eJournals Psychologie in Erziehung und Unterricht 61/2

Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/peu2014.art12d
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2014
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Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung in der Schweiz

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2014
Yves Hänggi
Annette Cina
Guy Bodenmann
Die aktuelle Elternbildung steht vor der Herausforderung, Eltern zur Inanspruchnahme der breit angebotenen Elternbildungsangebote zu erreichen. Es stellen sich folgende Forschungsfragen: Bei welchen Themen benötigen Schweizer Eltern zusätzliche Unterstützung und wie erfolgt die Informationssuche? Wie bekannt sind Elternbildungsangebote und wie werden diese bewertet? Was sind die Gründe für oder gegen die Inanspruchnahme von Elternbildungsangeboten in der Schweiz? Bei der vorliegenden Studie nahmen 880 deutschsprachige Schweizer Eltern an einer Online-Befragung teil (90 % Mütter). Die Mehrheit der Eltern berichtete, dass sie sich mehr Rat bei Erziehungsfragen wünschte. Fachpersonen wurden in der Regel erst bei Vorliegen schwerwiegender Probleme aufgesucht. Elternbildungsangebote sind bekannt und wurden positiv beurteilt. Die Inanspruchnahme der Angebote lag unter 20 %. Logistische Regressionsmodelle vermochten die Teilnahmefaktoren nur ungenügend vorherzusagen. Der bedeutendste Faktor war eine vorangegangene Kurserfahrung. Die Inanspruchnahme der Elternbildung sollte durch niederschwellige Angebote (z. B. neue Medien) weiter erhöht werden.
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n Empirische Arbeit Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2014, 61, 141 -150 DOI 10.2378/ peu2014.art12d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung in der Schweiz Ergebnisse einer Online-Befragung Yves Hänggi 1 , Annette Cina 1 , Guy Bodenmann 2 1 Universität Freiburg, Schweiz 2 Universität Zürich Zusammenfassung: Die aktuelle Elternbildung steht vor der Herausforderung, Eltern zur Inanspruchnahme der breit angebotenen Elternbildungsangebote zu erreichen. Es stellen sich folgende Forschungsfragen: Bei welchen Themen benötigen Schweizer Eltern zusätzliche Unterstützung und wie erfolgt die Informationssuche? Wie bekannt sind Elternbildungsangebote und wie werden diese bewertet? Was sind die Gründe für oder gegen die Inanspruchnahme von Elternbildungsangeboten in der Schweiz? Bei der vorliegenden Studie nahmen 880 deutschsprachige Schweizer Eltern an einer Online-Befragung teil (90 % Mütter). Die Mehrheit der Eltern berichtete, dass sie sich mehr Rat bei Erziehungsfragen wünschte. Fachpersonen wurden in der Regel erst bei Vorliegen schwerwiegender Probleme aufgesucht. Elternbildungsangebote sind bekannt und wurden positiv beurteilt. Die Inanspruchnahme der Angebote lag unter 20 %. Logistische Regressionsmodelle vermochten die Teilnahmefaktoren nur ungenügend vorherzusagen. Der bedeutendste Faktor war eine vorangegangene Kurserfahrung. Die Inanspruchnahme der Elternbildung sollte durch niederschwellige Angebote (z. B. neue Medien) weiter erhöht werden. Schlüsselbegriffe: Elternbildung, Bekanntheitsgrad, Inanspruchnahme, Bewertung Evaluation and Utilization of Parent Education in Switzerland. Findings of an Internet Survey Summary: Providers of parenting education programs are faced with the challenge of how to get parents to participate. The following questions were investigated: For which parenting topics do Swiss parents wish further support and how do they get the information needed? How well known are parenting programs and how are they evaluated? What reasons led to participation in parenting training? Data was collected using an internet based survey with 880 German speaking Swiss parents (90 % mothers). Most parents desired more advice concerning parenting. In general, parents only sought help from experts when having severe problems. Parents were aware of the training programs and assessed them