eJournals unsere jugend 62/7+8

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2010.art31d
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2010
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Ambulante Erziehungshilfen - Allheilmittel, Kontrollinstrument oder wirksame Hilfe?

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Anja Frindt
Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklungen und Perspektiven im Bereich der ambulanten Erziehungshilfen. Was kennzeichnet das Spektrum ambulanter Erziehungshilfen? Wo liegen die Chancen und Risiken insbesondere familienorientierter Erziehungshilfen? Was leisten sie und wie wirksam sind sie?
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290 uj 7 + 8 (2010) Unsere Jugend, 62. Jg., S. 290 -300 (2010), DOI 10.2378/ uj2010.art31d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Ambulante Erziehungshilfen - Allheilmittel, Kontrollinstrument oder wirksame Hilfe? Anja Frindt Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklungen und Perspektiven im Bereich der ambulanten Erziehungshilfen. Was kennzeichnet das Spektrum ambulanter Erziehungshilfen? Wo liegen die Chancen und Risiken insbesondere familienorientierter Erziehungshilfen? Was leisten sie und wie wirksam sind sie? ambulante erziehungshilfen Ein erster Überblick Kritische Stimmen zur Heimerziehung, der Ruf nach verstärkter Orientierung an den Biografien und den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen, eine durch die Akademisierung an den Hochschulen vorangetriebene Suche nach alternativen Unterstützungsmöglichkeiten und viele Sozialprojekte in den 1980er Jahren führten zur Entstehung unterschiedlicher Hilfesettings in der Jugendhilfe. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), das 1990 bzw. 1991 in Kraft trat, bündelte die verschiedenen Konzepte in den Hilfen zur Erziehung (§§ 27ff. SGB VIII). Sie stellen für Kinder, Jugendliche und Familien ein ausdifferenziertes System sozialer Dienstleistungen dar, das stationäre (Vollzeitpflege § 33, Heimerziehung § 34, Betreute Wohnformen § 34), teilstationäre (Tagesgruppen § 32) und ambulante Hilfen unterscheidet. Zu den ambulanten Hilfen zählen folgende Hilfearten gem. SGB VIII: • § 28 Erziehungsberatung • § 29 Soziale Gruppenarbeit • § 30 Erziehungsbeistand und Betreuungshelfer • § 31 Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) • § 35 Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung • § 35 a Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche (auch stationär oder teilstationär) (vgl. Rätz-Heinisch u. a. 2009). Die ambulanten Hilfen, insbesondere die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) und die Erziehung in Tagesgruppen, erweisen sich als „Wachstumsmotor für das Feld der Hilfen zur Erziehung“ (Pothmann Anja Frindt Jg. 1978; Diplom-Pädagogin, Diplom-Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin an der Universität Siegen. Schwerpunkte: Familien in schwierigen Lebenssituationen und sozialpädagogische Handlungsmöglichkeiten, Resilienz, Theorien und Geschichte Sozialer Arbeit, Qualitative Forschungsmethoden. uj 7 + 8 (2010) 291 ambulante erziehungshilfen 2006, 200). Im Jahr 2003 werden erstmals mehr ambulante Hilfen als Fremdunterbringungen erfasst (ebd.). Ambulante Interventionen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (HzE) „sind dadurch gekennzeichnet, dass die Kinder, Jugendlichen und Familien direkt in ihrem Lebensumfeld Hilfe und Unterstützung erhalten. Sozialpädagogische Fachkräfte sind aufsuchend tätig und betreuen die Kinder, Jugendlichen oder Familien in deren Wohnung oder an denjenigen Orten, an denen sie sich aufhalten. Es ist jedoch auch möglich, dass die jungen Menschen und deren Familien über eine begrenzte Zeit am Tag an einem anderen Ort durch sozialpädagogische Fachkräfte Hilfe und Unterstützung erfahren. Aufgrund dieser Differenzierung wird von der ‚Komm- und Gehstruktur‘ in den ambulanten Hilfen zur Erziehung gesprochen“ (Rätz-Heinisch u. a. 2009, 131). Tendenziell zeigt sich in der Praxis, dass Spezialdienste mit eigenem fachlichem Profil und mit organisatorischer Eigenständigkeit seltener werden. Oft sind Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) und Erziehungsbeistandschaft - die die älteste Form ambulanter Erziehungshilfe darstellen und im Segment kind-/ jugendorientierter ambulanter Erziehungshilfen die bedeutendste