Psychologie in Erziehung und Unterricht
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0342-183X
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/peu2014.art19d
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2014
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Entwicklung eines Fragebogens zur Lebenskunst
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2014
Bernhard Schmitz
Anna Schmidt
Zusammenfassung: In den letzten Jahren haben Fragen zum Thema Glück auch im schulischen Kontext großes Interesse gefunden. In der Philosophie werden Strategien und Einstellungen, um Glück zu erlangen, im Zusammenhang mit Lebenskunst analysiert. In dieser Studie soll versucht werden, das Lebenskunstkonzept des Philosophen Wilhelm Schmid für die psychologische Forschung nutzbar zu machen. Dazu wird aus den Überlegungen von Schmid zunächst ein Modell abgeleitet. Dieses bildet die Grundlage für einen mehrdimensionalen Fragebogen zur Messung von Lebenskunst. Es wurde eine Online-Stichprobe von 1105 Personen erhoben. Bei der Validierung ließen sich deutliche Zusammenhänge zum Kriterium Lebenszufriedenheit ermitteln. Des Weiteren konnten positive Zusammenhänge zu verwandten, aber konzeptuell verschiedenen Konstrukten wie Resilienz, Kohärenzgefühl und Weisheit aufgezeigt werden. Im Hinblick auf eine Förderung wird es für sinnvoller erachtet, die Entwicklung von Lebenskunst zu unterstützen, als lediglich das Streben nach Glück. Dieser Fragebogen stellt einen ersten Schritt zur empirischen Verortung der Lebenskunst dar. Ein solches Instrument könnte eine Grundlage für die Evaluation möglicher Interventionen im Bereich der Lebenskunst bieten.
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n Empirische Arbeit Psychologie in Erziehung und Unterricht, 2014, 61, 252 -266 DOI 10.2378/ peu2014.art19d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Zusammenfassung: In den letzten Jahren haben Fragen zum Thema Glück auch im schulischen Kontext großes Interesse gefunden. In der Philosophie werden Strategien und Einstellungen, um Glück zu erlangen, im Zusammenhang mit Lebenskunst analysiert. In dieser Studie soll versucht werden, das Lebenskunstkonzept des Philosophen Wilhelm Schmid für die psychologische Forschung nutzbar zu machen. Dazu wird aus den Überlegungen von Schmid zunächst ein Modell abgeleitet. Dieses bildet die Grundlage für einen mehrdimensionalen Fragebogen zur Messung von Lebenskunst. Es wurde eine Online-Stichprobe von 1105 Personen erhoben. Bei der Validierung ließen sich deutliche Zusammenhänge zum Kriterium Lebenszufriedenheit ermitteln. Des Weiteren konnten positive Zusammenhänge zu verwandten, aber konzeptuell verschiedenen Konstrukten wie Resilienz, Kohärenzgefühl und Weisheit aufgezeigt werden. Im Hinblick auf eine Förderung wird es für sinnvoller erachtet, die Entwicklung von Lebenskunst zu unterstützen, als lediglich das Streben nach Glück. Dieser Fragebogen stellt einen ersten Schritt zur empirischen Verortung der Lebenskunst dar. Ein solches Instrument könnte eine Grundlage für die Evaluation möglicher Interventionen im Bereich der Lebenskunst bieten. Schlüsselbegriffe: Lebenskunst, Weisheit, Glück, Wohlbefinden, Lebensqualität Development of a Questionnaire Measuring the Art of Living Summary: Questions regarding happiness have gained more and more interest in school contexts. In philosophy, strategies and attitudes regarding happiness were dealt with under the topic art-ofliving. In our study we will try to adapt the concept of the art-of-living developed by the philosopher Wilhelm Schmid for empirical psychological research. Therefore, as a first step, a psychological model is derived, which contains important components for the art-of-living. From this basis we develop a multidimensional questionnaire for the measurement of the art-of-living. The questionnaire was given to an online sample of 1105 individuals. For validation purposes, the relationship to well-being was examined. The results show that nearly two thirds of the variance in well-being can be explained by the variance of the scales of art-of-living. In addition, we found significant relationships with related, but different concepts like wisdom, resilience and sense of coherence. A questionnaire measuring art-of-living is seen as a first step with regard to interventions in this field. Keywords: Art-of-living, wisdom, well-being, happiness, quality of live Entwicklung eines Fragebogens zur Lebenskunst Bernhard Schmitz, Anna Schmidt Technische Universität Darmstadt Zur Zeit ist eine große öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Glück zu beobachten. Es liegen eine Reihe populärer (z. B. Klein, 2002; von Hirschhausen, 2011), aber auch wissenschaftlicher Publikationen zu dem Thema vor (z. B. Ben-Shahar, 2007; Bucher, 2009; Lyubomirski, 2008). Es gibt ebenfalls bereits Versuche, ein Bewusstsein für dieses Thema in Schulen zu schaffen. An der Heidelberger Willy-Hellpach-Schule wurde Glück bereits als Unterrichtsfach in den Lehrplan integriert. Das baden-württembergische Kultusministerium unterstützt diese Idee, allerdings wird dort die Bezeichnung Lebenskompetenz präferiert (Schönmann, 2007). Mittlerweile haben auch andere Schulen die Thematik aufgegriffen (Walter, Lebenskunst 253 2012). Seligman (2012) als Begründer der Positiven Psychologie ist ein vehementer Verfechter der Idee, solche Themen zum Gegenstand von Erziehung und Unterricht zu machen. Er begründet das Vorhaben u. a. auf Befragungen von Tausenden von Eltern zur Frage, was diese für ihre Kinder bezüglich Schule am wichtigsten erachten. Diese Befragungen zeigten, dass sich Eltern für ihre Kinder vornehmlich Glück, Selbstvertrauen und Zufriedenheit wünschen, die Schule jedoch im Allgemeinen