positively, however less than 20 % had taken advantage of such programs. Logistic regression models were insufficient to predict participation in parenting trainings. The most important factor was the earlier participation in another parenting training. Easily accessible parent education programs will become increasingly important. Keywords: Parent education, popularity, utilization, evaluation Die Anforderungen an die Erziehungskompetenz der Eltern nahmen in den sich verändernden westlichen Gesellschaften stetig zu (Fuhrer, 2007; Henry-Huthmacher & Borchard, 2008; Pec´nik, 2007). In aktuellen, repräsentativen Befragungen in der Schweiz gab die Hälfte der Eltern an, durch Erziehungsaufgaben gefordert zu sein (Fritz + Fränzi Elternmagazin, 2011) und ein Fünftel war mit deren Bewältigung überfordert (Pro Juventute, 2011). 142 Yves Hänggi et al. Unterstützung erfahren Eltern durch ein breites Angebot der Elternbildung (Heinrichs, Bodenmann & Hahlweg, 2008; Lösel, Schmucker, Plankensteiner & Weiss, 2006; Perrez, Hilti, Abt, Aragon & Cina, 2004; Tschöpfe-Scheffler, 2003). Unter dem Begriff Elternbildung wird allgemein die Unterstützung der Eltern verstanden, welche die „Entfaltung und Entwicklung der geistig-seelischen Werte und Anlagen“ ihrer Kinder durch Erziehung zu fördern versuchen (Hoffmann, 2003, S. 127). Frank (2010) unterscheidet zwischen der formellen Elternbildung, die Beratungs- und Kursangebote beinhaltet, und der informellen Elternbildung mittels Elternbriefen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendungen. Die Inanspruchnahme formeller Elternbildungsangebote ist jedoch teilweise sehr gering (Sanders et al., 2008). Die vorliegende Studie hat zum Ziel, das Bedürfnis der Eltern in der Schweiz nach mehr Informationen, den Bekanntheitsgrad sowie die Bewertung von Elternbildungsangeboten zu dokumentieren und mögliche Gründe für die Inanspruchnahme eines Elternbildungsangebots zu finden. Bei Erziehungsproblemen suchen Eltern primär Rat bei Personen aus dem privaten Umfeld und wenden sich erst bei größerem Leidensdruck an Fachpersonen. In der Studie von Bergold, Rupp, Schneewind und Wertfein (2009) gaben 85 % der Eltern an, bei Erziehungsproblemen zuerst den eigenen Partner um Rat zu fragen. Professionelle Anlaufstellen wurden nur in 19 % der Fälle kontaktiert. Die Autoren gehen von einer prozesshaften Dynamik aus, wie Eltern Rat suchen. Zuerst wird versucht mit geringem Aufwand Hilfe aus dem sozialen Umfeld zu erhalten. Ergänzend oder in einem nächsten Schritt werden Informationen in Medien gesucht (z. B. im Internet). Falls es keine Lösung bringt, wird eine professionelle Unterstützung in Anspruch genommen (z. B. Beratung oder Erziehungskurs). Trotz zunehmender Breite an Elternbildungsmöglichkeiten sind nicht alle Angebote den Eltern bekannt und werden oft nur unzureichend genutzt. Laut einer Onlinebefragung in Deutschland waren die bekanntesten Elternkurse Starke Eltern - Starke Kinder ® , Triple P und PEKiP bei 60 - 69 % der befragten Eltern bekannt (Heinrichs, Behrmann, Härtel & Nowak, 2007). Weniger bis kaum bekannt waren die Elternkurse Gordon Elterntraining (40 - 49 %), STEP (20 - 29 %), KESS (10 - 19 %) oder Opstapje (0 - 10 %). Eine repräsentative Umfrage von Watzek, Bucher, Hänggi, Schoebi und Perrez (2005) in 906 Haushalten der Stadt Basel ergab einen durchschnittlichen Bekanntheitsgrad von 53 % für Elternbildungsangebote und dass 60 % der Eltern, welche Elternbildungsangebote kannten, nie daran teilnahmen. Nur gerade 17 % nahmen manchmal bis häufig an einer Elternbildung teil. Zur Teilnahme an einem Elternbildungsangebot bedarf es einer besonders hohen Motivation zur Erziehungsreflexion und einer Einsicht in dessen Nutzen. Spoth, Redmond und Shin (2000) konnten zeigen, dass die Motivation erhöht ist, wenn kindliches Problemverhalten vorliegt, die Eltern bereits andere Ressourcen in Anspruch genommen haben, die Eltern gut gebildet sind, sie mehrere Kinder haben und über ein genügendes Einkommen