eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 60/1

Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2013
601

Editorial: Theoria cum praxi: Psychologie in Erziehung und Unterricht wird 60

11
2013
Olaf Köller
Friederike Zimmermann
Andrea Anschütz
Die Psychologie in Erziehung und Unterricht (PEU) feiert ihren 60. Geburtstag! Wenn Professorinnen und Professoren solch einen Geburtstag feiern, machen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Ehemaligen, Weggefährtinnen und Weggefährten daran, ein Geburtstagssymposium zu organisieren und eine Festschrift zu erstellen. Die akademische Feier beginnt typischerweise mit einer Laudatio auf die Jubilarin/den Jubilar. Diese/r weiß dann, dass noch fünf bis acht Jahre Zeit sind, das eigene wissenschaftliche Werk zum Abschluss zu bringen. In der PEU gehen wir das Jubiläum bescheidener an – zumal wir nicht die letzten fünf bis acht Jahre einläuten – und beschränken uns auf die Laudatio, die mit einem knappen Rückblick auf die letzten 60 und einer ausführlicheren Retrospektive der letzten zehn Jahre gefüllt werden soll.
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Die Psychologie in Erziehung und Unterricht (PEU) feiert ihren 60. Geburtstag! Wenn Professorinnen und Professoren solch einen Geburtstag feiern, machen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Ehemaligen, Weggefährtinnen und Weggefährten daran, ein Geburtstagssymposium zu organisieren und eine Festschrift zu erstellen. Die akademische Feier beginnt typischerweise mit einer Laudatio auf die Jubilarin/ den Jubilar. Diese/ r weiß dann, dass noch fünf bis acht Jahre Zeit sind, das eigene wissenschaftliche Werk zum Abschluss zu bringen. In der PEU gehen wir das Jubiläum bescheidener an - zumal wir nicht die letzten fünf bis acht Jahre einläuten - und beschränken uns auf die Laudatio, die mit einem knappen Rückblick auf die letzten 60 und einer ausführlicheren Retrospektive der letzten zehn Jahre gefüllt werden soll. Es waren Kurt Heller, Horst Nickel und Ulrich Schmidt-Denter, die vor zehn Jahren anlässlich des 50. Geburtstags der PEU ausführlich die lange und erfolgreiche Geschichte der PEU geschildert haben. Ihrem Geburtstagseditorial sind die Informationen in Tabelle 1 teilweise entnommen. Im Jahre 1953 konzipiert, erschien die Zeitschrift Schule und Psychologie erstmalig 1954 im Verlag Wilhelm Steinebach, München und Düsseldorf. Noch im selben Jahr übernahm der Ernst Reinhardt Verlag nach dem plötzlichen Tod von Wilhelm Steinebach die Zeitschrift und gibt sie bis heute heraus. Insbesondere die Schulforschung dominierte die Zeitschrift in den ersten 20 Jahren. Mit einer Erweiterung des Fokus auch auf außerschulische Erziehungseinrichtungen und die Familie erhielt die Zeitschrift im Jahre 1973 ihren heutigen Namen. Ein großer Erfolg war ohne Frage die Anerkennung der PEU als Or- Editorial Theoria cum praxi: Psychologie in Erziehung und Unterricht wird 60 Ein Überblick über die letzten zehn Jahre der Zeitschrift* Olaf Köller, Friederike Zimmermann, Andrea Anschütz * Wir danken Anja Mikowski für ihre hilfreiche Unterstützung bei Recherchearbeiten zu diesem Beitrag. Name Zeitraum Adolf Busemann 1954 -1967 Philipp Lersch 1954 -1972 Fritz Blättner 1954 -1973 Heinz-Rolf Lückert 1973 -1979 Anne-Marie Tausch 1972 -1981 Horst Nickel 1972 -1996 Kurt Heller 1978 -1996 Meinhard Perrez 1995 -2002 Ulrich Schmidt-Denter 1995 -2002 Hellgard Rauh 1997 -2004 Andreas Krapp 1997 -2004 Ernst Hany 2003 -2006 Sabine Walper 2003 - heute Gottfried Spangler 2005 - heute Olaf Köller 2005 - heute Doris Lewalter 2007 - heute Tab. 1: Herausgeberinnen und Herausgeber der PEU seit 1954 (Titel der Zeitschrift von 1954 - 1972: „Schule und Psychologie“) 2 Olaf Köller et al. ganzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) im Jahre 1984. Die PEU zählte damit zu den ersten Zeitschriften, die nach Neuformulierung der Voraussetzungen und Kriterien durch den Vorstand der DGPs diesen Status erhielten. Zu den Voraussetzungen