eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 55/3

Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2008
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Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät und Reproduktionsstrategien bei weiblichen Jugendlichen - eine prospektive Längsschnittstudie

71
2008
Viola Meckelmann
Die vorliegende 14-jährige prospektive Längsschnittstudie untersuchte, ob sich die zentralen Annahmen der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky, Steinberg und Draper (1991 a) bezogen auf die postulierten Zusammenhänge zwischen familiären Stressoren in der Kindheit und dem Zeitpunkt des Eintritts der Pubertät sowie der darauf folgenden Reproduktionsstrategien empirisch bestätigen lassen. Die Daten stammen von 23 Mädchen, die von der frühen Kindheit bis in die späte Adoleszenz untersucht wurden. Als signifikante Prädiktoren für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos der untersuchten Mädchen in der Pubertät erwiesen sich, in Übereinstimmung mit den Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a), partnerschaftliche Belastungen der Eltern sowie die Verlässlichkeit der Mutter. Theoriekonform zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr. Die Befunde werden auf dem Hintergrund vorliegender Forschungsbefunde diskutiert.
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211 n Empirische Arbeit Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2008, 55, 211 - 222 © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät und Reproduktionsstrategien bei weiblichen Jugendlichen - eine prospektive Längsschnittstudie Viola Meckelmann Universität Potsdam Childhood Experiences, Pubertal Timing, and Reproductive Strategies of Adolescent Girls - A Prospective Longitudinal Study Summary: In the present 14-year prospective longitudinal study, empirical evidence of major tenets of the evolutionary theory of socialization of Belsky, Steinberg and Draper (1991 a) was investigated in a sample of 23 girls, who had been followed from early childhood to late adolescence. Consistent with the theory, pubertal timing was predicted by parental marital stress and by the quality of the girls’ relation to their mothers. As expected from theory, pubertal timing was significantly correlated with age of first intercourse. The results are discussed in relation to findings from other recent research. Keywords: Family stressors, puberty, reproductive strategies, childhood, adolescence Zusammenfassung: Die vorliegende 14-jährige prospektive Längsschnittstudie untersuchte, ob sich die zentralen Annahmen der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky, Steinberg und Draper (1991 a) bezogen auf die postulierten Zusammenhänge zwischen familiären Stressoren in der Kindheit und dem Zeitpunkt des Eintritts der Pubertät sowie der darauf folgenden Reproduktionsstrategien empirisch bestätigen lassen. Die Daten stammen von 23 Mädchen, die von der frühen Kindheit bis in die späte Adoleszenz untersucht wurden. Als signifikante Prädiktoren für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos der untersuchten Mädchen in der Pubertät erwiesen sich, in Übereinstimmung mit den Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a), partnerschaftliche Belastungen der Eltern sowie die Verlässlichkeit der Mutter. Theoriekonform zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr. Die Befunde werden auf dem Hintergrund vorliegender Forschungsbefunde diskutiert. Schlüsselbegriffe: Familiäre Stressoren, Pubertät, Reproduktionsstrategien, Kindheit, Adoleszenz Das körperliche Entwicklungstempo in der Pubertät, das durch große interindividuelle Variabilität gekennzeichnet ist, wird in der aktuellen entwicklungspsychologischen Literatur als eine bedeutsame Einflussgröße für die psychosoziale Anpassung im Jugendalter diskutiert (Fend, 2003; Lerner & Steinberg, 2004; Weichold & Silbereisen, in Druck; Weichold, Silbereisen & Schmitt-Rodermund, 2003). Während einerseits die Auswirkungen untersucht werden, die individuelle Variationen im körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät auf den weiteren Entwicklungsverlauf im Jugendalter haben können, wird andererseits in der letzten Zeit aber auch verstärkt nach möglichen Determinanten für Unterschiede im Zeitpunkt des Eintritts der Geschlechtsreife gefragt (Ellis, 2005; Meschke, Johnson, Barber & Eccles, 2003; Weichold & Silbereisen, in Druck). Als mögliche Einflussfaktoren für interindividuelle Unterschiede im körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät werden aktuell im Zusammenspiel 212 Viola Meckelmann mit genetischen Faktoren u. a. auch „die Kontextbedingungen der vorpubertären Kindheit“ (Keller & Chasiotis, 2006, S. 529) diskutiert. Als ein möglicher Erklärungsansatz in diesem Zusammenhang wird von den Autoren, in Übereinstimmung mit den Positionen von Ellis (2005) sowie Meschke et al. (2003), auch die evolutionäre Sozialisationstheorie von Belsky, Steinberg und Draper (1991 a, b) aufgegriffen. Im Rahmen der aktuellen evolutionären entwicklungspsychologischen Literatur (Bjorklund & Blasi, 2005; Buss, 2004; Ellis & Bjorklund, 2005; Keller & Chasiotis, 2006) bietet die evolutionäre Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a, b) heute einen möglichen heuristischen Erklärungsrahmen für Zusammenhänge zwischen