verfügen. Die Autoren konnten diese fünf Variablen als Prädiktoren der Intention zur Inanspruchnahme, die mit der tatsächlichen Teilnahme assoziiert war, empirisch bestätigen. Seefeldt, Heinrichs und Eggert (2008) konnten in einem logistischen Regressionsmodell 88 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und 94 % der Nicht-Teilnehmerinnen und -teilnehmer an einem kostenlosen Triple-P- Kurs innerhalb eines Forschungsprojekts mit drei Variablen korrekt vorhersagen. Die befragten Eltern nahmen eher teil, wenn sie eine größere Offenheit dem Projekt gegenüber angaben, sie geringere logistische Barrieren hatten (Zeit und Kinderbetreuung) und die Eltern ihre Kinder anfällig für Verhaltensprobleme hielten. Wenn Elternbildungsangebote nicht in Anspruch genommen wurden, obwohl die Eltern davon Kenntnis hatten, nannten sie ei- Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung 143 nen zu geringen Bedarf, Zeitmangel, zu lange Zugangswege, ungünstige Öffnungs- oder Kurszeiten und zu große Kurskosten als wichtige Gründe (Bergold et al., 2009; Heinrichs, Bertram, Kuschel & Hahlweg, 2005; Seefeldt et al., 2008; Spoth & Redmond, 1995). Ein Mangel an Bildungsmotivation sowie an zeitlichen, finanziellen und sozialen Ressourcen dürfte insbesondere bei sozioökonomisch niedriger gestellten Eltern zu einer geringen Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen beitragen (Lösel et al., 2006; Prinz et al., 2001). Das Ziel der vorliegenden Studie liegt darin, die bisherigen Studienergebnisse für Eltern in der Schweiz zu replizieren und zu ergänzen. Die erste Forschungsfrage (F1) lautet: In Bezug auf welche Themenbereiche würden sich Eltern mehr Rat wünschen, unterscheiden sich dabei Väter und Mütter und werden in Anlehnung an Bergold und Mitautoren (2009) primär leicht zugängliche, niederschwellige Informationen als Informationsquellen herangezogen (privates Umfeld, Internet, Ratgeber)? Die zweite Forschungsfrage (F2) betrifft den Bekanntheitsgrad und die Bewertung der Elternbildungsangebote: Wie bekannt sind Elternbildungsangebote in der Schweiz, wie hoch ist dessen Inanspruchnahme und wie bewerten Eltern diese Angebote? In Bezugnahme auf die präsentierten Ergebnisse erwarten wir einen durchschnittlichen Bekanntheitsgrad der Elternbildungsangebote von 50 % und große Unterschiede des Bekanntheitsgrades zwischen den einzelnen Angeboten (vgl. Heinrichs et al., 2007; Watzek et al., 2005). Die dritte Forschungsfrage (F3) lautet: Was sind die Gründe für die Inanspruchnahme von Elternbildungsangeboten in der Schweiz? In Anlehnung an das Modell von Spoth und Mitautoren (2000) erwarten wir, dass die Variablen kindliches Problemverhalten, vorherige Inanspruchnahme eines Elternbildungsangebots, Bildungsstand, Anzahl der Kinder und Haushaltseinkommen die Teilnahme und Nicht-Teilnahme in logistischen Regressionsmodellen signifikant vorhersagen. Methodik Die Datenerhebung erfolgte in einer rund 15-minütigen Online-Befragung zwischen Mai und September 2008. 50 % der an der Studie interessierten Personen wurden im Internet (Verlinkung, Newsletter), 25 % in einer Zeitschrift (z. B. Fritz + Fränzi Elternmagazin) und 9 % durch Bekannte auf die Erhebung aufmerksam gemacht und 17 % erfuhren über andere Wege von der Studie. Als Anreiz für die Studienteilnahme wurde eine Verlosung von sieben Gutscheinen im Gesamtwert von 475 CHF/ 380 EUR durchgeführt. Die statistischen Analysen erfolgten mit PASW Statisitics Version 18 (www.spss.com) und beinhalteten Häufigkeitsanalysen, c 2 -Tests zum Vergleich der Nennungen durch Mütter und Väter, Varianzanalysen und logistische Regressionsmodelle zur Bestimmung der Gründe für oder gegen eine Teilnahme an einem Elternbildungsangebot. Studienteilnehmer Insgesamt 880 Eltern aus der deutschsprachigen Schweiz, welche zum Zeitpunkt der Befragung mindestens ein Kind unter 19 Jahren hatten, füllten den Online-Fragebogen vollständig aus. 171 Personen brachen die Bearbeitung des Fragebogens frühzeitig ab (16 % Abbrecher von total 1051 Personen). Der Vergleich der Gruppe der Studienteilnehmer und der Abbrecher ergab, dass häufiger Väter ( c 2 = 9.98, p = .002) und Eltern mit älteren Kindern (t(936) = 2.58, p = .01) sowie mit höheren Anstellungsprozenten (Z = -2.88, p = .004) vorzeitig ausstiegen. In Bezug auf den Familienstand, das Bildungsniveau und das Einkommen gab es keine signifikanten Unterschiede. Von den 880 Studienteilnehmern waren 90 % Mütter und 10 % Väter. Im Durchschnitt waren die Eltern 38 Jahre alt (SD = 5.76), 13 Jahre in der aktuellen Partnerschaft (SD = 6.19) und durchschnittlich 9 Jahre verheiratet (SD = 5.33; insgesamt 82 % der Paare). 66 % der Netto-Jahreseinkommen lagen zwischen 60000 und 120000 CHF bzw. 48000 und 96000 EUR, was dem Einkommen des mittleren und oberen Mittelstandes entsprach. Zum größten Teil wohnten die Studienteilnehmer mit ihren Kindern und ihrem Partner zusammen (89 %). 23 % der Eltern hatten ein Kind, 52 % hatten zwei Kinder, 18 % drei und 7 % mehr als drei Kinder. Das jüngste Kind der Familie war im Schnitt 5.2 Jahre alt (Minimum: 3 Wochen; Maximum: 17 Jahre; SD = 3.90) 144 Yves Hänggi et al. und das älteste Kind war durchschnittlich 4 Jahre älter (M = 9.3; Minimum: 2 Jahre; Maximum: 34 Jahre; SD = 5.10). Die Mehrheit der Kinder (73 %) wies laut ihren Eltern keine nennenswerten Schwierigkeiten auf. Die restlichen Familien hatten ein Kind mit einer Auffälligkeit (21 %) oder sogar mehrere Kinder mit Problemen (6 %). Sechs Prozent der Eltern berichteten über emotionale Probleme eines ihrer Kinder, 15 % über Verhaltensprobleme, 8 % über Schulschwierigkeiten bzw. Lernstörungen und 3 % über soziale Schwierigkeiten ihrer Kinder. Im Vergleich der Mütter und Väter waren die Väter besser gebildet, c 2 (3) = 35.83, p < .001, und hatten ein größeres außerhäusliches Arbeitspensum, c 2 (11) = 325.96, p < .001. Die Väter gaben zu 61 % einen Hochschul- oder Universitätsabschluss und zu 25 % eine Berufsausbildung als höchste Ausbildung an. Bei den Müttern waren es 30 % mit Hochschul- oder Universitätsabschluss und 41 % mit Berufsausbildung. 84 % der Väter arbeiteten zu 80 % und mehr (Mütter: 9 %), während 38 % der Mütter einer Teilzeitarbeit von 40 - 60 % nachgingen (Väter: 11 %). 24 % der Mütter gingen keiner außerhäuslichen Berufstätigkeit nach (Väter: 0 %). Die Väter wiesen im Vergleich zur Schweizer Bevölkerung (28 % Hochschule, 55 % Berufsausbildung; Bundesamt für Statistik, 2010) eine deutlich höhere Bildung auf. Instrumente Der Online-Fragebogen erfasste Daten zur Familie und zu Beratungs- und Elternbildungsangeboten. Erhoben wurden a) demografische Daten der Eltern (Geschlecht, Zivilstatus, Bildung, familiäres Einkommen, Erwerbstätigkeit, Wohnumgebung) und der Kinder (Geschlecht, Betreuung, Vorliegen von emotionalen Problemen, Verhaltensproblemen, Schulschwierigkeiten bzw. Lernstörungen und/ oder sozialen Schwierigkeiten), b) wie oft Personen (z. B. Partner) und Medien (z. B. Zeitschriften; Antwortformate: 1 = nie, 2 = selten, 3 = oft, 4 = sehr oft) bei Vorliegen von Schwierigkeiten mit den Kindern um Rat ersucht werden, c) ob Bedarf nach Unterstützung besteht (Wünschen Sie sich mehr Hilfe in Ihrer Erziehungsarbeit? ; Antwortformat: 1 = nein, 2 = ja), d) der Bedarf nach Beratung zu diversen Themenbereichen (z. B. Erziehungsfragen; Antwortformat: 1 = nein, 2 = ja), e) der Wunsch nach Beratungs- und Informationsangeboten (z. B. Ich würde mich gerne von Fachpersonen per E-Mail beraten lassen; Antwortformat: 1 = nein, 2 = ja), und f ) welche Elternbildungsangebote bekannt sind (Antwortformat: 1 = ist mir unbekannt, 2 = davon gehört, 3 = Kurs besucht) und wie bekannte Angebote bewertet wurden (Antwortformat: 1 = eher negativ, 2 = neutral, 3 = eher positiv, 4 = keine Meinung). Die Liste der Elternbildungsangebote enthielt die zur Zeit der Datenerhebung durch den Schweizerischen Bund für Elternbildung (2009) ausgewiesenen, standardisierten Elternkurse der Schweiz (vgl. Tab. 3). Ergebnisse