gehörten das Peer Review, die Rotation der Herausgeberinnen und Herausgeber sowie die Mitwirkung der DGPs bei der Neuberufung von Herausgeberinnen und Herausgebern. Diesen Status hat sich die PEU bis heute erhalten und er hat sichergestellt, dass die Zeitschrift im Social Science Citation Index (SSCI) wie auch im Journal Citation Report von Thomson Reuters gelistet wird. Die Aufnahme in den SSCI sichert den Autorinnen und Autoren der PEU, dass beispielsweise über die Datenbank PsycINFO ihre Arbeiten von Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt recherchiert und rezipiert werden können. Damit gilt die PEU neben der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie und der Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie zu den führenden Organen, die deutschsprachige Arbeiten aus den Bereichen der Pädagogischen Psychologie und Entwicklungspsychologie veröffentlichen. Theoria cum praxi: Leibniz’ Motto als Leitbild der PEU In ihrem ursprünglichen Titel trug die Zeitschrift den Zusatz „Zeitschrift für Forschung und Praxis“. Seit dem Erscheinen des ersten Hefts hatte die PEU neben der Scientific Community immer auch Lehrkräfte sowie in der Schulpsychologie, Erziehungsberatung, Heimerziehung und Jugendpsychiatrie Tätige im Blick. Damit sollte der Anspruch zum Ausdruck gebracht werden, eine möglichst enge Verbindung zwischen psychologischer Forschung und praktischer psychologischer und pädagogischer Arbeit herzustellen, ganz im Sinne der Leitidee „Wissenschaft zum Nutzen und Wohl der Menschen“ (Theoria cum praxi), die der Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz geprägt hat. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis drückte sich auch im ersten Herausgeberteam aus. Den beiden psychologischen Forschern Adolf Busemann und Philipp Lersch wurde der bei Lehrkräften bekannte und akzeptierte Pädagoge Fritz Blättner an die Seite gestellt. Der Wechsel zum im pädagogischen Kontext einschlägigen Ernst Reinhardt Verlag trug in der Folge zur weiteren Verbreitung der Zeitschrift in der Praxis bei. Wiewohl sich in den letzten 60 Jahren die Zeitschrift erheblich verändert und weiterentwickelt hat und heute bei den angenommenen Beiträgen ein stärkeres Gewicht auf streng wissenschaftliche Arbeiten legt, die eher die Kolleginnen und Kollegen aus der psychologischen Forschung ansprechen, hat sie nie ihren Anspruch auf erhebliche Praxisrelevanz aufgegeben. Dass dieser Anspruch auch nach wie vor eingelöst wird, zeigen die inhaltsanalytischen Auswertungen der seit 2003 in PEU erschienenen Arbeiten, auf die wir im Folgenden eingehen. Wir haben den Anlass des 60. Geburtstages genutzt, die letzten zehn Jahre der PEU systematisch aufzuarbeiten. Wir halten diese Analyse aus verschiedenen Gründen für zentral. Sie gibt uns Eindrücke, ob die PEU ihre Ziele auch weiterhin erfüllt, mit welchem Gewicht die unterschiedlichen Themen in der Zeitschrift vertreten sind und ob die Arbeiten von der Scientific Community aufgenommen und zitiert werden. Vorgehen für einen Überblick über die PEU von 2003 bis 2012 In die im Folgenden berichteten Analysen sind 245 Artikel der PEU aus den Jahren 2003 bis 2012 eingegangen, die den Bereichen empirische Arbeit, theoretischer Beitrag, Übersichtsartikel, Praxis psychologischer Beratung und Intervention, Forum, Tests und Programme oder Stichwort zugeordnet sind. Nicht berücksichtigt wurden Beiträge aus den Bereichen Editorial, Buchbesprechungen, Danksagungen bzw. Berichte und Mitteilungen. Für jeden Artikel wurden Jahr, Heft, Autorinnen und Autoren, Titel und Rubrik der Publikation sowie Editorial 3 Veröffentlichung in einem Themenheft festgehalten. Zudem wurde für alle Artikel aus dem Web of Knowledge die Anzahl der Zitationen ermittelt (Stand: 4. 7. 