unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2010.art06d
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Interkulturelle Jungenarbeit. Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Männlichkeitskonzepten am Beispiel von türkischen Migrationsjungen
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Birol Mertol
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit möglichen Tendenzen in Bezug auf den Wandel der Geschlechterrollenkonzepte von türkischen Migrationsjungen. Dabei möchte ich Möglichkeiten der Interkulturellen Jungenarbeit aufzeigen, die sich beim Thema "Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern" bei türkischen Migrationsjungen anbieten.
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64 uj 2 (2010) Unsere Jugend, 62. Jg., S. 64 - 73 (2010), DOI 10.2378/ uj2010.art06d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel arbeit mit jungen Interkulturelle Jungenarbeit - Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Männlichkeitskonzepten am Beispiel von türkischen Migrationsjungen Birol Mertol Der vorliegende Beitrag befasst sich mit möglichen Tendenzen in Bezug auf den Wandel der Geschlechterrollenkonzepte von türkischen Migrationsjungen 1 . Dabei möchte ich Möglichkeiten der Interkulturellen Jungenarbeit aufzeigen, die sich beim Thema „Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern“ bei türkischen Migrationsjungen anbieten. Einleitung Deutschland ist ein Einwanderungsland und eine Migrationsgesellschaft. Lange Zeit wurde der Zustand von weiten Teilen der Politik, Wissenschaft und der Gesellschaft geleugnet oder einfach nicht wahrgenommen. In Auseinandersetzung mit den überwiegend problematischen Folgen der Einwanderung wurde nach und nach der Blick auf die Migrationsgesellschaft zunächst einmal von der Wissenschaft und Pädagogik und anschließend dann auch von der Politik realisiert. Deshalb war es noch vor einigen Jahren in Forschung wie Theoriebildung selbstverständlich, sich mit Jugendlichen „deutscher Herkunft“ als dem „Normalfall“ von Jugend in Deutschland zu beschäftigen (vgl. Attia/ Marburger 2000, 1). Dabei wurde weder der Blick auf Jugendliche mit ausländischem Pass oder einem Migrationshintergrund vertiefend thematisiert noch wurde das Thema Geschlecht in der Kombination mit Migration/ Ethnie und sozialem Hintergrund u. a. als Dimensionen der Benachteiligung hinreichend erforscht. Hinzu kam die Erschwernis, dass Diskussionen über Migrationsjungen und -mädchen häufig die Assoziationen auslösten, diese Gruppen seien von besonderen Problemfällen und Defiziten geprägt. So zieht sich bei einem Blick auf Jungen mit türkischem Migrationshintergrund in wissenschaftlichen Untersuchungen der 1990er Jahre häufig die defizitäre Sicht wie ein roter Faden durch. Aber auch bis in die Gegenwart ist diese Sichtweise und ihre Relevanz in wissenschaftlichen wie auch in öffentlich-medialen und gesellschaftspolitischen Diskursen nicht verloren gegangen (vgl. Spohn 2002, 45 u. 67). Unter einer Gender-Perspektive hat sich gerade bei türkischen Jungen und Männern das Stereotyp von der kulturell geprägten rückschrittlich-traditionalen Orientierung hartnäckig aufrechterhalten. Diesen und ähnlichen Zuschreibungen werden häufig 1 Der kürzeren Schreibweise wegen werde ich in Folge im Hinblick auf Jungen mit türkischem Migrationshintergrund den Terminus „türkische Migrationsjungen“ benutzen. Inhaltlich geht es dabei um dieselbe Definition. uj 2 (2010) 65 arbeit mit jungen modern orientierte Geschlechterrollenbilder von Jungen und Männern deutscher Herkunft gegenübergestellt, die die Gleichstellung von Mann und Frau befürworten. Gerade Gleichstellungs- und Gleichberechtigungsaspekte werden als eine Erfindung der westlichen Welt präsentiert und in Abgrenzung von unterdrückenden Geschlechtervorstellungen der östlichmuslimischen Welt gehalten. Werden aber Zahlen zum Thema Gleichstellung bspw. an Universitäten hinzugezogen, so fällt auf, dass mit einem Professorinnen-Anteil von knapp über 10 % an den Hochschulen in Deutschland - trotz Quotierungsbemühungen - nicht die Rede von Gleichstellung sein kann. Im Vergleich dazu sind z. B. an den Hochschulen in der Türkei und in Indien annähernd 40 % der ProfessorInnen Frauen, was in diesem Bereich der Gleichstellungsperspektive näher kommt (vgl. Castro Varela 2007, 62). Deutlich wird einerseits, dass pauschale Aussagen über die Gleichstellung der Geschlechter in der westlichen Welt der Realität nicht standhalten. Andererseits ist ersichtlich, dass von der