioökonomische Status bzw. die finanzielle Situation einen signifikanten Zusammenhang mit der psychischen Situation der Alleinerziehenden (Cotten, 1999; Ringbäck, Weitoft et al., 2000) sowie den Verhaltensauffälligkeiten der Kinder aufwies (Franz & Lensche, 2003; Nejman et al. 1997). In der sozialwissenschaftlichen Diskussion wird dieser Zusammenhang häufig hervorgehoben. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der weiter zunehmenden Kinderarmut wird vor allem eine Verbesserung der ökonomischen Situation Alleinerziehender gefordert. Situation der Kinder von Alleinerziehenden Mehr als die Hälfte der Kinder alleinerziehender Mütter erlebte eine Trennung oder Scheidung ihrer Eltern (Statistisches Bundesamt, 2004). Obwohl die meisten dieser Kinder die Scheidung gut verkraften, entwickeln 20 % - 30 % von ihnen psychische Probleme - doppelt so viele wie Kinder von dauerhaft verheirateten Eltern (Hetherington, 1989). In einer Längsschnittuntersuchung konnten Schmidt-Denter und Schmitz (1999) zeigen, dass die Kinder von geschiedenen Eltern über einen Zeitraum von zwei Jahren deutlich mehr kindliche Verhaltensstörungen als Kinder von Zweielternfamilien aufwiesen, die sich dann im weiteren zeitlichen Verlauf verringerten. In einer schwedischen Untersuchung von Ringbäck Weitoft, Hjern, Haglund und Rosen (2003) konnten stark erhöhte Erkrankungsrisiken für Kinder aus Einelternfamilien (im Vergleich zu Zweielternfamilien) für psychische Störungen, auch nach Adjustierung des sozioökonomischen Status, insbesondere für Jungen nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis konnte in Deutschland durch die Untersuchung von Franz und Lensche (2003) bestätigt werden. Partnerschaftsqualität Nur in wenigen Untersuchungen wurden bislang Vergleiche der Alleinerziehenden mit Zweielternfamilien unter Berücksichtigung der Paarqualität durchgeführt, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass sich Mütter, die in einer unbefriedigenden Partnerbeziehung leben, von Alleinerziehenden hinsichtlich zentraler Befindlichkeitsvariablen wie z. B. der Depressivität (Walper, Schneewind & Gotzler, 1994), emotionaler Unterstützung (Schwarz & Gödde, 1999) und Stress (Bodenmann & Cina, 1999) nicht unterscheiden. Prospektive Längsschnittstudien konnten zeigen, dass sich ein positiver Zusammenhang zwischen Unzufriedenheit in der Partnerschaft und späterer Beeinträchtigung der Befindlichkeit besteht (z. B. Karney & Bradbury, 1995; Kurdek, 1993). Zudem belegen viele Untersuchungen direkte und indirekte Auswirkungen von Partnerschaftskonflikten als Risikofaktoren für die Schwere oder Häufigkeit von Verhaltensproblemen der Kinder (Amato & Keith, 2001; Cummings & Davies, 1994; Nejman et al., 1997). Fragestellungen und Hypothesen In den bisherigen Untersuchungen zu dieser Thematik konnten sowohl für Alleinerziehende als auch für Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität und ihren Kindern Belastungen nachgewiesen werden. Es stellt sich jedoch die Allein Erziehende und ihre Kinder im Vergleich 239 Frage, ob diese Belastungen für beide Gruppen das gleiche Ausmaß erreichen. In dieser Studie soll daher untersucht werden, inwieweit sich Unterschiede im Partnerschaftsstatus und der Partnerschaftszufriedenheit auf die psychische Befindlichkeit (Depressionen, Angst, Stress, Lebenszufriedenheit) von Müttern und auf Verhaltensauffälligkeiten (externalisierende, internalisierende) ihrer Kinder auswirken. Es