2012). Um inhaltliche Schwerpunkte der letzten 10 Jahre herausarbeiten zu können, wurden für alle Artikel zentrale Inhalte in Schlagwörtern aufgeführt und anschließend unter Verwendung eines Kategoriensystems verschiedenen Bereichen zugeordnet (s. Tabelle 2). Dieses Kategoriensystem wurde in Anlehnung an ein bereits etabliertes System pädagogisch-psychologischer Zeitschrifteninhalte aufgestellt (vgl. Mitchell & McConnell, 2012) und um Themenbereiche der inhaltlichen Ausrichtung in der PEU ergänzt. Zur Identifizierung der zentralen Inhalte in den Beiträgen der letzten 10 Jahre wurde zum einen auf den Titel bzw. angegebene Schlagwörter zurückgegriffen. Zum anderen wurden die Abstracts der Beiträge genutzt, um Inhaltlicher Bereich Definition Beispiele Schulfächer Schulfächer und schulische Fähigkeiten, die üblicherweise im schulischen Kontext vermittelt werden - Deutsch/ Lesen - Mathematik/ Rechnen - Fremdsprachen Kognitive Prozesse Kognitive Leistungen und Voraussetzungen in Verbindung mit Denk- und Lernprozessen - Aufmerksamkeit - Arbeitsgedächtnis - Allgemeine kognitive Fähigkeiten - Vorwissen Individuelle Unterschiede Persönliche Merkmale und Variablen, in denen sich bedeutsame individuelle Unterschiede zeigen können - Motivation - Selbstkonzept - Geschlechtsunterschiede - Persönlichkeit - Interesse - Emotion Diagnostik & klinische Aspekte Inhalte, Methoden und Verfahren psychologischer Diagnostik - Lernschwächen - Diagnoseinstrumente - Trainingsevaluation Aggression & Gewalt in der Schule Aggressives Verhalten und Gewalt im Kontext von Schule und Peers - Aggressives Verhalten - Bullying - Jugendgewalt Familie & Erziehung Familiäre und außerfamiliäre Aspekte zur Erziehung, Bindung und Sozialisation - Erziehungsverhalten - Familiäre Sozialisation - Qualität familiärer Beziehungen - Bindung Lehren & Lernen Techniken und Methoden des Lehrens und Lernens sowie Merkmale schulischen Unterrichts, die das Lehren und Lernen beeinflussen können - Lehr- und Lernmethoden - Selbstreguliertes Lernen - Kooperatives Lernen - Lernen mit Medien - Klassenklima Methodische & Professionsbezogene Aspekte - Forschung Aspekte, die sich an in der Forschung Tätige richten - Testentwicklung - Statistische Methoden Methodische & Professionsbezogene Aspekte - Praxis Aspekte, die sich an in der Praxis Tätige richten - Schulentwicklung - Professionalisierung von Lehrkräften - Schuleingangsdiagnostik - Beratung Tab. 2: Definition und Beispiele der inhaltlichen Bereiche 4 Olaf Köller et al. wesentliche Inhalte zu bestimmen. Um die oftmals breitgefächerten Themen eines Beitrages hinreichend abdecken zu können, wurden für jeden Artikel bis zu drei zentrale Inhalte kodiert. Neben den neun Kategorien 1) Schulfächer, 2) kognitive Prozesse, 3) individuelle Unterschiede, 4) Diagnostik und klinische Aspekte, 5) Aggression und Gewalt in der Schule, 6) Familie und Erziehung, 7) Lehren und Lernen, 8) methodische und professionsbezogene Aspekte für die Forschung, 9) methodische und professionsbezogene Aspekte für die Praxis, war eine Sammelkategorie für Sonstiges vorgesehen. Bei allen empirischen Beiträgen wurden zudem weitere beschreibende Merkmale extrahiert, wozu die relevanten Informationen aus Titel und Abstract des Beitrags entnommen und durch gezielte Lektüre relevanter Textabschnitte ergänzt wurden. Zu den Informationen gehörte, welcher methodische Zugang (quantitativ/ qualitativ/ Mixed Methods) und Forschungsansatz (Feld/ Labor/ beides) von den Autorinnen und Autoren gewählt wurde. Ebenso wurde die Anwendung latenter Modellierungen (konfirmatorische Faktorenanalyse, Strukturgleichungsmodellierung, Skalierung gemäß probabilistischer Testtheorie) und von Mehrebenenanalysen als Indikator für moderne statistische Auswertungen kodiert. Das Alter der untersuchten Stichprobe (Vorschule/ Kindergarten, Grundschule, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Studierende, Erwachsene [Nichtstudierende]) wurde ebenso kategorisiert wie die Berücksichtigung von Gruppen mit besonderen Merkmalen (Hochbegabung, Lernschwäche/ Lernstörung, Migrationshintergrund, sonstige Gruppe). Jeder Beitrag wurde von den zwei Autorinnen hinsichtlich der genannten Ordnungsaspekte kodiert. Zudem wurden 25 % zufällig aus den Beiträgen