eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 57/1

Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2010
571

Die Bindungen von Kindern: Ein Vergleich von Pflegekindern und Kindern in betreuten Wohngemeinschaften

11
2010
Hanspeter Hochfilzer
Philipp Mayring
Die Bindungsrepräsentationen von 30 Pflegekindern und 34 Kindern in betreuten Wohngemeinschaften im Alter von 7.5 bis 13.5 Jahren gegenüber ihren Pflegemüttern, Sozialpädagog/innen und leiblichen Eltern wurden mit dem Bindungsinterview für die späte Kindheit untersucht. Mit den Pflegemüttern und Sozialpädagog/innen wurde ein Interview zur emotionalen Unterstützung und Zurückweisung sowie zur Bedeutung der Erwachsenen für die Kinder durchgeführt und hinsichtlich des Vorhandenseins von Bindungen bewertet. Gegenüber den Pflegemüttern zeigten die Kinder eine ausgewogene Verteilung unterstützender und nicht unterstützender Bindungsrepräsentationen und nahezu durchgängig das Vorhandensein von Bindungsbeziehungen, welche gegenüber Sozialpädagog/innen nur ausnahmsweise bewertet wurden. Die Bindungsbeziehungen der Kinder in den betreuten Wohngemeinschaften gegenüber ihren leiblichen Eltern wurden überwiegend als kaum oder nicht unterstützend bewertet. Bei der Mehrzahl der Pflegekinder konnte die Bindungsbeziehung zu den leiblichen Eltern aufgrund fehlender oder sehr seltener Kontakte nicht bewertet werden, bei allen übrigen wurde eine nicht unterstützende Bindungsbeziehung gegenüber den leiblichen Eltern bewertet.
3_057_2010_001_0021
n Empirische Arbeit Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2010, 57, 21 - 29 DOI 10.2378/ peu2010.art02d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Die Bindungen von Kindern: Ein Vergleich von Pflegekindern und Kindern in betreuten Wohngemeinschaften Hanspeter Hochfilzer, Philipp Mayring Universität Klagenfurt Children’s Attachment Relationships: A Comparison of Children in Foster Families and in Residential Care Summary: In this study the attachment representations of 30 foster children and 34 children in residential care to their foster mothers, caregivers, and birth parents were investigated. The children aged between 7.5 and 13.5 years were administered the Late Childhood Attachment Interview. Interviews with foster mothers and caregivers were examined concerning emotional support and rejection and were rated regarding the presence of an attachment relationship. Children showed equally supportive and non supportive representations of foster mothers and in almost all cases fully developed attachment relationships, which were only exceptionally rated towards professional caregivers. Representations of birth parents of children in residential care were predominantly less or non supportive. Most foster children’s attachment representations of birth parents could not be assessed due to little or no contact, all others showed non supportive representations. Keywords: Attachment, foster children, children in residential care, Qualitative content analysis Zusammenfassung: Die Bindungsrepräsentationen von 30 Pflegekindern und 34 Kindern in betreuten Wohngemeinschaften im Alter von 7.5 bis 13.5 Jahren gegenüber ihren Pflegemüttern, Sozialpädagog/ innen und leiblichen Eltern wurden mit dem Bindungsinterview für die späte Kindheit untersucht. Mit den Pflegemüttern und Sozialpädagog/ innen wurde ein Interview zur emotionalen Unterstützung und Zurückweisung sowie zur Bedeutung der Erwachsenen für die Kinder durchgeführt und hinsichtlich des Vorhandenseins von Bindungen bewertet. Gegenüber den Pflegemüttern zeigten die Kinder eine ausgewogene Verteilung unterstützender und nicht unterstützender Bindungsrepräsentationen und nahezu durchgängig das Vorhandensein von Bindungsbeziehungen, welche gegenüber Sozialpädagog/ innen nur ausnahmsweise bewertet wurden. Die Bindungsbeziehungen der Kinder in