unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
51
2008
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Editorial
51
2008
Sabine Behn
Gabriele Bindel-Kögel
Liebe Leserinnen und Leser, klassische Hilfen zur Erziehung wie Soziale Gruppenarbeit oder Heimerziehung gehören zum Leistungsangebot der Kinder- und Jugendhilfe. In Bewegung sind diese Hilfeformen schon eine ganze Weile: Die "Anordnung von Maßnahmen" zu Zeiten des Jugendwohlfahrtsgesetzes wird zu Beginn der 90er Jahre abgelöst durch die Planung individueller Hilfen zur Erziehung zusammen mit den Betroffenen. Im Verlauf der 90er Jahre sollen dann Jugendhilfestationen, integrierte Erziehungshilfen, Kinder- und Familienzentren eine Art "maßgeschneiderter" Hilfe für Kinder in ihrem Sozialraum ermöglichen. Richtschnur ist der Abbau sogenannter "Versäulungen" einzelner Hilfeformen. Stattdessen werden alltagsintegrierte Hilfen - oft auch unter dem Begriff der "Normalisierung" - betont.
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uj 5 (2008) 193 Sabine Behn Gabriele Bindel-Kögel Liebe Leserinnen und Leser, klassische Hilfen zur Erziehung wie Soziale Gruppenarbeit oder Heimerziehung gehören zum Leistungsangebot der Kinder- und Jugendhilfe. In Bewegung sind diese Hilfeformen schon eine ganze Weile: Die „Anordnung von Maßnahmen“ zu Zeiten des Jugendwohlfahrtsgesetzes wird zu Beginn der 90er Jahre abgelöst durch die Planung individueller Hilfen zur Erziehung zusammen mit den Betroffenen. Im Verlauf der 90er Jahre sollen dann Jugendhilfestationen, integrierte Erziehungshilfen, Kinder- und Familienzentren eine Art „maßgeschneiderter“ Hilfe für Kinder in ihrem Sozialraum ermöglichen. Richtschnur ist der Abbau sogenannter „Versäulungen“ einzelner Hilfeformen. Stattdessen werden alltagsintegrierte Hilfen - oft auch unter dem Begriff der „Normalisierung“ - betont. Allerdings scheint - nicht nur angesichts leerer Kassen in den Gemeinden - die Umsetzung der „richtigen Hilfen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort“ oft noch eher Ideal denn Wirklichkeit. Und doch sind die Ideen nicht ad acta gelegt, sondern werden weiterentwickelt: so beispielsweise in Konzepten des Zusammenwirkens von Erziehungshilfe und Schule, wie sie von Stephan Maykus vorgestellt werden, oder in einer besonderen Betonung der Kontinuität von Beziehungen über verschiedene Hilfeformen hinweg im Beitrag von Willy Klawe. Zur Abrundung des Themas lenkt Dieter Kreft mit seinem Artikel „1968 und die Soziale Arbeit“ den Blick auf die Potenziale einer Bewegung, die Wegbereiterin für die heutigen partizipativen Hilfeformen war. Vielleicht bringt das Mai-Heft auch Bewegung in Ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen? Wie immer freuen wir uns über Ihre Rückmeldungen, gerne auch per Mail an schriftleitunguj@web.de. Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel editorial