andere Inhalte vermittelt. Weiterhin führt er als Argument für die Förderung von Wohlbefinden in der Schule an, dass sich die Zahl der an Depression erkrankten Menschen in den letzten 50 Jahren verzehnfacht hat. Als weiteren Grund für die Notwendigkeit einer Vermittlung von Wohlbefinden führt er die positiven Effekte einer guten Befindlichkeit auf das Lernen an (vgl. Hascher, 2004). Seligman verweist außerdem auf die Wirksamkeit solcher Programme anhand von Evaluationsstudien, die an einer Schule in Philadelphia durchgeführt wurden. Die vorliegende Arbeit thematisiert jedoch Strategien der Lebenskunst, nicht das Glück im Allgemeinen. Es gibt vielfache Gründe dafür, diesen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Zunächst einmal wird der Begriff des Glücks häufig mit dem Phänomen des zufälligen Glücks assoziiert, wie es z. B. dem Lottogewinner widerfährt. Diese Assoziation impliziert eine mangelnde Beeinflussbarkeit des persönlichen Glücks durch das Individuum. Des Weiteren wird Glück häufig auch mit kurzfristigem Wohlergehen sowie mit guter Laune verbunden und gehört somit nicht zu den langfristigen und andauernden Zielen pädagogischer Bemühungen. Außerdem wird mit Glück oder Wohlbefinden ein wünschenswerter Zustand beschrieben, mit Lebenskunst dagegen werden Strategien und Einstellungen in den Fokus gerückt, die dazu beitragen können, neben Glück und Wohlbefinden auch Sinn und Bedeutung im Leben anzustreben. Fragen wie Wie führe ich ein gutes Leben? sind bereits seit der Antike ein Thema in der Philosophie. Schmid (2004) führt Beiträge von Sokrates, Platon, Aristoteles, Epikur und Seneca an. Wir beschäftigen uns zunächst mit der Lebenskunst in der Philosophie, da in der Psychologie bislang keine elaborierten Vorstellungen dazu entwickelt wurden (s. Veenhoven, 2003). Unserer Auffassung nach ist eine Übertragung philosophischer Konzepte von Lebenskunst in die Psychologie deshalb reizvoll, weil damit umfangreiche theoretische Überlegungen von Philosophinnen und Philosophen aufgegriffen werden können und als Basis für eine empirische Vorgehensweise in der Psychologie nutzbar gemacht werden können. Es sei bereits an dieser Stelle angemerkt, dass der Versuch, Lebenskunst zu untersuchen, durchaus als nicht unproblematisch angesehen werden kann. Analog wie die empirische Erfassung hochkomplexer Konstrukte wie etwa Persönlichkeit, Sinn, Weisheit oder Wohlbefinden eine riesige Zahl von Studien angeregt hat, wäre es völlig vermessen, in einer Studie einen gänzlich zufriedenstellenden Zugang präsentieren zu wollen. Die Komplexität des Themas sollte jedoch nicht davon abhalten, erste Versuche auf dem schwierigen Terrain zu wagen. Die Vorgehensweise in unserer Darstellung ist folgende: Wir erläutern zunächst kurz die Grundlagen der Philosophie der Lebenskunst nach W. Schmid, danach die verschiedenen Sorgen, auf die er Bezug nimmt. Wir leiten daraus unsere psychologischen Konstrukte der Lebenskunst ab. Schließlich führen wir verwandte Konzepte in der Psychologie an, die zu einer Validierung herangezogen werden könnten. Grundlegende Annahmen nach W. Schmid Im deutschsprachigen Raum hat der Philosoph Wilhelm Schmid einige Beachtung gefunden (vgl. Fellmann, 2009). Allerdings sollte die Tatsache zur Kenntnis genommen werden, dass Schmids Ansichten keineswegs unwidersprochen geblieben sind (vgl. die Diskussion in Kersting & Langbehn, 2007). Zentrale Grundlagen zur Philosophie der Lebenskunst finden sich in Schmid (1987, 1998, 2004). Wir be- 254 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt ziehen unsere folgenden Ausführungen vor allem auf das Buch Mit sich selbst befreundet sein (Schmid, 2004). Schmid bezeichnet Lebenskunst als eine bewusste, reflektierte, aktive und gewählte Lebensführung. In seinem Modell ist die Beziehung des Einzelnen zu sich selbst von zentraler Bedeutung. Das Modell ist eher liberal in der Hinsicht, dass es keinerlei Regeln vorschreibt, was ein gutes Leben ausmacht, er betont vielmehr den optativen Charakter der Lebenskunst. Die eigentlichen Entscheidungen über anzustrebende Inhalte werden dem einzelnen Individuum überlassen. Es werden jedoch Aussagen über das Wie der Lebensführung formuliert. Was ist mit der Kunst in der Lebenskunst gemeint? Bei der Begriffsklärung verweist er darauf, dass es keine allgemein anerkannte Definition von Kunst gibt. Er versteht unter Kunst etwas Anspruchsvolles und Gekonntes. „Damit gibt das Selbst sich selbst Struktur und Form und macht sich und sein Leben zum Kunstwerk“ (Schmid, 2004, S. 16). Daraus ergibt sich, dass Lebenskunst nicht etwa als etwas Leichtes und Einfaches, sondern als etwas Mühevolles zu verstehen ist. Basierend auf diesem Konzept der Kunst ist Lebenskunst also die bewusste, reflektierte und gekonnte Art einer selbstbestimmten Lebensführung. Die Reflexionen beziehen sich auf das Selbst, das eigene Leben und dessen Bedingungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Konzept der Balance. Damit meint er, dass es wünschenswert ist, ein vernünftiges Maß im Hinblick auf Extreme zu finden. Ein Zuviel und ein Zuwenig sollen vermieden werden. Daraus folgt, dass das Leben nicht nur aus Positivem alleine besteht. Bezüglich verschiedener Aspekte (z. B. Seele und Geist) erachtet er ebenfalls eine Balance als wichtig, z. B. von intuitiver und rationaler Entscheidung. Bisher könnte der Eindruck entstanden sein, das Selbst des Lebenskünstlers stünde im Vordergrund. Obwohl das Selbst eine große Rolle in Schmids Theorie spielt, betont er auch die Bedeutung von Bezugspersonen, Freundinnen bzw. Freunden und Partnerinnen bzw. Partnern im Rahmen gesunder und stabiler Beziehungen. Schmid stellt ebenfalls die Bedeutung der Umgebung heraus. Dabei ist es wichtig, die eigene Umgebung nicht nur