den betreuten Wohngemeinschaften gegenüber ihren leiblichen Eltern wurden überwiegend als kaum oder nicht unterstützend bewertet. Bei der Mehrzahl der Pflegekinder konnte die Bindungsbeziehung zu den leiblichen Eltern aufgrund fehlender oder sehr seltener Kontakte nicht bewertet werden, bei allen übrigen wurde eine nicht unterstützende Bindungsbeziehung gegenüber den leiblichen Eltern bewertet. Schlüsselbegriffe: Bindungen, Pflegekinder, Kinder in Wohngemeinschaften, Qualitative Inhaltsanalyse Einleitung Die Entwicklung der Bindungstheorie geht wesentlich auf Bowlbys Beobachtungen früher Trennungs- und Verlusterfahrungen zurück (z. B. Bowlby, 1944; Bowlby, Robertson & Rosenbluth, 1952). Eine sichere Bindung des Kindes zu seiner Bezugsperson gilt dabei als wesentliches Kriterium für eine positive Entwicklung. Eine zentrale Fragestellung ist dabei, ob Kindern, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen, der Aufbau einer solchen sicheren Bindung möglich 22 Hanspeter Hochfilzer, Philipp Mayring ist. In weiterer Folge wurden jedoch im Rahmen von Bindungsstudien die Lebensbedingungen von Kindern in Heimen kaum noch erforscht, wie etwa auch Howes (1999), Rutter und O’Connor (1999) oder Schleiffer (2000) anmerkten. Aber auch die aufgrund bindungstheoretischer Erkenntnisse als günstiger angenommene Pflegeunterbringung war nur selten Gegenstand bindungsorientierter Untersuchungen. Gabriel (1999) sowie Sinclair, Wilson und Gibbs (2001) konstatierten einen Mangel an Untersuchungen im Heim- und Pflegekinderwesen allgemein und führten das darauf zurück, dass der Zugang zu dieser Population nicht immer leicht ist. Dies dürfte wohl auch eine Ursache für die weitgehend fehlenden Bindungsuntersuchungen in diesem Bereich sein. In jüngerer Zeit entstanden allerdings rund um die kanadische Psychologin Mary Dozier eine Reihe von aufschlussreichen Bindungsstudien bei Pflegekindern. So untersuchten Bernier, Ackerman und Stovall-McClough (2004) den Aufbau der Bindungen in Pflegefamilien und stellten fest, dass sich die Bindungsqualität bereits innerhalb weniger Wochen herausbildet und dann recht stabil bleibt. Das Alter der 12 bis 24 Monate alten Kinder bei der Unterbringung hatte wenig Einfluss auf die Bindungsqualität (Dozier, Stovall, Albus & Bates, 2001), wohl aber auf die Geschwindigkeit der Anpassung (Stovall-McClough & Dozier, 2004). Die Unterbringung in den Pflegefamilien erfolgte ab Geburt bis zum Alter von 20 Monaten. Die kindliche Bindungsqualität korrelierte signifikant mit der Bindungsrepräsentation der Pflegeeltern (Dozier et al., 2001). Der Anteil an desorganisiert gebundenen Kindern war insgesamt höher als in normalen Stichproben, allerdings war das Risiko für Desorganisation nur bei Pflegeeltern mit eigener desorganisierter Bindungsrepräsentation erhöht. Dozier et al. (2001) nahmen an, dass der Beziehungsabbruch und die vorangegangenen ungünstigen Bedingungen zu Desorganisation bei den Kindern führten, fürsorgliche Eltern, also jene mit einer sicheren eigenen Bindungsrepräsentation, das aber ausgleichen konnten. In Bezug auf die Bindungen von Kindern in Heimen kann auf eine Studie von Müller (2000) verwiesen werden, welche Jugendliche im Alter von 12 bis 23 Jahren in einem Heim in Deutschland mit dem Erwachsenenbindungsinterview (Adult Attachment Interview - AAI) untersuchte. Das AAI wurde in den 1980er Jahren von einer Arbeitsgruppe um die Psychologin Mary Main entwickelt, ist ein etwa einstündiges teilstrukturiertes Interview und erfasst die mentale Verarbeitung der Bindungserfahrungen aus der Kindheit (Main, 2001). Nur zwei der untersuchten Jugendlichen waren sicher gebunden, alle anderen unsicher oder nicht klassifizierbar bzw. desorganisiert gebunden (Müller, 2000; Schleiffer, 2001). Die Dauer des Heimaufenthalts hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bindungsqualität, weshalb