Kindheitserfahrungen, dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät („als wesentliche[m] Knotenpunkt in der reproduktionsstrategischen Lebenslaufgeschichte“) (Keller & Chasiotis, 2006, S. 528) und späteren Reproduktionsstrategien an. „Der große Verdienst“ dieser Theorie liegt nach Hoier (2003, S. 58) „in der Intergration verschiedenster Befunde der psychologischen Teildisziplinen … und in der hierdurch möglichen systematischen Betrachtung proximater [aktualgenetischer] Faktoren innerhalb eines ultimaten [phylogenetischen] Rahmenmodells“. Im Mittelpunkt der Theorie von Belsky et al. (1991 a, b) steht die Annahme eines evolutionär herausgebildeten Zusammenhangs zwischen den Kindheitserfahrungen (den ersten 5 bis 7 Lebensjahren), dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und späteren sexuellen bzw. Partnerbeziehungen. Dabei gehen die Autoren (1991 b, p. 682) aus phylogenetischer Perspektive davon aus, dass „natural selection has shaped pubertal and subsequent sexual and pair-bonding processes to be responsive to contextual conditions of childhood“. Mit Bezug auf die Reproduktionsbemühungen einer Person besteht die „principal evolutionary function of early experience“ den Autoren folgend in diesem Sinne darin, ein Verständnis von der Verfügbarkeit und Vorhersagbarkeit der Ressourcen in der Umwelt, des Vertrauens in andere sowie der Dauerhaftigkeit enger interpersonaler Beziehungen zu erwerben (Belsky et al., 1991 a, p. 650). Auf dieser Grundlage entwickeln sich - in Abhängigkeit von den Erfahrungen in der Kindheit - im weiteren Entwicklungsverlauf, innerhalb eines Kontinuums mit 2 Endpunkten, unterschiedliche „Typen“ von Reproduktionsstrategien (vgl. p. 650). Da diese jeweils als „Adaptationen … [an] die im Laufe der Phylogenese immer wieder auftretende Probleme des Überlebens und der Fortpflanzung, die zu einer Steigerung der inklusiven Fitness führten“, betrachtet werden können (Hoier, 2003, S. 25), sind es auch jeweils „die ökologischen und sozio-kulturellen Lebensbedingungen …, [die] über die relative Tauglichkeit … [dieser] Strategien in ihrem jeweiligen Kontext“ entscheiden (Voland, 2000, S. 4). In diesem Sinne sind diese unterschiedlichen „Typen“ von Reproduktionsstrategien „kontextspezifisch funktional“ (Chasiotis & Keller, 1995, S. 21). Von den oben dargestellten Positionen ausgehend postulieren Belsky et al. (1991 a) bezogen auf den menschlichen Lebenslauf im Einzelnen die folgenden prototypischen Entwicklungspfade. Der „quantitativen“ Reproduktionsstrategie folgend sollen kontextuelle familiäre Stressoren, wie z. B. Trennung der Eltern, partnerschaftlicher Stress der Eltern, inadäquate finanzielle Ressourcen - vermittelt über das Erziehungsverhalten der Eltern - zu einem beschleunigten körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und im weiteren Entwicklungsverlauf zu einer früheren sexuellen Aktivität, eher kurzzeitorientierten, instabilen Partnerbeziehungen sowie zu einem geringen elterlichen Investment führen. Diesem prototypischen Entwicklungspfad wird eine eher „qualitative“ Reproduktionsstrategie gegenübergestellt, wonach ein Zusammenhang zwischen „positiven“ Entwicklungsbedingungen in der Kindheit, einem späteren Pubertätsbeginn sowie einer eher langzeitorientierten, stabilen Partnerbeziehung sowie einem größeren elterlichen Investment bestehen soll. Belsky (1999) geht im Weiteren davon aus, dass „patterns of attachment Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät 213 served as vehicles for ,translating‘ information about prevailing ecological conditions into a fitness enhancing reproductive strategy“ (p. 149). Mit der so „als ,internales Arbeitsmodell‘ konzipierte[n] Verinnerlichung innerfamiliärer, in der … Kindheit sich etablierender Beziehungsmuster“ (Keller & Chasiotis, 2006, S. 526) würde „dem elterlichen Verhalten [damit offenbar auch] eine zentrale Bedeutung für den reproduktiven Erfolg“ zukommen (Keller & Chasiotis, 2006, S. 526). Diesen Positionen folgend sind die in der Kindheit erlebten familialen Beziehungen im Sinne von Verlässlichkeit damit als bedeutsame Einflussgrößen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu kennzeichnen. Die oben dargestellten zentralen Annahmen der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) werden für Mädchen - bezogen auf die postulierte Beschleunigung der körperlichen Entwicklung in der Pubertät in Abhängigkeit von kontextuellem familiärem Stress - durch vorliegende Forschungsbefunde auch aus längsschnittlicher Perspektive empirisch gestützt (Chasiotis & Keller, 1995; Ellis & Garber, 2000; Ellis, McFadyen-Ketchum, Pettit, Dodge & Bates, 1999; Moffitt, Caspi, Belsky & Silva, 1992; Surbey, 1998). Als relevante Prädiktoren für die Beschleunigung der körperlichen Entwicklung bei Mädchen in der Pubertät erwiesen sich hier insbesondere solche familiären Stressoren wie Vaterabwesenheit, Streit zwischen den Eltern sowie eine geringe Qualität der Eltern-Kind-Beziehungen. Nach den Ergebnissen von Surbey (1998) war es u. a. auch die Kombination von Vaterabwesenheit und hohem Stress, die sich als bedeutsam herausstellte. In Übereinstimmung mit den Befunden von Ellis und Garber (2000) leisten stressvolle interpersonale Beziehungen in der Familie damit offenbar - im Vergleich zur Präsenz eines Stiefvaters (möglicherweise vermittelt über Pheromone) - einen separaten Beitrag zur Beschleunigung der körperlichen Entwicklung von Mädchen in der Pubertät. 