wahrzunehmen, sondern auch mitzugestalten. Darüber hinaus ist Lebenskunst sowohl von historischen wie auch von kulturellen Faktoren maßgeblich beeinflusst. Lebenskunst nach W. Schmid in Bezug auf Sorge um Selbst, Körper, Seele und Geist In seinem Buch greift Schmid (2004) das bereits in der Antike verwendete Konzept der Selbstsorge auf und behandelt differenziert verschiedene Arten von Sorge: Die Sorge für sich selbst, die körperliche, seelische und geistige Sorge, wobei mit Sorge nicht die ängstliche Sorge, sondern ein durchdachtes und bewusst gestaltendes Umgehen gemeint ist. In dem Kapitel über die Sorge für sich Selbst ist die Hauptmaxime - entsprechend dem antiken Delphi-Orakel „Kenne dich selbst“ - die Selbstkenntnis, d. h. das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen. Zentrale Konzepte sind auch die aktive Selbstgestaltung, Selbstbewusstsein und Selbst-Management. Die körperliche Sorge impliziert zunächst, die körperlichen Grundbedürfnisse zu erfüllen. Darüber hinaus sind eine gesunde Lebensführung in Bezug auf Ernährung und Bewegung wichtig, aber auch eine bewusste Nutzung der fünf Sinne. Ein weiteres wichtiges Konzept stellt Genuss dar. Damit ist gemeint, dass jenseits der reinen Bedürfnisbefriedigung eine achtsame Wahrnehmung von Tätigkeiten und Dingen zur Lebensqualität beitragen kann. Bezüglich der seelischen Sorge argumentiert Schmid (2004), dass ein angemessener Umgang mit den eigenen Emotionen wichtig ist. Lebenskunst umfasst nicht nur positive Emotionen, sondern auch Trauer, Angst und Schmerz. Lebenskunst kann sich besonders in schwierigen Situationen entfalten, wenn Individuen Hindernisse überwinden und Probleme bewältigen müssen. Was die geistige Sorge im Konzept der Lebenskunst betrifft, zeichnet sich Lebenskunst durch eine reflektierende Art zu leben aus, so- Lebenskunst 255 wie sich selbst zu kennen und ein aktives Streben nach den eigenen Zielen. Schmid (1998) argumentiert, dass eine generelle positive Einstellung zum Leben und zur Welt sowie Offenheit gegenüber dem, was einem das Leben bringen wird, und eine gewisse Gelassenheit in den vielfältigen Erfordernissen des Lebens hilfreich sein kann. Fundamental ist es schließlich, im Leben einen Sinn zu erkennen oder für sich zu konstruieren. Fragebogen zur Erfassung von Aspekten der Lebenskunst Bei der Übertragung des Ansatzes von Schmid auf ein psychologisches Modell beschreiben wir zunächst die Transformation der grundlegenden Konzepte und im Anschluss daran die Zuordnung der vier Formen der Sorge aus Schmid (2004) zu psychologischen Konstrukten. Grundlegende Konzepte Optimierung Das Gekonnte entsprechend der Kunst in der Lebenskunst bezeichnen wir als Optimierung. Man versucht, gute Ergebnisse zu erreichen und besser zu werden. Balance Als übergeordnetes Konzept gilt auch die Ausbalancierung verschiedener Polaritäten. Balance halten meint, Extreme zu vermeiden und unterschiedliche Herangehensweisen zu integrieren. Selbstfürsorge Das Kernstück der Lebenskunst ist eine selbstbestimmte Lebensgestaltung. Das bedeutet, dass man sich seine eigenen Ziele setzt und versucht, diese zu erreichen. Dazu gehört auch, einen Sinn im Leben zu sehen. Selbstwirksamkeit wird, wie in der psychologischen Literatur etabliert, verstanden als die Einschätzung, auch mit schwierigen Situationen und Problemen umgehen zu können. Selbstkenntnis bedeutet, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und sie auch einsetzen zu können. Körperliche Fürsorge Körperliche Selbstfürsorge meint die Fürsorge für das Wohlergehen des Körpers. Dazu gehört, sich ausreichend körperlich zu betätigen oder sich gesundheitsbewusst zu ernähren. Unter Genuss wird ein achtsamer Umgang mit schönen Dingen verstanden. Seelische Fürsorge In der Psychologie wird der Begriff Seele vermieden. Stattdessen bezieht man sich auf Emotion und Motivation. Die Einordnung von Coping ist an dieser Stelle etwas willkürlich. Coping wird wie in der üblichen Weise verstanden, dass jemand fähig ist, auch mit unangenehmen und schwierigen Ereignissen umzugehen. Fürsorge des Geistes In der psychologischen Terminologie wird auf den Begriff Geist verzichtet, stattdessen wird häufig von Kognition gesprochen, obwohl die Konzepte keineswegs äquivalent sind. Positive Lebenseinstellung meint, dem Leben grundsätzlich positiv gegenüber zu stehen. Dazu gehört eine optimistische Grundhaltung. Unter Gelassenheit wird verstanden, i. Allg. ruhig zu bleiben und besonders in schwierigen Situationen nicht panisch zu reagieren. Offenheit wird auch in der üblichen Weise verstanden, für neue Eindrücke in seinem Leben und in der Welt offen zu sein. Weitere Es wurde betont, dass zwar das Selbst im Mittelpunkt der Lebenskunst steht, aber die Beziehung zu anderen wichtig ist. Daher wird nach sozialen Kontakten gefragt. Wir verstehen darunter das Bemühen, gute Beziehungen mit anderen Menschen herzustellen und aufrechtzuerhalten. Zur aktiven selbstbestimmten Lebensführung gehört auch, sich nicht nur reaktiv mit seiner Umgebung abzufinden, sondern zu 256 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt versuchen die Umgebung möglichst passend im Sinne der eigenen Bedürfnisse mitzugestalten: Umgebungsgestaltung. Die nächste Komponente könnte auch als Teilaspekt von Balance verstanden werden, wegen der Relevanz für das Alltagsleben halten wir allerdings die Work-Life- Balance als eigenen Aspekt für wichtig. Unter der Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche verstehen wir das Bemühen, verschiedene Lebensbereiche zu integrieren, z. B. Arbeit und Freizeit. Lebenskunst und verwandte Konzepte in der Psychologie Lebenskunst wird verstanden als eine Variante einer gelungenen Lebensführung. Dazu existiert in der Psychologie eine Reihe von alternativen