Mehrheitsgesellschaft Bilder konstruiert werden, die Hierarchien zwischen Mann und Frau oder MigrantInnen und Nicht-MigrantInnen aufrechterhalten. Ich möchte im vorliegenden Beitrag mögliche Tendenzen in Bezug auf den sozialen Wandel der Geschlechterrollenkonzepte von türkischen Migrationsjungen aufzeigen. Dazu sollen einige ausgewählte Ergebnisse einer selbst durchgeführten qualitativen Studie von Mitte 2006 vorgestellt werden. Ferner möchte ich für einen eher dynamischen Blickwinkel werben, der offen ist für soziale und kulturelle Wandlungsprozesse in den Alltagsorientierungen und Beziehungsmustern von Jungen. Zentraler Bestandteil für die Analyse der Männlichkeitsbilder ist deshalb die These der Gleichzeitigkeit von traditionellen und modernisierten Orientierungsmustern in den Geschlechterrollenkonzepten der Jungen. Mit diesem Blick soll der Druck von vielen türkischen Migrationsjungen genommen werden, sich zum Schema „Entweder oder“ 2 positionieren zu müssen. Ferner gilt der Appell an Fachkräfte und Jungenarbeiter, den Blick auf ein „Sowohl als auch“ in den (Geschlechter-)Orientierungen (inklusive der kulturellen Deutungsmuster) der Jungen zu richten und diese anzuerkennen, sofern sie bestimmte Grenzen (Gewalt, Sexismus, Rassismus etc.) nicht überschreiten. Einige Ergebnisse aufgreifend, möchte ich Möglichkeiten der Interkulturellen Jungenarbeit aufzeigen, die sich zum Thema „Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern“ bei türkischen Migrationsjungen anbieten. 2 Gesetzlich wird dies deutlich beim Optionszwang bei z. B. türkischen Menschen, die die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Hier wird verlangt, die türkische Staatsbürgerschaft abzugeben, was z. B. nicht für BürgerInnen der EU gilt. Damit wird erstens ein mononationales, -kulturelles und -ethnisches Signal aus der Politik der Bundesrepublik an diese Menschen gesendet und zweitens eine Ungleichbehandlung von Menschen aus bestimmten Nationen deutlich. Deshalb schwingt bei vielen Einbürgerungsinteressierten das Gefühl mit, „die alte Identität“ und damit auch „die Kultur“ aufgeben zu müssen. Birol Mertol Jg. 1976; Diplom-Erziehungswissenschaftler, Koordinator der Landesinitiative Jungenarbeit NRW, Referent bei der FUMA Fachstelle Gender NRW 66 uj 2 (2010) arbeit mit jungen Welche Bilder existieren über türkische Migrationsjungen? Sind Migrationsjungen Gegenstand von öffentlichen Diskussionen, so fällt erstens auf, dass die meisten Diskussionen sich auf bestimmte Gruppen beziehen und dass zweitens gerade diese Gruppen - neben der ohnehin negativen Diskussion um Jungen - eine doppelte negative Zuschreibung erhalten (Junge und Migrationshintergrund). Besonders deutlich wird dies, wenn türkische Migrationsjungen im Fokus stehen. Hier werden häufig Krisenphänomene wie bspw. negative Bildungserfolge, Kriminalität und Gewalt in den Mittelpunkt gestellt. Insbesondere Männlichkeitsbilder, die dieser Gruppe zugeschrieben werden, werden auf ein patriarchales Geschlechterverhältnis reduziert, welches mit einem gewalthaltigen Konzept der Ehre einhergeht. Solche und ähnliche Diskurse stellen Geschlechterverhältnisse mit einer „Kultur des Islam“ in Verbindung, um so Geschlechtervorstellungen aus dem Islam herzuleiten. Dabei wird häufig zwischen Herkunfts- und Mehrheitskultur unterschieden, innerhalb derer es scheinbar keine Überschneidungspunkte gibt. Zudem kommt, dass Hierarchien zwischen Kulturen (vgl. Auernheimer 2003, 73-74, 120) 3 konstruiert werden, wobei die eine Kultur als weiterentwickelt und die andere als rückständig gesehen wird. Als schlussfolgernde Konsequenz stünden türkische Migrationsjungen zwischen den Erwartungen von unterschiedlichen Systemen, die ein Hin-undher-Gerissensein nach sich zögen. Folge ist die pauschale Stigmatisierung dieser Gruppe, weshalb durch Pauschalisierungen vielen anderen türkischen Migrationsjungen echte Chancen in der Gesellschaft streitig gemacht werden. Selbst manche Fachkräfte blenden dabei die Vielseitigkeit von Geschlechterrollenbildern aus. Jantz/ Pecorino erweitern den Blick übergreifend auf Institutionen und sprechen davon, dass diese zumeist stark heterogenen Jungengruppen (mit Blick auf Herkunft und Sozialisation) ganz oft in schulischen und außerschulischen Institutionen durch einen monokulturellen Trichter geschleust werden (vgl. Jantz/ Pecorino 2005, 40). Die Kritik bezieht sich auf eine Problembehandlungsperspektive, die den Blick ausschließlich auf Jungen fokussiert. Was ist aber mit den Möglichkeiten, die der Staat oder