1 Auch in der Studie von Hoier (2003) zeigte sich in der Tendenz ein Zusammenhang zwischen familiären Stressoren während der Kindheit und einem früheren Pubertätsbeginn. In dieser Studie, in der 321 Frauen im Alter von 19 bis 60 Jahren retrospektiv befragt wurden, erwies sich insbesondere die Anzahl der Jahre, die eine Frau in ihrer Kindheit ohne Vaterfigur verbracht hatte, als signifikanter Prädiktor für das Menarchealter, hier jedoch unabhängig davon, ob es sich um den leiblichen oder einen Stiefvater handelte. Wie Bergevin, Bukowski und Karavasilis (2003) aber feststellen, wurde der differenzierte Beitrag der einzelnen, oben diskutierten, Einflussfaktoren bisher noch kaum untersucht. Deutlich weniger (und kaum prospektiv längsschnittliche) empirische Befunde liegen bisher für die im 2. Teil der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) postulierte Annahme eines Zusammenhangs zwischen einer beschleunigten körperlichen Entwicklung in der Pubertät und einer im weiteren Entwicklungsverlauf eher „quantitativen“ Reproduktionsstrategie vor. Hinweise im Sinne empirischer Evidenz aus retrospektiver Sicht für weibliche Jugendliche berichten z. B. Surbey (1998) sowie Kim und Smith (1998, 1999). Nach Surbey (1998) hatten frühreife Mädchen frühere sexuelle Beziehungen und bekamen früher und mehr Kinder als spätreife Mädchen. In den Studien von Kim und Smith (1998, 1999) war Frühreife verbunden mit früheren sexuellen Erfahrungen sowie einer größeren Anzahl von Sexualpartnern. Auch in der retrospektiven Studie von Hoier (2003) zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Menarchealter und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr. Darüber hinaus fanden Ellis et al. (2003) in ihrer prospektiven Längsschnittstudie bei Mädchen Zusammenhänge zwischen der Abwesenheit des Vaters in der Kindheit und einer früheren sexuellen Aktivität. In der Untersuchung von Chasiotis (1999), in der Versuchspersonen im Alter von 17 bis 82 Jahren retrospektiv befragt wurden, erwies sich bei Frauen, den Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a) entsprechend, das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr als signifikanter Prädiktor für die Vorhersage der Anzahl der 214 Viola Meckelmann Sexualpartner. Darüber hinaus weisen die empirischen längschnittlichen, retrospektiv gewonnenen Untersuchungsbefunde von Chasiotis und Keller (1995) auch auf mögliche Zusammenhänge zwischen einem frühen Pubertätsbeginn und einer größeren Anzahl von Kindern hin. Ebenfalls in Übereinstimmung mit den Annahmen von Belsky et al. (1991 a) ermittelten Bereczkei & Csanaky (2001) in einer retrospektiven Studie bei erwachsenen Frauen (45 - 54 Jahre) Zusammenhänge zwischen ungünstigen sozialen Lebensbedingungen in der Kindheit (bzgl. der Beziehungen zwischen den Eltern, der emotionalen Atmosphäre in der Familie sowie der Eltern-Kind-Konflikte) und der späteren Fertilität. Zusammenfassend betrachtet weisen die dargestellten Forschungsbefunde damit, insbesondere bezogen auf die postulierte Beschleunigung der körperlichen Entwicklung in der Pubertät, auf die empirische Evidenz in Hinblick auf die „major tenets“ der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) (Bergevin et al., 2003, p. 193) hin. Jedoch gibt es bisher kaum Längsschnittstudien, die beide oben dargestellten zentralen Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a) im Rahmen eines prospektiven Forschungsdesigns an einer Stichprobe prüfen. Hiervon ausgehend wurde im Rahmen der vorliegenden Untersuchung gefragt: Lassen sich die zentralen Annahmen der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) sowohl bzgl. der postulierten Zusammenhänge zwischen familiären Stressoren in der Kindheit und dem Zeitpunkt des Eintritts in die Pubertät als auch bzgl. der darauf folgenden Reproduktionsstrategien im Rahmen einer prospektiven Längsschnittstudie bei weiblichen Jugendlichen empirisch bestätigen? Im Einzelnen wurden die folgenden Fragestellungen aufgegriffen: 1. Erweisen sich die von Belsky et al. (1991 a) postulierten familiären Stressoren in der Kindheit (erfasst über partnerschaftliche Belastungen der Eltern, sozioökonomische Belastungen der Familie sowie eine geringe Qualität der Eltern-Kind-Beziehung im Sinne von Verlässlichkeit) als signifikante Prädiktoren für eine Beschleunigung des körperlichen Entwicklungstempos bei Mädchen in der Pubertät? Und 2. Führt eine solche beschleunigte körperliche Entwicklung bei Mädchen in der Pubertät im weiteren Entwicklungsverlauf auch zu einer von Belsky et al. (1991 a) postulierten beschleunigten Reproduktionsstrategie im Sinne früherer sexueller Erfahrungen, einer größeren Anzahl von Geschlechtsverkehrspartnern, einer eher kurzzeitorientierten Partnerorientierung sowie einer geringeren Familienorientierung? Methode Stichprobe Die Daten der vorliegenden 14-jährigen prospektiven Längsschnittstudie (vom 6. bis zum 20. Lebensjahr) stammen von 23 weiblichen Jugendlichen, die seit 1992 an dem DFG-Projekt „Berliner Wendekinder“ (Rauh, Weber, Feger & Doerfel-Baasen, 1999) teilnahmen. Im 6. Lebensjahr (1992) erfolgten die Erhebungen der elterlichen partnerschaftlichen und der familiären sozioökonomischen Belastungen in der Kindheit durch die Mütter. In der frühen Adoleszenz schätzten die 23 Mädchen ihre Verlässlichkeit in der Beziehung zur Mutter (6. Klasse, Alter: M = 11.69, SD = .29) sowie ihr körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät (7. Klasse, Alter: M = 12.83, SD = .26) ein. In der späten Adoleszenz (Alter: M = 19.74, SD = .32) konnten 11 dieser Jugendlichen zu ihren sexuellen Erfahrungen sowie zu ihrer Partner- und Familienorientierung erneut befragt werden. Die Verteilung der Variable körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät in dieser Teilgruppe ist der Verteilung in der Gesamtgruppe vergleichbar. 