eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 56/1

Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2009
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Qualität in der flexiblen Kinderbetreuung: ein Qualitätskriterienkatalog für die Praxis

11
2009
Eva Dräger
Sarah Ide
Renate Soellner
Ziel der hier vorgestellten Studie war es, einen Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung zu erstellen. Hierzu wurden vierzehn Experteninterviews mit pädagogischem Fachpersonal aus dem Bereich der flexiblen Kinderbetreuung geführt. Flexible Betreuung wurde als eine institutionelle Betreuung in Situationen verstanden, in denen die gewohnte Betreuung nicht verfügbar ist. Die Expertinnen und Experten erläuterten zu jeweils sieben Qualitätsbereichen, wie sie die pädagogische Arbeit innerhalb dieser Bereiche bestmöglich gestalten würden. Die Aussagen der Befragten wurden anschließend in Qualitätskriterien transformiert, die innerhalb eines Qualitätsbereiches in weitere Unterbereiche gegliedert wurden. Die Angemessenheit der einzelnen Kriterien wurde anhand entwicklungspsychologischer Forschungsbefunde sowie eines Kriterienkataloges für die Regelbetreuung evaluiert. Als Ergebnis entstand ein überarbeiteter Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung. Der Katalog umfasst 90 Qualitätskriterien und 155 Gestaltungsmöglichkeiten. Er beschreibt Aspekte der Prozess- und der Strukturqualität, wobei die Perspektive des Kindes im Mittelpunkt steht.
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Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2009, 56, 70 - 73 © Ernst Reinhardt Verlag München Basel n Forum Quality in Backup Childcare: A List of Quality Standards for the Pedagogical Practice Summary: The goal of this study was to develop a series of quality standards for Backup childcare. Therefore 14 interviews were conducted with pedagogical experts from Backup childcare institutions. In this context Backup childcare was defined as an emergency care if the regular childcare was not available. The experts had to describe the pedagogical work at its best relating to seven quality areas. The experts’ statements were then transformed into quality standards which were subdivided again into different quality areas. The suitability of the individual standards was evaluated based on developmental psychological findings and quality standards for the regular childcare. As a result a revised list of standards for Backup childcare, containing 90 standards and 155 possibilities of realization was developed. The list focusing the perspective of the child covers measures of process and structure quality. Keywords: Backup childcare, quality standards Zusammenfassung: Ziel der hier vorgestellten Studie war es, einen Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung zu erstellen. Hierzu wurden vierzehn Experteninterviews mit pädagogischem Fachpersonal aus dem Bereich der flexiblen Kinderbetreuung geführt. Flexible Betreuung wurde als eine institutionelle Betreuung in Situationen verstanden, in denen die gewohnte Betreuung nicht verfügbar ist. Die Expertinnen und Experten erläuterten zu jeweils sieben Qualitätsbereichen, wie sie die pädagogische Arbeit innerhalb dieser Bereiche bestmöglich gestalten würden. Die Aussagen der Befragten wurden anschließend in Qualitätskriterien transformiert, die innerhalb eines Qualitätsbereiches in weitere Unterbereiche gegliedert wurden. Die Angemessenheit der einzelnen Kriterien wurde anhand entwicklungspsychologischer Forschungsbefunde sowie eines Kriterienkataloges für die Regelbetreuung evaluiert. Als Ergebnis entstand ein überarbeiteter Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung. Der Katalog umfasst 90 Qualitätskriterien und 155 Gestaltungsmöglichkeiten. Er beschreibt Aspekte der Prozess- und der Strukturqualität, wobei die Perspektive des Kindes im Mittelpunkt steht. Schlüsselbegriffe: Flexible Kinderbetreuung, Qualitätskriterien Qualität in der flexiblen Kinderbetreuung: ein Qualitätskriterienkatalog für die Praxis Eva Dräger, Sarah Ide, Renate Soellner Freie Universität Berlin Kinderbetreuungseinrichtungen, die kurzfristige, flexible Betreuung anbieten, gibt es inzwischen in vielen deutschen Großstädten. Sie ermöglichen