die Gesellschaft (auch Erwachsene) diesen Jungen verwehren? Werden türkische Migrationsjungen geduldig beobachtet, so fällt auf, dass diese, wie alle anderen Jungen auch, unterschiedlichste Fähig- und Fertigkeiten, aber auch Schwächen mitbringen. In Fachberatungen der FUMA Fachstelle Gender NRW stelle ich Fachkräften aus der Kinder- und Jugendhilfe häufig dazu die Frage, welche Erfahrungen sie mit türkischen Migrationsjungen gemacht haben. Neben vielfältigen Bildern und Wahrnehmungen wird auch deutlich, wie sich negative Bilder über türkische Migrationsjungen bei den Fachkräften hartnäckig halten. Um deutlich zu machen, dass die defizitäre Sicht auf Migrationsjungen noch existiert, frage ich nach den positiven und negativen Eigenschaften von türkischen Migrationsjungen. Häufig wird hier deutlich, dass die Folie der gemachten Negativerfahrungen mit einigen wenigen Jungen auch auf diejenigen übergestülpt wird, die sich unauffällig im Alltag bewegen. Insgesamt wird diese weitaus größere Gruppe von Jungen häufig nicht beachtet. Zusammengefasst scheint sich im 3 In vielen Definitionen von Kultur werden zwei wesentliche Aspekte gefiltert: einerseits der symbolische Charakter und andererseits die Orientierungsfunktion von Kultur. Schlussfolgernd werden Werte und Normen allgemein als elementare Bestandteile von Kultur verstanden. uj 2 (2010) 67 arbeit mit jungen Hinblick auf diese Gruppe von Jungen die Defizitsicht noch heute resistent zu halten. „Den türkischen Jungen“ gibt es nicht. So kann ein Junge aus einem ländlichen Raum aus dem Sauerland kommen, einen selbst erlebten Migrationshintergrund und eine homosexuelle Orientierung haben, gerne deutsches Bier in Kneipen trinken und sich trotzdem religiös mit Gott verbunden fühlen. Fakt ist, dass Jungen, egal mit welchem Hintergrund und mit welcher religiösen Überzeugung, vielseitige Optionen haben und diese auch ausnutzen können. Hinzu kommt, dass Migrationsjungen häufig in mindestens zwei kulturell-ethnischen Systemen aufwachsen. Einerseits kennen sie aufgrund ihres familiären Hintergrundes herkunftskulturelle Symboliken und Werte, die sie durch die Eltern, Familienangehörige und im Bekanntenkreis - also damit auch aus dem sozialen Umfeld - internalisiert haben. Andererseits bekommen sie in Folge ihrer vorschulischen, schulisch-beruflichen Sozialisation und in der Peergroup weitere Werte und Denkweisen vermittelt. Sie entwickeln in den meisten Fällen ein flexibles Bewusstsein, so dass sie sich je nach Kontext zwischen Herkunfts- und Mehrheitskultur hin und her bewegen können. Jedoch kreieren sie auch aus Herkunfts- und Mehrheitskultur eine neue Kultur, die Elemente von beiden Seiten verknüpft, aber auch einen sogenannten dritten Stuhl (vgl. Badawia in Jantz 2007 a, 123) enthält, der für Erwachsene nicht zugänglich ist. Dasselbe kann auch bei den Geschlechterrollenvorstellungen und damit bei Geschlechterrollenbildern gelten. Auch hier sind vielseitige Bilder möglich, die sich kontextabhängig traditionell oder modern oder aber auch aus beidem zusammensetzen können. Solche und ähnliche Beispiele möchte ich im nächsten Teil anhand von einigen Ergebnissen aus meiner Studie präsentieren. Ausgewählte Ergebnisse einer qualitativen Studie zu Männlichkeitsbildern von türkischen Migrationsjungen Im Rahmen der Studie wurden fünf türkische Migrationsjungen in problemzentrierten Interviews zu ihren Männlichkeitsbildern befragt. Die Interviews wurden mit einem Tonbandgerät aufgezeichnet und im Anschluss schriftlich transkribiert. Der Kontakt zu den Jungen entstand aus meiner damals dreijährigen Arbeit in einem Jugendhaus. Im Untersuchungszeitraum waren die befragten Jungen zwischen 17 und 22 Jahre alt. Alle sind in Deutschland geboren und hatten einen türkischen Pass. Damit zählen sie zur zweiten (ein Junge) und dritten (vier Jungen) Generation der Migrationsgemeinschaft in Deutschland. Nach Angaben der Jungen sind sie zwischen der sozialen Unterschicht und der unteren Mittelschicht zu verorten. Werden die Ergebnisse der Studie zusammengefasst, so ist feststellbar, dass die Aussagen der fünf Jungen tendenziell reflexive und damit modern orientierte Aspekte im Hinblick auf Männlichkeitsbilder und damit auch auf Geschlechterrollenbilder wiedergeben. Jedoch beinhalten die Männlichkeitskonzepte insgesamt sowohl traditionelle wie auch eher modernisierte, reflexive und diskursive Deutungsmuster, die sich je nach Kontext im Alltag vermischen (Doppelstrategie). Auffällig sind Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten von traditionellen und modern-reflexiven Einstellungen und Handlungsmustern innerhalb der Persönlichkeitskonzepte. Bei den „allgemeinen Männlichkeitsbildern“ werden traditionelle Werte wie Treue, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Familienzusammenhalt aufgezählt. In diesem Zusammenhang ist es jedoch wichtig, deutlich zu machen, dass traditionelle Wertvorstellungen nicht per se einer Wandlung bedür- 68 uj 2 (2010) arbeit mit jungen fen. Gerade die Individualisierung kann ein Grund dafür sein, dass Beziehungsstrukturen innerhalb von Familien wegbrechen. Dies kann zu Unsicherheiten und Vereinsamung führen. Deshalb scheint gerade die traditionelle Wertvorstellung des Familialismus - d. h. ein hohes Maß an familiärem Zusammenhalt und eine Orientierung an den familiären Interessen (vgl. Boos-Nünning 2005, 5) - den Jungen einen wichtigen Halt zu geben. Zu den traditionellen Vorstellungen werden aber auch modern-partnerschaftliche und damit enge Beziehungswünsche zu den zukünftigen Kindern als werdende Väter geäußert. Deutlich wird ein flexibler Umgang mit Anforderungen, die einerseits aus der Familie (und damit auch von den Vätern) und andererseits außerhalb der Familie an sie gestellt werden. Diese werden in einer doppelstrategischen Handlungsebene gelöst, indem den Erwartungen situativ entsprochen wird. So eröffnen sich für die Jungen Möglichkeiten, je nach Kontext und Fragestellung flexible Antworten zu geben. Im Hinblick auf die „Berufsbilder der Jungen“ wird festgestellt, dass sich diese zwischen einer nicht-reflexiven und reflexiven Beurteilung für Männer bewegen. An einem reflektierten Beispiel wird sehr deutlich formuliert, dass Männer und Frauen sich in unterschiedlichsten Berufen bewegen und alle Berufe ausüben können, sofern sie eine angemessene Ausbildung für einen bestimmten Berufsbereich erworben haben. In dieser Aussage distanziert sich der Junge von vermeintlich biologischen Dispositionen bei Männern für bestimmte Berufe. Auch sind die Aussagen vom Selbstverständnis geprägt, Männer ebenfalls in sogenannten weiblichen Berufen vorzufinden. Insgesamt wird mit Blick auf die Bedeutung von Arbeit und Beruf die Tendenz deutlich, dass - resultierend aus der Reflexion der traditionellen Geschlechtsrollenbilder - eher egalitär orientierte Berufsbilder für Mann und Frau gesehen werden und damit traditionelle geschlechtspezifische Berufsbilder und -rollen in Richtung eines sozialen Wandels gehen. Wird die „zukünftige Rolle der Jungen als Männer/ Väter in der Familie“ wiedergegeben, so ist feststellbar, dass zunächst bei allen Jungen der Wunsch existiert, die Verantwortung für die Familie zu übernehmen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Versorgerfunktion des Mannes in der Familie eingegangen, jedoch gilt die Funktion nicht allein für den Mann. Die Frau/ Mutter soll sogar ebenfalls einer Beschäftigung nachgehen, um gemeinsam in Zeiten knapper Geldmittel und Beschäftigungslosigkeit die Familie finanziell zu unterstützen. Aufgrund der reflexiven Auseinandersetzung mit dem Familienbild und der Rolle des Vaters 4 in der Elterngeneration kommt es zu deutlichen Veränderungen, die überwiegend die gleichberechtigte Stellung ihrer zukünftigen Frauen betonen. Die Jungen selber reflektieren diesen sozialen Wandel in den Einstellungen vor dem Hintergrund des Generationenwechsels und der veränderten sozialen Situation in den Migrantenmilieus. Bei den Themen „Heirat und Sexualmoral“ sind zwei Tendenzen erkennbar: Bei der zukünftigen Heiratskandidatin spielt die Nationalität kaum eine Rolle, jedoch aber die Religion. Die islamische Religionskonfession der Frau wird als Voraussetzung für eine Heirat zugrunde gelegt. Bei einer christlich-konfessionellen Frau wäre dies über die Konvertierung zum Islam möglich. Argumentiert wird überwiegend mit integrativen Aspekten in die Familie 4 Ich möchte hier zum Ausdruck bringen, dass die Jungen ihre Väter als traditionell-orientierte Menschen beschreiben. Jedoch gibt es auch Väter, die modern und geschlechterdemokratisch denken und handeln. Deshalb gilt es hier, nicht zu pauschalisieren. uj 2 (2010) 69 arbeit mit jungen des heiratenden Mannes. Die Konvertierung zu einer anderen Religion gilt aber nicht für die Jungen selbst. Spürbar ist zweitens eine konservativ-ängstliche Haltung, weil sich alle Jungen durch das soziale Umfeld unter Druck gesetzt fühlen, eine Jungfrau heiraten zu müssen. Hier herrschen Ängste, dass eine „Nicht-Jungfrau“ über das Medium des „dedikodu“ (Gerüchtes) in der Gemeinschaft