2 Die Erhebungen wurden jeweils im Rahmen von Familienbesuchen durchgeführt. Variablen und Messinstrumente Partnerschaftliche Belastungen der Eltern in der Kindheit: 3 Die partnerschaftlichen Belastungen der Eltern in den ersten 6 Lebensjahren des Kindes in Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät 215 Form einer Trennung vom Partner und/ oder partnerschaftlichem Stress wurden 1992 (im 6. Lebensjahr des Kindes) im Rahmen eines Interviews zur Lebensgeschichte des Kindes mit 2 Items erhoben. Die Mütter wurden gefragt, ob es eine Trennung vom Partner gab (womit die Abwesenheit des Vaters erfasst wurde) (Antwortkategorien: „ja“, „nein“) und wie sie ihre Beziehung zum Partner einschätzten („schwierige Zeit“ vs. „gute Zeit“). Aufsummiert im Sinne eines Belastungsscores wurden die Antwortalternativen „ja“ und „schwierige Zeit“ (M = .52, SD = .67, Spannweite 2.00). Sozioökonomische Belastungen der Familie in der Kindheit: 3 Die sozioökonomischen Belastungen der Familie in den ersten 6 Lebensjahren der Mädchen wurden bzgl. Beruf, Finanzen und Wohnung ebenfalls 1992 (im 6. Lebensjahr des Kindes) im Rahmen des Interviews zur Lebensgeschichte des Kindes erfasst. Aufsummiert im Sinne eines Belastungsscores wurden die folgenden Aspekte, die jeweils differenziert für das 1. Lebensjahr, das 2. - 4. Lebensjahr sowie das 4. - 6. Lebensjahr erfragt wurden: Umzug, berufliche Veränderungen der Mutter, berufliche Veränderung ihres Partners, knappe finanzielle Situation, für die Mutter eine schwierige Zeit im Berufsleben (M = 2.57, SD = 1.97, Spannweite 7.00). Verlässlichkeit der Mutter in der Kindheit: Die Qualität der Eltern-Kind-Beziehungen in der Kindheit, repräsentiert im Rahmen eines internalen Arbeitsmodells, wurde im Sinne von Verlässlichkeit operationalisiert und erfasst. Die Einschätzung der Verlässlichkeit der Mutter, als stabile elterliche Bezugsperson in der untersuchten Stichprobe, erfolgte aus der Sicht des Kindes in der 6. Klasse (im Herbst 1997) mit den Familien-Beziehungs-Skalen (FBS, Spiel, Kreppner & v. Eye, 1995). Die Skala Verlässlichkeit umfasst 5 Items, die Antwortmöglichkeiten sind 4-stufig („stimmt überhaupt nicht“, „stimmt eher nicht“, „stimmt ein wenig“, „stimmt genau“) (Beispielitem: „Wenn ich mit ihr reden will, ist sie immer für mich da“). Die interne Konsistenz der Skala in unserer Stichprobe kann als zufriedenstellend gekennzeichnet werden (a = .89). Körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät: Das körperliche Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen wurde in der 7. Klasse (im Herbst 1998) in Anlehnung an Petersen, Crockett, Richards und Boxer (1988) und Fend (1994) mit folgenden Items erfasst: „Wie steht es mit den körperlichen Veränderungen bei Dir im Vergleich zu der körperlichen Entwicklung bei den anderen? “ (Antwortkategorien: „deutlich später“, „etwas später“, „ungefähr gleich“, „etwas früher“, „deutlich früher“) und „Hattest Du Deine Regelblutung schon? “ (Antwortkategorien: „ja“, „nein“). Hierbei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem relativen körperlichen Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen [„deutlich später“ (n = 1), „etwas später“ (n = 6), „ungefähr gleich“ (n = 11), „etwas früher“ (n = 5)] und dem körperlichen Entwicklungsstand [„post-menarche“ (n = 11), „pre-menarche“ (n = 12)] (c = .59, p < .01) 4 . Die untersuchten früh- („postmenarche“) und spätreifen („pre-menarche“) Mädchen sind bezüglich ihres Alters vergleichbar (t-Test, n.s., „post-menarche“: M = 12.89, SD = 0.26; „premenarche“: M = 12.76, SD = 0.25). 5 Sexuelle Erfahrungen: Erhoben wurde das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr sowie die Anzahl bisheriger Geschlechtsverkehrspartner. Dazu wurden die Jugendlichen in der späten Adoleszenz in Anlehnung an die Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2002) gefragt: „Es gibt verschiedene Arten des Austausches von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau. Bitte kreuzen Sie an, was Sie schon einmal gemacht oder erlebt haben“ (u. a. bzgl. Geschlechtsverkehr; wenn ja: Alter beim ersten Mal) (M = 16.90, SD = 1.97, eine Versuchsperson („pre-menarche“) hatte noch keinen Geschlechtsverkehr). Weiterhin wurde in Anlehnung an Plies und Schmidt (1999) gefragt: „Wie viele Geschlechtsverkehrspartner hatten Sie bisher? “ (Antwortkategorien: „1“, „2“, „3 bis 5“, „6 bis 10“, „bis 20“, „mehr als 20“). In der vorliegenden Stichprobe zeigte sich folgende Verteilung: Antwortkategorien: „1“ (n = 2), „2“ (n = 3), „3 bis 5“ (n = 2) und „6 bis 10“ (n = 3). Partnerorientierung: In Anlehnung an Plies und Schmidt (1999) wurde in der späten Adoleszenz die Wichtigkeit verschiedener Aspekte in einer Partnerschaft erfasst. Mit der Frage „Wie wichtig ist Ihnen in einer Partnerschaft? “ wurden im Einzelnen folgende Items erhoben: Geborgenheit, Freiraum, Liebe, sexuelle Erfüllung, Treue des Partners, Dauerhaftigkeit, sexuelle Freiheit und Vertrauen (Antwortkategorien: 7-stufig, 1 = ganz unwichtig; 7 = sehr wichtig). Die Items Geborgenheit, Liebe, Treue des Partners, Dauerhaftigkeit und Vertrauen wurden im Rahmen der vorliegenden Untersuchung theorieorientiert zur Skala langzeitorientierte Partnerorientierung zusammengefasst. Die interne Konsistenz dieser Skala in unserer Stichprobe ist zufriedenstellend (a = .78). 