angenommen wurde, dass die Heimerziehung keine korrigierenden Bindungserfahrungen ermöglichte. Einen ähnlich hohen Anteil an desorganisierten Bindungen fanden auch Vorria, Papaligoura, Dunn, van Ijzendoorn, Steele et al. (2003) bei 11 bis 17 Monate alten Kindern gegenüber BetreuerInnen in einem Heim in Griechenland. Als eine mögliche Ursache dafür nahmen die AutorInnen die schlechten Bedingungen an, mit zu wenig Personal, das dann häufig zu unsensiblen, disziplinierenden und damit für die Kinder verängstigenden Verhaltensweisen griff. Das Vorhandensein einer Bindungsbeziehung zu BetreuerInnen in einem Heim beurteilten Roy, Rutter und Pickles (2004). Von diesen Kindern im Volksschulalter, die vor dem Alter von einem Jahr in einem ihrer Einschätzung nach gut geführten Heim in England lebten, zeigte ein Fünftel keine selektiven Bindungsbeziehungen. Dagegen hatte jedes der im Vergleich dazu untersuchten Pflegekinder eine selektive Bindungsbeziehung zur Pflegemutter. Untersuchungen zu Bindungsbeziehungen von Pflegekindern und Kindern in betreuten Wohngemeinschaften in der mittleren Kindheit fehlen bislang, die nachfolgend vorgestellte Untersuchung soll hierfür einen Beitrag liefern (vgl. auch Hochfilzer, 2008). Die Bindungen von Kindern 23 Methode Fragestellung Ziel der Studie war es, die Bindungsrepräsentationen von Kindern aus betreuten Wohngemeinschaften und Kindern aus Pflegefamilien zu Pflegemüttern, Sozialpädagog/ innen und leiblichen Eltern zu untersuchen. Es war die Frage, ob Kinder in betreuten Wohngemeinschaften und Kinder in Pflegefamilien gleichermaßen Bindungen zu ihren BetreuerInnen aufbauen können. Stichprobe In den betreuten Wohngemeinschaften der Gemeinde Wien leben bis zu acht Kinder, die von vier Sozialpädagog/ innen im Turnusdienst betreut werden. Die Kinder und Sozialpädagog/ innen aus den betreuten Wohngemeinschaften wurden durch direkte Ansprache von Sozialpädagog/ innen und über Vermittlung von pädagogischen LeiterInnen mehrerer Wohngemeinschaften erreicht. Ein/ e angesprochene/ r SozialpädagogIn wollte nicht interviewt werden und bei zwei Kindern kam es zu keinem Interview, da diese gerade in einer belastenden Umbruchssituation waren und ihnen das Interview nicht zugemutet werden sollte. Die Verwaltung der Wohngemeinschaften ist in Wien in fünf Regionen aufgeteilt. In einer Region konnten alle in Frage kommenden Kinder interviewt werden. Es handelt sich daher um eine Clusterstichprobe, ergänzt mit einigen Kindern aus einer zweiten Region. Die allermeisten Pflegefamilien wurden über Vermittlung durch SozialarbeiterInnen erreicht, vereinzelt konnten Pflegeeltern auch direkt angesprochen werden. Manche SozialarbeiterInnen sprachen laut Auskunft vorrangig Pflegeeltern an, bei denen sie sich eine Zustimmung eher erwarteten, andere kontaktierten alle in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Pflegefamilien. Einige Zustimmungen erfolgten demnach auch aufgrund einer aktuellen Problemlage in der Pflegefamilie, welche sich durch das Interview Aufschlüsse erwartete. Zu Ablehnungen kam es, soweit dies den SozialarbeiterInnen gegenüber begründet und dem Untersucher mitgeteilt wurde, aufgrund einer aktuell belastenden Situation, oder aus Sorge, durch das Interview könnten verarbeitete Belastungen wieder neu auftauchen. Die Interviews wurden bis auf wenige Ausnahmen in den Wohnungen und Häusern der Pflegefamilien und in den Räumlichkeiten der Wohngemeinschaften durchgeführt. Die WG-Kinder kamen aus 19 unterschiedlichen betreuten Wohngemeinschaften. Es wurden mit 22 Sozialpädagog/ innen Interviews zu einem oder zwei Kindern geführt, in einem Fall auch zu vier Kindern. Die Pflegekinder stammten aus 26 Pflegefamilien, d. h. in vier Fällen wurden zwei Geschwister in einer Pflegefamilie interviewt und die Pflegemütter daher zu zwei Kindern befragt. Zwei dieser Geschwisterpaare sind leibliche Geschwister. Für die Auswertung konnten 34 Kinder aus Wiener Pflegefamilien und 30 Kinder aus betreuten Wohngemeinschaften der Gemeinde Wien berücksichtigt werden. 