das Ansehen und die Ehre des Mannes 5 verletzen könnte. Jedoch begründen zwei Jungen das Virginitätsprinzip mit Erwartungen an beide Geschlechter - damit auch gleichbedeutend für die Gleichbehandlung der Geschlechter -, sodass sie für sich selbst ebenfalls den Anspruch haben, als „Jungmann“ in die Ehe zu gehen. Die gerade beschriebene Ängstlichkeit gilt bei zwei Jungen im Hinblick auf die zukünftige Erziehung der Töchter. Deshalb würden sie die Töchter eher restriktiv erziehen und mehr an die Familie binden. Hier gehen die Ängste vermutlich auf die Erfüllung der klassisch erwarteten sozialen Rolle des „Mannes in der türkischen Gemeinschaft“ als „Hüter der Ehre und somit der sozialen und geschlechtlichen Ordnung“ zurück. Demnach würde ein Bruch mit den traditionellen Rollenkonventionen die Rolle und die Stellung des Mannes gefährden. Bei der Beschreibung der Männlichkeitsbilder in Bezug auf die Väter und der Vater- Sohn-Beziehungen ist gut erkennbar, dass die Jungen sich unterschiedlich mit diesen Themen beschäftigen. Erkennbar sind unreflektierte, teilreflektierte und reflektierte Männlichkeitsbilder über die Väter. Bei den Jungen, die die Väterbilder reflektieren, werden überwiegend traditionelle Eigenschaften, wie bspw. die Geschlechterrollenaufteilung, die Versorgungsfunktion und die Entscheidungsmacht des Mannes in der Familie, genannt. Jenseits dieser Aspekte werden aber auch die Mithilfe im Haushalt und kooperative Elemente der Väter in der Familie hinzugezählt. Bei den Vater-Sohn- Beziehungen ist erkennbar, dass diese bei vier Jungen als problematisch einzustufen sind. Hier treffen eher autoritäre, hierarchische und wenig diskursorientierte Beziehungsmuster auf partnerschaftliche und auf gegenseitigen Gesprächen aufbauende Beziehungswünsche. Unterschiede und daraus sich ergebende Schwierigkeiten im Umgang miteinander (intergenerative Konflikte) werden anhand der Lebenskonzepte sichtbar. Die Jungen wünschen sich mehr Anerkennung, Lob und eine emotionale Unterstützung von den Vätern und suchen trotz der distanzierten Beziehungen die Nähe zu ihnen. Die Väter wiederum haben Schwierigkeiten, sich mit den auf Autonomie ausgerichteten Lebensinhalten der Söhne zu beschäftigen. Folglich wird aus Angst und aus der Schutzfunktion heraus, die Söhne könnten in schlechte Kreise geraten, auf autoritär-behütende Methoden zurückgegriffen. Bei der letzten Fragestellung zu Freundschaft und zur Bedeutung von Respekt, Ansehen und Ehre in der Freundschaft kann zunächst auf vertrauensvolle Inhalte in den Freundschaften geschlossen werden, die gerade in dieser Jugendphase eine existenzielle Bedeutung für alle Jungen erhalten. Hier wünschen sich die Jungen von ihren Freunden Hilfe, Solidarität und Loyalität. Auch wird deutlich, dass Freundschaft als Ersatz für Familie gilt und hier der Austausch über Interessen und Bedürf- 5 Ich möchte deutlich machen, dass die traditionelle Perspektive des Ehre-Konzeptes auf Jungen mal mehr und mal weniger zutrifft. Jedoch gibt es auch Jungen, für die dieses Konzept keinerlei Relevanz besitzt. Es gibt kaum Studien, die sich mit Jungen aus unterschiedlichen Milieus und mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und dem Zusammenhang mit dem Konzept der Ehre beschäftigen. Deshalb warne ich vor einfachen Pauschalisierungen im Hinblick auf das Thema. 70 uj 2 (2010) arbeit mit jungen nisse stattfindet, die in der Familie nicht angesprochen werden können. Andererseits werden auch die Grenzen der Freundschaft deutlich skizziert. Untreue, Unehrlichkeit, Respektlosigkeit oder Betrug des Freundes mit dessen Freundin gehören zu den Hauptargumentationen für einen Bruch der Freundschaft. Insbesondere wird in den Aussagen auf die soziale Konstruktion der Ehre verwiesen, die beim Fremdgehen des Freundes mit der Freundin greifen würde. Diese hat Auswirkungen auf die Männlichkeit - und damit auf die Verletzlichkeit - der Jungen in der Freundesclique. Auch in diesem Zusammenhang (wie bei der Sexualmoral) werden traditionelle Männlichkeitsbilder entweder unreflektiert oder aber reflektiert, jedoch ohne alternative Handlungskompetenzen inszeniert. In der Analyse der Männlichkeitsbilder der türkischen Migrationsjungen wird deutlich, dass geschlechtliche und interkulturelle Aspekte eine hohe Relevanz besitzen. Was das für das spezifische pädagogische Feld der Interkulturellen Jungenarbeit bedeutet, welche Aspekte wichtig sind und was von dem Jungenarbeiter erwartet wird, möchte ich im folgenden Teil anhand einiger Beispiele aus der Studie