eJournals unsere jugend 62/6

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2010
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Gestaltung von Pflegeverhältnissen - was brauchen Pflegekinder und ihre Familien?

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2010
Irmela Wiemann
Laien gehen davon aus, das Aufwachsen eines Pflegekindes würde sich nicht weiter vom Aufwachsen anderer Kinder unterscheiden. Schließlich hat dieser kleine Mensch Familie, Bindung, ein privates Zuhause. Doch ehemaligen erwachsenen Pflegekindern gelingt es nur zur Hälfte, ökonomische Selbstständigkeit, gute Familienbeziehungen und gute Fürsorge für ihre eigenen Kinder zu verwirklichen (vgl. Kindler 2008). Sie haben ein erhöhtes Risiko, als junge Erwachsene delinquent, drogenabhängig oder psychisch krank zu werden oder im jungen Erwachsenenalter eines unnatürlichen Todes (vor allem durch Suizid) zu sterben. Junge Menschen, die in Risikofamilien aufgewachsen sind und nicht fremdplatziert wurden, tragen laut einer schwedischen Studie in etwa dasselbe Risiko (vgl. Vinnerljung/Ribe 2001).
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242 uj 6 (2010) Unsere Jugend, 62. Jg., S. 242 -251 (2010), DOI 10.2378/ uj2010.art25d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Gestaltung von Pflegeverhältnissen - was brauchen Pflegekinder und ihre Familien? Irmela Wiemann „Wir können die Kinder aus ihren Familien nehmen, aber nicht die Familien aus den Kindern“ (Portengen 2006). pflegekinder Vorbemerkung Laien gehen davon aus, das Aufwachsen eines Pflegekindes würde sich nicht weiter vom Aufwachsen anderer Kinder unterscheiden. Schließlich hat dieser kleine Mensch Familie, Bindung, ein privates Zuhause. Doch ehemaligen erwachsenen Pflegekindern gelingt es nur zur Hälfte, ökonomische Selbstständigkeit, gute Familienbeziehungen und gute Fürsorge für ihre eigenen Kinder zu verwirklichen (vgl. Kindler 2008). Sie haben ein erhöhtes Risiko, als junge Erwachsene delinquent, drogenabhängig oder psychisch krank zu werden oder im jungen Erwachsenenalter eines unnatürlichen Todes (vor allem durch Suizid) zu sterben. Junge Menschen, die in Risikofamilien aufgewachsen sind und nicht fremdplatziert wurden, tragen laut einer schwedischen Studie in etwa dasselbe Risiko (vgl. Vinnerljung/ Ribe 2001). Als Psychotherapeutin, die seit mehr als 30 Jahren Pflegekinder, Pflegefamilien und Herkunftsfamilien sowie die zuständigen Fachkräfte der Jugendämter berät und fortbildet, beschreibe ich hier die derzeitigen Gegebenheiten im deutschen Pflegekinderwesen und zeige, unter welchen Bedingungen Pflegekinder zu zufriedenen Erwachsenen heranwachsen können. Das Pflegekinderwesen - ein konfliktreiches Feld Es gibt eine hohe Konfliktanfälligkeit des Systems „Hilfe zur Erziehung in einer Pflegefamilie“ nach den §§ 27/ 33 SGB VIII. Die öffentliche Jugendhilfe nutzt Motive und Ressourcen von Privatfamilien. Pflegeeltern leben mit einem Kind zusammen, das andere Eltern hat. Sie erhalten Pflegegeld sowie einen kleinen Beitrag für den pädagogischen Aufwand. Pflegeeltern sind verpflichtet, mit der Herkunftsfamilie zum Wohl des Kindes zusammenzuarbeiten. Durch Hilfeplangespräche und die Verpflichtung, gemäß § 37 SGB VIII, „das Jugendamt über wichtige Ereignisse zu unterrichten, die das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen betreffen“, sind sich Pflegeeltern heute stärker im Klaren, dass sie nicht nur Privatfamilie sind, sondern eine Irmela Wiemann Jg. 1942; Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Familientherapeutin uj 6 (2010) 243 pflegekinder Leistung für die Jugendhilfe erbringen. Der überwiegenden Zahl der Pflegeeltern ist bewusst, dass das Pflegekind kein von seiner Biografie losgelöstes Geschöpf ist, dem es nach der Integration in seiner Pflegefamilie an nichts mehr fehlt. Dennoch gibt es hin und wieder Pflegeeltern, die sich von dem Selbstverständnis, eine ganz „normale Familie“ wie alle anderen zu sein, noch nicht verabschiedet haben. Die jungen Menschen in Pflege streben oftmals verstärkt nach Autonomie und sind misstrauisch in neue Bindungen. Viele können sich wegen früher Stresserfahrungen nicht gut in der Schule einfügen und haben Konzentrations-, Lern- oder