Zugängen. Von Brandtstädter (2011) werden dazu in einer Systematisierung aus entwicklungspsychologischer Perspektive insbesondere Konstrukte wie Weisheit und Sinn genannt, im Rahmen der Positiven Psychologie wird auch des Öfteren auf Resilienz verwiesen als Fähigkeit zum Umgang auch mit schwer belastenden Lebenssituationen. Zur konvergenten Validierung eignen sich daher diese verwandten Konstrukte. Wir erwarten jeweils Übereinstimmungen, aber auch deutliche Unterschiede zwischen diesen Konstrukten und der Lebenskunst. Als weitere Konzepte, die zu einem guten Leben beitragen sollen, werden von Peterson und Seligman (2004) Strengths and Virtues angeführt. Diese werden erfasst mit dem VIA-Fragebogen, in dem eine Reihe antiker Tugenden integriert sind. Dem Einbezug dieses Fragebogens in die empirische Validierung steht der Aufwand der Bearbeitung wegen seines Umfangs (240 Items) entgegen. Forschungsfragen Die Fragen betreffen die Reliabilität und Validität des Instruments, a) Interne Konsistenz; b) Retestreliabilität; c) Konstruktvalidität; d) Konvergente und divergente Validität; e) Kriterienvalidität; f ) inkrementelle Validität. a) Der Fragebogen zur Lebenskunst besitzt insgesamt eine hohe interne Konsistenz und die Subkonstrukte besitzen eine ausreichende interne Konsistenz b) sowie Retestreliabilität. c) Es ist auf der Grundlage der Faktorstruktur angemessen, einzelne Subskalen zu betrachten, aber auch das Gesamtkonstrukt Lebenskunst zu analysieren. d) Es bestehen bedeutsame, aber deutlich von dem Wert 1 verschiedene Korrelationen zu verwandten, aber konzeptuell verschiedenen Konstrukten (Weisheit, Resilienz, Kohärenz). Lebenskunstskalen korrelieren nicht oder nur in geringem Maße (r < .2) mit Sozialer Erwünschtheit. e) Die Lebenskunstskalen sind insgesamt geeignet, subjektives Wohlbefinden vorherzusagen. f ) Die Lebenskunstvariablen liefern über die einzelnen Konstrukte Weisheit, Resilienz und Kohärenz hinaus einen bedeutsamen eigenständigen Beitrag zur Vorhersage des Wohlbefindens. Methode Lebenskunstfragebogen Es wurden 14 Skalen und die dazugehörigen Items für den endgültigen Fragebogen (79 Items) verfasst. Die Stichprobe der Untersuchung wurde mithilfe eines Online-Fragebogens rekrutiert. Die demografischen Merkmale der Gesamtstichprobe (N = 1105) waren Alter bis 24: 35,2 %, Alter zwischen 25 und 44: 43,5 %, älter als 44: 21,9 %; Geschlecht: M: 34,8 %, W: 65,2 %; Familienstatus: Single: 30,4 %, in einer Beziehung: 42,2 %, verheiratet: 22,3 %, andere: 5,2 %; Kinder: ja 24,8 %, nein 75,2 %; Bildung: Universitäts- oder Fachhochschulabschluss 33,9 %, Abitur 46,3 %, andere 22,6 %. Teilstichprobe 1 (n = 743) bearbeitete den Fragebogen zur Lebenskunst. In der Teilstichprobe 2 (n = 158) erhoben wir zusätzlich die Variablen Resilienz und Kohärenzgefühl. Teilstichprobe 3, in welcher wir Lebenskunst und Weisheit ermittelten, bestand aus 204 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Alle Teilstichproben hatten vergleichbare demografische Kennwerte wie die Gesamtstichprobe (N = 1105). Lebenskunst 257 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden dazu aufgefordert, jedes Item auf einer 6-Punkte- Skala abhängig von dem Ausmaß, in dem die Aussagen auf sie zutreffen (1 = trifft überhaupt nicht zu bis 6 = trifft vollkommen zu), zu beantworten. Optimierung (6 Items). Die Kunst in der Lebenskunst weist nach Schmid (2004) darauf hin, etwas besonders gut machen zu wollen, was wir als Optimierung bezeichnen. Darunter ist vor allem ein gutes Selbstmanagement zu verstehen (Bsp. Ich teile meine Kräfte gut ein). Balance (4 Items). Balance halten meint, nicht in Extreme zu verfallen und unterschiedliche Herangehensweisen zu verbinden, was sich z. B. darin zeigen kann, dass eine Person versucht sowohl rationale als auch intuitive Herangehensweisen zu integrieren (Bsp. Ich kann einerseits gut planen, aber auch intuitiv an Aufgaben herangehen). Selbstbestimme Lebensgestaltung (7 Items). Damit ist das Handeln im Sinne der eigenen Ziele und Prioritäten, Werte und Bedürfnisse gemeint. Ein wichtiger Punkt dabei ist es auch, einen Sinn im Leben zu sehen (Bsp. Ich sehe einen Sinn in meinem Leben). Eine mangelnde selbstbestimmte Lebensführung äußert sich beispielsweise durch eine übermäßige Orientierung an anderen Personen und Vorgaben von außen. Bei der Konstruktion der Skala wurde die Skala Sinnerfüllung aus dem Fragebogen zu Lebensbedeutungen und Lebenssinn von Schnell und Becker (2007) zu Grunde gelegt. Selbstwirksamkeit (10 Items) wird wie üblich verstanden als die subjektive Wahrnehmung, auch schwierige Situationen und Probleme meistern zu können (Bsp. Für jedes Problem kann ich eine Lösung finden). Der Fragebogen wird von Schwarzer und Jerusalem (1999) übernommen, lediglich das Antwortformat wurde angepasst. Selbstkenntnis (6 Items). Die Auseinandersetzung mit der Frage, was einen selbst ausmacht, bedeutet, sich mit der eigenen Person intensiv befasst zu haben, mit der Konsequenz, eigene Stärken und Schwächen zu kennen (Bsp. Ich kenne meine eigenen Stärken und Schwächen). Körperliche Selbstfürsorge (5 Items) meint, Augenmerk auf das Wohlergehen des eigenen Körpers zu legen. Wichtige Aspekte sind, für eine ausreichende körperliche Fitness zu sorgen und auf eine gesunde Ernährung zu achten (Bsp. Ich achte auf meinen Körper). Genuss (5 Items) ist gekennzeichnet durch bewusste Sinneswahrnehmung. Man tut etwas, was man mag. Man genießt ein schönes Essen, einen Urlaub oder eine schöne Landschaft (Bsp. Ich gönne mir Zeiten, in denen ich nur das tue, wonach mir gerade ist). Das Gegenteil von Genießen wäre beispielsweise ein gehetzter Besuch einer schönen Ausstellung. Coping (6 Items) wird wie üblich verstanden als Bewältigung von Anforderungen und Problemen. Es