Hilfeform sind - zu einem ambulanten Dienst verschmolzen. Die Abgrenzungen verlaufen dabei weniger zwischen den einzelnen Hilfeformen als zwischen der Aufteilung in „familienzentriert“ (§31 SGB VIII) und „zentriert auf ein Kind oder einen Jugendlichen“ (§ 30 SGB VIII). Die inhaltlichen Weiterentwicklungen und Qualitätskriterien sind dabei für alle ambulanten Erziehungshilfen relevant. Anhand der aktuellen statistischen Daten zeigt sich der erhebliche und zunehmende Stellenwert der ambulanten Hilfen zur Erziehung. Die Sozialpädagogische Familienhilfe spielt dabei aufgrund ihres Fallzahlenvolumens und der Intensität der Hilfe eine zentrale Rolle. Am Beispiel einer leistungsfähigen SPFH lassen sich alle Fragen wirksamer ambulanter Erziehungshilfen diskutieren. Die Sozialpädagogische Familienhilfe hat sich von ihren ersten Gehversuchen Ende der sechziger Jahre in Berlin, der rechtlichen Verortung der Hilfeform 1991 im § 31 SGB VIII bis heute als stetig wachsendes Feld der Jugendhilfe etabliert. Die Sozialpädagogische Familienhilfe weist nicht nur die höchsten Zuwachsraten auf, sondern stellt durch die Arbeit der Fachkräfte in den Wohnungen der Familien auch die intensivste Form ambulanter Erziehungshilfen dar. Sie zielt darauf ab, Familien zu einem gelingenderen Leben zu befähigen, sie beim Umgang mit ihren Problemen, Schwierigkeiten und vielfältigen Belastungen zu unterstützen. Durch die Unterstützung der Eltern sollen die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen in der Familie verbessert werden. Ziel der sozialpädagogischen Interventionen ist es, die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander zu verbessern und die Eltern zu einer verstärkten Übernahme ihrer Erziehungsfunktionen anzuleiten. Weil Sozialpädagogische Familienhilfe die zentrale Rolle im Kontext der ambulanten familienorientierten Erziehungshilfen spielt, werden im Folgenden hauptsächlich die Entwicklungen in diesem Bereich aufgeführt. Ein Blick in die Statistik Die Hilfen zur Erziehung, die sowohl stationäre, teilstationäre als auch ambulante Erziehungshilfen umfassen, sind nach der Kindertagesbetreuung das zweitgrößte 292 uj 7 + 8 (2010) ambulante erziehungshilfen Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Im Jahr 2007 haben Jugendämter in Deutschland 421.000 erzieherische Hilfen für Familien, Kinder, Jugendliche und junge Volljährige neu gewährt (Destatis 2008). Bei einem Vergleich von Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik zu Beginn des Jahrtausends mit der Situation in der ersten Hälfte der 1990er Jahre wird sowohl eine Ausweitung - hinsichtlich Fallzahlenvolumen, finanzielle Aufwendungen und Anzahl der Beschäftigten - als auch eine Ausdifferenzierung von Strukturen und Leistungen deutlich. Die Gründe für die quantitative Zunahme und strukturelle Ausdifferenzierung der Hilfen zur Erziehung liegen sowohl in verbesserten (auch rechtlichen) Rahmenbedingungen als auch in sich verschlechternden Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen (Pothmann 2006). Im Jahr 2007 haben insgesamt 63.670 Familien, in denen 137.472 junge Menschen leben, die Sozialpädagogische Familienhilfe in Anspruch genommen. Erhielten 1997 noch 17 von 10.000 Familien mit Kindern Unterstützung durch die SPFH, so waren es nur zehn Jahre später (2007) schon 52 von 10.000 Familien mit Kindern. Seit der Einführung des SGB VIII hat diese Hilfeform damit den stärksten Zuwachs aller ambulanten Erziehungshilfen zu verzeichnen. Erstmals sind in den statistischen Daten auch Informationen zum Migrationshintergrund sowie zur wirtschaftlichen Situation von Familien erfasst. 27 % der jungen Menschen in Familien, die SPFH erhalten, haben mindestens einen Elternteil mit ausländischer Herkunft. Das entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt. Etwa 15 % aller erfassten jungen Menschen mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause in der Regel kein Deutsch. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Dienste, Fachkräfte mit entsprechenden sprachlichen Fähigkeiten einzusetzen. Als häufigster Grund für die Gewährung von SPFH wird mit 63 % die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern angegeben, gefolgt von einer unzureichenden Förderung/ Betreuung/ Versorgung des jungen Menschen mit 35 % und Belastungen des jungen Menschen durch familiäre Konflikte (28 %). Hinsichtlich des Transfergeldbezuges belegen die aktuellen Daten, dass von allen 2007 erfassten Familien 67 % ganz oder teilweise von ALG II, bedarfsorientierter Grundsicherung oder Sozialhilfe leben. Bei alleinerziehenden Elternteilen fällt die Abhängigkeit von Transferleistungen mit 76 % noch stärker ins Gewicht (Pothmann 2009). Die betreuten Familien leben somit häufig in Armut oder sind von Armutslagen bedroht. Dies bedeutet für die Familien nicht nur eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten, sondern es zeigen sich in Anlehnung an das Lebenslagenkonzept auch Auswirkungen in allen anderen Lebensbereichen wie Wohnen, Gesundheit, Arbeit, Freizeit, Ernährung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Kamensky et al. 2000). Ein Blick in die Forschung Bei den ersten Studien zur Sozialpädagogischen Familienhilfe handelt es sich hauptsächlich um Bestandsaufnahmen des neuen Jugendhilfeangebotes (Pressel 1981; Nielsen/ Nielsen 1984; Nielsen u. a. 1986; Christmann/ Müller 1986; Elger 1990; Blüml/ Helming/ Schattner 1994). Sie verschaffen einen Überblick über Ausbau, günstige organisatorische Rahmenbedingungen, Qualifikation der MitarbeiterInnen, Klientel, Möglichkeiten und Grenzen der SPFH. uj 7 + 8 (2010) 293 ambulante erziehungshilfen Im Zuge der Expansion und Etablierung der Sozialpädagogischen Familienhilfe richtet sich das Forschungsinteresse zunehmend auf die Prozesse, die in der SPFH ablaufen. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Was genau passiert während der Hilfe in den Familien? Wie arbeiten die Fachkräfte? Welche Interventionen sind in welchem Kontext angemessen und wie wirken sie? Wie erleben die KlientInnen die Unterstützung? In den letzten 15 Jahren ist das empirische Wissen zur SPFH deutlich angestiegen. Eine Übersicht über den Forschungsstand zur SPFH im Zeitraum von 1978 bis 2000 findet sich in Schattner 2007 (599). Tabelle 1 gibt in Anlehnung und Ergänzung einen Überblick über die seither publizierten empirischen Studien. Ein zusammenfassender Blick in die Studien zeigt, dass die Forschung in den letzten Jahren vor allem hinsichtlich der Prozessqualität der Interaktionsbeziehung von FamilienhelferInnen und Familien, hinsichtlich der Perspektive und den Nutzenerwartungen der Familien und den Voraussetzungen und Strategien für eine gelingende Hilfebzw. Kooperationsbeziehung zwischen Familienhelfer und Familien wichtige Erkenntnisse gewonnen hat. Die Frage nach Erfolg und Wirkung kommt immer mehr in den Fokus. Die qualitativen Untersuchungen, die um die Jahrtausendwende entstanden sind (Schuster 1997; Woog 1997; Petko 2004) bieten differenzierte Einblicke in den Alltag von Familie und die Gespräche zwischen Familien und Fachkräften. Schusters Untersuchung zeigt die Komplexität der Realität der SPFH auf. Ihr ökosozialer Handlungsansatz ist mehrdimensional angelegt, um adäquat auf die auf mehreren Ebenen verschränkten Problemlagen der Familien reagieren zu können, und bezieht das gesamte soziale Bezugsfeld der Familien in die Hilfe ein. An dem Credo non-direktiver Interventionen wird durch ihre Ergebnisse zu „Direktiven“ gerüttelt. Es zeigt sich, dass direktive Handlungsanweisungen den Familien helfen, neue Handlungen zu initiieren und dadurch neue Erfahrungen zu machen. Petkos Ergebnisse sind hier anschlussfähig. Er belegt, dass auf der ersten Stufe der Interaktionen Anteilnahme an den Problemen der Familie und Anerkennung ihrer Leistungen im Vordergrund stehen. Das ist die unverzichtbare Basis für alle weiteren Impulse der Fachkraft. Das Maß an Direktivität, das die Fachkräfte einsetzen, ist abhängig von der Stabilität der Arbeitsbeziehung. Weitere Untersuchungen (Beckmann u. a. 2006 und 2007; Fröhlich-Gildhoff u. a. 2006) nehmen eher die Rahmenbedingungen der Hilfe in den Blick. Das DFG-Projekt kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen Einrichtungen mit und ohne Qualitätsmanagementsystem keine Unterschiede hinsichtlich der Formalisierung der Arbeitsbedingungen bestehen. Die mit der Einführung von Qualitätsvereinbarungen intendierte erhöhte Passgenauigkeit von Hilfen bleibt also aus. Die pädagogische Praxis ändert sich nicht. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Fröhlich-Gildhoff et al. bei der Untersuchung der Auswirkungen von Änderungen der Finanzierungsmodalitäten (Umstellung auf die Fachleistungsstunde) auf die konkrete Ausgestaltung von SPFH. Weitere Ergebnisse zeigen, dass die Familien stärker und in größerem Ausmaß mit Problemen und Schwierigkeiten belastet sind als früher. Die Passung zwischen Familie und Fachkraft wird besonders betont, die Beziehung als zentrale Variable für das Gelingen der Hilfe ausgemacht. Die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure ist ein weiterer ausschlaggebender Faktor für das Gelingen. Hinsichtlich der Hilfeplanung deuten die Ergebnisse auf Partizipationsdefizite hin. 294 uj 7 + 8 (2010) ambulante erziehungshilfen Überblick über Schwerpunkte empirischer Studien zur Sozialpädagogischen Familienhilfe Literatur Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH). Aspekte eines mehrdimensionalen Handlungsansatzes für Multiproblemfamilien Rekonstruktion zweier Einzelfälle basierend auf narrativen Interviews, teilnehmender Beobachtung und teilstrukturierten Interviews Schuster 1997 Soziale Arbeit in Familien. Theoretische und empirische Ansätze zur Entwicklung einer pädagogischen Handlungslehre Rekonstruktion von drei Einzelfällen basierend auf teilnehmender Beobachtung Woog 1997 Familien als Koproduzenten sozialpädagogischer Interventionen - Zur Innensicht Sozialpädagogischer Familienhilfe Quantitatives Testmanual und Interviews mit Familien und Fachkräften Weber 2001 Gesprächsformen und Gesprächsstrategien im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe Audioaufnahmen sozialpädagogischer Familienbesuche, diesbezügliche Interviews mit den Fachkräften und ergänzende Fragebögen Petko 2004 Qualität und Wirkung in der Sozialpädagogischen Familienhilfe DFG- Projekt „Dienstleistungsqualität“ Telefoninterviews mit Einrichtungsleitungen, Fachkräften und Familien anhand eines standardisierten Fragebogens Beckmann/ Otto/ Schaarschuch/ Schrödter 2006 und 2007 Auswirkungen veränderter Finanzierungsstrukturen auf die Inhalte und Qualität von Jugendhilfeleistungen - untersucht am Beispiel der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) Fragebogenerhebung bei Jugendämtern und freien Trägern von SPFH in Baden-Württemberg und Hessen, teilstandardisierte Interviews mit ASD-MitarbeiterInnen, FamilienhelferInnen und Familien Fröhlich-Gildhoff/ Engel/ Rönnau 2006 Sozialpädagogische Familienhilfe aus Sicht der Klientinnen und Klienten Narrative Interviews mit Müttern, Vätern und Kindern, die SPFH bekommen haben in Nordrhein-Westfalen, Vorstudien in Mecklenburg- Vorpommern und im Rheinland Frindt/ Wolf 2004; Wolf 2006; Frindt 2006 Entwicklungsfördernde pädagogische Arbeit mit jugendlichen Müttern in der Kinder- und Jugendhilfe Ermel 2007 Evaluation Ambulante Familienarbeit Tirol unter besonderer Berücksichtigung der Perspektive der Familien Aktenanalysen und teilstandardisierte Interviews Hofer/ Lienhart 2008 Evaluation ambulanter Erziehungshilfen standardisierte Fragebögen und leitfadengestützte Interviews mit AdressatInnen, HelferInnen der freien Träger und SozialarbeiterInnen der Jugendämter zu zwei verschiedenen Zeitpunkten Freigang/ Jankowski/ Petitjean/ Schröder 2008 Steigerung der Wirksamkeit intensiver ambulanter erzieherischer Hilfen (SPFH) Modellprojekt zur Erprobung und Weiterentwicklung diagnostischer und handlungsmethodischer Ansätze an vier Standorten in Westfalen-Lippe Frindt/ Wolf 2009 Tab. 1 uj 7 + 8 (2010) 295 ambulante erziehungshilfen Das Grundlagenforschungsprojekt „Sozialpädagogische Familienhilfe aus Sicht der Klientinnen und Klienten“, meine Arbeit (Frindt 2006) und die Evaluation der Ambulanten Familienarbeit Tirol arbeiten explizit die Sichtweise der betreuten Familienmitglieder heraus. Anhand von Interviewpassagen zeigen die Studien sehr anschaulich die Lebenssituation der Familien und ihr Erleben der Hilfe. Aufbauend auf den Ergebnissen von Petko (2004) und Schuster (1997) wurde u. a. der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen Direktiven die Familien wirksam unterstützen. Hier konnten sechs wesentliche Bedingungen herausgearbeitet werden, die für den Einsatz in der Praxis ambulanter Hilfen wichtige Hinweise zu Voraussetzungen und Dosierung liefern (vgl. Frindt/ Wolf 2009, 18). Vor dem Hintergrund dieses Wissens ist weder der pauschale Verzicht auf kontrollierende Interventionselemente gerechtfertigt noch ihr unbedachter Einsatz. Die Wirksamkeit der SPFH kann gerade in Familien mit erheblichen Belastungen deutlich erhöht werden, wenn solche Elemente differenziert und gut