Eltern, zeitliche Lücken in der Betreuung ihrer Kinder zu schließen, wenn die regelhafte Betreuung ausfällt. Die Betreuungsdauer kann dabei von einer Stunde bis hin zu mehreren Wochen variieren. Obwohl in der Kindertagesbetreuung bereits seit einiger Zeit an der Entwicklung und Durchsetzung von Reformen gearbeitet wird, um die Qualität dieser Einrichtungen zu verbessern und so eine bessere Förderung der Kinder zu ermöglichen, ist diese Debatte in der flexiblen Betreuungslandschaft bisher nicht zu beobachten. Dies mag damit zusammenhängen, dass sich die Forderung der Qualitätsentwicklung und -sicherung hier nicht mit derselben Dringlichkeit wie Qualität in der flexiblen Kinderbetreuung 71 in der Regelbetreuung stellt, da die flexible Betreuung keinen gesetzlichen Bildungsauftrag zu erfüllen hat. Gleichwohl ist die Frage nach der pädagogischen Qualität auch in dieser Betreuungsform von großer Bedeutung. Als Vorbild für einen Qualitätskriterienkatalog für die flexible Betreuung diente der Nationale Kriterienkatalog (QKK) von Tietze und Viernickel (2002). Er ist länder-, trägersowie konzeptionsübergreifend und enthält Qualitätskriterien, die beste pädagogische Fachpraxis in der Regel- Kindertagesbetreuung für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren beschreiben. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, einen Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung zu erstellen. Um Qualitätskriterien speziell für die flexible Kinderbetreuung formulieren zu können, wurden als erster Orientierungsrahmen neben dem QKK weitere Forschungsbefunde zur Qualität in der Regel-Kindertagesbetreuung herangezogen (NICHD, 1997; Laewen, Andres & Hédévari, 2000; Senat für Bildung, Jugend und Sport, 2004). Methodik Ausgehend von der Überlegung, welche Bereiche besonders für die flexible Betreuung von Bedeutung sind, wurden folgende Qualitätsbereiche ausgewählt: Aufnahme, Dokumentation, Eingewöhnung, Lernanregungen, Raumgestaltung, Ruhen und Schlafen sowie Tagesgestaltung. Zur Datenerhebung wurde das halbstrukturierte Leitfadeninterview gewählt, wobei auf die spezielle Form des „Experteninterviews“ (Meuser & Nagel, 2002) zurückgegriffen wurde. Bei der Auswahl der Einrichtungen wurde darauf geachtet, dass sich die im Feld herrschende Pluralität bzgl. der Altersspanne (von wenigen Monaten bis zu zwölf Jahren) sowie bzgl. der durchschnittlichen Anwesenheitsdauer widerspiegelt. Drei der ausgewählten Einrichtungen sind ausschließlich auf flexible Betreuung spezialisiert, weitere zwei bieten sowohl reguläre Tagesbetreuung als auch flexible Betreuung an. Insgesamt wurden 14 Interviews mit pädagogischem Fachpersonal aus 5 flexiblen Kinderbetreuungseinrichtungen zu den oben genannten Bereichen geführt. Der überwiegende Teil der Interviewten verfügte über eine Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher, fünf der InterviewpartnerInnen besetzten neben ihrer praktischen Tätigkeit als Erzieherin eine Leitungsposition. Die Interviewten wurden über ihre Vorstellung von „bester Fachpraxis“ als ExpertInnen, die aufgrund ihrer Ausbildung und mehrjährigen Berufserfahrung genaue Einblicke in den Ablauf der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung besitzen, befragt. Auswertung Die Auswertung der Interviews orientierte sich an der von Meuser und Nagel (2002) empfohlenen Auswertungsstrategie für Experteninterviews, wobei das Textmaterial in mehreren Schritten verdichtet wird. Nachdem die Interviewtexte auf diese Weise auf die wesentlichen Aussagen reduziert wurden, wurden die jeweiligen Expertenaussagen zu einem Qualitätsbereich über alle Interviews hinweg zusammengefasst. Aus diesen Aussagen wurden anschließend ideale Handlungsempfehlungen abgeleitet, wobei sich hierbei zwei verschiedene Abstraktionsebenen ergaben: Allgemeiner formulierten Qualitätskriterien wurden diejenigen Kriterien als Gestaltungsmöglichkeiten untergeordnet, die konkrete Handlungsanweisungen beinhalteten. Sie zeigen somit Wege auf, wie die in den Qualitätskriterien enthaltenen Forderungen in der Einrichtung umgesetzt werden können. Ein Beispiel für die Darstellung der einzelnen Qualitätskriterien mit ihren Gestaltungsmöglichkeiten enthält Tabelle 1. In einem weiteren Schritt wurden die so ermittelten