ausgewählte Artikel von beiden Urteilerinnen kodiert, um Interrater-Übereinstimmungen zu berechnen. Über alle Kategorien hinweg zeigte sich hierbei eine gute Übereinstimmung (vgl. Tabelle 3). Ergebnisse In den Jahren 2003 bis 2012 wurden insgesamt 245 Beiträge in den hier betrachteten Rubriken der PEU veröffentlicht. Die durchschnittliche Anzahl an Artikeln pro Jahr liegt bei 24,5 mit einem Range von 21 (2010) bis 30 (2003). Die überwiegende Mehrheit der veröffentlichten Manuskripte sind empirische Arbeiten (80 %), gefolgt von Beiträgen im Forum (7 %) und Übersichtsartikeln (5 %), Artikeln in den Rubriken Tests und Programme (3 %), Praxis psychologischer Beratung und Intervention (2 %), Stichwort (1 %) sowie theoretische Beiträge (1 %). Inhaltsbereiche Informationen zu aktuellen Themenbereichen und Forschungsinteressen werden zum einen durch die Publikation von Themenheften deutlich. In den letzten zehn Jahren wurden in der PEU sechs Themenhefte zu folgenden Inhaltsbereichen veröffentlicht: „Evaluation in Hochschule und Schule“ (2003), „Determinanten und Prädiktoren von Rechenkompetenzen bei Kindern“ (2006), „Kompetenz- und Leistungs- Cohen’s Kappa Interpretation a Methodischer Zugang .835 gute Übereinstimmung Forschungsansatz .879 gute Übereinstimmung Statistische Analyse .898 gute Übereinstimmung Alter der Stichprobe .911 gute Übereinstimmung Inhaltsbereich .942 gute Übereinstimmung Tab. 3: Interrater-Übereinstimmungen in den Ordnungskategorien Anmerkung: a Interpretation nach Wirtz & Caspar (2002) Editorial 5 diagnostik zum Schuleintritt“ (2008), „Lernmotivation - Bedingungen erkunden, Fördermöglichkeiten entwickeln“ (2009), „Aggression und Gewalt in der Schule“ (2010) sowie „Frühe Hilfen“ (2012). Zum anderen lassen sich mithilfe der Kodierung der zentralen Inhalte aller Artikel verschiedene Schwerpunkte in den Veröffentlichungen der letzten Jahre ausmachen (vgl. Abbildung 1). Hier tritt vor allem der Inhaltsbereich der individuellen Unterschiede, der in durchschnittlich 20 % aller Artikel thematisiert wird, am deutlichsten hervor. Innerhalb dieser Kategorie zählen zu den am häufigsten vertretenen Aspekten Motivation (14 %), Selbstkonzept (8 %), Emotion (6 %) sowie Geschlechtsunterschiede (6 %). Als zweihäufigster Inhaltsbereich sind methodische und professionsbezogene Aspekte in der Praxis (14 %) zu nennen. Darin dominieren Inhalte der Intervention und Prävention (25 %) sowie Beratung (14 %) und Übergangsentscheidungen in Schule und Hochschule (14 %). Weitere an die Praxis gerichtete Aspekte lassen sich den größeren Bereichen Unterrichts- und Schulentwicklung (11 %) sowie Beanspruchungserleben von Lehrkräften (11 %) zuordnen. Den dritten Platz zentraler Inhalte nehmen zu gleichen Teilen (12 %) die Bereiche Lehren und Lernen sowie Familie und Erziehung ein. Innerhalb von Lehren und Lernen werden die meisten Inhalte verschiedenen Unterrichtsmethoden und didaktischen Ansätzen (23 %) zugeordnet; es folgen Lernstrategien und Strategien selbstregulierten Lernens (14 %), Aspekte des Schul- und Klassenklimas (9 %), Lernen mit Medien (8 %) sowie Hausaufgaben (8 %). Im Bereich Familie und Erziehung gehören familiäre Bindung und elterliche Unterstützung zu den Kernthemen (23 %), gefolgt von Erziehung (12 %) und Aspekten des familiären Hintergrunds (11 %). Kognitive Prozesse werden mit 11 % der Themen ebenfalls vergleichsweise häufig angesprochen. Allgemeine Aspekte von kognitiver Entwicklung (17 %) und Intelligenz bzw. allgemeinen kognitiven Fähigkeiten (13 %) überwiegen innerhalb dieses Inhaltsbereichs. Zu den häufigeren spezifischeren Aspekten gehören Aufmerksamkeitsprozesse (7 %) sowie Vorwissen (7 %). Abb. 1: Häufigkeiten der kodierten zentralen Inhalte in Prozent von 245 Artikeln der Jahre 2003 bis 2012; Mehrfachnennungen pro Artikel möglich. 