erläutern. Ansätze Interkultureller Jungenarbeit mit besonderem Fokus auf türkische Migrationsjungen Interkulturelle Jungenarbeit hat die Aufgabe, innerhalb von verschiedenen Kulturen eine Interaktion zwischen Menschen mit unterschiedlichen Männlichkeiten anzuregen, um festgefahrene Formen von Männlichkeitsbildern durch Reflexionsvorgänge zu relativieren und in diesem Zusammenhang Männlichkeiten aus anderen Kulturen als gewinnbringende Option zu fördern. Dies beinhaltet die bewusste Auseinandersetzung mit dem soziokulturell geprägten Geschlecht „Mann“. Deshalb gilt es in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft, den Blick auf die Männlichkeitsbilder aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen zu erweitern. Doch um den Zusammenhang von „Interkultur“ und „Jungenarbeit“ deutlich zu machen, gilt es zunächst, Jungenarbeit und Interkulturelle Pädagogik kurz zu skizzieren. Jungenarbeit wird verstanden als die geschlechtsbezogene pädagogische Arbeit erwachsener Männer mit Jungen und jungen Männern. Dabei soll sich Jungenarbeit einerseits an den Potenzialen des Junge- Seins und Mann-Werdens orientieren, andererseits aber auch die problematischen Formen der männlichen Lebensbewältigung thematisieren. Deshalb sind ein entsprechendes Problembewusstsein sowie Kenntnisse über die Schwierigkeiten des Mann-Seins und -Werdens in der aktuellen gesellschaftlichen Situation und daraus abgeleitet ein entsprechendes Repertoire an pädagogischen Methoden nötig (vgl. Sturzenhecker/ Winter 2002, 9). Jungenarbeit findet entsprechend dieser Definition in geschlechtshomogenen Jungengruppen statt und bedarf einer spezifischen pädagogischen Haltung. Als zentrale Bestandteile der Interkulturellen Pädagogik auf der anderen Seite werden die Gleichheit der Sozialchancen und Partizipationsmöglichkeiten und die Anerkennung von Andersheit festgemacht. Hervorgehoben wird, dass Konzepte Interkultureller Pädagogik explizit den Blick auf diskriminierende Strukturen in Politik und Gesellschaft nicht vernachlässigen dürfen. Damit sollen auch antirassistische Elemente in die Konzepte mit eingebracht werden (vgl. Auernheimer 2004, 22). Nach Boos-Nünning bedeutet „interkulturell“, „dass sich Konzepte und Programme an die Einheimischen wie die Zugewanderten in gleicher Weise richten, dass sie ressouruj 2 (2010) 71 arbeit mit jungen cenorientiert arbeiten und dass sie nicht die alleinige Anpassung der Zugewanderten an das Wert- und Normsystem der Aufnahmegesellschaft verlangen, sondern ein Aushandeln zulassen“ (Boos-Nünning 2007, 4). Parallel zur Jungenarbeit wird auch für die Interkulturelle Pädagogik eine Haltung erwartet, die die Akzeptanz der Andersheit voraussetzt. Jantz beschreibt Interkulturelle Jungenarbeit als „einen Möglichkeitsraum, in dem Jungen eine mitmännliche Begegnung erfahren können, in der ihre Persönlichkeit gestärkt wird und sie sich ihrer jeweiligen Herkunft bewusst werden“ (Jantz 2007 b, 44). Dies kann für diesen Zusammenhang für die Jungen bedeuten, sich bewusst zu machen, dass „Kultur“ sowohl hemmende und negative Auswirkungen nach sich ziehen als auch positive Möglichkeiten und Chancen eröffnen kann. Dazu ist ein Bewusstsein über die eigene kulturelle Eingebundenheit oder das Erkennen des eigenen, unvermeidlichen Ethnozentrismus von großer Bedeutung. Jantz/ Pecorino sprechen in diesem Zusammenhang von einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Verhaltens- und Denkmustern. Um letzten Endes über kulturelle Schranken hinwegzuspringen, wird deshalb die Schaffung eines „eigenkulturellen Selbstbewusstseins“ gewünscht, welches mit interkultureller Kompetenz gleichgesetzt wird (vgl. Jantz/ Pecorino 2005, 41 - 42). Bei den Jungen der Studie ergeben sich gerade im Hinblick auf Vater-Sohn-Aspekte im Zusammenhang mit Männlichkeitsbildern gute Anknüpfungspunkte zur Interkulturellen Jungenarbeit. Sie kann kulturell geprägte Vätermodelle aufgreifen, diese entschlüsseln und die von den Jungen bereits angegebenen Alternativen verstärkend oder modifizierend unterstützen. Wichtig ist das Wissen um traditionelle Rollenbilder von Vätern in türkischen Familien, das helfen kann, gemeinsam mit den Jungen diese zu hinterfragen und neue Möglichkeiten für das eigene Lebenskonzept zu entwickeln. Jungen müssen erstens umfassender über unterschiedliche Kulturinhalte Bescheid wissen und zweitens bewusst mit diesen umgehen lernen. Kulturelle Inhalte setzen sich aus mehrdimensionalen Aspekten zusammen (Eltern-, Lebens-, Jugend- und Subkultur etc.), die immer in