geplant eingesetzt werden. Ganz wesentliche Voraussetzung für den wirksamen Einsatz von Direktiven ist eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachkraft und Familie. Auf die Bedeutsamkeit der Beziehung zwischen Familie und Fachkraft weisen auch die Ergebnisse von Petko (2004) und Fröhlich-Gildhoff/ Engel/ Rönnau (2006) hin. Ebenfalls durchgängig zeigt sich in den Forschungsergebnissen die Bedeutsamkeit von gemeinsam zwischen Familien, Fachkraft und Jugendamt ausgehandelten Zielen. Die Evaluationsstudie aus Österreich (vgl. Hofer/ Lienhart 2008) stellt klare Vereinbarungen heraus und mahnt für die Weiterentwicklung der Ambulanten Familienarbeit die Transparenz von Betreuungszielen und Vereinbarungen an. Auf Differenzen hinsichtlich der Hilfepläne verweisen auch die Ergebnisse von Freigang/ Jankowski/ Petitjean/ Schröder (2008) sowie von Fröhlich-Gildhoff/ Engel/ Rönnau (2006). Die AdressatInnen identifizieren sich kaum mit den getroffenen Vereinbarungen, fühlen sich nicht angemessen beteiligt und die Ziele differieren zwischen den Beteiligten stark. Dass das forschungsbasierte Wissen zur Entwicklung, Planung und Steuerung praktischer Prozesse beitragen kann, zeigen aktuelle Modellprojekte. Hier wurden die Wissensbestände in enger Kooperation von den MitarbeiterInnen in Praxis und Wissenschaft für die Entwicklung von alltagstauglichen und theoretisch abgesicherten Instrumenten genutzt. Die in den Modellprojekten „Evaluation ambulanter Erziehungshilfen“ und „Steigerung der Wirksamkeit intensiver ambulanter erzieherischer Hilfen (SPFH)“ entwickelten Instrumente haben das Potenzial, Ziele und Hilfeverlauf zu erfassen. Sie greifen aktuelle Fragestellungen auf und bieten die Möglichkeit, Ausgangssituation und Hilfeprozesse zu erfassen, darauf aufbauende Handlungsschritte zu entwickeln, den Prozess zu dokumentieren, zu evaluieren, Transparenz herzustellen und die Kooperation zwischen den beteiligten Akteuren zu intensivieren. Ein Blick auf Methoden und benachbarte Arbeitsansätze Nicht allein in der empirischen Forschung zur Sozialpädagogischen Familienhilfe, auch im Bereich der Methodenentwicklung gab es in den letzten Jahren innovative Entwicklungen. So rücken etwa diagnostische Zugänge zu Familien verstärkt in den Blick und entsprechende Arbeitsmaterialien wurden und werden in den ambulanten Erziehungshilfen diskutiert. Teil- 296 uj 7 + 8 (2010) ambulante erziehungshilfen weise bieten Dienste im Vorfeld der Hilfen ein Clearing an, zum Einsatz kommen dabei z. B. auch die sozialpädagogischen Familiendiagnosen, in denen Selbstdeutungsmuster, Konfliktthemen, Hilfethematiken und familiäre Aufgabentypen erfasst werden (Uhlendorff u. a. 2006). Auch die Familiengruppenkonferenz (auch Family- Group-Conference oder Verwandtschaftsrat) ist ein vielversprechender Ansatz, der die Familien selbst zu Entscheidungsträgern hinsichtlich der Lösung ihrer Probleme macht und dabei das Netzwerk der Familien stärker als bisher mit einbezieht. Partizipation und Gemeinwesenorientierung sollen durch das Instrument bei der Planung der Hilfen berücksichtigt werden (Hansbauer et al. 2009). Zu verweisen ist an dieser Stelle auch auf benachbarte Arbeitsansätze. An den Randbereichen der Sozialpädagogischen Familienhilfe haben sich in den letzten Jahren neue Angebote entwickelt. Eines davon ist „HOT“, ein Haushalts-Organisations- Training, in dem Familienpfleger die Familien anleiten und dabei unterstützen, ihren Haushalt selbstständig zu führen (Günter 2002; Bödeker 2002). Im Unterschied zur SPFH handelt es sich hier um konkrete Unterstützung zu Fragen der Haushaltsorganisation (z. B. Wäsche waschen, putzen, Lebensmittel lagern usw.). Im Bereich der Entwicklung und Diskussion um frühe Hilfen sind in den letzten Jahren verstärkt Familienhebammen ausgebildet worden. Diese Familienhebammen unterstützen Eltern nicht nur in der Zeit vor und unmittelbar nach der Geburt, sondern bieten z. B. auch Hausbesuche im kompletten ersten Lebensjahr des Kindes an. Zum Beispiel das Projekt „Keiner fällt durchs Netz“ an der Uniklinik Heidelberg, das die Betreuung durch die Familienhebamme im kompletten ersten Lebensjahr des Kindes mit dem Elternkurs „Das Baby verstehen“ koppelt. Besonders belastete Zielgruppen sollen dadurch so früh wie möglich erreicht werden, um eine gute Entwicklung der Kinder zu fördern und Kindesvernachlässigung, -misshandlung oder -tötung vorzubeugen. Die Familienhebammen agieren an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsfürsorge und Jugendhilfe. In eine ähnliche Richtung zielt das Programm Steep (Suess/ Kißgen 2005). Basierend auf der Bindungstheorie und Ergebnissen der Resilienzforschung unterbreitet das Frühinterventionsprogramm hoch belasteten Eltern in den ersten zwei Jahren ab Beginn der Schwangerschaft Hausbesuche und Gruppenangebote. Weitere Mischformen sind Kombinationen aus SPFH und Familienpflege oder SPFH und Familientherapie. Ein Blick auf die Rahmenbedingungen Im Zuge der Ökonomisierung Sozialer Arbeit und Neufassung gesetzlicher Vorgaben haben sich die Rahmenbedingungen ambulanter Erziehungshilfen verändert. Sehr deutliche Auswirkungen auf die unmittelbare Weiterentwicklung der Dienste haben die Finanzierung und die Neuregelung des § 8 a SGB VIII. Zu den Rahmenbedingungen ambulanter Erziehungshilfen liegt insgesamt wenig empirisch gesichertes Wissen vor. Zur Finanzierung der ambulanten Erziehungshilfen hat sich die Fachleistungsstunde durchgesetzt. Damit einher geht eine eindeutige Tendenz zu kürzeren und weniger intensiven Hilfen. Der pauschale Einsatz der Fachleistungsstunde (z. B. die Vorgabe: jede SPFH läuft im ersten Quartal mit 4 Fachleistungsstunden pro Woche) läuft der Logik der personenzentrierten, individuellen und flexibel angepassten Hilfe zuwider. Die Chance, Vorgehen und Setting variabel auf die Familie und ihre uj 7 + 8 (2010) 297 ambulante erziehungshilfen Problemlagen zuzuschneiden und eine wirksame Hilfe zu konzipieren, wird so vertan. Die Reduzierung der Intensität der Hilfe durch weniger Fachleistungsstunden steht der Verschärfung von Problemlagen und Lebensbedingungen der Familien diametral gegenüber. Die SPFH ist eine enorm umfassende, flexible Erziehungshilfe, bei der die Beziehung/ Passung zwischen Familie und Fachkraft der Wirkfaktor für das Gelingen der Maßnahme ist und die Basis darstellt, auf der alle anderen Interventionen und Impulse aufbauen (Petko 2004; Wolf 2006; Frindt 2006; Hofer/ Lienhart 2008; Fröhlich-Gildhoff u. a. 2006). Auch wenn die gelingende Beziehungsgestaltung auf den Prozess der Hilfe eine wesentlich stärkere Auswirkung hat als die Finanzierungsform (Fröhlich-Gildhoff u. a. 2006), so können die Rahmenbedingungen nicht permanent weiter abgesenkt werden, wenn die Sozialpädagogische Familienhilfe ihr Potenzial noch entfalten soll. Es entsteht der Eindruck, dass fachliche Entwicklungen, die gerade zeigen, wie anspruchsvoll die Hilfeprozesse sind und welche hohen Anforderungen sie an die MitarbeiterInnen stellen, nicht im Einklang mit der Entwicklung der Rahmenbedingungen stehen. In Bezug auf die Neuregelung des § 8 a SGB VIII gibt es einen verstärkten Bedarf an Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Angeboten. So sind zum Beispiel die Kooperationsbeziehungen zwischen Allgemeinem Sozialen Dienst des Jugendamtes (ASD) und Fachkräften in den ambulanten Diensten ein wesentlicher Wirkfaktor, der den Erfolg der Hilfen maßgeblich mitbestimmt. In gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen wurden und werden Möglichkeiten wirksamer Koproduktion zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ausgelotet. Ein Blick zurück und ein Blick in die Zukunft Die enorme Steigerung der Fallzahlen der Sozialpädagogischen Familienhilfe - als exemplarisches Beispiel für ambulante familienzentrierte Erziehungshilfen - könnte man als eine ungebrochene Erfolgsgeschichte dieser Hilfeform lesen. Andererseits ist die Stundenzahl pro Fall im gleichen Zeitraum deutlich gesunken. Während in der älteren Fachliteratur noch von drei bis maximal vier Familien die Rede ist, die von einer Fachkraft auf einer vollen Stelle betreut werden können, sind heute acht Familien pro Fachkraft keine Ausnahme mehr. Dies deutet auf eine grundlegende Reduzierung der Intensität und auch der Reichweite der SPFH hin. Hinzu kommen gravierende Verschiebungen im Belastungsprofil der betreuten Familien, die zu einer neuen konzeptionellen Ausrichtung der Betreuung auch auf Familien mit chronischen Strukturkrisen und erheblichen Dauerbelastungen führen. SPFH findet heute vermehrt- aus guten Gründen - auch in Familien statt, die manchmal schon über mehrere Generationen ihre Existenz am Rande der Gesellschaft fristen und lange stabile Phasen nicht erlebt haben. Hier besteht die Aufgabe der Sozialpädagogischen Familienhilfe nicht (nur) in einer Restabilisierung, sondern in der relativen Verbesserung der oft weiterhin prekären Lebens- und heiklen Sozialisationsbedingungen. Damit stellen sich Fragen nach realistischen Zielen, geeigneten Methoden und der Wirksamkeit der SPFH insgesamt neu. Beobachtet man unter diesen Gesichtspunkten deren Erfolg, gibt es aus der Praxis Hinweise auf Legitimationsprobleme. Ob die SPFH in der Regel erfolgreich ist, ob sie geeignet ist, die Lebensbedingungen tatsächlich zu verbessern oder Kinder wirksam zu schützen, wird dort immer wieder bezweifelt. 