38.2 % der WG-Kinder und 36.7 % der Pflegekinder waren Buben. Die Kinder waren zwischen 7.5 und 13.5 Jahre alt, wobei die Pflegekinder mit durchschnittlich 9.6 Jahren insgesamt etwas jünger waren als die Kinder aus den betreuten Wohngemeinschaften mit durchschnittlich 10.7 Jahren. Bei der Unterbringung in den betreuten Wohngemeinschaften waren die Kinder zwischen drei und elf Jahre alt, ein Pflegekind kam wenige Tage nach der Geburt vom Spital in die Pflegefamilie, das Kind mit dem höchsten Alter bei der Pflegeunterbringung war über acht Jahre alt. Dementsprechend war die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zum Zeitpunkt des Interviews in den betreuten Wohngemeinschaften 2.9 Jahre und in den Pflegefamilien 6.7 Jahre. Alle Kinder lebten zumindest ein Jahr in der jeweiligen Unterbringungsform, da ausreichend Zeit für einen potenziellen Bindungsaufbau vorhanden gewesen sein sollte. Erhebungsmethoden Mit den Kindern wurde das Bindungsinterview für die späte Kindheit (BISK) durchgeführt (Zimmermann & Scheuerer-Englisch, 2003; Scheuerer- Englisch, 2003). Dieses Interview erfasst „… mentale Strukturen der Bindungsrepräsentation …“ (Zimmermann & Scheuerer-Englisch, 2003, S. 245) bei Kindern im Alter von etwa acht bis 13 Jahren. Es dauert eine bis eineinhalb Stunden und fragt insbesondere nach konkreten Beispielen für emotional belastende Situationen, also z. B. Angst, Traurigkeit und Verlusterlebnissen, wie auch nach dem Verhalten der Kinder und Erwachsenen 24 Hanspeter Hochfilzer, Philipp Mayring in diesen Situationen. Anstelle der einleitenden Fragen wurden die Kinder über ihre Einstellung zum Aufenthalt in der Pflegefamilie bzw. Wohngemeinschaft befragt sowie zu ihrem Verhalten und Erleben bei Trennungs- und Wiedervereinigungserlebnissen mit den leiblichen Eltern bei Besuchskontakten. Die Beurteilung, in welchem Ausmaß die Kinder ihre Eltern als emotional verfügbar erleben, wird zunächst für jede relevante Situation separat getroffen und am Ende erfolgt eine zusammenfassende Bewertung der Bindungsrepräsentation des gesamten Interviews auf einer fünfstufigen Skala. Bei den Erwachsenen wurde das Interview zur Vertrauensbeziehung von Scheuerer-Englisch (1989) herangezogen. Dabei wird die emotionale Unterstützung und Zurückweisung der Kinder bei emotional belastenden Situationen durch die Erwachsenen erfragt. Ergänzt wurden Fragen nach der Bedeutung der Erwachsenen für die Kinder. Auswertungsmethode Es wurde danach getrachtet, die Auswertungsrichtlinien von Zimmermann und Scheuerer-Englisch (2003) für das Kinderinterview und jene von Scheuerer-Englisch (1989) für das Erwachseneninterview möglichst genau zu übernehmen. Für keines dieser Interviews war ein Durchführungsund/ oder Auswertungstraining verfügbar. Zur Nachvollziehbarkeit des Vorgehens und auch, um sicherzustellen, dass diese Verfahren bei der vorliegenden Population angewendet werden können, wurden Kodierleitfäden mit Ankerbeispielen aus den Interviews dieser Studie erstellt. Die Interviews mit den Kindern und Erwachsenen wurden transkribiert und mittels skalierender qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring, 2008) ausgewertet. Dabei steht die Entwicklung eines Kodierleitfadens im Zentrum, der die Zuordnung von Materialstellen zu Auswertungskategorien durch genaue Kategoriendefinition, typische Ankerbeispiele und gegebenenfalls Abgrenzungsregeln genau festlegt. Gerade bei einem offenen Interviewverfahren erscheint dies dringend notwendig, um die Auswertung theoriegeleitet und intersubjektiv vergleichbar zu halten. Im Laufe der Interviews entstanden zunehmend Zweifel am Vorhandensein von Bindungsbeziehungen der Kinder