vorläufigen Qualitätskriterien auf ihre Angemessenheit unter Bezugnahme auf die Kriterien des QKK evaluiert. Diejenigen Qualitätskriterien, die nicht inhaltlich mit den Kriterien des QKK übereinstimmten, wurden mit entwicklungspsychologischen Befunden abgeglichen. Beispielsweise wird von vielen InterviewpartnerInnen eine Führung durch die Räume mit einer Bezugsperson als Maßnahme zur Eingewöhnung der Kinder aufgeführt, wobei allerdings die Angabe, ab welchem Alter dies empfehlenswert ist, zwischen einem und drei Jahren schwankt. Da mit einem Explorationsverhalten der Kinder eher dann zu rechnen ist, wenn ihre Bezugsperson als „sichere Basis“ anwesend ist (Ainsworth, Blehar, Walters & Wall, 1978; Laewen, Andres & Hédévari, 2000), ist auf jeden Fall eine Führung mit Anwesenheit einer Bezugsperson empfehlenswert. Allerdings beschreibt Hédévari (1995) eine „(…) wachsende Fähigkeit der Kinder am Ende des dritten Lebensjahres mit einer neu integrierten Umweltsituation 72 Eva Dräger et al. umgehen zu können“ (S. 186), sodass sich folglich der Umfang dieser Führung nach dem Alter der Kinder richten und kleinen Kinder nicht gleich alles zu Beginn gezeigt werden sollte. Die Kriterien, die aufgrund dieser Bewertung als geeignete Handlungsstrategien für die flexible Betreuung beurteilt wurden, fanden Aufnahme in einen endgültigen Qualitätskriterienkatalog. Qualitätskriterien, die theoretisch nicht fundiert werden konnten, die jedoch sinnvoll erschienen, weil die in ihnen beschriebene Handlungsweise erfolgreich praktiziert wird, wurden ebenfalls aufgenommen, aber gesondert gekennzeichnet. Vorläufige Kriterien, die weder im QKK eine inhaltliche Entsprechung hatten, noch durch entwicklungspsychologische Befunde gestützt oder als erfolgreich praktizierte Fachpraxis beschrieben wurden, wurden aus dem endgültigen Katalog ausgeschlossen. Hierunter fielen z. B. Qualitätskriterien wie „Es sollte keine generellen Regelungen zur Handhabung der Eingewöhnung geben“. Als Ergebnis dieses Bewertungsprozesses entstand ein auf ausgewählte Qualitätsbereiche bezogener endgültiger Qualitätskriterienkatalog für die flexible Kinderbetreuung (Dräger & Ide, 2005). Ergebnisse Die einzelnen Qualitätsbereiche nahmen in den Interviews einen verschieden hohen Stellenwert ein, da die Interviewten eigene thematische Schwerpunktsetzungen vornehmen konnten. Folglich variiert sowohl die Anzahl der formulierten Qualitätskriterien je Qualitätsbereich als auch die Anzahl der dazugehörigen Gestaltungsmöglichkeiten. So konnten beispielsweise 42 konkrete Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich des Qualitätsbereichs Tagesgestaltung abgeleitet werden, aber nur vier Gestaltungsmöglichkeiten für den Qualitätsbereich Dokumentation. In der überarbeiteten Version wurden im Ganzen 90 Qualitätskriterien in den Katalog aufgenommen, wobei der Qualitätsbereich Eingewöhnung mit 22 Kriterien am stärksten vertreten ist. Des Weiteren musste bei einigen wenigen Kriterien unterschieden werden zwischen Einrichtungen, die ausschließlich auf flexible Betreuung spezialisiert sind, und Einrichtungen, die sowohl Regelbetreuung als auch flexible Betreuung anbieten (siehe Tabelle 1). Diskussion Ziel dieser Arbeit war es, Qualitätskriterien für die flexible Betreuung bezogen auf ausgewählte Qualitätsbereiche zu formulieren. Bei der Formulierung der Qualitätskriterien wurde darauf geachtet, „beste Fachpraxis“ nach aktuellem 7. Bei der Gestaltung der Projekte sollte die „kurze“ Anwesenheitsdauer der Kinder berücksichtigt werden. Gestaltungsmöglichkeiten für das Qualitätskriterium 7: 7.1. Bei Projektphasen, die über mehrere Wochen oder Monate gehen, sollten pro Tag kleinere Angebote zu diesem Thema gemacht werden/ das Projekt sollte in Tagesabschnitte unterteilt werden/ jeder Tag sollte für sich abgeschlossen sein. Ausschließlich flexible Betreuung: 7.2. Bei Einrichtungen, die ausschließlich flexible Betreuung anbieten, sollte sich ein Thema auf einen Tag beschränken. 7.4. Das Projekt sollte so gestaltet werden, dass es für die Kinder auch spannend ist, nur an einem Teil des Projekts mitzuarbeiten. 7.5. Bastelarbeiten sollten bei Bedarf mehrfach pro Tag durchgeführt werden, sodass neu hinzukommende Kinder ebenfalls die Gelegenheit erhalten, daran teilzunehmen. 