Ergebnisse zu F1: Bedarf nach Unterstützung Über die Hälfte der befragten Eltern wünschten sich mehr Rat in Bezug auf die Erziehung, insbesondere bei schwierigem Verhalten des Kindes, die kindliche Entwicklung und den Einfluss von Gleichaltrigen (vgl. Tab. 1). Die Väter gaben im Vergleich zu den Müttern an, dass sie signifikant weniger Rat bei Erziehungsfragen, schwierigem Kindsverhalten und Einfluss von Gleichaltrigen benötigten. Wenn Eltern zur kindlichen Entwicklung oder zur Erziehung Rat suchten, dann wandten sie sich am häufigsten an den eigenen Partner bzw. die eigene Partnerin (vgl. Tab. 2). Eltern, die sich über Medien selbst informierten, bevorzugten Ratgeberinformationen in schriftlicher Form (Buch bis Broschüre). Informationskanäle mit neuen Medien wurden demgegenüber weniger oft konsultiert. Die Resultate waren für beide Elternteile vergleichbar (nicht berichtet), Väter holten sich jedoch deutlich seltener Rat bei Personen (multivariate Varianzanalyse nach Wilks λ : F [7, 802] = 4.43, p < .001, h 2 = .04) oder in Medien (F [8, 782] = 6.79, p < .001, h 2 = .07). Ergebnisse zu F2: Elternbildungs- und Unterstützungsangebote Der Tabelle 3 ist zu entnehmen, dass Triple P, Gordon Familientraining und Starke Eltern - Starke Kinder ® die bekanntesten Elternkurse in der Schweiz waren und positiv beurteilt wurden. 91 % aller befragten Mütter und Väter kannten mindestens ein Elternbildungsangebot. Den Müttern waren jedoch mehr Ange- Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung 145 bote bekannt (multivariate Varianzanalyse nach Wilks λ : F [8, 801] = 4.57, p < .001, h 2 = .04) und sie beurteilten die Angebote tendenziell positiver (multivariate Varianzanalyse nach Wilks λ : F [8, 327] = 1.9, p = .06, h 2 = .04; ohne die Kategorie 4 keine Meinung) als die Väter. Weiterhin fällt auf, dass die effektive Teilnahmerate (Prozentsatz an Teilnahmen unter der Bedingung, dass das Angebot bekannt war) bei einigen weniger bekannten Angeboten deutlich höher war als bei bekannten Angeboten. Ergebnisse zu F3: Inanspruchnahme Um die Gründe für eine Inanspruchnahme der Elternkurse zu untersuchen, wurden für die dichotomisierte Kriteriumsvariable Inanspruchnahme (0 = Angebot bekannt, aber nicht besucht Alle Mütter Väter M-V-Vergleich a N = 880 791 89 Thema % % % c 2 Erziehungsfragen Kindliche Entwicklung Schwieriges Kindsverhalten Einfluss von Gleichaltrigen Einfluss von Medien (TV …) Einfluss von Freizeitaktivität Einfluss von Computerspielen Kindergarten/ Schule Gesundheitsfragen/ Hygiene Pflege/ Betreuung 66,4 63,9 60,8 54,9 45,9 42,3 40,6 39,2 24,8 19,8 68,0 63,9 63,0 56,7 46,2 43,4 40,7 39,2 24,6 19,9 51,9 64,0 41,6 38,7 43,2 31,9 39,2 39,0 27,0 18,9 8.02** 0.00 13.33*** 8.90** 0.23 3.53 0.06 0.00 0.22 0.04 Tab. 1: Themenbereiche, bei denen (mehr) Beratung gewünscht wurde Anmerkungen: Alle Angaben stehen für den Prozentsatz an Ja-Antworten. a Mütter und Väter im Vergleich (Pearson c 2 -Test; df = 1). * p < .05. ** p < .01. *** p < .001. Tab. 2: Informationsquellen bei Fragen zur kindlichen Entwicklung und Erziehung Anmerkungen: N = 880. a Antwortformat: 1 = nie, 2 = selten, 3 = oft, 4 = sehr oft. nie selten oft sehr oft Personen/ Medien % % % % Median a Partner/ Partnerin Freunde/ Bekannte Verwandte Arzt/ Psychologe/ Psychiater Erzieher/ Lehrkräfte Familienberater Nachbarn Ratgeber-Buch Ratgeber-Zeitschrift Informationen im Internet Ratgeber-Broschüre Fernsehsendung Online-Beratungsangebote Radiosendung DVD/ Video 4,2 5,8 25,7 31,1 24,0 52,4 58,8 6,9 11,4 27,5 18,0 48,5 73,5 59,7 83,2 15,0 44,1 49,4 54,9 60,4 36,3 34,9 35,5 41,6 38,2 48,6 40,1 19,0 33,3 14,3 42,0 44,3 21,1 12,3 14,5 9,9 6,1 43,2 37,6 26,0 26,0 9,4 4,6 6,2 2,0 38,7 5,9 3,8 1,7 1,1 1,4 0,2 14,4 9,5 8,3 7,3 2,0 2,9 0,8 0,5 3 3 2 2 2 1 1 3 2 2 2 2 1 1 1 146 Yves Hänggi et al. Bekanntheitsgrad Teilnahmequote 1 Bewertung 2 Unbekannt Davon gehört Angebot besucht Angebot besucht, falls bekannt Eher negativ Neutral Eher positiv Triple P Mütter Väter 15,0 25,6 