wird erwartet, dass jemand auch mit unangenehmen und schwierigen Ereignissen umgehen kann (Bsp. Aus schmerzhaften Erfahrungen gehe ich gestärkt hervor). Es wird auf den Fragebogen Brief COPE von Carver (1997) als Orientierung zurückgegriffen. Positive Lebenseinstellung (7 Items) meint, eine optimistische Grundhaltung einzunehmen, beispielsweise die Erwartung, dass eine unklare Situation wahrscheinlich einen guten Ausgang nehmen wird. Als Anregung diente die deutsche Version des Life Orientation Test-Revised (Scheier, Carver & Bridges, 1994). Das Item Auch in ungewissen Zeiten erwarte ich normalerweise das Beste wurde übernommen, das Item Alles in allem erwarte ich, dass ich mehr gute als schlechte Dinge erlebe wurde in modifizierter Form übernommen. Unter Gelassenheit (5 Items) wird das Gegenteil von hektischer oder panischer Reaktion auf alltägliche, aber auch schwierige, Situationen verstanden (Bsp. Mich kann nichts so leicht aus der Ruhe bringen). Offenheit (6 Items) wird wie gewohnt verstanden als Bereitschaft von Personen, für neue Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke im Leben offen zu sein (Bsp. Neue Herausforderungen nehme ich gerne an). Bei der Erstellung wurde versucht, die Offenheits- Items des NEO-Fünf-Faktoren-Inventars von Borkenau und Ostendorf (2008) als Inspiration zu verwenden, jedoch erwies sich die Formulierung vieler Items als nicht übertragbar. Soziale Kontakte (5 Items). Darunter verstehen wir, Kontakte und Beziehungen mit anderen Menschen herzustellen und zu pflegen (Bsp. Ich kenne Menschen, bei denen ich so sein kann, wie ich bin). Umgebungsgestaltung (4 Items) meint das Bemühen, nicht nur reaktiv und passiv seine Umwelt zu ertragen, sondern sie entsprechend eigener Bedürfnisse im Rahmen der Möglichkeiten mit zu gestalten, z. B. sein Zuhause (Bsp. Ich fühle mich in meiner Wohnung wohl). 258 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt Unter der Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche (3 Items) verstehen wir das Bemühen, die Anforderungen in verschiedenen Lebensbereichen in Einklang zu bringen, z. B. Arbeit und Freizeit (Bsp. Ich nehme mir ausreichend Zeit für meine Hobbys). Ein Workaholic wäre ein Beispiel für eine nicht gelungene Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit. Instrumente für die Validierung Satisfaction with Life Scale Die Satisfaction with Life Scale (Diener, Emmons, Larsen & Griffin, 1985, deutsche Fassung Schumacher, Klaiberg & Brähler, 2003) wurde mit einbezogen, um die Lebenszufriedenheit als Kriteriumsvariable zu erfassen. Sense of coherence Scale (SOC-13) Das Kohärenzgefühl beschreibt die globale Einstellung eines Individuums zu seinem eigenen Leben und der Welt (Antonovsky, 1997). Die SOC-13 (Schumacher & Brähler, 2000) umfasst 13 Items. Eine Frage ist beispielsweise: Hast du das Gefühl, dass du dich nicht wirklich darum kümmerst, was um dich herum passiert? mit den Antwortmöglichkeiten reichend von 1 (sehr selten oder niemals) bis 7 (sehr oft). Resilience Scale (RS-11) Um Resilienz zu erfassen, verwendeten wir die deutsche Version der Resilienzskala von Wagnild und Young (1993) in einer Kurzversion mit 11 Items (RS- 11). Die Antworten werden auf einer 7-Punkt-Skala (völlige Zustimmung bis völlige Ablehnung) angegeben (Schumacher, Leppert, Gunzelmann, Strauß & Brähler, 2004). Ein Beispielitem ist Ich bewältige das normalerweise auf die eine oder andere Weise. Three-Dimensional Wisdom Scale Um die Weisheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erheben, wurde die deutsche Übersetzung der dreidimensionalen Weisheitsskala von Ardelt (2006) verwendet. Diese Skala besteht aus 39 Items. Ein Beispielitem ist: Ich versuche immer alle Seiten eines Problems zu betrachten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden aufgefordert zu antworten, wie sehr die Aussagen auf sie zutreffen (1 = bestimmt richtig für mich bis 5 = nicht richtig für mich). Soziale Erwünschtheit Um die Tendenz zu sozial erwünschtem Verhalten zu messen, nehmen wir eine Skala aus dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (Fahrenberg, Hampel & Selg, 2001) Ergebnisse Gesamter Lebenskunstwert Wir berechneten zunächst den gesamten Lebenskunstwert als Summe aller Subskalen. Eine Analyse der Verteilung zeigte, dass der gesamte Lebenskunstwert in der Hauptstichprobe normal verteilt war (M = 46.46, SD = 6.45, N = 1105). Demografische Variablen Wir überprüften, ob die demografischen Variablen einen Effekt auf den gesamten Lebenskunstwert zeigen. Die Analysen zeigten keine nennenswerten Effekte der Variablen Alter, Geschlecht, Familie/ Beziehungsstatus, Kinder und Bildung auf Lebenskunst. Forschungsfragen zum Instrument Entsprechend der Fragestellung gehen wir nacheinander auf die interne Konsistenz, und die genannten Aspekte der Validität ein. Cronbachs a wurden in der Diagonalen in Tabelle 1 dargestellt. Die meisten Skalen zeigten interne Konsistenzen a > .70, wohingegen einige zwischen .60 und .70 lagen. Nur zwei Skalen (Coping und Umgebungsauswahl ) waren niedriger und sollten mit Vorsicht behandelt werden. Die Gesamtlebenskunstskala hatte einen Wert von a = .95. Die Retestreliabilität wurde an einer gesonderten Stichprobe von Studierenden (n = 119) im Abstand von fünf Wochen erhoben. Für die Gesamtskala Lebenskunst ergab sich eine Retestkorrelation (r tt = .89, p < .01), für die Subskalen ergaben sich Retestkorrelationen von durchweg > .7, lediglich für Genuss (r tt = .65, p < .01), Umgebungsgestaltung (r tt = .65, p < .01) Lebenskunst 259 OP BA SL SW SK KO GS CO a PO GE OF SO UM a LB G.