Leistungsprobleme. Weshalb entscheiden sich Privatfamilien für solche Herausforderungen? Im Großen und Ganzen gibt es meiner Erfahrung nach zwei idealtypische Motivationsgruppen: Die einen, die für das Pflegekind Eltern sein möchten und es statt eines Adoptivkindes annehmen. Und die anderen, die meist leibliche Kinder haben und aus einer sozialen, teils professionellen Motivation heraus ein Kind aufnehmen. Diese Aufgabe „gibt Menschen, die ‚Spaß an Kindern‘ haben und Lust darauf, sich für eine lohnende Aufgabe zu engagieren, die Chance, ihr Familienleben zu bereichern und ihre Ideen in die Tat umzusetzen“ (Blandow 2004, 72). Das Spektrum des Pflegekinderwesens Zeitlich unbegrenzte und zeitlich befristete Pflege Das Spektrum im Pflegekinderwesen wird in Deutschland ständig bunter und vielfältiger. Am einen Ende der Verteilung gibt es die „adoptionsähnlichen Pflegeverhältnisse“ ohne Rückkehrperspektive des Kindes. Das ist nach wie vor die größte Zahl im Pflegekinderwesen, wobei nicht alle das geplante Ziel erreichen und etwa ein Drittel vorzeitig die Pflegefamilie verlässt und eine andere Hilfe zur Erziehung benötigt. Am anderen Ende der Verteilung gibt es Pflegeverhältnisse „auf Zeit“ mit dem Ziel der Reintegration in die Herkunftsfamilie. Pflegefamilien, die zu diesem Auftrag bereit sind, brauchen ein anderes Rollen- und Selbstverständnis ihrer Aufgabe als diejenigen, bei denen es eher um unbefristete Pflegeverhältnisse geht. Sie sollten dem Kind Bindungen anbieten und zugleich eine hohe Bindungstoleranz mitbringen. Sie müssen bereit sein, das Kind mit der Herkunftsfamilie zu teilen und gemeinsam zu erziehen. Zeitlich befristete Pflege kann nur gelingen, wenn Unterstützungsangebote sowohl für die Pflegeeltern als auch für die Herkunftseltern vorgesehen sind. Beide Familien benötigen Supervision und Information, wie sie das Kind so begleiten können, dass es den Wechsel zwischen den beiden Familienwelten ohne nachhaltige psychische Folgeschäden bewältigt. Pflegeeltern, die für eine offene Perspektive bereit sind Nicht immer gibt es zu Beginn der Inpflegegabe eine klare Prognose. Im Lauf der Zeit können unvorhersehbare Perspektivenänderungen eintreten. Manche Pflegeeltern haben sich auf die Rückkehr des Kindes in die Herkunftsfamilie eingestellt. Doch diese Rückkehr wird im Lauf der Zeit unrealisierbar, weil im Leben der Mütter und Väter neue Konfliktlagen hinzugekommen sind. Es gibt heute auch Pflegeeltern (und diese werden von den Jugendämtern dringend benötigt), die bereit sind, sich für zwei oder drei Jahre für beide möglichen Entwicklungen offen zu halten: für eine Rückkehr, wenn sich in der Herkunftsfamilie 244 uj 6 (2010) pflegekinder die Situation verbessert hat, und für den dauerhaften Verbleib, wenn dies die Krisensituation in der Herkunftsfamilie erfordert. Es ist für diese Pflegeeltern nicht einfach, eine solche offene Beziehung für sich persönlich zu verarbeiten und authentisch zu leben. Professionelle Pflegestellen Neben den Pflegeverhältnissen nach § 33 SGB VIII gibt es heute viele freie Träger und Heime, die Familienerziehung nach § 34 SGB VIII anbieten. Erziehungsstellen, Familienwohngruppen, sozialpädagogische Sonderpflegestellen erhalten eine intensivere fachliche Betreuung und wesentlich bessere Bezahlung, als „Normalpflegeeltern“. Bei genauerem Hinsehen haben „professionelle Familien“ aber oftmals ähnliche Konflikte wie die „normalen“ Pflegefamilien. Ein besonderes, ebenfalls professionelles Angebot in vielen Städten und Kommunen ist die Bereitschaftspflege bzw. Krisenpflege, die einen Vertrag mit dem Jugendamt hat, Kinder ad hoc aufzunehmen und so lange zu versorgen, bis die Perspektive geklärt ist. Verwandte als Pflegeeltern Wenn Eltern ausfallen, dann springen weltweit zuerst Verwandte ein. Meist sind es die Großeltern, die ihr Enkelkind aufnehmen, hin und wieder auch Onkel und Tanten oder Verwandte im weiteren Familienkreis. Der Mikrozensus von 1995/ 96 zeigt, dass insgesamt 121.900 Kinder in Deutschland in Pflegefamilien lebten, davon 58 % (ca. 70.000 Kinder) in Verwandtenpflege (vgl. Walter 2004, 12, und Blandow 2008, 4). Verwandtenpflege gibt es somit auch in Deutschland häufiger als die Aufnahme eines Kindes