70,5 70,9 14,5 3,5 17,1 4,7 6,0 9,8 23,8 29,4 70,2 60,8 PEKiP Mütter Väter 56,0 83,1 36,1 10,8 7,9 6,0 18,0 35,7 8,2 8,3 40,5 58,3 51,3 33,3 Gordon Familientraining Mütter Väter 24,2 42,5 70,1 56,3 5,7 1,1 7,5 1,9 5,1 2,6 34,3 53,8 60,6 43,6 Starke Eltern - Starke Kinder® Mütter Väter 37,0 58,8 57,5 40,0 5,5 1,2 8,7 2,9 0,9 3,0 26,6 48,5 72,5 48,5 STEP Mütter Väter 67,7 78,6 30,0 21,4 2,3 0,0 7,1 0,0 2,1 11,1 49,7 66,7 48,3 22,2 Online-Elterntraining Mütter Väter 85,3 89,2 12,8 10,8 1,9 0,0 12,9 0,0 6,6 0,0 57,9 70,0 35,5 30,0 Kess erziehen Mütter Väter 93,1 94,0 5,9 4,8 0,9 1,2 13,2 20,0 4,4 0,0 86,7 100,0 8,9 0,0 Opstapje Mütter Väter 94,9 94,0 4,0 6,0 1,1 0,0 21,6 0,0 8,0 20,0 56,0 80,0 36,0 0,0 Tab. 3: Bekanntheitsgrad und Reputation von Elternbildungsangeboten in der Schweiz Anmerkung: N = 880 (Mütter: N = 792 ; Väter: N = 88). Alle Angaben in % Ja-Antworten. 1 Effektive Teilnahmequote. 2 Bewertung, falls das Angebot bekannt war. Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung 147 vs. 1 = Angebot besucht) eine logistische Regressionsanalyse mit den Prädiktoren frühere Kurserfahrung, kindliche Schwierigkeiten, Bildung, familiäres Einkommen und Anzahl Kinder gerechnet (vgl. Spoth et al., 2000). Die Prädiktoren wurden wie folgt kodiert: Kurserfahrung (0 = keine Vorerfahrung, 1 = Vorerfahrung vorhanden), kindliche Schwierigkeiten (0 = keine Schwierigkeiten, 1 = mindestens ein Kind hat Schwierigkeiten), Bildung (1 = obligatorische Schulzeit, 2 = Berufsausbildung, 3 = Mittelschule/ Gymnasium, 4 = Hochschule), familiäres Einkommen (1 = ≤ 60000 CHF/ 48000 EUR, 2 = 60000 - 100000 CHF/ 48000 - 80000 EUR, 3 = ≥ 100000 CHF/ 80000 EUR pro Jahr) und Anzahl Kinder (1 = 1 Kind, 2 = 2 Kinder, 3 = 3 und mehr Kinder). Damit weniger als 20 % der Kovariatenmuster mit Fallzahlen unter 5 vorlagen (Backhaus, Erichson, Plinke & Weiber, 2010), wurden die Analysen nur für die Gruppe der Mütter und Angebote durchgeführt, die über 30 Teilnahmen aufwiesen. Wie Tabelle 4 zeigt, sind erhöhte Werte in dem Faktor frühere Kurserfahrung bei allen Elternbildungsangeboten mit höheren Odds assoziiert, an dem Angebot teilzunehmen. Die signifikanten Assoziationen erklären jedoch nur einen geringen Teil der Varianz. Diskussion Die Ergebnisse zur ersten Forschungsfrage (F1) weisen bei den befragten Eltern auf einen Bedarf nach zusätzlichen Informationen im Bereich der Erziehung und kindlichen Entwicklung hin. Bei Erziehungsfragen richten sich Eltern in erster Linie an Personen des privaten Umfeldes. Fachpersonen werden oft nur dann herangezogen, wenn die Probleme mit den Kindern massiv oder persistent sind. Die Resultate replizieren die Befunde von Bergold und Mitautoren (2009), wonach Eltern zuerst versuchen allein eine Lösung zu finden. Dabei greifen Eltern oft auf schriftliche Informationen zurück. Die Resultate verweisen somit auf das Potenzial der Ratgeberliteratur und Informationen im Internet für die Präventionsarbeit. Mindestens ein Kurs besucht Triple P Gordon Familientraining Starke Eltern - Starke Kinder® PEKiP Prädiktor B SE B B SE B B SE B B SE B B SE B Frühere Kurserfahrung Anz. kind. Schwierigkeiten Bildung Familiäres Einkommen Anzahl Kinder 22.31*** 0.19 0.04 0.34* 0.17 - .21 .08 .14 .13 2.31*** -0.15 -0.03 0.12 0.40* .33 .25 .10 .17 .17 3.27*** -0.14 -0.05 0.14 0.52‘ .38 .20 .16 .23 .27 3.24*** 0.38 -0.05 0.08 0.22 .38 .39 .17 .28 .28 2.97*** 0.17 0.08 0.55* -0.82*** .36 .35 .14 .23 .24 N Teilnahmen N-R 2 220 23,4 % 111 13,1 % 42 27,2 % 39 26,6 % 59 22,7 % Korrekt klassifizierte Teilnahmen Nicht-Teilnahmen 21,4 % 100 % 19,8 % 97,4 % 21,4 % 99,3 % 12,8 % 99,6 % 18,6 % 99,0 % Tab. 4: Einflussfaktoren auf den Besuch von Elternbildungsangeboten (Mütter) Anmerkungen: N = 762 Mütter (Analyse für Kurse mit über 30 Teilnahmen); Kriterium: dichotome Variable Inanspruchnahme des Elternbildungsangebotes (0 = Angebot bekannt, aber nicht besucht vs. 1 = Angebot besucht); Wald-Test (N total = 762; df = 1). ‘ p < .10. * p < .05. ** p < .01. *** p < .001. 