6 Olaf Köller et al. Auch der Themenbereich Diagnostik und klinische Aspekte wird in den Beiträgen der PEU thematisiert (9 %). Zentral innerhalb dieses Inhaltsbereichs sind Vorstellungen psychologischer Testinstrumente sowie die Evaluation von Interventionen und Trainingsverfahren (37 %). Zu den zentralen genannten Störungsbereichen zählen Lese-Rechtschreibsowie Rechenschwäche (12 %) und Verhaltensauffälligkeiten (10 %). Auch Diagnosekompetenzen (12 %) von Lehrkräften, Schulpsychologen und in der Beratung Tätigen stehen im Blickfeld des Interesses. Eine explizite Beschäftigung mit dem Wissenserwerb in Schulfächern wird in 6 % der Inhalte deutlich. Dabei gehören Deutsch (44 %) und Mathematik (41 %) zu den am meisten thematisierten Schulfächern; Fähigkeiten in verschiedenen Fremdsprachen machen 9 % der Inhalte in der Kategorie Schulfächer aus. Schließlich kreist ein weiterer Schwerpunkt um den Inhaltsbereich Aggression und Gewalt in der Schule (4 %). Unter diesem Inhaltsbereich werden vor allem aggressives Verhalten im Allgemeinen (45 %), Bullying und Mobbing (18 %) sowie Jugendgewalt im Speziellen (14 %) thematisiert. Beiträge, die sich vorrangig methodischen und professionsbezogenen Aspekten des Forschungsfeldes widmen und beispielsweise bedeutsame Konzepte oder die Anwendung neuer Methoden vorstellen, sind vergleichsweise selten (2 %). Hierunter fällt u. a. die Vorstellung von Testentwicklungen und Instrumenten, aber auch die Darstellung neuer statistischer Verfahren und Modellerweiterungen. Eine Kategorie mit sonstigen, nicht den neun zentralen Bereichen zuzuordnenden Begriffen macht insgesamt 9 % der extrahierten Inhalte aus. Innerhalb dieser Kategorie sind beispielsweise Themen vorzufinden wie Stress-, Stressbewältigung und Ressourcen im Allgemeinen, Migration und Akkulturation, motorische Entwicklung, politische Partizipation, Schuluniform und Freizeit. Methodische Zugänge und statistische Analysen Die empirischen Beiträge wurden zusätzlich hinsichtlich ihrer Methoden und Analysen betrachtet, um auch hier mögliche Forschungstrends ableiten zu können. Es wird deutlich, dass der Großteil der empirischen Arbeiten in PEU ausschließlich quantitative Methoden (87 %) nutzt. Lediglich 11 % der Autorinnen und Autoren be- Abb. 2: Häufigkeiten von Inhalten, die sich auf methodische und professionsbezogene Aspekte für die Praxis beziehen in Prozent pro Jahr von 2003 bis 2012 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 0 % 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Editorial 7 richten von einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Zudem sind in nur drei Artikeln (1 %) ausschließlich qualitative Methoden zum Tragen gekommen. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Analyse des verwendeten Forschungsansatzes. Der größte Teil der empirischen Forschung wird im Feld (93 %) durchgeführt. Nur ein Bruchteil der Forschungsarbeiten findet im Labor (6 %) statt bzw. greift auf beide Ansätze (1 %) zurück. Im Bereich der quantitativen Forschungsmethoden kommen in den letzten Jahren vermehrt statistische Analyseverfahren zur Anwendung (z. B. durch die Bereitstellung und Weiterentwicklung statistischer Software), die etwa herkömmlichen Schwächen wie Messfehlerbehaftung beobachteter Indikatoren psychologischer Konstrukte begegnen bzw. es ermöglichen, komplexen Datenstrukturen wie einer Schachtelung von Personen in Gruppen (z. B. Schülerinnen und Schülern in Klassen, Klassen in Schulen) gerecht zu werden. Als Indikator für die Verwendung solcher modernen statistischen Verfahren wurden latente Modellierungen und Mehrebenenanalysen in den quantitativen empirischen Beiträgen kodiert. Hierbei zeigt sich, dass ein Fünftel (20 %) der empirischen Beiträge, die sich quantitativer Methoden bedienen, auf latente Modellierungen bzw. Mehrebenenanalysen in den Datenauswertungen zurückgreift. Betrachtet man den Anteil an Artikeln pro Jahr, die solche statistischen Verfahren nutzen, so fällt auf, dass es keinen systematisch ansteigenden Trend in dieser Nutzung gibt (s. Abbildung 3). Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nicht jede Fragestellung die Anwendung der genannten Verfahren notwendig macht und statistische Analysen immer der Fragestellung angemessen sein sollten, ist der recht konstante Anteil moderner statistischer Verfahren über die letzten 10 Jahre (Range von 13 % bis 30 %) als substanziell zu bewerten. Stichprobencharakteristika Mit dem Spektrum der Zeitschrift an psychologischen Fragestellungen in Erziehung und Unterricht wird ein breites Feld anvisiert. Diese Bandbreite zeichnet sich auch in den untersuchten Stichproben der empirischen Beiträge ab. Diese reichen von Kindern im Vorschulalter über Schülerinnen und Schüler bis hin zu Studierenden bzw. Erwachsenen und decken somit Forschung in der gesamten Lebensspanne ab. Da es häufig vorkommt, dass Studien Stichproben aus unterschiedlichen Altersbereichen berück- Abb. 3: Häufigkeiten empirischer Artikel, die sich quantitativer Methoden bedienen und moderne statistische Verfahren (latente Modellierungen, Mehrebenenanalysen) verwenden in Prozent pro Jahr von 2003 bis 2012 35 % 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 0 % 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 8 Olaf Köller et al. sichtigen, waren in diesem Punkt Mehrfachnennungen für die einzelnen empirischen Beiträge möglich. Die am häufigsten untersuchte Stichprobe findet sich bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I (30 %), gefolgt von Erwachsenen (Nichtstudierenden; 26 %), Grundschulkindern (17 %) und Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II (11 %). Ein Anteil der Erwachsenenstichproben wird zu ihren eigenen Kindern befragt, sodass mit dem Alter der Stichprobe nicht automatisch auf den eigentlich adressierten Altersrange der Stichprobe geschlossen werden kann. Immerhin 9 % der untersuchten Stichproben setzen sich direkt aus Kindern im Vorschul- und Kindergartenalter zusammen. Ebenso häufig in den Blick genommen wird die Stichprobe der Studierenden. Des Weiteren gab es in den letzten Jahren Interesse daran, Gruppen mit speziellen Charakteristiken gezielt zu berücksichtigen. Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen und Lernstörungen wurden in 5 % aller empirischen Beiträge untersucht. Aber auch Kinder und Jugendliche mit Hochbegabung (3 %) sowie Personen mit Migrationshintergrund (2 %) wurden explizit in den Blick empirischer Beiträge genommen. Daneben wurden weitere Zielgruppen mit besonderen Risiken (6 %; z. B. Heimkinder, Familien in Problemlagen) in den Fokus gerückt. Zitationen Wie den Zitationen im Web of Knowledge entnommen wurde, wird ein Beitrag in jeglicher der hier betrachteten Rubriken der PEU im Durchschnitt 1,5 Mal (SD = 2,7) zitiert. Dabei handelt es sich um eine konservative Schätzung, da in unsere Rechnungen der letzten 10 Jahre auch die aktuellsten Artikel eingingen, die noch nicht in bereits publizierter Literatur aufgegriffen werden konnten. Aufgrund dieser Verzögerungen im gewöhnlichen Publikationsprozess ist realistischerweise von einem stärkeren Aufgreifen jedes einzelnen Beitrags auszugehen (s. Abbildung 4). In Tabelle 4 werden die Artikel der letzten 10 Jahre mit den häufigsten Zitationen aufgeführt. Rückblick und Ausblick Seit jeher ist es der Herausgeberschaft der PEU ein Anliegen gewesen, eine Zeitschrift zu konzipieren, die sich sowohl der psychologischen Forschung als auch der pädagogischen Praxis widmet. Auch nach 60 Jahren hat die Losung „im Dienst von Wissenschaft und Praxis“ (Heller, Nickel & Schmidt-Denter, 2003) nicht an Bedeutung verloren. Wie die Ausrichtung der Themenhefte und die inhaltsanalytischen Auswer- Abb. 4: Durchschnittliche Anzahl Zitationen aller von 2003 bis 2012 in PEU veröffentlichten Beiträge pro Jahr der Veröffentlichung 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Editorial 9 tungen der Beiträge aus den Jahren 2003 bis 2012 zeigen, besteht auch in den letzten Jahren eine große inhaltliche Vielfalt in der Zeitschrift PEU, die die anvisierten Kernthemen Erziehung und Unterricht breit aufgreift. Zu den Schwerpunkten gehören neben individuellen Unterschieden (z. B. in Motivation, Emotion und