wird angenommen, dass die Gruppe der Alleinerziehenden sich bezüglich ihrer psychischen Befindlichkeit sowie der Verhaltensprobleme ihrer Kinder beeinträchtigter schildert als Mütter, die in einer befriedigenden Partnerschaftsbeziehung leben. Keine Unterschiede werden in diesen Variablen hingegen zwischen Alleinerziehenden und Müttern, deren Partnerschaftsqualität niedrig ist, erwartet. Da Alleinerziehende keine homogene Gruppe darstellen, sollen in einem zweiten Schritt ledige vs. geschiedene Alleinerziehende und ihre Kinder bezüglich ihrer sozioökonomischen und psychischen Variablen verglichen werden. Zudem wird überprüft, ob es Unterschiede zwischen den Alleinerziehenden und ihren Kindern gibt, wenn diese angeben, eine Partnerschaft (Partner lebt nicht in der Familie) zu haben. Aufgrund zahlreicher Untersuchungen wird ein Zusammenhang zwischen den soziodemografischen Bedingungen bzw. der psychischen Beeinträchtigung der Mütter und den Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder angenommen. Es wird die Stärke des Einflusses des Alters, des Berufsabschluss, der Schulbildung, der ökonomischen Situation und der psychischen Befindlichkeit der Mutter auf das Problemverhalten der Kinder für die einzelnen Gruppen untersucht. Es wird zum einen vermutet, dass die ökonomische Situation insbesondere für die Alleinerziehenden einen deutlichen Anteil der Varianz aufklärt. Daneben wird angenommen, dass die psychische Beeinträchtigung von Alleinerziehenden und Müttern mit niedriger Partnerschaftsqualität einen Einfluss auf die kindlichen Verhaltensstörungen hat. Methode Rekrutierung In dieser Studie werden Daten aus zwei miteinander verbundenen Projekten („Zukunft Familie I“ und „Zukunft Familie II“) berichtet. Beide Studien hatten das Ziel, die Wirksamkeit universeller und selektiver Präventionsmaßnahmen für Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren zu überprüfen, wobei das Elterntraining Triple P verwendet wurde. „Zukunft Familie I“. Diese randomisierte Kontrollgruppenstudie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (HA 1400/ 14/ 1 - 4). Die Rekrutierung der Familien erfolgte in zwei Erhebungswellen über die städtischen Kindertagesstätten in Braunschweig (s. Heinrichs, Bertram, Kuschel & Hahlweg, 2005). Zur Evaluation der Präventionsmaßnahmen wurde eine multimethodale Diagnostik in der häuslichen Umgebung der Familien durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Einschätzung der Erzieherinnen über das Verhalten der Kinder im Kindergarten erhoben. Zu N = 280 Familien liegen prä-Datensätze vor (zu den Ergebnissen des 1-Jahres-Follow-ups s. Heinrichs et al., 2006). „Zukunft Familie II“. Diese Effektivitäts- und Disseminationsstudie wurde von der Jacobs Stiftung (Zürich, Projektleiterin: Nina Heinrichs) gefördert. Ziel war es, Strategien zu identifizieren, mit denen man sozial benachteiligte Familien motivieren kann, an Präventionsmaßnahmen teilzunehmen. Die Rekrutierung der Familien erfolgte über Kindertagesstätten in sozialen Brennpunktgebieten Braunschweigs (zu den Ergebnissen der Untersuchung s. Heinrichs, Krüger & Guse, 2006). Zur Evaluation der Präventionsmaßnahmen wurden Fragebögen für Mütter und Väter und soziodemografische Informationen erhoben. Darüber hinaus wurde die Einschätzung der Erzieherinnen über das Verhalten der Kinder im Kindergarten erfasst. Zu N = 194 Familien liegen Datensätze vor. Insgesamt konnten N = 474 Familien rekrutiert werden. Nicht in diese Datenanalyse aufgenommen wurden sechs Familien aufgrund von zu vielen fehlenden Daten und vier Familien, für die es nur Angaben des alleinerziehenden Vaters gab. Als Alleinerziehende werden entsprechend der Beschreibung des Mikrozensus (Statistisches Bundesamt, 2004) „ledige, verheiratet getrennt lebende, geschiedene oder verwitwete Mütter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner mit ihren ledigen Kindern zusammen leben“ definiert. 