148 Yves Hänggi et al. Die Resultate zur zweiten Forschungsfrage (F2) zeigen, dass insbesondere die befragten Mütter gut über Elternbildungsangebote informiert sind. Über 70 % der Mütter und über 40 % der Väter kennen die Elternkurse Triple P, Gordon Familientraining und/ oder Starke Eltern - Starke Kinder ® . Dennoch werden die Angebote von den befragten Eltern vergleichsweise selten in Anspruch genommen. Die Resultate bestätigen somit frühere Befunde (Heinrichs et al., 2007; Watzek et al., 2005). Für einige Elternbildungsangebote (STEP, Online-Elterntraining, Kess erziehen und Opstapje) können die geringen absoluten Teilnahmequoten teilweise auf den fehlenden Bekanntheitsgrad zurückgeführt werden. Hinzu kommt, dass weniger bekannte Programme in der Schweiz nur selten bzw. nur an wenigen Orten angeboten werden und um die 10 % der befragten Eltern überhaupt kein Elternbildungsangebot kannten. Weitere Gründe, die in der Literatur diskutiert wurden und auch für die Schweiz und die in dieser Studie befragten Eltern Gültigkeit haben dürften, sind ein subjektiv eingeschätzter geringer Bedarf, logistische Barrieren (z. B. durch fehlende Kinderbetreuung, ungünstige Öffnungs- oder Kurszeiten), geringe Ressourcen (z. B. geringes Einkommen, Zeitmangel) und Mangel an Bildungsmotivation (Bergold et al., 2009; Heinrichs et al., 2005; Lösel et al., 2006; Prinz et al., 2001; Seefeldt et al., 2008; Spoth & Redmond, 1995). Die Elternbildung steht vor der Herausforderung, bestehende Angebote und deren Nutzen noch besser bekannt zu machen. Die Ergebnisse zur dritten Forschungsfrage (F3) bestätigen nur teilweise bisherige Befunde. Die Befunde von Spoth und Mitautoren (2000) konnten am deutlichsten für den Faktor frühere Kurserfahrung repliziert werden, der in den vorliegenden Analysen den größten Beitrag zur Vorhersage der Teilnahme an einem Elternbildungsangebot beitrug. Zudem dürften die Teilnahmekosten eine Rolle gespielt haben, da Familien mit einem höheren Einkommen öfters an einem Angebot teilgenommen haben, insbesondere an PEKiP. Die durchschnittlichen Preise von knapp 20 CHF (16 EUR) pro Kursstunde dürften also für einkommensschwächere Familien eine Teilnahmehürde generieren. Hingegen konnten die Ergebnisse von Spoth und Mitautoren (2000) für das kindliche Problemverhalten, die Bildung der Eltern und die Anzahl der Kinder nicht repliziert werden. Die geringe Varianzaufklärung und die ungenügende Vorhersagekraft der Regressionsmodelle stellen die Bedeutung der Regressionsmodelle jedoch infrage. Mögliche Gründe für dieses unerwartete Ergebnis könnten darin liegen, dass die Variablen aufgrund einer zu homogenen Stichprobe eine zu geringe Varianz aufwiesen, sie komplexer miteinander in Beziehung stehen, sie in der zeitlichen Abfolge der Familienentwicklung unterschiedliche Einflüsse haben oder dass weiteren Faktoren eine entscheidende Bedeutung zukommt, die in dieser Studie nicht erhoben wurden (z. B. Empfehlung durch Fachperson, Angebotsdichte, Kinderbetreuung während des Kurses etc.). Des Weiteren unterschied sich die Datenerhebung in dieser Studie von der Studie durch Spoth und Redmond (1995), bei der es um die Teilnahmeentscheidung an einem Elterntraining im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie ging. Demgegenüber handelte es sich hier um eine retrospektive und internet-basierte Studie im Feld. Damit waren die Voraussetzungen für die Teilnahmeentscheidung unterschiedlich, was mit unterschiedlichen Entscheidungsprozessen assoziiert sein könnte. Die Stärken der vorliegenden Studie liegen in der großen Stichprobe, in der Erfassung der Daten im Feld und in der Erhebung der Teilnahme an Elternbildungsangeboten unabhängig von einer Begleitstudie. Damit ließen sich reale Entscheidungsgründe für und gegen die Nutzung von Elternbildungs- und Unterstützungsangeboten erfassen. Die Datenerhebung mittels Internet dürfte zu einer höheren Offenheit und weniger sozial erwünschten Antworten geführt haben, als