298 uj 7 + 8 (2010) ambulante erziehungshilfen Auch die fachlichen Standards, die sich nach der ersten Phase allmählich in den 1990er Jahren etabliert hatten, werden mancherorts aufgegeben: Weder die ausschließliche Beschäftigung von sozialpädagogischen Fachkräften, noch die Festanstellung als Regel, noch die kollegiale Beratung im Team ist dort garantiert. Das kann man als Erosionsprozess beschreiben, der die Grenzen zwischen professioneller und Laien-Hilfe aufweicht. So stellen sich aktuell wieder Fragen nach der spezifischen Leistungsfähigkeit der SPFH, die auch durch wissenschaftliche Untersuchungen beantwortet werden sollten. In den vorliegenden Untersuchungen ist aber auch deutlich geworden, dass die SPFH eine außerordentlich leistungsfähige ambulante Hilfe sein kann, die die Lebensbedingungen und die Entwicklungschancen in einer Weise verbessert, die von den AdressatInnen als sehr bedeutsam erlebt wird. Sie ist geeignet, knappe Ressourcen zugänglich zu machen, die die Menschen zur Lösung ihrer Probleme und Bewältigung von Entwicklungsaufgaben brauchen. Die SPFH stellt eine vielseitige, anspruchsvolle und schwierige, aber für gut qualifizierte MitarbeiterInnen auch reizvolle Arbeit dar. Denn hier werden für eine wirksame Hilfe verschiedene konzeptionelle Leitideen und methodische Ansätze flexibel eingesetzt und reflektiert. Es ist davon auszugehen, dass die Fallzahlen in der Sozialpädagogischen Familienhilfe weiter ansteigen werden. Die Lebenssituationen für viele Familien sind schwierig, geprägt von Armut, gesellschaftlicher Benachteiligung und psychischen Belastungen. Ökonomische Krisen und ihre Folgen erhöhen den Druck auf diese Familien weiter. Unter diesem Druck geraten auch Familien, die bisher die Belastungen noch ausbalancieren konnten, in Situationen, die sie alleine nicht mehr bewältigen können. Daher wird es auch weiterhin einen steigenden Unterstützungsbedarf geben. Die pauschale Reduzierung der Stundenzahl pro Familie oder andere pauschale Steuerungsregelungen (wie z. B., dass max. 5 Stunden pro Woche finanziert werden oder die Hilfe a priori auf maximal 6 Monate begrenzt wird) setzen einen starren und in manchen Fällen viel zu engen Rahmen, sodass die Möglichkeiten der SPFH nicht ausgeschöpft werden können. Grundsätzlich kann die SPFH auch bei gravierenden Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen wirksame Hilfe leisten, sie benötigt aber eine ausreichende Ausstattung - vor allem ausreichend viel Zeit und gut qualifizierte MitarbeiterInnen. Manchmal stehen die MitarbeiterInnen unter einem so großen Leistungsdruck, dass dadurch fachliche Standards professionellen Arbeitens gefährdet werden. Reflexive Professionalität erfordert auch Zeit für eine sozialpädagogische Diagnose, nachdenkliche Planung und genaue Auswertung. Fehlen solche Rahmenbedingungen, kann die SPFH den Leistungsvorteil professioneller Hilfe nicht hinreichend realisieren und gerät in einen wenig hilfreichen Aktionismus. Fünf Themenfelder, die teils auch auf andere ambulante Hilfen übertragbar sind, werden aller Voraussicht nach auch in Zukunft relevant bleiben: • Die Sozialpädagogische Familienhilfe kann und muss ihr Handlungsrepertoire in der Betreuung von Familien mit Migrationshintergrund deutlich ausbauen und weiterentwickeln. • Die Väter, Männer und Lebenspartner sollten intensiver Adressaten der SPFH werden. • Eine (weitere) Ausdifferenzierung der SPFH in ihren unterschiedlichen Funktionen erscheint sinnvoll, z. B. langfrisuj 7 + 8 (2010) 299 ambulante erziehungshilfen tige Betreuung, Krisenintervention, Clearing, Begleitung von Übergängen von Kindern in oder aus der Fremdplatzierung und weitere. • Auch die Arbeitsteilung zwischen professioneller Hilfe und Laienhilfe wird immer wieder neu zu bestimmen sein. • Schließlich ist das Potenzial der Resilienzförderung noch längst nicht ausgeschöpft. Literatur Beckmann, C./ Otto, H. U./ Schaarschuch, A./ Schrödter, M., 2006: Qualität und Wirkung in der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Vorläufige Ergebnisse des DFG-Projektes „Dienstleistungsqualität“, Bielefeld, Wuppertal (www. dlq-online.de/ document/ Ergebnisbericht_ DFG-Projekt_DLQ.pdf, 15. 