240 Dagmar Ständer et al. Stichprobenbeschreibung Das Geschlechterverhältnis der Kinder war mit N = 253 Jungen und N = 211 Mädchen ausgeglichen. Die Kinder waren im Mittel 4.3 Jahre (SD = 1.0, Range 2.5 - 6 Jahre) alt. Die Mütter waren im Mittel 34.5 Jahre alt (SD = 5.5). Einundzwanzig Prozent der Mütter hatten mindestens einen Hauptschulabschluss, 37 % absolvierten die Realschule, 42 % erreichten das Abitur oder die Fachhochschulreife. 8 % der Mütter hatten einen Migrantenstatus. Tabelle 1 gibt Auskunft über die sozioökonomischen bzw. Kriterien-Variablen in Abhängigkeit vom Familienstatus der Mütter. Die Gesamtstichprobe wurde in drei Gruppen eingeteilt (Alleinerziehend = AE, Partnerschaftsqualität niedrig = PN vs. hoch = PH). Es zeigen sich signifikante Unterschiede über alle drei Gruppen in den Variablen Alter (F(2,463) = 9.3, p < .001), Schulabschluss ( χ 2 (4) = 29.52, p < .001) und Berufsabschluss ( χ 2 (4) = 19.34, p < .001) der Mütter sowie im Einkommen (( χ 2 (6) = 48.72, p < .001). Die AE-Gruppe unterscheidet sich von den verheirateten/ unverheiratet zusammenlebenden Müttern mit niedriger Partnerschaftsqualität signifikant in den Variablen Alter der Mutter, Schulabschluss, Berufsabschluss und Haushaltseinkommen. Die Alleinerziehenden sind jünger, haben einen niedrigeren Schul- und Berufsabschluss und monatlich weniger Geld zur Verfügung als die Mütter in fester Partnerschaft. Die Kinder der allein Erziehenden lebten mit weniger Geschwistern als die Kinder von Müttern mit hoher Partnerschaftsqualität. Zwischen den Gruppen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Alter und Geschlecht der Kinder sowie hinsichtlich der Berufstätigkeit der Mütter und ihrer Herkunft. Messinstrumente Elternfragebogen über das Verhalten von Klein- und Vorschulkindern (CBCL 1 1 ⁄ 2 - 5). Die CBCL 1 1 ⁄ 2 - 5 (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist, 2000) ist die deutsche Übersetzung der international etablierten Verfahren der Child Behavior Checklist von Achenbach (Achenbach & Rescorla, 2000). In 100 Items werden verschiedene Verhaltens- und emotionale Auffälligkeiten beschrieben und sollen von den Eltern hinsichtlich der Häufigkeit bzw. des Zutreffens beurteilt werden (0 = nicht zutreffend bis 2 = genau/ häufig zutreffend). Die Items lassen sich zu insgesamt sieben Syndromskalen zusammenfassen. Außerdem lassen sich neben einem Gesamtwert ( α : .95) die Syndromskalen zu den übergeordneten Skalen Internalisierende Störungen ( α = .89), [Unterskalen: Emotional reaktiv ( α = .73), Rückzug ( α = .75), Körperliche Beschwerden( α = .80), Angst/ Depressivität ( α = .66)] und Externalisierende Störungen ( α : .92), [Unterskalen: Aggressives Verhalten ( α = .82), Aufmerksamkeitsprobleme ( α = .68)] zusammenfassen. Depressions-Angst-Stress-Fragebogen (DASS). Der DASS (Köppe, 2001) ist die deutsche Übersetzung der Depression-Anxiety-Stress Scale (Lovibond & Lovibond, 1995). Der DASS besteht aus 42 Items, in denen verschiedene