Selbstkonzept), kognitive Prozesse und Aspekte des Lehrens und Lernens sowie von Familie und Erziehung. Auch die angestrebte enge Verbindung zwischen psychologischer Forschung und pädagogischer Praxis findet in den Beiträgen der letzten zehn Jahre große Berücksichtigung, wie die zahlreichen Publikationen, die Inhalte der methodischen und professionsbezogenen Aspekte in der Praxis aufgreifen, verdeutlichen. Wie schließlich aus den Zitationen hervorgeht, werden die Publikationen der PEU durchaus von n Zitationen Jahr (Heft-Nr.) Rubrik Autorinnen und Autoren Titel des Beitrags 18 2006 (4) Empirische Arbeit Kristin Krajewski, Wolfgang Schneider Mathematische Vorläuferfertigkeiten im Vorschulalter und ihre Vorhersagekraft für die Mathematikleistungen 14 2008 (2) Übersichtsartikel Monika Daseking, Marijke Oldenhage, Franz Petermann Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule - eine Bestandsaufnahme 14 2008 (2) Empirische Arbeit Kristin Krajewski, Wolfgang Schneider, Gerhild Nieding Zur Bedeutung von Arbeitsgedächtnis, Intelligenz, phonologischer Bewusstheit und früher Mengen-Zahlen-Kompetenz beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule 12 2006 (4) Empirische Arbeit Steffi Weißhaupt, Sabine Peucker, Markus Wirtz Diagnose mathematischen Vorwissens im Vorschulalter und Vorhersage von Rechenleistungen und Rechenschwäche 10 2003 (3) Empirische Arbeit Andreas Beelmann Effektivität behavioraler Elterntrainingsprogramme: Ergebnisse zweier Pilotstudien zur Prävention dissozialen Verhaltens 10 2005 (1) Empirische Arbeit Anke Beyer, Arnold Lohaus Stressbewältigung im Jugendalter: Entwicklung und Evaluation eines Präventionsprogramms 10 2007 (1) Empirische Arbeit Alois Niggli, Ulrich Trautwein, Inge Schnyder, Oliver Lüdtke, Marko Neumann Elterliche Unterstützung kann hilfreich sein, aber Einmischung schadet: Familiärer Hintergrund, elterliches Hausaufgabenengagement und Leistungsentwicklung 9 2004 (4) Empirische Arbeit Ulrich Trautwein, Michaela Kropf Das Hausaufgabenverhalten und die Hausaufgabenmotivation von Schülern - und was ihre Eltern darüber wissen 8 2003 (2) Empirische Arbeit Lars Satow, Ralf Schwarzer Entwicklung schulischer und sozialer Selbstwirksamkeitserwartung. Eine Analyse individueller Wachstumskurven 8 2004 (1) Empirische Arbeit Renate Valtin, Christine Wagner Der Übergang in die Sekundarstufe I: Psychische Kosten der externen Leistungsdifferenzierung 8 2004 (2) Empirische Arbeit Mechthild Schäfer, Astrid Albrecht „Wie du mir, so ich dir? “ Prävalenz und Stabilität von Bullying in Grundschulklassen 8 2007 (4) Empirische Arbeit Jens Möller, Eva-Marie Bonerad Fragebogen zur habituellen Lesemotivation Tab. 4: Die meist zitierten Beiträge in PEU der Jahre 2003 bis 2012 10 Olaf Köller et al. der Scientific Community rezipiert, was sich auch in der Aufnahme der Zeitschrift in Zitationsdatenbanken und im Impact Factor zeigt. Die Laudatio zum 60. Geburtstag der PEU möchten wir damit beschließen, aufbauend auf den vorgestellten Ergebnissen Wünsche an die Zukunft der Zeitschrift zu formulieren. Als von der DGPs anerkannte Organzeitschrift mit strengem Peer-Review-Verfahren ist das Herausgebergremium bestrebt, kontinuierlich eine hohe Qualität der Veröffentlichungen zu gewährleisten. Empirische Artikel, die sich moderner statistischer Verfahren bedienen, so es der Fragestellung angemessen ist, sind in diesem Sinne erwünscht. Auch eine Ausdehnung des Anteils hochwertiger qualitativer Arbeiten ist wünschenswert. Mit jedem Heft sollten zudem weiterhin Inhalte angesprochen werden, die Themen und Problemfelder der Praxis adressieren und sich damit auch explizit an in den Kontexten Schule und Beratung Tätige wenden. Eine balanciertere Besetzung der verschiedenen Rubriken der PEU (z. B. Praxis psychologischer Beratung und Intervention, Tests und Programme) könnte hierbei eine förderliche Rolle spielen. Daneben könnte ein regelmäßigeres Bedienen der Rubriken Forum und Stichwort verstärkt Impulse für die Forschung über wegweisende