zur Pflege in einer fremden Familie (ca. 42.000 Kinder). Es gibt eine große Gruppe von Verwandten, bei denen ein Kind im Auftrag seiner sorgeberechtigten Eltern lebt, die laut §§ 44 SGB VIII keiner Erlaubnis der Jugendbehörde bedürfen. Eine andere Gruppe von Verwandtenpflege wird als Hilfe zur Erziehung (HzE) nach den §§ 27/ 33 SGB VIII institutionalisiert. Manchmal wird ein schon Jahre informell bestehendes Verwandtenpflegeverhältnis in eine offizielle „Hilfe zur Erziehung“ umgewandelt.Diese „Nachvollzüge“ stellen die Fachkräfte oftmals vor ein Dilemma: Sie sehen Grenzen in der Eignung. Weil das Kind schon längere Zeit bei den Verwandten lebt, wollen sie jedoch die Anerkennung der Hilfe zur Erziehung nicht verweigern. Sie erhoffen sich durch die Anerkennung als HzE auch mehr Einflussmöglichkeiten. „Tatsache ist, dass von den wenigen Großeltern und anderen Verwandten, die sich überhaupt um eine nachvollzogene HzE-Anerkennung bemühen, längst nicht alle die erforderlichen Eignungskriterien erfüllen“ (Leo 2009, 14 - 15). Laut Blandow dürfen Fachkräfte an Verwandte nicht dieselben Maßstäbe anlegen wie an Fremdpflegefamilien: „Das Thema der Großeltern- und Verwandtenpflege ist Ausgestaltung von Nähe, das Thema der Fremdpflege Überwindung von Fremdheit“ (Blandow 2008, 1). Fremdpflegeeltern haben sich freiwillig für das Abenteuer entschieden, einem Kind anderer Eltern ein Zuhause zu geben. Verwandte nehmen das ihnen vertraute Kind oftmals aus Verantwortungs- und Verpflichtungsgefühl auf. Zugleich erspart die Verwandtenpflege dem Kind eine Fremdplatzierung und bietet so manchen Vorteil. Der Nachteil: Die Krise der leiblichen Eltern ist meist zugleich Krise für die Verwandten. Das Kind kann vor Loyalitätskonflikten nur schwer geschützt werden. uj 6 (2010) 245 pflegekinder Da immer weniger Fremdpflegefamilien für die komplexe Aufgabe gewonnen werden können, gibt es in Deutschland Bestrebungen, die Verwandtenpflege als eigenen Zweig der Jugendhilfe stärker zu etablieren. Moderne Konzepte der Verwandtenpflege sind die niederländische soziale Netzwerkerkundung (vgl. Portengen 2006), das Homefinding in den USA oder die neuseeländische „Family Group Conference“ (vgl. Klünker/ Nötzel 2007). Die erweiterte Familie oder Menschen aus dem „sozialen Nahraum“ sollen nach Lösungen für das Kind suchen, dessen Eltern für die Versorgung ausfallen. Wichtigstes Prinzip dieser Konzepte: Den Familienmitgliedern wird die Expertenrolle für das Kind zugesprochen. Die Fachkräfte moderieren und überprüfen die selbst gefundene Lösung auf ihre Tragfähigkeit. Manchmal erhalten die Verwandten, bei denen das Kind lebt, zusätzliche „Coachs“ aus dem familiären Umfeld. Die können wertvolle Unterstützung für das Kind leisten! Verwandtenpflege birgt Ressourcen und Risiken, die in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden müssen. Verwandte nutzen die üblichen Angebote für Pflegeeltern (Fortbildungen, Vorträge, Gruppensupervision) kaum, da sie sich nicht als Pflegefamilie, sondern als Ursprungsfamilie des Kindes verstehen. Sie benötigen (und erhalten in Deutschland schon bei einzelnen freien Trägern oder in Kommunen) spezielle Gruppen und Fortbildungsangebote nur für Verwandte. Tages- und Kurzzeitpflege Neben der Dauerpflege in einer fremden oder verwandten Familie oder der zeitlich befristeten Pflege gibt es viele weitere unterschiedliche „Anbieter“: Tagespflege, bei der das Kind über Jahre in zwei Familien zu Hause ist, Kurzzeitpflege, wenn Eltern wegen Krankheit oder Kur ausfallen. Schauen wir über unsere Landesgrenzen hinaus, so finden wir Hilfsangebote für Kinder und Herkunftsfamilien, die bei uns erst in den Anfängen stecken. In Schweden werden Kindern in belasteten Familien sogenannte Kontaktpersonen oder -familien zur Seite gestellt. In Belgien arbeitet die deutschsprachige Gemeinschaft mit Patenfamilien: „Patenfamilien stellen eine Ergänzung zur eigenen Familie dar, keinen Ersatz, sie entlasten die Herkunftsfamilie“ (Thomas 2008, 7). Auch bei uns gibt es einzelne Patenfamilienprojekte, vor allem für Kinder psychisch erkrankter Eltern. Pflegekinder zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie Die Situation von Pflegekindern ist vor allem dadurch geprägt, dass