psychische Symptome beschrieben und hinsichtlich ihres Vorkommens in den letzten vier Wochen beurteilt werden sollen (1 = nie bis 4 = sehr oft). Die Antworten lassen sich zu den drei Skalen Depressive Gestimmtheit ( α = .88), Angst ( α = .77 ) und Stressbelastung ( α = .86) (jeweils 14 Items) und einem Gesamtwert ( α = .92) zusammenfassen. Fragebogen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit (FLZ). Der Fragebogen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit (FLZ; Henrich & Herschbach, 2000) ist ein Instrument zur Erfassung der subjektiven Lebensqualität. In der vorliegenden Arbeit wird nur das Modul Allgemeine Lebenszufriedenheit ( α = .82) verwendet. Darin wird die Lebenszufriedenheit für acht Lebensbereiche erhoben (Gesundheit, Beruf/ Arbeit, Finanzielle Situation, Freizeitgestaltung/ Hobbys, Familienleben/ Kinder, Partnerschaft/ Sexualität, Freunde/ Bekannte und Wohnsituation). Für jeden Bereich wird die Wichtigkeit (1 = nicht wichtig bis 5 = extrem wichtig) und die Zufriedenheit (1 = unzufrieden bis 5 = sehr zufrieden) erfasst. Anhand der beiden Angaben wird die gewichtete Zufriedenheit bestimmt. Außerdem wird die Zufriedenheit insgesamt abgefragt. Der FLZ wurde für die vorliegende Auswertung um den Lebensbereich Partnerschaft/ Sexualität bereinigt, um eine Konfundierung mit den Gruppenvariablen auszuschließen. Fragebogen zur Beurteilung einer Zweierbeziehung (FBZ-K). Der FBZ-K (Köppe, 2001) ist die deutsche Übersetzung der Abbreviated Dyadic Adjustment Scale (ADAS; Sharpley & Rogers, 1984). Die Auswertung des FBZ-K erfolgt, indem die Punkte aller sieben Items zusammengezählt werden, sodass der Gesamtwert von 0 - 36 Punkten reichen kann ( α = .82/ .82). Die Aufteilung in die Gruppen Partnerschaftsqualität niedrig (Gesamtwert bis 22 Punkte) und Partnerschaftsqualität hoch (Gesamtwert über 22 Punkte) erfolgte in Anlehnung an die Normierung von Sharpley und Rogers (1984). Allein Erziehende und ihre Kinder im Vergleich 241 Statistische Auswertung Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS 13.0 und den Analyseverfahren univariate ANOVA und Chi-Quadrat Tests. Einzelvergleiche wurden nur durchgeführt, wenn der Globaltest über alle Gruppen signifikant wurde. Post-hoc-Vergleiche wurden im Falle von Varianzhomogenität mit Hilfe von Bonferroni-Tests, bei ungleichen Varianzen mittels Tamhane-Tests durchgeführt. Als Signi- Allein- Partnersch.- Partnersch.erziehende qualität qualität (AE) niedrig (PN) hoch (PH) N = 124 N = 136 N = 204 M SD M SD M SD F Post-hoc ES a 7.33 AE-PH* -.31 Alter der Mütter 33.0 5.9 35.82 5.3 34.64 4.7 4.72 PN-PH n.s. .24 16.11 AE-PN*** -.50 .01 Alter des Kindes 4.26 1.1 4.16 1.0 4.17 1.0 0.35 n.s. -.01 .10 9.31 AE-PH** -.36 Anzahl der 0.76 1.0 0.89 0.8 1.1 0.9 3.83 PN-PH n.s. -.25 Geschwister 1.52 AE-PN n.s. -.14 N % N % N % χχ 2 Geschl. des Kindes .06 Mädchen 58 47.2 66 48.2 89 43.6 (1), .79 n.s. .08 Jungen 66 52.8 70 51.8 115 56.4 .05 Schulabschl. Mütter 3 Hauptschule 43 35.0 25 18.2 28 13.7 (2), 26.52 AE-PH*** .49 Realschule 49 39.8 46 33.6 77 7.7 (2), 1.48 PN-PH n.s. .11 Abitur/ FH-Reife 31 25.2 65 48.2 99 48.5 (2), 16.78 AE-PN*** .39 Berufsabschluss 1 Lehre oder niedriger 76 63.9 57 41.9 95 47.3 (2), 10.76 AE-PH*** .31 Berufs-/ Fachschule 29 23.5 31 23.5 53 26.4 (2), 2.60 PN-PH n.s. .15 Uni- oder FH-Abschl. 