soziale Bezüge eingebettet sind. Mehr über die Mechanismen der eigenen Kultur(en) zu erfahren, kann für türkische Jungen bedeuten, einen Blick dafür zu bekommen, welche Verhaltensweisen in der deutschen Gesellschaft sich für ihre Stellung nachteilig auswirken. Weiterhin kann es wichtig sein, mit den Jungen gemeinsam zu erforschen, welche unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten Väter im Umgang mit ihren Söhnen aufzeigen. Doch dazu muss erst einmal eine Atmosphäre geschaffen werden, die es ermöglicht, Vertrautheit und Intimität zuzulassen, sodass Hemmschwellen fallengelassen werden dürfen. Erst dann bieten sich spielerische Übungen an, um Handlungsspielräume der Jungen zu erweitern. Dabei hilft es, wenn der Jungenarbeiter seine eigene Beziehung zum Vater vergegenwärtigt und zur Disposition stellt, um über diesen Weg mit den Jungen Ursachen für die Verhaltensweisen der Väter und Auswege für eine bessere Kommunikation zu finden. In der Untersuchung wird eine restriktive Erziehungsvorstellung von zwei Jungen gegenüber Töchtern geäußert. Es gilt, innerhalb der Interkulturellen Jungenarbeit Geschlechterrollen zu thematisieren und Ungleichheitsverhältnisse in den Geschlechtern deutlich zu machen. Jedoch ist es nicht förderlich, vergleichende Diskussionen zwischen Geschlechterrollenbildern in Deutschland und der Herkunftskultur der Jungen durchzuführen und sich in bewertende Aussagen zu verstricken. Jungen spüren, wie sie und ihre kulturelle Herkunft 72 uj 2 (2010) arbeit mit jungen entwertet werden. Dies könnte als Folge Widerstände von Jungen verstärken, um provokant und hartnäckig traditionelle Geschlechtervorstellungen zu vertreten. Das Ehrkonzept sollte ebenfalls thematisiert werden. Hierzu gibt es unterschiedliche methodische Herangehensweisen, um das Thema mit Jungen zu bearbeiten. Ich habe in Diskussionen mit Jungen herausgefunden, dass für manche das Ehrkonzept keine Relevanz hat; manche betonen zwar die Wichtigkeit, können aber gar nicht so genau sagen, was Ehre für sie bedeutet. Diese Jungen wissen meistens nur diffus, dass „alle Türken“ Ehre haben und dass diese verteidigt werden muss. Häufig wird Ehre als ein Wert verstanden, der bei Beleidigungen oder bei „Anmache“ der Freundin oder Schwester in Kraft tritt und den es mit körperlichen Handgreiflichkeiten zu beantworten gilt. Im Rahmen eines Filmprojektes 2007, bei dem eine Videodokumentation mit Mädchen und Jungen mit dem Titel „Freiheit - ist doch Ehrensache“ entstand, wurden in geschlechtshomogenen Gruppen Themen wie Ehre, Ansehen und Respekt bearbeitet. Hier habe ich explizit in der Jungengruppe dahingehend gearbeitet, das Konzept der Ehre zu hinterfragen, Druckmechanismen für Jungen (Männer) zu verdeutlichen und Ehre aus einer veränderten Perspektive zu beschreiben. In den Gesprächen wurde der soziale Druck bestätigt, und es wurden unterschiedliche Dimensionen zum Ausdruck gebracht, die im Folgenden dargestellt werden sollen: • Ehre ist schwer definierbar. • Ehre ist Ehrlichkeit. • Ehre ist Status. • Ehre ist manchmal ungerecht. • Ehre wird nur durch Unehrlichkeit zerstört. • Wenn Mann die Frau betrügt, kämpft er nicht um die Ehre. • Die Gesellschaft übersieht den Ehrverlust des Mannes. • Ehre ist alles zusammen (z. B. Ehrlichkeit, Vertrauen, Treue). • Durch Vertrauen und Respekt können Ehre und Ansehen besser aufrechterhalten werden als mit Druck. Das Projekt sensibilisierte die Jungen und verdeutlichte einen erhöhten Gesprächsbedarf zu diesen Themen. Insgesamt wurde die Reflexion über traditionelle Männlichkeitsbilder gefördert. Diesen wurden differenzierte, positiv besetzte und identitätsstabilisierende Männlichkeitskonzepte gegenübergestellt. Jungenarbeiter, die selbst einen Migrationshintergrund haben und unterschiedliche Männlichkeitskonzepte vertreten, können als Orientierungsfiguren und als Vorbilder und Modelle für Identifikationsprozesse bei Jungen fungieren. Sie können auch eine Vermittlungsposition einnehmen und als Informationsbrücke zwischen deutschen und nicht-deutschen Menschen tätig werden, um so behilflich zu sein, mögliche Vorurteile seitens türkischer Jungen über die deutsche Gesellschaft abzubauen. Doch für alle Jungenarbeiter gilt es, empathisch, authentisch und realistisch an den Problemen der Jungen zu arbeiten. Um die Beziehung zu Jungen zu verbessern und zu intensivieren, ist es wichtig, genauer hinzuhören und Geduld sowie eine reflektierte eigene Meinung zu zeigen. Neben den gängigen Prinzipien der Jungenarbeit ist es wichtig, genau hinzuschauen