-Wert M SD Optimierung .69 b 3.07 .63 Balance .51** .61 3.50 .66 Selbstbest. Lebensgestaltung .60** .53** .77 3.56 .64 Selbstwirksamkeit .68** .55** .65** .88 3.18 .62 Selbstkenntnis .55** .52** .68** .60** .72 3.67 .58 Körperliche Selbstfürsorge .35** .36** .40** .33** .32** .82 3.39 .83 Genuss .33** .33** .38** .31** .30** .29** .64 3.23 .72 Coping a .51** .51** .54** .67** .53** .28** .35** .52 3.09 .57 Positive Lebenseinstellung .47** .54** .69** .61** .51** .37** .45** .55** .78 3.63 .67 Gelassenheit .39** .27** .29** .32** .21** .20** .30** .35** .34** .77 2.50 .93 Offenheit .37** .41** .51** .52** .39** .32** .21** .48** .48** .28** .70 3.49 .68 Soziale Kontakte .32** .40** .46** .26** .37** .30** .26** .30** .46** .18** .38** .65 3.88 .71 Umgebungsauswahl a .40** .32** .55** .38** .37** .29** .25** .30** .44** .19** .24** .46** .53 3.56 .75 Ver. versch. Lebensbereiche .49** .35** .47** .37** .30** .37** .50** .34** .39** .37** .23** .29** .35** .63 2.62 .86 Gesamtwert .75** .69** .84** .81** .71** .55** .55** .73** .80** .80** .64** .56** .57** .60** .95 46.36 6.45 Tab. 1: Mittelwerte, SD, Korrelationen und Cronbachs a der Subskalen Anmerkungen: N = 1105. OP = Optimierung; BA = Balance; SL = Selbstbestimmte Lebensgestaltung; SW = Selbstwirksamkeit; SK = Selbstkenntnis; KO = Körperliche Selbstfürsorge; GS = Genuss; CO = Coping; PO = Positive Lebenseinstellung; GE = Gelassenheit; OF = Offenheit; SO = Soziale Kontakte; UM = Umgebungsauswahl; LB und Ver. versch. Lebensbereiche = Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche; G.-Wert = Gesamtwert Lebenskunst. a Vorsicht: Skala zeigt geringe Reliabilität. b Diagonale Elemente = Cronbachs a . ** p < .01 (2-tailed). 260 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt OP BA SL SW SK KO GS CO a PO GE OF SO UM a LB P_ OP1 .47/ .03 P_OP2 .71/ .02 P_OP3 .73/ .02 P_ BA1 .69/ .03 P_ BA2 .52/ .03 P_SL1 .73/ .02 P_SL2 .75/ .02 P_SL3 .66/ .02 P_SW1 .80/ .01 P_SW2 .79/ .01 P_SW3 .68/ .02 P_SW4 .78/ .01 P_SW5 .71/ .02 P_SK1 .72/ .02 P_SK2 .60/ .02 P_SK3 .66/ .02 P_ KO1 .90/ .02 P_ KO2 .87/ .02 P_ GS1 .57/ .03 P_ GS2 .63/ .03 P_CO a 1 .72/ .02 P_CO a 2 .47/ .03 P_CO a 3 .35/ .03 P_PO1 .73/ .02 P_PO2 .82/ .01 P_PO3 .53/ .03 P_ GE1 .69/ .01 P_ GE2 .91/ .02 P_OF1 .74/ .02 Tab. 2: Ladungen (SD) der Faktorenanalysen basierend auf Parcels u Lebenskunst 261 und Vereinbarkeit von Lebensbereichen (r tt = .66, p < .01) zeigten sich geringere Korrelationen, für Körperliche Selbstfürsorge ein höherer Wert (r tt = .85, p < .01). Im Hinblick auf die Konstruktvalidität zeigen in Tabelle 1 die Korrelationen zwischen den Skalen und die signifikanten und hohen Korrelationen (r > .50) zwischen der gesamten Skala und den Subskalen, dass es eine empirische Basis dafür gibt, Lebenskunst als übergeordnetes Konstrukt aufzufassen. Zusätzlich zeigten die Korrelationen, dass die Subkonstrukte ausreichend spezifisch Informationen liefern. Zur Überprüfung der Faktorstruktur führten wir konfirmatorische Faktorenanalysen durch. Dabei wurden die Items mit dem Paket Psych im Rahmen der Statistikumgebung R zu Parcels (Revelle, 2012) zusammengefasst, um Messfehler der Items zu reduzieren (vgl. Little, Cunningham, Shahar & Widaman, 2002, für die Vorteile und Nachteile des Nutzens von Parcels). Die mit dem Programm Mplus (Muthén & Muthén, 2009) durchgeführte konfirmatorische Faktorenanalyse mit korrelierenden Faktoren ergab eine Ladungsmatrix mit signifikanten Ladungen (vgl. Tab. 2). Die statistische Beurteilung des Modells zeigte ein c 2 = 1974,4 bei df = 537. Der mittlere quadratische Fehler der Approximation (RMSEA) lag bei .05, der Wert für den Comparative Fit Index (CFI) ergab .92. Es wurden insgesamt 38 Residualkorrelationen zugelassen, das entspricht für jeden Indikator durchschnittlich einer Fehlerkorrelation. Der Quotient c 2 / df fällt etwas hoch aus, aber ansonsten sind diese Kennwerte akzeptabel. Zusammenfassend machen die Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse die Durchführung von Studien auch auf der Ebene der Subskalen plausibel. Eine Faktorenanalyse basierend auf der Ebene der Subskalen ergab dem Scree-Test zufolge eine Ein-Faktor-Lösung, wobei der erste Eigenwert 6.35 betrug und 45 % der Varianz erklärte. Tabelle 3 zeigt die Ladungen der Subskalen für diesen Gesamtfaktor von Lebenskunst. Daher ist es sinnvoll, einen Gesamtwert für Lebenskunst über alle Skalen zu berechnen. Anmerkungen: Werte Ladungen/ SD; es wurden entsprechend der Höhe der Modifikation Indices Korrelationen der Messfehler zugelassen. OP = Optimierung; BA = Balance; SL = Selbstbestimmte Lebensgestaltung; SW = Selbstwirksamkeit; SK = Selbstkenntnis; KO = Körperliche Selbstfürsorge; GS = Genuss; CO = Coping; PO = Positive Lebenseinstellung; GE = Gelassenheit; OF = Offenheit; SO = Soziale Kontakte; UM = Umgebungsauswahl; LB = Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche; P = Parcel; I = Item. a Vorsicht: Skala zeigt geringe Reliabilität. Tab. 2 Forts.: Ladungen der Faktorenanalysen basierend auf Parcels (fortgesetzt) OP BA SL SW SK KO GS CO a PO GE OF SO UM a LB P_OF2 .47/ .03 P_OF3 .62/ .02 P_ SO1 .66/ .03 P_ SO2 .62/ .03 P_ UM a 1 .35/ .04 P_ UM a 2 .45/ .04 I_ LB1 .57/ .03 I_ LB2 .68/ .02 I_ LB3 .55/ .03 262 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt Konvergente, diskriminante und prädiktive Validität Tabelle 4 beinhaltet in der vorletzten Zeile die Korrelationen mit der Skala Soziale Erwünschtheit. Obwohl es einige signifikante Beziehungen zwischen den Lebenskunstsubskalen und Sozialer Erwünschtheit gab, war nur eine Korrelation höher als .15. Zusammenfassend zeigen die Analysen, dass die Antworten im Lebenskunstfragebogen kaum durch Soziale Erwünschtheit beeinflusst wurden. Zur Validierung (vgl. Tabelle 4) berechneten wir die Korrelation zwischen dem gesamten Lebenskunstwert und dem Wert der Lebenszufriedenheit (SWB). Die resultierende Korrelation der gesamten Skala von r = .69 (p < .01) war