15 12.6 47 34.6 53 26.4 (2), 18.45 AE-PN*** .41 Berufstätigkeit 3 Teilzeit 55 44.7 60 44.5 94 46.1 .18 Vollzeit 25 20.3 17 12.4 29 14.2 (2), 5.60 n.s. .06 Nicht berufstätig 43 35.0 59 43.1 81 39.7 .14 Haushaltseinkommen < 500 € - 999 € 40 32.5 18 13.3 15 7.5 (3), 42.77 AE-PH*** .64 1000 € - 1749 € 39 31.7 29 21.5 51 25.5 (3), 3.79 PN-PH n.s. .18 1750 € - 2499 € 16 13.0 40 29.6 55 27.5 (3), 24.86 AE-PN*** .48 > 2500 € 28 22.8 48 35.6 79 39.5 Migration .06 deutsch 114 92.7 127 92.7 185 90.7 (1), 2.0 n.s. .06 nicht deutsch 9 7.3 10 7.3 19 9.3 .07 Tabelle 1: Soziodemografische Charakteristika der Mütter der Gesamtstichprobe Anmerkungen: Partnerschaftsqualität niedrig = FBZ-K < 22; Partnerschaftsqualität hoch = FBZ-K ≥ 22 N = 464; Anzahl der Missings: 1 n = 8, 2 n = 6; 3 n = 1 *** p < .001; ** p < .01; * p < .05 a = Effektstärke = M (Gruppe 1) - M (Gruppe 2) / (SD [Gruppe 1] + SD [Gruppe 2] / 2) 242 Dagmar Ständer et al. fikanzniveau für alle Post-hoc-Tests galt ein α von .05. Für die Chi-Quadrat-Tests musste eine Alphafehler-Korrektur durchgeführt werden (korrigiertes α : p = .003). Zur Bestimmung der Effektstärken wurde die Differenz der Mittelwerte der zu vergleichenden Gruppen durch die gepoolte Standardabweichung geteilt. Nach Cohen (1988) gelten Effektstärken von 0.20 - 0.39 als niedrig, von 0.40 - 0.79 als mittel und über 0.80 als hoch. Der Einfluss des sozioökonomischen Status und der psychischen Befindlichkeit der Mütter auf die Variable „kindliche Verhaltensauffälligkeiten“ wurde mit einer blockweisen hierarchischen Regressionsanalyse überprüft. Variable Allein- Partner- Partner- F Post-hoc erziehende schaftsschafts- (N = 124) qualität qualität F ES a niedrig hoch (N = 136) (N = 204) Kindl. Verhaltensauffälligkeiten Internalisierendes M 11.33 10.30 8.35 7.69** AE-PH 15.10*** .45 Problemverhalten 1 SD 6.9 7.8 6.3 PN-PH 7.11* .28 AE-PN .83 .14 Externalisierendes M 14.36 14.59 10.54 15.51*** AE-PH 20.28*** .52 Problemverhalten 1 SD 7.9 8.1 6.9 PN-PH 25.25*** .54 AE-PN .13 -.03 Gesamtwert 1 M 38.75 36.97 28.80 12.62*** AE-PH 21.98*** .54 SD 20.2 21.9 16.9 PN-PH 15.78*** .42 AE-PN .27 .08 Psychische Belastung der Mutter Depression 1 M 8.82 8.15 4.37 21.32*** AE-PH 36.49*** .68 SD 8.4 7.7 4.7 PN-PH 32.73*** .61 AE-PN .27 .08 Angst 1 M 5.67 4.76 2.82 17.45*** AE-PH 28.67*** .61 SD 6.2 4.4 3.2 PN-PH 23.99*** .51 AE-PN 1.06 .17 Stress 1 M 14.96 15.78 11.72 13.05*** AE-PH 13.23** .41 SD 9.2 8.0 6.5 PN-PH 27.04*** .56 AE-PN .74 -.10 Lebenszufriedenheit der Mutter mit dem Einkommen 2 M 0.31 4.05 5.71 22.04*** AE-PH 43.62*** -.75 SD 7.4 7.4 7.0 PN-PH 4.43 -.23 AE-PN 16.46*** -.51 Gesamt (ohne Partner- M 35.46 37.83 52.63 17.01*** AE-PH 23.18*** -.55 schaftszufriedenheit) 3 SD 33.3 26.2 28.7 PN-PH 24.22*** -.54 AE-PN .22 -.08 Anmerkungen: Partnerschaftsqualität niedrig = FBZ-K < 22; Partnerschaftsqualität hoch = FBZ-K ≥ 22 Anzahl der Missings: 1 n = 1, 2 n = 2; 3 n = 3 *** p < .001; ** p < .01; * p < .05 a = Effektstärke = M (Gruppe 1) - M (Gruppe 2) / (SD [Gruppe 1] + SD [Gruppe 2] / 2) Tabelle 2: Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Belastung und Lebenszufriedenheit der Gesamtstichprobe (N = 464) Allein Erziehende und ihre Kinder im Vergleich 243 Ergebnisse Die Globaltests und der Vergleich der Mittelwerte der drei Gruppen hinsichtlich der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, der psychischen Belastung und der Lebenszufriedenheit der Mütter sind in Tabelle 2 dargestellt. Alle Globaltests wurden signifikant. Bei den Vergleichen zwischen den Alleinerziehenden (AE) und Müttern mit niedriger