216 Viola Meckelmann Familienorientierung: Die Familienorientierung wurde in der späten Adoleszenz nach Fischer (2000) mit der Skala „Familienorientierung - Partner, Heim, Kinder“ (a = .87) erhoben. Gefragt wurde: „Wie wichtig sind Ihnen in Ihrem Leben die folgenden Werte? “ (Antwortkategorien: 5-stufig, 5 = ist mir ausgesprochen wichtig; 1 = ist mir überhaupt nicht wichtig). Im Einzelnen wurden die folgenden 6 Items erfasst: „in einer glücklichen Partnerschaft leben“, „Kinder haben“, „eine eigene Familie aufbauen, in der man sich wohl fühlt“, „sich später ein angenehmes Zuhause schaffen“, „seinen Kindern einmal ein sicheres Zuhause bieten“ und „treu sein“. Die Items „Kinder haben“, „eine eigene Familie aufbauen, in der man sich wohl fühlt“, „sich später ein angenehmes Zuhause schaffen“ und „seinen Kindern einmal ein sicheres Zuhause bieten“ wurden im Rahmen der vorliegenden Untersuchung zur Skala Familienorientierung zusammengefasst. Die interne Konsistenz dieser Skala in der vorliegenden Stichprobe beträgt a = .62 und kann, den geforderten teststatistischen Kriterien entsprechend, noch als ausreichend gekennzeichnet werden. Darüber hinaus wurden die Jugendlichen gefragt: „Möchten Sie später Kinder haben? “ (Antwortkategorien: „ja“, „nein“, „weiß noch nicht“; wenn ja, „Wie viele? “). Ergebnisse Familiäre Stressoren in der Kindheit als Prädiktoren für das körperliche Entwicklungstempo in der Pubertät? Die Untersuchung dieser Fragestellung erfolgte mittels hierarchischer linearer sowie logistischer Regressionsanalysen, jeweils separat für die abhängigen Variablen relatives körperliches Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen und körperlicher Entwicklungsstand („post-menarche“ vs. „pre-menarche“). Als unabhängige Variablen (Prädiktoren) wurden jeweils partnerschaftliche Belastungen der Eltern, sozioökonomische Belastungen der Familie sowie die Verlässlichkeit der Mutter in die Analysen einbezogen. Die Interkorrelationen der einzelnen unabhängigen Variablen wiesen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den untersuchten familiären Stressoren aus. Im Rahmen einer Regressionsanalyse wurde darüber hinaus geprüft, ob sich die Verlässlichkeit der Mutter durch die beiden anderen einbezogenen familiären Stressoren vorhersagen lässt. Auch hier zeigten sich keine signifikanten Befunde abhängige Variable relatives körperliches Entwicklungstempo Modell (n = 23) 1 2 3 unabhängige Variable b b b partnerschaftliche Belastungen .47* .47* .38* a sozioökonomische Belastungen .05 -.00 Verlässlichkeit der Mutter -.39* R 2 .22* .22 + .36* Modell (n = 22) 1 2 3 unabhängige Variable b b b Vaterabwesenheit 1 .11 .12 .26 sozioökonomische Belastungen -.02 -.08 Verlässlichkeit der Mutter -.48* R 2 .01 .01 .23* Tabelle 1: Vorhersage des relativen körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät (abhängige Variable) in Abhängigkeit von familiären Stressoren in der Kindheit (unabhängige Variablen): Hierarchische lineare Regressionsanalysen Anmerkungen: b: standardisierter Regresssionskoeffizient; R 2 : aufgeklärte Gesamtvarianz; + : p < .10; *: p < .05; * a : p = .05; 1 : Bei Kontrolle des Einflusses der Anwesenheit eines Stiefvaters/ Lebenspartners der Mutter (n = 3) zeigten sich analoge Ergebnisse. Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät 217 [F(2, 20) = .73, p = .49, R 2 = .07]. Hiervon ausgehend wurde der spezifische Vorhersagewert der einzelnen untersuchten unabhängigen Variablen für das körperliche Entwicklungstempo in der Pubertät analysiert. Zur Prüfung der spezifischen Bedeutung, die der Variable Vaterabwesenheit im Vergleich zu den erfassten partnerschaftlichen Belastungen (Trennung vom Partner und/ oder partnerschaftlicher Stress) in diesem Zusammenhang zukommt, wurde ihr Einfluss jeweils separat geprüft. Tabelle 1 weist die Befunde der hierarchischen Regressionsanalysen zur Vorhersage des relativen körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät aus. Als stärkster signifikanter Prädiktor erwies sich hierbei in beiden Analysen die Verlässlichkeit der Mutter (b = -.39 bzw. b = -.48). Sie führte jeweils zu einer deutlichen Erhöhung der aufgeklärten Varianz (14 von 36 Prozent in der ersten Analyse bzw. 22 von 23 Prozent der Gesamtvarianz in der zweiten Analyse). Je geringer die Verlässlichkeit der Mutter in der Kindheit, umso früher schätzten die untersuchten Mädchen ihr relatives körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät ein. Neben der Verlässlichkeit der Mutter leisteten aber auch die einbezogenen partnerschaftlichen Belastungen der Eltern (Trennung vom Partner und/ oder partnerschaftlicher Stress) (b = .38) einen signifikanten Beitrag für die Vorhersage des relativen körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät, nicht jedoch die Abwesenheit des Vaters allein. Die einbezogenen sozioökonomischen Belastungen der Familie erwiesen sich in beiden Analysen