7.6. Für ein Kind, das nur wenige Stunden in der Einrichtung betreut wird, sollten kleinere Angebote zur Verfügung stehen. Tabelle 1: Qualitätskriterium 7 des Qualitätsbereichs „Tagesgestaltung“ Qualität in der flexiblen Kinderbetreuung 73 Wissensstand zu beschreiben. Aufgrund der gewählten Methode des Experteninterviews war es möglich, erfahrene PraktikerInnen mit ihrem Erfahrungsschatz zu Wort kommen zu lassen, was die Akzeptanz des Katalogs in der Praxis erhöht. Weiterhin wurden neben der bloßen Benennung von Qualitätskriterien Beispiele ihrer konkreten Umsetzung in Form von Gestaltungsmöglichkeiten in den Katalog aufgenommen. Auch dies erhöht die Alltagstauglichkeit des Katalogs und erleichtert seine Anwendung in der Praxis. Viele der Kriterien, die von den ExpertInnen besonders häufig genannt wurden, finden ihre inhaltliche Übereinstimmung im QKK wieder. Dies weist darauf hin, dass sich gute Fachpraxis an jeweils ähnlichen Verhaltensweisen sowohl in der flexiblen, als auch in der Regel-Kinderbetreuung festmachen lässt. Da die Interviewten ihre Berufsausbildung im Bereich der Regelbetreuung absolviert haben, ist dies nicht überraschend. Allerdings wird an denjenigen Qualitätskriterien und Gestaltungsmöglichkeiten, die in dieser Form nicht im QKK zu finden sind, die Relevanz eines speziellen Qualitätskriterienkatalogs für die flexible Betreuung deutlich. Besonders einige Gestaltungsmöglichkeiten zeigen dabei einen durchaus sinnvollen und kreativen Weg, mit den besonderen Herausforderungen dieses Betreuungssettings umzugehen. In seinem jetzigen Stand kann der Qualitätskriterienkatalog als erste Orientierungshilfe für die Praxis herangezogen werden, um beispielsweise Anregungen zur Selbstreflexion zu geben. Weiterführende Studien zur Vollständigkeit der Qualitätsbereiche, zur Praktikabilität des Katalogs sowie zu seiner Validität sind jedoch angezeigt. Der komplette Kriterienkatalog ist auf der Webseite des Arbeitbereichs Evaluation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement der Freien Universität Berlin (www. fu-berlin.de/ evalqsqm) abrufbar. Literatur Ahnert, L. (Hrsg.). (1998). Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren. Theorien und Tatsachen. Bern: Hans Huber. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E. & Wall, S. (1978). Patterns of Attachment. A Psychological Study of the Strange Situation. Hillsdale, New York: Erlbaum. Dräger, E. & Ide, S. (2005). Qualitätsmerkmale in der flexiblen Kinderbetreuung. Eine Annäherung an Handlungsleitlinien unter Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Erkenntnisse. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Freie Universität Berlin. Hédévarí, E. (1995). Bindung und Trennung. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag. Laewen, H.J., Andres, B. & Hédévari, É. (2000). Die ersten Tage in der Krippe. Ein Modell für die Gestaltung der Eingewöhnungssituation. Neuwied/ Berlin: Luchterhand. Meuser, M. & Nagel, U. (2002). ExpertInneninterviews - vielfach erprobt, wenig bedacht. Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion. In Bogner, A., Littig, B. & Menz, W. (Hrsg.). Das Experteninterview. Theorie, Methode, Anwendung (S. 71 - 94). Opladen: Leske + Budrich. NICHD. Early Child Care Network (1997). The effects of infant child care on infant-mother attachment security: Results of the NICHD study of early child care. Child Development, 68. 860 - 879. Senatsverwaltung für Bildung und Jugend. (Hrsg.). (2004). Berliner Bildungsprogramm für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen bis zu ihrem Schuleintritt. Berlin: Verlag das netz. Tietze, W. & Viernickel, S. (Hrsg.). (2002). Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein Nationaler Kriterienkatalog. Weimar: Beltz Verlag. Dipl.-Psych. Eva Dräger Freie Universität Berlin - Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie Habelschwerdter Allee 45 D-14195 Berlin Tel.: +49 (0) 30-8 38-5 63 28 E-Mail: e.draeger@fu-berlin.de Dipl.-Psych. Sarah Ide Brixstraße 29 D-24943 Flensburg E-Mail: sarah.ide@gmx.de.de Prof. Dr. Renate Soellner Freie Universität Berlin - Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie Habelschwerdter Allee 45 D-14195 Berlin E-Mail: soellner@zedat.fu-berlin.de