4. 2010, 90 Seiten) Beckmann, C./ Otto, H. U./ Schaarschuch, A./ Schrödter, M., 2007: Qualitätsmanagement und Professionalisierung in der Sozialen Arbeit. Ergebnisse einer Studie zu organisationalen Bedingungen ermächtigender Formalisierung. In: Zeitschrift für Sozialreform, 53. Jg., H. 3, S. 275 - 295 Blüml, H./ Helming, E./ Schattner, H., 1994: Sozialpädagogische Familienhilfe in Bayern. Abschlussbericht. München Bödeker, S., 2002: Maßgeschneiderte Hilfe: Haushalt kann gelernt werden. In: neue caritas, 103. Jg., H. 16, S. 15 - 18 Christmann, C./ Müller, C. W., 1986: Sozialpädagogische Familienhilfe 1986. Bestandsaufnahme, Entwicklung, Perspektiven, Modelle. Berlin DJI - Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.), 1999: Handbuch Sozialpädagogische Familienhilfe. Stuttgart Elger, W., 1990: Sozialpädagogische Familienhilfe. Neuwied Ermel, N., 2007: Entwicklungsfördernde pädagogische Arbeit mit jugendlichen Müttern in der Kinder- und Jugendhilfe. Frankfurt am Main Freigang, W./ Jankowski, D./ Petitjean, M./ Schröder, O., 2008: Evaluation ambulanter Erziehungshilfen. Bericht und Materialien zum Modellprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern in den Hansestädten Greifswald (federführend) und Wismar und den Landkreisen Güstrow und Rügen Frindt, A., 2006: Prozesse in der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Eine Einzelfallstudie. Siegen Frindt, A., 2009: Resilienzförderung in der Praxis der SPFH. In: Forum Erziehungshilfen, 15. Jg., H. 2, S. 76 - 80 Frindt, A./ Wolf, K., 2004: Hoffnungslose Familien? Chancen der Sozialpädagogischen Familienhilfe. In: Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg (Hrsg.): Von wegen Privatsache … Erziehungspartnerschaft zwischen Familie und Gesellschaft. Stuttgart, S. 127 - 141 Frindt, A./ Wolf, K., 2009: Steigerung der Wirksamkeit intensiver ambulanter erzieherischer Hilfen (SPFH). Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojektes. Münster Fröhlich-Gildhoff, K./ Engel, E. M./ Rönnau, M., 2006: SPFH im Wandel? Untersuchungsergebnisse zu Konzepten, Praxis und Rahmenbedingungen der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Freiburg im Breisgau Günter, M., 2002: Schritt für Schritt geht’s aus dem Chaos. In: neue caritas, 103. Jg., H. 16, S. 19 - 22 Hansbauer, P./ Hensen, G./ Müller, K./ Spiegel, H. v., 2009: Familiengruppenkonferenz. Eine Einführung. Weinheim Hofer, B./ Lienhart, C., 2008: Evaluation Ambulante Familienarbeit Tirol unter besonderer Berücksichtigung der Perspektive der Familien. „Sie hat wirklich alles getan, sie war wirklich da.“ Ergebnisbericht. Fachbereich Pädagogik SOS Kinderdorf (Hrsg.), München Kamensky, J./ Heusohn, L./ Klemm, U., 2000: Armut als Kindheitsrisiko. In: Kamensky, J./ Heusohn, L./ Klemm, U. (Hrsg.): Kindheit und Armut in Deutschland. Beiträge zur Analyse, Prävention und Intervention. Ulm, S. 11 - 24 Nielsen, H./ Nielsen, K., 1984: Familienhelfer als Familienanwalt. Ergebnisse einer Aktenuntersuchung und einer Befragung von zuständigen Bezirkssozialarbeitern, Familienhelfern und betroffenen Familien. Frankfurt am Main Nielsen, H./ Nielsen, K./ Müller, C. W., 1986: Sozialpädagogische Familienhilfe. Probleme, Prozesse und Langzeitwirkungen. Weinheim und Basel Petko, D., 2004: Gesprächsformen und Gesprächsstrategien im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Göttingen Pothmann, J., 2006: Hilfen zur Erziehung im Wandel - von der Fremdunterbringung zur Familienunterstützung? Empirische Befunde zur Entwicklung eines Feldes der Kinder- und Jugendhilfe. In: Fröhlich-Gildhoff, K./ Engel, E. M./ Rönnau, M./ Kraus, G. (Hrsg.): Forschung zur Praxis in den ambulanten Hilfen zur Erziehung. Freiburg im Breisgau, S. 195 - 214 Pothmann, J., 2009: Sozialpädagogische Familienhilfe im Zahlenspiegel. In: Forum Erziehungshilfen, 15. Jg., H. 2, S. 68 - 70 300 uj 7 + 8 (2010) ambulante erziehungshilfen Pressel, I., 1981: Modellprojekt Familienhilfe in Kassel. 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