insbesondere zu den Sozialpädagog/ innen. Für die Bewertung des Vorhandenseins einer Bindung existiert zwar bislang keine Methode, es gibt aber Anhaltspunkte, wie diese Frage beantwortet werden kann. Als Grundlage wurde die Beurteilung von O’Connor und Zeanah (2003) herangezogen, dass Erwachsene nach den bisher vorliegenden Befunden dazu in der Lage sind, das Vorhandensein oder Fehlen einer besonderen Vertrauensbeziehung von Kindern zu bewerten. Code und Ausprägung Definition und Kodierregel Skalenwert 6: Zu wenig/ kein Kontakt Bei fehlenden oder sehr seltenen Kontakten zu leiblichen Eltern waren keine bindungsrelevanten Interaktionen möglich, das BISK konnte daher nicht ausgewertet werden. Skalenwert 5: Bezugsperson ist sehr unterstützend und verfügbar Das Kind schilderte unterstützendes Verhalten oder höchstens bei einem Fünftel der Aussagen nicht unterstützende Beispiele. Skalenwert 4: Bezugsperson ist unterstützend Bei bindungsrelevanten Situationen im engeren Sinn überwog unterstützendes Verhalten. Skalenwert 3: Gleichermaßen unterstützend wie nicht-unterstützend Unterstützende und nicht unterstützende Repräsentationen kamen in etwa gleich häufig vor. Skalenwert 2: Bezugsperson ist kaum unterstützend Nicht-unterstützende Repräsentationen bei Kernbereichen überwogen. Skalenwert 1: Bezugsperson ist nicht unterstützend Bezugsperson wurde in höchstens einer bindungsrelevanten Situation im engeren Sinn als unterstützend erlebt. Abbildung 1: Kodierleitfaden „Unterstützende versus nicht-unterstützende Repräsentation“ (vgl. Zimmermann & Scheuerer-Englisch, 2003, S. 253) Die Bindungen von Kindern 25 Howes (1999) erachtet weiters ein emotionales Engagement aufseiten der Erwachsenen als ein Kriterium, potenzielle Bindungspersonen zu identifizieren. Für die Feststellung einer Bindungsbeziehung ist ein Pendant aufseiten der Erwachsenen im Sinne der Zweiseitigkeit von Bindung deshalb von großer Bedeutung, weil dadurch eine Abgrenzung von topologischem Bindungsverhalten der Kinder möglich sein sollte (vgl. Schuengel & van Ijzendoorn, 2001). Das Interview mit den Erwachsenen, insbesondere die Frage nach ihrer Bedeutung für die Kinder, wurde in Bezug auf diese beiden Aspekte, also der emotionalen Tiefe der gegenseitigen Beziehung zueinander, ausgewertet. Zur weiteren Absicherung wurde auch das Interview mit den Kindern herangezogen und nachfolgendes Kodierschema erstellt. Reliabilität Bei knapp 30 % der Kinderinterviews wurde eine Interraterreliabilitätsüberprüfung durchgeführt, die Übereinstimmung zwischen den einzelnen Skalen lag zwischen völliger Übereinstimmung und kappa 0.75. Die Skala Vorhandensein von Bindung wurde neu erstellt. Bei knapp 20 % der Interviews wurde eine formative Reliabilitätsüberprüfung vorgenommen. Bei diesen zufällig ausgewählten Beispielen wurden Nicht-Übereinstimmungen unter den beiden KodiererInnen ausführlich diskutiert und der Kodierleitfaden in einigen Aspekten angepasst. Anschließend wurden bei allen übrigen Interviews Rekodierungen aufgrund der überarbeiteten inhaltsanalytischen Regeln vorgenommen. Damit sind, für qualitative Inhaltsanalyse typisch (vgl. Mayring, 2008), in mehreren Schleifen die Kodierleitfäden optimiert worden. Ergebnisse Bindungsrepräsentationen Tabelle 1 zeigt bei einem Vergleich der alternativen Bindungspersonen, dass die Bindungsrepräsentation von sechs Pflegekindern (20,0 %) zu ihren Pflegemüttern als „sehr unterstützend“ und von sieben (23,3 %) als „unterstützend“ bewertet wurde, während bei keinem Kind aus einer betreuten Wohngemeinschaft eine „sehr unterstützende“ Bindungsrepräsentation gegenüber einer sozialpädagogischen Fachkraft bewertet wurde und nur bei einem (2,9 %) eine „unterstützende“ Bindungsrepräsentation. Der Skalenwert „gleichermaßen unterstützend wie nicht-unterstützend“ wurde bei vier WG-Kindern gegenüber Sozialpädagog/ innen (11,8 %) und bei fünf Pflegekindern (16,7 %) gegenüber ihren Pflegemüttern vergeben. Bei jeweils sieben Pflegekindern (23,3 %) wie auch WG-Kindern (20,6 %) wurde die Bindung als „kaum unterstützend“ gegenüber Pflegemüttern bzw. Sozialpädagog/ innen bewertet. 