als nicht bedeutsam. Die Vorhersage des körperlichen Entwicklungsstandes in der Pubertät („post-menarche“ vs. „pre-menarche“) in Abhängigkeit von den untersuchten familiären Stressoren in der Kindheit wurde mithilfe von binären logistischen Regressionsanalysen untersucht (vgl. Tab. 2). Es zeigten sich analoge Befunde. Auch hier erwies sich die Verlässlichkeit der Mutter in beiden Analysen als stärkster signifikanter Prädiktor (Exp (B) = 19.21 bzw. Exp (B) = 137.56). Die Abwesenheit des Vaters allein (Modelle 1 und abhängige Variable körperlicher Entwicklungsstand Modell (n = 23) 1 2 3 unabhängige Variable Exp (B) Exp (B) Exp (B) partnerschaftliche Belastungen .37 .35 .29 sozioökonomische Belastungen .87 .93 Verlässlichkeit der Mutter 19.21* Nagelkerkes-R 2 .12 .14 .53** Gesamtprozent der richtigen Vorhersagen 69.6 69.6 82.6 Modell (n = 22) 1 2 3 unabhängige Variable Exp (B) Exp (B) Exp (B) Vaterabwesenheit 2 .66 .66 .03 + sozioökonomische Belastungen .89 .83 Verlässlichkeit der Mutter 137.56* Nagelkerkes-R 2 .01 .03 .63** Gesamtprozent der richtigen Vorhersagen 54.5 59.1 81.8 Tabelle 2: Vorhersage des körperlichen Entwicklungsstandes in der Pubertät 1 (abhängige Variable) in Abhängigkeit von familiären Stressoren in der Kindheit (unabhängige Variable): Hierarchische logistische Regressionsanalysen Anmerkungen: 1 : „post-menarche“ = 1, „pre-menarche“ = 2; Exp (B): odd ratios; Nagelkerkes-R 2 : aufgeklärte Gesamtvarianz; + : p < .10; * p < . 05; ** p < .01; 2 : Bei Kontrolle des Einflusses der Anwesenheit eines Stiefvaters/ Lebenspartners der Mutter (n = 3) zeigten sich analoge Ergebnisse. 218 Viola Meckelmann 2 in der zweiten Analyse) war auch hier nicht bedeutsam, nur im Modell 3 zeigte sich ein von der Tendenz her signifikanter Prädiktoreffekt der unabhängigen Variable Vaterabwesenheit auf die Vorhersage des körperlichen Entwicklungsstandes in der Pubertät (Exp (B) = .03). Durch die einbezogenen unabhängigen Variablen wurden 53.2 bzw. 63.3 % der Varianz erklärt (Nagekerkes-R 2 ). Der körperliche Entwicklungsstand in der Pubertät konnte damit jeweils für über 80 % der Fälle korrekt vorhergesagt werden. Führt eine beschleunigte körperliche Entwicklung in der Pubertät auch im weiteren Entwicklungsverlauf zu einer beschleunigten Reproduktionsstrategie? Die folgenden Befunde beziehen sich nur auf die Daten der 11 Jugendlichen, die hierzu noch einmal in der späten Adoleszenz befragt werden konnten. Zunächst wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr bzw. der Anzahl bisheriger Geschlechtsverkehrspartner gibt. Die Berechnungen erfolgten jeweils separat für das relative körperliche Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen bzw. für den körperlichen Entwicklungsstand. Hierbei zeigte sich in unserer Stichprobe ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr (relatives körperliches Entwicklungstempo: r = -.72, p < .05 bzw. körperlicher Entwicklungsstand: r pbis = .59, p < .10) 6 . Je beschleunigter die körperliche Entwicklung der untersuchten Mädchen in der Pubertät war, umso früher erfolgte der erste Geschlechtsverkehr. Die frühreifen Mädchen („post-menarche“) machten diese Erfahrung im Durchschnitt mit 16.00 Jahren (SD = 2.00), die spätreifen Mädchen („pre-menarche“) im Durchschnitt mit 18.25 Jahren (SD = .96) (t-Test für unabhängige Stichproben: t (8; 5 %) = -2.07, p = .073). Es zeigte sich jedoch kein bedeutsamer Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und der Anzahl bisheriger Geschlechtsverkehrspartner in der späten Adoleszenz, aber eine signifikante Korrelation zwischen dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr und der Anzahl bisheriger Geschlechtsverkehrspartner (r = -74, p < .05). Im Folgenden wurde der Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und der Partnerbzw. Familienorientierung in der späten Adoleszenz untersucht. Die gerechneten Korrelationsanalysen, die wiederum separat für das relative körperliche Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen bzw. für den körperlichen Entwicklungsstand erfolgten, erbrachten keine signifikanten Ergebnisse. Diskussion Im Rahmen der vorliegenden 14-jährigen prospektiven Längsschnittstudie wurde nach der empirischen Relevanz ausgewählter Aspekte der zentralen Annahmen der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) sowohl bzgl. der Zusammenhänge zwischen familiären Stressoren in der Kindheit und dem Zeitpunkt des Eintritts in die Pubertät als auch bzgl. der darauf folgenden Reproduktionsstrategien gefragt. Als signifikante Prädiktoren für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos der untersuchten Mädchen in der Pubertät erwiesen sich in unserer Stichprobe, in Übereinstimmung mit den Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a), partnerschaftliche Belastungen der Eltern, im Sinne einer Trennung vom Partner und/ oder partnerschaftlichem Stress, sowie die Verlässlichkeit in der Beziehung zur Mutter. Die Tatsache, dass die Abwesenheit des Vaters allein keinen bedeutsamen Beitrag zur Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät bei den untersuchten Mädchen leistete, steht in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Surbey (1998) sowie Ellis und Garber (2000) und verweist damit offenbar auch auf die Bedeutung des Erlebens einer Trennung der Eltern insbe- Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät 219 