und einen sensiblen Blick dafür zu entwickeln, an welcher Stelle „Kultur“ in der Argumentation von Jungen ihre Relevanz erhält und wo sie keine Rolle spielt. Nach den Ausführungen von Jantz/ Mühlig-Versen zeichnet sich geschlechtsbezogene und interkulturelle Kompetenz durch die wachsende Fähigkeit aus, herauszufinden, in welchen Situationen der Einzelne es für wichtig hält, kulturelle, geschlechtstypische, soziale und persönliche Differenzen zu betonen (vgl. Jantz/ Mühlig-Versen 2003, 14). uj 2 (2010) 73 arbeit mit jungen Gerade in der Kombination von geschlechtsbezogener und interkultureller Arbeit ist die ressourcenorientierte Förderung gewinnbringend, wie sich bei der flexiblen Gestaltung von „kulturell und geschlechtlich“ geprägten Handlungsmustern bei türkischen Jungen verdeutlichen lässt. Unverzichtbar für gesellschaftliche Prozesse ist es, „Ressourcen der Herkunftskultur“ der Jungen nutzenorientiert einzusetzen und gleichzeitig Verhaltensweisen nicht zu kulturalisieren. Hier sollten die existierenden gesellschaftlichen Diskriminierungs- und Ausgrenzungsprozesse, die aus der Macht der Mehrheit gegenüber der Minderheit entstehen und sich häufig auf die kulturelle Herkunft von Jungen beziehen, unbedingt berücksichtigt werden. Diesen Balanceakt hinzubekommen erfordert von allen Fachkräften ein hohes Maß an Sensibilität, Selbstbewusstsein und eine gehörige Portion Mut, um bei sich und bei den Jungen heikle Themen zu hinterfragen. Literatur Attia, I./ Marburger, H. (Hrsg.), 2000: Alltag und Lebenswelten von Migrantenjugendlichen. Frankfurt am Main Auernheimer, G., 3 2003: Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Darmstadt Auernheimer, G., 2004: Drei Jahrzehnte Interkulturelle Pädagogik - eine Bilanz. In: Karakasoglu, Y./ Lüddecke, J. (Hrsg.): Migrationsforschung und Interkulturelle Pädagogik. Aktuelle Entwicklungen in Theorie, Empirie und Praxis. Münster, S. 17 - 28 Boos-Nünning, U., 2005: Bildung in der Einwanderungsgesellschaft. In: Betrifft. Zeitschrift der Ausländerbeauftragten des Landes Niedersachsen, H. 3, S. 4 - 6 Boos-Nünning, U., 2007: Cultural Mainstreaming. Soziale Arbeit und Jugendarbeit in der multiethnischen Gesellschaft. In: Thema Jugend. Zeitschrift für Jugendschutz und Erziehung, H. 3, S. 2 - 7 Castro Varela, M., 2007: Wer bin ich? Und wer sagt das? Migrantinnen und die Zumutung alltäglicher Zuschreibungen. In: Munsch, C./ Gemende, M./ Weber-Unger-Rotino, S. (Hrsg.): Eva ist emanzipiert, Mehmet ist ein Macho. Zuschreibung, Ausgrenzung, Lebensbewältigung und Handlungsansätze im Kontext von Migration und Geschlecht. Weinheim/ München, S. 62 - 73 Jantz, O./ Mühlig-Versen, S., 2003: Kulturelle und interkulturelle Kompetenz. Interkulturelles Lernen in der Mädchen- und Jungenarbeit als Unterstützung für Jugendarbeit und Schule. In: Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): AJS-Informationen: Interkulturelles Lernen. Analysen, Materialien, Arbeitshilfen zum Jugendschutz, H. 2, S. 4 - 14 Jantz, O./ Pecorino, I., 2005: Multikulturelle Gruppen - monokulturelle Jungenarbeit? Pädagogische Antworten auf die bereits bestehende Interkulturalität in der Jungenarbeit. In: Pech, D./ Herschelmann, M./ Fleßner, H. (Hrsg.): Jungenarbeit. Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft. Dokumentation der Tagung vom 18. November 2004 an der Carl von Ossietzky- Universität Oldenburg, S. 39 - 54 Jantz, O., 2007 a: Vielfalt der Männlichkeitsmodelle. Interkulturelle Jungenarbeit als Chance nutzen. In: Schüler 2007 - Wissen für Lehrer. Seelze, S. 122 - 125 Jantz, O., 2007 b: Zwischen Gott und Alltag - neue Chancen in der Arbeit mit Jungen. In: Röper, U./ Hockenjos, R. (Hrsg.): Themen und Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung. Geschlechterrollen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen. Bonn, S. 37 - 51 Mertol, B. (Hrsg.), 2008: Männlichkeitsbilder von Jungen mit türkischem Migrationshintergrund. Ansätze interkultureller Jugendarbeit. Berlin Spohn, M., 2002: Türkische Männer in Deutschland. Familie und Identität. Migranten der ersten Generation erzählen ihre Geschichte. Bielefeld Sturzenhecker, B./ Winter, R., 2002: Und sie bewegt sich doch, die Praxis der Jungenarbeit. In: Sturzenhecker, B./ Winter, R. (Hrsg.): Praxis der Jungenarbeit. Modelle, Methoden und Erfahrungen aus pädagogischen Arbeitsfeldern. Weinheim/ München, S. 7 - 12 Der Autor Birol Mertol FUMA Fachstelle Gender NRW Rathenaustraße 2 - 4 45127 Essen birol.mertol@gender-nrw.de www.gender-nrw.de www.initiative-jungenarbeit.nrw.de