22 Kinder aus betreuten Wohngemeinschaften (64,7 %), also die überwiegende Mehrzahl, wiesen eine „nicht unterstützende“ Bindungsrepräsentation zu Sozialpädagog/ innen auf, im Vergleich zu fünf Pflegekindern (16,7 %) gegenüber Pflegemüttern. 26 Kinder aus den betreuten Wohngemeinschaften (78,8 %) wurden mit einer „nicht unterstützenden“ Repräsentation gegenüber ihren leiblichen Eltern bewertet. Weitere 4 Kinder (12,1 %) zeigten eine „kaum unterstützende“ Ausprägung Definition und Kodierregel Vorhandensein von Bindung wird angenommen Emotionales Engagement der Kinder zu den Erwachsenen und emotionales Engagement der Erwachsenen zu den Kindern. Vorhandensein einer Bindung mit professioneller Beziehung aufseiten der Erwachsenen Emotionale Beteiligung der Kinder wird vermutet, emotionale Beteiligung der Erwachsenen ist vorrangig pädagogisch professionell geprägt. Vorhandensein von Bindung ist unklar Emotionale Beteiligung der Kinder oder der Erwachsenen ist unklar. Fehlen einer Bindung Kein emotionales Engagement der Kinder und/ oder auch der Erwachsenen. Abbildung 2: Kodierleitfaden „Vorhandensein einer Bindung“ 26 Hanspeter Hochfilzer, Philipp Mayring Bindungsrepräsentation und 3 Kinder (9,1 %) eine „gleichermaßen unterstützende wie nicht unterstützende“ Bindungsrepräsentation zu ihren leiblichen Müttern oder Vätern. Bei keinem Kind aus einer betreuten Wohngemeinschaft konnte eine „unterstützende“ oder „sehr unterstützende“ Bindungsrepräsentation gegenüber den leiblichen Eltern festgestellt werden. Für 22 Pflegekinder (73,3 %) konnten die Bindungen zu ihren leiblichen Eltern nicht bewertet werden. Diese Kinder hatten entweder überhaupt keinen Kontakt oder wenige Stunden mit mehreren Wochen Abstand, gelegentlich auch unter Aufsicht und berichteten über keine bindungsrelevanten Interaktionen. Letztere sind eine Voraussetzung für die Auswertung des BISK, eine entsprechende Bewertung war daher nicht möglich. Bei den übrigen 8 Pflegekindern (26,7 %) wurde eine „nicht unterstützende“ Bindungsrepräsentation gegenüber ihren leiblichen Eltern bewertet. Vorhandensein einer Bindung Mit Ausnahme eines Pflegekindes, bei welchem die Bewertung unklar war, zeigten sich bei allen anderen Kindern Hinweise auf das Vorhandensein einer Bindungsbeziehung zu ihren Pflegemüttern aufgrund einer besonderen Vertrauensbeziehung aufseiten der Kinder und einem hohen emotionalen Engagement aufseiten der Erwachsenen. Hinweise auf diese Qualität der Beziehung gab es nur zwischen einer Kind-SozialpädagogIn-Dyade aus einer betreuten Wohngemeinschaft. Bei 23 % der WG-Kinder standen die Beziehungen zwischen den Kindern und Sozialpädagog/ innen vorrangig im Zusammenhang mit der Rolle der Sozialpädagog/ innen als professionelle BetreuerInnen. 62 % der Kinder und Sozialpädagog/ innen aus den betreuten Wohngemeinschaften zeigten keine Hinweise auf eine besondere Vertrauensbeziehung bzw. hohes emotionales Engagement und bei weiteren 12 % der Dyaden war dies unklar. Diskussion Bemerkenswert ist die ausgeglichene Verteilung unterstützender und nicht unterstützender Bindungsrepräsentationen der Pflegekinder zu ihren Pflegemüttern im Vergleich zu den weit überwiegend nicht unterstützenden Bindungsrepräsentationen der Kinder in den betreuten Wohngemeinschaften zu den Sozialpädagog/ WG-Kinder Pflegekinder Bindungsrepräsentation Zu SP (%) Zu lbl. Elt a (%) Zu PM(%) Zu lbl Elt(%) Nicht unterstützend 22 (64,7) 26 (78,8) 5 (16,7) 8 (26,7) Kaum unterstützend 7 (20,6) 4 (12,1) 7 (23,3) - Unterstützend und nicht unterstützend gleichermaßen 4 (11,8) 3 (9,1) 5 (16,7) - Unterstützend 1 (2,9) - 7 (23,3) - Sehr unterstützend - - 6 (20,0) - Zu wenig/ kein Kontakt - - - 22 (73,3) a Von einem WG-Kind waren alle leiblichen Bezugspersonen gestorben. SP = Sozialpädagog/ innen, PM = Pflegemütter, lbl. Elt = leibliche Eltern Tabelle 1: Bindungsrepräsentation der Kinder zu Sozialpädagog/ innen, Pflegemüttern und leiblichen Eltern Bindungsbeziehung Zu Sozialpädagog/ innen Zu Pflegemüttern Ja 1 (3 %) 29 (97 %) Professionell 8 (23 %) - Unklar 4 (12 %) 1 (3 %) Nein 21 (62 %) - Tabelle 2: Vorhandensein von Bindungsbeziehungen Die Bindungen von Kindern 27 innen. Noch stärker akzentuiert wird dieser Unterschied bei der Bewertung des Vorhandenseins einer Bindungsbeziehung, welche bei den Pflegekindern zu den Pflegemüttern nahezu durchgängig angenommen wurde, bei den WG-Kindern zu den Sozialpädagog/ innen jedoch nur ausnahmsweise. Eine solche Differenzierung zwischen Bindung und Nicht-Bindung fehlt nach Dozier, Manni und Lindhiem (2005) in Untersuchungen zu nicht leiblichen Bindungspersonen und wurde bislang lediglich in der Studie von Zeanah und Smyke (2005) vorgenommen. Bei rumänischen Kindern in Institutionen und Kindern aus Familien wurde für die Fremde Situation eine fünfstufige Skala ausgearbeitet, bei der bewertet wurde, in welchem Ausmaß die Kinder Bindungsverhalten zeigten. Die Kinder aus den Familien wurden dabei durchgängig mit der höchsten Bewertung versehen, zeigten also voll ausgebildetes Bindungsverhalten, gegenüber nur 5 % der institutionalisierten Kinder. Wenngleich die beiden Studien mit verschiedenen Methoden und zu einem unterschiedlichen Alter der Kinder durchgeführt wurden, zeigten sich dennoch bemerkenswerte Übereinstimmungen. Auch wenn die Tätigkeiten von Sozialpädagog/ innen zunächst das Entstehen von Bindungsbeziehungen durchaus erwarten lassen, wie etwa Schleiffer (2001) ausführte, erscheint es aufgrund der hier gewonnenen Ergebnisse nicht angemessen, diese Beziehungen als Bindungsbeziehungen zu beschreiben. Daher dürfte die Untersuchung solcher Beziehungen mit Bindungsmethoden zu wenig zuverlässigen Ergebnissen führen. Smyke, Dumitrescu und Zeanah (2002) nahmen an, dass in Institutionen wegen der Arbeit in Schichten und der vielen anderen Kinder, auf die sich die Aufmerksamkeit der BetreuerInnen verteilt, weit weniger Gelegenheiten bestehen, selektive Bindungen aufzubauen. Diese Umstände würden auch die emotionale Investition der BetreuerInnen beeinträchtigen. Solche Probleme zeigten sich auch in den Interviews mit den Kindern sowie Sozialpädagog/ innen für die vorliegende Studie. Wiederholt gab es weder aus der Sicht der Erwachsenen noch aus der Sicht der Kinder eine bestimmte SozialpädagogIn, die eine emotional herausragende Beziehung zu einem bestimmten Kind hatte, während diese Bewertung bei nur einem Pflegekind ein gewisses Problem darstellte. Im familiären Kontext der Pflegefamilien dürfte der Aufbau von Bindungsbeziehungen in der Regel gelingen und das obwohl die interviewten Kinder beim Eintritt in die Pflegefamilien bis zu knapp acht Jahre alt waren. Die Unterbringung in Pflegefamilien bietet daher auch älteren Kindern ein emotional vertrauensvolles Umfeld, welches aus bindungsorientierter Sicht eine Voraussetzung für eine positive Persönlichkeitsentwicklung darstellt (Bretherton, 1992). Die Bindungsbeziehungen der Pflegekinder zu ihren leiblichen Eltern konnten aufgrund fehlender oder zu geringer aktueller Kontakte überwiegend nicht bewertet werden, bei allen übrigen wurde eine nicht unterstützende Bindungsrepräsentation angenommen. Vergleichbare Untersuchungen, bei denen die Bindungen von Pflegekindern zu ihren leiblichen Eltern bewertet wurden, fehlen mit einer Ausnahme völlig. Lediglich Jacobsen und Miller (1999) haben in einer explorativen Studie die Bindungen von 30 Pflegekindern im Alter von 12 bis 48 Monaten zu ihren psychisch kranken leiblichen Müttern untersucht. Bei