sondere im Zusammenhang mit partnerschaftlichem Stress für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos von Mädchen in der Pubertät. Als stärkster signifikanter Prädiktor für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos bei den untersuchten Mädchen erwies sich in der vorliegenden Studie aber die Verlässlichkeit in der Beziehung zur Mutter. Dieser Befund steht auch in Übereinstimmung mit den Positionen von Chisholm, Burkbank, Coall und Gemmiti (2005, p. 84), die davon ausgehen, „that attachment process evolved as a mechanism for embodying environmental risk and uncertainty, because it enabled young humans to ,choose‘ their optimal developmental-reproductive strategies“. Eine positive Beziehung zur Mutter (als stabiler Bezugsperson) im Sinne von Verlässlichkeit erwies sich damit offenbar auch bzgl. der Entwicklung der von uns untersuchten Mädchen in der Pubertät als eine bedeutsame Einflussgröße. Auch die Tatsache, dass die erfassten sozioökonomischen Belastungen neben den beiden anderen einbezogenen Variablen in der vorliegenden Studie keinen bedeutsamen Beitrag für die Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät bei den untersuchten Mädchen leisteten - analoge Ergebnisse berichten auch Ellis et al. (1999) - bekräftigt diesen Befund. Dass die Verlässlichkeit der Mutter am Ende der Kindheit nicht aus den einbezogenen elterlichen partnerschaftlichen und sozioökonomischen Belastungen der Familie in den ersten Lebensjahren vorhergesagt werden konnte, könnte, in Übereinstimmung mit den Befunden von Scheffer, Chasiotis, Restemeier, Keller und Schölmerich (2000), möglicherweise auch damit erklärt werden, dass es den von uns untersuchten Müttern offenbar gelungen ist, die vorliegenden familiären Belastungen abzupuffern, ohne dass sich dadurch die Verlässlichkeit zu ihrem Kind deutlich verschlechterte. So fanden die Autoren in ihrer Untersuchung z. B. auch Hinweise darauf, dass sich eine Scheidung zwar negativ auf die Qualität der elterlichen Beziehung insgesamt auswirkte, dass diese jedoch bezogen auf die Einschätzung der Beziehung zur Mutter keinen negativen Effekt hatte. Offenbar unternahmen, wie die Autoren formulieren, „diese alleinerziehenden Mütter gerade bei möglicherweise ungünstigen ökonomischen Bedingungen größere Anstrengungen“, ihren Kindern Sicherheit und emotionale Wärme zu vermitteln (Scheffer et al., 2000, S. 9). Aus prospektiv längsschnittlicher Perspektive unterstützen die vorgestellten Ergebnisse, in Übereinstimmung mit den Positionen von Belsky (1991 a), damit den von Ellis (2005) als „psychosocial acceleration theory“ (p. 172) bezeichneten Erklärungsansatz zur Vorhersage des körperlichen Entwicklungstempos bei Mädchen in der Pubertät. Folgt man dem Konzept der Genom-Umwelt-Kovarianz und betrachtet den Zeitpunkt des Eintritts der Geschlechtsreife unter phylogenetischer Perspektive, so lassen sich nach Keller und Chasiotis (2006) jedoch zwei evolutionäre Anpassungsmechanismen unterscheiden. „Im Falle einer ,festeren‘ Verdrahtung würden die Unterschiede im Alter der Geschlechtsreife auf genotypische, im Falle einer ,umweltoffeneren‘ Verdrahtung auf phänotypische Unterschiede zurückzuführen sein“ (S. 531). Im Falle einer Kontinuität der Sozialisationsbedingungen, d. h. bei intergenerationeller Kontextkontinuität, sind die Einflüsse von Anlage und Umwelt aber konfundiert (vgl. Chasiotis, 1999, S. 18). Darauf verweist auch Graber (2003, p. 311), indem sie, ausgehend von den vorliegenden Forschungsbefunden, die einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Menarchealter von Müttern und ihren Töchtern ausweisen („correlations (often between .30 and .40) are reported“), aber auch feststellt, dass solche „basic correlational studies of correspondence of mothers and daughters for a pubertal event such as menarche include a genetic contribution along with environmental factors“ (Graber, 2003, p. 311). So fand Chasiotis (1999) z. B. auch empirische Belege dafür, dass „die hohe Korrelation des mütterlichen mit dem töchterlichen Menarchealter eher auf die intergenerationelle Kontinuität des Sozialisationskontextes zurückzufüh- 220 Viola Meckelmann ren“ (S. 192) war, während andererseits eine intergenerationelle Kontextdiskontinuität „zu einer fehlenden Übereinstimmung des Eintrittsalters in die Pubertät führt[e]“ (S. 192, vgl. hierzu auch Chasiotis, Scheffer, Restemeier & Keller, 1998). Diese Befunde sprechen, Keller und Chasiotis (2006, S. 530) folgend, damit eher für eine „umweltoffene“ und somit, wie Chasiotis (1999) formuliert, kontextsensitive Vererbung des körperlichen Entwicklungstempos in der Pubertät. Für die Erklärung von interindividuellen Unterschieden im körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät reichen insofern genetische Faktoren allein nicht aus. Mit der Einbeziehung von evolutionären Perspektiven kann in diesem Zusammenhang offenbar ein zusätzliches und damit ergänzendes Erklärungspotenzial angeboten werden. Im Weiteren zeigte sich in unserer (hier jedoch nur noch sehr kleinen) Teilstichprobe, den Annahmen der Theorie von Belsky et al. (1991 a) entsprechend, im prospektiven Längsschnitt ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr. Je beschleunigter die körperliche Entwicklung in der Pubertät bei den untersuchten Mädchen war, umso früher erfolgte der erste Geschlechtsverkehr. Dieses Ergebnis stützt