Partnerschaftsqualität (PN) wurde nur die Einschätzung der Zufriedenheit mit dem Einkommen signifikant. Schaut man sich die Skalen der AE und der Mütter mit hoher Partnerschaftsqualität (PH) an, so wurden diese Vergleiche alle signifikant. Die stärksten Unterschiede zeigten sich in den Skalen: CBCL-Gesamtwert, Depression und Einkommenszufriedenheit. Die Gruppenvergleiche der Skalen von PN und PH wurden bis auf die Zufriedenheit mit dem Einkommen alle signifikant. Besonders starke Unterschiede ergaben sich in den Skalen externalisierende Auffälligkeiten, Depression und Stress. Alleinerziehende und Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität sowie deren Kinder unterschieden sich nur in ihrer Zufriedenheit mit dem Einkommen, wobei die AE-Gruppe deutlich unzufriedener mit ihrer finanziellen Situation war. Für differenziertere Analysen wurde die Stichprobe der Alleinerziehenden in die Gruppen Ledige und Geschiedene eingeteilt. Es zeigten sich zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Alter und Geschlecht der Kinder sowie im Schulabschluss, im Berufsabschluss, in der Berufstätigkeit und im Einkommen der Mütter. Die Ledigen waren jedoch jünger (F(1, 117) = 8.73, p < .001; ES = -.76) und hatten weniger Kinder (F(1,117) = 6.77, p < .01; ES = -.59) als geschiedene Mütter. Der Vergleich der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, der psychischen Befindlichkeit und der Lebenszufriedenheit der ledigen vs. geschiedenen Mütter ergab in keiner der untersuchten Variable einen signifikanten Unterschied. Außerdem wurde überprüft, ob es Unterschiede zwischen den alleinerziehenden Müttern mit bzw. ohne Partner und ihren Kindern gab. 25.8 % (N = 32) der alleinerziehenden Mütter gaben an, einen Partner zu haben, welcher nicht Modell R 2 (korr.) Variable B SE B ββ Alleinerziehende 1 0.08* Berufsabschluss -8.93 3.66 -0.31* 2 0.13** Berufsabschluss -9.81 3.58 -0.34** Einkommen Partnerschaftsqualität 1 0.06* Alter der Mutter -1.16 0.47 -0.26* niedrig 2 0.09** Alter der Mutter -1.01 0.46 -0.22* Schulabschluss -6.58 3.12 -0.21* 3 0.27*** Alter der Mutter -0.86 0.41 -0.19* Schulabschluss -4.99 2.81 -0.16 DASS Gesamtwert 0.59 0.12 0.44*** Partnerschaftsqualität 1 0.03* Alter der Mutter -0.66 0.31 -0.19* hoch 2 0.11*** Alter der Mutter -0.65 0.29 -2.21* DASS Gesamtwert 0.41 0.12 3.38** Tabelle 3: Blockweise schrittweise Regression auf das Kriterium CBCL-Gesamtwert mit Block 1 soziodemografische Faktoren (Alter, Schulabschluss, Berufsabschluss der Mütter und Einkommen), Block 2 psychische Faktoren (DASS Gesamtwert und Zufriedenheit mit dem Einkommen) Anmerkungen: *** p < .001; ** p < .01; * p < .05 244 Dagmar Ständer et al. mit im gemeinsamen Haushalt lebt. Beide Müttergruppen und ihre Kinder unterschieden sich in keiner der soziodemografischen und psychischen Variablen, die in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt werden. Zusätzlich wurde der Einfluss der soziodemografischen Variablen (1. Block: Alter, Schul- und Berufsabschluss der Mutter und Einkommen) auf das Problemverhalten der Kinder für die Gruppen AZ, EN und EH separat untersucht. In das Modell zur blockweisen hierarchischen Regression fanden im 2. Block die psychischen Variablen (DASS Gesamtwert und die Zufriedenheit mit dem Einkommen) Berücksichtigung (s. Tabelle 3). Nur der Berufsabschluss und das Einkommen wurden signifikant und klärten bei den Verhaltensauffälligkeiten der Kinder von alleinerziehenden Müttern 13 % der