einem Drittel der Kinder wurden keine bzw. oberflächliche Bindungen bewertet. Es sind auch Zweifel angebracht, ob einige Kinder aus der eigenen Studie (noch) Bindungsbeziehungen zu ihren leiblichen Eltern hatten. Aus bindungstheoretischer Sicht hat die Entwicklung einer Bindungsbeziehung reale Interaktionserfahrungen als Voraussetzung (Main, Kaplan & Cassidy, 1985), welche zum Teil nicht (mehr) bestanden haben. Theoretisch wie auch empirisch besteht daher Grund zur Annahme, dass eine große Anzahl jener Pflegekinder, deren Bindungsqualität nicht bewertet werden konnte, keine voll ausgebildeten Bindungsbeziehungen zu den leiblichen Eltern (mehr) hatte. Schließlich kann auch bei jenen Pflegekindern, für welche die Bindungsqualität bewertet 28 Hanspeter Hochfilzer, Philipp Mayring werden konnte, hinterfragt werden, ob es sich dabei tatsächlich in allen Fällen um Bindungsbeziehungen handelte, da diese ausschließlich als nicht unterstützend bewertet wurden. Zudem ist anzumerken, dass diese Kinder keinerlei Angaben in Bezug auf auch nur ansatzweise unterstützende Bindungsrepräsentationen machten. Verständlich ist diese Zurückhaltung der Kinder zwar bei Besuchskontakten in Gegenwart von Pflegemüttern oder SozialarbeiterInnen, einige Kinder, insbesondere jene, die bei der Pflegeunterbringung älter waren, hatten aber auch ausgedehntere Kontakte mit den leiblichen Eltern alleine. Bei Kindern, die bereits nach der Geburt oder sehr jung in Pflegefamilien kamen, war die Dichte der Kontakte für den Aufbau von Bindungsbeziehungen zu den leiblichen Eltern wohl nicht ausreichend. Waren die Kinder bei der Pflegeunterbringung bereits älter, trug die Kontaktgestaltung möglicherweise zu einer Ausdünnung der emotionalen Beziehung zu den leiblichen Eltern bei. Die Bindungsbeziehungen der Kindern in betreuten Wohngemeinschaften gegenüber ihren leiblichen Eltern wurden in einem ähnlich starken Ausmaß als nicht unterstützend bewertet wie jene zu den Sozialpädagog/ innen. Aufgrund der zum Teil affektiv gemachten Kommentare der Kinder bei den Fragen zu den leiblichen Eltern bestanden allerdings keine grundsätzlichen Zweifel am Bestehen von Bindungsbeziehungen. Es zeigte sich allerdings, dass der Alltag für diese Kinder aufgrund des Fehlens von verfügbaren Bindungspersonen keine günstigen Rahmenbedingungen bietet. Die vorgestellte Untersuchung ist als Pilotstudie zu betrachten. Verallgemeinerungen sind aufgrund der kleinen Stichprobe problematisch, wenngleich sich gewisse Parallelen zu Ergebnissen aus anderen Studien zeigen ließen. Die Auswahl der Kinder aus den betreuten Wohngemeinschaften als Clusterstichprobe erlaubt zumindest für den Wiener Raum eine gewisse Verallgemeinerbarkeit. Einflüsse auf das Ergebnis bei der Auswahl der Pflegeeltern sind nicht auszuschließen, in welche Richtung sich diese jedoch bewegen, können nur Folgestudien zeigen. Die Skala zur Bewertung des Vorhandenseins von Bindung wurde bei dieser Studie neu erstellt, es wurde daher in erster Linie Wert auf die sorgfältige Ausarbeitung des Kodierschemas gelegt, Daten zu Reliabilität fehlen daher. Literatur Bernier, A., Ackerman, J. P. & Stovall-McClough, K. C. (2004). Predicting the quality of attachment relationships in foster care dyads from infants’ initial behaviors upon placement. Infant Behavior & Development, 27, 366 - 381. Bowlby, J. (1944). Forty-Four Juvenile Thieves: Their Characters and Home-Life. International Journal of Psycho- Analysis, XXV, 19 - 53, 107 - 128. Bowlby, J., Robertson, J. & Rosenbluth, D. (1952). A Two- Year-Old Goes To Hospital. Psychoanalytic Study of the Child, 7, 82 - 94. Bretherton, I. (1992). The Origins of Attachment Theory: John Bowlby and Mary Ainsworth. Developmental Psychology, 28, 759 - 775. Dozier, M., Stovall, K. C., Albus, K. E. & Bates, B. (2001). 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