sie in einem Spannungsfeld zwischen Pflege- und Herkunftsfamilie groß werden. Entsprechend sind die zentralen Themen, die im Pflegekinderwesen diskutiert werden, solche, die sich mit biografischer Kontinuität und Brüchen, mit der Identitätsbildung im Kontext einer anzustrebenden Balance zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie, mit der Organisation und Pflege von Kontakten und Umgang mit der Herkunftsfamilie und nicht zuletzt mit der Aufarbeitung der Lebenssituation durch Biografiearbeit beschäftigen. Bindungskontinuität in der Pflegefamilie oder Rückkehr in die Herkunftsfamilie? Im deutschen und im internationalen Recht hat der Anspruch für Kinder Vorrang, mit ihren Eltern oder Elternteilen zusammenzuleben. So sollen laut SGB VIII § 37 die „Erziehungsbedingungen in derHerkunfts- 246 uj 6 (2010) pflegekinder familie innerhalb eines im Hinblick auf die Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen vertretbaren Zeitraums soweit verbessert werden, dass sie das Kind oder den Jugendlichen wieder selbst erziehen kann“. Wird dieses Ziel nicht erreicht, soll eine „dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen förderliche und auf Dauer angelegte Lebensperspektive“ gefunden werden. Eine dauerhafte Hilfe zur Erziehung in einer anderen Familie schließt Familienbindungen ein. Zum Konflikt kommt es dann, wenn ein Kind schon länger in seiner Pflegefamilie lebt und die Eltern die Herausgabe verlangen. RechtswissenschaftlerInnen auf höchster Ebene haben keine einheitliche Position, welche Familienbindung im Konfliktfall die Schützenswertere ist: die zur Herkunftsfamilie oder die soziale „Verwurzelung“ in der Pflegefamilie. Laut Jugendhilfestatistik gibt es nur etwa 5 % Rückführungen aus Pflegefamilien in die Herkunftsfamilie. Das bedeutet, dass die Fachkräfte in erster Linie jene Kinder in eine Pflegefamilie vermitteln, die dauerhaft in einer neuen Familie beheimatet werden sollen. Für „Rückführungskinder“ werden Pflegefamilien belegt, die an einer Rückkehr des Kindes freiwillig mitwirken. Die Konfliktfälle sind also statistisch gesehen eher selten, haben jedoch durch ihre Dramatik eine verunsichernde Breitenwirkung. In vielen Ländern der Welt wird nach Regelungen gesucht, Konflikte im Pflegekinderwesen einzugrenzen. In den USA gibt es das Konzept des „Permanency Planning“, das sich gar nicht so stark von den Vorgaben in unserem SGB VIII unterscheidet. Auch dort soll zunächst alles getan werden, damit das Kind in seiner Familie einen stabilen Lebensort bekommt („Reunification“, Wiedervereinigung, vgl. Evers 2008). Die Zeitperspektive für eine mögliche Rückkehr in die Herkunftsfamilie bleibt allerdings - anders als bei uns - nicht so lange offen. Konnte ein Kind in den letzten 22 Monaten über 15 Monate hinweg nicht bei seinen leiblichen Eltern leben, soll es nicht mehr in seine Familie zurückkehren, sondern anderswo diesen festen, stabilen Platz bekommen. Hierbei wird von den Behörden dann die Adoption angeordnet. Doch auch eine solche „Fristenlösung“ kann auf Kosten der Kinder gehen. Für ein Kind, das z. B. sieben Jahre mit seiner Mutter gelebt hat, kann es nach drei Jahren des Getrenntlebens von vorrangigem Interesse sein, wieder zu seiner Mutter zurückzukehren. Ein Baby hingegen, das nie bei seiner Mutter gelebt hat, ist schon in weniger als 15 Monaten so gebunden, dass es nicht mehr unbedingt in seinem Interesse liegt, die Pflegefamilie zu verlassen. Für eine Rückkehr ist hier allerdings entscheidend, ob die Mutter als weitere Bezugsperson durch dichte Kontakte präsent war oder nicht. Viele Konfliktfälle im Pflegekinderwesen lassen sich nicht wirklich befriedigend auf der gesetzlichen Ebene lösen. Die Frage muss vielmehr lauten: Können Kinder nicht intensive Bindungen sowohl zu Pflegeeltern als auch zu den Eltern haben? Wie können Bindungs-Kontinuität und ein fester Lebensmittelpunkt in das Leben des Pflegekindes gebracht werden, und was müssen alle Bezugspersonen hierfür leisten? Wer ausschließlich Kontinuität und die Garantie von Bindungssicherheit in der Pflegefamilie einfordert, übersieht dabei hin und wieder die inneren Konflikte der Kinder. Von der Bewältigung dieser inneren Konflikte hängt es aber in erster