hoch signifikant und somit konnte gezeigt werden, dass Lebenskunst einen hohen Zusammenhang mit Wohlbefinden aufweist. Bei den Zusammenhängen mit den Subskalen waren alle Korrelationen signifikant. Der höchste Zusammenhang zeigte sich bei Selbstbestimmter Lebensgestaltung (r = .73) und der niedrigste bei Gelassenheit (r = .26). Zur Vorhersage des Wohlbefindens durch die Optimierung .73 (.02) Balance .68 (.02) Selbstbestimmte Lebensgestaltung .85 (.01) Selbstwirksamkeit .78 (.01) Selbstkenntnis .72 (.02) Körperliche Selbstfürsorge .48 (.02) Genuss .47 (.03) Coping .68 (.02) Positive Lebenseinstellung .79 (.01) Gelassenheit .41 (.03) Offenheit .59 (.02) Soziale Kontakte .54 (.02) Umgebungsauswahl .55 (.02) Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche .53 (.02) Tab. 3: Ladungen der Subskalen auf der Ein-Faktor- Lösung Anmerkung: Werte in Klammern = SD. SWB Ges.wert OP BA SL SW SK KO GS CO c PO GE OF SO UM c LB Resilienz a .46** .68** .47** .52** .54** .53** .57** .33** .20 .44** .48** .22** .52** .45** .37** .24** Kohärenz a .53** .69** .43** .37** .59** .40** .47** .27** .23** .43** .51** .53** .45** .42** .34** .37** Weisheit b .42** .58** .41** .34** .50** .37** .33** .25** .17* .39** .45** .50** .41** .46** .32** .35** Subjektives Wohlbefinden .69** .56** .40** .73** .55** .46** .32** .35** .41** .63** .26** .34** .41** .56** .48** Soziale Erwünschtheit .02 .14** .12** .05 .08** -.01 .08** .02 .02 .05 .09** .36** .09** .11** .08** .12** Gesamtwert Lebenskunst .69** .75** .69** .84** .81** .71** .55** .55** .73** .80** .51** .64** .56** .57** .60** Tab. 4: Korrelationen der Skalen mit anderen Instrumenten zur Validierung Anmerkungen: SWB = Subjektives Wohlbefinden; Ges.-wert = Gesamtwert Lebenskunst; OP = Optimierung; BA = Balance; SL = Selbstbestimmte Lebensgestaltung; SW = Selbstwirksamkeit; SK = Selbstkenntnis; KO = Körperliche Selbstfürsorge; GS = Genuss; CO = Coping; PO = Positive Lebenseinstellung; GE = Gelassenheit; OF = Offenheit; SO = Soziale Kontakte; UM = Umgebungsauswahl; LB = Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche. a Korrelationen Resilienz und Kohärenzgefühl (Substichprobe). p ≤ .05. ** p < .01 (2-tailed). n = 158. b Korrelationen Weisheitsskalen (Substichprobe); Weisheit = Gesamtwert. * p ≤ .05. ** p < .01 (2-tailed). n = 204. c Vorsicht: Skala zeigt geringe Reliabilität. Lebenskunst 263 Lebenskunstvariablen wurde eine schrittweise multiple Regression durchgeführt, bei der die Variablen blockweise mit der Option Stepwise (SPSS 22) zur Aufnahme in die Vorhersagegleichung getestet wurden. Die Blöcke wurden entsprechend der Konzeption im Theorieteil gebildet. Block 1: Optimierung und Balance; Block 2: Selbstbestimmte Lebensführung, Selbstkenntnis und Selbstwirksamkeit; Block 3: Körperliche Selbstfürsorge und Genuss; Block 4: Coping; Block 5: Positive Lebenseinstellung, Gelassenheit und Offenheit; Block 6: Soziale Kontakte und Umgebungsgestaltung; Block 7: Vereinbarkeit versch. Lebensbereiche. Alle Variablen außer Körperliche Selbstfürsorge, Coping und Gelassenheit wurden aufgenommen und trugen jeweils einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage bei. Mit diesen insgesamt 11 Variablen ergab sich ein R von .78, R 2 = .61, F (11, 1093) = 170,4; p < .001. Die Lebenskunstvariablen erlauben demnach eine sehr gute Vorhersage des Kriteriums Wohlbefinden und tragen bis auf drei Variablen alle substanziell zur Vorhersage bei, nahezu zwei Drittel der Varianz von Wohlbefinden kann durch Lebenskunstvariablen erklärt werden. Zum Zwecke der weiteren Validierung berechneten wir Korrelationen zwischen Lebenskunst und Resilienz, Kohärenzgefühl und Weisheit (vgl. Tab. 4). Die Korrelationen zwischen Lebenskunst und Resilienz sowie Kohärenzgefühl betrugen r = .68 (p < .01) und r = .69 (p < .01). Die höchsten Zusammenhänge zwischen Resilienz und den Lebenskunstsubskalen wurden bei Selbstkenntnis (r = .57, p < .01) und Selbstbestimmte Lebensgestaltung (r = .54, p < .01) ermittelt. Für die Zusammenhänge zwischen Kohärenzgefühl (SOC) und den Lebenskunstsubskalen fanden wir hohe Korrelationen bei Selbstbestimmter Lebensgestaltung (r = .59, p < .01), Gelassenheit (r = .53, p < .01) und Positiver Lebenseinstellung (r = .51, p < .01). Die Korrelation der gesamten Lebenskunstskala mit der Weisheitsskala war r = .58, p < .01. Die höchste Korrelation auf der Subskalenebene ergab sich bei Selbstbestimmter Lebensgestaltung (r = .50, p < .01). Zusammenfassend waren alle Korrelationen zwischen Lebenskunst und den verwandten Konstrukten mittel bis hoch und somit in der erwarteten Richtung. Dies zeigt, dass sich Lebenskunst konvergent validieren lässt, aber auch genügend Spezifität besitzt, um sinnvoll als eigenes Konstrukt betrachtet zu werden. Inkrementelle Validität Die Frage, ob Lebenskunst über die verwandten Konstrukte hinaus jeweils einen substanziellen Beitrag zur Vorhersage des Subjektiven Wohlbefindens leisten kann, untersuchen wir durch multiple Regressionen mit Subjektivem Wohlbefinden als Kriterium, bei denen wir jeweils zuerst Weisheit bzw. Resilienz oder Kohärenz als Prädiktor einführen und anschließend die Lebenskunstvariablen. 1 Es zeigt sich, dass Weisheit einen Varianzanteil von R 2 = .17 zur Vorhersage von Wohlbefinden beiträgt, die Lebenskunstvariablen anschließend weitere 53 %, d. h. D R 2 = .53, für Resilienz ergibt sich R 2 = .21 und Lebenskunst D R 2 = .37 und schließlich für Kohärenz R 2 = .17 und Lebenskunst D R 2 = .42 (alle p < . 