Varianz auf. Bei den Kindern der Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität konnte die größte Varianzaufklärung ihrer Verhaltensauffälligkeiten durch das Alter, den Schulabschluss und insbesondere die psychische Belastung der Mutter aufgeklärt werden. Dagegen klärten das Alter und die psychischen Beschwerden von Müttern mit hoher Partnerschaftsqualität nur 11 % Varianz der Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder auf. Diskussion Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der psychischen Befindlichkeit von Alleinerziehenden und ihren Kindern. Die Annahme, dass sich die Alleinerziehenden hinsichtlich ihres Ausmaßes an depressiven und ängstlichen Symptomen sowie des Stresserlebens von Müttern, die angeben, in einer guten Partnerschaftsbeziehung zu leben, unterscheiden, konnte bestätigt werden. Dagegen wurden, mit Ausnahme der Zufriedenheit mit dem Einkommen, keine Unterschiede in den untersuchten Bereichen zwischen Alleinerziehenden und Müttern mit niedriger Partnerschaftsqualität gefunden. Die weitere Analyse von Untergruppen allein Erziehender zeigte, dass sich ledige Mütter von geschiedenen Müttern und auch ihre Kinder hinsichtlich ihrer psychischen Befindlichkeit nicht unterschieden. In der Untersuchung zeigte sich, dass die Alleinerziehenden sozioökonomisch in einer schlechteren Position sind. Sie sind durchschnittlich jünger, haben einen niedrigeren Schul- und Berufsabschluss und monatlich weniger Geld zur Verfügung. Trotz der besseren ökonomischen Situation der Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität wurden bei ihnen keine positiveren Ergebnisse gegenüber alleinerziehenden Müttern gefunden. In Untersuchungen zu Alleinerziehenden begünstigt somit die Nichtberücksichtigung der Partnerschaftsqualität in der Vergleichsgruppe eine einseitige Problematisierung des alleinerziehenden Status. Für Eltern, aber auch für professionelle Helfer stellt sich vielfach die Frage, was besser für die betroffenen Eltern und ihre Kinder ist. Bleiben oder den Partner verlassen? Antwort darauf kann die vorliegende Querschnittuntersuchung nicht geben, jedoch den Hinweis, dass Mütter mit niedrigerer Partnerschaftsqualität und ihre Kinder genauso hohe Belastungen haben wie Alleinerziehende und ihre Kinder. Die Auswirkungen der Dauer des elterlichen Konfliktes auf die psychische Befindlichkeit von Kindern vor und nach der Scheidung der Eltern wurde u. a. von Amato & Booth (1996) und Jekielek (1998) untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich das Wohlergehen der Kinder umso eher wieder verbesserte, je früher sich die Eltern mit hohem Konfliktpotenzial trennten. Eine Trennung hat jedoch häufig deutliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation der dann alleinerziehenden Mutter und des Kindes. Dies zeigt sich auch in dieser Untersuchung. Es konnte ein Einfluss der ökonomischen Situation auf die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder von Alleinerziehenden nachgewiesen werden. Die erzielte Varianzaufklärung ist jedoch mit 5 % gering, weshalb in zukünftigen Untersuchungen noch weitere Variablen berücksichtigt werden sollten (z. B. Erziehungsverhalten, soziale Unterstützung, gesundheitliche Faktoren). Auch andere Befunde sprechen eher gegen den allgemeinen Tenor in der Literatur, welcher sich stark auf die ökonomi- Allein Erziehende und ihre Kinder im Vergleich 245 sche Situation von Alleinerziehenden konzentriert (Franz & Lensche, 2003; Schmidt-Denter & Beelmann, 1995). Whitehead, Burström und Diderichsen (2000) ließen verheiratete und alleinerziehende Mütter aus Großbritannien und Schweden ihren Gesundheitszustand einschätzen und fanden einen etwa gleich großen Unterschied zum Nachteil der Alleinerziehenden in beiden Ländern, obwohl die politischen und sozialen Rahmenbedingungen zwischen diesen sehr unterschiedlich sind. In Großbritannien leben etwa 58 % der allein Erziehenden in Armut, in Schweden dagegen nur 10 %. Dies spricht dafür, dass neben dem sozioökonomischen Status auch andere Faktoren die gesundheitliche Befindlichkeit Alleinerziehender beeinflussen. Das bedeutet sicherlich nicht, dass die Verbesserung der finanziellen Situation alleinerziehender Mütter und ihrer Kinder vor dem Hintergrund der Kinderarmut keine Relevanz besitzt (Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, 2005), jedoch erscheinen Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Integration wie sie u. a. Dybovski (1995) vorschlägt (z. B. durch Information, Beratung, [Wieder-]Eingliederung in den Arbeitsmarkt, Betreuungshilfen) und des Erziehungsverhaltens (u. a. Bank, Forgatch, Patterson & Fedrow, 1993) ebenso sehr erstrebenswert. Dies wird auch durch das Interesse der Alleinerziehenden an unserem Projekt bestätigt. Im Vergleich zum Mikrozensus (Statistisches Bundesamt, 2005) ist in der vorliegenden Untersuchung ein hoher Anteil (27 % vs. 15 %) von Alleinerziehenden vertreten. Als ein Beispiel für ein sehr gut evaluiertes Programm für alleinerziehende Mütter aus den USA soll das „Parenting Through Change“ (PTC, Martinez & Forgatch, 2001) erwähnt werden. Zudem ist ein Beratungskonzept für bereits getrennte oder geschiedene Familien, wie das Kölner „Problemorientierte Beratungsmodell“ (Schmidt-Denter, Beelmann & Trappen, 1991), zu empfehlen. Neben der Paarbeziehung werden Schwierigkeiten und Leidensdruck des Kindes thematisiert. Auch die Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität scheinen unter einer ähnlich hohen Belastung wie die Alleinerziehenden zu stehen, welche jedoch nicht auf die soziodemografischen Variablen zurückzuführen sind. Durch die Überprüfung der Einflussvariablen auf die psychischen Auffälligkeiten der Kinder konnten unterschiedliche Einflüsse identifiziert werden. Die psychische Befindlichkeit der Mütter mit niedriger Partnerschaftsqualität klärte zu 18 % die Varianz des Problemverhaltens der Kinder auf. Ebenso wichtig scheint es daher zu sein, Eltern mit niedriger Partnerschaftsqualität eine Unterstützung anzubieten. Hier gibt es verschiedene Programme, welche an unterschiedlichen Ursachen für Partnerschaftskonflikte ansetzen: Werden als alleiniger Grund Erziehungskonflikte genannt, so empfiehlt sich das Elterntraining Triple P (Kuschel et al., 2000). Kommen zudem Kommunikationsprobleme hinzu, kann dieses Training durch das Modul Partnerschaftsunterstützung (Partner Support Training; Sanders & Dadds 1993) oder durch den Selbsthilferatgeber für Paare von Schindler, Hahlweg und Revenstorf (1999) ergänzt werden. Ist die Ursache für die Paarprobleme externer Stress, kann den Eltern das Freiburger Stresspräventionstraining (FSPT; Bodenmann, 1999) empfohlen werden. Literatur Achenbach, T. M. & Rescorla, L. A. (2000). Manual for the ASEBA Preschool Form & Profiles. University of Vermont, Department of Psychiatry. Amato, P. R. (2001). 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