Linie ab, ob das Kind im Erwachsenenalter sein uj 6 (2010) 247 pflegekinder Leben meistern wird. Das habe ich an Hunderten von Schicksalen, die ich auf Fortbildungen kennenlernen oder in Beratungssituationen begleiten konnte, eindrücklich bestätigt bekommen. Selbstwert und Identitätsentwicklung von Pflegekindern Die persönliche Identität bedeutet für alle Menschen eine feste Vorstellung vom eigenen Selbst. Kinder entwickeln ihre Identität, indem sie ihre Bindungspersonen nachahmen, in sich aufnehmen und nach Übereinstimmungen suchen. Bei Pflegekindern kommt zur Identifikation mit den sozialen Eltern schon früh die Identifikation mit den leiblichen Eltern hinzu. Sie gehen davon aus, dass sie ihrer Mutter oder ihrem Vater gleichen, und oft genug befürchten sie, keine andere Chance zu haben, als in deren Fußstapfen zu treten. Mike, 12 Jahre, seit 10 Jahren in der Pflegefamilie, stellte eines Abends fest: „Was kann bei solchen Eltern schon aus mir werden? “ Oder die vierjährige Lisa vertraute ihrer Fachkraft an: „Meine Mama ist ne Böse. Ich bin auch ne Böse.“ Diese Aussagen sind keine Einzelfälle. Im Jugendalter beweisen manche Mädchen und Jungen ihren annehmenden Eltern gezielt, dass sie das Erbe ihrer von der Gesellschaft ausgegrenzten Herkunftseltern antreten. Aber ich kenne heute auch schon viele Kinder, die Dank der liebevollen Arbeit der Pflegeeltern ein positives Bild ihrer Eltern in sich tragen. Die 5-jährige Emma z. B. erklärt: „Meine Ellymama ist eine Nette! “ Die Ausnahmesituation, von den ersten Eltern getrennt worden zu sein, kostet auch dieses Kind viel Kraft. In der Straßenbahn erklärt sie fremden Menschen: „Das hier ist meine liebe Pflegemama. Und ich habe noch eine andere Mama und einen anderen Papa. Die habe ich auch lieb.“ Der Selbstwert von Pflegekindern wird in erster Linie davon bestimmt, ob die Pflegeeltern die Kindeseltern achten können, ob die Pflegekinder ihre leiblichen Eltern lieben dürfen oder ob sie diese ablehnen, sogar hassen oder sich ihrer schämen. Die jungen Menschen haben meist ihre Mütter und Väter und zugleich auch ihre Pflegemütter und Pflegeväter innerlich repräsentiert. Wenn ihre inneren leiblichen Eltern und ihre inneren Pflegeeltern Krieg führen, so bedeutet dies nicht nur Stress für die jungen Menschen. Es kostet sie auch viel psychische Energie, die für ihre Entwicklungsaufgaben nicht ausreichend zur Verfügung steht. Viele Kinder ergreifen äußerlich die Partei ihrer Bindungspersonen und sagen ein großes Nein zu ihren Eltern. Doch wer zu seinen Eltern Nein sagt, sagt innerlich oftmals auch in Teilen Nein zu sich selbst und kann nicht selbstbewusst in die Zukunft gehen. Am besten bewältigen jene jungen Menschen ihr Schicksal, die um die Schattenseiten ihrer Eltern trauern dürfen und zugleich auch wertvolle Seiten an ihren Eltern würdigen können, und sei es nur, dass sie von ihnen das Leben erhalten haben. So können sie sich zu einem sich selbst und das Leben bejahenden Menschen entwickeln. In einer Studie aus dem Jahr 2004 ließ Walter die sozialen Fachkräfte die Qualität der Beziehung der leiblichen Mütter zu ihren Kindern einschätzen. Positive Beziehungen gab es in dieser Stichprobe von 610 Pflegekindern nur etwa bei einem knappen Drittel. Bei einem weiteren Drittel gab es eine deutlich von Spannungen geprägte Beziehung zwischen Mutter und Kind. Ähnliche Werte ergaben sich auch bei einer Einschätzung der Beziehung der Mütter zu den Pflegemüttern (vgl. Walter 2004). Man kann davon ausgehen, dass es nur in einem Drittel der Pflegeverhältnisse einen Frieden zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie gibt und damit einen inneren Frieden im Pflegekind. 