wenn die Antworten mit traditioneller Papier-Bleistift-Methode erhoben worden wären (z. B. Joinson, McKenna, Postmes & Reips, 2007). Eingeschränkt wird die Bewertung und Inanspruchnahme der Elternbildung 149 Aussagekraft durch die Feststellung, dass mehrheitlich besser gestellte Eltern und anteilsmäßig wenige, jedoch besser gebildete Väter an der Befragung teilnahmen. Die deutschsprachige Datenerhebung via Internet dürfte weiter dazu beigetragen haben, dass bildungsfernere Eltern und Eltern mit Migrationshintergrund in der Stichprobe unterrepräsentiert sind. Die Selbstselektion der Stichprobe könnte dadurch zugunsten von bildungsinteressierten Müttern und Vätern ausgefallen sein. Daher gelten die berichteten Befunde primär für bildungsinteressierte Schweizer Eltern aus dem besser gestellten Mittelstand. Eine Replikation der Studie durch eine repräsentative Umfrage wäre daher wünschenswert. Konklusion Im Sinne einer effizienten und wirksamen Präventionsarbeit sollte eine höhere Inanspruchnahme bestehender Elternbildungsangebote angestrebt werden. Ein zielführender Schritt ist die Etablierung niederschwelliger Angebote, die den Einstieg in die Elternbildung erleichtern (Lösel et al., 2006). Die Schwelle zur Teilnahme an familienbildenden Angeboten sinkt, wenn Themen angesprochen werden, die für Familien und ihre Lebenswelt aktuell und bedeutend sind. Das Interesse an solchen Themen erhöht die Motivation zur Teilnahme bzw. senkt die Hemmschwelle, die möglicherweise durch den Zeit-, Geld- und Organisationsaufwand und/ oder durch Vorbehalte gegenüber der Offenlegung von familiären Problemen gegeben ist (Oberndorfer & Mengel, 2003). Neue Kursmodelle mit Türöffnerfunktion sind gefordert (z. B. niederschwellige Informationsveranstaltungen mit anschließendem Vertiefungskurs; aufsuchende Angebote). Zudem dürfte den Interventionen mit neuen Medien (Hänggi & Perrez, 2005) eine zunehmende Bedeutung zukommen, um Eltern für eine Teilnahme an präventiven Elternbildungsangeboten zu gewinnen. Insbesondere Eltern der jüngeren Generation sind mit modernen Kommunikationsmitteln gut vertraut und nutzen diese regelmäßig. Die Herausforderung an die künftige Forschung wird sein, die Gründe und Entscheidungsprozesse der Inanspruchnahme von Elternbildungsangeboten prospektiv zu erfassen, noch besser zu verstehen und Handlungsempfehlungen zu formulieren, insbesondere für die Gruppe der Väter. Literatur Backhaus, K., Erichson, B., Plinke, W. & Weiber, R. (2010). Multivariate Analysemethoden: Eine anwendungsorientierte Einführung (13., überarbeitete Aufl.). Berlin: Springer. Bergold, P., Rupp, M., Schneewind, K. A. & Wertfein, M. (2009). Die Wirksamkeit der CD-ROM „Freiheit in Grenzen“ zur Stärkung von Elternkompetenzen - Eine Vergleichsstudie (ifb-Materialien 2/ 2009). Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg. Zugriff am 22. 12. 2013 unter http: / / www. ifb.bayern.de/ imperia/ md/ content/ stmas/ ifb/ materia lien/ mat_2009_2.pdf Bundesamt für Statistik (2010). Bildungsstand. Höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht, 2009. 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Fußnote Die Studie wurde durch das Schweizerische Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) finanziell unterstützt. Wir danken Frau Susanne Anliker für ihre wertvolle Mitarbeit bei der Datenerhebung, den Mitarbeitenden des Instituts für Familienforschung und -beratung sowie den Begutachterinnen bzw. Begutachtern für ihre hilfreichen Kommentare zu früheren Fassungen des Beitrages und allen Eltern, welche an der Studie teilgenommen haben. Dr. Yves Hänggi Dr. Annette Cina Universität Freiburg Institut für Familienforschung und -beratung Rue P.-A. de Faucigny 2 CH-1700 Freiburg Fax: +41 (0) 26 3 00 96 85 E-Mail: yves.haenggi@unifr.ch Prof. Dr. Guy Bodenmann Universität Zürich Psychologisches Institut Lehrstuhl für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/ Jugendliche und Paare/ Familien Binzmühlestrasse 14/ 23 CH-8050 Zürich