01). Das bedeutet, über die jeweiligen Konstrukte hinaus liefern die Lebenskunstvariablen jeweils einen deutlichen Zusatzbeitrag zur Prädiktion von Wohlbefinden 2 . Diskussion Unser Fragebogen versucht für die empirische Erfassung der Lebenskunst eine Basis zu liefern. Der Fragebogen umfasst 14 Skalen mit 79 Items. Er zeigt zufriedenstellende psychometrische Eigenschaften und kann online in ca. 15 - 20 Minuten ausgefüllt werden. Der gemessene Lebenskunstwert korreliert mit Lebenszufriedenheit sowie mit Kohärenzge- 1 Eine gemeinsame Einführung von Weisheit, Resilienz und Kohärenz als Prädiktoren ist nicht möglich, da diese Variablen nur bei unterschiedlichen Teilstichproben erhoben wurden. 2 Man beachte, dass diese Regressionen an unterschiedlichen Teilstichproben berechnet wurden und daher nicht direkt vergleichbar sind. 264 Bernhard Schmitz, Anna Schmidt fühl, Resilienz und Weisheit. Es zeigt sich eine weitgehende Unabhängigkeit der Lebenskunst von demografischen Variablen. Verschiedene Analysen belegen die Wichtigkeit der Skalen selbstbestimmte Lebensgestaltung und Optimismus für das Konzept der Lebenskunst. Diese Skalen zeigen sehr hohe Korrelationen mit dem gesamten Wert und dem Wohlbefinden. Grenzen Im Folgenden werden einige Grenzen der Studie aufgezeigt. Zunächst muss konstatiert werden, dass die Untersuchung Neuland betritt und von daher eine endgültige Festlegung, was Lebenskunst in der Psychologie bedeutet, kaum zu treffen sein dürfte. Obwohl das Konzept der Lebenskunst auf einer sicherlich als solide einzuschätzenden philosophischen Grundlage beruht, kann auf einige Fragen noch keine abschließende Antwort gegeben werden, z. B. die Frage nach der Vollständigkeit und notwendigen Differenziertheit der Teilkonstrukte. Schmid (2004) führt z. B. auf der Ebene der körperlichen Selbstfürsorge eine große Zahl von Teilkonstrukten an (Fasten, Berührung, sich schmücken …), die in diesem Rahmen nicht vollständig erfasst werden konnten. Auch die empirischen Daten zeigten Optimierungsmöglichkeiten auf. So sollten Subskalen wie Coping und Umgebungswahl aufgrund ihrer geringen Reliabilitäten mit Vorsicht betrachtet werden. Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass der Fragebogen als Online-Version verwendet wurde und damit den bekannten Verzerrungen von Online- Stichproben unterliegen kann. Ebenfalls als diskussionswürdig anzusehen ist das Ungleichgewicht der Geschlechterverteilung in der erhobenen Stichprobe. Es wird vermutet, dass Frauen mehr Interesse an Fragen zur Lebenskunst zeigen als Männer. Diese Studie zielt jedoch nicht auf die Ermittlung von Normwerten ab, auf die Validierungsbefunde wird die Geschlechterverteilung wahrscheinlich keinen Einfluss nehmen. Ausblick Es wurde versucht, das Konzept von Lebenskunst, welches eine lange Tradition in der Philosophie hat, auf die psychologische Forschung zu übertragen. Basierend auf dem philosophischen Ansatz von Wilhelm Schmid (2004) konnten wir ein Instrument mit testtheoretisch zufriedenstellenden Eigenschaften entwickeln. Die interne Konsistenz der Lebenskunst-Gesamtskala erwies sich als sehr hoch, aber auch der größte Teil der Subskalen zeigte akzeptable Konsistenzen. Die an einer zusätzlichen Stichprobe erhobenen Retest- Korrelationen erwiesen sich als zufriedenstellend. Weiterhin konnte durch multiple Regressionsanalysen gezeigt werden, dass die Vorhersage von Wohlbefinden durch Lebenskunstvariablen sehr gut gelingt. Um das Lebenskunstmodell weiter zu validieren, wurden Messungen zu Weisheit, Resilienz sowie Kohärenzgefühl vorgenommen und empirisch gezeigt, dass die Variablen der Lebenskunst über diese Konstrukte hinaus einen deutlichen eigenständigen Beitrag zur Vorhersage von Wohlbefinden leisten. Zusammenfassend wird davon ausgegangen, dass die Entwicklung des Instruments ein erster Schritt bei der Erschließung des Themas Lebenskunst im Rahmen der empirischen Psychologie sein kann. Zukünftige Studien könnten weitere Teilaspekte wie z. B. Humor oder Spiritualität miteinbeziehen. Im Hinblick auf eine Fortführung der Validierung bieten sich als Kriterien Persönlichkeitsmerkmale (Big Five), Bedürfnisse (Ryan & Deci, 2001), die eingangs erwähnten Strength and Virtues (Peterson & Seligman, 2004) oder das Psychologische Wohlbefinden (Ryff, 1989) an. Hinsichtlich der Frage, ob Lebenskunst modifizierbar ist, vertritt Schmid (2004) die dezidierte Auffassung, dass Lebenskunst lernbar ist. Das eröffnet prinzipiell Möglichkeiten für Interventionen zur Verbesserung der Lebenskunst. Es wurden bereits zahlreiche Möglichkeiten vorgeschlagen, wie Wohlbefinden beeinflusst werden kann (Seligman, Rashid Lebenskunst 265 & Parks, 2006; im Schulkontext s. Gilman, Huebner & Furlong, 2009; Hascher, 2004; Hosenfeld & Helmke, 2004). Allerdings stehen Versuche, Lebenskunst ganzheitlich zu optimieren, noch aus. Das in diesem Artikel vorgestellte Instrument könnte perspektivisch dazu verwendet werden, um Lebenskunstinterventionen zu evaluieren. Derartige Interventionen versprechen aufgrund ihrer Einbeziehung des gesamten Konstrukts der Lebenskunst eine umfassende Veränderung der Lebenskunst und des Wohlbefindens. Eine solche ganzheitliche Herangehensweise könnte auch einen nachhaltigeren Effekt haben als Interventionen, die lediglich auf die Erhöhung des kurzfristigen Glücks abzielen. Literatur Antonovsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit (deutsche erw. Ausgabe v. Alexa Franke). Tübingen: dgvt. Ardelt, M. (2006). 3-dimensionale Weisheitsskala. Zugriff am 31. 5. 2011 unter http: / / www.geo.de/ GEO/ inter aktiv/ tests/ 50033.html Ben-Shahar, T. (2007). Glücklicher. Lebensfreude, Vergnügen und Sinn finden mit dem populärsten Dozenten der Harvard University. München: Riemann Verlag. Borkenau, P. & Ostendorf, F. (2008). NEO-Fünf-Faktoren- Inventar nach Costa und McCrae. Manual (2. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. Brandtstädter, J. (2011). Positive Entwicklung. Zur Psychologie gelingender Lebensführung. 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