248 uj 6 (2010) pflegekinder Herkunftsfamilie - Pflegefamilie in Balance: Stabilität für das Pflegekind In jedem Einzelfall muss neu um eine Balance zwischen den beiden Familien gerungen werden, damit Kinder ihre besondere Situation bestmöglich bewältigen können. Diese Balance kann auf sehr unterschiedliche Weise entstehen. • Die Mutter des dreijährigen Lukas möchte, dass ihr Sohn in der Pflegefamilie zu Hause ist. Sie zeigt dies gegenüber dem Jungen sehr herzlich. Die beiden Familien befinden sich in Balance, der innere Friede für Lukas ist gesichert. Dennoch wird auch Lukas trauern und verstehen lernen müssen, weshalb er nicht mit seiner Mutter leben kann. • Die Pflegemutter der siebenjährigen Johanna will, dass diese „eine gute Beziehung zu ihrer Mutter“ hat. Nach Kontakten ist Johanna jedoch „aus dem Lot“. Folgende „Gebrauchsanleitung“ durch die Pflegemutter half Johanna, die Kontakte besser zu vertragen: „Wenn ich ein Kind wäre und deine Mama meine Mama wäre, dann würde ich mich auf sie freuen. Zugleich wäre ich durcheinander oder enttäuscht, weil sie nicht auf mich eingehen kann. Als Erwachsene sehe ich deine Mama mit anderen Augen. Sie konnte vieles nicht lernen, was man als Mama können muss. Deswegen bist du ja bei uns. Ich freue mich trotzdem, dass sie uns besuchen kommt. Und wir machen es uns mit ihr so gut es geht gemütlich.“ • Die Mutter von Jan (13) und Torben (11) sagt häufig: „Ich möchte euch wieder zu mir holen.“ Die einfühlsame Pflegemutter stellt die Balance her, indem sie den Kindern erklärt: „Eure Mutter träumt davon, wieder jeden Tag mit euch zu leben. Das kann ich verstehen. Damit tröstet sie sich. Aber ihr wisst auch, dass die Mama das nicht allein bestimmen kann. Und sie hätte nicht genug Kraft für ein Leben mit Kindern. Ihr gehört jetzt zu uns, und das soll so bleiben.“ • Die leibliche Mutter von Tim, 10 Jahre, meldet sich nicht einmal zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Tim und seine Pflegeeltern sind enttäuscht. Tim benötigt Pflegeeltern, die einerseits mit ihm trauern, zugleich dürfen sie sich nicht einseitig mit dem Schmerz des Kindes gegen die Mutter verbünden. Sie könnten zu Tim z. B. sagen: „Ich verstehe, dass du traurig bist, weil die Mama Marie schon so lange nicht mehr angerufen hat. Das liegt nicht an dir. Sie denkt bestimmt an dich und nimmt sich vor anzurufen. Aber dann kommt etwas dazwischen. Und dann schämt sie sich, dass sie sich so lange nicht gemeldet hat und traut sich erst recht nicht mehr, sich zu melden.“ Manche Pflegeeltern sind heute sehr bestrebt, ein gutes Einvernehmen mit der Mutter (dem Vater) des Kindes herzustellen und sind enttäuscht, wenn Eltern ihrem Kind nicht geben können, was es braucht. Doch wenn sie dies könnten, hätte das Kind dort nicht fort gemusst. Pflegeeltern müssen hier lernen, nicht zu viel zu erwarten und vor allem die leiblichen Eltern deshalb nicht zu verurteilen. Ich weiß aus zahlreichen Einzelschicksalen von Pflegekindern, die inzwischen erwachsen sind, dass die Feinfühligkeit und die innere Haltung der Pflegeeltern im Hinblick auf die leiblichen Eltern und das Hineinversetzen in die Trauer und Zerrissenheit des Kindes ein wesentlicher Schutzfaktor ist. Gestaltung des Umgangs mit der Herkunftsfamilie Im Trennungs- und Scheidungsbereich gibt es einen breiten Konsens in der Fachwelt und der Öffentlichkeit, dass Kinder einen Anspruch auf Kontakte zum anderen Elternteil haben. Auch Heimkindern wird die Berechtigung, mit ihren Eltern durch Besuche verbunden zu bleiben, zugebilligt. Im Pflegekinderbereich ist dies nicht so selbstverständlich. Empfehlungen in der Rechtsprechung orientieren sich meist an der Situation von Scheidungskindern. Auch berücksichtigen die Familiengerichte oft nicht genug, was der Anlass für das Getrenntleben von Eltern und Kind war: Gab es Misshandlungen und Traumatisierungen des Kindes und ein Elternteil ist nicht bereit, dafür die Verantwortung zu übernehuj 6 (2010) 249 pflegekinder men, so muss der Umgang ganz ausgesetzt werden. Dennoch benötigt das Kind hier viel Hilfe auf der Ebene der Identität. Benehmen sich leibliche Eltern eher wie „große Kinder“ und können ihr Kind nicht schützen oder ihm Grenzen setzen, so kann man die Eltern nicht ohne Begleitung mit dem Kind fortgehen lassen. Kontakte zur Herkunftsfamilie: Kongruenz mit der Lebensrealität Kontakte von Pflegekindern zu ihren Eltern dienen dazu, die leiblichen Eltern, dort wo es möglich ist, für die Kinder erfahrbar zu machen und die Eltern an der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben zu lassen. Häufigkeit, Dauer, Ort, Umgebung sollten dem Alter des Kindes, seinem Entwicklungsstand und der Vertrautheit zu den jeweiligen Bezugspersonen entsprechen. In nur in 27 % der Fremdpflegeverhältnisse gibt es Kontakte zwischen Müttern, Vätern und Kindern einmal im Monat oder öfter. 