die vorliegenden retrospektiv gewonnenen Forschungsbefunde von Surbey (1998), Kim und Smith (1998, 1999) sowie Hoier (2003) damit im Entwicklungsverlauf auch aus prospektiv längsschnittlicher Sicht und kann nach Hoier (2003) auch im Sinne einer „Kopplung … [dieser] reproduktionsstrategischen Marker der psychosexuellen Entwicklung“ interpretiert werden (S. 126). Darüber hinaus zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr und der Anzahl bisheriger Geschlechtsverkehrspartner, je früher der erste Geschlechtsverkehr erfolgte, umso größer war die in der späten Adoleszenz berichtete Anzahl von bisherigen Geschlechtsverkehrspartnern. Auch dieser Befund steht in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Surbey (1998) sowie Kim und Smith (1998, 1999). In der Studie von Hoier (2003) jedoch, in der 321 Frauen zwischen 19 und 60 Jahren hierzu retrospektiv befragt wurden, berichteten früh pubertierende Frauen keine größere Anzahl an bisherigen Paarbeziehungen, sie gaben aber häufiger als normal und spät Pubertierende an, verliebt gewesen zu sein, und wünschten sich für die Zukunft signifikant mehr Partner. Entgegen den postulierten Annahmen von Belsky et al. (1991 a) zeigte sich in der vorliegenden Studie kein bedeutsamer Zusammenhang zwischen dem körperlichen Entwicklungstempo in der Pubertät und der Partnerbzw. Familienorientierung in der späten Adoleszenz. Folgt man den Positionen von Chisholm (1999), Hoier (2003) und Ellis (2005), so deuten die vorgestellten Befunde, zusammenfassend betrachtet, möglicherweise auch darauf hin, dass mit einer frühen bzw. einer häufigen Reproduktion unterschiedliche Aspekte einer „quantitativen“ Reproduktionsstrategie angesprochen sein können. Methodenkritisch ist in Hinblick auf die vorliegende Untersuchung aber anzumerken, dass die dargestellten Ergebnisse aufgrund der geringen Stichprobengröße mit gebotener Vorsicht interpretiert werden sollten. Im Sinne einer empirischen Illustration einzelner Teilaspekte der evolutionären Sozialisationstheorie von Belsky et al. (1991 a) könnten die vorliegenden Untersuchungsbefunde aber - mit Blick auf ein mögliches zusätzliches Erkenntnispotenzial evolutionärer Lebenslaufperspektiven - zur weiteren Diskussion anregen. Mit der längsschnittlichen Betrachtung der Entwicklung von weiblichen Jugendlichen bis in die späte Adoleszenz hinein ermöglicht die vorliegende Studie darüber hinaus einen Einblick in die Entwicklungsverläufe der „emerging adulthood“ (Arnett, 2000), einem Entwicklungsabschnitt im Lebenslauf, zu dem nach Seiffge- Krenke und Gelhaar (2006) bisher noch relativ wenige empirische Studien vorliegen. Im Rahmen einer aktuellen Studie werden die hier aufgegriffenen Fragestellungen weiter verfolgt, Kindheitserfahrungen, körperliches Entwicklungstempo in der Pubertät 221 sollen aber auch - einer methodenkritischen Betrachtung der vorliegenden Untersuchung folgend - um solche Aspekte wie das Menarchealter der Mütter sowie die Sozialisationsbedingungen des vorpubertären Entwicklungskontextes der Mütter im Vergleich zu denen ihrer Töchter ergänzt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie unterstreichen abschließend die Bedeutung der Qualität der Familienbeziehungen im Sinne von Verlässlichkeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Mit der „als ,internales Arbeitsmodell‘ konzipierte[n] Verinnerlichung innerfamiliärer, in der … Kindheit sich etablierender Beziehungsmuster“ (Keller & Chasiotis, 2006, S. 526) scheint „dem elterlichen Verhalten [aus evolutionärer Perspektive offenbar auch] eine zentrale Bedeutung für den reproduktiven Erfolg“ zuzukommen (Keller & Chasiotis, 2006, S. 526). Anmerkungen 1 Als alternatives Erklärungsmodell wird aktuell in diesem Zusammenhang von Comings, Muhleman, Johnson, & McMurray (2002) auch eine genetische Hypothese postuliert, wonach eine beschleunigte körperliche Entwicklung bei Mädchen möglicherweise über ein auf dem X-Chromosom liegendes Androgen-Rezeptor-Gen, das vom Vater auf die Tochter vererbt wird, vermittelt ist. Während die Autoren in ihrer Studie erste empirische Belege für diese Annahme fanden, konnten andere Studien hierfür keine weitere empirische Unterstützung finden (vgl. Ellis, 2005). 2 Die entsprechenden Verteilungen sind unter „Variablen und Messinstrumente“ dargestellt. 3 Die von Belsky et al. (1991 a) postulierten familiären Stressoren in der Kindheit, in der vorliegenden Studie u. a. erfasst über partnerschaftliche Belastungen der Eltern sowie über sozioökonomische Belastungen der Familie, wurden nach Rutter (1978) sowie Silbereisen und Schwarz (1992) im Sinne eines kumulierten „Adversity“-indexes erfasst. 4 Dieser Zusammenhang zeigte sich auch in der untersuchten Teilstichprobe (n = 11): relatives körperliches Entwicklungstempo im Vergleich zu Gleichaltrigen [„deutlich später“ (n = 1), „etwas später“ (n = 3), „ungefähr gleich“ (n = 4), „etwas früher“ (n = 3)] und körperlicher Entwicklungsstand [„post-menarche“ (n = 6), „pre-menarche“ (n = 5)] (c = .65, p < .05). 5 Das gilt auch für die untersuchte Teilstichprobe in der späten Adoleszenz (t-Test, n.s., „post-menarche“: M = 19.73, SD = 0.18; „pre-menarche“: M = 19.76, SD = 0.46). 6 Grundlage für diese Berechnungen sind 10 Versuchspersonen, eine Versuchsperson („pre-menarche“) hatte noch keinen Geschlechtsverkehr. 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