Trends, Kontroversen und innovative Ansätze bieten. Insgesamt möchten wir mit der PEU auch in Zukunft ein Forum für die gewählten inhaltlichen Schwerpunkte bieten und außerdem angrenzende neue Themen mit Relevanz für die Felder Unterricht und Erziehung aufgreifen. Wichtig ist uns weiterhin, der Ausrichtung der PEU an der Schnittstelle von Forschung und Praxis gerecht zu werden. Wir danken allen, die zur Erfüllung dieser Ziele in den letzten 60 Jahren beigetragen und daran mitgearbeitet haben, der PEU ihren Stellenwert neben weiteren etablierten deutschsprachigen Publikationsorganen im Bereich der Pädagogischen Psychologie und Entwicklungspsychologie einzuräumen. Wir blicken gespannt in die Zukunft der PEU und freuen uns, wenn Sie unserer Jubilarin als Autorinnen und Autoren sowie als Leserinnen und Leser weiterhin gewogen bleiben. Literatur Beelmann, A. (2003). Effektivität behavioraler Elterntrainingsprogramme: Ergebnisse zweier Pilotstudien zur Prävention dissozialen Verhaltens. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50 (3), 310 - 323. Beyer, A. & Lohaus, A. (2005). Stressbewältigung im Jugendalter: Entwicklung und Evaluation eines Präventionsprogramms. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 52 (1), 33 - 50. Daseking, M., Oldenhage, M. & Petermann, F. (2008). Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule - eine Bestandsaufnahme. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 55 (2), 84 - 99. Heller, K. A., Nickel, H. & Schmidt-Denter, U. (2003). PEU: 50 Jahre im Dienst von Wissenschaft und Praxis. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50 (1), 2 - 8. Krajewski, K. & Schneider, W. (2006). Mathematische Vorläuferfertigkeiten im Vorschulalter und ihre Vorhersagekraft für die Mathematikleistungen. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 53 (4), 246 - 262. Krajewski, K., Schneider, W. & Nieding, G. (2008). Zur Bedeutung von Arbeitsgedächtnis, Intelligenz, phonologischer Bewusstheit und früher Mengen-Zahlen- Kompetenz beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 55 (2), 100 - 113. Mitchell, A. W. & McConnell, J. R., III. (2012). A historical review of Contemporary Educational Psychology from 1995 to 2010. Contemporary Educational Psychology, 37 (2), 136 - 147. Möller, J. & Bonerad, E.-M. (2007). Fragebogen zur habituellen Lesemotivation. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 54 (4), 259 - 267. Niggli, A., Trautwein, U., Schnyder, I., Lüdtke, O. & Neumann, M. (2007). Elterliche Unterstützung kann hilfreich sein, aber Einmischung schadet: Familiärer Hintergrund, elterliches Hausaufgabenengagement und Leistungsentwicklung. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 54 (1), 1 - 14. Satow, L., & Schwarzer, R. (2003). Entwicklung schulischer und sozialer Selbstwirksamkeitserwartung: Eine Analyse individueller Wachstumskurven. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50 (2), 168 - 181. Schäfer, M. & Albrecht, A. (2004). „Wie du mir, so ich dir? “ Prävalenz und Stabilität von Bullying in Grundschulklassen. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 51 (2), 136 - 150. Trautwein, U. & Kropf, M. (2004). Das Hausaufgabenverhalten und die Hausaufgabenmotivation von Schülern - und was ihre Eltern darüber wissen. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 51 (4), 285 - 295. Valtin, R. & Wagner, C. (2004). Der Übergang in die Sekundarstufe I: Psychische Kosten der externen Leistungsdifferenzierung. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 51 (1), 52 - 68. Weißhaupt, S., Peucker, S. & Wirtz, M. (2006). Diagnose mathematischen Vorwissens im Vorschulalter und Vorhersage von Rechenleistungen und Rechenschwäche. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 53 (4), 236 - 245. Wirtz, M. & Caspar, F. (2002). Beurteilerübereinstimmung und Beurteilerreliabilität. Methoden zur Bestimmung und Verbesserung der Zuverlässigkeit von Einschätzungen mittels Kategoriensystemen und Ratingskalen. Göttingen: Hogrefe.