48 % der Kinder in Fremdpflege haben gar keinen Umgang mit ihren Müttern (Vätern). Kinder bei Verwandten haben etwas häufiger Umgang, dieser ist jedoch öfter konfliktreich als in der Fremdpflege (vgl. Walter 2004). Damit Kontakte für die Kinder seelisch nutzbringend sind, müssen sich Mütter (Väter) und Pflegeeltern gemäß ihren Bindungen und ihrer Lebensrealität kongruent verhalten. Dazu gehört z. B., dass sich die Pflegemutter eines Babys in Dauerpflege während der einstündigen Besuchszeit im Amt (alle 6 Wochen) nicht „zurücknimmt“, wie es Fachkräfte oft verlangen, sondern hauptzuständige Bindungsperson für das Kind bleibt. Ein Kleinkind reagiert stark beunruhigt, wenn seine Bindungsperson für eine bestimmte Zeit nicht mehr zuständig zu sein scheint. Zur Kongruenz gehört auch, dass die Häufigkeit der Kontakte sich an der Beziehungsgeschichte und der Zukunftsperspektive orientiert. Soll das Kind zu seinen Eltern zurückkehren, sollten die Kontakte mindestens einmal pro Woche oder öfter stattfinden. Die Eltern sollten viel Alltagsverantwortung übernehmen. Wird das Kind nicht zu seinen Eltern zurückkehren, reichen Kontakte in größeren Abständen (monatlich oder auch seltener) für das Kind aus. Darüber hinaus kann eine Zufriedenheit der Eltern mit der Besuchshäufigkeit sich natürlich direkt auf das Kind auswirken. Bestehen Eltern auf einer häufigen Teilhabe am Leben ihres Kindes und können sie den Umgang sinnvoll ausgestalten, so können auch bei einem Dauerkind dichtere Kontakte sinnvoll sein. Eltern, deren Kind nicht zu ihnen zurückkehren wird, sollten sich in der Besuchszeit in erster Linie um die Beziehungspflege, die Teilhabe am Leben kümmern, anstatt ihr Kind erziehen zu wollen. Die Erziehung haben sie an die Pflegeeltern abgetreten. Die Pflegeeltern eines Dauerpflegekindes sind Gastgeber für die besuchenden Eltern und bleiben selbstverständlich soziale Mutter und Vater des Kindes. Zugleich sollten sie den Eltern Raum geben, je nach Alter des Kindes Verbindung zum Kind aufzunehmen, z. B. im Kinderzimmer ohne Beisein der Pflegeeltern zu spielen. Gewissheit für das Kind über Sinn und Ziel der Kontakte Das Kind benötigt eine Anleitung von Pflegeeltern oder Fachkräften, was in der Besuchssituation geschieht und wozu die Kontakte dienen! Hat das Kind nie mit seiner Mutter (seinem Vater) zusammengelebt, so dienen die Kontakte in erster Linie der Orientierung: Das Kind kann für sich klären: Wie sehen meine Eltern aus? Was haben 250 uj 6 (2010) pflegekinder wir gemeinsam? Worin unterscheiden wir uns? Besonders wertvoll ist, wenn das Kind beim Zusammentreffen spürt, dass seine Mutter (oder sein Vater) es liebt und es aus einer Notlage heraus fortgegeben wurde. Die Umgangskontakte sollten also mit Inhalten gefüllt werden, die dem Kind bei der Verarbeitung seiner Situation helfen. Sie müssen sorgfältig vor- und nachbereitet werden. So kann dem Kind deutlich gesagt werden, dass der Besuchstag ein Ausnahmetag ist und dass sowohl die Mutter als auch das Kind nach dem Kontakt wieder in ihr Alltagsleben zurückkehren. Im meinem Buch „Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben“ habe ich Besuchsdefinitionen für Kinder ausformuliert. Biografiearbeit - was sie so hilfreich macht Damit Pflegekinder ihre Rolle und ihren Status in der Pflegefamilie akzeptieren und ihre oft schmerzhafte Lebensgeschichte annehmen können, brauchen sie Biografiearbeit. In Großbritannien steht deshalb gesetzlich jedem fremdplatzierten Kind die Gestaltung eines „Life Story Books“ zu (vgl. Frampton 2009). In der Biografiearbeit entsteht eine Dokumentation. Gedanken oder Gespräche verblassen oder werden umgedeutet. Was einmal „festgehalten“ ist, hat eine andere Verbindlichkeit und Gültigkeit (vgl. Lattschar/ Wiemann 2007). Biografisches Arbeiten fördert die Stabilisierung des Kindes und betont seine Stärken und Ressourcen. Kinder lernen sich selbst besser kennen. Sie lernen, ihre persönliche Lebensgeschichte zu verstehen und anzunehmen, und erhalten die Berechtigung, sowohl ihrer leiblichen Familie als auch ihrer Pflegefamilie einen Platz in ihrem Leben einzuräumen. Pflegekinder profitieren enorm von dieser Hilfe. Leider ist sie bei uns noch immer eher die Ausnahme. Ausblick Dem Kind geht es mit der Maßnahme „Unterbringung in einer Pflegefamilie“ nur gut, wenn vielfältige Komponenten stimmig sind. Das familiäre Feld Pflegefamilie und Herkunftsfamilie ist enormen Dynamiken und Veränderungsprozessen unterworfen und erfordert von den Fachkräften eine hohe Präsenz. Fachkräfte müssen bei der Weichenstellung dafür sorgen, dass eine wie auch immer gestaltete und mit notwendigen Hilfen unterstützte Balance zwischen Herkunftsfamilie und Pflegefamilie gelingt. In vielen Jugendämtern müssen einzelne Fachkräfte der Pflegekinderdienste bis zu 100 Pflegekinder und ihre Familien betreuen. In anderen Jugendämtern wird die Betreuung von Pflegefamilien von den sozialen Diensten „mitgeleistet“. Bei Kindern, die nach § 34 SGB VIII untergebracht werden, beträgt der Schlüssel von beratender Vollzeitfachkraft zu betreuten Kindern oftmals nur 1 : 10. So wird so manche Pflegefamilie nach § 33 SGB VIII von den Jugendämtern und den überlasteten Fachkräften alleingelassen. Anderen Pflegefamilien, deren Rollenverständnis es entspricht, wie eine „Normalfamilie“ zu leben, kommt diese Praxis zwar entgegen, den Kindern entgehen dabei jedoch wertvolle Hilfen zur Bewältigung ihrer besonderen Situation: Die kindgerechte Gestaltung der Kontakte, Gespräche und Einfühlung in Pflegeeltern, Eltern und die Kinder, die Biografiearbeit u. v. a. mehr tragen überhaupt erst zum Gelingen der Entwicklung von Pflegekindern bei. Aber die zeitliche Kapazität der Fachkräfte reicht nur in Einzelfällen, diese erforderliche Unterstützung auch zu leisten. Man kann also konstatieren: Die überwiegende Zahl der Pflegekinder in Deutschland erhält nicht die notwendige Unterstützung, denn die Realisierung der notuj 6 (2010) 251 pflegekinder wendigen fachlichen Standards für das Gelingen von Pflegeverhältnissen scheitert an den finanziellen und personellen Ressourcen. Viele Pflegekinder müssen dafür als junge Erwachsene einen hohen Preis bezahlen. Wie lange noch? Literatur Blandow, J., 2004: Pflegekinder und ihre Familien. Geschichte, Situation und Perspektiven des Pflegekinderwesens. Weinheim Blandow, J., 2008: Anders als die anderen … Die Großeltern- und Verwandtenpflege. www.dji. de/ pkh/ blandow_verwandtenpflege.pdf, 22. 3. 2010, 22 Seiten Evers, J., 2008: Reunification im Pflegekinderwesen der USA. In: Siegen Sozial, 13. Jg., H. 1, S. 2 - 5 Frampton, M., 2009: Biografiearbeit in Großbritannien: Lebensbücher im Adoptionswesen. In: Hölzle, C./ Jansen, I. (Hrsg.): Ressourcenorientierte Biografiearbeit. Grundlagen - Zielgruppen - Kreative Methoden. Wiesbaden Kindler, H., 2008: Pflegekinder und ihre Situation - eine empirische Annäherung. Einführungsvortrag auf dem Fachkongress: Kinder in Pflegefamilien: Chancen, Risiken, Nebenwirkungen am 10./ 11. Dezember 2008. Bonn Klünker, C./ Nötzel, G., 2007: Experten in eigener Sache. Family Group Conference - Familien als Ressource bei der Planung von Hilfen zur Erziehung. In: Sozialmagazin, 32. Jg., H. 7 - 8, S. 31 - 34 Lattschar, B./ Wiemann, I., 2008: Mädchen und Jungen entdecken ihre Geschichte. Grundlagen und Praxis der Biografiearbeit. Weinheim Leo, S., 2009: „Vertraute Fremde“. Über das Aufwachsen von Kindern in Verwandtenpflegeverhältnissen. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales Portengen, R., 2006: Öffnung des Pflegekinderwesens - Pflegekinder in Zeiten des Wandels der Sozialsysteme. Vortrag auf der Tagung „Facetten der Modernisierung: Das Pflegekinderwesen zwischen Milieu, Professionalisierung und Selbstorganisation“ am 27./ 28. September 2006. Siegen Vinnerljung, B./ Ribe, M., 2001: Mortality after care among young adult foster children in Sweden. In: Int. J. Soc. Welfare, 10, S. 164 - 173 Walter, M., 2004: Bestandsaufnahme und strukturelle Analyse der Verwandtenpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Blandow. Universität Bremen. www-user.uni-bremen.de/ ~walter/ abschlussbericht/ forschungsberichtkurz.pdf, 22. 3. 2010, 39 Seiten Wiemann, I., 2009: Adoptiv- und Pflegekindern ein Zuhause geben. Informationen und Hilfen für Familien. Bonn Die Autorin Irmela Wiemann Fasanenstraße 4 35796 Weinbach mail@irmelawiemann.de